Stone of memories von KakashiH ================================================================================ Treffen am See - alte Erinnerungen, alte Gefühle ------------------------------------------------ Naruto war wirklich mulmig zu Mute. Als er vor gut zwei Wochen nachgegeben hatte, einen gemeinsamen Abend mit den alten Freunden zu verbringen, hatte er nicht geahnt, wo es hingehen würde. Eigentlich hatte man ihn da auch im Unklaren gelassen. Sakura hatte sie beide vor gut einer Stunde eingesammelt, aber mittlerweile erkannte er den Weg und er wusste verdammt genau, wo es nun hingehen würde. Er hasste Itachi dafür, dass er ihn nicht vorgewarnt hatte.   Die Sache, dass Sasuke ihre alte Wohnung gekauft hatte, hatte ihm wirklich zu schaffen gemacht. Zum Teil waren Hoffnungen wieder aufgewallt, die er besser nicht zulassen sollte. Sasuke war verlobt, er würde diese Frau heiraten, Kinder würden folgen, da war für ihn kein Platz. Einmal davon abgesehen, dass er eher schlecht darin war, lediglich ein guter Freund zu sein. Sasuke schien das zu wissen, der Cut war gerade und sehr deutlich gewesen. Kein Kontakt, in keiner Hinsicht und er hatte sich daran gehalten.   Nun zum See zu fahren, gefiel ihm aber nicht wirklich. Hier lagen viele Erinnerungen begraben. Natürlich ging er nicht davon aus, dass der Uchiha an diesem Abend anwesend sein würde. Sasuke hatte sich recht schnell aus ihrer Gruppe gelöst und allen den Rücken gekehrt. Zum Glück, denn Naruto wusste, dass er damit dann gar nicht umgehen konnte. Ihm brannten zu viele Fragen auf der Seele, als dass er sich fernhalten konnte. Er war ein direkter Mensch und wenn er etwas wissen wollte, konnte er ziemlich aufdringlich werden. Es war wirklich besser, wenn sie nicht an einem solchen Ort zusammen stießen.   „Du bist so still, Naruto!“, riss ihn Sakura schließlich aus den Gedanken und warf ihm über den Rückspiegel einen besorgten Blick zu. Naruto seufzte leise. „Du hast das mit Absicht gemacht, oder?“, fragte er nach, ohne weiter ins Detail zu gehen. Sakura verstand ihn auch so, dessen war er sich sicher. Sie enttäuschte ihn auch nicht. „Hör zu, Naruto! Uns ist bewusst, dass du diesen Ort eher meiden willst, aber du kannst nicht immer weg rennen und alles ignorieren. Heute Abend geht es nur um uns! Um alte Zeiten, unsere Clique. Wir wollen Spaß haben und das wird dir auch gut tun. Ein wenig grillen, dann schlafen wir dort und morgen kehren wir nach Hause zurück, um bereit für den Arbeitstag am Montag zu sein. Wir sehen uns doch eh viel zu selten, obwohl du zurück bist. Wir vermissen dich!“   Naruto bekam ein schlechtes Gewissen. Es stimmte, dass er zurück war, wirklich viel Kontakt hatte er mit seinen Freunden aber nicht gehabt. Irgendwie war es seltsam gewesen, auch ohne die Tatsache, dass sie alle nun ein ziemlich ausgefülltes Leben hatten. Kiba war mit Hinata zusammen, Ino schon Jahre mit Shikamaru. Die einzigen Singles waren Sakura und Gaara, aber selbst sie waren mit Beruf so eingespannt, dass sie sich nicht einmal monatlich zu sehen bekamen. Seit er zurück war, hatte er seine Freunde nur einmal gesehen und da war nicht ansatzweise genug Zeit geblieben, sich auszutauschen.   „Mal sehen!“, sagte er schließlich und blickte wieder aus dem Fenster. Er konnte den See bereits sehen, es würde nicht mehr lange dauern, bis sie diesen erreichten. Das ungute Gefühl blieb aber, auch wenn er zugesagt hatte, wenigstens es zu versuchen. Aber vielleicht sorgte er sich ja wirklich grundlos. Seine Freunde würden da sein und vor ihnen brauchte er nichts zu verbergen. Sie kannten ihn, sie wussten ganz genau, was dieser Ort für ihn bedeutete und sie konnten sich denken, dass es ihm schwer fiel. Also gab es keinen Grund zur Panik. Er würde das schon schaffen!   Dieser Gedanke entglitt ihm allerdings schneller als es ihm lieb war. Gut eine halbe Stunde später erreichten sie den See und parkten den Wagen. Bepackt mit ihrem Schlafzeug, Salaten, Fleisch und Getränken legten sie den letzten Weg zu Fuß hin. Zuerst schien es wirklich kaum ein Problem zu sein, als sie die freie Stelle erreichten und die anderen sie lautstark begrüßten. Sie legten ihre Sachen ab und Naruto entspannte sich langsam. Wenigstens gut eine Minute lang, denn länger brauchte er nicht, um eine ihm nur zu bekannte Person zu entdecken, die nur wenige Meter weiter gerade dabei war, die Getränke in dem Seewasser kühl zu stellen. Naruto fühlte regelrecht, wie er blass wurde. Zu allem Überfluss richtete Sasuke sich dann auch noch auf… und starrte ihn direkt an. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass auch er keine Ahnung gehabt hatte. Sein Mund öffnete sich vor Erstaunen ein klein wenig, ehe er di Lippen fest aufeinander presste und er einen leicht wütenden Blick auflegte. Narutos Herz zog sich zusammen. Er konnte nichts dafür, er war genauso gelinkt worden, wie Sasuke auch, das war nun klar. Am liebsten würde er sofort zu Sakura und sie einen Kopf kürzer machen. Es konnte nur von ihr ausgegangen sein, so weit kannte er seine Freunde schon.   Eine Hand legte sich au seine Schulter und Naruto entspannte sich ein wenig. Aber nicht für sehr lange, als er erkannte, dass es Itachi war. „Danke… vielen Dank!“, presste Naruto hervor und wischte Itachis Hand mit einer eiligen Geste von seiner Schulter. Sakura war nicht die einzige Schuldige, am Besten riss er gleich allen den Kopf ab. Sie mussten es alle gewusst haben und niemand hatte sie vorgewarnt. „Hey… sieh doch Mal das positive. Er greift dich nicht an und mich bisher auch nicht. Versuche das Beste draus zu machen, ok?“, schlug er vor und Naruto funkelte den älteren Uchiha wütend an.   „Er hat mich grade erst entdeckt, was nicht ist, kann noch kommen!“, gab er barsch von sich, ehe er sich abwendete und zu den anderen ging. Diese würden nicht davon kommen, ohne wenigstens gesagt zu bekommen, dass sie hier wirklich Mist gebaut hatten. Er war doch dabei gewesen, sich von Sasuke ganz zu lösen. Natürlich war er gereift, dennoch war Sasuke nun einmal der eine, den er wirklich geliebt hatte… eigentlich noch immer liebte. Gegen dieses Gefühl konnte er einfach nichts machen, auch wenn er nach vorne sehen wollte und dabei nicht einmal ausschloss, dass er vielleicht irgendwann jemand anderen traf und ihn in sein Herz ließ. Dennoch würde Sasuke immer eine Bedeutung für ihn haben. Dagegen war er nun einmal machtlos.   Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass auch Sasuke zu der Clique ging, auch wenn er Gaara und Shikamaru wählte, während Naruto zu Kiba und Hinata rüber ging. Naruto war klar, was der jüngere Uchiha nun zu den beiden Männern sagte und auch Naruto hatte die gleiche Absicht. Er wollte gehen. Er war wütend und aufgewühlt und das Letzte was er nun machen konnte war, dass er sich hier ganz in Ruhe mit den anderen unterhielt und so tat, als wenn nichts war.   Leider sahen Hinata und Kiba das anders. Und Hinata war es auch, die mit viel Geduld und Ruhe auf ihn einsprach. Sie zeigte Mitgefühl, das konnte man ihr nicht absprechen und ihre Argumente waren auch gut, dennoch blieb der Wunsch, nun gehen zu wollen. Aber er gab nach. Bis zum Abend wollte er es versuchen, auch wenn er nicht wirklich wusste, was das bringen sollte. Schon das Wissen, dass Sasuke in der Nähe war, machte ihm zu schaffen. Denn so wütend wie er wieder zum Wasser ging, war klar, dass auch er zum Bleiben überredet worden war.   Für einen Moment fragte Naruto sich sogar, was Gaara zu Sasuke gesagt hatte. Der Uchiha war kein Mensch, der sich leicht mit Argumenten in eine bestimmte Richtung drängen ließ. Aber auch wenn die Neugierde durchaus angestachelt worden war, so würde er sich hüten, da genauer nachzuhaken. Es war wirklich das Beste, wenn er Sasuke aus dem Weg ging. Das Beste für sie alle, denn die Freunde hatten gerade ihren Spaß. Musik spielte im Hintergrund, man unterhielt sich und Kiba war dabei den Grill anzuheizen, damit sie endlich etwas Essen konnten.   … alles war wie früher. Eine schmerzhafte Erkenntnis.   Ruhig ging Naruto auf den Wald zu, der den See umgab und verschwand hinter den Bäumen. Er musste zugeben, dass diese Szene ihm gefiel. Es war wirklich wie früher. Oft genug hatte er bedauert, dass sie so wenig zeit füreinander hatten und nun waren wirklich alle hier. Das war selten genug und Naruto wünschte sich wirklich, wie früher mit seinen Freunden zu scherzen, zu tanzen, zu reden und zu schwimmen. Später dann hier zu schlafen, ehe sie morgens zusammen frühstückten und sich dann gegen Mittag auf den Weg zurück machten. Eben alles, was sie als Teenager gemacht hatten.   Aber nun war eben etwas ganz entschiedenes anders. Sie waren nicht mehr der unbelasteten Teenager von damals. Heute hatten sie Arbeit und sie hatten ernste Beziehungen… oder eben gescheiterte. Vieles hatte sich zu damals ganz entschieden verändert und das ließ sich auch nicht einfach so abschütteln.   „Hier bist du!“, hörte er schließlich Inos Stimme hinter sich und so drehte er sich zu ihr und lächelte schwach. „Ja… ich musste ein wenig alleine sein!“, gestand er ihr bedrückt. Ino nickte verstehend. „Versuche es dir nicht so zu Herzen zu nehmen. Wir dachten halt nur, dass ihr wenigstens Freunde sein solltet. Auch wenn dir das nun vielleicht noch unmöglich erscheint!“, erklärte sie und blieb neben ihm stehen. Naruto seufzte leise. Freunde! Wie sollten sie Freunde sein, wenn so vieles gar nicht geklärt war und auch nicht geklärt werden sollte?! Für Naruto war dieser Gedanke einfach nur befremdlich.   „Ich glaube nicht, dass das so einfach geht. Ihr hättet wirklich euch nicht einmischen sollen!“, sagte er deutlich und suchte den Blick der blonden Frau. Diese nickte. „Mag sein, aber findest du nicht auch, dass das hier auch kein Zustand ist?“, fragte sie ihn und irgendwie musste Naruto ihr sogar Recht geben. Er wusste nicht, wie viel sie wusste, aber da gab es wirklich zu viele Dinge, die einfach noch geklärt werden mussten. Wie sollte er wirklich endgültig abschließen, wenn da Dinge waren, die ihm Hoffnungen schenkten?! „Ich glaube nicht, dass ich das durchstehe!“, erklärte Naruto leise und fuhr sich durch sein kurzes, wildes Haar. Eine Geste, die er oft machte.   „Schwachsinn!“, erwiderte Ino und strich ihm sanft über den Arm. „Setz dich doch nicht unter Druck. Hier ist es doch die Ideale Möglichkeit, dass ihr beide für euch raus findet, wie es weiter gehen soll!“, erklärte sie. „Weiter gehen? Ino, es ist vorbei, da geht gar nichts weiter!“, zischte Naruto schließlich. „Das meine ich nicht!“, erwiderte sie ruhig. „Wir wissen von der Wohnung… wir finden einfach, dass ihr beide nicht abgeschlossen habt, Naruto. Sasuke hat sich Hals über Kopf von dir getrennt, Himmel, er hat es dir nicht einmal persönlich gesagt. Ziemlich feige, wenn du mich fragst. Versuche einfach für dich raus zu finden, was du willst. Du musst nicht mit ihm reden, aber ihr lebt in der gleichen Stadt. Ihr werdet euch immer wieder Mal über den Weg laufen. Wollt ihr jedes Mal euch Vorwürfe machen? Und du… du hast bis vor kurzem jedes Mal sehr negativ auf ihn reagiert. Mach dir nichts vor und auch nicht uns. Du hast noch lange nicht abgeschlossen!“   Ihre direkten Worte taten weh. Aber leider waren sie durchaus wahr. Sie hatten beide noch nicht abgeschlossen. Dennoch, Naruto war nicht breit. Er brauchte Zeit um sich zu wappnen, damit Sasuke ihn nicht mehr berühren konnte. Und das würde wirklich vie Zeit beanspruchen. Er seufzte leise. „Komm mit mir mit, rede mit den anderen und mit Itachi. Ist dir aufgefallen, dass Sasuke ihm gar nicht an en Hals wollte?“, fragte sie schmunzelnd und nun wurde es Naruto erst richtig bewusst. Er lächelte leicht. „Ich hege die Hoffnung, dass Sasuke wenigstens ihm verzeihen kann!“, gestand er dann und wehrte sich nicht, als Ino sich bei ihm einhakte und ihn sanft zurück zu der Gruppe dirigierte.   Es stimmte, Itachi wurde von Sasuke weitestgehend ignoriert. Zwar sprachen die Brüder nicht miteinander, aber wenn Naruto an das erste Aufeinandertreffen in seine Wohnung dachte, konnte er sich mehr als glücklich schätzen, dass sie sich so ignorierten. Bei diesem Treffen war deutlich geworden, wie viel Wut Sasuke in sich trug. Ob es nun zu Recht war, wollte Naruto nicht mehr beurteilen. Er kannte immerhin nun auch Itachis Geschichte und daraus war deutlich geworden, dass er nie geplant hatte, seinen Bruder sich selbst zu überlassen. Er hatte sich einfach nicht mehr an diesen erinnert.   Als sie aus dem Wald heraus traten, stand Sasuke mit Shikamaru zusammen. Er hielt ein Bier in der Hand und unterhielt sich leise. Kiba war noch immer mit dem Grill beschäftigt, auch wenn darauf nun das Fleisch lag und langsam garte. Sakura stand bei Itachi und schien sich gut mit diesem zu unterhalten und Hinata saß neben Gaara in dem weichen Sand und blickte zum Wasser hinaus. Naruto zog Ino weiter mit sich und steuerte die beiden an, um sich zu ihnen zu setzen. Das erschien ihm am sichersten. Sakura würde nicht nachgeben und versuchen ihn zu etwas zu bringen, was er nicht wollte. Kiba und sein Grill waren ihm zu hektisch und zu Sasuke wollte er ganz gewiss nicht.   Was er aber auch nicht verhindern konnte war, dass sein Blick immer wieder zu dem jüngeren Uchiha huschte. Er sah noch immer wahnsinnig gut aus und irgendwie wirkte er nun ein wenig entspannter. Auch Sasuke schaute ein oder zwei Mal zu ihm. Sein Blick ruhte dann für wenige Minuten auf ihm, ehe er sich wieder ganz Shikamaru zuwendete. Es lag keine Ablehnung in diesem Blick, viel mehr eine Art der Unsicherheit. Nicht, dass Sasuke das offen zeigen würde. Dieser Mann war so unglaublich stolz, dass er Schwächen nie offen zeigte. Aber sie hatten eben doch lange zusammen gelebt. Naruto kannte diese Momente, auch wenn Sasuke sie immer versucht hatte zu verschleiern.   Erneut fragte Naruto sich, ob er nicht doch das Gespräch suchen sollte. Wenn Sasuke ruhig und entspannt war, dann konnte es doch gut sein, dass sie in Ruhe reden konnten. Aber irgendwo wusste er auch, dass er wirklich noch nicht so weit war. Wenn dieses Gespräch gelingen sollte, dann brauchte er einfach einen anderen Rahmen und vor allem musste er selbstsicherer werden in seinem Weg, weiter zu gehen.   Obwohl die Situation zwischen ihnen seltsam war, verging die Zeit wie im Fluge und Naruto schaffte es mit der Zeit auch, sich selbst zu entspannen. Ein wenig wurde es wirklich wie früher. Er scherzte mit Hinata und spielte mit Finn und Akamaru. Er ärgerte Kiba, indem er ihn darauf aufmerksam machte, dass seine Würstchen auf einer Seite doch arg dunkel geworden waren. Und er neckte Sakura auf vertraute und liebevolle Art. Sogar bei Itachi konnte er locke und entspannt sein.   „Ok, wer Fleisch will, herkommen!“, rief Kiba schließlich und so machte Naruto sich gemeinsam mit Ino und Hinata auf den Weg zum Grill. Er war so entspannt, dass er nicht wirklich mitbekam, was um ihn herum geschah. Zumindest so lange, wie er noch mit den beiden Frauen redete. Am Grill merkte er dann aber, dass ausgerechnet Sasuke neben ihm stand. Sein erster Instinkt war es, sofort zu gehen. Nur leider standen alle anderen hinter ihnen. So biss er sich auf die Unterlippe und nahm sich einen Teller, damit Kiba ihm etwas auftun konnte. Je schneller er sein Fleisch hatte, umso schneller konnte er gehen.   Fleisch bekam er allerdings nicht. Was er stattdessen bekam, war ein greller Schrei, der sofort seine Aufmerksamkeit auf ihn zog. Als er den Kopf in die Richtung drehte, sah er, wer da geschrieen hatte. Genma, Kakashi und Yumi waren ebenfalls gekommen. Nichts ungewöhnliches, auch früher waren die beiden oft vorbeigekommen. Als Anstandfrau, wie sie so oft betont hatten. Naruto wusste, dass die beiden gerne mit ihnen zusammen gewesen waren und meistens blieben sie nur zum Essen und ließen sie dann wieder alleine. Dieses Mal war aber auch Yumi dabei… die freudig auf sie zu stürmte.   Naruto konnte gar nicht so schnell reagieren, wie das Mädchen ihn regelrecht umrannte und die Arme dabei um ihn schlang. Sie hatten sich nun eine Woche nicht mehr gesehen und sie freute sich scheinbar sehr, dass das nun vorbei war. Nur leider war sie dabei viel zu stürmisch und mittlerweile war sie einfach nicht mehr so klein, dass man das einfach so ausgleichen konnte. Bevor er es verhindern konnte, riss sie ihn um. Naruto taumelte zur Seite, ehe er fiel… aber er landete verdammt wich.   „Gott, ich habe euch beide so vermisst!“, erklärte Yumi vollkommen begeistert und Naruto begriff, wieso er so weich gelandet war. Deutlich geschockt starrte er in Sasukes Augen, der nicht minder schockiert zu ihm aufblickte. Eigentlich war es schon ein Wunder, dass der Uchiha sich nicht aufregte, aber vermutlich konnte er es genauso wenig wie Naruto. Yumi nahm ihnen regelrecht die Luft, sie schlang ihre Arme um sie beide und verhinderte auf diese Art, dass sie sich wieder aufrichteten.   Naruto war wie gefangen. All die alten Gefühle wallten wieder in ihm auf. Er roch Sasuke und er spürte diesen vertrauten Körper unter seinem eigenen. Warm und mit einem ziemlich heftigen Herzschlag, der seinem eigenen Konkurrenz machte. Naruto wollte plötzlich gar nicht mehr aufstehen. Er hatte viele Monate damit verbracht, dieses vertraute Gefühl in seinem Herzen zu tragen und sich danach zu sehnen, es wieder zu bekommen. Und nun lagen sie hier. Es war eine groteske Situation und doch unglaublich bewegend. Jedenfalls sah Naruto es so.   „Yumi… du kannst die beiden doch nicht so umrennen!“, lachte Genma schließlich und kam ihnen zur Hilfe. Erst jetzt wurde Naruto klar, dass es für einen Moment ziemlich still um sie herum geworden war und dass jeder sie anstarrte. Unweigerlich spürte er, wie die Hitze ihm in den Kopf stieg. Er wusste, dass er leicht rot wurde und er wusste nicht einmal wirklich warum. Immerhin hatte er nichts getan und Sasuke auch nicht.   Genma griff nach dem Mädchen und zog sie zu sich hoch. Auch Naruto räusperte sich leise, er brachte sogar ein leises „Sorry“ vor, während er sich hoch stemmte. Sasukes „Hmm“ welches er als Antwort bekam, ließ ihm nur noch wärmer werden. Das war seit Jahren die erste Situation, wo sie ganz unbefangen miteinander umgehen konnten. Zumindest irgendwie, denn wirklich leicht war es nun durch diesen Zwischenfall nun auch nicht. So atmete er tief durch und drehte sich wieder zu Kiba, um endlich an sein Fleisch zu kommen. Es wurde Zeit, dass er Abstand bekam.   Und genau das tat er dann auch. Fast schon in einem Anflug aus Hast nahm er seinen Teller entgegen, schaufelte sich ein wenig Salat zu dem Fleisch, schnappte sich das Besteck und verzog sich eilig. Er musste nun einen Augenblick alleine sein.   Was war da gerade passiert? Er wusste, dass er sich wirklich nur etwas vormachte, wenn er behauptete, dass er über Sasuke so einfach wegkommen konnte. Sein Herz hatte ihn bis in den Hals hinein geschlagen und seines war nicht das einzige gewesen. Er hatte Sasukes heftigen Herzschlag ganz deutlich unter seiner Hand fühlen können, als er halb auf diesem gelegen hatte und sich abgestützt hatte. War er doch nicht der Einzige, der sich etwas vor machte? Diesen Gedanken verbot er sich allerdings genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Er wollte keine neuen Hoffnungen entwickeln.   Nach einigen Minuten dann hatte er sich endlich wieder weit genug beruhigt, um sich endlich über sein Essen herzumachen, welches nun schon kalt war. Aber das störte ihn nicht wirklich. Er hatte Hunger und würde gerade nahezu alles Essen. Außerdem stand Sasuke noch immer nahe beim Grill und vorerst wollte Naruto den Abstand wahren.   Als Yumi sich schließlich zu ihm gesellte, hatte Naruto seinen Teller zur Hälfte geleert. „Kakashi hat mir eine Predigt gehalten!“, erklärte das Mädchen ihm und blies die Wangen beleidigt auf. Naruto lachte leise. „So?“, fragte er nach und blickte das Mädchen an, das ihn schließlich direkt musterte.   „Warum seid ihr beiden nicht mehr zusammen? Gerade sah es nicht so aus, als wärt ihr euch nicht gerne nahe!“, erklärte das Mädchen neugierig, ohne den Blick abzuwenden. Naruto seufzte leise. Darum war es also gegangen und er konnte sich vorstellen, dass Kakashi sie gemaßregelt hatte, dass sie sie nicht einfach so umrennen konnte. Naruto ging nun fest davon aus, dass das Mädchen mit voller Absicht sie umgerissen hatte. Sicherlich in einem guten Willen, aber so etwas ging wirklich nicht. “Das ist nicht so einfach zu erklären, Yumi. Manchmal soll es eben nicht sein!“, antwortete er ihr. Man sah ihr an, dass sie diese Antwort nicht hören wollte und sie nicht annahm, aber eine andere hatte er nicht. Manchmal sollte es wirklich nicht sein und bei ihnen war es ganz offensichtlich so gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)