I lose myself in you von abgemeldet (verwirrende gefühle und noch mehr chaos) ================================================================================ Kapitel 16: Anne, Kaya und noch mehr Probleme --------------------------------------------- „Liebste Tante Georgina, nun sind schon 2 Monate vergangen, seit ich bei dir in England war.“ Marron seufzte und warf den Brief wieder in die Ecke, nachdem sie auch dieses Blatt Papier wieder zusammen geknüllt hatte. Das Knäuel Papier landete neben schon vorhandenen Knäuel. Das braunhaarige Mädchen stand von ihrem Schreibtisch auf und ging ans Fenster. Sie blickte durch die leicht milchigen Scheiben in den Hof. Es waren noch sehr alte Scheiben. Maya und Nico wollten sie austauschen, weil sie noch dem ursprünglichen Bauernhof angehört hatten doch Marron mochte dieses Fenster, genauso wie die alten Holzbalken in ihrer Wohnung. Sie fand sie schön. Ein Wagen fuhr gerade auf den Hof. Marron kannte den Wagen nur zu gut. Es war Chiaki Nagoya. Sie freute sich sehr dass er sie heute wieder besuchen kam. Seit Chiaki und Sie wieder von England zurückgekehrt waren, sahen sie sich nicht sehr oft, denn sein Vater setzte ihm sehr zu und gab ihm immer wieder neue Aufgaben im Krankenhaus wie auch Privat, dann war da auch noch sein Studium. Er wollte Arzt werden. Marron unterstützte ihn, aber sie war auch froh für die gemeinsamen Stunden die sie hatten. Chiaki musste gar nicht anklopfen, denn Marron hatte ihm schon die Tür geöffnet und lächelte ihn an. Er drückte sie an sich und legte seine Hände um ihre Taille. Er lächelte sie an. „Hey.“ „Hey…“ sagte sie nun auch. „Darf ich reinkommen?“ Schließlich standen sie noch in der offenen Tür, halb in der Wohnung halb auf dem Hof. Marron grinste und zog ihn mit in ihre Wohnung. „Tut mir Leid, dass ich erst heute vorbei komme.“ Sie nickte. Die letzten drei Tage hatten Sie sich nicht gesehen. Er hatte viel zu tun. Marron verbrachte gerne ihre Zeit mit Chiaki, aber es war dennoch alles sehr neu für sie. Außerdem liebte sie ihre Arbeit auf dem Gestüt ebenso. Und sie mochte ihre Arbeit sehr. „Ich hab dich ganz schön vermisst.“ Sagte Chiaki und küsste sie. Als sich ihre Lippen wieder von einander lösten, blickte er zu der Stelle wo ihr Schreibtisch im Zimmer stand. Er schmunzelte als er die Knäuel Papier sah, die um den Schreibtisch verstreut lagen. „Hast du versucht einen Liebesbrief an mich zu schreiben.“ Marron musste schmunzeln. „Nein, das nicht. Ich hab versucht Lady Georgina einen Brief zu schreiben.“ „Und kann ich richtig deuten, dass es dir schwer fällt.“ Marron lächelte ein wenig verlegen. „Ja, es ist schwer einer Familie zu schreiben, die ich erst seit kurzem habe.“ Ihre Worte waren ein wenig kleinlaut. Chiaki legte den Arm um sie. „Wollen wir zu Colonel gehen?“ fragte sie ihn lächelnd. „Jetzt bin ich mal hier bei dir, dann will ich die Zeit auch mit dir verbringen. Letztens hast du mir doch gesagt, dass es Colonel gut geht und dass er bald entlassen werden kann.“ Marron nickte ihm zu. „Siehst du, also brauch ich mir um ihn keine Sorgen und Gedanken machen. Weißt du eigentlich, dass ich immer und immer wieder an dich denken muss?“ fragte er sie fordernd und streichelte ihr über den Rücken. Marron lächelte. „Nein, das weiß ich nicht. Warum musst du denn an mich denken?“ forderte sie nun eine Antwort von ihm. Er küsste sie liebevoll und leidenschaftlich. „Weil ich dich liebe.“ Hauchte er ihr zwischen einer Menge von Küssen zu. Sie lächelte und zog ihn mit sich in das hintere Teil der Wohnung, ins Schlafzimmer. Gerade als sie sich gemeinsam auf ihr Bett legen wollte, klingelte und klopfte es Sturm an ihrer Tür. Chiaki legte sich mit einem Seufzen auf das Bett. „Muss das jetzt sein?“ fragte er. Diese Frage richtete sich mehr an Gott als an Marron selbst. Marron schenkte ihm ein Lächeln und huschte aus seinen Armen Richtung Tür. Als Marron die Tür öffnete stürmte Maya herein. „Oh Marron, ich kann nicht mehr. Es ist schrecklich. Warum muss ich mit so etwas arbeiten? Das ist die größte Katastrophe überhaupt.“ Marron schloss die Tür hinter Maya und lächelte, denn diese hatte sie wohl kaum oder gar nicht mitbekommen. „Maya, hallo.“ Maya drehte sich zu Marron um, sie griff sofort nach deren Hände. „Du musst mir helfen, Marron. Bitte hilf mir. Ich kann das nicht mehr.“ „Wenn du mir sagst, wobei, dann helfe ich dir gerne.“ Sagte Marron und musste sich zwingen ein Grinsen zu verbergen. Sie musste über den emotionalen Ausbruch ihrer Freundin und Partnerin nur lachen, aber sie versuchte dennoch ernsthaft zu bleiben. „Hallo Maya.“ Maya drehte sich überrascht um und sah Chiaki, der in der Tür zum Schlafzimmer stand. Maya blickte erschrocken zu Marron. „Ich hab euch doch nicht irgendwie bei was gestört oder so. Ich geh wohl lieber wieder.“ Meinte diese und ging zur Tür. Marron stellte sich vor die Tür und hinderte Maya daran, jetzt wieder abzuhauen. „Maya, nun sag schon, was ist los.“ Meinte Marron, sie knirschte ein wenig die Zähne und blickte zu Chiaki, schmunzelte ihm aber dann liebevoll zu. Maya seufzte. Es war ein schwerer Seufzer der ihr über die Lippen trat. Als Maya ihre Freundin anschaute, konnte Marron Verzweiflung in deren Augen sehen. „Ach Marron. Du weißt ja gar nicht, was da los ist.“ „Wo? Ist alles okay mit Nico?“ „Ja natürlich. Aber seine Nichte.“ „Seine Nichte?“ fragte Marron überrascht. Nico hatte ihr letzte Woche gesagt, dass seine Nichte herkommen würde und die Ferien hier auf dem Gestüt verbringen würde. Aber wo lag das Problem. „Ja, seine Nichte. Anne. Sie ist eine Hexe. Eine wild gewordene Hexe.“ „Maya.“ Marron war überrascht wie sie von Nicos Nichte sprach. Solche Worte würde Maya nie in den Mund nehmen, was war da also los. „Doch, sie ist eine Hexe. Ich komme mit ihr nicht klar. Nico hat sie in meine Obhut gegeben, da er die Woche in der Stadt ist. Ich soll mich um sie kümmern.“ „Was ist denn mit ihr?“ mischte sich nun auch Chiaki ein. Der ein wenig Ahnung von Kindern hatte. Schließlich hatte er eine kleine Schwester und außerdem arbeitete er gerne in der Kinderabteilung im Krankenhaus. „Ich komme mit ihr nicht klar. Marron du musst mir helfen. Du kannst doch mit Kindern. Du kommst mit ihnen zumindest besser klar, als ich mit ihnen. Bitte hilf mir.“ Bat sie ihre Freundin. „Ich helfe dir gerne. Colonel verlässt uns ja morgen, ab da kann ich mich dann ganz um sie kümmern.“ „Oh Marron, das wäre wundervoll. Dieses Kind entreißt mir ja echt jeden Nerv. Ich danke dir.“ Sagte Maya und umarmte ihre Freundin. „So ich muss jetzt wieder runter. Ich will die Praktikantin nicht so lange mit Anne alleine lassen. Wer weiß was sie sonst noch so anstellt.“ Und schon war Maya auch wieder verschwunden und ließ zwei verdutzte Menschen, Marron und Chiaki zurück. Diese schmunzelten sich an. „Du willst jetzt also Babysitter spielen?“ fragte er sie und legte den Arm um sie. „Bleibt mir was anderes übrig?“ fragte sie ihn und küsste ihn. „Komm lass uns mal runter gehen. Wir müssen noch paar Sachen wegen den Transport von Colonel klären.“ „Na ja, der schöne Moment ist jetzt eh verflogen, was?“ fragte er noch ein wenig hoffnungsvoll. Aber als Marron die Tür aufmachte und schon die erste Stufen nach unten gegangen war, wusste er, dass auch keine Hoffnung mehr hegen brauchte. Marron war gerade in ihrem Büro und suchte noch ein paar Unterlagen von Colonel heraus. Chiaki stand währenddessen an dessen Koppel und schaute das Pferd an. Es sah wirklich wieder wunderschön aus. „Hallo.“ Sagte Hijri. Chiaki blickte ihn kurz an, schaute dann aber wieder zu Colonel. „Was willst du?“ „Darf man einem Freund nicht mal mehr Hallo sagen.“ „Wir schon lange keine Freunde mehr, das weißt du aber auch selber Hijiri.“ Sagte Chiaki nur kalt. „Colonel wird morgen abgeholt.“ „Ja, wird er. Marron hat tolle Arbeit geleistet. Meine Mutter wird ihn gar nicht mehr wieder erkennen.“ „Wissen Sie es eigentlich schon?“ „Was wissen Sie?“ „Na das du mit Marron zusammen bist.“ Chiaki blickte ihn an, er zeigte keine Regung in seinem Gesicht. „Nein, Sie wissen es noch nicht.“ „Das hatte mir Lysann schon erzählt.“ „Was hat Lysann damit zu tun?“ „Lysann hatte letztens deine Mutter getroffen und deine Mutter fragte sie, ob bei euch alles okay ist. Sie denkt wohl immer noch, dass ihr zusammen seid.“ „Ich glaub dir kein Wort. Lysann interessiert mich nicht.“ „Und Marron… Was wird Marron denken, wenn sie weiß, dass du zu deinen Eltern noch nicht ehrlich warst. Ich meine, Sie werden doch morgen sicherlich her kommen und dann wird Marron vermutlich ganz nervös sein, sie kennen zu lernen. Sie will sie doch kennen lernen.“ Daran hatte Chiaki noch gar nicht gedacht. Diesen Gedanken hatte er immer übersprungen, wenn er den morgigen Tag in seinem Kopf immer und immer wieder abspielte. Er wollte in seinen Gedanken immer nur das Kaya Spaß hat, an Marron und an seine Eltern hatte er dabei an wenigstens gedacht, besonders in dieser Konstellation. „Chiaki, ich hab die Unterlagen gefunden.“ Chiaki drehte sich um und sah in das strahlende Gesicht von Marron, die in der Tür von ihrem Büro stand. In ihrem Armen hielt sie eine grüne Mappe. „Na als dein Freund, werde ich ihr natürlich nichts sagen.“ Chiaki blickte Hijiri noch mal an, ging dann aber ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei zu Marron. „Was wollte er denn?“ fragte Marron ihn. Chiaki legte den Arm um sie und zuckte mit den Schultern. „Lass uns das Geschäftliche nun abschließen. Ich will nämlich, dass wir keine Arbeitskollegen mehr sind, weil dann sind wir nur noch Liebende.“ Marron lächelte und setzte sich an den Tisch. Sie schlug die Mappe auf. „Ist alles okay bei dir Marron?“ Diese stand gerade in der Küche von Maya und Nico. Maya hatte Marron zum Essen eingeladen. Maya wollte natürlich auch, dass sie Anne kennen lernte, damit Marron wusste, worauf sie sich einließ, außerdem musste sie auch noch über das Geschäftliche von Morgen reden, nämlich das Colonel morgen abgeholt werden würde. Sie müssten also alles so organisieren, dass alles glatt und für Colonel ohne Stress ablief. Denn Stress war für so ein Tier nie gerade fördersam für dessen weitere Behandlung und Genesung. Die Behandlung, also die Arbeit von Marron mit Colonel war eh noch nicht ganz abgeschlossen, aber sein Aufenthalt bei ihr war abgeschlossen. Marron hatte sich entschieden, dass der nächste Schritt für Colonel darin lag, dass er wieder in seiner eigentlichen Heimat, in seinem eigentlichen Zuhause wieder zu Recht kam. Solange er hier war, ging es ihm gut, aber keiner, nicht mal Marron konnte genau einschätzen wie es Colonel gehen würde, wenn er wieder in seinen alten Stall gebracht werden würde. Sie würde auf jeden Fall den Transport mit begleiten. Dazu gehörte, dass in den Anhänger bringen, der eigentliche Transport und das eigentliche wieder ausladen. Wobei das der schwierigste Punkt werden würde, zumindest schätze Marron es so ein. „Mir geht’s gut, Maya.“ Sagte die lächelnd und unter hob den Salat mit dem Dressing. „Wo ist denn Anne?“ fragte Marron. „Die kleine Hexe ist vermutlich in ihrem Zimmer. Sie ist da so oft und sie sperrt sich dann darin ein. Sie will weder hier im Haus noch auf dem Gestüt helfen, reiten will sie auch nicht und die Natur kennen lernen auch nicht.“ Marron lächelte. „Wie alt ist sie eigentlich?“ „Sie ist 10 Jahre alt. Hat zumindest Nico gemeint. Sie spricht ja nicht mit mir.“ „Sie ist also im gleichen Alter wie Kaya. Wir können Sie ja morgen einander kennen lernen, vielleicht mögen sie sich und das einzige was Anne gebraucht hatte, war eine Freundin in ihrem Alter. So was hat sie ja hier nicht auf dem Gestüt.“ „Wenn du meinst Marron.“ Meinte Maya mit einem Seufzer. „Na ja ich denke einfach, dass es ja einen Versuch wert wäre es auszuprobieren.“ Maya lächelte und nickte. „Wie läuft es mit Chiaki?“ fragte sie nun wieder heiter und interessiert. „Wundervoll denk ich. Es ist eine schöne Zeit mit ihm. Er ist toll.“ „Ist es nicht schlimm, dass ihr euch kaum noch seht?“ „Na ja, aber wir telefonieren ja jeden Tag. Klar, es ist nicht so toll, wie jeden Tag sehen. Aber wir genießen dann immer umso intensiver die Momente, die wir zusammen verbringen dürfen.“ Sagte sie lächelnd. „So Essen ist fertig. Komm lass uns das Essen ins Esszimmer bringen. Dann lernst du auch die kleine Hexe kennen.“ „Red nicht so von ihr. Sie könnte dich hören.“ „Soll sie ruhig.“ Sagte Maya und nahm den Topf mit ins Esszimmer. Marron setzte sich an ihren Platz, wo sie immer saß, wenn sie bei Nico und Maya zum Essen eingeladen war, was ja eigentlich doch sehr oft vorkam. „Anne! Das Essen ist fertig!“ rief Maya und hoffte, dass das Kind diesmal auch wirklich kam. Und aller Erwartung entsprechend kam Anne auch, die Treppe herunter. Sie lächelte Marron zu und setzte sich ihr gegenüber. „Anne, das ist Marron. Sie arbeitet mit mir auf dem Gestüt.“ „Hallo Anne.“ „Hallo.“ Sagte diese nur knapp. Maya war schon wieder am ausrasten. Marron lächelte und versuchte Maya mit ihrem Blick zu beruhigen und ihr zu sagen, dass alles okay war. „Gefällt es dir hier bei uns, Anne?“ versuchte Marron das Gespräch mit ihr anzufangen. „Ein wenig.“ Sagte sie wieder nur sehr knapp. Marron reichte Anne die Schüssel mit den Klößen. „Ja, Anfangs war es für mich auch sehr schwer mich hier einzufinden. Du hast keinen zum Spielen, das macht dich bestimmt traurig.“ „Ein wenig.“ Sagte sie wieder nur. „Morgen kommt die Schwester von meinem Freund und die ist in deinem Alter. Sie ist ein ganz nettes Mädchen und möchte dich bestimmt gerne kennen lernen und deine Freundin sein.“ „Ja?“ fragte Anne überrascht. „Klar. Sie heißt Kaya.“ Anne lächelte. Maya war sichtlich erleichtert, dass Marron an Anne heran kam. „Sag mal, hat Chiaki schon mit dir über seine Eltern gesprochen?“ „Was meinst du?“ „Na ja, will er dich seinen Eltern vorstellen.“ „Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen.“ Sagte Marron und aß weiter. Klar, hatte sie darüber schon nachgedacht und sich darüber Gedanken gemacht, aber bei Gedanken alleine ließ sie es bleiben. Sie ließ es einfach sein. Sie machte sich darüber keine besonderen Gedanken, sie ließ im Moment einfach alles auf sich zu kommen und versuchte sich dann darüber Gedanken und weiter Sorgen und Vorgehensmaßnahmen zu treffen. Am nächsten Tag war Anne so etwas wie der Schatten von Marron. Sie ließ Marron nicht allein und freute sich sehr dass sie Kaya kennen lernte. Zu Mayas Überraschung half Anne auch bei der Arbeit. Sie half bei der alltäglichen Arbeit, die Marron immer alleine erledigte. Sie half beim Ausmisten, beim Füttern und beim Striegeln und es machte ihr sogar sichtlich viel Spaß und Marron, sie hatte große Freude mit dem kleinen Mädchen. Sie mochte sie. Und Marron wusste gar nicht was Maya gegen sie haben konnte. Marron mochte Anne schon alleine wegen ihren roten Haaren, ja knallrote Haare hatte sie und helle blaue Augen. Sie sah so niedlich aus mit all den Sommersprossen die sie im Gesicht hatte. Maya hatte Marron erzählt, dass Annes Eltern aus der Schweiz sind und dass Annes Mutter ebenso rote Haare hatte. Nico war mit dem Vater von Anne verwandt. Ein Hupen lenkte Marron von ihrer eigentlichen Arbeit ab. Sie erkannte das Hupen sofort. Sie wischte ihre Hände an ihrer Jeanshose ab. „Komm Anne, Kaya ist da.“ Und sofort erschien in dem sonst blassen und mit Sommersprossen übersäten Gesicht von Anne, ein großes frohes Strahlen. Marron nahm die kleine Hand von Anne und ging mit ihr in die Hofeinfahrt, wo der Mercedes von Chiaki parkte. Chiaki kam von Kaya gefolgt zu Marron. Er lächelte. „Ist sie das?“ fragte Anne. Marron lächelte. „Ja, das ist Kaya.“ Anne riss sich von Marrons Hand los und eilte zu Kaya. Diese lächelte sie mit einem großen und sehr freundlichen Grinsen an. Chiaki legte den Arm um Marron. „Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, natürlich.“ Sie wollte ihn küssen zur Begrüßung, doch Chiaki wollte es nicht. Er ging einen Schritt zurück. Marron war sehr überrascht, ließ es sich aber nicht anmerken. Sie dachte, dass es daran lag, dass seine Schwester da war. Er liebte seine Schwester, dass wusste sie. Sie nahm es also hin. „Chiaki darf ich dir Anne vorstellen. Anne, dass ist Chiaki, der Bruder von Kaya.“ Anne lächelte Chiaki an und reichte diesem auch die Hand. „Freut mich dich kennen zu lernen kleine Anne. Mit Kaya verträgst du dich bestimmt. Sie ist ein liebes Mädchen.“ Kaya lächelte. „Marron, darf ich Colonel heute wirklich mit nach Hause nehmen?“ Marron lächelte Kaya mit einem Nicken zu. „Ja, Colonel darf heute mit euch mit.“ Damit blickte Marron wieder zu Chiaki. „Wo ist euer Anhänger?“ „Unsere Eltern kommen mit dem Anhänger.“ Marron nickte. „Gut, dann bereiten wir soweit alles weiter vor. Es ist am besten, wenn Colonel bei dem Transport so wenig Stress wie nötig hat.“ „Marron, darf ich Kaya die kleinen Kätzchen zeigen.“ Marron nickte. „Ja, aber geht nicht so weit weg.“ Anne nickte und schon war Anne mit ihrer neuen Freundin Kaya verschwunden. „Sie ist doch sehr nett.“ „Ja, ich weiß auch nicht was Maya mit ihr hat.“ Schmunzelte Marron ihm zu. Chiaki und Marron gingen an die Koppel wo Colonel stand. „Denkst du es wird stressig für ihn.“ „Ich glaube das Einladen und der Transport wird gehen, aber ich weiß noch nicht wie er reagieren wird, wenn wir ihn bei eurem Stall absetzen.“ Chiaki nickte. „Du Chiaki…“ Auch wenn Marron es nicht aussprechen wollte, hatte Maya ihr doch gestern ein mulmiges Gefühl zugesetzt.“ „Was gibt’s denn?“ „Sag mal, hast du deinen Eltern… Ich meine, wissen Sie von uns…“ Die Worte gingen Marron nur schwer über die Lippen. „Ach Marron, darüber wollte ich mit dir eh noch reden.“ „Ja?“ fragte sie völlig erwartungsvoll. Also wussten sie es schon. Ein Strahlen, das in Marrons Augen auftauchte, überraschte Chiaki und es tat ihm Leid, das er dieses Strahlen gleich wieder erlöschen würde. „Nein, Sie wissen es noch nicht. Ich kam irgendwie noch nicht dazu. Ich weiß, das ist eine doofe Ausrede. Aber ich wusste einfach nie wie ich es ihnen hätte sagen sollen unser Verhältnis zu einander war ja eh nie wirklich gut, aber das weißt du ja selber.“ Marron nickte. Aber in ihrem Hals war ein Kloß. Ein verdammt großer Kloß steckte in ihrem Hals und verhinderte das Schlucken, dabei musste sie das doch erst einmal herunter schlucken um es zu verstehen oder zumindest um es zu akzeptieren. „Marron…“ Er streichelte liebevoll über ihre Wange und lächelte sie liebevoll an. Doch das erweichte sie nicht im Geringsten. Warum hatte er es ihnen noch nicht gesagt? Schämte er sich vielleicht ihretwegen? Marron hörte wieder einen Wagen vorfahren. Sie ging an Chiaki vorbei und lief zur Hofeinfahrt. Zwei ältere Parteien stiegen aus. Das waren wohl seine Eltern. Chiaki, der ihr gefolgt war, ging auf die Beiden zu. „Mutter, Vater, darf ich euch Ma… Miss Kusakabe vorstellen. Sie ist die Ärztin von der ich euch so viel erzählt habe.“ Sein Vater zeigte Marron gleich was er von hier hielt, er zeigte nämlich, dass er sehr desinteressiert war. Er zeigte es ganz offen, dass er nicht viel von ihr hielt. Seine Mutter hingegen, ging auf sie zu und reichte Marron die Hand. „Es freut mich Sie kennen zu lernen. Ich bin ihnen ja so dankbar, für das, was sie alles für Colonel getan haben. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir ihn jetzt wieder mit uns nehmen können.“ „Kommen Sie, ich zeige Colonel Ihnen. Er hat sich wundervoll entwickelt. Wenn es ihnen nichts ausmacht, werde ich den Transport mit verfolgen und so lange bei ihm sein, bis er in seiner Box steht.“ „Wenn das nötig ist.“ Meinte Chiakis Vater mürrisch. Seine Mutter hingegen lächelte und nickte ihr zu. Marron blickte noch mal zu Chiaki, doch der lief hinter seinen Eltern hinter Marron her. Sie seufzte. Hatte sie sich von ihn in geirrt? Meinte er es doch nicht so ernst mit ihr, wie sie mit ihm? „Er sieht wirklich wundervoll aus.“ Sagte Chiakis Mutter überglücklich und froh ihr Lieblingspferd wieder zu sehen. „Wie viel kostet uns nun die ganze Behandlung?“ fragte sein Vater. Marron war über diese Offenheit überrascht und wusste nicht was sie sagen sollte. „Vater, das haben Miss Kusakabe und ich schon längst alles geklärt.“ „Und du meinst, ich lasse dich einfach irgendwelche Geschäfte abschließen. Du Narr.“ Meinte sein Vater sehr gereizt. „Beruhig dich.“ Versuchte seine Mutter ihn zu beschwichtigen. „Wo ist Kaya?“ fragte er nun und blickte Chiaki an. „Mister Sie spielt mit der Nichte meiner Geschäftspartnerin.“ „Mit einem Bauernkind?“ fragte er entsetzt. Marron wusste nun gar nicht mehr, was sie sagen sollte. So dachte er also über sie. Sie waren für ihn alles nur Bauernleute und nichts als Geschäftspartner. Marron blickte zu Chiaki. Deswegen war es ihm also peinlich. Weil sie eine Bauernmädchen war. Nun wusste Sie, woran sie war. Sie versuchte sich aber nichts anzumerken. „Gut, dann machen wir jetzt den Transport klar. Sie öffnen am besten schon mal den Anhänger.“ Sie öffnete Colonels Gatter. „Und ich werde mit ihm kommen und ihn in den Anhänger führen.“ „Das soll meine Frau tun.“ Verlangte Chiakis Vater.“ „Aber Sir.“ Wollte Marron widersprechen. „Sie wollen uns doch nur noch mehr Geld abknüpfen.“ Marron fühlte sich immer mehr von weitern Dolchen durchstochen. Sie hatte noch nie so einen unfreundlichen Menschen kennen gelernt. „Nein, Sir, gewiss nicht. Der Preis steht schon fest. Dazu können Sie ihren Sohn fragen.“ Marron griff nach dem Zaunzeug von Colonel und ging von der Familie weg zu Colonel, der sie erwartungsvoll anschaute. Marron versuchte ihre Tränen zu verbergen und zu unterdrücken. „Oh es tut mir so Leid, dass ich dich wieder zu dieser Familie schicken muss.“ Sagte sie zu Colonel und legte ihm das Zaunzeug um. Er wieherte kurz und fing an zu kauen, als sie ihm ein Stück Zucker zum Naschen reichte. „Ich habe noch nie eine solche Familie kennen gelernt.“ Es war ein leichtes für Marron Colonel ruhig und sanft in den Anhänger zu führen. Nun saß sie neben Chiaki in seinem Auto. Sie fuhren hinter dem Wagen von seinen Eltern und dem Anhänger hinterher. Beide schwiegen. Chiaki hatte Angst etwas zu sagen und Marron war zu empört und aufgebracht etwas zu sagen. „Marron… sag etwas.“ Doch sie sagte nichts, blickte weiter nur geradeaus zum Anhänger. „Deswegen wollte Ich nicht, dass du sie kennen lernst:“ „Warum? Weil ich für sie ein Bauernkind bin?“ fragte sie ihn und blickte ihn kurz und mit wütenden Augen an. Kaya saß hinter den Beiden auf dem Rücksitz. Sie schwieg. Sie wusste eh nicht was los war. Sie war böse auf ihren Vater als er sie von Anne weggerissen hatte. Kaya mochte Anne wirklich und wollte sie als Freundin haben. Sie hatte nicht viele Freunde, die meistens waren irgendwie von ihrem Vater erkauft, dass wusste sie, denn sie spürte es. Doch Anne kannte Kaya nicht, sie wusste nicht, wer ihr Vater oder ihre Familie war. Anne wollte einfach nur Kaya als Freundin. Anne war für Kaya ihrer erste richtige Freundin, die sie überhaupt gehabt hätte. Und sie verstand ganz und gar nicht, was ihr Vater, der sie sonst mehr als alles andere liebte, gegen Anne hatte. Warum konnte er Anne nicht mögen, weil Kaya sie auch mochte. Chiaki und Marron schwiegen wieder. Sie würden auch den Rest der Fahrt zum Anwesend der Familie schweigen. Marron hatte keine Lust sich mit Chiaki zu unterhalten. Er hatte sie enttäuscht. Von seinen Eltern hielt sie eh Nichts. Miyako hatte sie mal vor ihnen gewarnt, aber Marron wusste nicht, dass sie solche Menschen waren, wenn man sie überhaupt Menschen nennen konnte. „Machen Sie langsam.“ Forderte Marron als zwei Männer vom Gehöft den Anhänger öffnen wollten. Marron merkte schon das Colonel nervös war. Er trampelte im Anhänger und wollte raus. Marron hoffte, dass er sich nicht verletzt hatte als er unruhig im Anhänger auf und ab stampfte. „Machen Sie langsam!“ schrie Marron nun. Sie wollte es Colonel einfach machen, aber diese Leute waren sehr unsanft. Sie rissen die Tür fast auf. Marron seufzte. Kaya war in ihr Zimmer gerannt. Chiaki stand bei seinen Eltern, die am Rand standen und das alles von der Ferne beobachteten. Marron zwang sich nicht zu Chiaki zu schauen oder an ihn zu denken, was ihr schwer fiel. Sie wollte sich jetzt nur an Colonel konzentrieren. Er war unruhig. Sie ging zu ihm von vorne in den Anhänger und löste sein Halfter von der Halterung. „So mein Freund. Wir entfernen jetzt die Stange und lassen dich langsam rückwärts raus.“ Während ihrer Worte streichelte sie ihm über die Nüstern, was er mochte, wie sie ihn kennen lernte. Er war an sich eh sehr schmusebedürftig, doch es dauerte eine lange Zeit bis er es gezeigt hatte und bis er Marron an sich heran ließ. Sie vermutete, dass er hier nicht genug Zuneigung bekam, was bei dieser Familie auch leicht vorstellbar war. Sie seufzte. Sie sollte nicht so über ihre Geschäftskollegen reden. Genau, mehr war es nicht. Nur ein Geschäft. Dann würde Sie diese Familie nie mehr wieder sehen. Zumindest diese Eltern. Und sie mochte sie auch nicht mehr wieder sehen. Sie hatten sie gekränkt und beleidigt und das war etwas was Marron nicht so leicht verzeihen konnte. Und auf Chiaki war sie ebenfalls wütend, er schämte sich für diese Beziehung, dass hatte er ihrer Meinung nach nun sehr offensichtlich gezeigt. Marron ging an Colonel und streichelte ihn über den Rücken. „Bleib ganz ruhig. Dir passiert nichts. Ich bin ja bei dir.“ Aber nicht mehr lange, spukte es in ihren Gedanken wieder. Sie wollte ihn am liebsten gar nicht hier raus lassen und sofort wieder mitnehmen. Aber sie wusste dass sie nicht das Recht dazu hatte über diese Menschen zu urteilen. Außerdem war es ihnen ja wenigstens gut zu sprechen, dass sie ihn damals nicht gleich zum Schlachter gebracht hatten, sondern erst Marron noch eine Chance bei Colonel gaben. Das war wohl auch die einzige Sache die Marron hier gut heißen würde. „Gut, sie können die Stange nun entfernen.“ Sagte Marron und hielt Colonel am Halfter fest und versuchte ihn mit Streicheleinheiten zu beruhigen. Sie wusste, dass er sich nur schlecht auf sie konzentrierte, denn er roch den Geruch dieses Hofes. Er kannte es und er wusste, wo er wieder war. Nun wird sich zeigen ob er hier bleiben will oder nicht. Der Helfer des Hofes entfernte die Stange. „So, Colonel. Wir gehen jetzt langsam rückwärts.“ Sprach sie ihm ruhig zu. Und Colonel gehörte. Ein Schritt nach dem Anderen ging er rückwärts, den Anhänger herunter. „Gut machst du das.“ Versuchte Sie ihn zu beruhigen. Er blickte die ganze Zeit sie an. Er vertraute ihr und brauchte auch ihre Hilfe um mit dem allen hier klar zu kommen. Doch es ging. Es ging wirklich. Langsam kamen die beiden vom Anhänger herunter. „So!“ Da standen die beiden nun. Marron mit der einen Hand am Halfter von Colonel, mit der anderen Hand an seinem Hals um ihn zu beruhigen. Er blickte sich um. Seine Ohren zuckten und auch seine Augen schauten sich schnell um. Er wusste wo er war. „Das war ja eine tolle Arbeit. Er ist noch nie so ruhig den Anhänger herunter gegangen.“ Sagte Chiakis Mutter und kam mit ihren Mann und Chiaki zu den Anderen und Colonel. Ihre Schuhe klackten laut auf den steinernen Weg. Colonel wurde nervös- „Bleiben Sie stehen.“ Forderte Marron. „Wie reden sie mit uns!“ meinte Chiakis Vater erregt. Doch da war es schon zu spät. Colonel stellte sich auf seine Hinterhufe und trat in alle Richtungen aus. Marron wurde schwer getroffen und landete auf den Boden. Chiaki wollte zu ihr eilen. „Nein Chiaki. Lass das Bauernmädchen, fang das Pferd ein.“ Kommandierte sein Vater, denn Colonel rannte in Richtung der Koppeln. Marron lag auf den Boden und hielt sich die Brust. Sie konnte die Augen noch öffnen und sah dass Chiaki sich über sie beugte. „Marron…“ „Mir tut meine Brust weh.“ „Vermutlich ist eine Rippe gebrochen.“ „Geh weg.“ Forderte sie mit schwacher Stimme. „Chiaki! Das Pferd!“ schrie sein Vater. Doch seine Blicke wanderten von Marron zum Pferd. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)