Tanz aus der Reihe von lunalinn (Eine Naruto-OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 19: Festhalten ---------------------- Weiße, glitzernde Massen bedeckten die Wege Kiri-Gakures, machten das Vorankommen um einiges beschwerlicher, als es in seiner Lage sowieso schon der Fall war. Wenn das Wetter sich halten würde, würde es noch gehen, aber in den letzten Tagen hatte es mehrheitlich starke Schneestürme gegeben, so dass er seine Reise mehrmals hatte unterbrechen müssen. Das war zwar riskant, da man ihn jederzeit erkennen und bei den Oi-Nin melden konnte, aber unvermeidbar. Schweigend wandte er den Blick vom wolkenlosen Himmel, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sein riesiges Schwert, Kubikiri Houcho, das sein ganzer Stolz war...und an dem so viel Blut klebte. "Sieh mal, wen ich gefunden habe, Zabuza-san!" Momochi Zabuza, einer der sieben Schwertkämpfer Kiris und noch dazu Nuke-nin, hob den Blick, als die helle Kinderstimme die bisher herrschende Stille durchbrach. Er wurde nicht gern gestört, wenn er in Gedanken war, schon gar nicht wegen unwichtiger Dinge...und doch verlor er kein böses Wort, als er in die großen, braunen Augen seines Begleiters schaute. Die für einen Jungen recht dünnen Arme hatte er um ein weißes Kaninchen geschlungen, welches mit Ohren und Nase wackelte, sich bei dem Kleineren wohl zu fühlen schien. Zabuza war nicht dumm; schon als er Haku das erste Mal gesehen hatte, hatte er gewusst, dass dessen sanftes Gemüt ihn niemals zu einem wahren Shinobi werden lassen würde. Zu weich...und dennoch hatte er ihn mitgenommen, weil er etwas besaß, das ihm von Nutzen werden würde. Nur deshalb sah er über diese Naivität und Freundlichkeit hinweg, nahm sie lediglich stillschweigend zur Kenntnis, verhielt sich für seine Verhältnisse regelrecht nett. Es zahlte sich immer wieder aus, folgte ihm der Junge doch überall hin, hielt zu ihm wie ein treudoofer Hundewelpe. Würde er ihm sagen, er solle hier auf ihn warten, bis er zurückkommen würde, Haku würde es ohne zu widersprechen tun. "Darf ich ihn für eine Weile behalten?" Was für eine einfältige Frage. Sollte er das ernst nehmen? Diesen fragenden Augen zufolge schon, aber die Antwort lag wohl klar auf der Hand. "Ich hab sogar einen Namen für ihn! Yuki...weil er so schön weiß ist! Wie der Schnee!" War Haku schon immer so geschwätzig gewesen? Nein, anfangs hatte er ja kaum die Zähne auseinander bekommen, zur Antwort entweder genickt oder den Kopf geschüttelt. Nur dieses liebe, ehrliche Lächeln zierte schon von Anfang seine weichen Züge...ein seltsames Kind, besonders, wenn man seine Vergangenheit hinzuzog, die alles andere als rosig aussah. Haku hatte niemals viel darüber gesprochen, aber Zabuza hatte die Gerüchte gehört…die von dem Dämonenkind, das seine Eltern umgebracht haben sollte. Lächerlich…wer den Kleinen kannte, der wusste, dass dieser keiner Fliege etwas zuleide tun konnte…ausgenommen, einer von ihnen beiden wurde bedroht. Zabuza hatte über die Jahre herausgefunden, dass Haku für das bisschen Zuneigung von ihm alles für ihn tun würde – sogar gegen sein Gewissen handeln. "Zabuza-san?" Haku würde nicht darauf bestehen, den Hasen behalten zu können, nicht wenn er nein sagen würde. Er war auf ihn angewiesen, akzeptierte jede seiner Entscheidungen ohne den Sinn zu hinterfragen...die perfekte Waffe. "Nein", sprach er endlich die Antwort aus, die schon die ganze Zeit klar gewesen war. Sein Schützling verzog nicht mal enttäuscht das Gesicht, lächelte weiter, als hätte er ihn nicht gehört. "Na gut." Als hätte das Tier verstanden, begann es mit einem Mal zu zappeln und zu kratzen – vielleicht auch weil Zabuza schon überlegt hatte, es als Proviant zu benutzen –, so dass Haku es loslassen musste. Mit ein paar schnellen Sprüngen war das Kaninchen verschwunden und gleichzeitig das Problem gelöst. "Oh...", machte der Junge nur und sah dem Tier hinterher. Allerdings war das Thema damit auch erledigt und nachdem er sich abwandte, folgte ihm der Junge – nicht dass er etwas anderes von ihm erwartet hätte. Wenige Stunden später machten sie Rast in einer kleinen Taverne und Zabuza entschied, dass sie die Nacht dort verbringen würden. Die Schneestürme würden wohl kaum schwächer werden und auch wenn er selbst ziemlich robust war, konnte er das dem Jungen kaum antun. Zudem reichte der Söldnerlohn der letzten Aufträge noch zur Genüge und das war die Hauptsache. Schweigend nahm er den Schlüssel des fetten Wirtes entgegen, ehe er sich mit seinem Schützling an einen der Tische setzte. Ihm entgingen dabei nicht die Blicke, die man Haku zuwarf und er wusste, was diese teilweise zu angeheiterten Männer dachten; Haku war schon immer sehr feminin gewesen, doch die langen Haare machten es beinahe unmöglich, ihn als Mann zu identifizieren. Nicht selten ein Vorteil, denn niemand traute einem scheinbar schwachen Mädchen solche Kraft zu, wie dieser Junge sie besaß. Das führte dazu, dass sich Hakus Gegner oft überschätzten und dies wiederum bescherte ihnen nicht selten eine schmerzhafte Lektion. Seinen jüngeren Begleiter schienen die lüsternen Blicke nicht zu stören oder aber er ignorierte sie einfach…Letzteres war bei Hakus friedvoller Seite nicht unwahrscheinlich. Stille breitete sich zwischen ihnen aus, kaum dass die Bedienung – eine missmutig drein schauende Hexe – ihre Bestellung aufgenommen hatte und nach hinten verschwunden war, um ihren Wünschen nachzukommen. Zabuzas linke Hand lag ruhig um einen mit Sake gefüllten Becher aus Porzellan, während Haku seine zierlichen Finger um ein mit Tee gefülltes Gefäß geschlossen hielt. Heißer Dampf stieg aus diesem empor, färbte die Wangen des Jüngeren leicht rötlich, da dessen Haut durch die Kälte sehr empfindlich reagierte. Ein sanftes Lächeln lag auf den schmalen Lippen, die Lider senkten sich halb über die rehbraunen Augen, doch auch wenn sein Begleiter entspannt wirkte, so wusste Zabuza, dass dieser Schein trog – Haku war nicht weniger aufmerksam als er selbst. Sie beide lauschten stumm dem Gerede der Leute, horchten auf Gerüchte und prägten sich alles Wichtige ein – für abtrünnige Shinobi konnte jede Information von Bedeutung sein. Eine Weile darauf wurde ihnen das Essen gebracht und das Geschwätz der Leute wurde für einen Moment weniger interessant. „Guten Appetit, Zabuza-san!“ Er blickte kurz auf, direkt in Hakus freundliche Miene, ehe er bloß nickte und sich dann seinem Essen zuwendete. Der Jüngere schien es ihm nicht übel zu nehmen, denn er griff kommentarlos zu den Stäbchen und begann, seine Gemüsesuppe zu essen. Zabuza dagegen widmete sich seinem Reisgericht, achtete aber immer darauf, dass sein Schwert unberührt an ihrem Tisch lehnte – im Notfall wollte er es sofort benutzen können. Vermutlich waren die Leute nicht nur misstrauisch, weil sie ein seltsames Gespann abgaben, sondern auch wegen seiner Waffe…das Kubikiri Houcho ließ keinen Zweifel zu, wozu es diente. Nachdem sie ihr Mahl beendet hatten, verspürte der Schwertkämpfer aus Kiri-Gakure nicht noch länger die Lust, in der Nähe dieses Gesindels zu bleiben und erhob sich deshalb. Er musste Haku nicht auffordern, denn der Junge stand sofort auf, kaum dass sich der Ältere in Bewegung gesetzt hatte. Er griff nach seinem Schwert und befestigte es an seinem Rücken, während Haku geduldig wartete. Geduld war etwas, in dem der Kleine eindeutig besser war als er selbst. Sie waren fast bei der Treppe, die zu den Zimmern führte, angekommen, als jemand dazwischen kam. Zabuza war nicht sicher, ob er dem Mann, der es doch tatsächlich wagte, Haku in seinem Beisein anzusprechen, Verachtung für dessen Dummheit oder Zuspruch für seinen Mut entgegen bringen sollte. Die meisten Menschen mit einem Funken Intelligenz waren so clever, anzunehmen, dass sie ein Paar seien und wer sich zwischen Zabuza und sein Eigentum stellte, der lebte für gewöhnlich nicht lange. Gereizt beobachtete er, wie der Kerl seinem Begleiter doch tatsächlich schöne Augen zu machen versuchte – erfolglos, denn Haku lächelte nur verlegen, schüttelte immer wieder den Kopf und deutete schlussendlich auf ihn. Das schien endlich zu helfen und der unerwünschte Verehrer zog missmutig von dannen. Haku selbst blickte ihn an, als sei nichts gewesen und Zabuza hatte keine Lust, das hier und jetzt auszudiskutieren. Trotzdem war seine Laune gerade mächtig gesunken. „…was hast du ihm gesagt?“ Er musste nicht hinsehen, um zu erkennen, dass Haku gerade die Brauen hob, ihn verwundert anschaute. Umsichtig lehnte er das Kubikiri Houcho an die Wand, strich einmal über die glatte Klinge und zog mit der anderen Hand die Verbände um Hals- und Mundpartie wieder stramm, hatte er diese doch während des Essens lockern müssen. „Dass ich mich geschmeichelt fühle, aber kein Interesse besteht…weil ich zu dir gehöre.“ Das Letzte kam dem Jungen eher nachzögerlich über die Lippen, vermutlich weil er nicht wusste, wie Zabuza reagieren würde. Aber es war nur die Wahrheit…der Knabe gehörte zu ihm und er würde niemals jemandem erlauben, ihn sein Eigen nennen zu dürfen. Ob Frau oder Mann machte da keinen Unterschied. „Du hättest ihn töten sollen“, grollte er leise. Haku lächelte besänftigend, trat einen Schritt näher und legte ihm die Hand auf den Unterarm. „Was hätte das gebracht, außer noch mehr Feindseligkeit uns gegenüber?“ Das entsprach den Tatsachen, auch wenn Zabuza es nur ungern zugab, so hatte Haku doch Recht mit dem, was er sagte. Ein Mord hätte nur noch mehr unerwünschte Aufmerksamkeit auf sie gezogen, aber auch wenn er das wusste, minderte das seinen Zorn nicht. „Dir ist bewusst, dass er dich für ein Mädchen gehalten hat?“, brummte er daher nur und schob die Hand zur Seite. Kurz flackerte etwas in Hakus braunen Augen auf, doch konnte er es nicht zuordnen…dann nickte er. „Und du weißt auch, was er im Sinn hatte?“ Haku nickte abermals, seufzte leise. „Ja…aber mach dir keine Sorgen. Ich kann mich inzwischen gut verteidigen!“, meinte er schon wieder mit diesem Lächeln, nachdem er einen Moment lang gar nichts gesagt hatte. „Und…außerdem bist du ja auch noch da, nicht wahr, Zabuza-san?“ Damit hatte er ihn aus der Bahn geworfen. Zabuza konnte nicht begreifen, wie dieser Junge das so einfach aussprechen konnte…das, was er niemals offen zugegeben hätte. Ja, er war da, so wie er immer für ihn da war…wie ein böser Schatten. Nach all den Jahren, in denen sie nun schon zusammen reisten, hatte sich Zabuza oft gefragt, warum Haku ihm folgte. Der Hauptgrund war wohl, dass er nicht allein sein wollte…dass er jemanden brauchte, der ihn brauchte. Sie zerrten voneinander…benutzten sich gegenseitig und das war in Ordnung. Er war streng mit ihm und er hatte ihm klar gemacht, dass es so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen nicht geben würde…aber nicht selten fragte sich Zabuza, ob er sich damit nicht selbst belogen hatte. Dieses Kind begleitete ihn schon so lange, dass er es mittlerweile nicht mehr als solches bezeichnen konnte. Haku war älter geworden, hübscher…und das Band der Loyalität zwischen ihnen unzertrennlich. Zabuza musste feststellen, dass er den anderen niemals zurücklassen würde können…dafür lag er ihm zu sehr an seinem verdammten Herz, das er schon verloren geglaubt hatte. Wie ironisch, dass der Bengel ihm einen Teil seiner Menschlichkeit zurückgegeben hatte. „…ja“, knurrte er irgendwann, weil er wusste, dass Haku die Lüge durchschaut hätte. Eben jener strahlte ihn nur noch mehr an und Zabuza kam wieder in den Sinn, warum sein Schützling so viele Angebote bekam. Vielleicht würde Haku ja in zwei, drei Jahren maskuliner werden…und vielleicht würde er selbst dann aufhören können, ihn so anzusehen, wie es die anderen Männer taten. Es gab ein Wort für seine Wut…und er hasste es ebenso, wie die Tatsache, dass er Haku solche Gefühle entgegen brachte. Immer noch lächelnd ging Haku an ihm vorbei zu dem kleinen Fenster und schaute hinaus. Weil der Schneesturm so heftig war, konnte man kaum die Sterne sehen…schade eigentlich. Haku hatte die Sterne immer gern betrachtet…sie gaben einem sogar dann Hoffnung, wenn alles aussichtslos schien. Doch aussichtslos war sein Leben schon lange nicht mehr…seit er Momochi Zabuza getroffen hatte, hatte sein Leben wieder einen Sinn. Der Ältere war nicht immer einfach und oftmals streng zu ihm, aber das machte nichts, weil er ihm so viel gab, das viel wichtiger war. Der Schwertkämpfer war sein Zuhause und deshalb war es auch ganz gleich, wohin sie gingen…solange Zabuza da war, machte es keinen Unterschied. Die vielen Jahre hatten sie zusammen geschweißt und Haku schätzte es, dass sich der andere solche Sorgen um ihn machte. Auch wenn er dabei einige Dinge außer Acht ließ, so zeugte sein Verhalten doch nur davon, dass er ihm wichtig war. Wenn auch nicht in dem Sinne, in dem er Haku wichtig war. Ein wenig verträumt schaute er vor sich hin, hielt die Fingerspitzen um das schmale Fensterbrett geklammert. Hätte Zabuza gewusst, wie es um sein Herz bestellt war, sicher hätte er ihn fortgejagt…und dieser Gedanke machte ihm so viel Angst, dass er sich schwor, niemals auszusprechen, was in ihm vorging. Vielleicht stünden es anders um sie, wenn er wirklich ein Mädchen gewesen wäre…aber er war ein Junge, egal, was die Leute von ihm hielten, wenn sie ihn sahen. Zabuza war ein Mann…und Männer suchten sich Frauen, keine Jungen, die aussahen wie Mädchen. Unbestrittene Tatsache und er konnte sich denken, dass Zabuza in ihm immer noch das Kind von damals sah. Vermutlich hegte er ihm gegenüber höchstens Vatergefühle…und Haku war so verdorben, sich mehr auszumalen. Abermals ein Seufzen, seine Nasenspitze berührte beinahe das Glas der Scheibe, während er eine furchtbare Müdigkeit spürte. Doch diese verschwand rasch, als sich bekannte Hände auf seine Schultern legten, diese leicht drückten. Haku blinzelte irritiert, legte den Kopf dann ein Stück in den Nacken und sah in schmale, graue Augen…Augen, die nur für ihn einen Funken Wärme übrig hatten. Hakus Bedenken schwanden innerhalb von Sekunden und vertrauensselig lehnte er sich an die kräftige Brust hinter sich. Behaglichkeit umfing ihn, als er dies tat und raue Fingerkuppen strichen über seine Wange. Er errötete leicht aufgrund dieser angenehmen Berührung, gab sich dieser voll und ganz hin. Zabuza schauderte kaum merklich, als sich eine zarte Hand Hakus auf die seine legte, doch er sagte nichts, hielt ihn einfach so. Er wusste nicht, was ihn hierzu bewogen hatte…vielleicht war es Hakus Haltung gewesen, die sich so plötzlich verändert hatte…deutlich machte, dass dem Jüngeren etwas auf der Seele lag. Oder aber purer Eigennutz seinerseits…er schnaubte leise, lockerte seinen Arm, der um die Taille des Jungen lag nicht – wenn diesem etwas nicht passte, würde er es sicher sagen…oder auch nicht, immerhin handelte es sich hierbei um Haku. Und Haku stellte sein eigenes Wohl stets hinter seines. „…Zabuza-san?“ Die Stimme des Jüngeren klang fragend, beinahe etwas schüchtern zu ihm durch und er sah zu ihm runter. Eine Antwort hatte er nicht für ihn, sollte er noch direkter danach verlangen. Aber wenn er ihm sagen würde, dass er ihn loslassen sollte – Zabuza hätte es sofort getan. Wie eigenartig, dass ihm dieses Kind so viel bedeutete, dass er seine eigenen Bedürfnisse vergaß und ganz in seinem Sinne handelte. Das widersprach seiner egoistischen Natur. „Lass mich bitte nicht los.“ Mehr als die paar Worte brauchte es nicht, um sein Herz einen Augenblick zum Stillstand zu zwingen…ungläubig sah er in die braunen Iriden, die ihn mit unbestrittener Zuneigung erwarteten. Hakus Wangen wiesen einen blassen Rotschimmer auf und…dies machte ihn nur noch hinreißender. Zabuza wusste, er war dabei, sich zu verlieren. „Haku…“ Der Angesprochene erwiderte nichts darauf, schmiegte sich nur noch mehr an ihn und die vorherigen Gedanken seinerseits wurden ihn den Hintergrund gedrängt. Vielleicht bestand ja doch die Hoffnung, dass Zabuza ihn mehr mochte, als normal oder gut gewesen wäre. Aber genau das wollte Haku…weil er längst wusste, dass er niemals wie andere sein würde. Wer also hatte das Recht, über einen von ihnen beiden zu urteilen. Sie hatten dieselben Augen…hatten einander gefunden, als sei es Schicksal gewesen…was sprach dagegen? Absolut nichts. Deshalb wollte er, dass der Ältere ihn festhielt…er wollte für immer bei ihm sein. Und wie auch immer dieser für ihn fühlte…er wäre damit einverstanden. „Du weißt, was du da sagst“, murrte der Schwertkämpfer und hoffte, dass dem auch so war. Doch Haku nickte ohne zu zögern, verschränkte ihre Finger miteinander und als er dieses Mal zu ihm aufsah, wirkte er entschlossen. Der Junge mochte gerade mal fünfzehn sein…aber er verstand ohne Zweifel, was sie da im Begriff zu tun waren. Sie waren dabei, die Grenze zu überschreiten, die Zabuza vor Jahren gezogen hatte. „Ja…ich weiß es sehr gut“, hörte er ihn wispern und dann legte sich ein warmherziges Lächeln auf seine Lippen. Dieses Lächeln, das allein ihm galt…und das er behüten würde, mit allem was er hatte…weil Haku es verdient hatte, beschützt zu werden. Zabuza verwarf die Moral, die eigentlich erst Haku in ihm wach gerufen hatte…und er verdrängte auch sein Gewissen, das ihm einreden wollte, dass es falsch war, diesen Schritt zu gehen. Er war ein Mörder, ein Dämon…doch dieser Junge sah nichts von alldem…er sah nur ihn. „Wag es nicht, dich zu beschweren.“ Haku musste leise kichern und gleichzeitig klopfte sein Herz so stark und schnell in seiner Brust, dass er glaubte, es würde jeden Moment zerspringen. Vorsichtig hob er eine Hand und lockerte die Verbände, die der Shinobi fast nie ablegte. Der andere ließ es zu, drückte ihre immer noch miteinander verschränkten Hände…für Haku war das alles so surreal. Seine Gedanken überschlugen sich regelrecht, aber bereuen würde er es nicht…und sich beschweren erst recht nicht, weil Zabuza der einzige Mensch war, der ihm niemals wehtun würde – dessen war er sich sicher. „…werde ich nicht“, versprach er, bevor sich die kühlen Lippen auf die seinen legten. Er hatte sich manches Mal vorgestellt, wie es sein würde, diesen Mann zu küssen…oder sich küssen zu lassen. Die Realität war nichts im Vergleich zu seinen Träumereien…es war einfach überwältigend, ihm so nahe sein zu dürfen. Er lächelte, schlang die Arme um seinen Nacken und eine Weile standen sie nur so da…küssten sich und ließen unausgesprochene Worte zwischen ihnen. Haku wusste, dass er von Zabuza niemals irgendwelche zärtlichen Worte erwarten durfte – aber seine Taten sprachen für ihn und das reichte. Als sie sich voneinander lösten, kehrte sein Gewissen immer noch nicht zurück…vielleicht ein Zeichen dafür, dass es nicht falsch war, diesen neuen Pfad zu bestreiten. Er schüttelte innerlich den Kopf über seinen inneren Konflikt und beschloss, ihn in Vergessenheit geraten zu lassen. Das würde das Beste sein…und das Angenehmste. „Sag ehrlich, Zabuza-san“, sprach ihn Haku an, als sie später nebeneinander im Bett lagen. Zabuza zog die Stirn in Falten, sagte aber vorerst nichts und fuhr stattdessen durch das lange, dunkelbraune Haar des Jungen, der ihn so durcheinander brachte…und ihm trotzdem solchen Frieden bescherte. Sachte fuhren die hellen Fingerspitzen über seinen muskulösen Oberkörper und er ließ sich dies nur zu gern gefallen. „…vorhin…da warst du nur eifersüchtig, hab ich Recht?“ Dies war der Punkt, an dem Zabuza sich darüber ärgerte, seine Gefühle so offen dargelegt zu haben – denn natürlich hatte sein Schützling Recht. Er schnaubte hörbar, sah ihn grimmig an…doch ein wissendes Lächeln war alles, was ihn erwartete. „Schlaf!“, grummelte er nur und kehrte ihm den Rücken, um das Thema endgültig zu beenden. Von Haku kam ein leises Lachen, dann schmiegte sich der schmale Körper an seinen Rücken. „…danke, dass du mich nicht loslässt.“ Zabuza erwiderte eine Weile nichts…blieb einfach nur so liegen und schaute in die Dunkelheit…ehe er sich noch einmal herumdrehte, um den Jungen zurück in seine Arme zu ziehen. Du bist es doch, der mich mit seiner Wärme gefangen nimmt…Haku. ______________________________ Hallo, da bin ich wieder. :) 1. Ja, ich habe den Titel der ff geändert, weil mir dieses Naruto-OS-Sammlung nicht mehr gefallen hat. Der neue Titel wurde gewählt, weil ich erstens den Song von Silbermond mag und weil er, wie ich finde, auch sehr gut zu der Sammlung passt. Immerhin tanzen allein die Homo-Pairings aus der Reihe...und beispielsweise Konan in Leben ebenso, da sie in diesem OS ja ein Kind erwartet, das nicht in die Zukunftsplanung Pains passt. Na ja, ich finde, man kann den Titel auf sehr vieles beziehen und er gefällt mir einfach. 2. Ich warne mal vor -> Spoiler! Zabuza und Haku mochte ich schon immer sehr gern und nun ist endlich wieder ein OS entstanden...Grund für den Antrieb war dieses Mal Kishimotos neueste Kapitel, da er in diesen ja Zabuza und Haku zurückgeholt hat. Die Freude über das Wiedersehen war ein großer Ansporn für mich und ich hoffe, der OS hat euch gefallen. Kommentare sind wie immer gern gesehen...auch wenn sie in letzter Zeit sehr selten sind. Bei über 200 Favouriten-Einträgen ist es, denke ich, nicht zu viel verlangt, dass sich einer mal aufrafft, um zu schreiben, ob man es gut oder nicht so gut fand. Ich freue mich immer über Lob und Kritik, da ich mich bei Letzterem zu verbessern gedenke. In dem Sinne noch einen schönen Tag und danke für die Aufmerksamkeit! PS: Und nein, Zabuza und Haku haben nicht miteinander geschlafen. Das wäre wohl ein zu großer Schritt nach diesem Geständnis...sie liegen nur nebeneinander im Bett! PPS: At least once a year wird zur Weihnachtszeit wieder aktualisiert, das bedeutet, es gibt neue KisaIta-OS! :) lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)