Meine wilden Jahre von Eris_the-discord (Für alle C18 Fans) ================================================================================ Kapitel 14: Meine späte Rache ----------------------------- „Was für ein hinterhältiges Aas!“, sagte Marron empört. Nun konnte sie nachvollziehen, weshalb ihre Mutter und ihr Onkel einen solchen Hass gegen ihren Schöpfer gehegt hatten. Er war tatsächlich ein manipulierendes Schwein und bei dem Gedanken, dass sie genau wie ihre Mutter zuerst gedacht hatte, Dr. Gero wolle nur das beste für die Zwillinge, hätte sie sich am liebsten geohrfeigt. Wahrscheinlich wäre sie an C18s Stelle auch auf diesen Schmierenkomödianten reingefallen und diese Dämlichkeit ließ in ihr Wut auf sich selbst aufkeimen. Dann kam ihr allerdings ein anderer Gedanke. „Wie fühlt sich das eigentlich an? Deaktiviert zu werden?“, fragte Marron zaghaft, denn in ihrer Vorstellung klang es, als ob man den PC im Stand by Modus laufen ließ. „Nicht gut.“ C18 fröstelte. „Gar nicht gut. Es ist so wie Dr. Gero gesagt hat – als ob man stirbt. Du musst dir das folgendermaßen vorstellen. Jedes Lebewesen ist auf Energie angewiesen. Wenn ein Mensch seine Energie verbraucht hat, wird er alt und stirbt, jedenfalls wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt. Unfälle passieren leider immer. Bei Cyborgs läuft das etwas anders. Mein Bruder und ich haben eine fast unerschöpfliche Energiequelle. Wenn wir von einem Kampf etwas angekratzt sind, legen wir uns eine halbe Stunde hin und die Batterie ist wieder voll funktionstüchtig. Alt werden wir nicht. Theoretisch könnten wir also in hundert Jahren noch jung und munter durch die Gegend hüpfen. Wenn wir nicht deaktiviert werden!“ „Oh.“, gab Marron von sich und senkte den Blick. Ihr gefiel der Gedanke dass ihre Mutter sie bis an ihr Lebensende begleiten würde, aber bedeutete das nicht, dass C18 ihre Familie vor sich zerfallen sehen würde. Marron selbst hätte nicht die Stärke um so etwas zu ertragen. Wie würde die Zukunft für C18 aussehen? Was wäre in hundert Jahren? Hätte ihre Mutter dann bereits eine neue Familie? Marron wusste das es kindisch war, aber dieser Gedanke trieb ihr die Tränen in die Augen, was C18 nicht verborgen blieb. „Was hast du denn?“, fragte sie sanft und streichelte Marron über den Kopf. „Du wirst so lange leben. Papa und ich aber nicht. Wirst du uns dann… vergessen?“ C18 sah ihre Tochter verdutzt an, dann lächelte sie und streckte die Arme aus. „Komm her du dummes Kind.“ Marron kam sich dämlich vor, doch diese mütterliche Geborgenheit war einfach jetzt nötig. Schniefend lehnte sie sich gegen ihre Mutter, die ihr über den Kopf streichelte und weiter sprach: „Niemals würde ich euch beide vergessen! Streich diesen Gedanken schnell aus deinem kleinen Kopf. Außerdem hast du mir nicht richtig zugehört. Ich sagte Theoretisch! In der Praxis sieht so etwas meistens ganz anders aus.“ Marron blinzelte ihre Mutter fragend an die sie wissend anlächelte. „Glaubst du im Ernst ein Auto fährt hundert Jahre ohne einen Getriebeschaden?“ „Hör auf mich zu veräppeln Mama! Du bist kein Auto!“ „Aber ein Cyborg!“ C18 drückte ihre Tochter mit sanfter Gewalt von sich weg. „In meinem Körper sind dutzende von Kleinteilen die alle irgendwann versagen. Dr. Gero war zwar von seiner Leistung so fest überzeugt, um zu glauben, dass seine Erfindungen für die Ewigkeit halten, aber ich bin da realistischer veranlagt. Wir wissen beide dass das unmöglich ist. Keine Maschine der Welt hält ewig, auch wenn sie gewartet wird. Und bis auf Bulma gibt es neben Dr. Gero niemanden der das könnte.“ „Dann wirst du also gar nicht ewig leben?“ „Wenn alle Teile in meinem Körper noch lange einwandfrei laufen, werde ich wohl länger leben als der herkömmliche Mensch, aber mehr nicht.“ Dann zwinkerte C18 ihrer Tochter zu. „Also mach dir keinen Kopf. Deine Mama wird dir zwar lange erhalten bleiben, aber so lange wird sie dir nun auch nicht auf die Nerven gehen.“ Marron wischte sich mit der Handfläche über die Augen und zog eine Schnute. Plötzlich hörten sie aus dem Inneren des Kame Houses Muten Roshi rufen: „Umarmt euch wieder! Ich steh auf solche Schweinereien!!!“ Der sabbernde senile Greis stand an einem der Fenster und presste sein Gesicht so fest gegen die Scheibe, dass es wie eine Halloweenmaske aussah. Doch nur ein strafender Blick von C18 ließ ihn schnell untertauchen und verschwinden. Einpaar Sekunden sahen beide Frauen noch angeekelt auf das Fenster, dass einen Abdruck von Muten Roshi behalten hatte. Dann griff Marron das eigentliche Thema wieder auf. „Also deaktiviert zu werden, fühlt sich an als ob man… stirbt?“ C18 senkte ihren Kopf nachdenklich. „Ich bin noch nie eines natürlichen Tod gestorben, aber so stelle ich es mir vor. Wenn man deaktiviert wird, fühlt es sich an, als ob man in einer Minute um Jahre altert. Deine Kräfte schwinden, du merkst wie ein Körperteil nach dem anderen taub wird und irgendwann ist alles schwarz. Ich weiß es ist ein blödes Beispiel, aber nehmen wir zum Beispiel eine Lampe. Ziehst du den Stecker raus, kannst du damit nichts mehr anfangen, es ist ein lebloses Gerät.“ „Und wie ging es nach der Deaktivierung weiter?“ C18 wollte gerade aus ihrem Glas trinken, da hielt sie in ihrer Bewegung inne und blinzelte Marron an, als hätte sie einen Dachschaden. „Wie es weiterging? Na wie schon? Wir waren deaktiviert! Über diese Zeit gibt es nichts zu erzählen. Wenn jemand aus dem Koma erwacht fragst du ihn ja auch nicht, was er die letzten Monate getrieben hat.“ Marron biss sich auf die Unterlippe und klatschte sich die Handfläche gegen die Stirn. Das war wirklich eine blöde Frage gewesen. „Na gut. Dann eben anders. Wie ging es weiter als ihr wieder Aktiviert wurdet?“ C18s Miene verdüsterte sich und ein böses Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Wie ich schon sagte. Dr. Gero musste büßen.“ „Dann habt ihr ihn danach wohl ziemlich in die Mangel genommen?“ C18 grinste ihre Tochter an. Dann faltete sie leicht die Hände vor sich und stützte ihr Kinn daran ab. „Was denkst du?“ Als C18 nach ihrer Aktivierung die Augen öffnete, wusste sie nicht, dass bereits vier Jahre ins Land gezogen waren. Doch was sie sofort ahnte war, dass sie sich in der vermaledeiten Kapsel befand, die der Professor für sie konstruiert hatte. Sie brauchte nicht lange um sich an die letzten Minuten vor ihrer Deaktivierung zurück zu erinnern. Ihr Gehirn schien ihr wie ein PC der nur im Standby Modus geschlummert hatte. Die Szene in Dr. Geros Geheimlabor lag noch gestochen scharf vor ihrem Auge und auch wenn Jahre vergangen waren, hatte das ihrer Wut keinen Abbruch getan. Doch wer hatte sie Aktiviert? Dr. Gero? Niemals! Ungeduldig wand sich C18 in ihrem eisernen Gefängnis und spielte bereits mit dem Gedanken, sich mit brachialer Gewalt aus der Kapsel zu befreien, da ertönte in lautes Summen und der Deckel klappte langsam nach oben. Als die Öffnung groß genug war um herauszutreten, umfassten ihre Hände die Ränder der Kapsel. Sie stemmte sich etwas vor und der erste Blick den sie erhaschte galt ihrem Bruder. C17 stand links von ihr, sah seine Schwester aus ernsten Augen an und sie fühlte dass er angespannt war – etwas vollkommen Ungewohntes für C18. Vor allem lag in seinem Blick etwas Lauerndes und er schien sie mit einem stummen Nicken auf etwas aufmerksam machen zu wollen. C18s Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Ihre Intuition sagte ihr dass Vorsicht geboten war. Als sie endgültig aus der Kapsel trat und sich nach rechts umwandte, fiel ihr Blick das erste Mal auf Dr. Gero. In dieser Minute wäre sie liebend gerne mit einem Satz nach vorne gesprungen, um ihrem Schöpfer das Herz aus dem Leib zu reißen. Doch die angespannte Stimmung in Raum und der warnende Blick ihres Bruders, ließ sie vorerst gute Miene zum bösen Spiel machen. Es gab sicherlich einen Grund weshalb C17 ihren Gedanken nicht schon längst in die Tat umgesetzt hatte. Als sie die Fernbedienung in Dr. Geros linker Hand erhaschte, wusste C18 was sie zu tun hatte. In Sekundenschnelle hatte sie ein süßes Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert und zwitscherte dem Professor entgegen. „Guten Tag, Dr. Gero! Freut mich sie zu sehen.“ C18 hätte am liebsten laut losgelacht als sie die Erleichterung in Dr. Geros Gesicht sah. Anscheinend war ihm durchaus bewusst, dass seine Cyborgs allen Grund hatten ihn zu hassen, doch in seiner typischen Arroganz nahm der Professor an, er hätte durch seine letzte Aktion ihren Willen gebrochen. „Na sehr schön! Du freust dich auch mich zu sehen, wie lobenswert!“ „Das ist doch normal, Doktor!“, antwortete C18 und konnte sich vorstellen das ihr Bruder ihr diesen Satz noch eine ganze Weile unter die Nase reiben würde. Dr. Gero schien noch einige Sekunden innerlich zu jubilieren, dann sprach er schließlich den eigentlichen Grund ihrer Aktivierung aus. Der Professor hatte sich in den letzten Jahren selbst zu einem Cyborg umgebaut! C18 hielt das für eine vollkommen bescheuerte Idee, immerhin war der Professor schon bei ihrer ersten Begegnung nicht der Jüngste gewesen. Theoretisch hatte er nur alte Organe in eine neue Hülle gesteckt, obwohl sein Äußeres immer noch genauso fahl und kränklich wie zuvor aussah. Nach einer kleinen Ansprache, erfuhren sie schließlich den eigentlichen Grund für ihre zweite Chance. Während ihrer Deaktivierung hatte sich Dr. Gero mit der Gruppe Z angelegt. Bei diesen Leuten handelte es sich um die Freunde von Son Goku der Oberteufel Piccolo vor Jahren besiegt hatte. C18 konnte eine gewisse Schadenfreude nicht unterdrücken, als sie als Resultat dieser Blödheit Dr. Geros abgetrennten Armrumpf erblickte. Sofort wurde ihr die Gruppe Z sympathisch. Doch solange der Professor die Fernbedienung besaß spielte das keine Rolle. Immerhin verlangte er von ihnen seine Widersacher aus dem Weg zu räumen. RUMMMS!! Eine starke Erschütterung ließ den Eingang zur Werkstatt erbeben und Putz bröckelte von der Decke. Dr. Gero drehte sich hastig von ihnen weg zur Tür und eine Schweißbahn zeichnete sich an seiner Schläfe ab, tröpfelte an seiner faltigen fahlen Wange herab – noch nie hatte C18 den Professor so nervös erlebt. Für gewöhnlich rang er mit jeder Faser seines Seins darum, vollkommene Autorität und Selbstbeherrschung auszustrahlen. Anscheinend wurde das auch dem Professor bewusst, denn in einem kläglichen Versuch gelassen zu wirken, scherzte er: „Da sind sie schon! Und genau zum richtigen Zeitpunkt auf Helden ist eben doch immer verlass. Ich werde ganz sicher meinen Spaß haben.“ Doch soweit sollte es nicht kommen… Denn nun kam C17 ins Spiel. Die Zwillinge tauschten vielsagende Blicke miteinander aus. Als ob es Gedankenübertragung war nickte C18 ihrem Bruder kurz zu. Dann trat er mit leisen Schritten auf Dr. Gero zu, immer darauf bedacht hinter seinem Rücken zu bleiben. C18 gab nicht den geringsten Laut von sich und sah nur dabei zu, wie ihr Bruder geräuschlos zum Professor schritt. Dabei spielten sich diese Sekunden für sie wie in Zeitlupe ab… RUMMMS!! Von draußen hämmerte die Gruppe Z an die Tür. Vereinzelte Stimmen drangen in den Raum. RUMMMS!! Ein weiterer Schweißtropfen lief dem Professor über die Stirn. Es war deutlich zu sehen, dass er sich mehr um seine Feinde außerhalb des Labors sorgte, als um die hinter seinem Rücken. RUMMMS!! Nur noch ein Schritt dann war C17 da… RUMMMS!! „Na wartet euch werd ich es zeigen“, knurrte der Professor. Dann drehte er sich zu den Zwillingen um und erstarrte zur Salzsäule als er direkt hinter sich in C17s kalte Augen blickte… RUMMMS!! … und noch ehe Dr. Gero es sich versah, schnappte sich C18s Bruder in sekundenschnelle die Fernbedienung aus der Hand des Professors! „Hey!!! Was soll denn das?! Du hast sie wohl nicht mehr alle, oder?“, keifte Dr. Gero sofort los. Nun ging eine Verwandlung in den Zwillingen vor. Die zuvor freundliche Maske wich einem gemeinen Grinsen und in ihren teilnahmslosen Augen funkelte boshafte Genugtuung. C17 hielt die Fernbedienung triumphierend in die Höhe, dabei feixte er dem Professor entgegen und sagte: „Wenn ich richtig geraten habe Doktor ist das die Fernsteuerung mit der wir deaktiviert werden können, nicht wahr? Ich kann nicht zulassen dass sie uns damit bedrohen!“ Dr. Gero wurde aschfahl und fassungslos starrte er seinen Cyborg an, während C17 die sadistische Schadenfreude ins Gesicht geschrieben stand. „Naja, nur für den Fall der Fälle, “ sagte er. Dann blitzten blaue Funken um die Hand welche die Fernbedienung umfasste. Ein lauter Knall ertönte, dann folgte eine kleine Rauchwolke und Dr. Geros einziges Druckmittel gegen die Zwillinge bröckelte als Staub zu Boden. „Bist du verrückt geworden?!“, keifte der Professor los, während an seiner Schläfe eine Ader pochte. „Ich habe dir doch gar nicht erlaubt das zu tun!“ „Du deaktivierst mich nicht noch mal du alter Greis! Ich bleibe aktiv!“, entgegnete C17 feixend, während sich seine Brauen tief ins Gesicht zogen. „C17 LASS DAS! JETZT IST NICHT DER RICHTIGE AUGENBLICK FÜR DISKUSSIONEN! UNSERE FEINDE STEHEN VOR DER TÜR!“, brüllte der Professor plötzlich los. Wer immer die Gruppe Z auch war, Dr. Gero hatte mächtig die Hosen vor ihnen voll und C18s Neugierde stieg dadurch umso mehr. Gerade als sie ihrem Schöpfer ein gehässiges Kommentar an den Kopf werfen wollte, ertönte von draußen ein lauter Kampfschrei… „JAAA!!“ Ein ohrenbetäubender Donner erfüllte das Labor und die Umgebung wurde in hellblaues fluoreszierendes Licht gehüllt. Die stählerne Tür des Labors bog sich unter der Kraft eines starken Ki-Blasts und über der Eingangstür bröckelte der Putz nur so in Strömen herab. Dann sprangen die schweren Metallflügel in den Raum hinein und mit einem lauten Grollen landeten sie im Innern des Labors, direkt vor Dr. Geros und C17s Füßen. Das leuchtende Chaos um C18 herum wirbelte den Staub in der Werkstatt auf und verschlechterte für kurze Zeit die Sicht. Doch die Zwillinge blieben in Gegensatz zu Dr. Gero gelassen – beide hatten nicht vor sich ihren persönlichen Moment der Rache verderben zu lassen, auch wenn die Pseudo-Superhelden vom Amt vor der Tür standen. Und als sich das Chaos lichtete erbot sich C18 der erste Blick auf die sagenumwobene Gruppe Z - und ihren zukünftigen Ehemann, Krillin. „Oh oh oh!“ Marron klatschte fröhlich in die Hände. „So hast du Papa das erste Mal kennengelernt??? Hat er dich von Dr. Gero befreit? War er es Mama? Papa hat mal gesagt er hat dich gerettet! Er war es bestimmt! Anders kann es gar nicht sein! Oh wie romantisch! Das ist wie im Märchen! Die Prinzessin wird vor dem bösen Drachen gerettet und sie lebten glücklich und…“ „Stopp! Halt! Jetzt komm mal wieder runter, Kleines! So war das alles gar nicht!“, beschwichtigte C18 ihre Tochter hastig. Doch Marron war vollkommen vertieft in ihre Fantasiewelt und plapperte Geschichten wie frisch aus Grimms Märchenbuch vor sich her. „… und ihr habt euch in die Augen gesehen und wusstet das es Liebe auf den ersten Blick war! Und dann kam die Hochzeit… Ach, das könnte ein wunderschöner Hollywood Klassiker werden!“ C18 musste dem Impuls widerstehen zu würgen. Was Romantik anging kam ihre Tochter eindeutig nach ihrem Vater. Krillin besaß auch diese verklärte Vision seine Angebetete Tag für Tag neu zu erobern. Einerseits musste sie gestehen, dass sie das äußerst reizend an ihm fand, aber manchmal übertrieb er es auch mit seiner Liebe zu ihr. So war eines der Dauerprobleme im Kame House, dass sie nicht genug Geld besaßen, da Krillin einmal die absurde Idee ausgetüftelt hatte, einen gesamten Vergnügungspark zu mieten, damit beide dort einen ausgelassen Nachmittag verbringen konnten. Das war noch bevor sie richtig zusammen kamen. C18 war zugegebener Maßen hin und weg von diesem Tag. Doch als sie später erfuhr was für horrende Summen er bei seiner Bank als Darlehen aufgenommen hatte, gab ihr das einen gewaltigen Dämpfer und später übernahm sie die Haushaltskasse. Marron philosophierte mittlerweile noch weiter vor sich her, was C18 nur schmunzelnd den Kopf schütteln ließ. Was hatte sie da nur für eine Romantikerin gezüchtet? „Marron…“ „Der Prinz kommt auf seinem Ross…“ „Kleines…“ „… nimmt die hübsche Maid zu sich aufs Pferd…“ „Hör mir jetzt endlich zu!!!“ Abrupt stoppte Marron und sah ihre Mutter aus großen Augen an. „Was ist?“ „Kleines. So war das nicht! Nicht einmal ansatzweise… Gott sei Dank, möchte man fast sagen!“ „Oh… Schade“, gab Marron enttäuscht von sich und zog ihre Lippen zu einem Schmollmund. „Wie dann?“ „Nun“, antwortete C18. „Erst einmal wurde Dr. Gero nicht von deinem Vater getötet. Auch nicht von jemand anderem von der Gruppe Z. Denn wie ich schon erwähnt habe. Wir wollten uns unsere Rache durch niemanden verderben lassen…“ „JETZT IST ABER ENDGÜLTIG SCHLUSS! DU WIRST DIESEN KNOPF NICHT DRÜCKEN! VERSTANDEN?!“, tobte der Professor, wobei bei jedem seiner Worte eine Ladung Speichel aus seinem Mund flog. Doch noch bevor er es sich versah… KRACH … rammte C17 seinen linken Arm durch dessen Brustkorb. Dr. Geros Mund blieb starr geöffnet. Seine Augen traten hervor wie bei einer irrwitzigen Comicfigur, was C18 innerlich lachen ließ. Dieser Anblick war zu köstlich und ihre Rache Jahre überfällig! Der Professor sah zunächst an sich herunter, zu der Faust die durch seinen Brustkorb ragte, dann drehte er seinen Kopf zu C17, der lässig seine andere Hand in der Hosentasche versenkte und dem Professor kalt entgegenblickte. „Aua! Was fällt dir ein?!“, krächzte der Professor. „Bist du irre geworden?!“ Mit einer wohligen Genugtuung hörte C18 den Schmerz und die Verzweiflung aus seiner Stimme heraus. Egal ob sich der Professor in den letzten Jahren ebenfalls zu einem Cyborg umgewandelt hatte, man verspürte trotzdem Höllenqualen wenn ein riesiges Loch im Brustkorb klaffte. C17 zog mit einem Ruck seine linke Hand zurück, doch Dr. Geros Zunge schien immer noch locker zu sitzen. Langsam drehte er sich zu C17 um und brüllte ihm entgegen. „DU BIST MEIN WERK! ICH HABE DICH ERSCHAFFEN! UNDANKBARER KERL!!!“ Noch ehe Dr. Gero reagieren konnte, war C18s Bruder mit einem Satz in die Luft gesprungen und versetzte dem Professor einen heftigen Tritt ins Genick. Ein lautes Knacken war zu hören, als sich der Kopf des Professors durch die Wucht von seinem Hals löste, dann flog er im hohen Bogen durch den Raum und landete vor den Füßen der erstarrten Z Kämpfer. Einer von ihnen belustigte C18 besonders - ein kleingewachsener Glatzkopf mit sechs Punkten auf der Stirn. Er sah voller Ekel auf den Kopf herab, der unglücklicherweise direkt vor ihm gelandet war. Wäre die Tür zur Werkstatt nicht durch einen von Dr. Geros Gegnern, die sich gerade vor dem Höhleneingang tummelten, aufgesprengt worden, hätte der kleine Kerl wohl panisch den Rückwärtsgang eingelegt und wäre dagegen gerannt. Selbst getrennt von seinem Körper unterließ es Dr. Geros Kopf nicht, weiter gegen seine Cyborgs zu zetern. C18 hätte dem Professor auch gerne den Gnadenstoß verpasst, doch C17 kam ihr zuvor. Mit einem weiten Sprung durchquerte er die gesamte Werkstatt, nur um mit voller Wucht auf Dr. Geros Kopf zu landen. Der metallene Schädel gab unter dem Tritt nach und zersprang in Dutzende kleine Metallteile. Und in diesem Moment wusste C18, dass alle Hindernisse die C17 und sie davon abgehalten hatten, ihr Leben selbständig und in völliger Freiheit zu führen ausgemerzt waren. „Dieser Moment war der schönste meines Lebens! Egal wie grausam es klingt.“, sprach C18 und tatsächlich schien sie eine sadistische Freude an den Tag zu legen, die selbst Marron etwas ängstigte. „Dr. Geros Tod kann man wohl auch als symbolische Bedeutung für uns sehen. Es war das Ende eines deprimierenden Lebensabschnitts. Ich glaube wenn dein Vater nicht mit seinen Freunden vor der Werkstatttür gestanden hätte, wären C17 und ich Samba tanzend aus dem Eingang gehüpft und hätten lauthals „Arriba“ gegrölt.“ Marron gab bei diesem Gedanken ein leises Kichern von sich. Offenbar fand sie die Vorstellung ihre sonst so ernste Mutter so ausgelassen mit ihrem Onkel tanzen zu sehen sehr witzig. C18 gönnte ihrer Tochter diesen kleinen Anfall, schmunzelte selbst bei diesem Gedanken und fuhr gleich darauf fort. „Jedenfalls weißt du ab jetzt wie es weiterging. Bei jedem…“ C18 hielt beide Hände in die Höhe und deutete zwei Anführungszeichen an, „ „Klassentreffen“, von deinem Vater, wird über die gute alte Zeit philosophiert. Ich kann die Geschichten selber nicht mehr hören. Somit wären wir beim heute angelangt…“ Sofort fuhr Marron erschrocken zusammen. Das sollte es gewesen sein? Mehr bekam sie nicht zu hören?! Das konnte nur ein Scherz sein? Klar kannte sie die Geschichten über die Cell Spiele in und auswendig. Bei jedem monatlichen Treffen der Gruppe Z waren mindestens drei Kämpfer dabei, die sich so ins Delirium tranken, dass immer folgender Dialog zustande kam: „Weißt de noch die... hicks… Cell Spiele?“ Dann grunzte ein anderer. „Türlich… hicks… genauso gut wie… hicks… damals auf Nam… hicks… Namek. Geile Zeit!“ Dann folgte eine fünfzehnminütige Diskussion darüber, welcher Gegner grausamer, welcher Kampf spannender und welcher Krieger der Gruppe Z stärker war. Gegen Ende dieser anfangs hitzigen Debatte, flaute das Temperament der Kontrahenten allerdings ab und man staunte nicht schlecht, wenn ein betrunkener Yamchu urplötzlich einen Übergang von Freezer zu Bulmas Oberweide fand. Leider freuten sich diejenigen, denen die tausendste Wiederholung von den Kämpfen auf Namek aus den Ohren heraushing, an dieser Stelle zu früh. Denn wenn man Pech hatte torkelte bereits der dritte Betrunkene an den Tisch und fragte: „Wisst… hicks…ihr noch die Cell Spiele? Hicks!“ Dann begann der ganze Dialog wieder von Anfang, denn wie allgemein Bekannt hatten Betrunkene generell ein Kurzzeitgedächtnis – Es war ein verdammter Teufelskreis! Und genau dieser Teufelskreis interessierte Marron nicht. Sie wollte mehr über das danach hören. Es gab so viele Fragen und ihre Mutter wollte sie ihr alle tatsächlich verwehren! Trotzig schob Marron ihre Unterlippe vor, zog ihre Augenbrauen tief ins Gesicht und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. Dabei sah sie ihre Mutter auf eine Weise an, die wohl heißen sollte: „Ne ne ne! Da fehlt doch noch ein ganzer Teil! Setzt du mir etwa das Spar Menü vor die Nase?“ C18 hatte gerade genüsslich auf einem Eiswürfel gekaut, den sie aus ihrem Glas gefischt hatte, als ihr die skeptische Reaktion ihrer Tochter auffiel. Genervt zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und sie ließ es sich nehmen ein unwirsches Murren von sich zu geben, bevor sie antwortete. „Es gibt nichts mehr zu erzählen...“ „Ist das so?“, konterte Marron. „Und was war nach den Cell Spielen?“ C18 hielt den Blick gesenkt und stocherte mit dem Strohhalm nach den Eiswürfeln in ihrem Glas. Scheinbar unfähig eine Antwort auf diese Frage zu geben. Ein verbissener Ausdruck schlich sich um ihren Mundwinkel und Marron wurde klar weshalb ihre Mutter nicht weitersprechen wollte. Wissend stemmte sie ihre Ellbogen auf den Tisch und bettete ihren Kopf zwischen ihre Hände. Dabei lächelte sie ihre Mutter verschmitz an. „Ich weiß was dein Problem ist.“, begann Marron und C18 sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Du willst mir nicht erzählen wie du und Papa zusammen gekommen seid. Bestimmt ist es total romantisch und wir wissen beide wie sehr du Kitsch magst. Ist es dir peinlich weich geworden zu sein?“ C18 gab ein pikiertes „Pah!“ von sich und sah zur Seite, doch leider gelang es ihr nicht die leichte Röte auf ihrem Gesicht zu unterdrücken. Natürlich hatte Marron recht. Das war einer der Gründe weshalb sie nicht weitererzählen wollte. Ihre Geschichte fortzuführen hieß einpaar Details über sich Preis zugeben, die sie eigentlich mit ins Grab nehmen wollte. Selbst Krilin hatte sie ausdrücklich verboten darüber mit jemandem zu sprechen. „Ach Mami!“, Marron zog eine zuckersüße Schnute und blinzelte ihre Mutter aus unschuldigen Kulleraugen an. „Bitte erzähl es mir! Ich will wissen wie es weitergeht. Und du hast mir gar nicht gesagt was aus Onkel C17 geworden ist.“ „Ach ja. Das wüsste ich auch gerne, “ dachte C18 und grinste bei dem Gedanken an ihren arroganten, störrischen aber manchmal doch recht liebenswerten kleinen Bruder. Nach weiteren Minuten in den Marron sie eindringlich mit diesen treudoofen Kulleraugen anbettelte, gab C18 ein geschlagenes Seufzen von sich. „Na schön.“, antwortete sie und Marron klatschte jubelnd in die Hände. „Aber ich warne dich! Wenn diese Geschichte ihre Runden macht, vergesse ich dass du meine Tochter bist und sperre dich einen Monat in den nächstbesten Geräteschuppen – mit Mutenroshi!“ „Meine Lippen sind auf Ewig versiegelt“, kicherte Marron und deutete mit ihren Fingern einen imaginären Reißverschluss von einem Mundwinkel zum nächsten an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)