Meine wilden Jahre von Eris_the-discord (Für alle C18 Fans) ================================================================================ Kapitel 13: Mein Wolf im Schafspelz ----------------------------------- „Wenn der Professor seine Überreste geholt hat, dann muss er schon lange mit dem Gedanken gespielt haben, C03 wieder zu erschaffen.“, sagte C17, während C18 mit ihm den Hang hinauf zum Labor lief. Beide waren in einen langsamen Trott gefallen, dass gab ihnen genug Zeit über ihre neue Entdeckung zu spekulieren. „Warum hat er uns nichts gesagt?“, fragte C18. „Hmm…“ C17 überlegte vor sich hin, trat dabei einen kleinen Kiesel vor seinen Füßen weg. „Er ist ein Angeber. Wenn eine neue Erfindung am Start ist, prahlt er tagelang damit vor uns. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dieses Mal anders wäre, wenn er C03 wieder rekonstruiert. Irgendetwas stimmt da nicht. Wenn er uns nichts gesagt hat, will er nicht das wir es wissen.“ „C03 wollte uns umbringen. Womöglich dachte er wir wären dagegen.“, wandte C18 ein. „Natürlich“, lachte C17 leise. „Dr. Geros Rücksicht. Wie konnte ich die vergessen? Vielleicht weil wir in den letzten Monaten so viele Menschen in seinem Auftrag getötet haben, dass ich nicht glauben kann, dass er so selbstlos ist?“ C18 seufzte. Diese Situation ging über ihren Verstand hinaus. Einerseits wollte sie dem Professor glauben, da sie genau wusste, dass sie sich das letzte Mal schwer in ihm geirrt hatten. Andererseits keimte der Zweifel an Dr. Gero immer wieder von neuem auf. Nach eineinhalb Jahren wussten sie nichts über ihn, nur seine kranke Vorliebe stundenlang im Labor zu sitzen und wie ein wahnsinniger auf seine Tastatur zu hämmern. Als sie vor der stählernen Eingangstür des Labors standen, wurde C18 erst klar, wohin sie ihr Bruder geführt hatte. Für gewöhnlich benutzten sie bei solchen Mitternachtsaktionen immer den kleinen Notausgang, um unentdeckt rein und rauszukommen. Doch C17 schien heute Nacht diesen Eingang zu bevorzugen. „Du willst wieder im Labor herumschnüffeln, nicht wahr?“, fragte C18. „Der Professor müsste jetzt schon längst im Bett liegen und von binomischen Formeln träumen. Ich möchte nur sehen ob er C03s Überreste im Labor hat. Vielleicht arbeitet er schon an seinem neuen Cyborg?“ C17 trat zu einer kleinen Konsole, die in die Tür eingelassen war und tippte den Zugangscode ein. Ein leises Summen ertönte, die Tür entriegelte sich und klappte langsam nach innen auf. Als die Zwillinge eintraten war es stockdunkel und C18 betätigte den Lichtschalter. Das erste was sie stutzen ließ, waren zwei große Behälter von denen sie sicher war, dass sie heute Nachmittag noch nicht im Labor gestanden hatten. Neugierig trat sie an einen der senkrecht aufgestellten, massigen Metallbehälter heran und lugte durch eine Scheibe, die in der oberen Hälfte eingelassen war. Ging man von der Größe aus hätte C18 ohne Probleme hinein gepasst. „Was sind das für… Kapseln?“, fragte sie. C17 zuckte mit den Schultern. Auch er konnte sich darauf keinen Reim machen. Forschend strich er mit der Hand die Seiten ab, auf der Suche nach einem Knopf oder etwas ähnlichem und wurde schnell fündig. Ein leises Piepsen ertönte dann klappte der Deckel des Behälters nach oben auf. Neugierig spähten die Zwillinge hinein, wie kleine Kinder die eine Schatztruhe entdeckt hatten – doch der Behälter war leer. „Schade“, sagte C18 enttäuscht und zog eine Schnute. „Ich hatte etwas Besonderes erwartet. Oder wenigstens C03s Überreste…“ „Ich glaube nicht dass diese Kapsel für C03 bestimmt ist…“, antworte C17. Mit skeptischem Blick deutete er auf den zweiten Behälter nebenan. Auf der Oberfläche war in großen Lettern eine Achtzehn aufgemalt. „Du meinst, die… die ist für… für mich?!“, stotterte C18 fassungslos und konnte eine Gänsehaut nicht unterdrücken. Als C17 sie wieder schloss, bemerkten sie auf der Kapsel die sie untersucht hatten eine große aufgemalte Siebzehn. C18 erinnerten die Behälter stark an Särge und am liebsten wäre sie hinauf zum Professor gerannt und hätte ihn mit der bloßen Faust den Kopf abgetrennt. Konnte es möglich sein, dass der alte Mann tatsächlich vor hatte sie beide umzubringen? Skeptisch blickte sie an der Kapsel hinauf und bemerkte einen langen Schlauch der an eine Art Sauerstoffgenerator angeschlossen war, der offenbar die Luftzufuhr regelte. Also doch keine Särge? Wofür waren die Kapseln dann gut? C18 war von ihrer Entdeckung so schockiert, dass sie nicht bemerkt hatte wie C17 bereits das Labor des Professors auf den Kopf stellte. In seiner Wut über den neuen Fund, gab er sich nicht die geringste Mühe leise zu sein und als er sich trotzig an den PC setzte, packte auch C18 die Suchwut. Ohne genau zu wissen wonach sie eigentlich Ausschau hielt, stellte sie sich an den Schrank und begann achtlos eine Schublade nach der anderen auf dem Boden auszuleeren. „Der alte Sack misstraut uns tatsächlich… Sein PC hat ein Passwort.“ „Red Ribbon Kingdom. Alles zusammen und klein geschrieben…“ „Woher weißt du das denn?“, C17 drehte sich zu seiner Schwester und blinzelte sie erstaunt an, die daraufhin mit einem zuckersüßen Lächeln antwortete. „Eventuell haben meine kleinen Äuglein aus Versehen dabei zugeschaut, wie der Professor mal das Passwort eingegeben hat. Dummerweise wollte mein Gehirn das Passwort nicht so schnell wieder vergessen und da Dr. Gero nichts gemerkt hat, dachte ich mir dass ich ihn damit nicht unnötig auf die Palme bringe. Du weißt doch, der arme alte Mann hat einen furchtbar hohen Blutzucker!“ C17 musste grinsen und als er sich zum Monitor umdrehte um das Passwort einzugeben sagte er: „Und genau deswegen sind wir beide so ein gutes Team – wir sind beide von Grund auf verlogen. Gleich und gleich gesellt sich gern.“ C18 kicherte und blätterte in einer der Mappen, die mit „C16“ beschriftet worden war. War das auch ein Cyborg? Den hatte sie noch nie gesehen oder von ihm gehört. Vielleicht hatte er das Glück gehabt, dass Labor verlassen zu dürfen. Oder er war womöglich ein Auslaufmodell, das vor ihnen gebaut und schon ewig verschrottet worden war. C18 traute Dr. Gero mittlerweile alles zu. Mit einem Schulterzucken warf sie die Mappe von sich, denn sie hatte genug mit ihren eigenen Problemen am Hut. Da musste sie sich nicht noch Gedanken um ihre Vorgänger machen. Bei den nächsten Schubladen wurde ihr klar, dass der Professor seit ihrer letzten Suchaktion, die meisten seiner Akten irgendwo anders aufbewahren musste. Einige Schubladen waren vollkommen leer, andere enthielten nur veraltete Zeichnungen auf vergilbtem Papier. Als sie die letzte Schublade aufzog, hatte sie damit gerechnet, nichts Brauchbares zu finden, da sprang ihr eine kleine graue Box ins Auge. Neugierig holte sie ihren Fund heraus, öffnete ihn und erblickte einen kleinen Stapel Karteikarten. Auf jedem Kärtchen standen nur der Name eines Cyborgs und eine sechsstellige Codenummer. Fieberhaft überlegte C18 wofür der Code wohl gut war, da hörte sie ihren Bruder schimpfen. „Na toll! Der Professor hat eine Datenbank für seine Cyborgs angelegt, aber ich komme nicht an die Informationen heran!“ Mit einem fragenden Blick trat C18 zu ihrem Bruder, der mit verschränkten Armen und genervtem Blick, den Monitor angiftete und spähte über seine Schulter hinweg auf den Bildschirm. Tatsächlich, eine Cyborg Datenbank! Und als C18 ein freies Feld, das nach einer sechsstelligen Ziffer verlangte erblickte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, was sie gerade in ihren Händen hielt. „Ich weiß es! Weg da!“, rief sie aufgeregt und schubste ihren überraschten Bruder unsanft auf den Boden, um selber auf dem Stuhl Platz zu nehmen. Fluchend und seiner Schwester üble Verwünschungen an den Kopf werfend rappelte C17 sich auf. Doch als er sah wie seine Schwester bereits sämtliche Dateien aufrief blieb er voller Neugierde stumm. „An diesem Abend erfuhren wir wirklich eine Menge über Dr. Geros Pläne und auch über uns selbst.“, erzählte C18 und rührte in ihrem Tee herum. „Zum Beispiel hatten wir bis dato nicht gewusst, dass der Professor noch weitere, lebende Cyborgs erschaffen hatte. Wir waren bisher davon ausgegangen, dass alle vor uns Schrottmodelle wie C03 waren. Tatsächlich spuckte seine Datenbank sogar aus, wo sie gelagert wurden. Was meinst du wie verblüfft wir waren, als wir erfuhren, dass das Labor noch einen Keller besaß, in der die anderen Cyborgs waren. Nun verstanden wir auch, weshalb zwischen C03 und uns so eine Große Differenz bei den Zahlen in den Namen lag. Nimmt man zum Beispiel den Namen deines Onkels C17, bedeutete das, dass noch vierzehn weitere Cyborgs nach C03 kamen. Erst dann folgten wir! Außerdem waren wir ein völlig neues Modell. Im Gegensatz zu unseren Vorgängern besaßen wir eine ewige und unerschöpfliche Energiequelle, während die anderen ihre Energie im Kampf vom Gegner absaugten. Wir fanden durch die Datenbank auch Baupläne von uns, die der Professor wohl eingescannt hatte, damit wir sie nicht in die Finger bekamen. Allerdings erlebten wir dabei eine böse Überraschung! Dr. Gero hatte uns einen Selbstzerstörungsmechanismus eingebaut! Ich war vollkommen fassungslos als ich das las und musste deinen Onkel davon abhalten nicht in seiner Wut das Labor zu zerstören – jedenfalls nicht bevor wir alles über Dr. Gero in Erfahrung gebracht hatten. Unser Wissensdurst hatte so zugenommen dass wir unser ursprüngliches Vorhaben vollkommen vergaßen. Stattdessen ging es uns nur noch darum, alles über Dr. Geros Pläne herauszubekommen. Schließlich fanden wir durch die Datenbank sogar heraus, wo C03s Überreste lagen… und noch etwas viel Interessanteres, dass uns endlich zeigte, was Dr. Gero tatsächlich war!“ „Eine Blackbox? Was ist das?“ „Ach dummes Schwesterherz, “ tadelte C17 seine Schwester. „Noch nie etwas von einem Datenschreiber für die Unfallanalyse bei Kraftfahrzeugen und Flugzeugen gehört?“ „Nein, das liegt daran, weil ich im Gegensatz zu dir niemals so verliebt in diese Teile war, dass ich sie heiraten würde! Übrigens bist du ein Streber…“ C17 ignorierte ihre Bemerkung und trat in die Mitte des Labors, dabei richtete er seine Aufmerksamkeit dem Fußboden und stampfte einpaar Mal auf der Stelle auf, um zu erkennen, wo der versteckte Eingang unter ihnen lag. „Eine Blackbox zeichnet im Flugzeug die Stimmen der Piloten auf. Im Falle eines Absturzes kann man die letzten Minuten zurückverfolgen. So sind schon viele Unfallursachen in der Flugfahrt aufgedeckt worden.“ Woher zur Hölle wusste ihr Bruder das?! War das typisches Allgemeinwissen für Männer, denn C18 kam sich furchtbar dämlich vor. Vielleicht hätte sie sich in den letzten Jahren mehr technische Kenntnisse aneignen sollen, statt Boutiquen auszurauben. „Und jedem Cyborg von Dr. Gero wurde eine Black Box eingebaut? Wozu?“ „Vielleicht um Fehler an einem Cyborg herauszufinden, vielleicht um ihn besser zu kontrollieren? Vielleicht um herauszufinden, warum er bei einem Kampf versagt hat? Wer weiß? Ich könnte mir vorstellen dass es dem Professor nur um die Kontrolle geht… Auf jeden Fall möchte ich mir die Black Box von C03 mal ansehen. Vielleicht finden wir darin etwas Brauchbares. C03 durfte immer bei Dr. Gero bleiben wenn er in seinem Labor gearbeitet hat. Womöglich hat er ihm alles über seine Pläne erzählt.“ C17 hatte einen großen Teil des Labors abgesucht, bis er schließlich eine Stelle im Boden fand, die sich verdächtig nach einem Hohlraum anhörte. Er krempelte die Ärmel hinauf, dann rammte er seine Finger in den Metallboden, riss die Fliese heraus und warf sie über seinen Kopf hinweg von sich. Mit einem lauten Scheppern landete sie auf dem Boden. „Na sieh mal an“, sagte C17 und betrachtete neugierig die kleine Öffnung die sich vor ihm auftat. Irgendwo im Labor gab es wohl einen geheimen Hebel, mit dem Dr. Gero die Luke für gewöhnlich öffnete, doch den zu suchen hatte C17 keine Lust gehabt. C18 kam voller Vorfreude auf ihren Bruder zugesprungen und sah hinunter. Eine klapprige Leiter führte hinab und es war vollkommen finster dort unten, was für die Cyborgs allerdings kein Problem war. „Ladies First“, frohlockte C18 und nahm ihrem Bruder den Vortritt. Bei ihrem Sprung hinab fiel ihr sofort die modrige Luft auf. Was immer für ein Raum dort unten war er wurde nicht gelüftet. Doch unten angekommen erwartete C18 zunächst nur eine dunkle Höhle. Als ihr Bruder auch neben ihr landete, schritten sie gemeinsam den langen Gang entlang, bis sie auf eine schwere Eisentür stießen. Ohne lange Umschweife gab C18 der Tür einen Tritt, woraufhin sie aus den Angeln fiel. Dahinter kam ein ebenfalls finsterer Raum zum Vorschein, der allerdings schwach von mehreren kleinen blinkenden Lichtern erhellt wurde. Konzentriert blickte C18 die Stelle an um auszumachen wobei es sich handelte, da fand C17 auch schon den Lichtschalter. „Wow“, sagten beide Zwillinge wie aus einem Mund. Vor ihnen tat sich ein Labor, weit größer als das welches sie kannten auf. Allerlei Maschinen und komplizierte Geräte standen im Raum herum und beeindruckt schritt C18 zwischen ihnen herum, dabei sog sie so viel wie möglich in sich auf. Das Zentrum des Labors war ein riesiger Computer, der durch dutzende von Drähten mit seiner Umgebung verbunden war. Einige Leitungen führten in den Boden, andere wieder hinauf zur Decke. Vor einem übereinander gereihten Stapel Monitore blieb C18 stehen. Neugierig schaltete sie einen an und war nicht wenig überrascht, als auf der Bildfläche die Küche erschien. „Oh mein Gott, “ entfuhr es ihr empört. „Dr. Gero hat uns die ganze Zeit beobachtet!“ Um sich von ihrem Verdacht zu überzeugen, schaltete sie auch die anderen Monitore an und tatsächlich – jeder einzelne Raum wurde Kameraüberwacht. Sogar das Bad! Vor lauter Scham stieg C18 die Röte ins Gesicht und aufgebracht gab sie der Reihe einen Schubs. Mit einem lauten Knall fiel der Stapel nach hinten und die Funken stoben aus den zerstörten Monitoren. „Widerlicher alter perverser Sack“, fluchte sie und wollte zu weiteren Hasstiraden ansetzen, da sprang ihr eine Pinnwand, mit mehren Fotos und Notizen ins Auge, die an der nächstliegenden Wand hing. Bei näherer Betrachtung erkannte sie auf jedem Foto einen kleinen Jungen in einem roten Kampfanzug. Seine Haare standen ihm auf merkwürdige Art und Weise ab und C18 war nicht minder überrascht, als er auf einem Foto auf einer Wolke flog. Mehrere handschriftliche Notizen hingen an der Pinnwand. Sogar ein Zeitungsbericht der erzählte, dass dieser Junge über Oberteufel Piccolo triumphiert hatte. C18 konnte sich noch gut an den Aufruhr von damals erinnern. Ihre Eltern waren sofort einer Sekte beigetreten, die Piccolo verehrte. Sie waren der festen Überzeugung gewesen, dass der Oberteufel die Welt versklaven würde und hatten sich eine gute Stellung erhofft, indem sie ihm Ehrerbietung engegebrachten. Umso enttäuschter waren sie, als verkündet wurde, dass Piccolo durch einen kleinen heldenhaften Jungen zur Strecke gebracht wurde. „Was ist wohl aus dem Bengel geworden?“ C18 fuhr erschrocken zusammen und fuhr ihren Bruder wütend an. „C17! Musst du dich so anschleichen?!“ „Tut mir leid.“, sagte er, doch seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf die Pinnwand. „An den Oberteufel kann ich mich noch erinnern. Unsere Rabeneltern haben einen riesigen Aufstand deswegen gemacht. Der Junge hieß glaube ich Son Goku…“ „Woher weißt du das? Ich dachte sein Name wäre nie richtig bekannt geworden.“ „Er war mal beim großen Turnier. Kam im Fernsehen. Ich habe sein Gesicht wiedererkannt.“ „Das weißt du noch?“, fragte C18 verblüfft, woraufhin C17 sie angrinste und sich an die Schläfe tippte. „Dieses Gehirn vergisst nie!“ C18 richtete ihren Blick wieder auf die Pinnwand. „Oberteufel Piccolo war damals eine ziemlich große Nummer, aber wir sind sicher stärker als dieser Jahrmarktartist.“ „Hmm…“ kam es von C17. „Warum finden wir es nicht einfach heraus?“ „Wie meinst du das?“, fragend blickte C18 zu ihrem Bruder. „Ich habe es satt immer verirrte Jäger, Polizisten oder Dr. Geros Feinde aufzumischen. Ich will eine Herausforderung! Wenn wir diesen Laden hier auf den Kopf gestellt haben, treten wir gegen Son Goku an.“ Als C17 sah das seine Schwester noch nicht ganz überzeugt war, fügte er noch hinzu: „C18, wir haben das Potenzial die stärksten Wesen im Universum zu werden! Der Einzige der uns wahrscheinlich im Weg stehen würde, wäre dieser Knirps.“ C17 riss eines der Fotos von der Pinnwand und hielt es ihr vor die Augen. „Obwohl ich bezweifle das er auch nur den Funken einer Chance gegen uns hätte. Immerhin haben wir eine unerschöpfliche Energiequelle. Wenn er seine Kräfte verbraucht hat ist es aus mit ihm.“ C17 zerriss das Foto in zwei Teile, warf es über seine Schulter und grinste boshaft. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand. „Stell dir das mal vor wenn wir tun und lassen könnten was wir wollen! Keine Regeln, keine Grenzen, keinerlei Vorschriften. Niemand der sich uns in den Weg stellen kann.“ Als ihm einfiel wie er seiner Schwester diesen Gedanken noch schmackhafter machen konnte, blitzten C17s Augen kurz auf. „Es wäre wie vor unserem Unfall. Nur wären wir auf keinerlei Geld angewiesen. Wir würden uns alles was wir brauchen einfach nehmen. Die ganze Welt wäre wie ein riesiger Spielplatz für uns und du könntest dir jedes schöne Kleid holen dass dir gefällt, natürlich noch mit den passenden Accessoires.“ C17 neigte den Kopf leicht zur Seite und lächelte seine Schwester an. „Wäre das nicht toll? Ein Leben ohne Vorschriften?“ Ja. Das wäre es. Vollkommene Freiheit und Unabhängigkeit hörten sich wie Musik in C18s Ohren an. Und in einem hatte C17 zu hundert Prozent recht. Es nervte gegen diese kleinen nervigen Gegner von Dr. Gero zu kämpfen! Sie hatten wirklich Besseres verdient. Vielleicht stellte Son Goku tatsächlich eine Herausforderung dar? Oder zumindest einwenig Abwechslung. Während sie über C17s Worte nachdachte, war sich C18s Bruder schon seines Sieges sicher. Er hatte seine Schwester überzeugt, dass verriet ihm ihre Angewohnheit auf der Unterlippe zu kauen, wenn sie davor war einer Verlockung nicht zu widerstehen. C18 entging C17s triumphierendes Lächeln das er in den Raum warf. Nicht aber das er plötzlich vollkommen fixiert auf einen Punkt im Labor sah und dann wie von der Tarantel gestochen darauf zu rannte. „Was ist los?“, fragte sie doch C17 gab keine Antwort. Stattdessen ging er zum Ende des Raums, wo weitere Kapseln aufgereiht waren, während C18 ihm hinterher lief. „Noch mehr Cyborgs? Das müssen ja um die zwölf sein?“, sagte C18 erstaunt und folgte mit ihren Augen den Drähten, die von den Kapseln zum Zentralcomputer führten. „Warum behält uns der Professor hier, wenn er jede Menge Ersatz für uns hat?!“ „Weil er gar nicht vorhat uns gehen zu lassen“, antwortete C17 in einem bissigen Ton. „Er hat uns von Anfang an belogen! Für Dr. Gero sind wir nur Massenware!“ Wütend biss sich C18 auf die Unterlippe. Sie hatte es geahnt. Und trotzdem… Trotzdem hatte sie sich vom Professor um den Finger wickeln lassen. Insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass er sie tatsächlich gehen lassen würde. Wie konnte sie nur so naiv sein und einfach einem Forscher der Red Ribbon Armee vertrauen? Gedankenversunken starrte C18 durch die Scheibe in der Kapsel Nummer 14. Darin war ein fahlhäutiger Hüne von einem Mann eingeschlossen, der scheinbar in tiefen Schlaf verfallen war. Vorsichtig klopfte sie an die Scheibe, doch keinerlei Regung kam, nicht einmal ein Wimpernzucken. Er wirkte wie tot… KRACH C18 fuhr herum und erwischte ihren Bruder dabei, wie er mit brachialer Gewalt eine alte verstaubte Kapsel aufriss. Als er die Tür zur Seite schmiss landete sie vor C18s Füßen und sie konnte in blauer Schrift die Zahl drei darauf erkennen. Das war also C03s Kapsel gewesen. Als sie näher trat untersuchte C17 den Inhalt, bis er schließlich fand was er suchte. „Wie ich es mir gedacht habe“, sagte er. „Dr. Gero hat alle Bauteile von C03 aufgehoben.“ „Sieht aber nicht so aus, als ob er ihn wieder aufbauen will. Warum hat er sich dann überhaupt die Mühe gemacht, seine Überreste auszugraben?“ „Weil der alte Sack etwas vor uns verheimlicht. Er wollte nicht dass wir die Bauteile in die Finger bekommen“, antwortete C17 vollkommen überzeugt von seiner Theorie. „Sonst hätte er uns von diesem Labor hier unten erzählt!“ Als C17 sich wieder aufrichtete, hielt er ein kleines rechteckiges Bauteil in der Hand, gerade mal so groß wie ein Bauklotz. „Ist das die Blackbox?“, fragte C18 verwundert. „Kann sein…“, ratlos drehte C17 das kleine Bauteil in seiner Hand hin und her. „Ich glaube die ist für gewöhnlich viel größer. Ich habe aber selber noch nie eine gesehen. Aber wenn Dr. Gero sie in einen Cyborg einbauen will, dann muss es selbstverständlich kleiner sein.“ Ungeduldig schüttelte er den kleinen Apparat in seiner Hand wie eine Schneekugel. „Wenn ich bloß wüsste wie wir sie zum Laufen bringen! Wir müssen doch irgendwie an das Informationsmaterial herankommen.“ C18 zuckte abweisend die Schultern. „So dringend brauchen wir die Blackbox auch nicht. Eigentlich wissen wir genug um…“ „DA!“, rief C17 erfreut aus. Er zog ein winziges Kabel hervor mit einem Stecker am Ende, das in die Black Box eingebaut war. „Vielleicht können wir das Ding an den Zentralcomputer anschließen.“ Keine zehn Minuten später standen die Zwillinge vor dem Zentralcomputer und starrten wie gebannt auf den schwarzen Monitor. Gleich würde sich entscheiden, ob sich die Suche nach der Black Box gelohnt hatte. Erwartungsvoll schloss C17 das Gerät an den Computer an. Doch anstatt das sich irgendein Fenster auftat… blieb der Monitor schwarz. „Tja. Das war’s wohl mit den Informationen. Du musst die Black Box bei deinem Kampf gegen C03 kaputt gemacht haben.“, meinte C18 gelangweilt. Ihr Bruder nahm diese heimliche Beschuldigung mit einem missmutigen Brummen zur Kenntnis. „Es war immerhin einen Versuch wert“, sagte C17, doch es klang nicht so optimistisch wie er vor hatte. Enttäuscht wollte er den Stecker herausziehen… „Warte!!“ … da griff C18 nach seiner Hand und deutete auf den Monitor. „Sieh doch mal! Da ist tatsächlich etwas drauf!“ „Ha! Siehst du! Ich habe es doch nicht kaputt gemacht!“ „Ist ja gut du Kleinkind! Halt die Klappe!“ Das Bild auf dem Monitor flackerte einpaar Mal, doch irgendwann wurde es schärfer, bis man einzelne Konturen und Personen darauf erkennen konnte. C18 war überrascht! Sie hatte angenommen dass eine Black Box nur die Stimmen aufnahm, doch stattdessen konnten sie, aus C03s Blickwinkel, Szenen aus seiner Erinnerung mitverfolgen. Sogar das Datum wurde oben links eingeblendet. Das jetzige Szenario kannte sie. Es zeigte C17 wie er im Wald gegen C03 kämpfte. Scheinbar musste man die Erinnerungen Rückwärts abspielen. „Laaangweilig“, gähnte C17 gespielt. „Den Film kenne ich schon. Der gutaussehende Junge gewinnt.“ „Mein Gott, diese Arroganz…“ C18 rollte genervt mit den Augen. Dann drückte sie probehalber auf einpaar Knöpfen herum. Es musste doch einen Weg geben den Ablauf zu beschleunigen?! Als sie einen kleinen Drehknopf leicht nach links bewegte, wurden die Erinnerungen zurückgespult. So einfach war das? Das war ja wie bei einem Videorekorder! „Hey stopp! Du bist viel zu weit!“, sagte C17 plötzlich, woraufhin C18 schnell die Hand vom Knopf nahm. Das Bild hielt still. Anscheinend hatte sie es geschafft es irgendwie zum Pausieren zu bringen. „Na toll. Jetzt sind wir bestimmt in C03s Steinzeit ge…“ abrupt war C17 still und C18 wusste weshalb. Beide Zwillinge blickten mit weit geöffneten Augen auf das Datum, dass sie erreicht hatten. Der vierundzwanzigste Januar. „Ich weiß noch wie ich mich fühlte als ich dieses Datum las“, C18 atmete tief aus. „Aber es ist schwer zu erklären. Niemand hat wohl so eine ähnliche Erfahrung gemacht. Natürlich gibt es Unfälle die dokumentiert werden, aber die Betroffenen sind dann meistens tot.“ Marron bemerkte wie ihre Mutter die Augen schloss und sich mit den Fingern über die Schläfe fuhr. Eine seltsame Geste, die sie zuvor noch nie bei ihr erlebt hatte. Es wirkte als ob C18 um Fassung rang und die Unruhe ihrer Mutter schien auf sie überzugreifen. Eine Gänsehaut zog sich über ihren Rücken und Marron fröstelte bei dem Gedanken, wie sie gleich die letzten Minuten ihrer Mutter als sterblicher Mensch hören würde. „Als ich in diesem Moment zu deinem Onkel sah war er totenblass. Ich glaube er hatte genauso Angst wie ich vor dieser Erinnerung. Ehrlich gesagt, wollte ich sie gar nicht ansehen. Aber C17 bestand darauf. Mir graute es bei dem Gedanken unseren Tod aus der Sicht unseres Mörders zu sehen.“ Noch einmal schloss C18 die Augen und atmete tief durch. „Diese Erinnerung war wie ein Horrorfilm. Du weißt du kannst nachts nicht schlafen wenn du ihn siehst, aber du willst es. Ich konnte aus C03s Blickwinkel sehen, wie er in dieser regnerischen Nacht auf unser Auto zuraste. Er flog so tief, dass mein Bruder ihn nicht einmal durch den Rückspiegel sehen konnte. So knapp über der Fahrbahn, dass er Wasser von der regennassen Fahrbahn abbekam. Dann tat er etwas Seltsames… Er klappte seine Hand zur Seite, wie einen Deckel und darunter kamen viele kleine Drähte und Anschlüsse zum Vorschein. Ich glaube damit hat er die Geschwindigkeit manipuliert und die Bremsen versagen lassen.“ Nun schüttelte sich C18 als wäre sie mit kaltem Wasser überschüttet worden. „Es war einfach furchtbar… Ich konnte unsere Schreie im Wagen hören. Wie ich verzweifelt nach C17 rief. Ich hörte ihn fluchen und schimpfen und wie er mit allen Mitteln auf die Bremse trat. Aber C03 begann unseren Wagen anzuschieben… Ihn zu stoßen. Er lenkte ihn auf den Abhang zu. Er tat das mit einer erschreckenden Routine! Als wäre für ihn nichts weiter dabei… Dabei hörte ich mich selbst im Auto heulen. Ach Gott…“ C18 stütze die Arme auf den Tisch und massierte sich die Schläfen. „Mama… Du musst das nicht erzählen…“ „Ist schon gut Kleines“, sagte C18 und lächelte. Doch es wirkte matt. „Zum Schluss sahen wir noch, wie C03 das Auto durch die Leitplanke jagte. Er stand am Rand und beobachtete wie der Wagen im dunklen, nebligen Abgrund verschwand. Ich hörte meinen eigenen Schrei lange Zeit noch als Echo… und irgendwann erschallte das laute Zerschmettern des Wagens vom Abgrund hinauf.“ „Oh Mama…“, Marron standen die Tränen in den Augen. „Wie konnte er nur so grausam sein? Ich kann das nicht verstehen...“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Und trotzdem war er nichts weiter als ein Handlanger“, antwortete C18 und zog wütend die Augenbrauen ins Gesicht. Mit trockenem Mund verfolgte C18 auf dem Monitor wie C03 den Abhang hinab flog. Auf einer kleinen Lichtung blieb er stehen und wartete. Es vergingen zehn Minuten und die Zwillinge sahen aus C03s Blickwinkel, wie er anscheinend teilnahmslos in den dunklen Wald starrte. Dabei fixierte er immer nur einen Punkt. „Worauf hat er dort gewartet?“, fragte C17. „Der Professor hat uns doch gesagt, dass C03 danach vollkommen aufgelöst zu ihm geflogen ist und ihm von seinem Wutanfall erzählt hat.“ C18 stutzte als sie daran dachte. Ja… C17 hatte Recht! Jetzt wo sie darüber nachdachte war C03 auch viel zu präzise bei seiner Arbeit gewesen, um zu sagen, dass er in einem Blutrausch gehandelt hatte. Aufgelöst wirkte er schon gar nicht! „Vielleicht hat er länger gebraucht um zu begreifen was er getan hat. Er war sehr dumm. Das weißt du doch…“, vermutete C18, doch richtig überzeugt war sie von dieser Theorie selber nicht. Die Zwillinge verstummten wieder, als sie vom Monitor ein lautes Rattern wie von einem alten Raumgleiter hörten und tatsächlich… Keine fünf Minuten später landete jemand auf der Lichtung. „DR. GERO!!!“, riefen beide Zwillinge wie aus einem Mund. Fassungslos wurden sie Zeugen, wie der Professor vom Raumgleiter stieg und ihn in einer Hoi-Poi Kapsel verschwinden ließ. Doch das passte überhaupt nicht zu dessen Aussage! Wie konnte Dr. Gero wissen dass C03 ihr Auto vom Abhang geworfen hatte, wenn dieser ihm noch nichts gesagt hatte?! „Es sei denn, der Professor wusste was C03 vorhatte…“, dämmerte es in C18s Kopf und mit Schrecken geweiteten Augen beobachtete sie, wie Dr. Gero zu seinem Handlanger lief und ihn ansprach. „Hast du getan was ich dir aufgetragen habe?!“, blaffte er C03 an. „Ja Meister.“ „Ausgezeichnet!“, frohlockte der Professor und rieb sich die Hände wie vor einem Gaumenschmaus. „Die beiden Kinderlein sahen sehr gut in Form aus. Solche Exemplare brauche ich. Kommen leider auch sehr selten vor… Wo sind sie? Warum sind sie nicht bei dir?“ C03s Arm erschien im Blickfeld und deutete nach rechts in den dunklen Wald. „Was soll das heißen C03?! Antworte mir du mieser Haufen Müll!“ „Sie sind dort drüben Meister. Ich habe ihren Wagen über den Abhang gerollt…“ „DU HAST WAS?!“, tobte der Professor los. „ICH HATTE DIR AUSDRÜCKLICH BEFOHLEN KEINEN FINGER AN SIE ZU RÜHREN!“ „Deswegen habe ich sie auch über die Klippen geworfen. Ich habe sie nicht angefasst. Wie mein Meister es befohlen hat...“ Der Professor klatschte sich die Handfläche gegen die Stirn. In einem anderen Moment hätte C18 diese Geste bei ihm zum Schreien gefunden, doch in dieser Situation wirkte es makaber. Der Professor murmelte einpaar unverständliche Sätze vor sich her, dann sprach er: „Deine Dummheit ist für einen Mann meiner Genialität erschreckend. Aber was soll’s. Ich bin nicht umsonst auf solche Fälle spezialisiert. Diese beiden Kinder sind meine Fahrkarte zum ultimativen Cyborg! Meine genialsten Schöpfungen, durch sie werde ich die Welt beherrschen! Doch falls meine kleinen Versuchskaninchen durch deine Beschränktheit unbrauchbar sind, wirst du den Tag bereuen an dem du in Betrieb genommen wurdest, Schwachkopf!!!“ „Genau wie ihr beiden!“ Die Zwillinge fuhren erschrocken herum. Sie waren so gebannt von dem Gehörten gewesen, dass sie keinen Gedanken mehr an Dr. Gero verschwendet hatten. Erhobenem Hauptes versperrte er den Weg nach draußen und faltete in seiner üblichen Manier, die Hände hinter dem Rücken. „Ihr beiden ungehorsamen Kinder, habt hier unten nichts verloren!“, drohte der Professor und sah sie aus verächtlichen Augen an. „Aber ich bin ja selbst Schuld. Ich hätte euch nicht unterschätzen dürfen. Ihr seid wesentlich intelligenter als C03, das vergesse ich bei den neuen Modellen immer.“ „Modelle?“, spie C18 wütend aus. „Ist das alles was wir für sie sind?!“ Mit gespielter Theatralik, legte der Professor einen Finger ans Kinn und tat als ob er nachdachte. „Lass mich überlegen C18. Ich bin euer Erbauer. Ich bin euer Schöpfer. Ich habe eure schwächlichen Menschenkörper perfektioniert. Demnach könnte man diese Frage wohl mit JA beantworten!“ Mit einem hässlichen Grinsen lachte der Professor ihnen entgegen und neben C18, ballte ihr Bruder die Fäuste. „Ihr solltet euch glücklich schätzen! In der Welt die ich mir erschaffen werde, werdet ihr beide die Vorreiter sein. Natürlich werde ich irgendwann noch bessere Cyborgs als euch kreieren, aber das wird noch eine Weile dauern. So lange könnt ihr mich als euren Gott ansehen!“ „Da stecke ich mir doch lieber den Finger in den Mund, du hässlicher alter Greis!“, antwortete C17 verächtlich und spuckte angewidert auf den Boden. Dann lächelte er böse und funkelte Dr. Gero an. „Sie haben nämlich den Fehler begangen uns stärker als sie zu bauen… Was eigentlich keine große Kunst ist.“ Doch der Professor hob nur belustigt einen Zeigefinger in die Höhe und antwortete: „Nein, ich habe nur einen Fehler gemacht und der war darauf zu vertrauen, dass ihr irgendwann zur Vernunft kommt. Dachtest du kleiner Drecksbengel tatsächlich, ich wüsste nicht was ihr beiden hinter meinem Rücken treibt? Ihr standet jede Minute unter meinem wachsamen Blick, sogar wenn ihr euch nach Draußen geschlichen habt. Wer glaubt ihr hat C03 seinerzeit befohlen euch in meiner Werkstatt anzugreifen? Dieser Idiot hat selbstständig doch keinen Finger gerührt! Doch während ihr da draußen im Regen gegen diesen wandelnden Müllberg gekämpft habt, hatte ich genug Zeit um alle Unterlagen und Protokolle über euren Unfall zu vernichten. Wenigstens etwas wozu C03 gut war. Aber wie dem auch sei… eure Jugendsünden seien euch vergönnt, denn jetzt ist Schluss mit den Spielchen! Es ist Zeit das ihr eurem Meister Gehorsam zeigt.“ Den letzten Satz warf der Professor mit einem finsteren Blick in den Raum, behielt dabei aber das selbstgefällige Lächeln bei – und das war letztendlich der Grund warum C17 lossprintete! C18 konnte es ihrem Bruder nicht vergönnen. Mit einer wohligen Genugtuung sah sie dabei zu, wie er auf den Professor zuraste und malte sich schon auf grausame Art und Weise aus, wie Dr. Geros Blut sich in wenigen Sekunden als große Pfütze zu ihren Füßen ausbreiten würde. Doch plötzlich… „Argh!!“ … stoppte C17 und fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Ehe C18 wusste wie ihr geschah, trat der Professor drei Schritte an sie heran und hielt eine Fernbedienung in die Höhe. Vollkommen perplex sah C18 das kleine Gerät an, konnte sich keinen Reim daraus machen was Dr. Gero damit wollte, da spürte sie einen höllischen Schmerz durch ihre Glieder fahren, als er einen der Knöpfe betätigte. Mit zusammen gebissenen Zähnen brach sie zusammen… und war vollkommen gelähmt. Ihr gesamter Körper hatte sich verkrampft, ihr Hals neigte sich, mit schmerzhaft angespannten Muskeln nach rechts. Ihre Hände waren wie Klauen gespreizt, doch sie war unfähig auch nur einen Finger zu rühren. C18s Kopf ruhte auf der rechten Seite was es ihr ermöglichte, für lange Zeit den wohl letzten Blick auf ihren Bruder zu erhaschen. Der lag genauso bewegungsunfähig wie seine Schwester am Boden, während der Professor triumphierend über ihm ragte. „Ihr kleinen Ratten“, schimpfte Dr. Gero und verpasste C17 einen Tritt ins Gesicht, woraufhin sein Kopf zur Seite kippte. „Dachtet ihr wirklich ihr könntet mir etwas anhaben?! Ich bin euer Schöpfer! Ich bin euer Meister! Ich bin euer Gott!!! Merkt euch das!!! So schnell wie ich euch eure Energie gegeben habe, kann ich sie auch wieder wegnehmen! Wie ist das Gefühl deaktiviert zu werden?! Es muss sich anfühlen als ob man stirbt! Wie oft wollt ihr einfältigen Gören noch im Jenseits landen?!“ Wütend folgte ein weiterer Tritt auf C17s Brustkorb und um C18 ebenfalls zu demütigen trat er zu ihr heran und spie eine Ladung stinkende Spucke in ihr Gesicht. „Ihr werdet schon noch lernen was es heißt mir nicht zu gehorchen! Vielleicht werden einpaar Jahre in euren Kapseln euch Gehirn einbläuen. Wie heißt es doch so schön? Gebranntes Kind meidet Feuer.“ Mit grausamer Genugtuung verschwand der Professor aus der Labortür und machte sich daran, ihre Kapseln im oberen Stockwerk in Betrieb zu nehmen. Das Stampfen seiner wütenden Schritte war noch lange im düsteren Labor zu hören. Selbst das Auftreten auf die Leitersprossen, schien voller Wut zu sein. Während C18 merkte wie das letzte bisschen Energie aus ihrem Körper verschwand, suchte sie mit ihren Augen den Blick ihres Bruders. C17 lag genauso verkrampft wie seine Schwester am Boden, doch seine blauen Augen sahen zu ihr – und als ob es Gedankenübertragung war, wussten beide dass sie im letzten Moment vor ihrer vollkommenen Deaktivierung dasselbe dachten: „Das wirst du büßen Gero!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)