Bis zum bitteren Ende von Cawaii (Der Tod kommt oft unerwartet) ================================================================================ Kapitel 1: Überraschende Nachrichten ------------------------------------ Bis zum bitteren Ende Kapitel 1 – Überraschende Nachrichten Miwako Satô saß in ihrem Büro und versuchte krampfhaft ihren Bericht fertig zu stellen, der nun schon eigentlich seit Wochen überfällig war. Jedoch hielt sie ständig etwas davon ab. Schon seit Tagen hatte sie dieses verdammte Ziehen im Bauch. Langsam konnte das doch wirklich nicht mehr normal sein. Ob sie was schlechtes gegessen hatte? Die Polizistin ignorierte es einfach. Irgendwann würde sich das sicher wieder legen. Hoffentlich! Ihr Kollege und Freund, Wataru Takagi, sah besorgt zu ihr. Er bemerkte es, dass etwas nicht mit ihr stimmen konnte, auch wenn sie scheinbar versuchte, es zu vertuschen. Nein, dafür kannte er sie nun wohl gut genug. „Miwako?“ Er schaute besorgt zu ihr herüber. Er wusste genau, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, dass ging nun schon seit mindestens 4 Tagen so, vielleicht auch länger. Das konnte definitiv nicht so weiter gehen. Die Angesprochene schaute kurz zu ihm auf. „Was gibt es denn?“ Sie hielt seinem Blick kurz stand und widmete sich dann wieder ihrem Bericht zu, der heute noch fertig werden sollte. „Ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“ Wollte er gespannt wissen. Miwako nickte nur kurz, ohne dabei aufzusehen. Wie er es eben erwartet hatte. War doch wieder typisch. Eigentlich wusste der Polizist nie genau, wie es ihr ging, denn darüber sprach sie ja nie. „Miwako, bitte! Ich seh doch, dass es dir nicht besonders gut geht!“ Seine Freundin seufzte genervt auf. So schnell würde der wohl nicht locker lassen. Sie ließ von ihrem Schreibkram ab und sah zu ihm herüber. „Jetzt mach dir mal keine Sorgen, es ist alles bestens, okay?“ Nein, nichts war okay! Sie versuchte schon wieder, etwas zu verheimlichen. Aber dieses Mal würde er nicht darauf eingehen. „Miwako!“ Er stand auf und nahm ihre Jacke. „Hier!“ Er reichte das Kleidungsstück zu ihr herüber. „Du gehst jetzt zu einem Arzt und wenn ich dich dort persönlich hinschleifen muss, ist mir mehr als egal! Aber ich habe keine Lust, mir weiter anzusehen, wie du dich quälst!“ Die Polizistin verdrehte genervt die Augen. Wie der schon wieder übertrieb! War ja echt schrecklich. So schlimm waren ihre Bauchschmerzen nun auch wieder nicht. „Aber, der Bericht muss noch fertig werden! Sonst dreht mir der Inspektor den Hals um!“ Sie kicherte leise. Ja, dann musste sie wohl wirklich zum Arzt. Wataru allerdings fand das überhaupt nicht komisch. „Gut, ich schreibe ihn zu Ende, aber du verschwindest jetzt, und keine Widerrede!“ Jetzt wurde er etwas lauter, was eigentlich nicht seine Art war. Aber man musste der Frau doch mal klar machen, dass man nicht immer alles auf die leichte Schulter nehmen konnte. Er machte sich doch Sorgen um sie. „Na gut!“ Miwako stand von ihrem Schreibtisch auf. „Du lässt mir ja wohl keine andere Wahl!“ Sie nahm ihm die Jacke ab und zog sie über. Wow! Er hatte es tatsächlich geschafft, sie zu überzeugen. Na ja, ganz freiwillig tat sie es wohl doch nicht. „Ich begleite dich, wenn du willst!“ Miwako jedoch schüttelte protestierend mit dem Kopf. „Nix da! Du wolltest meine Arbeit erledigen, okay? Ich schaff das auch ganz gut alleine.“ Irgendwie fand sie es ja süß, wie er sich um sie sorgte. Aber sie fand es eben übertrieben, und irgendwann nervte das auch mal. Sie küsste ihn kurz auf die Wange. „Viel Spaß dann noch!“ Und verschwand aus dem Büro. Insgeheim war sie ja schon fast froh darüber, den Rest nicht mehr machen zu müssen. Aber sie ging auch nicht gerade gerne zum Arzt. Man konnte schließlich nie wissen, was der feststellen würde. Sie hatte schon immer ein bisschen Bammel davor. Immerhin konnte so ein einziger Besuch das ganze Leben verändern, wenn nicht sogar zerstören. Sie fuhr mit ihrem Auto in die nächste Praxis. Seufzend musste sie feststellen, dass sie nicht die Einzige war, die einen Arzt aufsuchen musste. Das Wartezimmer war fast gerammelt voll. Wenigstens konnte sie noch einen Sitzplatz ergattern. War ja doch etwas. Sie nahm sich eine Zeitschrift und blätterte in ihr. Das würde wohl noch eine Weile dauern. Ja, so konnten die Nachmittage auch vergehen. Gute 2 Stunden später wurde sie nun endlich auch noch aufgerufen. Ihr kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Sie legte nun schon die 5. Zeitschrift beiseite, die sie gelesen hatte und ging Richtung Arztzimmer. Ein bisschen mulmig war ihr schon zu Mute. Man konnte schließlich nie wissen, was einen erwartete. Sie betrat den weiß gestrichenen Raum. In einer Ecke saß eine junge Frau an einen Schreibtisch. Die Kommissarin war sich sicher, dass die Frau nicht viel älter war als sie selbst. „Guten Tag..“ Mit einer kurzen Geste begrüßte Miwako die junge Ärztin, die sie auf den Stuhl ihr gegenüber verwies. „So..“ Die Ärztin musterte die Polizistin. „Was haben Sie denn?“ Miwako seufzte leise. Ja, sie hasste es wirklich über sich erzählen zu müssen. Man brauchte doch wirklich nicht jedes Wehwehchen aufzählen. Aber wenn sie es nicht tun würde, wäre Wataru sicher sauer. Und Ruhe würde er sicher auch keine geben. „Also..“ Miwako seufzte wieder kurz. „Seit ein paar Tagen habe ich so ein komisches Ziehen in der Magengegend...“ Das war ja eigentlich schon alles. Sie kam sich richtig blöd vor. Wegen so etwas zum Arzt zu gehen? Fast musste sie darüber schon lachen, aber danach war ihr gerade nicht. Die Frau ihr gegenüber notierte in der Zwischenzeit eifrig. „Ist das ein regelmäßiges Ziehen oder immer wieder?“ Die Kommissarin dachte kurz nach. „Ich glaube, da gibt es kein System. Es kommt, wann es will.“ Die Ärztin nickte. Sie musterte Miwako für einen Moment. „Ist Ihnen in letzter Zeit vielleicht übel geworden, oder hatten Sie Stimmungsschwankungen oder einen übermäßig großen Appetit?“ Man, waren das viele Fragen auf einmal. Miwako dachte nach. Also Stimmungsschwankungen ganz sicher, dass war allerdings für sie normal. Und Übelkeit? Sie überlegte eine Weile. „Also, übel war mir nur vor ein paar Tagen einmal, als diese Bauchschmerzen angefangen haben. Aber einen übermäßig großen Appetit hatte ich eigentlich nicht. Und das mit dem Stimmungsschwankungen ist bei mir eigentlich normal!“ „Verstehe!“ Die Frau notierte eifrig weiter. „Wann hatten Sie denn zuletzt ihre Periode?“ Sie schaute zu ihr auf. Miwako runzelte die Stirn. Wann war das noch gleich gewesen? Es war auf jeden Fall schon eine Weile her. „So genau weiß ich das gar nicht mehr..“ Gab sie leise zu. Ja, daran hatte sie wirklich nicht mehr gedacht. Kein Wunder, bei dem Stress, den sie jeden Tag hatte. Doch was hieß das jetzt? Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Ne, dass konnte doch gar nicht sein! „Würden Sie mal bitte mitkommen?“ Die Ärztin stand auf und Miwako folgte ihr nickend. Noch immer überlegte sie, wann sie denn nun das letzte Mal ihre Tage hatte. Wie konnte man bloß so etwas vergessen? Ihr war es fast schon ein bisschen peinlich, als Frau das nicht zu wissen. „Setzen Sie sich mal bitte..“ Miwako nickte wieder. Sie waren nun in einem Nebenraum. Ein kleiner Monitor stand neben ihr. „Würden Sie bitte mal ihren Bauch frei machen?“ Miwako seufzte innerlich. Hoffentlich war das bald vorbei. Neugierig war sie dennoch, ob ihre Theorie auch wirklich stimmte. Sie schob ihr T-Shirt etwas nach oben. Die Ärztin nahm nun eine Flasche Gel, dass sie auf Miwako´s Bauch verteilte. Dann nahm sie das Ultraschallgerät und fuhr vorsichtig über ihren Bauch. Miwako war erst mal etwas zusammengezuckt. Das Zeug war ja ganz schön kalt. Beide schauten nun gespannt auf den Bildschirm. „Und?“ Fragte Miwako neugierig. Sie selbst konnte nicht sonderlich viel auf dem Monitor erkennen. Die Angesprochene gab nicht sofort eine Antwort, sondern sah sich das Bild noch etwas genauer an. Die Polizistin wurde ungeduldig. Was war denn nun? Dann jedoch legte sie das Gerät beiseite und lächelte zu Miwako. „Es ist, wie ich es mir gedacht habe. Sie sind schwanger!“ Miwako sah zu ihr und nickte wie in Trance. Genau das hatte sie nun auch langsam befürchtet. „Sehen Sie hier..“ Sie verwies auf den Bildschirm. „Man kann es schon deutlich erkennen..“ Miwako sah neugierig hin, konnte aber nicht wirklich viel sehen. „Und wie lange jetzt schon ungefähr?“ Fragte sie neugierig. „Ich nehme mal an, dass Sie sich bereits mindestens im 3.Monat befinden. Miwako nickte wieder. Na wenn das keine Neuigkeiten waren. Die Ärztin gab ihr ein Tuch, womit sich Miwako das Gel wieder abwischen konnte. Sie konnte es gar nicht richtig fassen. Sie war wirklich schwanger? Irgendwie freute sie sich darüber. Jetzt machte das auch alles Sinn. Und sie hatte schon Angst gehabt, dass es etwas schlimmes war. Aber das war ja nun wirklich nicht der Fall. Freudig ließ sie sich noch erklären, was sie jetzt zu tun hatte. Dann verabschiedete sie sich und ging gut gelaunt nach draußen. Sie nahm den Wagen und schaute kurz auf die Uhr. War ja schon ganz schön spät. Am besten sie fuhr gleich nach Hause. Was wohl Wataru dazu sagen würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)