Neon Inu Yasha 1/2 von abgemeldet ((neu)) ================================================================================ Kapitel 7: Geheimnisse ---------------------- Neon Inu Yasha ½ Kapitel 7: Geheimnisse ### Mittelalter ### Die Sonne stand nicht mehr sonderlich hoch am Himmel und der frühe Abend brachte einen kühlen Wind mit sich. Kagome, Inu Yasha, Shippo, Miroku und Sango standen noch beim alten Brunnen und wollten gerade den Weg zurück zum Dorf antreten. Sie hatten sich mehr oder weniger von Asuka und Ranma verabschiedet, die hintereinander in den Brunnen gesprungen waren, um so wieder in ihre Zeit zurückzukehren. Plötzlich blieben alle stehen und drehten sich um, denn sie hatten etwas, mittlerweile sehr Vertrautes, gehört. „GEH GEFÄLLIGST VON MIR RUNTER!!“, tönte es deutlich aus dem Brunnenschacht. „WAS KANN ICH DENN DAFÜR, WENN DU NICHT ZUR SEITE GEHST!?“, hallte Ranmas Stimme aus dem Brunnen. Inu Yasha und die anderen hatten sich über den Brunnen gebeugt und sahen Asuka und Ranma, wie sie sich am Boden des Schachtes gegenseitig beschimpften. „Kommt, lasst uns gehen. Das hier kann noch was dauern.“, sagte Inu Yasha desinteressiert und ging in Richtung Dorf. Kagome folgte ihm. Shippo wollte auch direkt hinterher, aber Miroku hielt ihn davon ab. „Lass die beiden ruhig mal alleine“, flüsterte er, nicht ohne Hintergedanken. „Wir sollten uns erst einmal um die beiden im Brunnen kümmern.“ Miroku, Sango und Shippo wollten sich gerade wieder dem Brunnen nähern, als sich plötzlich eine kleine Gewitterwolke darüber bildete. Heftiger Regen setzte auch prompt ein und füllte den Brunnenschacht langsam. Sie hörten, wie Ranma laut über das kalte Wasser fluchte. „Okay, gehen wir lieber.“, sagte Miroku plötzlich und wandte sich wieder vom Brunnen ab. Sango zuckte nur mit den Schultern und folgte ihm. Shippo blieb noch und sah zu, wie der weibliche Ranma aus dem Brunnen hervorgekrochen kam und Wasser spuckte. „Verdammtes Machoweib!“, fluchte er, nachdem er wieder richtig atmen konnte. „Shippo, wo sind die anderen?“, fragte er den Fuchsdämon und richtete sich auf. „Die sind schon gegangen. Hatten wohl genug gesehen.“, erklärte er nüchtern. „Verstehe.“, sagte Ranma nicht besonders überrascht. „Lass uns auch zum Dorf gehen!“ „Aber was ist mit Asuka?“, fragte Shippo besorgt und sah zum Brunnen, der schon sichtlich mit Wasser voll gelaufen war. „Ach, diese elende Kratzbürste kommt auch alleine zurecht“, erwiderte Ranma und wurde kurz darauf von einem Blitz getroffen. „WAS HAST DU DA GESAGT??“, schrie Asuka, die nun neben dem Brunnen stand. „Ähm, ich sagte, dass eine so reizende und bezaubernde Person wie du keine Hilfe benötigt“, schmeichelte sich Ranma bei ihr ein, um sich keinen zweiten Stromstoß einzufangen. „Geht doch“, sagte Asuka zufrieden und das Gewitter verschwand wieder. „So, und jetzt zum Dorf! Die anderen warten bestimmt schon.“, rief sie mit erstaunlich viel Enthusiasmus. Shippo und Ranma starrten sie nur an. „WAS GLOTZT IHR DENN SO??“, brüllte sie die beiden an und stapfte in die Richtung, in die auch die anderen gegangen waren. Sie verdankte es Mizudenkis Wissen, dass sie wusste, wo das Dorf lag. Ranma und Shippo sahen sich an und schüttelten nur den Kopf. Dann folgten sie Asuka bis zum Dorf. ### Der, durch Hiyoso, verbrannten Grasebene näherte sich mit enormem Tempo ein Wirbelwind. Er blieb stehen und der Staubwirbel legte sich. Ein Dämon kam zum Vorschein und starrte auf den Ort, an dem Hiyoso gestorben war. Er schnupperte und verzog das Gesicht. „Bah, das riecht nach widerlichem Hund!“, sagte er abwertend. „Der Köter ist bestimmt noch in der Nähe!“ Kaum hatte er das gesagt, war er wieder unterwegs und folgte dem Geruch. Wenige Augenblicke später trafen zwei Wolfsdämonen mit einigen Wölfen bei der Stelle ein. Sie schauten dem Wirbelwind hinterher und setzten ihren Marsch fort. „Koga, warte doch mal auf uns!“, rief einer von ihnen verzweifelt. „Wir hätten doch lieber zurück zu unserer Sippe gehen sollen…“, murmelte der andere erschöpft. ### Als Asuka, Ranma und Shippo ankamen, sahen sie Inu Yasha und die anderen in der Dorfmitte stehen. Sie schienen sich über etwas aufgeregt zu unterhalten. Asuka und Ranma fiel eine Person auf, die sie bisher noch nicht gesehen hatte. Er sah aus der Ferne menschlich aus und hielt sich immer in der Nähe von Kagome auf, während Inu Yasha anscheinend versuchte, ihn daran zu hindern. «Scheint wohl kein Freund von Inu Yasha zu sein…» dachte Asuka, während sie weiterging. „Lass deine dreckigen Pfoten von ihr!“, hörten sie Inu Yasha ziemlich verärgert zu dem Unbekannten sagen. „Kagome, wie hältst du es nur mit diesem stickenden Köter aus?“, fragte dieser das Mädchen in Schuluniform. „WEN NENNST DU EINEN STICKENDEN KÖTER?“, schrie Inu Yasha, stellte sich schützend vor Kagome und zog Tessaiga. „SITZ!“, rief Kagome genervt. „Entschuldige, Koga-kun“, sagte sie höflich und sich leicht verbeugend. „Aber warum bist du eigentlich hier in dieser Gegend?“ „Pah! Wen interessiert schon, wo dieses Wölfchen herum rennt?“, kommentierte Inu Yasha abwertend. „Inu Yasha! Fang nicht schon wieder Streit an!“, wies Kagome ihn zurecht. „Also…was machst du hier?“, richtete sie sich wieder an Koga. „Ich habe einen Dämon verfolgt“, antwortete der Wolfsdämon. „Aber ich fand nur seine Überreste vermischt mit dem Gestank dieses dahergelaufenen Köters.“ „…“, Inu Yasha wollte gerade wieder auf Koga losgehen, als Kagome ihn abermals mit einem „Sitz!“ zu Boden schickte. „Meinst du etwa Hiyoso?“, fragte Asuka plötzlich. Bisher hatte niemand bemerkt, dass sie, Ranma und Shippo mittlerweile auch im Dorf angekommen sind. „Wer ist das?“, fragte Koga interessiert, während er seinen Blick konstant auf die EVA-Pilotin gerichtet hielt. „Asuka Soryu Langley! Die beste EVA-Pilotin der Welt!“, stellte sich Asuka stolz vor. „Und wer oder was bist du?“ „Koga, der stärkste und schnellste Wolfsdämon!“, erwiderte Koga in selber Weise. „Aber was ist ein EVA?“, fügte er fragend hinzu. „Verstehst du eh nicht“, winkte Asuka ab und merkte, dass Koga sie immer noch anstarrte. „Hm, was starrst du mich so an?“ „Du bist hübsch! Willst du nicht auch meine Frau werden?“, sagte Koga völlig ernst. „…“, wortlos starrte Asuka ihn an, während sich ihr Gesicht langsam vor Zorn rot färbte. «Oh oh, nicht schon wieder…» dachte Ranma verzweifelt. „Auch?“, fragte Asuka plötzlich, während die Röte aus ihrem Gesicht wich. „Kagome ist meine erste Frau!“, erklärte Koga ganz ruhig. „Ach, so ist das also…“, murmelte Asuka hörbar. „ICH WERDE DIESEM WÖLFCHEN BESTIMMT NICHT KAGOME ÜBERLASSEN!!“, schrie Inu Yasha dazwischen. Kagome musste ihn wieder zurückhalten. „Inu Yasha! Du weißt doch, dass zwischen mir und Koga nichts ist!“, flüsterte sie ihm beschwichtigend zu. „Pah!“, erwiderte Inu Yasha nur und setzte sich in gewohnter Weise auf den Boden und schmollte vor sich hin. «Der wird sich nie ändern…aber süß ist es schon, wenn er eifersüchtig ist.» dachte Kagome teils frustriert, teils belustigt. „Und, nimmst du an?“, fragte Koga, während er immer noch Asuka ansah. „Hah, warum sollte ich?“, erwiderte Asuka. „Ich brauche niemanden!“ „Trotzdem wirst du meine zweite Frau!“, prophezeite Koga triumphierend. „WAS?“, entgegnete Asuka ihm mit zornigem Unterton in der Stimme. „Schließlich habe ich mich soeben in dich verliebt! Du bist ab sofort meine zweite Frau!“, stellte Koga dickköpfig fest. „WAS BILDEST DU DIR EIN??“, brüllte Asuka wütend. Der Himmel begann sich zu verfinstern. „Bäh! Die ist ja eine Halbdämonin! Vergiss, was ich gesagt habe! Du wirst niemals meine Frau!“, änderte Koga plötzlich seine Meinung. «Bei der bekommt man ja richtig Angst!» dachte der Wolfsdämon. Kagome drängte sich plötzlich dazwischen und bedeutete Asuka, dass sie sich gefälligst beruhigen sollte. Asuka stapfte wütend weg und setzte sich neben den noch schmollenden Halbdämon Inu Yasha. «Die beiden könnten glatt verwandt sein.» dachte Kagome bei dem Anblick. „Warum hast du Hiyoso verfolgt?“, nahm sie nun das Gespräch mit dem Wolfsdämon wieder auf. „Er hatte mir einen Splitter gestohlen.“, erzählte Koga, währenddessen hinter ihm auch die beiden anderen Wolfsdämonen im Dorf ankamen und sich zu ihm schleppten. „Da bist du ja…“, schnaufte einer. „Oh, hallo, Kagome!“ begrüßten sie sie freundlich. „Stimmt. Hiyoso hatte einen Splitter des Juwels bei sich“, erinnerte sich Kagome und schaute zu Inu Yasha. „Trotzdem war er kein Gegner für mich!“, sagte dieser und sah nun zu Koga. „Sag mal, Wölfchen, wie konnte er dir den Splitter überhaupt stehlen?“ „…“, Koga antwortete nicht und schien plötzlich nachdenklich. „Es war wieder Midorikos Wille, oder?“, sagte Kagome wissend. „Ja, das war es.“, antwortete einer der beiden Gefährten Kogas. „Genau, seine Beine waren wieder gelähmt.“, fügte der andere hinzu. „Pah! Selbst Schuld, wenn du die Splitter benutzt!“, sagte Inu Yasha gleichgültig. „Ich hatte nicht nach der Meinung eines räudigen Köters gefragt.“, entgegnete Koga ihm. „Ich bin nur hier, um meinen Splitter zurück zu holen!“ „Hier ist er.“, wollte Kagome ihm den Splitter des Juwels aushändigen, den sie bei Hiyoso gefunden hatte. „WAS MACHST DU DA?“, schrie Inu Yasha entsetzt und wollte schon eingreifen. „SITZ!“, rief Kagome und Inu Yasha wurde zu Boden gedrückt, noch bevor er sie und Koga erreichen konnte. „Und jetzt verschwinde lieber wieder.“, sagte sie noch zu Koga, nachdem sie ihm den Splitter gegeben hatte. Kurz darauf war er verschwunden, aber in der Ferne sah man noch seine beiden Gefährten hinter ihm herrennen. „KAGOME, WAS SOLLTE DAS?“, brüllte Inu Yasha das schwarzhaarige Mädchen an. „…“, Kagome seufzte nur. „Musst du immer so eifersüchtig sein?“ „Pah!“, wandte sich Inu Yasha ab und setzte sich wieder. „Du weißt doch, wenn er die Splitter behält, wird er sterben.“ „Ja…aber er sollte sie von sich aus aufgeben.“, stimmte Kagome ihm zu und setzte sich neben ihm auf den Boden. Inu Yasha und Kagome sahen sich plötzlich an und verstummten. Schließlich lehnte sie sich erschöpft an ihn und schloss die Augen. Inu Yasha legte einen Arm um sie und verharrte unbeweglich in dieser Position. „Ähm, und was ist jetzt mit uns beiden?“, fragte Asuka, die ungewohnte Stille unterbrechend. Inu Yasha und Kagome erschraken und entfernten sich blitzartig voneinander, wobei beiden die Schamesröte deutlich zu Gesicht stieg. Shippo, der alles aus einiger Entfernung beobachtete, musste bei dem Anblick seufzen. „Asuka hat Recht! Was ist nun mit uns? Der blöde Brunnen scheint ja nicht mehr zu funktionieren.“, schaltete sich Ranma ins Gespräch ein. „ICH BRAUCHE KEINE UNTERSTÜTZUNG VON EINEM PERVERSEN WIE DIR! GEH MIR NICHT MEHR AUF DIE NERVEN UND ENTSCHEIDE DICH ENDLICH MAL FÜR EIN GESCHLECHT!“, schrie Asuka ihn aus heiterem Himmel an, während sich eine wirklich kleine Gewitterwolke über ihm bildete und ihn mit Regen beglückte. „GLAUBST DU, ICH VERWANDEL MICH FREIWILLIG IN EIN MÄDCHEN, DU HÄSSLICHES MACHOWEIB?“, brüllte er aufgebracht zurück, wobei er versuchte, der Wolke auszuweichen, die ihn jedoch beständig verfolgte und sein Unternehmen somit zum Scheitern verurteilte. „RAKURAI*!“, rief Asuka und ein Blitz schlug aus der Gewitterwolke in Ranma ein (*=Blitzschlag). «Asuka, warum vergeudet ihr meine Kräfte nur so?» beschwerte sich Mizudenki. «Habe ich dir erlaubt mit mir zu sprechen?» fragte Asuka ihn in Gedanken. «…» schwieg der Dämon. «Viel besser so!» dachte sie zufrieden. „Seid ihr fertig?“, fragte Inu Yasha gelangweilt. „Eure Fragen sind mir völlig egal, also nervt uns nicht weiter damit!“ „Inu Yasha wollte damit sagen, dass wir leider auch nicht wissen, was mit dem Brunnen los ist.“, dolmetschte Kagome ihn und ignorierte seinen verärgerten Blick. „Na toll…“, seufzte Asuka niedergeschlagen. „Also müssen wir vorerst hier bleiben…“ „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Kagome, auch wenn sie keine Schuld an den Funktionsstörungen des alten Brunnen hatte. „Wir versuchen es einfach später noch einmal mit dem Brunnen.“, versuchte sie, die beiden aufzumuntern. „Das heißt also, wir können nichts weiter machen als zu warten?“, fragte Ranma etwas betrübt. „Das würde ich nicht sagen. Immerhin könntet ihr uns bei der Suche nach Naraku helfen.“, erwiderte Kagome und beachtete Inu Yashas Blick nicht, der so aussah, als ob er sagen wolle, dass die beiden keine große Hilfe wären. «Die beiden wären keine große Hilfe…» dachte Inu Yasha tatsächlich. ### Am nächsten Tag verließen sie das Dorf. Ranma und Asuka schlossen sich fürs Erste Inu Yasha und den anderen an. Während sie über Feldwege und Grasebenen wanderten, verhielten sich alle merkwürdig ruhig. Kaum jemand sagte etwas, nur ab und zu unterhielten sich Inu Yasha und Miroku über die Richtung, die sie einschlagen sollten. Kagome lief einfach nur in Gedanken versunken, mit ihrem Fahrrad, neben Inu Yasha her. Shippo saß dabei im Lenkradkorb und Myoga auf Kagomes Schulter. Sango hielt ein wenig Abstand, vor allem zu Miroku. Shippo und Myoga hatten schon einige Theorien deswegen durchdiskutiert, zumal Miroku und Sango am Tag zuvor, einfach während dem Gespräch mit Koga, verschwunden waren. Ranma und Asuka folgten in der letzten Reihe, wobei beide einen gewissen Abstand zueinander hielten und stets nach außen blickten. Auch wenn alles friedlich wirkte, waren sie nicht alleine in dieser Gegend. Unbemerkt wurden sie von einem fliegenden Auge beobachtet. Dieses gehörte Byakuya, einem Abkömmling Narakus. Er spionierte die Gruppe um Inu Yasha schon eine ganze Weile aus und war verwundert über die beiden neuen Gesichter, die er bei ihnen erblickt hatte. Das Auge folgte ihnen unbemerkt weiter, während er meilenweit entfernt darüber grübelte, wer die beiden Unbekannten im Gefolge des Halbdämons waren. «Ich muss unbedingt herausfinden, was für eine Rolle sie spielen…und woher sie so plötzlich kommen.» dachte sich Byakuya. «Vorher werde ich Naraku nicht über sie unterrichten...» Inu Yasha und die anderen erreichten schließlich einen verlassenen Tempel. Er war nicht besonders groß und schien schon seit Jahren verfallen zu sein. Der Eingang war eingestürzt und wurde nun durch Trümmer versperrt. Spinnenweben bedeckten fast jede Stelle. „Was wollen wir hier?“, fragte Asuka, die vom Anblick des Tempels eine Gänsehaut bekam. „Das wüsste ich auch gerne.“, sagte Kagome und sah zu Inu Yasha. „Diese Ruine soll ein Tempel gewesen sein?“, fragte Inu Yasha den Mönch misstrauisch. „Ja, das ist der Tempel.“, erwiderte Miroku und ging einige Schritte darauf zu. Plötzlich blieb er stehen und streckte seine Hand aus. „Hm, ein Bannkreis. Aber ein ziemlich schwacher.“ „Inu Yasha-sama, sollten wir nicht lieber umkehren?“, meldete sich Myoga ängstlich. „Pah! Hau doch ab, wenn du solche Angst hast!“, entgegnete Inu Yasha ihm. „Inu Yasha, was machen wir denn überhaupt hier?“, richtete sich Kagome erneut fragend an den Halbdämon. „Woher soll ich das wissen? Es war Mirokus Idee hierher zu kommen!“, antwortete Inu Yasha genervt. „Dieser Tempel ist mir unheimlich.“, flüsterte Shippo zu Kagome. „Ja, mir auch irgendwie.“, stimmte sie ihm zu. Miroku rammte seinen Stab in den Boden und warf einige Bannzettel in die Luft vor sich. Sie verschwanden augenblicklich. Nachdenklich nahm er wieder seinen Stab und drehte sich zur Gruppe um. „Der Bannkreis scheint doch stärker zu sein, als ich gedacht habe.“, gab er zu. „Und um die Frage von Asuka und Kagome zu beantworten: Dieser Tempel sieht zwar nicht so aus, aber hier lebt ein mächtiger Krieger und Mönch, der besonders die Eigenschaften und Eigenarten von Halbdämonen untersucht hat. Ich hatte gehofft, er könnte uns vielleicht etwas über die Art von Halbdämonen erzählen, zu denen auch Naraku gehört.“ „Du meinst, weil Naraku nicht wie Inu Yasha einmal im Monat seine dämonische Kraft verliert und somit keinen Schwachpunkt hat?“, fragte Shippo und bekam dafür von Inu Yasha eine Kopfnuss. „Ich habe keinen Schwachpunkt!“, sagte er erzürnt. „Aber von wem ist denn der Bannkreis errichtet worden?“, schaltete sich Sango in die Unterhaltung ein. „Und warum sieht der Tempel so verwittert aus?“ „Wie ich schon sagte, dies ist der Sitz eines mächtigen Mönchs. Der Bannkreis ist mit Sicherheit von ihm. Und das bedeutet, dass er noch im Tempel ist und dass die Verwitterung wohl nur eine Illusion ist. Er mag wohl keine Besucher.“, vermutete Miroku. Plötzlich erschien eine Gestalt vor Miroku. Sie war geradewegs aus dem Bannkreis gekommen und starrte die ungebetenen Besucher an. Es war ein ziemlich großer, muskulöser Mann in einem Buddhistischen Gewand. In der einen Hand hielt er einen reich verzierten, goldenen Stab und in der anderen ein schartiges, rostiges Katana. Sein Gesicht war vernarbt und er hatte spärliches, graues Haar. „Das Betreten dieses heiligen Tempels ist jedem untersagt!“, sagte er mit einer tiefen, alten Stimme. „Ehrenwerter Harakuya-sama, wir sind gekommen, um mehr über einen bestimmten Halbdämonen herauszufinden.“, sagte Miroku, während er sich verbeugte. „Ihr seid also hier, um Einblick in meine Studien zu erbitten?“, fragte die stämmige Person. „So ist es!“, antwortete Miroku und verbeugte sich erneut. „Wie lautet der Name dieses Halbdämons?“, fragte die Person weiter. „Naraku.“, entgegnete Miroku und sah ein Blitzen in den Augen seines Gegenübers. „Naraku sagst du? Tut mir leid, aber einen solchen Halbdämonen kenne ich nicht.“, log die Person und löste sich in Luft auf. „Eine Illusion!“, rief Sango erstaunt aus. „Was sollte das?“ „Er will uns nicht sagen, was er über Naraku weiß. Aber ich verstehe nicht, warum…“, grübelte Miroku nachdenklich. „Inu Yasha, kannst du den Bannkreis zerschlagen?“ „Klar!“, erwiderte Inu Yasha und zog Tessaiga. Die Klinge leuchtete rot. Siegessicher ging er auf den Tempel zu und schlug mit Tessaiga auf den Bannkreis ein. Allerdings zeigte dies keinerlei Wirkung. „Mist!“, fluchte Inu Yasha. „Niemand kann meinen Bannkreis zerstören!“, kam vom Inneren des Bannkreises die Stimme von Harakuya. „Warum wollt ihr nicht, dass wir an eurem Wissen über Naraku teilhaben?“, fragte Miroku. „Solange ich euch nicht trauen kann, werdet ihr von mir nichts erfahren! Nun verschwindet!“, hörten sie wieder die Stimme. „Und wie können wir euer Vertrauen erlangen, ehrenwerter Harakuya-sama?“, führte Miroku die Konversation fort. „Geht und besorgt mir die Zwillingsschwerter Misoku und Tenshi! Sie befinden sich in einer nahen Berghöhle, dem Grab der Zwillingsgeschwister. Holt sie mir und ich gewähre euch die Informationen, die ihr benötigt!“, erklärte Harakuya, kurz darauf verschwand der Tempel plötzlich. „Kommt erst wieder, wenn die Schwerter in eurem Besitz sind!“ „Myoga, weißt du wo dieses Grab liegt?“, wandte sich Miroku an den Flohdämon. „Natürlich. Aber ihr wollt doch nicht wirklich dorthin?“, erwiderte Myoga nervös. „Pah! Wenn wir so wertvolle Informationen über Naraku bekommen, sollten wir keine Zeit verlieren. Also los!“, rief Inu Yasha aus und ging mit Myoga auf der Schulter vor. Die anderen folgten ihm. «Was es wohl mit diesen Schwertern auf sich hat?» fragte sich Kagome derweil. Unterdessen folgte ihnen das Auge von Byakuya weiter unbemerkt, während der Besitzer sich nun ebenfalls aufmachte, dieses Grab aufzusuchen. „Mal sehen, was sie dort finden werden“, fragte sich Byakuya laut. Copyright 2007 by MTF(Christopher Jambor) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)