Tanz aus der Reihe von lunalinn (Eine Naruto-OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 15: Resignation ----------------------- Lang ists her. :D Here i come! >_< Mit einem neuen KisaIta-AU-OS (bringt einfach mehr Möglichkeiten...) und ich hoffe, er gefällt euch. ^^ Viel Spaß damit! ______________________________________________________________________________ Schweigend saß Uchiha Itachi auf der schmalen Fensterbank über der Heizung, den Blick hinaus auf die Straßen gerichtet. Draußen begann es zu nieseln und feine Wassertropfen hefteten sich an die klare Glasscheibe, behinderten sein Sichtfeld. Unbeteiligt beobachtete er, wie die Leute unwillkürlich schneller zu laufen begannen, einige spannten in weiser Voraussicht die Regenschirme auf, ahnten sie doch, dass das Wetter bald noch um einiges schlechter werden würde. Und sie sollten Recht behalten, denn schon bald ergoss sich ein heftiger Schauer über ihnen und der Himmel färbte sich allmählich grau. Itachi lehnte sich ein wenig zurück, berührte die weiß tapezierte Wand und suchte ein wenig Halt an dieser. Teilnahmslos schaute er weiter nach draußen ohne dem Treiben dort unten wirkliche Beachtung zu schenken...eigentlich war er nicht einmal richtig anwesend. Ablenkung funktionierte schon lange nicht mehr, egal, was er versuchte. Ein leises, kaum hörbares Seufzen entrann seinen spröden Lippen- er hatte zu oft auf ihnen herumgekaut-, als er den Kopf auf seine Knie legte, damit den Blick endgültig abwandte und die Augen schloss. Nur das leise Rauschen des Regens drang an seine Ohren...ansonsten war es vollkommen still in der kleinen Wohnung, die er nicht allein bewohnte. Allerdings befand sich sein Mitbewohner wohl noch auf dem Weg nach Hause...vermutlich holte er unterwegs etwas zu essen, da er genau wusste, dass Itachi noch nichts gegessen haben würde. Der Uchiha lächelte kaum merklich, doch diese Regung wehrte nicht lange, verschwand so schnell wie sie gekommen war und hinterließ einen bitteren Zug um seine Munwinkel. Mit ruhigen, beinahe schwerfälligen Bewegungen erhob er sich von seinem Sitzplatz und begab sich ins Bad; er hatte den ganzen Tag nur rumgelegen und nicht wirklich etwas zustande bekommen, trug demnach nur einen dünnen Yukata über den Shorts. Eben jenen striff er sich von den Schultern, kaum dass er die Tür hinter sich abgeschlossen hatte und machte sich daran, auch die Shorts abzustreifen. Dabei glitt sein Blick flüchtig zum Spiegel und er musste feststellen, dass er schon wieder ein paar Kilogramm abgenommen hatte...er wirkte ausgemergelt. Seine Haut erschien gerade im Licht noch blasser als sie es ohnehin schon war und die dunklen Ringe unter seinen Augen machten deutlich, dass er wenig schlief. Zierlich war er immer schon gewesen, das war nichts Neues...aber die Zeiten, in denen er durch einen durchtrainierten, sehnigen Körper aufgefallen war, waren längst vorbei. Nur natürlich...denn der Sport war zu anstrengend geworden, als dass er diesen weiter treiben konnte. Und Appetit hatte er auch nicht mehr, im Gegenteil, er musste sich oftmals dazu zwingen, irgendetwas Leichtes runter zu würgen und konnte dann froh sein, wenn er es drin behielt. Er war nicht magersüchtig...oder? Tief durchatmend wandte er den Blick von seinem knochigen Spiegelbild ab- vielleicht sollte er das Teufelsding ganz abhängen lassen- und stieg in die Dusche, ließ das warme Wasser über seinen Körper laufen. Es war angenehm und er genoss die leichte Gänsehaut, die sich unter jedem Schauer ausbreitete. Für einen Augenblick waren alle quälenden Gedanken weit weg...und er genoss die Leere in seinem Kopf, solange bis alles zurückkehrte, schneller als ihm lieb war. Mit schlappen Bewegungen griff er nach dem Duschgel, seifte seinen Leib mit dem wohlriechenden Shampoo ein und versuchte, sich zumindest ein wenig zu entspannen. Es fiel ihm schwer wie immer. Als er gut eine Stunde später komplett in schwarz gekleidet aus dem Badezimmer kam, fiel sein Blick auf den Anrufbeantworter im Wohnzimmer...er blinkte regelmäßig auf. Itachi zögerte, den kleinen Knopf zu drücken und damit die Nachrichten abzuhören...er war nicht sicher, ob er es hören wollte. Dann entschied er sich allerdings doch dafür. Er konnte sich denken, wer angerufen hatte...aber genauso gut war es möglich, dass sein Mitbewohner...und Partner ihm eine wichtige Mitteilung hinterlassen hatte. Ein leises Summen ertönte aus dem kleinen Gerät, kaum dass er den Knopf gedrückt hatte und er setzte sich abwartend auf die blaue Stoffcouch. Sie haben drei neue Nachrichten! < Na, wenn das kein Grund zur Freude war...und wieder ein Punkt für seinen Sarkasmus, der mittlerweile schon zu einem Teil seines Lebens geworden war. Itachi? Hier ist deine Mutter...wie geht es dir? Ich hoffe doch, du isst regelmäßig und Schlaf ist auch sehr wichtig für die Gesundheit! Ich wollte demnächst mit Sasuke vorbei kommen...dein Vater ist noch auf Geschäftsreise, aber sicher kommt er dich danach auch besuchen. Das heißt, wenn es dir recht ist...bitte melde dich, ja? < Er hatte es gewusst...und sogleich wünschte er sich, er hätte die Nachrichten nicht abgehört. Jetzt hatte er nämlich ein schlechtes Gewissen seiner Mutter gegenüber, hielt er sich doch weder mit viel Schlaf auf, noch aß er regelmäßig. Es musste zwei Monate her sein, seit sie sich zuletzt gesehen hatten...und Itachi wusste, dass Mikoto beinahe in Ohnmacht fallen würde, wenn sie ihn so sah...noch magerer als zuvor, blass mit Augenringen...nein, das wollte er ihr ungern antun. Sasuke im Übrigen auch nicht...es reichte, dass der Jüngere in ihm bereits eine Art Alien sah, seit er wusste, dass sein Vorbild nicht ganz normal war, was seine sexuellen Neigungen anging. Vielleicht lag diese leichte Homophobie aber auch daran, dass Kisame- sein Mitbewohner und Beziehungspartner- seinem Bruder bei dessen letzten Besuch ein paar pikante Details über ihr Sexleben erzählt hatte. Niemand wollte gern hören, in welcher Tonlage sein Bruder in Ekstase stöhnte...oder welche Stellung er bevorzugte. Itachi hatte es aufgegeben, Kisame deswegen zur Rechenschaft zu ziehen...nach vier Jahren ermüdete man an solch einem sinnlosen Vorhaben. Ebenso wie er es aufgegeben hatte, ein klärendes Gespräch mit seinem Vater zu führen...für Fugaku war er endgültig verloren. Na ja...es gab in jeder Familie ein schwarzes Schaf. Dass er dank seines Herzfehlers vermutlich nicht mehr allzu lange zu leben hatte, minderte seine Eigenarten kaum genug, als dass sein Vater es fertig brachte, ihn zu besuchen. Kam Itachi dagegen zu Besuch bei seiner Familie vorbei und unterließ das Thema Kisame und Homosexualität gänzlich, sah das schon ganz anders aus...inzwischen wünschte er sich, er hätte nie ein Wort darüber verloren, es hätte vieles vereinfacht. Seufzend drückte er zum zweiten Mal den Knopf und wartete ab, wer ihm die nächste tolle Nachricht hinterlassen hatte. Itachi? Hi, ich bin's, Sakura! Wollte nur Bescheid sagen, dass Tsunade-sama deine Testergebnisse bekommen hat...und sie meinte, dass du wahrscheinlich bald auf die Liste gesetzt wirst. Also...lass den Kopf nicht hängen, ja? Bis dann! < Itachi starrte wie paralysiert auf das Gerät, nicht fähig, irgendeine Reaktion erkennen zu lassen. Wenn die Chefärztin Tsunade schon meinte, dass er auf die Liste gesetzt würde, stand es vermutlich nicht besonders gut um ihn. Nur Leute mit sehr schlechten Werten wurden auf die Liste gesetzt...und bekamen ein Spenderherz. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch wirklich ein Organ da war, sollte sein eigenes versagen, galt als ziemlich niedrig...und er war nicht der einzige Patient mit Herzfehler. Und sie sagte, er solle den Kopf nicht hängen lassen. Er wusste, dass sie es gut meinte, dennoch...diesen gut gemeinten Rat hätte sie sich schenken können. Ey, Alter! Hoffe mal, du bist noch nicht abgeschissen...weiß man ja bei dir nie, ne? Also, hör mal, Kakuzu macht mir tierisch Feuer unterm Arsch wegen der Mäuse, die ich mir von ihm geliehen hab...und mit Sex lässt er sich nicht mehr bezahlen. Kannst du mir vielleicht was abdrücken? Nicht viel...im Vergleich zum letzten Mal eine wirklich kleine Summe. Ich steck echt bis zum Hals in der Scheiße...du auch, ich weiß, ja, ja...trotzdem, melde dich mal wegen der Mücken, okay? Ist bestimmt das letzte Mal, ich schwörs! Ach ja, hier is übrigens Hidan, ne? Weißte sicher...man sieht sich...oh und ich bete weiter zu Jashin-sama für dich- falls du mich nicht im Stich lässt! < Itachi hob lediglich eine Braue, spürte nicht einmal Wut auf Hidan, der ihn generell nur anrief, wenn er eine Party schmeißen wollte- vorzugsweise bei ihm- oder Geld brauchte. Eigentlich hätte er allein aus Anstand nicht anrufen sollen, konnte er sich doch sicher denken, dass Itachis Einkünfte für seine Krankenhausaufenthalte drauf gingen...eigentlich waren es die Einkünfte seiner Eltern, denn inzwischen konnte er nicht mehr die Kraft aufbringen, arbeiten zu gehen. Schaden würden ihm die fehlenden Gebete Hidans vermulich nicht...denn dieses Mal konnte er ihm einfach nichts geben. Vielleicht würde sich jetzt zeigen, ob der Jashinist nur ein Schmarotzer oder doch ein richtiger Kumpel war...blieb abzuwarten. Er hielt inne, als er das Zuschlagen der Wohnungstür vernahm, machte sich allerdings nicht die Mühe, aufzustehen. Wenig später tauchte sein Partner vor ihm auf, das kurze, blaue Haar nass und zerzaust, so dass es ihm im Gesicht hing und eine Plastiktüte in der Hand haltend. Dennoch grinste Kisame breit und setzte sich ungefragt neben ihn auf die scheußliche, blaue Couch, die der Ältere natürlich ausgesucht hatte. "Hab dir was mitgebracht~", flötete dieser nun und stellte ihm den mit Alufolie umwickelten Pott vor die Nase...dem Geruch nach zu urteilen handelte es sich um Nudeln. "Dachte, bevor du mir vom Fleisch fällst, bring ich was mit...hab Suigetsu übrigens getroffen. Mit Karin!", plauderte sein Mitbewohner gut gelaunt los und reichte ihm eine Gabel, die schweigend annahm. "Die beiden sind anscheinend jetzt richtig zusammen...ganz schön krass, ne? Wo sie sich sonst immer nur gegenseitig aufs Maul hauen...aber der Sex soll gut sein!", fuhr er dann fort und wickelte seinen Pott aus der silbrigen Folie. Itachi vermied es, ihn zu fragen, warum gerade ihn die Bettgeschichten der beiden etwas angehen sollten...aber er murmelte nur ein trockenes "Interessant", ehe er die Folie löste. Kisame warf ihm einen kurzen Seitenblick zu und augenblicklich erstarb die lockere Stimmung. "...was hast du den ganzen Tag gemacht, hm?", fragte der andere schließlich und betont auf Smalltalk ausgerichtet. Vielleicht befürchtete er, dass Itachi es als Vorwurf aufnehmen könnte...da musste er sich keine Sorgen machen; dass er nutzlos war, wusste er selbst. "Geschlafen...oder fern gesehen", kam die Antwort und er knibbelte leicht an dem Silberpapier. "Aha", war alles, was erwidert wurde und bevor es noch unangenehmer wurde, begann Kisame zu essen. "Schmeckt ziemlich gut", fügte er kauend an. Itachi nickte schweigend, fing an, in seinem Plastikpott herum zu stochern...Appetit hatte er sowieso keinen. Neben ihm gab sein Partner ein Schnauben von sich. "Du sollst essen und es nicht tot stechen, man! Modelmaße hast du längst...also iss!" Eigentlich ein ziemlich dummer Kommentar...aber möglicherweise hätte er Itachi zum Lächeln bringen können, wenn er nicht genau gewusst hätte, wie untergewichtig er war. Deshalb nickte er nur mechanisch und begann zu essen...es schmeckte tatsächlich gut. Sie aßen ohne zu reden...etwas, das vor gut einem Jahr undenkbar gewesen war; Kisame hatte einfach ein viel zu großes Mundwerk...und einen manchmal sehr nervigen bis abartigen Humor. Itachi hatte immer schon ein schwaches Herz gehabt...aber bis dato war es nie ein Problem gewesen...bis er den Herzinfarkt erlitten hatte. Seitdem war alles bergab gegangen. Lustlos schob er sich die nächste Gabel zwischen die Lippen, schluckte trocken, nachdem er ein bisschen darauf herumgekaut hatte. Er spürte Kisames Blick auf sich ruhen...und war es damals stets Verlangen gewesen, das ihm zuteil wurde- ob er wollte oder nicht- handelte es sich nun um Sorge...oder Mitleid. Vielleicht auch Ekel...es sah nicht schön aus, wenn man jede Rippe unter der Haut zählen konnte. Bevor sich alles so sehr verändert hatte, hatte Itachi die Komplimente des Älteren als überflüssig empfunden...sie waren ihm peinlich gewesen. Jetzt wünschte er sich fast, sie zu hören...aber sie blieben weitgehend aus. Ebenso verhielt es sich mit dem Sex...Itachi konnte diese Woche an einer Hand abzählen, wie oft sie intim geworden waren. Früher war es undenkbar gewesen, dass Kisame sich zurückhalten konnte...nun tat er es von selbst. "Was hast du?" Er sah nicht auf, stellte stattdessen den Pott Nudeln, den er nicht einmal zur Hälfte geschafft hatte, auf den Tisch zurück und erhob sich. "Ich bin müde." Seinetwegen konnte Kisame den Rest essen...der Mann mit den haiähnlichen Zügen hatte schon immer das Doppelte verschlungen. Ohne dessen Antwort abzuwarten, ging er ins Schlafzimmer, zog die Hose aus und legte sich in Shorts und Shirt ins Bett. Vielleicht hatte sich zu viel auf einmal geändert, ging es ihm durch den Kopf, während er sich auf die Seite drehte und die Decke über seinen Körper zog. Und vielleicht...würde er den Tod willkommen heißen, wenn es soweit war. Momentan fielen ihm nur positive Aspekte ein, sollte es wirklich zuende gehen...seine Familie würde zwar trauern, aber sie hätten weniger Kosten und konnten endlich mit der Geschichte abschließen. Er würde keine Angst mehr haben, keine Tabletten mehr schlucken oder ständig zum Arzt gehen müssen...und diese Blicke würden ihn auch nicht mehr verfolgen. Kisame wäre endlich die Last los, würde sich nicht mehr an ihn gebunden fühlen...und konnte sich einen neuen Freund suchen...oder eine Freundin. Allein der Gedanke ließ ihm erneut übel werden und er atmete tief durch, um sich zu beruhigen, schluckte den Kloß in seinem Hals herunter. Loslassen konnte er wohl doch nicht so einfach. Wenig später hörte er das Knartschen der Tür, bewegte sich nicht und gab auch sonst kein Anzeichen dafür, dass er noch nicht schlief. Eine Weile herrschte Stille...dann vernahm er schwere Schritte, die vom weißen Teppich gedämpft wurden, aber immer noch unverkennbar waren. Die Matratze senkte sich ein Stück unter Kisames Gewicht, aber drehte sich trotzdem nicht um, schaute weiterhin geradeaus ins dunkle Nichts. Er bewegte sich auch nicht, als sich ein muskulöser Arm um seinen Oberkörper legte, über seine Brust strich...weil er sich nicht entscheiden konnte, was er eigentlich wollte. Alles hatte sich verkompliziert und auch wenn Itachi den Sex ebenso brauchte wie sein Partner, war da immer noch die leise Stimme in seinem Kopf, die ihn warnte. Wer wusste nicht, ob es das letzte Mal wäre? Wie stabil war sein Zustand? War es das wert? Sollte er dafür sein Leben riskieren? Und überhaupt...sein Körper war so ausgemergelt, dass er sich dafür schämen musste...wollte Kisame ihn denn noch? Auf der anderen Seite schmerzte der Verzicht...und so hin und her gerissen wie er war, fand er keine Entscheidung. Unerwarteterweise nahm Kisame sie ihm ab. "Es ändert nichts für mich." Er hielt inne, verdrängte die Selbstzweifel kurz und wiederholte die Worte gedanklich...er konnte nichts damit anfangen. "Ehrlich gesagt, ist es mir scheißegal, wie du aussiehst", eine Lüge...sie wussten es beide. Kisame gehörte zu den oberflächlichen Menschen und das, obwohl er selbst keinem Schönheitsideal entsprach, war er doch sehr grobschlächtig vom Äußeren her. Dennoch reduzierte er die meisten Leute zuerst auf ihre Erscheinung...die üppige Blondine im Kino, der fette Sack in Supermarkt oder die Brillenschlange eine Wohnung unter ihnen. Trotzdem...es tat gut das zu hören, auch wenn es nicht der Wahrheit entsprach. "Ich will dich immer noch und einen anderen such ich mir auch nicht, okay?" Das waren gänzlich neue Töne...und tatsächlich beruhigten sie ihn etwas, so dass er sich nun doch umdrehte, in Kisames Gesicht sah. Er vernahm nicht mal einen Hauch von Hohn oder Spott. Mit einer Ruhe, die ihn selbst verwunderte, erwiderte er Kisames Blick und all die Gedanken der letzten Stunden, Tage, Monate...waren plötzlich nicht mehr so schlimm, drangen wie in Watte gepackt nicht wirklich zu ihm durch. "Ich werde sterben." Die Worte waren ihm über die Lippen gegangen, so leicht und schnell, dass er sie erst richtig begriff, als sie bereits draußen waren...und er war noch nicht einmal erschrocken. Kisames Züge verhärteten sich, etwas flackerte in seinem Blick und der Uchiha fragte sich, ob es Wut oder Trauer war...vielleicht beides? "Du stirbst nicht, laber nicht so einen Müll!", blaffte der Ältere, der ihn die letzten Wochen wie ein rohes Ei behandelt hatte, dann los und zwar genauso aggressiv, wie es sonst seine Art war. "Du hast abgenommen, siehst aus wie ne Kalkleiche und ja, du hast n ernsthaftes Problem...okay, ist möglich, dass du stirbst. Ich könnte morgen genauso gut von einem Laster überfahren werden...Scheiße noch mal, Itachi, hör auf, so einen Dreck zu reden! Noch liegst du nicht unter der Erde, also hör endlich auf, dir das Leben selbst zur Hölle zu machen!" Mit so einer Standpauke hatte er nicht gerechnet...dementsprechend wusste er nicht, was er darauf sagen sollte. Kisame hatte Recht...das musste nicht infrage gestellt werden. "...was erwartest du von mir?", fragte er dennoch leise, sah auf. Kisame schnaubte. "Dass du nicht aufgibst...noch lebst du und selbst wenn es zuende geht...dann mach doch wenigstens jetzt das Beste aus deinem Leben!" "Du sagst das so, als wäre es einfach", versetzte er spitz, spürte ebenfalls, wie der Zorn sich seiner bemächtigte. Für den Älteren war es so leicht, diese Dinge zu sagen...ihm sagte man ja nicht ständig, dass es bald vorbei war. "Das ist es nicht! Und das habe ich auch nicht behauptet!", widersprach sein Partner etwas ruhiger. "Du machst es dir nur schwerer als es ist...indem du denkst, dass alle Welt froh ist, wenn sie dich los ist! Verdammt, wenn du keine Hilfe annimmst, beschwer dich nicht, wenn du nicht mehr klar kommst!" "Das habe ich n-" "Stimmt, du hast dich nicht beschwert...aber du isst nicht mehr, schläfst nicht mehr und kapselst dich total ab...ist bestimmt die richtige Einstellung, wenn man weiterleben will." Schon wieder ein Punkt für Kisame...er hatte aufgegeben...es sich leicht gemacht. Und es stimmte auch, dass er das Gefühl hatte, die Welt wäre froh, ihn als Last loszuwerden...war das wirklich so? Sein Partner interessierte sich wohl noch für ihn...sonst hätte er ihn gerade nicht so angebrüllt. Seine Mutter und Sasuke meldeten sich ungefähr jeden zweiten Tag und auch sein Vater rief gelegentlich an- sei es nur, um über das Wetter zu reden. Sakura, Sasukes Freundin, teilte ihm stetig die neuen Ergebnisse mit, erkundigte sich nach seinem Befinden...also scherrte sie sich wohl auch um ihn. Dass er sich plötzlich so dämlich vorkam, das war kein angenehmes Gefühl. "...ich habs verstanden", murmelte er, als er Kisames drängendem Blick nicht länger standhalten konnte. Das zufriedene Grinsen in dessen Gesicht bekam er allerdings noch mit...wie typisch. "Gut...sag mal, meinst du, dein...Herz verkraftet einen Blowjob?" Wie einfach gestrickt der Mensch doch war...Itachi musste wohl einsehen, dass die gewissenhafte Phase Kisames gerade zur Neige gegangen war. Und er merkte verwundert, dass es ihn nicht störte...stattdessen spürte er, wie die Erleichterung ihn durchflutete...als wäre ihm ein Felsen vom Herzen gefallen. "Versuchs", entgegnete er betont gleichgültig, wollte er dem anderen nicht zeigen, was er mit seinen wohl nicht einmal überlegten Worten für ihn getan hatte. Der Ältere grinste noch breiter, funkelte ihn spöttisch an. "Ich finde, wir sollten nichts überstürzen...wo du so schwach bist...also fang an~" "..." Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte...Kisame blieb ein Arsch. Aber wenigstens ein verlässlicher Arsch...und damit konnte und wollte er weiterleben. Im darauf folgenden Monat wurde alles besser...Itachi begann wieder zu essen und er schlief auch mehr. Und er begann wieder raus zu gehen, Leute zu treffen...es wurde leichter damit umzugehen, weil er nicht allein war. Trotzdem starb er fünf Monate später an Herzversagen...ein Spenderherz gab es nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)