Meine wilden Jahre von Eris_the-discord (Für alle C18 Fans) ================================================================================ Kapitel 15: Mein Engel in der Not --------------------------------- „Zunächst einmal ging das mit deinem Vater und mir nicht so schnell wie du wohl denkst. Krilin und ich kamen nicht gleich nach dem Kampf gegen Cell zusammen. Ich weiß nicht ob es dir bereits erzählt wurde… naja, eigentlich bin ich sicher dass du schon von Yamchu davon gehört hast, aber dein Vater hat sich rührend um mich gekümmert, als ich von Cell nach meiner Absorbierung ausgespuckt wurde. Als ich aber in Dendes Palast wieder zu mir kam, habe ich ihm einen Korb verpasst.“ „MAMA!“ „Zu meiner Verteidigung!“, unterbrach C18 ihre Tochter. „Kurz davor wurde ich von einem widerwärtigen Mutanten ausgespuckt. Ich war voll von Cells Spucke! Keine Sanitäre Anlage weit und breit! Absorbiert zu werden war auch keine reizende Erfahrung und mein Bruder war nirgendwo zu sehen! Man kann also durchaus sagen das ich einen verdammt beschissenen Tag hinter mir hatte!“ „Dafür kann doch Papa nichts!“ „Er nicht, aber dieser Idiot Vegeta! Dein Vater hat es nicht einmal über sich gebracht mich mit Bulmas Fernbedienung zu deaktivieren. Vegeta war aber so heiß auf einen starken Gegner das er Cell freie Hand ließ und schließlich lag Mr. Allmächtig doch geschlagen im Staub.“ C18 verschränkte gönnerhaft die Arme vor der Brust und blies sich eine freche Haarsträhne aus dem Gesicht. „Tja, der gute Vegeta hatte sich eben mächtig verkalkuliert. Wie auch immer. Wir wollen ja nicht die alten Kamellen aufwärmen. Als ich in Gottes Palast zu mir kam, fühlte ich mich ehrlich gesagt schlicht weg überfordert. Ich stand zwischen den Leuten, denen ich mit C17 kurz zuvor noch den Hosenboden versohlt hatte, während Yamchu einen Sicherheitsabstand von hundert Metern zu mir hielt und aus vollem Hals brüllte, dass Son Gohan Cell besiegt hatte und ich als nächste dran sei, wenn ich Metzchen machte. Gott! Ich fühlte mich wie ein Lamm zwischen den Wölfen. Zwar sagte mir Piccolo, dass dein Vater sich um mich gekümmert hatte, als ich ausgespuckt wurde, aber so richtig drang diese Nachricht in diesem Moment nicht zu mir durch. Das erste was ich tat war deinen Vater anzufahren. Das zweite auf direktem Weg Dendes Palast zu verlassen.“ „Aber du bist zurückgekommen“, entgegnete Marron erwartungsvoll. „Ja, aber nicht um mich zu entschuldigen falls du das glaubst. Ich wurde nur neugierig als ich sah dass sich der Himmel am helllichten Tag verdunkelte. Damals wusste ich von Shenlong nichts und auch nichts von dem Nebeneffekt, den sein Erscheinen mit sich brachte. Als ich zurückflog war dein Vater mit seinen Freunden gerade dabei seine Wünsche vorzutragen – und einen verwendete er für mich und C17. Zunächst wollte er das Shenlong uns in Menschen zurückverwandelte. Allerdings lag das nicht in dessen Macht. Ehrlich gesagt war ich auch froh darüber. Ich wollte meine Kräfte behalten. Also bat er den Drachen den Selbstzerstörungsmechanismus von uns zu entfernen.“ C18 lächelte und Marron sah wieder die Röte in ihren Wangen aufsteigen. „Weißt du, dass Krilin mich pflegte als ich ausgespuckt wurde, hielt ich nur für einen plumpen Versuch mir näher zu kommen. Doch das er trotz meiner Abfuhr einen Wunsch für mich äußerte… und auch noch für C17! Dein Vater wusste nicht dass er mein Bruder war, er dachte wir wären zusammen. Und weißt du mit welcher Begründung Krilin seinen Freunden erklärte, warum er auch C17 half?“ Marron schüttelte verneinend den Kopf, viel zu gerührt um zu sprechen. „Er sagte wir täten ihm Leid mit so einer Bombe zu leben und C17 würde doch gut zu mir passen.“ C18 strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Das ist so typisch für deinen Vater. Er hatte sich Hals über Kopf in mich verguckt und obwohl er dachte ich wäre mit einem anderen Mann zusammen, tat er alles damit ich glücklich war.“ Dieser Satz entsprach vollkommen der Wahrheit. Krillin hatte schon immer die Angewohnheit gehabt, sich für jeden den er liebte aufopferungsvoll einzusetzen. Seine beiden „Mädchen“ im Haus bildeten dabei die Creme de la Creme. C18 konnte sich noch gut an den schrecklichen Tag erinnern, als Boo aus dem Raum von Geist und Zeit entwischt war. Zwar waren alle dem wild gewordenen Dämon zum Opfer gefallen, doch Krillin hatte nicht eine Sekunde gezögert seiner Frau und Tochter einen Vorsprung zu verschaffen, um ihnen wenigstens eine reelle Fluchtchance zu geben. Das damit sein eigenes Leben besiegelt war hatte für ihn keine Rolle gespielt. Ein langgezogenes „Ha~aach“ kam von Marron und C18 konnte dem Impuls nicht widerstehen mit den Augen zu rollen, als sie den verträumten Ausdruck im Gesicht ihrer Tochter sah. Schließlich schluckte sie ihren bissigen Kommentar hinunter und begann weiterzuerzählen: „Ich war in diesem Moment doch recht… gerührt von Krillins Handlung. Aber da seine Freunde in der Nähe waren und ich keine Minute länger in Dendes Palast bleiben wollte, verließ ich diesen Ort so schnell wie möglich. Das war das letzte Mal für eine ziemlich lange Zeit dass ich deinen Vater sah.“ „Oh… Ich dachte kurz darauf seid ihr zusammen gekommen.“ C18 schüttelte verneinend den Kopf. „Nach den Unruhen die die Cell Spiele in der Bevölkerung ausgelöst hatten, tauchte ich einpaar Monate unter… aber ich wusste nicht was ich nun tun sollte. So sehr ich mir meine Freiheit gewünscht hatte, als es soweit war, hatte ich keine Ahnung was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Mal wanderte ich von Stadt zu Stadt, dann zettelte ich öfters einpaar Prügeleien an um mich auszutoben, einige Mal fiel ich sogar in mein altes Verhaltensmuster zurück und raubte einpaar Läden aus. Allerdings konnte ich mich nicht so richtig an den Verfolgungsjagden mit der Polizei erfreuen. Schnell wurde mir schließlich klar was mein Problem war – ich war einsam. Mein Bruder fehlte mir, ich war allein in einer Welt vor der mich Dr. Gero isoliert hatte und durch die jahrelange Deaktivierung war ich nicht mehr auf dem neuesten Stand der Dinge. Das Leben außerhalb des Labors war für die Menschen weitergegangen. Es gab niemandem dem aufgefallen war dass mein Bruder und ich verschwunden waren. Selbst in unserer Heimatstadt Big City konnte sich niemand mehr an uns erinnern. Einmal führten mich meine Schritte zum Haus meiner Eltern, doch das Gebäude war heruntergekommen, die Fensterläden mit Brettern zugenagelt und in dem früher gepflegten Garten wucherte Unkraut vor sich her. Neben dem Briefkasten stand ein Schild welches das Haus zum Verkauf anpries. Ich war doch recht neugierig was aus meinen Eltern geworden war, also klingelte ich bei den Nachbarn. Eine alte Frau hatte mir daraufhin die Tür geöffnet und als ich sie auf die Familie von nebenan ansprach, hatte sie nur bedauernd den Kopf geschüttelt. Was ich dann zuhören bekam jagte mir die Gänsehaut über den Rücken: Die alte Dame hatte am Tag an dem die Cell Spiele verkündet wurden Schüsse aus dem Nachbarhaus gehört. Sie wusste dass dort schon länger der Haussegen schief hing, denn die Familie hatte einer Sekte angehört, deren Oberhaupt sich mit allem Hab und Gut der Gemeinde aus dem Staub gemacht hatte, um sich einen Unterschlupf vor Cell zu bauen. Alle Gemeindemitglieder standen vor dem Ruin und als die Spiele verkündet wurden und Cell mit der Zerstörung der Erde drohte, schienen meine Eltern jegliche Hoffnung verloren zu haben. Als die besorgte Nachbarin durch das Küchenfenster gespäht hatte, lagen dort meine Eltern in ihrer eigenen Blutlache. Die Polizei hatte später herausgefunden, dass mein Vater zuerst die schlafenden Kinder, dann meine Mutter erschoss und anschließend sich selbst eine Kugel durch den Mund gejagt hatte. Ich hasste meine Eltern, ihr Selbstmord hatte mich nicht im Geringsten berührt, doch das sie selbst ihre Adoptivkindern ins Verderben gerissen hatten…“ C18 schüttelte den Kopf. „Eigentlich wundert mich das nicht. Bei meinen Eltern standen immer sie selbst an erster Stelle. Natürlich hatten sie keinen Moment darüber nachgedacht, was für ihre Kinder das Beste war. Selbst C17 und ich hatten bei Kindern einwenig Skrupel an den Tag gelegt. Wie traurig wenn man bedenkt, dass sie vielleicht gerade mal einpaar Jahre jünger als wir waren. Egal wie man es aber dreht und wendet – bei Dr. Gero wären wir verkommen und bei meinen Eltern schon zehnmal. Ich bin froh dass ich deinen Vater getroffen habe. Wer weiß zu was für einem Monster ich geworden wäre? Jedenfalls fand ich den Tod meiner Eltern tragisch, doch er warf mich keineswegs aus der Bahn.“ Und Marron glaubte ihrer Mutter auf Anhieb, denn sie sagte diesen Satz in einem Ton der keine Zweifel offen lies. Bevor C18 weiter sprach dachte sie noch kurz nach: „Ich glaube es war sechs Monate nach dem Zusammentreffen mit Cell, als ich mich entschloss meinen Bruder zu suchen. Ich vermisste ihn und seine bissigen Kommentare. Außerdem fühlte ich mich ohne ihn an meiner Seite… unvollkommen. Mir fehlten seine Anwesenheit und sein sicheres Auftreten. Leider gestaltete sich das Ganze schwieriger als ich dachte. Cyborgs besitzen keine Aura und mein Bruder und ich gehörten zu den Exemplaren, denen kein Scouter eingebaut worden war. Frag mich nicht wieso, ich habe keine Ahnung was sich Dr. Gero dabei gedacht hat. Das Einzige worauf ich mich bei meiner Suche also verlassen konnte, waren meine wachsamen Augen und pures Glück. Leider hatte ich keins… Ich suchte jeden Ort auf von dem ich wusste, dass er meinen Bruder magisch anziehen würde. Von illegalen Autorennen, Städten mit einem stimmungsgeladenen Nachtleben, bis hin zu jeder verdammten Automesse auf diesem Planeten – Nichts! C17 war wie vom Erdboden verschluckt. Irgendwann kam mir dann der Gedanke, dass er mich wahrscheinlich auch suchte und womöglich hielt er dort nach mir Ausschau, wo ich am liebsten hinging. Allerdings wusste mein Bruder dass ich einen weiten Bogen um seine Lieblingsorte machen würde! Das hätte in all den Monaten also dazu führen können, dass er dort war, wo ich ihn nicht vermutete. In dieser Hinsicht waren wir wirklich sehr verschieden und das erschwerte mein Vorhaben noch mehr. An manchen Tagen hatte ich die Schnauze so voll, dass ich einfach einen riesigen Ki-Ball auf eine Stadt werfen wollte, um in die Nachrichten zu kommen. Irgendwo hätte mein Bruder dann sicher seine genervte Furie von Schwester gesehen, aber dann wäre die Gruppe Z auch nicht weit gewesen. Ich hatte es nur einer reinen Laune zu verdanken, dass sie mich lebend ziehen gelassen hatten. Wäre ich auf die nächste Stadt losgegangen, hätte ich kein zweites Mal soviel Glück, zumal einige von ihnen in kurzer Zeit stärker als mein Bruder und ich geworden waren. Doch genau an einem dieser Tage, an denen mir dieser Gedanke durch den Kopf ging, kam mir die Idee die mich aus meiner Sackgasse führen sollte…“ C18 wusste das sie sich auf dünnes Eis mit diesem Plan begab, doch er beinhaltete keine Toten und schien am einfachsten zu bewerkstelligen. Das Einzige was sie dazu brauchte war eine riesige Portion Geduld und sie durfte natürlich nicht dabei gesehen werden, wie sie um das Gebäude der Capsule Corporation umherhuschte. Eine ihrer einfachsten Übungen dank ihrer kriminellen Jugend! Vor einpaar Wochen war C18 in den Sinn gekommen, dass der kleine Glatzkopf der ihr das Leben gerettet hatte, eine Fernbedienung bei sich trug, mit der er sie deaktivieren sollte. Schnell hatte C18 eins und eins zusammen gezählt: Wer eine solche Fernbedienung bauen konnte, musste Baupläne von ihr besitzen und da C17 und sie von ihrer Konstruktion her recht identisch waren, durfte es für diese Person kein Problem sein einen Scouter speziell für die Suche nach ihrem Bruder zu bauen. Das erste Hindernis war den Erbauer der Fernbedienung ausfindig zu machen. Dafür war C18 zu der Insel gereist, auf der sie sich mit C16 vor Cell versteckt hatte. Es nahm fast den ganzen Tag in Anspruch, bis C18 die zerstörten Kleinteile der Fernbedienung fand, denn der liebeskranke Glatzkopf hatte sie vor ihren Augen mit dem Fuß zertreten und durch die Kämpfe auf der Insel waren die kleinen Bruchstücke querbeet zerstreut worden. Als C18 sicher war jedes Teil gefunden zu haben, setzte sie die Stückchen provisorisch zusammen und irgendwann fand sie wonach sie suchte! Das Logo der Capsule Corporation fügte sich auf einem der Seitenteilchen zusammen und von da an war der Rest des Plans kein Problem. Sie wusste dass diese Firma der reichen und hochangesehen Familie Briefs gehörte. Diese Leute strotzten nur vor Genialität und C18 hatte in ihrer Kindheit schon öfters einen Bericht im Fernsehen über diese Familie gesehen. Voller Neid hatte sie damals mit offenem Mund das prunkvolle Anwesen angeschmachtet, während sie sich ausmalte wie es war in einem solchen Palast aufzuwachsen. Keinen drei Tage später, fand sie sich selbst vor dem stattlichen Gebäude und lugte vom Bürgersteig aus unauffällig über die ordentlich gestutzte Hecke. Es dauerte nicht lange bis sie aber den großen Haken an ihrem Plan erkannte – Vegeta. C18 hatte nicht damit gerechnet dass auch er in dem Anwesen der Capsule Corporation hauste und wie es das Schicksal wollte, schien er ein elendiger Nesthocker zu sein, denn er entfernte sich tagelang nicht vom Grundstück! C18 dachte immer von sich selbst behaupten zu können, ein äußerst geduldiges Gemüt zu besitzen, doch nach der fünften Woche kannte sie Vegetas Rhythmus auswendig. Er stand morgens auf, frühstückte, dann verschwand er stundenlang in ein und demselben Raum, kam nur kurz zum Essen und Trinken heraus und erst am späten Abend ging er schlafen. Tag für Tag, Woche für Woche derselbe öde Rhythmus – was für ein Langweiler! Welche Frau hielt es länger als zwei Wochen mit so einer Person aus? Er schien sich freiwillig von der Außenwelt zu isolieren. Für C18 die so etwas jahrelang ertragen musste ungeheuerlich! Wahrscheinlich hätte es ihn nicht einmal interessiert wenn sie schnurstracks ins Gebäude gelaufen wäre. Theoretisch hätte Vegeta sie nicht einmal orten können, wenn sie im Zimmer nebenan gemütlich ein Buch las, doch die Erfahrung mit Cell hatte sie gelehrt, etwas vorsichtiger mit ihrem Leben umzugehen. Weitere zwei Wochen vergingen und C18 hätte heulen können. Der Saiyajinprinz wollte und wollte nicht einmal für eine halbe Stunde das Haus verlassen. Zwar lag sie hartnäckig auf der Lauer doch ihre Konzentration verlor sich immer mehr. Irgendwann fragte sie sich selbst was sie hier eigentlich tat. Wäre sie nicht schneller gewesen wenn sie C17 ohne Scouter suchte? Womöglich dauerte die Konstruktion dieses Gerätes noch einmal etliche Wochen? Doch als sie ihren schönen Plan als gescheitert abhaken wollte geschah das Wunder! Es war ein sonniger Morgen wie aus einem Bilderbuch. C18 wäre auf ihrem Posten, ein starker Ast, geschützt von den unzähligen Zweigen und Blättern des großen, dicht bewachsenen Baums auf dem sie saß, beinahe eingeschlafen, da trat Vegeta mit einem kleinen brabbelnden Säugling auf dem Arm, vor die Haustür und zog ein Gesicht, als wolle er Himmel und Hölle verfluchen. Sofort fuhr C18 hoch, ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen und da der Baum nicht unweit des Eingags stand, konnte sie jedes Wort wunderbar hören. Hinter Vegeta folgte eine schlanke, sehr attraktive Frau mit blauen Haaren, vielleicht gerade mal Anfang dreißig. Sie beugte sich über das Kind und strich ihm liebevoll über den kleinen Kopf. „Na mein Liebling? Gehst du jetzt mit Papa zur Krabbelgruppe? Das freut dich, nicht wahr?“ C18 wäre beinahe aus der Baumkrone gefallen! Zum damaligen Zeitpunkt hatte sie nicht einmal in Erwägung gezogen, dass jemand wie Vegeta ein Kind besaß. Insgeheim tat ihr der Säugling sogar Leid, denn man sah dem muskelbepackten Kerl an, dass er keine Ahnung hatte, wie man mit Kindern umging. Es wollte auf seinen Armen einfach nicht still sitzen und einmal wäre es ihm beinahe entglitten, dabei ließ seine Frau einen spitzen Schrei fahren. Man konnte von Glück reden das Vegeta gute Reflexe besaß, denn kurz vor dem Aufprall, packte er das kichernde Kind am winzigen Fußknöchel und hielt es kopfüber in die Höhe. „Das ist eine scheiß Idee!“, fluchte Vegeta und besah sich dem Kind als sei es ein Stinktier. „Wieso muss ich lernen wie man mit dem Balg umgeht?! Du bist doch da!“ „Weil du sein Vater bist!“, wetterte die Frau los. Angriffslustig stemmte sie die Arme in die Hüften und funkelte ihren Mann erbost an. „Er soll dich nicht nur als seinen Erzeuger sehen Vegeta! Willst du für ihn nur ein Fremder sein?!“ „Wenn ich hochrechne wie viel Zeit ich mit meinem Vater in einem Raum verbracht habe komme ich auch nur maximal auf eine Stunde! Lass das!!!“, fuhr er das Kleinkind an, das eine seiner Haarsträhnen zu fassen bekam und übermütig daran zerrte. Ganz der Vater besaß der Junge viel Kraft, denn Vegetas Kopf ruckte bei jedem Ziehen zur Seite und er knirschte mit den Zähnen, während ein tiefes Knurren aus seiner Kehle entwich. „Dieses Balg nervt mich jetzt schon…“, presste er aus zusammengebissen Zähnen hervor. „Wirklich Bulma, ich kann das nicht! Wenn du mich mit ihm alleine ziehen lässt, kann ich nicht garantieren dass du ihn in einem Stück wiederbekommst! Ich bin für derlei Sachen nicht gemacht. Können wir ihn nicht einfach in der Wildnis aussetzen bis er alt genug ist um zurückzulaufen???“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst?! Sag mir das das nicht dein Ernst ist, sonst hau ich zu!“ „Du sollst das lassen Trunks!!!“ Mit einem groben Ruck zerrte Vegeta das Kind von seinen Kopf weg… „ARGH!!!“ … das daraufhin freudestrahlend ein rausgerissenes schwarzes Haarbüschel seines Vaters in den Fäustchen hielt. Das Baby strampelte mit Händen und Füßen auf und ab, ließ fröhlich die kleinen Ärmchen kreisen und lachte. „Du verdammtes…“ „Vegeta! Untersteh dich!!! Nicht vor dem Jungen!“ „Immer heißt es nicht vor dem Jungen! Das er mir die Haare rausreißt geht aber in Ordnung, ja?!“ Bulma musste schmunzeln und das Kind glotzte seinen Vater nur aus großen Augen verständnislos an, während mit einem schmatzenden Geräusch kleine Sabberblässchen aus seinem Mund entkamen. Es schien auf seine Weise sagen zu wollen: Alter, was ist dein Problem? So lange es nur deine Haare sind ist doch alles super… Vegeta knurrte das kleine etwas in seinen Armen böse an und grummelte. „Das mit dem Aussetzen sollten wir uns noch mal durch den Kopf gehen lassen…“ „Setz mein Baby aus und ich setze dich vor die Tür!“ „Das ist eine althergebrachte saiyajinische Erziehungsmethode. Wo liegt das Problem?“ „Das ihr Saiyajins Idioten seid! Punkt!“ „Weib! Vage es nicht-…“ „Vegeta, die Nummer zieht seid Jahren nicht mehr…“ „Verdammt Weib! Stell meine Autorität nicht… Bulma? Was machst du da? Hörst du mir zu?! BULMA! Du sollst mir zuhören wenn ich mit dir spreche Weib!!!“ Das tat sie aber nicht, auch nicht als Vegeta wütend mit dem Bein aufstampfte. Stattdessen zog sie für ihren Sohn Grimassen und entlockte ihm ein entzücktes Quieken. Wieder strampelte er glucksend auf den Armen seines Vaters. Als Vegeta schließlich grollend begann eine Predigt darüber zu halten, wie „Weiber“ auf seinem Planeten für eine solche Respektlosigkeit bestraft worden wären, verschränkte sie die Arme vor der Brust und äffte ihren „Göttergatten“ mit einem ulkigen Gesicht nach. Das Kind erkannte problemlos wen Mama da nachahmte, denn fröhlich klatschte es in die Hände und deutete lachend auf den Saiyajin. „Mama is Papa! Mama is Papa!“, quiekte es gerade noch verständlich. Vegeta sah seine Frau frustriert an und C18 konnte nicht anders als sie auf Anhieb sympathisch zu finden. Man sah sofort wer die Hosen anhatte und das ausgerechnet dieser Macho kürzer treten musste, stahl ihr ein fieses Grinsen über das Gesicht. Wie gerne hätte sie eine Kamera dabei. C17 und sie wären tagelang nicht mehr aus dem Lachen rausgekommen. „Was muss ein Mann tun um in diesem Haus Respekt zu bekommen?!“, jammerte Vegeta verärgert. Seine Frau stoppte mit ihren Grimassen, blinzelte ihn verwundert an, legte den Kopf schief und lächelte, dann beugte sie sich zum misstrauischen Saiyajin vor und hauchte ihm einen Kuss in die Halsbeuge. „Ich will doch nur das Trunks dich genau so liebt wie ich. “, Bulma zog einen süßen Schmollmund und schmiegte sanft ihren Kopf an Vegetas Brust. Eine Hand wanderte zu seinem Nacken und kraulte leicht über den Ansatz seiner Haare, dabei beäugte sie ihren Mann aus runden Kulleraugen, während das Baby argwöhnisch zu seinen Eltern aufsah. „Du würdest mich so glücklich machen. Tu mir doch den Gefallen, ja?“ Dann sah sie ihn mit einem verschwörerischen Lächeln an und sprach in laszivem Ton: „Heute Abend werde ich dir dafür soviel Respekt erweisen dass dir Hören und Sehen vergeht, mein mächtiger Saiyajinprinz!“ Ein Zwinkern folgte und dem Saiyajin klappte die Kinnlade runter als der Groschen fiel. Keine Sekunde später war Vegeta auf und davon, hinterließ nur eine Staubwolke und Bulma schritt zufrieden ins Haus. Keiner von beiden ahnte dass C18 von ihrem Versteck aus alles mit angehört hatte. Mit hochrotem Kopf zur Salzsäule erstarrt, flüsterte sie zu sich selbst: „Jetzt… bin ich… auf ewig… traumatisiert.“ Etwas später huschte C18 durch eines der offenen Fenster und schlich leise durch die unzähligen Gänge der Capsule Corporation. Der Reichtum der sie umgab war überwältigend und sie musste öfters der Versuchung widerstehen, nicht einfach einen der edlen Gegenstände in ihrer Hosentasche verschwinden zu lassen. Prunkvolle Gemälde, Hightech Geräte wo das Auge hinsah, kleine Roboter die geschäftig Fenster und Zimmer putzten – es gab einfach alles! Wer hier lebte dem fehlte es an nichts. Doch das Gebäude hatte auch seine Tücken… Es war zu groß! Nicht selten kam es vor, dass C18 sich in einem Raum fand, den sie kurz zuvor schon durchquert hatte. Irgendwann verlor sie die Orientierung und konnte sich nicht vorstellen, wer sich hier ohne einen detaillierten Grundrissplan zurechtfinden sollte. Doch ihre Mühe sollte belohnt werden. Im dritten Stock (oder sogar schon der vierte? Wer konnte das noch beurteilen?) stand eine Tür einen Spaltbreit offen, während aus dem Inneren des Raumes Musik in den Flur drang. C18 spähte unauffällig hinein und erkannte, ihr den Rücken zugewandt, die junge Frau namens Bulma, die an einer Werkbank, an der gegenüberliegend Wand, arbeitete und dabei der Melodie eines Radios lauschte. Dabei sang sie vergnügt, tippte mit ihrem Fuß zum Rhythmus und konzentrierte sich auf ihre Arbeit. So geschickt wie sie mit ihrem Werkzeug umging, so kläglich versagte sie bei dem Versuch auch nur eine Note zu treffen – ihr Gesang war scheußlich! Scheinbar lief im Radio auch noch ihr Lieblingssong, den an einer Stelle hielt sie inne, breitete ihre Arme wie eine Diva aus und krakelte laut vor sich her. C18 lief eine Gänsehaut über den Rücken doch Bulma schien ihren Spaß zu haben, denn sich selber darüber im Klaren wie grässlich sie sang, kicherte sie amüsiert und bastelte weiter an ihrer Erfindung. C18 beobachtete noch einige Sekunden ihr unbeschwertes Dasein, dann schlüpfte sie leise durch den Türspalt und ließ sie lautlos hinter sich zufallen. Den Rücken der Frau fest fixiert, trat ein hinterhältiges Lächeln auf ihre Lippen. Der Erfinderin würden die falschen Töne im Halse stecken bleiben, wenn sie erkannte wer ihr auflauerte. Doch zuvor gönnte C18 ihr noch die Freude an ihrem lächerlichen Lied. Mittlerweile schnipste Bulma mit einer Hand vor sich her, schraubte und hämmerte mit der anderen und wippte ihre Hüften zum Takt. Was für eine seltsame Frau… Mit einer letzten Basseinlage endete der Song und Bulma seufzte ein langgezogenes: „Oh Ma~han. Schade!“ „Ich bin eigentlich recht froh darüber…“ Erschrocken fuhr Bulma zusammen und drehte sich um. Als sie die fremde Frau an der Tür sah, weiteten sich ihre Augen und der Schraubenschlüssel fiel ihr aus der Hand. C18 fand diesen Anblick witzig. Es war unschwer zu erkennen, dass Bulma ihre Emotionen ganz nah auf der Oberfläche parkte. Man sah ihr jegliches Gefühl sofort an. In diesem Moment jagte blankes Entsetzen durch ihren Körper. Ihr Mund stand eine ganze Weile offen und sie sah C18 erschrocken an, als wäre sie ein Phantom. Nach einigen Sekunden fand sie wieder ihre Worte: „Sag mal spinn ich?! Wer sind sie???“ Die beiden Frauen hatten einander noch nie kennengelernt, deswegen war diese Reaktion für C18 nur selbstverständlich. „Sagen wir, ich bin eine Bekannte ihres Mannes.“, antwortete sie geheimnisvoll. Ein kleines Rätselspiel war eine nette Abwechslung und süffisant feixte C18 ihr entgegen. Wie lange würde es wohl dauern, bis Bulma erkannte, welch gefährliche Gegnerin hier vor ihr stand? Doch ihre Brauen zogen sich nur skeptisch ins Gesicht. „Eine Bekannte? Was soll das heißen?“, und als C18 die Gedankengänge ihres Gegenüber erkannte, war es bereits zu spät. Bulmas Augen wurden groß und ihre Lippen begannen zu zittern. Ein tieftrauriges Schluchzen entrang sich ihrer Kehle und ehe sich C18 es versah, kullerten die ersten Tränen aus ihren Augen. „Oh… mein… Gott!!! Vegeta betrügt mich???“ „Was??? NEIN!!!“ „Oh Gott er betrügt mich!!!“ „Hast du mir nicht zugehört?!“ „Wie kann er mir das bloß antun?!“ „Du verstehst das falsch…“ „Ich will sterben!!!“ „Meine Güte! Übertreibst du nicht?!“ „Bin ich zu dick geworden??? Ich war eine fette Kuh während der Schwangerschaft! Oh nein! Ich sehe da wirklich etwas!!!“, sie besah sich ihre Hüften, die das absolute Gegenteil sprachen. C18 schüttelte den Kopf und hielt sich die Hand gegen die Stirn. Wie konnte von selbstbewussten Frauen nur ein Häufchen Minderwertigkeitskomplexe zurückbleiben, wenn sie verlassen wurden? Kein Wunder hatte sie sich niemals einen Mann angeschafft! Beschwichtigend hob C18 den Zeigefinger in die Höhe. Ihre linke Braue zuckte vor unterdrückter Wut und sie sprach in bedrohlichem Ton. „Wenn du den heutigen Tag überleben willst, hältst du jetzt die Schnauze! Du vergisst sofort jeglichen Gedanken bezüglich mir und deines saiyajinischen Mackers! Und… du wirst mir sofort einpaar Auskünfte erteilen! Es sei denn du möchtest dass ich deinen Wunsch Gevatter Tod zu begegnen nachkomme. Dein kleiner Sohn gibt bestimmt einen süßen Oliver Twist ab…“ Stille kehrte in den Raum. Die Blicke der beiden Frauen bohrten sich angriffslustig ineinander. C18 war sich sicher ihren Standpunkt verdeutlicht zu haben. Dann… „Erst schläfst du mit meinem Mann und jetzt drohst du mir! Schlampe!!!“ „ICH SCHLAFE NICHT MIT DEINEM MANN!!!“ C18s Braue zog sich amüsiert in die Höhe als sie an diesen Tag zurückdachte. „Weißt du Marron, Bulma Briefs war damals die schrägste Person die mir je unter die Augen gekommen ist. Mittlerweile weiß ich dass sie eine sehr liebenswerte Person ist, aber wer sie nicht kennt, fühlt sich im ersten Moment an eine unbekannte exotische Papageienart erinnert. Du musst dir das so vorstellen… Ich kam zur Capsule Corporation um den Erbauer der Fernbedienungen ausfindig zu machen, doch Bulma lebte in ihrer kleinen Welt in der jeder ihren Saiyajinprinzen anschmachtete. Das Resultat war dass ich mir üble Verwünschungen und Beschimpfungen anhören musste – Bulma ist schließlich nicht auf den Mund gefallen. Sie war stinksauer, ich war stinksauer. Letztendlich verschwendete ich fünfzehn Minuten meiner knappen Zeit mich mit ihr in die Haare zu kriegen. Ihr hirnloses Geplapper ging mir brutal auf die Nerven! Erst nachdem die Zeitansage aus dem Radio ertönte fiel mir ein dass ich mich beeilen musste. Kurzerhand zertrümmerte ich aus Wut einen von Bulmas Werkbanktischen mit der bloßen Faust. Was meinst du wie schnell ihr plötzlich klar wurde, dass ich doch keine Affäre ihres Mannes war? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sie mich stotternd angaffte und ihre Beine zu zittern begannen. Bulma kann aufbrausend aber auch ein ziemlicher Hasenfuß sein. Diese Situation nutzte ich aus um ihr mein Anliegen zu erklären. Nicht gerade höflich muss ich gestehen. Ich nahm ihr übel das sie mich als Schlampe beschimpft hatte, aber wer wäre da nicht eingeschnappt.“ C18 gab ein zickiges „Pah“ von sich, verschränkte die Arme vor der Brust und sah tatsächlich einwenig beleidigt zur Seite. Anscheinend nahm sie Bulmas Unterstellung immer noch persönlich. „Als Bulma schließlich erkannte wer ich war, war es vorbei mit der großen Schnauze! Meine Güte, konnte die plötzlich scheiß freundlich werden?! Sie gab sich alle Mühe ihre Angst zu verbergen, aber man sah ihr an das sie am liebsten hysterisch kreischend durch die Wand gerannt wäre. Mir konnte das egal sein. Ich wusste was ich wollte…“ Mit zitternden Fingern breitete Bulma einige Skizzen auf ihrer Arbeitsfläche aus. Eine davon sah aus wie die Bauzeichnung von C17. Überrascht zog C18 eine Augenbraue in die Höhe. Als sie Dr. Geros sauberen Schriftzug auf dem Papier erkannte, tippte sie auf die Zeichnung und fragte: „Woher hast du das?“ Bulma sah verschreckt auf, wie ein kleines Mädchen das beim Puppen spielen ertappt wurde, obwohl es doch eigentlich hätte Hausaufgaben machen sollen. Als C18 die Gedanken der jungen Mutter erkannte, sprach sie: „Ich werde dich deshalb nicht umbringen. Es ist nur reine Neugierde…“ Sichtbar erleichtert atmete Bulma aus und antwortete zaghaft. „Trunks hat die Unterlagen mit Krilin aus dem Labor geholt.“ „Aber wir haben es zerstört.“ „Nicht den Keller. Dort hat Dr. Gero auch Cell aufbewahrt.“ Beim Gedanken an das scheußliche Monster jagte ein Schauer über ihren Rücken und sie verstummte. C18 ging durch den Kopf das sie mit ihrem Bruder jahrelang in den Kapseln geschlummert hatte, während Dr. Gero im Keller den widerlichen Mutanten heranzüchtete, der sie absorbieren sollte. Resignierend schloss sie die Augen und meinte knapp: „Ich verstehe.“ Dann wurde der Raum nur noch von dem Klirren und Klackern der Werkzeuge erfüllt, während aus dem Radio ein Jazzsong ertönte. C18 lehnte an Bulmas Werkbank und beobachtete jeden ihrer Bewegungen, wie ein Adler der seine Beute umkreist. Jeder ihrer Griffe wurde begleitet vom zittern ihrer Hände und nicht selten kam es vor, dass Bulma vor Nervosität ihr Werkzeug fallen ließ. Als so wieder der Schraubenschlüssel auf dem Boden aufkam, gab sie ein genervtes Stöhnen von sich und raufte sich die Haare. „Ich kann das so nicht!!!“, entfuhr es Bulma aus heiterem Himmel und C18 sah sie erbost an. „Du wirst mir diesen Scouter bauen oder…“ „Das meine ich nicht! Ich kann das nicht wenn du mich anstarrst! Du unterdrückst meine kreativen Flüsse! Hör auf mir über die Schulter zu glotzen, dass macht mich wahnsinnig!“ Wie auf Kommando rutschte eine Schraube aus Bulmas schweißnassen Händen und sie hüpfte überreizt auf der Stelle. Mit einem Schulterzucken wandte sich C18 von ihr ab und schritt durch den Raum, begutachtete dabei die unzähligen kleinen Spielereien, die sich mit den Jahren in den Regalen angesammelt hatten. Alles Erfindungen der Familie Briefs. Wieder kam ein Seufzen von der Werkbank. „Was ist denn jetzt schon wieder?!“, fragte C18 barsch und drehte sich zu Bulma um. „Ich gehe sicherlich nicht noch aus dem Raum! Für wie blöd hältst du mich?!“ „Das musst du auch nicht. Aber ich könnte mich besser konzentrieren, wenn aus diesem Raum die bedrohliche Aura verschwindet.“ Bulma wandte sich zaghaft von der Werkbank ab und meinte mit einem flehenden Gesichtsausdruck. „Könntest du nicht etwas erzählen? Das nimmt dir die mörderische Präsenz.“ Diese Ehrlichkeit verblüffte C18 und sie blinzelte ihr Gegenüber irritiert an. Dr. Gero hätte sich niemals die Blöße gegeben, einzuräumen dass ihn jemand nervös machte. Er war immer darauf bedacht gewesen, sein Genie unter jedem äußerlichen Einfluss zu demonstrieren. Natürlich konnte auch er nicht arbeiten wenn die Zwillinge um ihn herum huschten. Deshalb hatten C18 und ihr Bruder sich einen Spaß daraus gemacht, ihm öfters mal über die Schulter zu spähen, nur um mit Genugtuung zu registrieren, wie die Ader an seiner Stirn schnell anschwoll und der Professor mit aller Macht versuchte seine Fassung zu wahren. Manchmal wurde Dr. Gero so nervös, dass seine schrumpligen Hände zu zittern begannen. Das hatte ihn dann so wütend gemacht, dass die Zornesröte auf seinen fahlen Wangen aufstieg. Dann wussten die Zwillinge, dass ihr kleines Spiel vorbei war und sie verschwanden wieder in die Küche, wo sie sich hämisch über die kläglichen Versuche Dr. Geros ausließen. Doch Bulma… Diese Frau schien das komplette Gegenteil Dr. Geros zu sein. C18 hatte immer angenommen Erfinder wären alle vollgepumpt mit Ego, selbstverliebt und ehrgeizig, doch sie schien diese Worte nicht einmal in ihrem Sprachschatz zu haben. „Ist das so wichtig?“, fragte C18 schließlich. Bulma nickte nervös und wie sie so aufgescheucht da stand, schien sie eine vierstündige Thaimassage nötiger zu haben, als eine schlichte Konversation. C18 war klar das sie nur wenig Zeit hatte. Es war wichtig dass die Erfinderin wieder zur Ruhe kam. Mit einem lauten Seufzen rollte sie mit den Augen, lehnte sich an die hinterste Wand und sagte: „Na schön. Aber ich fürchte das ich nicht die geselligste Person bin…“ „Das macht nichts. Ich brauche keine tiefsinnigen Gespräche. Wo hast du deine Schuhe her?“ C18 stutzte und starrte auf ihre Stiefel hinab. Sie hatte darauf geachtet ein flaches Schuhwerk zu tragen, das bei ihrem Vorhaben nicht zum Hindernis wurde. „Ähm… Aus einem Laden hier in der Stadt.“ „Sind die von Prada?“ „Ja…“ „Wow. Die sind schick.“ Bulma nahm ihre Arbeit wieder auf. „Ich glaube die hole ich mir auch. Sind die nicht teuer?“ „Für mich nicht.“ „Treuekarte?“ „Diebische Elster Karte…“ „Hä? Die kenne ich ni-… Oh!“ Als der Groschen bei Bulma fiel sah sie von ihren Skizzen auf. Ihre Schultern begannen zu beben. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und ein leises Kichern entrang sich ihr - dass schließlich einem haltlosen Lachen wich. Überrumpelt starrte C18 die ausgelassene Frau an, die sich den Bauch hielt und fröhlich japste. Schließlich huschte auch über ihre Lippen ein kleines Lächeln. Die folgenden Stunden ähnelten mehr einem ausgelassenen Kaffeekränzchen zwischen zwei guten Bekannten. Bulma schien sich zusehends wohler zu fühlen, denn sie quatschte ununterbrochen, hämmerte und schraubte nebenbei an dem Gerät, dass immer mehr die Form eines Scouter annahm. Das die fremde Frau in ihrer Werkstatt ihr potenzieller Mörder sein könnte, schien sie vollkommen aus ihrem Bewusstsein auszublenden. Zunächst redeten die beiden Frauen nur über oberflächliche Themen: Das Wetter, Schuhe, die neuesten Nachrichten, Schuhe, Handtaschen und natürlich Schuhe… C18 hörte zwar die meiste Zeit nur zu, musste aber zugeben, dass sie angenehm überrascht von der aufgeschlossenen Art der Erfinderin war und da Bulma nach einer Weile keine Scheu besaß, über ihr Privatleben zu plaudern, erfuhr C18 auch einiges über die Gruppe Z. Sätze wie: „Ich war vor Vegeta mit Yamchu zusammen. Netter Kerl, aber er ist ein furchtbarer Drückeberger. An manchen Tagen hätte ich dieser Schlafnase am liebsten einen Wecker eingepflanzt damit er endlich in die Puschen kommt! Einmal waren wir auf einem Fest und er hat sich dort so abgefüllt, dass er mir anschließend in den Garten gereihert hat!“ Oder… „Wusstest du das Piccolo Namekianer ist? Das ist ein außerirdisches Volk und die nehmen nicht einmal Nahrung zu sich. Ich wollte Piccolo mal darauf untersuchen ob er eine pflanzliche Lebensform ist, aber der Kerl hat mich doch tatsächlich nur angeknurrt und mir den Vogel gezeigt. Komischer Kauz…“ … entlockten C18 mehr als einmal ein leises Kichern. Bulma hatte einfach eine wundervolle Art die Dinge anzugehen! Sie verschwieg ihren Gegenübern ihre Gedanken nicht, sondern trat jedem mit Ehrlichkeit und ohne Argwohn gegenüber. Außerdem schien sie in jedem Menschen, egal welchem gesellschaftlichen Status, Alter oder Rassenangehörigkeit, dass zu sehen was er war – ein Mensch! Für sie war es selbstverständlich dass jedes Lebewesen gleichermaßen essen, trinken, schlafen und unter den Frauen natürlich jede zweite über Schuhe tratschen wollte! Außerdem schlummerte in ihr noch eine riesige Portion kindliche Neugierde… So kam schließlich irgendwann auch die Frage auf: „Warum willst du eigentlich einen Scouter für C17? Hast du Angst ihn zu verlieren?“ C18 hatte sich auf einen Tisch direkt neben der Zimmertür niedergelassen. Bulma arbeitete gegenüber von ihr, an einer anderen Werkbank die mitten im Raum stand, wo sie nebenbei einige Daten in einen PC eingab. Unentschlossen wiegte C18 ihren Kopf hin und her, wusste nicht ob sie sich soweit aus dem Fenster lehnen sollte, um Bulma davon zu berichten. Doch ihre gutgläubige Art schien wie Balsam für die Seele. Womöglich war es das was den groben Saiyajin Vegeta so erweicht hatte. Etwas zaghaft druckste C18 vor sich rum, bis sie schließlich gestand. „Ich habe C17 schon verloren…“ Bulma fischte gerade einen Draht aus einem Baukasten, als sie inne hielt. „Seid wann?“ „Seid den Cell Spielen ist er wie vom Erdboden verschluckt.“ C18 wusste das sie sich auf dünnes Eis begab, doch sie fügte noch hinzu. „Ich habe fast den ganzen Planeten nach ihm abgesucht, aber ich kann ihn nicht finden. Deshalb bin ich auch hier. Ich dachte mir, wer eine Fernbedienung bauen kann um uns zu Deaktivieren, kann sicherlich auch einen Scouter bauen. Mir wäre sonst nie im Traum eingefallen hier reinzumarschieren. Was will ich denn im selben Haus wie dieser Idiot Vegeta! Nicht das ich vor ihm Angst hätte, aber… Naja…“ „Oh… Stimmt es das C17 dein Bruder ist?“ „Ja.“ Stille. Dann fragte Bulma vorsichtig. „Fehlt er dir?“ C18 wusste das es falsch war sich in eine emotional so tiefe Unterhaltung hineinzureiten. Im Nachhinein konnte sie sich selber nicht erklären was sie zu solcher Ehrlichkeit verleitete. Entgegen ihrer Natur nickte sie nach einer langen Pause und zum ersten Mal seid ihrem Gespräch verstummte Bulma. Sie sah C18 aus merkwürdigen Augen an – etwas wie Mitleid schien ihnen inne zu wohnen. Dann huschte ihr Blick zum halbfertigen Scouter. Das Gerät war rundlich und flach, wie eine zu groß geratene Taschenuhr mit einem Display. C18 wusste damals nicht das es große Ähnlichkeit mit dem Dragonballradar besaß. Bulmas Finger strichen nachdenklich über die Ränder einer Öffnung, aus der noch dutzende von Drähten hingen, die nur darauf warteten angeschlossen zu werden… Dann schwang plötzlich die Tür auf! Erschrocken entfuhr Bulma ein spitzer Schrei, während C18 sich die Hand auf den Mund presste, um es ihr nicht gleichzutun. Die Tür wurde in ihre Richtung geöffnet und sie saß direkt daneben auf dem Tisch. Wer immer in den Raum trat – nur die Tür zwischen ihr und dem Neuankömmling versteckte sie noch vor fremden Blicken. Und zu ihrem Entsetzen vernahm sie die tiefe Stimme Vegetas. Sie war sich sicher ihr Herz nicht mehr schlagen zu spüren und starrte stocksteif geradeaus zu Bulma, die genauso perplex wie sie schaute. Vegeta brauchte nur ein, zwei Schritte in den Raum zu machen, dann hätte er sie schon hinter der Tür entdeckt. Der einzige Grund weshalb er noch nicht auf sie aufmerksam geworden war, verdankte C18 der Tatsache dass sie als einer von Dr. Geros Cyborgs keine Aura besaß – welch Ironie! „Wir sind zurück“, verkündete Vegeta grimmig und C18 konnte munteres Geplapper von der anderen Türseite vernehmen. Bulmas Sohn wurde von seinem Vater wohl spazieren getragen. Doch als Vegeta den entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht seiner Frau sah, sprach er sofort skeptisch. „Was ist mit dieser Werkbank passiert?“ In diesem Moment verfluchte C18 das sie einfach auf das Möbelstück draufgeschlagen hatte. „Was ist los? Wieso schaust du so schockiert?“ C18 konnte sich denken weshalb. Ihr Blick wanderte zur Erfinderin. In Bulma schien gerade ein innerer Kampf zu toben. Sie brauchte nur den Arm auszustrecken und auf den unliebsamen Eindringling hinter der Tür zu deuten und schon wäre Vegeta zur Stelle. Die Tatsache das C18 seine Frau bedrohte würde ihm sicherlich nicht gefallen, dazu hatte er sich vor kurzem als zu anhänglich erwiesen. Auch wenn sich C18 zuvor noch furchtlos gegeben hatte, gegen Vegeta hatte sie natürlich keine Chance mehr! Vor den Cell Spielen, ja. Jetzt nach seinem Kraftanstieg, definitiv nein! Bulma besaß jedes Recht sie ins Verderben zu stürzen und innerlich bereitete sich C18 schon auf einen Kampf vor. Mit geballten Fäusten glitt sie lautlos vom Tisch und sah Bulma eindringlich an. Als wollte sie sagen: „Du hast allen Grund dazu. Aber glaube bloß nicht ich kämpfe nicht!“ Vegeta tat einen Schritt in den Raum, C18 sah bereits seine Fußspitze hinter der Tür hervorkommen, dann… „Mein kleiner Liebling ist da!!!“ Aufgescheucht wie eine Henne kam Bulma rasch hinter der Werkbank hervor und lief freudestrahlend auf ihre beiden Männer zu. Sie kitzelte Trunks am Bauch und schlang anschließend die Arme um Vegetas Nacken der erschrocken aufkeuchte, drückte ihm dutzende kleine Küsse auf die Wange, während Trunks auf Vegetas Armen kicherte. „Spinnst du?! Doch nicht vor dem Jungen, Weib! Er soll nicht denken dass ich ein Weichei bin!!! Hörst du wie er mich auslacht?!“ „Ach Vegeta! Jetzt hab dich nicht so! Ich darf dich schon nicht in der Öffentlichkeit umarmen, jetzt willst du mir das schon in unseren eigenen vier Wänden verwehren. Du bist verklemmter als jede Nonne! Es gibt Frauen die kriegen das kalte Kotzen wenn sie ihre Männer schon von weitem sehen und ich falle dir hier willig um den Hals! Vegeta seufzte resignierend und antwortete etwas tröstlich gestimmt. „Ich weiß, Bulma. Aber du musst das verstehen, auf meinem Heimatplaneten ist das ni-…“ „Ist-mir-egal!“, fiel sie ihm kichernd dazwischen, tippte ihm spielerisch bei jedem Wort auf die Brust, durch und durch Temperamentsbündel wie sie war. „Du bist jetzt auf der Erde! Und ich will den Mann den ich liebe, mit soviel Zuneigung verwöhnen wie er es auch verdient. Wozu hätte ich mir sonst einen so stattlichen Saiyajinprinzen ins Haus holen sollen?“ Die letzten Worte raunte sie liebevoll. C18 fand das Bulma furchtbar dick auftrug und Vegeta scheinbar auch, doch man hörte in seiner Stimme eine amüsierte Unternote als er sprach. „Du schleimst doch nur weil du deinen Willen bekommen hast. Morgen früh wenn ich im Gravitationsraum trainiere wirst du mich wieder zum Teufel wünschen.“ „Habe ich das jemals getan mein geliebter Saiyajinprinz?“, fragte Bulma mit gespielter Unschuld, tat so als ob sie angestrengt einen solchen Moment in ihrer Erinnerung suchte. „Soll ich diese Frage wirklich beantworten? Was ist mit deiner Werkbank passiert?“ Bulma drehte sich zu dem besagten Möbelstück und seufzte: „Eines meiner Erfindungen ist in die Hose gegangen.“ „Sieht eher aus als ob jemand drauf eingeschlagen hätte…“ „Quatsch! Das bildest du dir ein. Typisch Saiyajins… Ihr seht hinter jeder Ecke einen angriffslustigen Terroristen…“ Dann strich sie ihm über die Arme und gurrte. „Auch wenn ich deine Kämpfernatur unglaublich anziehend finde.“ „Widerliche Schleimerin. Du bist nur so freundlich weil ich dir einen Gefallen getan habe…“ „Tu nicht so als ob es dir nicht gefällt!“, sagte Bulma kühn und führte ihren Mann, samt brabbelnden Anhang aus dem Raum. Die Tür fiel ins Schloss und C18 vernahm ihre Stimme im Flur, die heiter verkündete: „Außerdem kriegst du heute Abend dafür deinen Willen! Das wird es dir hoffentlich wert sein.“ Schon wieder fühlte C18 wie ihr Magen vor Ekel rumorte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)