Beyblade Shadow - 6. Staffel von abgemeldet (Back to Shadow) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 21 - 24 -------------------------- Zu viel los hier Es ist fast Nacht. Black Driger saß im Dunklen am Teich und schaute sich betrübt die Fische an. Jay kam zu ihm. „Du sitzt hier so alleine.“ Jay hockte sich zu ihm runter. Black Driger behielt seinen Blick auf den Teich. „Haben Driger, Tragoon und Traciel nichts gesagt?“ „Was meinst du?“, fragte Jay noch mal nach. „Das mit Tranzer.“ Black Driger sah Jay ins Gesicht. „Man spürt es bis hierher. Seine Shadow Aura ist so stark, als wäre er wieder ein Shadow Bit Beast. Aber keine Sorge. Er ist es nicht. So was kann einem verrückt machen. Dieses ständige auf und ab mit Tranzers Shadow Aura.“ „Könnt ihr es nicht ignorieren?“, meinte Jay, dass es doch gehen müsste. Black Driger schüttelte leicht mit dem Kopf. „Das ist nicht einfach. Allein schon, weil die Aura immer stärker wird. Man wird aufmerksamer.“ Jay legte ihre Hand auf seine Schulter und er schaute zu ihr. „Es wird langsam kalt. Willst du nicht reinkommen?“ Black Driger schaute von Jay wieder auf den Teich. „Ich bleib lieber noch etwas draußen und schau mir die Fische an.“ Jay stand auf und stupste kurz Black Drigers Ohr an. „Aber nicht, dass du Hunger bekommst.“ Black Driger fasste sich ans Ohr und fragte sich, was das sollte. Dann antwortete er ruhig. „Nein. Ich schau sie mir nur an.“ Und fügte in Gedanken hinzu: *Besser als die Schildkrötensuppe küssen zu müssen.* „Erkälte dich nicht.“ Jay ging wieder rein und Black Driger schaute ihr mit einem kleinen Lächeln hinterher. Tyson sprang wütend auf und brüllte durch den Dojo: „Das war meine Frühlingsrolle!“ Tragoon stellte sich ebenfalls auf, stampfte hart mit dem Fuß auf und brüllte zurück: „Wer sagt das?!“ „Sie lag auf meinem Teller!“ Tyson zeigte auf seinen fast leeren Teller auf dem niedrigen Tisch. Tragoon haute sich auf den Bauch. „Jetzt liegt sie in meinem Magen!“ „Fertig!“, brüllte Traciel auf einmal dazwischen. Tyson war erst leicht irritiert, doch als er dann sah, dass sein Stück Ente auch noch weg war, schaute er Traciel sauer an. „Wo ist meine Ente?!“ „Dito!“, fuhr Tragoon Traciel auch noch an, denn sein Teller war auch auf einmal leer. Traciel grinste beide ohne Reue an. „Die sind gerade schwimmen.“ „Traciel!“, schrieen Tyson und Tragoon im Chor los und jagten Traciel hinterher, die sich gerade aus dem Staub machte. Während Tyson und Tragoon Traciel nach dem Essen immer noch quer durch das Haus jagten, war der Rest am MauMau spielen. Triger war an der Reihe. „Ich wünsch mir ganz doll Karo.“ „Hab ich.“ Max legte fröhlich seine Karo Neun ab. Ray war nun dran, starrte auf seine volle Hand und sagte dann: „Passe.“ Er zog eine neue Karte. „Ich hab noch ´ne Dame.“ Janina legte eine Karte ab und Triger war wieder dran, der auch noch eine Dame ablegte. Jay hatte in der Küche beim Abwasch geholfen und kam jetzt zurück in den Dojo. Sie stellte sich dich hinter Ray. Max lachte sich eins, denn da konnte er auch noch eine drauf legen und seine Hand war fast leer. „Hab ich auch noch.“ „Pa-“ Doch weiter konnte Ray schon nicht mehr reden, denn Jay nahm eine Karte aus seiner Hand und legte sie auf den Stapel. „Nicht passen“, mahnte Jay ihn. „Lass Janina doch mal zwei ziehen.“ Janina beugte sich etwas zu Ray rüber und stielte ihn dann böse an, nachdem sie etwas in seine Karten geschaut hatte. „Ray.“ „Was?“, fragte Ray empört und voller Unschuld. Janina seufzte kurz. „Kein Wunder, dass du die letzten Runden immer eine Karte gezogen hast. Du hast die ganzen Siebener.“ Triger war nun der, der ziemlich empört war. „Der bunkert.“ „Das macht er bei mir auch immer“, erklärte Jay und setzte sich dazu. „Man sollte Ray das Spiel noch mal erklären“, lachte Max. Das war Ray doch schon ein bisschen peinlich. Jay bemerkte, dass hier jemand fehlte. „Wo ist Driger eigentlich?“ Die Runde war inzwischen schon wieder bei Triger angelangt und er musste dieses Mal eine ziehen. „Die geistert irgendwo mit Traciels Schildi rum.“ Wie auf Befehl rannte Traciel über die Veranda, von Tyson und Tragoon wutschnaubend und fluchend verfolgt. „Hat sich irgendwo ein Plätzchen gesucht“, fügte Ray noch Trigers Worten hinzu. Jay schaute Ray wieder in die Karten. „Du bist wieder dran.“ Ray knurrte kurz und wollte Janina nicht schon wieder eine Sieben antun. „Ich weiß.“ Driger turnte mit Madura durch den Garten. Eigentlich war Driger die, die gerade die Purzelbäume machte. Madura beachtete Driger nicht mal. „Und rückwärts.“ Driger machte eine Rolle rückwärts. „Hui. Jetzt du, Madura.“ Madura lief etwas vor. Driger nahm sie hoch. „Das müssen wir aber noch üben.“ Driger ging zum Teich und setzte sich zu Black Driger. „Miao.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht und setzte Madura an einem Platz ab, wo sie eigentlich nicht hingehört. „Nimm Madura von meinem Kopf“, befahl Black Driger und schaute Driger scharf an. Driger ignorierte den befehligten Ton und nahm Madura wieder von seinem Kopf runter. „Okay.“ Plötzlich fiel Traciel in den Teich. Driger schüttelte sich von der Flutwelle trocken, die Traciel dabei gemacht hatte. „Wuh.“ Black Driger seufzte und sagte mehr zu sich selbst: „Nirgends hat man seine Ruhe hier.“ Schlaflos Es war Nacht. Tranzer lag jetzt in Tamons Bett auf dem Dachboden. Sandra kniete neben dem Bett. Tranzer schlief jetzt, doch sein Fieber war immer noch so schlimm. Sandra drückte das Tuch wieder aus und legte es auf seine Stirn. *Vorbestimmung…*, ging es Sandra durch den Kopf. *So ein Quatsch. Taqua scheint nicht zu wissen, was sie sagt. Und durch meine Anwesenheit geht es Tranzer immer gleich besser. Da kann sie sagen, was sie will.* Sandra nahm Tranzers Hand in ihre beiden. Die war ganz heiß. *Bleib stark, Tranzer. Du darfst nicht gehen. Du darfst nicht sterben.* Sandra liefen ein paar Tränen über das Gesicht. *Ich will nicht, dass du sterben musst.* „Sandra“, sagte Tranzer schwach, als er aufwachte. „Du weinst schon wieder. Bitte hör doch auf.“ „Tut mir leid, Tranzer.“ Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ist einfach so passiert.“ „Schon okay“, beruhigte er sie und schaute auf zur Zimmerdecke. „Ich kann es ja verstehen, dass du weinen musst. Im Moment mach ich dir so viele Sorgen. Es tut mir schon leid, dass ich bei dir geblieben bin.“ „Das darf dir nicht leid tun“, protestierte Sandra etwas aufgebracht. „Seit du bei mir bist, kann es mir doch gar nicht besser gehen. Ich wäre viel unglücklicher, wenn du nicht für mich da wärst.“ „Das hast du schön gesagt.“ Sandra lächelte fröhlich. Tranzer schaute Sandra wieder ins Gesicht und lächelte sie an, als er sagte: „Ich glaube auch nicht, dass ich irgendwo anders glücklicher wäre.“ Auf einmal Tranzer spürte kurz einen Schmerz in der Brust und krümmte sich etwas. „Tranzer“, rief Sandra besorgt und sprang besorgt auf. „Ist schon gut“, versicherte Tranzer und legte sich wieder entspannt hin. „Ist wieder weg.“ Sandra setzte sich wieder und fasste Tranzers Hand fester. „Tranzer…“ Sie brach in Tränen aus. „Ich halt das irgendwann nicht mehr aus, dich so leiden zu sehen. Aber wenn du nicht wieder zum Shadow Bit Beast wirst, dann…dann musst du die ganzen Qualen erleiden, die dich auch noch umbringen werden…Ich möchte dich nicht verlieren, Tranzer.“ „Sandra. Du wirst mich nicht verlieren. Dafür gibt es doch gar keinen Grund, oder?“ Tranzer wischte ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Dieses bisschen Schmerzen und Fieber ist doch gar nichts. Nichts kann mich von dir reißen.“ „Ich weiß“, sagte Sandra und musste kurz schniefen. „Aber wenn du nun dein leben lang diese Krämpfe haben wirst, dann weiß ich nicht, wie ich das aushalten soll, dich so zu sehen.“ Tranzer lächelte nur. „Das wissen wir doch gar nicht und ich werde nicht wieder zum Shadow Bit Beast. Das willst du doch nicht.“ Sandra nickte. „Ja.“ „Wir haben schon alles zusammen gemeistert. Da hält uns diese kleine Hürde doch nicht auf.“ „Meinst du?“ Tranzer nahm das Tuch von seiner Stirn und setzte sich hin. „Schon allein, dass du bei mir bist, gibt mir Kraft. Ich könnte mir keine bessere Gesellschaft vorstellen.“ Sandra konnte wieder lächeln. „Gern geschehen.“ Tranzer lächelte sie an. Doch plötzlich musste er heftig husten. Er hielt sich die Hand vor den Mund. Sandra schreckte wieder auf. Es wurde immer schlimmer und Blut lief an Tranzers Arm runter. Tranzers Augen wurden ganz leer und er konnte nicht aufhören. Sandra fiel im Moment nichts anderes ein, als ihm zu umarmen, dass er merken konnte, dass sie bei ihm ist. Sandras Tränen wurden wieder mehr. *Bitte hör auf. Bitte. Ich will nicht, dass du leidest. Nicht sterben, Tranzer.* Taqua ging auf der anderen Seite des Sofas von Lehne runter und schaute von Sandra und Tranzer weg. „Dann sehe mal zu, wie du damit fertig wirst, dass du deinen Tranzer verlierst. Aber ich meine nicht an seine Shadow Seite.“ Sandras Tränenfluss hatte zwar schon gestoppt, aber es schmerzte immer mehr, Tranzer so zu sehen. *Tranzer…Ich möchte sehen, was in dir vorgeht. Was ist in dir los?* Tranzer hustete immer noch. Sandra schloss die Augen. *Ich will verstehen, was Taqua meinte, dass es vorbestimmt ist, dass du wieder zum Shadow Bit Beast wirst.* Sandra hörte auf einmal gar nichts mehr. Sie machte die Augen wieder auf und stutzte. Sie fand sich in einer pechschwarzen Umgebung wieder. Sie schaute sich hektisch fragend um. „Wo…bin ich hier? Tranzer?“ Sie hörte etwas hinter sich, drehte sich um und sah ein paar Lichtblitze weiter entfernt, die immer wieder aneinander stießen. „Tranzer…“ Sandra rannte hin. Sie stoppte und sah Tranzer, wer auf den Boden knallte. Sandra schreckte auf. Doch Tranzer hörte sie nicht und richtete sich auf. Vor ihm erschein ein Feuerschwall. Er löste sich auf und jemand war zu sehen. Es war Tranzer, als Shadow Bit Beast, die ihn wie besessen anstarrte. „Oh nein.“ Sandra merkte, dass Tranzer von Wunden überseht war. „Tranzer!“ Sie wollte zu ihm, doch auf einmal konnte sie sich überhaupt nicht mehr bewegen. Und Tranzer hörte sie auch nicht. *Ich verstehe*, begriff Sandra und schaute etwas ernster. *Ich bin hier in Tranzers Unterbewusstsein. Aber wie ist das passiert?* Tranzer stand langsam wieder auf, wurde aber gleich wieder von seiner Shadow Seite mit einem Feuerball zu Boden gehauen. Sandra konnte sich immer noch nicht wieder bewegen und musste hilflos mit ansehen, wie Tranzer immer wieder von seiner Shadow Seite zu Boden geschleudert wurde. „Du bist so ein Träumer geworden!“, brüllte Tranzers altes Ego ihn an und trat ein paar Schritte auf ihn zu. „Glaubst du etwa, du kannst mich für immer verbergen?! Irgendwann werde ich wieder frei sein und dich für immer aus dieser Welt verbannen! Dann kannst du dein Leben mit Sandra vergessen! Was war daran eigentlich so schön?! Als Shadow Bit Beast ging es dir doch viel besser! Du warst völlig frei! Unabhängig von allem! Und hattest ein ewiges Leben! Das willst du jetzt aufgeben?! Für einen Menschen?!“ Tranzer richtete sich wieder etwas auf. „Genau das will ich! Denn du wusstest nie zu schätzen, was das Wahre am Leben ist!“ Die Shadow Seite war durch diese Worte noch mehr erzürnt. „Ich werde dich vernichten!“ Tranzer stand wieder auf und stellte sich tapfer seiner Schattenseite entgegen. „Das wirst du niemals schaffen!“ Sandra kniff die Augen zusammen. Das konnte sie sich nicht ansehen. Sie hörte nur noch den nächsten Angriff. Dann war es wieder still. Sie machte langsam die Augen auf und sich in Tamons Zimmer wieder. Sie hatte Tranzer immer noch um den Bauch umarmt, der jetzt völlig erschöpft im Bett saß und sein Gesicht hinter seinen Haaren verbarg. „Was…?“, schien Sandra wieder verwundert und schaute etwas fragend zu Tranzer auf. Tranzers Körper war ganz schlaff. Er wollte Sandra die Hand auf den Kopf legen, doch es fehlte ihm die Kraft. „Schon gut. Es ist vorbei.“ Sandra schaute vor sich und sah Tranzers Hand vor sich, die ganz rot von dem Blut war. Automatisch hielt sie Tranzer dann fester im Arm und schmiegte sich mehr an ihn. Von der Dachterrasse aus sah Taqua in das Zimmer. Sie hatte ihren Schlüssel in der Hand, der vor ein paar Sekunden noch geleuchtet hatte. „Ich hoffe, sie ist jetzt zufrieden.“ Angstzustände Es ist immer noch Nacht. Taqua stand auf dem Dach des Okira Cafés. Sie hielt ihren Schlüssel in der Hand und schaut ihn an. „Warum hab ich ihr gezeigt, was in Tranzer vor sich geht? Sie versteht es ja doch nicht. Sie hat nicht mal das Recht dazu. Ist ja nur ein Mensch…Tranzers Freundin…Vielleicht versteht sie es ja doch. Sieht ja nicht gerade dumm aus…Alles geht drunter und drüber. Selbst ich weiß nicht, was ich tu. Ich habe zum ersten Mal die Gesetze missachtet.“ Sie ließ ihren Schlüssel los, der schon wieder an der Kette hing. „Nicht mehr lang und Siffolion taucht auf.“ Sie sprang in die Luft und wechselte in ihre Shadow Gestalt. Sie flog davon. *Dann ist hier die Hölle los.* Nächster Morgen. In Tamons Zimmer war es still. Tranzer lag aber wach im Bett und starrte die Wand an. Sandra war nicht da. *Ich werde nicht länger standhalten können*, ging es Tranzer durch die Gedanken. *Es frisst mich von innen auf. Es wird mich innerlich auffressen. Ich kann nicht mehr lange durch halten. Ich-* Tranzer hörte ein Geräusch und drehte sich etwas von der Wand weg. Er starrte mit einem Auge in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. *Ich bin allein. Ganz allein. Niemand ist da. nur Einsamkeit. Warum? Warum bin ich alleine? Warum ist niemand hier?* Tranzer hörte wieder etwas und schreckte auf. *Wer ist da? ist da überhaupt jemand? Ich bin hier doch ganz alleine. Hier ist niemand.* Tranzer fing an zu schwitzen und kroch verschreckt an die Wand ran. *Aber irgendwas ist hier.* Tranzer überschwappende Angst spielte ihm einen Streich. Tranzer glaubt, Siffolion vor sich zu sehen, der ihn packen wollte. „Nein. Verschwinde!“, brüllte Tranzer und dann hörte man nur noch Tranzers Schrei durch das Haus hallen. Es war sieben Uhr in der Früh und alles schlief noch, doch Sandra schreckte sofort auf und rannte aus Mitchs Zimmer. Mitch richtete sich etwas auf. „Was hat der denn jetzt schon wieder?“ Kai schaute nur aus den müden Augen in Mitchs Richtung. Tamon selber machte es auch schon zu schaffen. Sandra stand vor dem Bett, worauf Tranzer völlig eingekauert saß und zitterte. Sandra setzte sich langsam neben ihn und lehnte sich an die Wand. „Tranzer?“ Tranzer schreckte etwas auf und sah Sandra an. „Es tut mir leid, dass ich die Nacht nicht bei dir war“, entschuldigte sich Sandra besorgt. „Ich weiß doch, dass du nachts alleine Angst hast.“ „Sandra…“ Tranzer klammerte sich an Sandra und ihm kamen die Tränen. Sandra deckte sie beide zu, denn ihr wurde kalt. *Ich kann es verstehen, dass es schlimm ist. Tranzer hat Angst vor Siffolion, davor, dass er wieder zum Shadow Bit Beast wird. Aber wo soll das noch hinführen? Tranzer ist eiskalt. Und Fieber hat er auch noch. Und er weint. Das hat er noch nie getan.* Bei Tyson zu Hause im Badezimmer. Triger hatte gerade frisch gebadet und hatte sich gerade fertig angezogen. Er kam jetzt aber nicht dazu, sich die Haare zu trocknen, weil Taqua in der Tür stand. Triger bekam einen riesigen Schreck. Jedenfalls tat er so: „Aah! Ein Spanner…! Nee, Spannerin. Was gibt ´s?“ Taqua war etwas genervt, von Trigers Albernheiten. „Lass das Leihenspiel. So albern bist du nicht.“ Triger lachte kurz. „Aber ich hab gute Laune.“ Taqua horchte kurz in die Gedanken von Triger. „Weil du gleich frisch gewaschen vor Janina stehst.“ Triger nickte wild. „Ich versteh euch nicht“, gab Taqua preis und drehte sich etwas von Triger weg. „Warum wollt ihr nicht wieder zu Shadow Bit Beasts werden, wenn ihr so gegen Siffolion keine Chance habt?“ „Wegen Janina und Sandra“, erklärte Triger knapp. „Wir können dann nicht mehr bei ihnen bleiben. Jedenfalls nicht mehr so wirklich. Es wäre halt nicht das Selbe, wie jetzt. Und ich fände das gar nicht so schön.“ „Dummheit.“ „Vielleicht. Aber Janina ist es mir wert.“ Triger strahlte über das ganze Gesicht. Taqua hielt kurz inne und dachte daran, was sie vor Kurzen getan hatte. Dann wandte sie sich wieder Triger zu. „Kannst du mit verraten, warum ich Sandra gezeigt habe, was in Tranzer vorgeht?“ „Hö?“ Triger verstand nicht ganz, doch dann schien es ihm wie Schuppen von den Augen zu fallen. „Aah, du hast Mitleid mit ihr.“ „Mitleid?“, wollte Taqua nicht recht glauben. Triger nickte. „Ja.“ Er hielt kurz inne, um sich eine gute Erklärung zu überlegen. „Dir tut Sandra leid, weil sie wegen Tranzer ganz schön was durchmacht. Da wolltest du ihr nur zeigen, was Tranzer so durchmacht. Aber du hast ihr sicher einiges erspart, oder?“ Taqua wusste schon dir Erklärung vorher, als das Triger sie ausgesprochen hatte. Brauchte dennoch etwas länger, um sich eine Antwort zu überlegen, die sehr knapp ausfiel: „Ja.“ „Hätte ich auch gemacht.“ Triger lächelte erst noch, aber dann wurde sein Blick etwas ernster. „Wovon die Krämpfe nämlich kommen, ist nicht schön an zu sehen. Gott sei Dank hab ich die nicht. Dafür muss ich aber aufpassen, dass ich die Türklinken nicht verbiege.“ „Warum sollte ich Mitleid mit einem Menschen habe?“, herrschte Taqua auf einmal los und ging aus dem Zimmer. „So ein Quatsch.“ Triger schaute ihr nur nach. „Sie mag Sandra. Sonst würde sie sie nicht beim Namen nennen.“ Er nahm die Bürste in die Hand und schaute sich fragend um. „Wo ist mein Haarband?“ Keine Spur Es war immer früher Morgen. Ray absolvierte im Garten sein mentales Training für heute. Aber richtig konzentrieren konnte er sich nicht, weil Traciel schon die ganze Zeit ihrer Madura hinterher kroch und komische Geräusche machte. „Üüwääähwäähuüümaaawäääh.“ Ray war sichtlich etwas verwundert. „Traciel?“ „Rrruuraraaaaruuräääah.“ „Traciel.“ „Bupübuuuuubübüpuppppppüüüühuuu.“ „Traciel!“ „Sssssuuuhuhuuusuuuu.“ „TRACIEL!“ Traciel ließ sich auf ihren Rücken fallen. Stille. Ray seufzte. *Endlich Ruhe.* „Uuuuwaaaaahhh!“ Das war Ray zu viel. Er stand auf und ging in den Dojo. Traciel setzte sich hin und schaute ihm fragend nach. „War was?“ Ray setzte sich auf seinen Futon. Hier hatte er wenigstens Ruhe, denn Janina, Jay, Tragoon, Driger und Black Driger schliefen noch. Max war mit bei Tyson im Zimmer. Triger kam in den Dojo und flechtete sich gerade seinen Zopf. „Was hast du denn mit Traciel gemacht?“, fragte Triger. Ray antwortete prompt: „Sie hat selber damit angefangen.“ „Mist verdammter! Schon wieder abgekratzt!“ Janina sprang auf mit ihrem Game Boy in den Händen. Triger schaute verdutzt zu Janina. „Du bist ja wach.“ Janina schaute zu Triger, lächelte kurz und erklärte dann: „Seit einer halben Stunde.“ Janina passte kurz nicht auf ihr Spiel auf und es kam ein dumpfes Geräusch. „Aah! Blöder Ganondorf!“ Jetzt sind alle wach. Janina schaute sich schuldig um. „Sorry.“ Game Boy aus und weg damit. Driger tauchte heiter, fröhlich auf und fiel gleich Ray um den Hals. „Guten Morgen, Rrrray.“ Dann ließ sie ihn los und umarmte Black Driger. „Guten Morgen, Blaaaackylein.“ Black Driger fragte sich nur, was er hier eigentlich machte und beschloss: „Ich leg mich noch ´ne Runde schlafen.“ Er legte sich wieder hin und Driger gleich mit, weil sie an ihm hängend wieder eingedöst war. Tragoon war sowieso gleich wieder eingeschlafen. Janina schaute sich Driger, die immer noch an ihrem „Opfer“ hing, und Black Driger an. „Also wenn Dranzer das sieht, gibt ´s ein Donnerwetter.“ Triger stimmte ihr mit einem heitausholenden Nicken zu. Jay fragte sich aber etwas anderes, als sie Traciel draußen ansah, die immer noch merkwürdige Geräusche von sich gab. „Was macht Traciel denn da draußen?“ „Nerven“, antwortete Ray ihr genervt. Jay lehnte sich an Rays Schulter. „Du bist ganz schön genervt in letzter Zeit.“ „Was?“, fragte Ray empört und etwas rot im Gesicht, dass Jay so nah an ihm dran war. „Das hat sicher mit deinem Vater zu tun“, meinte Janina. „Der kann einen doch manchmal auf die Nerven gehen, oder? Besonders wenn er ein ganz bestimmtest Thema anschlägt.“ Ray stand etwas auf dem Schlauch und wusste nicht genau, was gerade überhaupt das Thema war. „Welches Thema?“ „Naja“, brach Triger heiter in das Gespräch ein, frimelte aber noch weiter an seinem Zopf rum. „Heiraten und so.“ Ray wurde jetzt so richtig rot. „Stimmt doch gar nicht.“ Aber nicht nur er. Jay wurde genauso rot wie Ray. Janina grient über das ganze Gesicht. „Da sieht man es wieder.“ „Fertig!“ Triger wedelte mit seinem zugebundenen Zopfende rum. Janina tippte ein paar Mal sanft auf Trigers Kopf. „Hast du fein gemacht.“ Triger strahlte. „Tjaha.“ Im Okira Café. Tranzer ging es wieder einigermaßen besser und schlief jetzt an Sandras Schulter. Sandra war den Rest der Nacht wach geblieben. Sie schaute jetzt durch die Dachfenster in den Himmel. *Tranzers innerer Kampf geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Er strengt sich so an und doch bringt es nichts. Ein Mensch hat halt keine Chance gegen ein Shadow Bit Beast.* Kai kam nach oben. „Guten Morgen. Du warst ja gestern schneller weg, als ein geölter Blitz.“ „Kai“, begann sie dann und atmete einmal durch und sah auf Tranzer.. „Du weißt genau, dass es Tranzer im Moment wirklich nicht gut geht.“ „Na klar, weiß ich das.“ Kai setzte sich auf das Bett. „Ich glaube aber, dass er es schafft.“ Sandra schaute zu Kai rüber. „Er versucht alles, um bei dir zu bleiben“, sagte Kai und man konnte ein wenig Eifersucht heraus hören. „Da legt ihm keiner Steine in den Weg.“ „Aber ich halte es nicht mehr aus“, machte Sandra verständlich und hielt sich tapfer die Tränen zurück. „Er quält sich so ab. Dabei ist die Chance nicht groß, dass er seiner Shadow Seite standhält. Und wenn er ihr nicht bald nachgibt, wird er wohl noch vor Schmerzen sterben.“ „Beschwör es jetzt nicht herbei!“, fuhr Kai sie an. „Dann passiert das wirklich noch. Das alles renkt sich schon wieder ein. Du wirst sehen. Wir wollen alle, dass Tranzer bei dir bleiben kann. Da macht uns nicht mal Siffolion ein Strich durch die Rechnung.“ Plötzlich stand Black Tranzer in dem Zimmer vor dem Bett. Er war ziemlich aufgebracht. Sandra und Kai sahen ihn verunsichert an. Black Tranzer sagte sofort, ohne eine Frage gestellt zu bekommen: „Siffolion ist verschwunden!“ Tranzers Augen sprangen auf. Sandra verstand nicht ganz. „Was?“ „Er ist aus eurer Welt verschwunden“, erklärte Black Tranzer noch mal genauer. Tranzer richtete sich etwas auf und packte Black Tranzer am Kragen. „Du Blödmann! Kannst du nicht aufpassen?!“ „Reg dich nicht auf“, sprach Black Tranzer ruhig und löste den Griff von Tranzer. „Das macht es auch nicht besser. Siffolion ist in dieser Welt. Er könnte hier bald auftauchen.“ Kai seufzte. „Jetzt haben wir den Salat.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)