Ai kinishi onna no ko to Oni (16+) von Izanami_Sakurai (Die Geschichte einer schier unmöglicher Liebe zwischen dem jungen Mädchen Chiyu und dem Seiryuu-seishi Nakago....) ================================================================================ Kapitel 23: Back home? ---------------------- Draußen wurde es wieder dunkel. Das Plätschern des Wasserfalls war so ziemlich das einzige Geräusch, was die Ruhe störte. Auf dem leicht randalierten Rassen konnte man zwei Gruppen erkennen, die zu der jeweils anderen gut und gerne 10 Meter Abstand hielten. Die Gruppe, die näher am Wasser lag, bestand aus den Suzaku-seishi. Ihre Minen waren ausdruckslos und angespannt. Sie waren noch nie in einer so anstrengenden Situation und noch wussten sie nicht damit umzugehen. Die zweite Gruppe war wesendlich keiner und die Stimmung schien dort sogar noch viel gedrückter als bei der anderen. Chiyu saß etwa zwei Meter von Nakago entfernt, hatte den Kopf leicht gesenkt und beobachtete ihn. Nakago hatte sich mit dem Rücken an einem Baumstamm gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. Chiyu wusste seinen starren Blick nicht zu deuten. Er wirkte auf der einen Seite so unglaublich wütend und auf der anderen Seite hin und her gerissen ob er nicht einfach einen Rückzieher machen sollte. Vermutlich konnte er es selbst nicht genau fassen, dass er sich tatsächlich von einer Frau hatte so extrem beeinflussen lassen. Chiyu war ebenfalls nicht glücklich. Sie hatte es zwar geschafft, die beiden verfeindeten Parteien vorerst davon abzuhalten sich gegenseitig umzubringen, allerdings war diese Stille einfach unerträglich. Auch, obwohl sie sich dessen bereits vor ihrem Handeln sicher war, dass er offenbar so wütend auf sie war wie noch nie seit ihrer Ankunft, machte sie betroffen. ´Ich würde gerne mit ihm sprechen, aber ich traue mich nicht. Was, wenn er mich jetzt richtig hasst? Ich weiß nicht, ob ich dem standhalten könnte. Ich kann mich gar nicht freuen…´ Stattdessen beobachtete sie das klare blaue Wasser. Sie erinnerte sich daran, wie sie gemeinsam mit Nakago hierher gekommen war. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, wie glücklich, aber auch wie naiv sie an diesem Abend noch gewesen war. Sie wünschte sich so sehr, dass das alles nicht passiert wäre. Aber was macht das jetzt noch? Sie war wirklich erstaunlich naiv gewesen wenn sie geglaubt hatte, sie könnte einfach in dem Buch weiterleben und würde dort bis an ihr Lebensende glücklich leben. ´Ich Närrin…´ „Chiyu.“ Sie zuckte zusammen und wandte den Kopf. Nakago betrachtete sie. Noch immer wirkte er wütend und angespannt. Die braunhaarige antwortete nicht. Sie erwiderte einfach seinen Blick und wartete darauf, dass er etwas sagen oder tuen würde. Irgendwie machte ihr der Gedanke nun Angst. Was, wenn er ihr nun sagen würde, dass er sie, sobald sie wieder in Kutou seien nicht mehr brauche? Sie wusste nicht, ob sie das verkraften würde. „Komm her.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. Chiyu vermag sich nicht zu rühren. Sie beobachtete ihn nur weiter ängstlich. Nun winkte er sie mit einer Handbewegung heran. Langsam erhob sie sich und ging zu ihm. Als sie vor ihm stand kniete sie sich hin und fragte: „Ja?“ Er zog sie an ihrem Arm zu sich und drückte sie fest an sich. Verwirrt sah sie zu ihm hoch. „Du, Nakago, ich…“ „Ich hoffe du weißt, dass ich ziemlich wütend auf dich bin?“ Diese Worte zuckten durch ihren Körper und machten ihr Angst. „Ja, dass versteh ich.“ „Du hast zum wiederholten Male nicht auf mich gehört, obwohl du mir versprochen hast, alles zu tun, was ich dir sage.“ „Ja…“ „Du zwingst mich, mit meinen Feinden zusammenzuarbeiten um jemanden zu retten, der ich nicht verzeihen kann, was sie mir und meinen Verbündeten damals angetan hat.“ „Ja…“ Der General seufzte. „Um ehrlich zu sein, eben war ich so was von sauer auf dich, ich weiß nicht was ich getan hätte.“ Chiyu beschloss, auch wenn sie sich davor fürchtete von ihm verstoßen zu werden, ihm die Stirn zu bieten. „Ich, ich kann verstehen, dass du unglaublich wütend bist und das das, was ich verlange, schier unmöglich ist, aber ich will nicht, dass die Menschen, die hier leben, verletzt werden und sterben. Auch, auch auf die Gefahr hin, dass du mich dafür hasst, ich musste das einfach tuen.“ Leicht verwundert sah er sie an. „Wie kommst du darauf, dass ich dich deshalb hassen würde. Ich bin nur unglaublich wütend.“ „Das ist auch nicht sonderlich beruhigend…“ „So wie du, hat sich mir noch niemand widersetzt…“ „Entschuldige…“ „Eins verspreche ich dir: Wenn wir wieder in Kutou sind mache ich dich dermaßen zur Schnecke, dass du dich in Grund und Boden schämst!“ Ein erleichtertes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Okay, ich werde es ertragen, was es auch seien sollte.“ Nakago drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und zog sie auf seinen Schoss. „Du solltest jetzt schlafen. Morgen wird ein harter Tag.“ „Und was ist mit dir?“ „Sei nicht albern. Ich schlafe bestimmt nicht, wenn ein ganzes Rudel von Suzaku-Anhängern keine 10 Meter von hier entfernt ist.“ „Verstehe schon…“ Sie schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Sie war so unglaublich froh, dass er sie nicht hasste oder verstoßen würde. Er war bereit, mit den Suzaku-seishi zusammenzuarbeiten. So hatten sie vielleicht eine Chance gegen den Dämon und seine Bediensteten zu bestehen. Natürlich wollte sie sich nicht zu viel erhoffen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie irgendwie gemeinsam kämpfen würden. Es war schon einen Überwindung mit den jeweils anderen zusammen zu arbeiten. Jeder würde wohl oder Übel sein eigenes Ding drehen aber das würde vielleicht schon reichen. Solange Tenkou seine Kraft auf zwei Parteien aufteilen müsse, hatten sie eine Chance ihn zu beseitigen. Langsam wurde sie müde. Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen. Morgen würde sich vielleicht alles entscheiden. Vielleicht würden sie morgen alle nicht mehr am Leben seien. Vielleicht würden sie ihn aber auch besiegen und würden heimkehren können. Das alles legte sie nun in die Hände der Götter. Es war inzwischen stockdunkel draußen. Der Mond leuchtete und glitzerte im dunklen Wasser. Die Suzaku-seishi saßen um das Feuer herum und unterhielten sich leise. „Chichiri?“ Hotohoris Stimme klang angespannt. „Ist Nyan Nyan stark genug um uns alle durch das Tor zu schicken?“ Der Mönch nickte. „Sie war nur von dem Angriff angeschlagen und hat nun ihre volle Macht zurück. Sie wird es schaffen.“ „Aber was ist mit denen?“ Tasuki nickte in Richtung Nakago und Chiyu. „Können wir sicher sein, dass sie uns nicht in den Rücken fallen?“ „Nein, dass können wir nicht.“ Taka starrte ins Feuer. „Deshalb müssen wir doppelt vorsichtig sein. Es ist durchaus möglich, dass sie sich gegen uns richten, wenn wir Miaka befreit haben.“ „In der Tat. Wir haben durch ihre Anwesenheit sowohl mehr Chancen gewonnen Tenkou zu beseitigen, allerdings auf der anderen Seite auch ein größeres Risiko.“, sagte der Kaiser, Taka beipflichtend. „Wir werden also an beiden Seiten kämpfen müssen…“, schlussfolgerte Nuriko fast flüsternd. Die anderen nickten. Eine Weile schwiegen die Suzaku-seishi. Es war eine sehr gedrückte Stimmung. „Also…“, begann Chichiri. „Wir werden morgen ganz früh aufbrechen. Es kann sein, dass wir Tenkou erst einmal in der Unterwelt finden müssen oder uns mit dem ganzen Kleinvieh herum schlagen müssen. Wir sollten auch genau von diesem Punkt hier…“ Er stocherte mit einem brennenden Stock auf dem Boden herum. „…die Welt betreten. Dieser Ort ist sehr abgelegen. Wenn wir uns zu weit an die Städte oder Landesgrenze wagen, könnten wir entdeckt werden.“ Die anderen nickten zustimmend. „Wir sollten etwas schlafen, sonst sind wir morgen viel zu erschöpft und wir müssen neues Ki speichern.“ „Aber was, wenn der Typ da hinten…“ „Ich werde aufpassen.“, sagte Mitsukake. „Wir Geister brauchen sowieso keinen Schlaf und im Kampf bin ich sowieso nicht wirklich nützlich. Ich werde wach bleiben.“ „Und ich auch!“, sagte Chiriko. Die anderen lächelten und machten es sich gemütlich. „Weckt uns, sobald etwas geschieht.“, sagte Taka mit Anspannung in der Stimme, worauf hin Chiriko nickte. Einer nach dem anderen, sanken die Suzaku-seishi, ebenso wie Chiyu vor ihnen, in einen unruhigen Schlaf. Es war eine unspektakuläre, aber auch und ruhige Nacht. Keiner, weder die Suzaku noch die Seiryuu-Anhänger hatten gut bzw. viel geschlafen. Sie erwachten im Morgengrauen und waren recht schnell aktiv. Chiyu streckte sich und wischte sich unwirsch den Schlaf aus den Augen. In dem Moment, in dem sie realisierte, was heute vielleicht geschehen würde, bekam sie starkes Herzklopfen. ´Heute ist es so weit. Uha, ich bin so aufgeregt!!! Ich bin so bescheuert. Wie ein kleines Kind!´ Nakago war natürlich auch wach und musterte sie skeptisch. „Geht es dir gut? Hast du Angst?“ Die sechszehnjährige setzte sich auf und klopfte etwas Erde von ihren Kleidern. „Naja, Angst irgendwie nicht. Aber ich bin aufgeregt. Ich will Miaka retten und dieses Schwein endlich besiegen…“ Der General lächelte leicht verschmitzt. „Dieses Schwein?“ „Ja! Dieses Schwein!“ „Ah ja.“ Er erhob sich. Die Suzaku-seishi waren auch schon alle auf den Beinen und packten ihren Kram zusammen. Sie waren schweigsam und wirkten ebenfalls nervös. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Oh, es war eine Genugtun sie so zu sehen, ohne Hüterin, ohne große Hoffnungen, dass alles zu überleben. Auch Chiyu stand nun auf und gemeinsam gingen sie zu den Suzaku-seishi hinüber. Sie hoben den Blick als sie sie kommen sahen. Tasuki verzog dermaßen das Gesicht, als müsse ehr sich grauenhafte Exkremente ansehen und auch Taka starrte Nakago wütend an. Die anderen schienen sich offenbar größte Mühe zu geben ihre Gefühle zu verbergen und versuchten gelassen zu bleiben. Chichiri wandte sich ihnen zu. Er sprach die beiden höflich an, doch sein sonst so fröhliches Gesicht war angespannt. „Wir werden mit der Hilfe von Nyan Nyan das Tor zur Unterwelt öffnen und Tenkou aufspüren. Mit deinem Ki wird es ein leichtes sein ihn zu finden.“, sagte er direkt zu dem General. Nakago nickte und Chiyu tat es ihm gleich. Der Mönch griff nun in die Tasche und zog eine hellblaue Kugel hervor, von der ein seltsames Leuchten ausging. Mit einem Mal öffnete sie sich und ein Wesen materialisierte sich vor ihren Augen. Es war ein Mädchen mit langen, zu Zöpfen geflochtenen, braunen Haaren und einem Outfit, dass Chiyu irgendwie an die Dschinns aus arabischen Erzählungen erinnerte. Das Mädchen öffnete die Augen und betrachtete mit einem Lächeln die Leute um sie herum. „Hallo Nyan Nyan, geht es dir besser?“, fragte Chichiri. Das junge Mädchen nickte und sprach mit einer hohen und kindlichen Stimme: „Ja, ich fühle mich wie neugeboren. Aber sagt mal, wo ist Miaka?“ Und sie zeigte auf Chiyu und Nakago. „Und was machen Anhänger Seiryuus bei euch?“ Hotohori hob anwehrend die Hände. „Keine Sorgen, sie sind auf unserer Seite. Miaka wurde von Tenkou in die Unterwelt entführt und wir wollen sie befreien.“ Entsetzt starrte Nyan Nyan ihn an. „Was? Miaka wurde entführt?“ Taka antwortete mit leiser Stimme: „Ja, deswegen musst du uns zu Tenkou bringen um sie zu befreien. Schaffst du das? Uns alle?“ Das Mädchen stemmte die Hände in die Hüften. „Natürlich schaffe ich das. Und ich will Miaka auch retten!“ „Na dann!“, rief Nuriko voller Tatendrang. „Auf geht’s!“ „Kommt alles etwas näher aneinander!“, befahl Nyan Nyan und formte die Hände zu einem Fingerzeichen. Unfreiwillig rückten Suzaku und Seiryuu-Anhänger näher aneinander und Chiyu glaubte aus Tasukis Richtung murren zu hören. „Okay! Aufgepasst! Es geht los!“ Das erste was Chiyu spürte war, dass sie einen unglaublichen Druck auf den Ohren hatte und dass sich ihr Körper vom Boden abhob. Sie kniff die Augen zusammen und spürte wie ihr Herz heftig schlug. Dann hatte sie das Gefühl sich wie wild zu drehen und zu rotieren. Dann langsam verschwand der Druck auf ihren Ohren und ihre Füße berührten festen Grund. Sie öffnete langsam die Augen und sah sich um. Sie, Nakago und die Suzaku-seishi standen noch genauso da wie vor ein paar Sekunden, doch die Landschaft hatte sich unglaublich verändert. Der Boden war ein Meer aus Erde und Asche. Felsen ragten markant aus dem Boden und der Himmel war düster und nebelig. Es war windstill, ein widerlicher Geruch von gammelndem Fleisch hing in der Luft und brachte sie fast zum Würgen. Keine Menschenseele war zu sehen. „Los, lasst uns suchen gehen.“, rief Taka und eilte los, die anderen folgten ihm. Es dauerte nicht lange und die Landschaft änderte sich. Sie eilten durch einen Urwaldähnlichen Wald, deren Pflanzen einen unglaublich abstoßenden Gestank von sich gaben, dann erreichten sie eine riesige Wüstenebene. Chiyu war sich nicht sicher, doch der Himmel schien sich die ganze Zeit über nicht zu ändern. Liefen sie im Kreis? War das ganze nur eine Illusion und sie kamen gar nicht wirklich vom Fleck? Die Wüstenlandschaft wandelte sich erneut, dieses Mal in ein Moor. Sie mussten höllisch aufpassen wo sie hintraten um nicht zu versinken oder irgendwo stecken zu bleiben. Die Zeit verstrich. Die Landschaften schienen immer Abenteuerlicher und Markanter zu werden. Als Chiyu schon merkte, dass ihre Beine schwerer und schwerer wurden rief Nyan Nyan: „Er ist in der Nähe! Wir müssen nach Osten!“ Die Truppe folgte ihren Anweisungen und eilte nach Osten. Bereits nach kurzer Zeit ragte ein seltsamer Palast vor ihren Augen auf, hoch in den Himmel und mit dämonischen Runen und Staturen an Wänden und Toren. Das Tor selbst stand schon geradezu einladend offen. Die Suzaku und Seiryuu-Anhänger betraten den Palast. Er war von innen unglaublich groß und gewaltig, mit einer düsteren Ausstrahlung. Chiyu war nervös und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, dennoch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. Sie wollte die Gruppe nicht aufhalten und Miaka um jeden Preis retten. „Ich spüre Miakas Ki!“, ließ Nyan Nyan verlauten und Chichiri stimmte ihr zu. „Seid vorsichtig!“, sagte Nuriko. „Es könnten überall Tenkous Diener oder Fallen auf uns warten. Wir müssen genau vorgehen.“ Nakago zog Chiyu am Arm zu sich. „Sei ganz ruhig…“, flüsterte er ihr zu. „Dir wird nichts passieren. Ich beschütze dich!“ Chiyu versuchte ihn mit einem Lächeln zu beruhigen. „Mach dir keine Sorgen um mich. Langsam komme ich mit den Ki zurecht und werde mich selbst verteidigen können sollte etwas passieren.“ „Soweit darf es gar nicht erst kommen. Du wirst dich verstecken wenn etwas passiert!“ „Aber ich…“ „Nein, Ende der Diskussion!“ Er nahm ihre Hand fest in die seine und zog sie weiter. Sie schlichen weiter durch den Palast, folgten Miakas Ki, welches immer stärker wurde. Nach wenigen Minuten kamen sie in einen schmutzigen und engen Raum, wenn man ihn mit den anderen im Palast verglich, und sahen sich um. Wie in den anderen räumen war es stockdunkel, doch sie hörten ein schweres Atem aus der hintersten Ecke. Die Suzaku-seishi erkannten am Ki ihre Hüterin und fanden das Mädchen in einem schrecklichen Zustand an die Wand gelehnt. „Miaka!“ Taka nahm sie in die Arme und hob sie hoch. „T-Taka…“ Miakas Stimme bebte als sie sprach. „Sorry Taka, ich, ich war nicht aufmerksam genau und…“ „Sprich nicht Miaka, du musst dich ausruhen!“ Die Stimme ihres Freundes klang voller Sorge und Angst. „Miaka-chan…“ Chiyus Stimme zitterte leicht, als sie die sechszehnjährige erblickte. Sie hatte Schnittwunden an Armen und Beinen, ihre Lippen waren aufgesprungen und ihre Kleider halb zerfetzt. Nakago fasste ihre Hand fester um sie zu beruhigen. Mitsukake schritt eilig zu Miaka und Take und begann sie mit Tai-Itsus Wasser von den schmerzen und Wunden zu befreien. Dank seines Kis schlossen sich die wunden rasch und das Mädchen sah wieder gesünder aus. Die Suzaku-seishi scharrten sich um sie. „Miaka! Was ist nur passiert?“, fragte Tasuki. „Die, die Dämonen…“ Miaka schien noch immer recht schwach zu sein. „Die brachten mich hierher und wollten mich zwingen ihnen Suzakus Macht zu überlassen, aber mich haben sie nicht kleingekriegt. Ich, ich hab Hunger…“ Chichiri strich ihr erleichtert über das Haar. „Uns tut es Leid Miaka-chan, dass wir nicht gut genug auf dich aufgepasst haben. Wir werden Tenkou töten!“ Die braunhaarige lächelte. „Ja, wir werden es schaffen, aber nur wenn, nur wenn…“ „Was?!“, wollten alle Suzakus sofort wissen. Leicht rot im Gesicht wandte Miaka den Blick ab und murmelte: „Wenn ich etwas zu essen kriege…“ Taka zog sie näher zu sich. 2ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich hätte es mir nie verzeihen können, wenn dir etwas Schlimmes passiert wäre.“ Chiyu kramte in ihrem Rucksack und holte ein Sandwich, welches Miaka ihr damals gegeben hatte, hervor. Es war eigentlich schon zu hart um gegessen zu werden, aber es war derzeit das einzige was sie zu essen dabei hatte. Sie ließ Nakagos Hand los und trat zögerlich näher. „Miaka-chan…?“ Die Suzaku-seishi ließen sie durch zur Hüterin. Miaka starrte sie an. „Chiyu-chan? Aber was…“ „Es tut mir so Leid, ich wollte dich nicht anlügen!“ Sie hielt ihr das Sandwich vor die Nase. „Ich hatte Angst. Ich konnte nicht die Wahrheit sagen. Hier bitte, nimm das Sandwich, dann geht es dir besser.“ Schweigend nahm Miaka das Sandwich entgegen. Dann lächelte sie. „Schon gut Chiyu, ich bin dir nicht böse…“ Sie bemerkte nun auch Nakago. Einen Moment schien sie ängstlich zusammen zuzucken, doch dann sagte sie: „Wir haben ja alle das selbe Ziel, stimmt’s? Wir wollten Tenkou vernichten.“ Sie biss in das Sandwich und schlang es gierig hinunter. Die Härte schien sie nicht sonderlich zu stören. Zufrieden lächelte sie. „Also lasst uns unser bestes geben um ihn zu kriegen!“ Zuversicht durchflutete sie, als sie schließlich den Raum verlassen hatten. Sie hatten Miaka befreit, jetzt wartete noch der Dämon auf sie. Allerdings wäre es ungünstig ihn auf seinem Gebiet hier zu bekämpfen. „Wir müssen hier raus. Hier ist es nicht sicher, er könnte überall sein!“, sagte Hotohori und deutete in die Richtung aus der sie gekommen waren. „Wir müssen verschwinden bevor er uns findet.“ „Zu spät…“ Nyan Nyans Stimme klang warnend. „Er hat uns schon bemerkt.“ Sie deutete auf den dunklen Gang vor ihnen. Ein mysteriöses Licht war an dessen Ende erschienen und schien mit jeder Sekunde zu wachsen. Chiyu spürte sofort die unglaubliche dämonische Macht, die von ihm ausging. Ein Seitenblick auf Maika verriet ihr, dass sie nicht die Spur von Angst zu zeigen schien, es war ehr kalte Wut, als auch sie ihn erkannte. Chiyu war fest entschlossen es ihr gleich zu tun und beobachtete, wie das Licht langsam die Gestalt des gehassten Dämons annahm. Gerade als sein Auftreten perfekt war kamen Miiru und Renhou zu seinen Seiten aus der Finsternis gekrochen, in ihrer Dämonengestalt. Die Suzaku-seishi, Nakago und Chiyu machten sich kampfbereit. Nakago machte seine Geliebten mit einem Seitenblick klar, dass sie sich bei erster Gelegenheit verstecken sollte. „Es freut mich immer, wenn ich Gäste in meinen trauten Heim habe.“, sprach Tenkou mit seiner Säuselstimme. „Und dabei wollte ich eigentlich gerade nach meinen alten Gast schauen, doch es scheint ihm nicht sonderlich gefallen zu haben.“ Boshaft sah er Miaka an. „Hüterin des Suzaku, willst du schon gehen. Du schuldest mir noch etwas.“ Miaka starrte ihn hasserfüllt an und hielt sich an Takas Arm fest, dennoch erwiderte sie nichts. Stattdessen bauten sich Tasuki, Nuriko und Hotohori vor ihnen auf um sie zu schützen. „Hey du Arschgesicht!“, rief Tasuki. „Jetzt bekommst du es erstmal mit uns zu tun, lass die Finger von Miaka.“ Er zückte den Harisen, Hotohori sein Schwert und Nurikos Armbänder leuchteten auf. „Renhou, Miiru, ihr wisst was ihr zu tun habt?“, sagte Tenkou geschmeidig zu seinen Untergeben und faltete die Hände um seine Magie zu wirken. Von den Dämonischen Hunden kam ein Kläffen und sie lösten sich in der Dunkelheit auf. Tasuki und Hotohori stürmte auf Tenkou zu, doch er löste sich lächelnd auf und sprach eine Zauberformel. „Das lässt du bleiben!“, schrie Nyan Nyan und sprach die Gegenformel. Seltsamer blauer Nebel kroch nun aus allen Ecken des Raumes und vernebelte die Sicht. „Verdammt…“, sagte Nyan Nyan und ließ ihr Ki ausströmen. „Er ist unglaublich mächtig. Ich weiß nicht genau was für Magie er wirkt.“ Nakago zog Chiyu am Arm zu Miaka und Taka. Er würdigte die beiden keines Blickes sondern sah Chiyu fest in die Augen. „Bleib hier bei den beiden!“ Dann verschwand er im blauen Nebel. Miaka nahm Chiyus Hand und drückte sie. „Wir schaffen das schon, mach dir keine Sorgen.“ Chiyu konnte nichts erwidern. Nun wo sie Nakago nicht mehr sehen konnte, bekam sie Angst. Nicht weil sie um ihr eigenes Leben fürchtete, sondern das ihm etwas passieren könnte. Alle drei zuckten kräftig zusammen, als sie Tasuki schreien hörten. „Du verdammtes Mistvieh! Hau ab!“ Zu ihrer rechten sahen sie die roten Flammen des Harisens aufleuchten und spürten einen raschen Luftzuck, als den dunkler Schatten über die hinweg schoss. Tasuki tauchte neben ihnen auf, eine klauenförmige Wunde an seiner Schulter. Sein Oberteil war fast vollständig in Fetzen gerissen. Chiriko tauchte neben ihnen auf und sagte rasch: „Sie versuchen uns zu trennen und uns einzeln zu schnappen. Bleibt zusammen!“ Ein metallisches Kreischen jagte Chiyu eine Gänsehaut über den Rücken und sie sah in die Richtung aus der es kam und in der Nakago verschwunden war. Eine grüne Säule aus Ki rauschte in die Höhe und sie vernahmen das Brüllen eines der Dämonischen Hunde. Sie beobachteten, wie der Nebel rasch auf das Ki zukrochen und es, so schien es, aufzusaugen. Der blaue Nabel wurde immer dichter und hüllte sie alle ein. Als der Nebel Chiyu berührte zuckte sie zusammen. Es war, als würde er ihr die ganze Kraft entziehen zu wollen. Sie wich zurück und stieß mit Miaka zusammen. Auch sie hatte bemerkt was Sache war. „Der Nebel saugt unser Ki auf! Wir müssen sofort hier raus!!“ Sie zog Chiyu hinter sich her und folgte Taka, der Richtung Ausgang eilte. Doch bevor sie auch nur annähernd vom Fleck gekommen waren, wurden Miaka und Chiyu von einer unsichtbaren Macht von den Füßen gerissen und in die Luft gehoben. Überrascht schreien sie auf und versuchten sich zu befreien, doch es war nutzlos. Entsetzt verfolgten die Suzaku-seishi das Geschehen. Tenkou löste sich erneut aus der Dunkelheit uns sagte genüsslich: „Das Ki deiner Seishi gibt mir viel Kraft Hüterin des Suzaku. Bald habe ich alle Kraft die ich brauche. Und auch die Kraft es Seiryuu ist unglaublich gewaltig. Bald kann mich keiner mehr aufhalten. Gebt mir den Rest der Macht die ich noch brauche!!!“ Er streckte eine Hand nach Miaka aus, doch sie klammerte sich an Chiyu. „Nein!! Halt dich fern von uns du Monster!!“ Eine gewaltiges rotes Ki ging nun von Miaka aus und hüllte sie und Chiyu ein. Tenkou wich etwas zurück und fauchte wütend. „Glaubst du diese Barriere aus lächerlicher Energie wird mich aufhalten können?!“ „Du hast Miaka doch gehört! Du sollst verschwinden!!!“, schrie Chiyu und ließ nun auch ihr Ki ausströmen. Es war um einiges stärker als das von Miaka, dennoch verbanden sie sich zu einer goldgelben Kisäule, die mit einem Schlag den ganzen blauen Nebel wegfegte. Die beiden Mädchen trieben Tenkou etwas zurück und schwebten auf den Boden zurück. Nakago, der alles beobachtet hatte, starrte die beiden genauso überrascht an wie die Suzaku-seishi. In seinem Gesicht klebte das dunkle Blut der Dämonen und Chiyu glaubte im Hintergrund einen der beiden Dämonenhunde zittern am Boden liegen zu sehen. Tenkou wich etwas an die Wand zurück, kalte Wut in seinem Gesicht. Er faltete rasch die Hände und sprach erneut eine Formel. Mit einem Mal wurde es stockdunkel, nur noch das Ki, das die beiden Mädchen aussandten spendete Licht. Mit einem Mal schossen schwarze Schatten aus dem Boden und machten sie alle bewegungsunfähig. Der schwarze Schatten durchdrang auch das goldene Licht und zwang die beiden Mädchen in die Knie. Stechende Schmerzen stoßen durch Chiyus Körper und sie schrie. Sie hörte auch Miaka schreien und sie ließen sich los. Sofort erlosch das goldene Licht und die Dunkelheit war vollkommen. Quälend langsam breitete sich der Schmerz in ihrem Körper aus und sie fühlte wie ihre Arme und Beine taub wurden. Noch nie zuvor hatte sie etwas derart grausames gespürt. ´Das, das ist alles nicht echt! Das ist alles nicht echt!´, zwang sie sich zu denken. ´Eine Illusion! Eine Illusion!´ Sie spürte wie jemand sie an sich zog. Es war Nakago. Sie krallte sich an ihn und hielt sich fest. Der Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie vernahm auch von den anderen Suzaku-seishi die Schmerzensschreie und vernahm ihre Qualen. Sie kniff die Augen fest zusammen, da sie das Gefühl hatte, ihr Kopf würde ihr vor Schmerzen bersten. ´Mach, dass es aufhört! Oh Gott, mach, dass es aufhört!´ Ihre Stimme versagte ihr, die konnte nicht einmal mehr schreien. Sie biss sich auf die Lippe bis es blutete. Verglichen mit dem Schmerz, den ihr die Schatten in ihrem Körper bereitete, war das gar nichts. Sie schmeckte das Blut und klammerte sich mit aller Kraft an Nakago. Auch er schien die Schmerzen zu erleiden, doch er gab keinen Laut von sich. ´Aufhören! Es soll aufhören!´ Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch langsam aber sicher ließ der Schmerz nach. Ihr Atem ging sehr unregelmäßig und sie zitterte. Langsam öffnete sie die schweren Augenlider. Es war immer noch dunkel, doch langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Nakago hatte sie fest an sich gedrückt, den Kopf auf ihrer Schulter und ebenfalls mit fest zugekniffenen Augen. Mehr und mehr wich der Schmerz und Chiyu sog stark die Luft ein. Sie war sich sicher, dass sie nicht fähig war sich zu rühren. Der Kampf gegen den betäubenden Schmerz, hatte ihr fast die ganze Kraft geraubt. Vorsichtig lugte sie über Nakagos Schulter. Die Suzaku-seishi lagen allesamt auf dem Boden verstreut und hielten sich die Leibe, als würde es den Schmerz erleichtern, selbst die Geister der bereits verstorbenen Seishi schienen nicht verschon worden zu sein. Miaka und Taka hielten sich ebenfalls fest, auch ihnen setzte der Schmerz fiel zu. Der schwarze Schatten zog sich langsam zurück und Tenkou löste sich aus der Dunkelheit. Ein böses Lächeln auf den Lippen. „Nun seht euch an, ihr erbärmlichen Menschen! Eine kleine Zauberformel und ihr werdet schlapp wie ein entgräteter Fisch. Aber ich wollte euch das eigentlich ersparen. Leider ward ihr so fürchterlich uneinsichtig…“ Chiyu bemerkte entsetzt, dass Miaka ohnmächtig geworden war, und Tasuki und Chiriko schien es ähnlich zu gehen. Nakago lockerte seinen klammernden Griff und zog sie etwas zurück um sie anzusehen. Schweiß stand auf seiner Schuld und sein Blick war von Trauer verzerrt. Er sprach leise und direkt zu ihr. „Egal was ich tue, ich werde dich immer lieben, auch wenn ich dich nicht mehr sehen kann. Verzeih mir…“ Chiyu erwiderte seinen Blick wurde zunehmend unsicher. Was wollte er ihr damit sagen? Sie wusste es nicht. „Tenkou!“ Nyan Nyan schwebte vor ihnen und breitete die Arme aus um sie zu schützen. Sie schien als einzige von dem Angriff geschützt gewesen zu sein. „Dafür wirst du bezahlen.“ Er wirkte recht gleichgültig. „Was willst du tun Nyan Nyan? Dein Ki ist fast aufgebraucht, du kannst nichts mehr für sie tuen, als rette dein eigenes Leben.“ Sie achtete nicht auf seine Worte und richtete die Worte an Nakago. „Seiryuu-seishi Nakago. Ich brauche dein Ki!“ Ohne ein Wort zu sagen erhob sich Nakago, Chiyu in seinen Armen und trat zu Taka und Miaka hinüber. Taka hielt Miaka beschützend fest und versuchte sie aus ihrer Ohnmacht zu befreien. „Tamahome…“, sagte Nakago leise. „Ich weiß, ich bin nicht in der Position dich um etwas zu bitten, aber ich bitte dich dennoch…“ Seine Stimme klang gequält und leise. „…Sie kommt aus derselben Welt wie deine Hüterin. Bitte, nennt sie mit euch. Sie darf nicht sterben.“ Taka nickte fest und hielt Chiyu am Arm fest, während er seinen Poke-bell aus der Tasche zog. Miakas hatte er bereits in der anderen Hand. Wie erstarrt sah Chiyu Nakago an. Er wollte sie zurück schicken. Zurück in ihre Welt. Nein! Das konnte er nicht. Sie wollte nicht. Lieber wollte sie hier mit ihm und den Suzaku-seishi sterben, als alleine in ihrer Welt bis aufs Ende ihrer Tage ohne ihn zu sein. Nakago schenkte ihr einen letztern Blick, dann beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft. „Du musst Leben Chiyu!“ Dann stand er auf und eilte neben Nyan Nyan. „Nein…“ Chiyus Stimme war schwach und leise. „Nein, Nakago, bitte nicht!“ Die Poke-bell in Takas Hand leuchteten auf uns tauchten sie in rotes Licht. Sie sah wie Nakago, das Gesicht zu Tenkou gewandt, sein Ki aktivierte um es Nyan Nyan zu geben. Er sah nicht zurück, er sah Tenkou an. „Nein! Ich will nicht! Neiiiin!“ Ihre Füße hoben vom Boden ab und seine Umrisse wurden schwächer. Sie ging zurück. Zurück in ihr altes Leben. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie wollte sich von Taka losreißen, doch er hielt sie eisern fest. Um sie herum wurde es dunkel und sie sah gar nichts mehr. Tränen liefen über ihre Wangen als ihr bewusst wurde, dass sie auf dem Weg zurück war. Sie würde ihn nicht wieder sehen. Vielleicht würde er sterben! Takas hand ließ sie los und aus dem Augenwinkel sah sie, dass sie verschwanden. Sie gingen auch zurück, in ihren Teil der Welt. Chiyu blieb in der Dunkelheit zurück, spürte wie sie fiel und immer weiter fiel. ´Warum…? Warum, Nakago……´ --------------------------------------------------------------------------------- Mein absolutes Hasskapitel xD Es war unglaublich schwierig es zu schreiben, damit es nicht lächerlich klingt. ^^ Kapitel 24 ist schon so gut wie fertig, muss es nurnoch abtippen. LG, Izanami_Sakurai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)