Ist es Liebe? von PandoraLuna ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hy...das ist eine alte Story die ich rausgesucht habe...es ist meine kleine Fortsetzung zu dem Film bzw. Musical "das Phantom der Oper". Die Charas gehören alle nicht mir, außer der Sohn von Christine und Raoul. *lach* Verdiene auch damit kein Geld. Die Texte die im Musical vorkommen, habe ich selbst auch nicht geschrieben...*schnief*... Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, wenn noch ein paar Rechtschreibfehler und Ausdrucksfehler dabei sind...ich habs noch nicht geschaft Korrektur zu lesen...*traurig guck* So jetzt las ich euch in Ruhe lesen...Viel Spaß... --------------------------------------------------------------------------------- IST ES LIEBE???????????????? Paris 1870 Erik stand voller Trauer auf dem, zum Schlafzimmer führenden, Steinpfad und hielt sich an der Mauer fest. Sein Herz drohte fast vor Schmerzen aus der Brust zu springen, als er Christine und Raoul in der Gondel zum Ausgang fahren sah. Die Gedanken in seinem Kopf kreisten, er verlor den halt, fiel auf die Knie und schrie sich seinen tiefen Kummer aus dem Leib. » Kind aus der Dunkelheit. Treibend durch Raum und Zeit. Dein Weg ist einsam. Lern´ im dunkeln ihn zu finden. Wer schweigt und spricht mit dir? Wer teilt sein Licht mit dir? Dein Weg ist einsam. Lern´ an dich allein zu Glauben. Von der Hand die deine berührt. Darfst du niemals träumen. Dein Herz bleibt allein. Es schlägt für sich allein. Drum´ Tanz mit der Einsamkeit. Kind aus der Dunkelheit. Dein Weg ist einsam. Lerne dabei, gerne allein zu sein. Dein Weg ist einsam. Lieb diesen Weg. Lieb diesen Weg allein. « Hat das Grauen, heute, ein Ende gefunden? 17 Jahre sind seit dem Vorfall mit dem Phantom der Oper vergangen. Die Direktoren Monsieur Firmin und Monsieur André hatten das Opernhaus wieder in ihre Ursprungsform aufbauen lassen, was zur Folge hatte, das seit 1886 wieder Stücke dort aufgeführt wurden. 1 Jahr ohne Zwischenfälle, aber das sollte sich bald ändern. Italien 1887 Die Sonne stand schon hoch am Himmel, die Villa der Chagny´ s duftete nach dem wundervollen Mittagessen. Ein zierlicher Junge von stolzen 17 Jahren lag noch immer in seinen dunkelblauen Seidenlaken und schlief seelenruhig. „Raoul?“ Christine lief durch das Domizil und rief nach ihrem Ehemann. „Ich bin hier“ lächelnd kam dieser aus seinem Arbeitszimmer. „Ist was passiert?“ Fragte er noch einmal nach. „Ah, da bist du ja.“ Mit langsamen Schritten kam sie auf ihn zu und drückte den Count einen Kuss auf die Lippen. „Ich wollte dich fragen ob du unseren Sohn gesehen hast?“ „Er müsste bestimmt noch schlafen!“ Antwortete Raoul kurz überlegend. „Er schläft noch? Um diese Zeit?“ Die Opernsängerin hob eine Augenbraue. „Floréan, wird immer fauler!“ Kopfschüttelnd wandte die Brünette sich von ihrem Ehemann ab. „Lass ihn doch noch schlafen.“ „Aber...!“ Er ging zu ihr und umarmte sie von hinten. „Das ist immer noch besser, als wenn er das komplette Haus auf den Kopf stellt.“ Der Vicomte hauchte leichte Küsse auf ihren Hals und streichelte zärtlich ihren Körper. „Leider habe ich jetzt dafür keine Zeit.“ Christine wandte ihren Kopf zu ihm um. Sie küsste ihn nochmals, bevor die Diva sich zum Zimmer ihres Sohnes aufmachte. „Sei bitte nicht so hart zu ihm!“ Rief der Count ihr noch nach und machte sich kopfschüttelnd wieder an die Arbeit. Paris 1887 Währendessen in der Pariser Oper. „Fangen wir also noch mal an.“ Der Dirigent blätterte eines der Notenblätter um, mit langsamen Bewegungen schwang dieser, seinen Dirigentenstock. Die Musik des Orchesters setzte ein. Liarah, die neue Opersängerin begann zu singen. »Denk´ an mich...« Ein dunkler Schatten löste das Seil der Bühnendekoration und lies es hinab in die Tiefe fallen. Mit schnellen Schritten verschwand die geheimnisvolle Gestalt mit einem belustigten Lachen. »Denk´ an mich zärtl...« „Ah!“ Der Star stieß einen Schrei aus, als die Dekoration sie unter sich begrub. Madame Giry beobachtete das geschehen, bevor sie mit eiligen Schritte das Opernhaus verlies. Ein Tumult brach aus. „Helfen Sie mir auf.“ Schrie die Primadonna aus Leibeskräften und strampelte unelegant unter dem Zierwerk. Monsieur Firmin kam sofort und half ihr auf. „Das ist doch...“ entrüstet riss sich die Berühmtheit von ihrem Retter los. „Ich werde jetzt gehen!“ Mit wütender Mine strich sie ihr Kleid glatt und verschwand mit hochgestreckter Nase die Bühne. „So etwas lasse ich mir nicht bieten!“ Immer noch fassungslos schritt sie Richtung Ausgang. „Aber Mademoiselle, sie können doch nicht einfach...!“ André lief ihr rasch hinterher und flehte sie fast auf Knien an. „Natürlich kann ich. Sie Monsieur, sagten dieser Operngeist wäre verschwunden. Aber da haben sie sich, wie es aussieht, geirrt. Ich! Mademoiselle Liarah werde mich doch nicht durch dieses Gespenst ruinieren lassen. Es gibt genug Opern auf der Welt, wo ich die Hauptrolle bekommen könnte. Ich brauche sie und ihr veraltetes Liedertheater nicht.“ Mademoiselle Liarah wandte sich wieder um. „Mademoiselle, das können sie uns doch nicht antun. Bitte! Das Publikum möchte sie sehen. Nur sie!“ Verzweiflung machte sich in dem Direktor breit, während er hilfesuchend zu Firmin sah. Dieser zuckte nur die Schultern und trat neben ihn. „Wie es aussieht können wir da nichts mehr machen.“ Seufzend sah er sich um. „Wir müssen das Stück heute Abend absagen.“ „Firmin, dies können wir auf keinen Fall tun. Wir brauchen eine Zweitbesetzung.“ Sagte André entschlossen und fing an in Gedanken die Namen durchzugehen. „Ich weiß noch etwas besseres!“ Grinsend wandte sich Firmin an Liarah. „Wir werden den Operngeist bis heute Abend beseitigt haben und dann können sie, Mademoiselle, auftreten.“ Die besagte horchte auf. „Dann müssen sie langsam damit beginnen. In 5h muss alles fertigt sein.“ „Wir machen uns schon an die Arbeit. Komm André!“ Mit schnellen Schritten schnappte sich Firmin seinen Freund und ging aus dem Opernhaus. „Kommt alle her. Ändert auf der Stelle mein Kleid. Es ist viel zu lang und noch dazu grauenvoll hässlich.“ Zeternd sah die Sängerin die Mitarbeiter an, bevor sie sich abwandte und zu ihrem Zimmer stolzierte. Diese eilten sofort zu der Dunkelhaarigen, folgten ihr. Die schwarze Gestalt lief durch die dunklen katakombenartigen Gänge. Sie wischte sich den Staub von den Kleidern und ging zu seiner Wohnung in den tiefen Kellergewölben der Pariser Oper. Firmin, André und die Polizei betraten, am Abend, die Oper. Die Vorstellung fand in einer Stunde statt, Hektik brach auf der Bühne aus. Die Bühnenarbeiter überprüften und hantierten an den Bühnendekorationen. Nach einer halben Stunde Verspätung, konnten die wartenden Gäste endlich hinein gelassen werden. Wie durch ein Wunder passierten keine Zwischenfälle während der Aufführung, und so sollte es noch einige Zeit weitergehen. Italien 1887 Christine eilte die Treppen hinauf und klopfte an die Tür von Floréans Zimmer. „Floréan?“ Rief sie kurz und betrat, als sie keine Antwort bekam, den sonnenbestrahlten Raum. Seufzend sah Mademoiselle Chagny zum Bett und schüttelte den Kopf. Floréan lag noch immer schlafend in den weichen Kissen und träumte. Die ehemalige Opernsängerin ging an das Bettgestell, rüttelte sachte an der dünnen schmalen Schulter ihres Sohnes. „Floréan, es wird langsam Zeit aufzustehen!“ Sagte sie mit lauter Stimme und stupste die Schulter etwas stärker an. Der Kleine grummelte leicht, drehte sich auf die Seite, bevor er wieder einschlief. Die Augen verdrehend, zog sie die Decke von dem kleinen Körper. „Floréan! Steh endlich auf.“ Schrie sie langsam wütend werdend. Der Angesprochene schlug widerwillig die Augen auf und blinzelte leicht. „Mama, lass mich noch schlafen.“ Flüsterte dieser müde, zog die Decke aus den Händen seiner Mutter und deckte sich wieder zu. „Ich fass es nicht! Sei nicht so faul.“ Die Brünette packte ihn am Arm und zerrte den Jungen aus dem Bett. „Geh dich waschen, zieh dich an und komm dann zum Essen hinunter.“ Wütend schüttelte die Brünette den Kopf und verließ das Zimmer. Gähnend ließ der Jugendliche sich aufs Bett fallen, schloss kurz die Augen. Einen Moment blieb er reglos liegen, bevor er sich aufrappelte und sich ins Bad auf machte. Die Diva ging die Treppen hinunter, als es klingelte. Sich wundernd öffnete diese die Tür. „Madame Giry?“ Rief Christine überrascht. „Guten Tag, Christine! Wie geht es dir?“ Fragte die ältere Frau freundlich. „Gut, sehr gut.“ Lächelte sie ihre ehemalige Ziehmutter an. „Aber, was führt dich hier her?“ Fragte sie noch immer außer sich. „Könnten wir das in Ruhe besprechen.“ Plötzlich ernst werdend beantwortete sie die Frage der Opernsängerin. Diese bemerkte die Veränderung sofort. „Ist etwas passiert?“ Wundernd ließ Christine die Pariserin hinein und führte diese ins Wohnzimmer. „Setzt dich doch!“ „Danke!“ Anerkennend nahm sie den dargebotenen Platz an und setzte sich auf die Couch. Christine nahm gegenüber, in einen Sessel Platz. „Was ist passiert. Deine Stimme ist voller Sorge!“ Fragte Mademoiselle Chagny mit einem kleinen Unterton in der Stimme. Die ältere Frau schaute sie an und seufzte kurz. „Er ist wieder da!“ Christine sah diese nicht verstehend an. „Wer ist wieder da?“ „Erik“ antwortete Madame Giry. Die Diva hielte inne. „Erik? Das ist nicht wahr!“ Völlig fassungslos sah sie, sie an. „Doch, leider. Er hat eines der Bühnenbilder auf unsere neue Sängerin fallen lassen.“ „Aber wie? Es ist jetzt 17 Jahre her und nichts ist in dieser Zeit passiert. Warum ausgerechnet jetzt? Was verspricht er sich davon?“ Fragte die Brünette und sah zu ihrer ehemaligen Ballettlehrerin. Doch diese schüttelte nur ihren Kopf. „Wenn ich das nur wüsste, Christine.“ Floréan ging immer noch müde die Treppen hinunter, als ihm Stimmen aus dem Wohnzimmer an seinem Ohr drangen. Neugierig geworden ging er hinein. „Oh, guten Tag!“ Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen begrüßte er den Gast. „Ah, Floréan! Madame Giry, darf ich vorstellen mein Sohn.“ Erfreulich stand Christine von ihrem Platz auf und trat neben den 17 – jährigen. „Hallo, mein Junge!“ Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte Madame Giry den Kleinen. „Hallo!“ Sagte dieser schüchtern und gab ihr die Hand. „Floréan gehst du bitte und holst deinen Vater. Er ist im Arbeitszimmer.“ Sprach plötzlich die Sängerin, ihm zu gewand. „Ja, mach´ ich!“ Mit schnellen Schritten ging er aus dem Zimmer. „Netter kleiner Junge.“ Schmunzelnd sah die ältere Frau den Jugendlichen nach. „Ja, dass ist er. Aber, nur sehr faul!“ Seufzend schüttelte die Mutter den Kopf. Lachend nahm die Pariserin wieder Platz. „So sind nun mal Kinder.“ „Mm, vermutlich.“ Antwortete sie kurz und wurde wieder ernst. „Was sollen wir jetzt tun? Und außerdem, warum kommst du Ausgerechnet zu mir?“ Fragte die Brünette ihre frühere Lehrerin. „Weil du die einzige bist auf die er hört! Komm mit nach Paris! Bitte, ich kann es doch nicht zulassen, dass wir wegen ihm so viele Sänger und Sängerinnen verlieren.“ Christine hob ihren Kopf und sah ihren Gast an. „Was soll das heißen? Willst du damit sagen, das er wieder mordet?“ Fragte sie doch ein bisschen ängstlich auf die Antwort. „Nein. Aber, ich weiß nicht wie lange es dauert, bis er es wieder tut. Und wenn das passiert, wird die Polizei vorbereitet sein. Ich möchte nicht, dass er von ihnen verhaftet wird. So ein Schicksal verdient er wirklich nicht.“ Sprach sie mit einem ruhigen Ton in der Stimme. „Und ob er das verdient!“ Raoul trat ins Wohnzimmer und sprach diese Worte mit einer eisigen Kälte. „Wir hätten damals nicht so rücksichtsvoll sein dürfen.“ Die Brünette war über die Worte ihres Ehemanns so entrüstet, dass sie aufstand. „Raoul, sag so etwas nicht. Ich werde Erik nicht noch einmal der Polizei ausliefern. Verlange dies nicht ein zweites mal von mir!“ „Christine! Wie oft haben wir uns in den 17 Jahren über dieses Thema gestritten. Merkst du es denn nicht? Dieser Mörder macht unser Leben noch kaputt. Wenn er es nicht schon getan hat?“ Der Count konnte seine Wut und Eifersucht nicht mehr länger im Zaum halten. „Wir werden nach Paris reisen und ihm der Polizei ausliefern.“ „Nein, Raoul, da werde ich nicht mitmachen! Dann tu es alleine, aber ohne mich!“ Keifte die Opernsängerin ihren Liebsten an. Madame Giry schüttelte den Kopf und sah zur Tür. Floréan stand von nichts wissend auf der Türschwelle und starrte seine streitenden Eltern an. Ein trauriger Ausdruck zog sich über dessen Gesicht. Die Pariserin stand von der Coach auf und ging zu dem Jungen hinüber. „Hast du Lust mit nach Paris zu kommen?“ Fragte sie den Blonden. „Paris? Oh, ich war noch nie dort. Da wollte ich schon immer mal hin!“ Begeistert plante er seine Reise gleichzeitig überlegte sich der Blauäugige was er als erstes sich anschauen will. Seine Miene verdüsterte sich plötzlich und blickte Madame Giry an. „Ich darf sicher nicht mit.“ Bekümmert schaute er zu Boden, er schniefte kurz. „Aber, warum denn nicht? Deine Eltern fahren doch auch mit!“ Belächelnd guckte sie den Kleinen an. „Was? Das ist ja super. Ich werde sofort packen gehen.“ Mit einem Freudenschrei sprang Floréan kurz in die Luft und sprintete die Treppen zu seinem Zimmer hinauf, packte seine Koffer. Leise Lachend wandte sie sich den beiden Streithähnen zu. „Ich werde euch morgen früh abholen lassen.“ Raoul horchte auf, er sah sie an. „Ja, tun sie das!“ „Aber... .“ Wiedersprach sie diesen. Nach oben blickend schaute Christine ihren Mann an. „Es ist besser so, für alle! Glaub mir.“ Der Dunkelhaarige musterte seine Frau sanft. „Okay!“ Gab die Brünette sich doch geschlagen. „Und was ist mit Floréan? Alleine will ich ihn nicht hier lassen.“ „Er kommt mit!“ Sagte der Count Chagny entschlossen und spazierte aus dem Wohnzimmer. Christine ging seufzend die Treppen zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer hinauf und verstaute wiederwillig ihre Sachen. Madame Giry stieg in ihre Kutsche und fuhr noch am gleichen Tag nach Paris zurück. Endlich war es soweit. Die Familie Chagny fuhr schon seit Tagen, in Richtung Paris. Floréan konnte es gar nicht mehr abwarten, bis er die großen und berühmten Sehenswürdigkeiten Frankreichs sah. Auf ein Gebäude freute er sich ganz besonders, die Pariser Oper Garnier. Seine Mutter hatte ihm schon öfters viele Geschichten über dieses Gebäude erzählt, als er noch ein kleiner Junge war. Doch vor kurzem war seine Neugierde bin ins unermessliche gestiegen, als Floréan erfuhr, das es damals einen mysteriösen Brand gab, der die Oper bis aufs ganze zerstörte. Er wollte schon, seit er 10 Jahre alt war, wissen was der Auslöser dafür war, doch jeder, besonderst seine Eltern schwiegen hartnäckig über dieses Thema. Leider. Aber eine kleine Sache hatte er, durch die alten Zeitungen die der Junge in den alten Bibliotheken Italiens fand, herausgefunden. ^Unerklärlicher Zwischenfall in der Pariser Oper Garnier. Lüster fällt, bei einer Vorstellung von der Decke, und vernichtete alles was sich dort im inneren des Gebäudes befand. Die Polizei ermittelt noch immer ohne Erfolg.^ Seit dem Artikel, hatte er sich fest vorgenommen das Geheimnis diesen „angeblichen“ Unfalls zu lüften. Doch bis dahin ahnte Florian de Chagny noch nicht, was er in Paris wirklich entdecken sollte. Die Sonnestrahlen der untergehenden Sonne erhellten die Gräser, bevor sie hinter den Bergen verschwand und das Land in Dunkelheit tauchte. Von weitem konnte man schon die wunderschönen Lichter der Stadt sehen. Begeistert starrte Floréan aus dem Fenster der Kutsche. „Mama?“ Rief der Junge plötzlich. Fast einschlafend schrecke die genannte Person auf. „Ja, mein Schatz!“ Antwortete die Opernsängerin leise. „Können wir morgen in die Oper? Bitte?“ Mit Hundeaugen schaute der Kleine seine Mutter in die Augen und machte ein flehendes Gesicht. „In die Oper?“ Fragte der Vicomte de Chagny lieber noch einmal nach, mit der Hoffnung er könnte sich verhört haben. Doch diese wurde je zerschlagen, als sein Sohn die Worte von vorhin wiederholte. „Sag mal Floréan, was willst du eigentlich in einer Oper? Jungen in deinem Alter interessieren sich doch nicht dafür.“ Fuhr er fort. „Ich liebe Opern, auch wenn ich noch keine gesehen habe! Noch nicht!“ Ein grinsen schlich sich auf das Gesicht des Jungen. „Was meinst du bitte mit noch nicht?“ Mischte sich Christine ein und ahnte böses. „Na ja...“ Floréan ließ seine Beine baumeln und lächelte verlegen. „Ich habe gehört das seit einem Jahr wieder Stücke aufgeführt wurden und da dachte ich, weil wir einmal schon hier sind könnten wir doch mal eine besuchen!“ Raoul legte seinen Kopf schief. „Und was hast du dir genau darunter vorgestellt?“ Fragte dieser. „Ich habe mir den Spielplan angesehen.“ Floréan zog, um seine Worte zu bestätigen, ein Programmheft aus der Tasche und studierte diesen begeistert. Merkwürdig schaute Christine ihren Mann an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Also, heute abend wird „die Balletttänzerin“ aufgeführt und morgen abend um 20.00 Uhr „Il´ Múto“.“ Predigte er leise. Freudetrunken schaute der Junge seine Eltern an. „Wir könnten ja schon am Mittag hingehen und uns dort umsehen, bevor das Stück anfängt! Was haltet ihr davon?“ Seufzend blickte Raoul Floréan in die blauen klaren Augen. „Sag mal hast du deine eigenen Pläne geschmiedet, was wir hier alles machen wollen?“ Der Count erhob bedächtig seine Stimme. „Ja habe ich!“ Floréan wurde langsam wütend. „Floréan wir sind nicht zum Urlaub machen hier, ich und deine Mutter müssen in Paris etwas erledigen und da kommt ein Opernbesuch nicht in Frage und für dich erst recht nicht.“ „Aber...“ protestierte der 17 – jährige. „Kein aber!“ Schrie er seinen Sohn jetzt doch an. Beleidigt zog Floréan eine Schnute, wandte sich ab und schaute gekränkt aus dem Fenster. Schweigend schaute Christine diese Szene zu, seufzte leicht. „Ach Floréan, jetzt sei doch nicht sauer.“ Versöhnend lächelte sie ihren Sohn an. „Wir sind alle müde von der langen Fahrt hier her.“ Wie auf Knopfdruck wurde die Kutsche angehalten. Der Fuhrmann stieg von seinem Kutschbock und öffnete die Tür. Der Count stieg aus und wollte seine Frau hinaushelfen. „Lass uns jetzt ruhen gehen und dann reden wir morgen in der Frühe noch einmal darüber. Die Oper läuft uns ja nicht weg.“ Entschuldigend guckte sie ihren kleinen Sprössling an, lächelte sanft. „Einverstanden?“ Floréan lauschte die Worte interessiert, wandte sich um und lachte zurück. Die Entschuldigung annehmend nickte er. „Einverstanden!“ Triumphierend stieg er aus der Karosse, beguckte sich die Unterkunft und lief hinein. Der Fuhrmann ladet das Gepäck von der Kutsche, brachte dieses ins Gebäude. Christine folgte mit ihren Blicken Floréan, schüttelte leicht den Kopf und stieg wie ihr Sohn zuvor aus der Karosse. Die Brünette ließ ihren Blick schweifen, bevor ihre Augen auf eine dunkle Gestalt, die im Schatten eines Gebäudes stand, haften blieben. Geschockt und im Gesicht bleich werdend fing sie am ganzen Körper an zu zittern. Noch immer die Schattengestalt anstarrend, kroch in der Braunhaarigen langsam die Angst hoch, die ihr die Kehle zu schnür´n ließ. Christine schloss für einen Moment die Augen. //Das kann nicht sein! Mein Verstand spielt mir streiche. Das ist nur die Müdigkeit. Ich bin nur müde.// versuchte sie sich gedanklich zu beruhigen, doch im inneren wusste sie nur allzu gut das es keine Einbildung war. Raoul legte seiner Ehefrau eine Hand auf die Schulter, erschrocken riss diese die Augen auf. „Christine, ist alles in Ordnung mit dir?“ Fragte er leise an ihrem Ohr. Verwirrt schaute die Balletttänzerin auf die Stelle, wo sie die Gestalt gesehen hatte, doch diese war weg. Seufzend wandte Christine sich an Raoul. „Ja, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen.“ Und lächelte liebevoll ihren Mann an und ging mit ihm ins Haus. Als nach einer Stunde das letzte Licht der Behausung ausging, trat die Schattengestalt aus seinem Versteck. Abstützend stand Erik an der Hauswand, es schien so, als wäre er in Sekunde auf die Andere um 10 Jahre gealtert. Als er durch Zufall erfahren hatte, dass die Familie Chagny auf dem Weg nach Paris war, wollte er es einfach nicht glauben, seine Liebste nach 17 Jahren wieder in die, wunderschönen, Augen zusehen. Und jetzt, als er die Brünette sah, konnte er es einfach nicht fassen. Sie hatte sich verändert. In seinem Kopf spukten Tausende von Fragen, auf die er keine Antwort fand. Warum war sie hier? Warum hatte sie Angst vor mir? Verzweiflung machte sich in ihm breit, bevor er auf die Knie fiel. Die Gefühle die der Persier so gut wie es ging verdrängt hatte, überfluteten sein Herz und seinen Geist. Sie drohten ihn innerlich zu zerreißen. Erik wusste nicht wie lange er schon am Boden kniete. Es war kurz vor Morgengrauen, als er sich doch hoch rappelte und in, den einsamen Kellergewölben, der Pariser Oper zurückkehrte. Der Tag war hereingebrochen und erhellte die kleinen Gästezimmer. Grummelnd öffnete Floréan seine Augen und schielte in die Sonne. Stöhnend schloss er diese wieder und zog sich die Decke über den Kopf. Nach einer Stunde des döhsend´ s, entschloss sich dann doch aufzustehen. Müde schlich er die Treppen hinunter in das Esszimmer. „Morgen!“ Murmelte er noch, bevor er sich auf einen der freien Stühle setzte. Christine und Raoul sahen schmunzelnd auf. „Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?“ Fragte seine Mutter liebevoll. Der Kleine konnte nur ein Nicken zu Stande bringen, während er sich ein Creusent vom Teller nahm und hineinbiss. Kopfschüttelnd aß der Count weiter. „Wir haben uns das noch mal überlegt.“ Sagte er dann doch. Floréan schaute von seinem Frühstück auf, legte doch dann seinen Kopf schief. „Was meinst du, Papa?“ Fragte er nichts wissend. Christine sah ihren Sohn an. „Wir haben uns überlegt deinen Vorschlag anzunehmen und gegen Mittag in die Oper zugehen. Und wenn du immer noch möchtest, können wir uns heute abend ein Stück ansehen!“ Geschockt starrte der Jugendliche seine Eltern an. Er konnte es nicht glauben. Haben sie das ernst gemeint? Noch immer fassungslos konnte er nur nicken. „Freust du dich denn gar nicht?“ Erkundigte sich Raoul noch einmal. „Was? Ja, ja sicher freu ich mich!“ Erschrocken, sprang er auf und spie die Wörter nur so aus sich heraus. „Dann ist gut!“ Lächelte die Brünette ihren Sprössling an. „Ähm, dann werde ich mich mal anziehen und dann können wir gleich los.“ Floréan schnappte sich noch ein Creusent, bevor er, die Treppen, hinauf eilte. Lachend schauten seine Eltern ihm nach. „Christine, bist du dir sicher, dass es eine gute Entscheidung war mit ihm dort hinzugehen?“ Fragte der Vicomte sie ernst. „Ich hoffe es!“ Seufzte die Frau leise und aß ihr Frühstück zu Ende. Endlich! Endlich stand er vor der, für ihn größtes Bauwerk Frankreichs, Pariser Oper. Sie war wunderschön mit ihren goldenen Verziehrungen und Skulpturen. Es war einfach Traumhaft. Floréan de Chagny kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, jede Seite des Opernhauses musste er sich ganz genau Ansehen, bevor er hinein ging. Aber, was er dort, im inneren, sah überstieg seinen kühnsten Träumen. Sie war von innen nur noch schöner. Die großen Treppen die zum Eingang runterführten erinnerten ihn an ein Schloss. Die goldverzierten Figuren die die Wände anmutig schmückten, blickten, wie Wächter, zu dem Eingang. Marmorfließen schmückten den Boden, genauso wie Mosaik die Decken besetzte. Man fand für dieses Gebäude einfach keine Beschreibung, es war einfach nur phantastisch. Die Familie wurde in den Aufführungssaal der Oper geleitet. Madame Giry begrüßte sie erst einmal herzlich. Floréan war von dem Gespräch so gelangweilt das er sich in der Oper erst einmal umsehen musste. „Das ist ja hier wie ein Irrgarten!“ Flüsterte er vor sich hin und wusste einfach nicht mehr, wo er war. Mit Vorsicht öffnete er eine alte knarrende Tür, hinter dieser befand sich eine kleine Kapelle. Wunderlich ging der Kleine in das Gotteshaus und sah sich interessiert um. Er spürte, durch das offene Fenster einen kalten Windhauch. Sich die Arme reibend wollte Floréan sich abwenden, als die Tür ins Schloss fiel. Fluchend lief er zum Ausgang, versuchte diesen zu öffnen. »Ich bin dein Engel der Lieder! Komm´ zu mir Engel der Lieder.« Erschrocken wandte, der Junge, sich um. „Hal...lo?“ Ängstlich rief dieser in die, plötzlich wieder herrschende, Stille. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er wollte sich wieder der Tür zuwenden, bevor der 17 – jährige wieder jemanden singen hörte. »Ich bin dein Engel der Lieder! Komm´ zu mir Engel der Lieder.« Der Junge riss die Augen auf, rüttelte an der Tür, doch als er sie endlich aufbekam lief er zurück zu seinen Eltern. Schweigend und sogleich nachdenklich trat Erik aus dem Schatten der Kapelle, er starrte auf die Stelle, wo der Jüngere gerade eben noch stand. Leicht seufzend wandte der Persier sich ab und verließ den Raum durch einen geheimen Ausgang. Noch immer unterhaltend blickte sich Christine suchend um, bevor ihr auffiel das jemand fehlte. „Raoul? Wo ist Floréan?“ Fragte sie dann plötzlich und schaute ihren Mann an. „Was?“ Schreckte dieser hörbar auf ohne die Wörter von seiner Frau gerade erst begreifend. „Floréan?“ Nachgehend sah sich der Dunkelhaarige um. „Ich weiß es nicht!“ gab er dann doch zu und machte sich langsam Sorgen. „Madame Giry, wissen sie, wo er hingegangen ist?“ Panisch wandte die Brünette sich an ihre Ziehmutter. Doch diese schüttelte nur den Kopf. „Mach dir keine Sorgen, ihm wird nichts passieren!“ Beruhigend ging sie auf die Diva zu, legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ihm wird schon nichts passieren!“ Raoul war durch die Worte außer sich. „Wie können sie sich da so sicher sein? In dieser Oper läuft ein Mörder frei rum und sie sagen unserm Sohn wird nichts passieren!“ Aufgebracht erhob er seine Stimme. Seine Frau sank ihren Kopf. „Raoul, hat recht! Wir müssen ich suchen gehen.“ „Na gut!“ Madame Giry blickte sich um und zeigte auf einen Gang. „Suchen wir da als erstes!“ Die drei wollten gerade gehen, als sie jemanden rufen hörten. „Das ist Floréan!“ Stieß die Brünette aus und sah hinter sich. „Floréan?“ Rief sie. Dieser lief, wie von der Tarantel gestochen, durch die bilderverzierten Gänge in den Aufführsaal. Als er seine Eltern sah, blieb er vor ihnen, nach luftringend stehen. Floréan legte seine Hand auf die Brust, wo sein Herz pochte und fast hinauszuspringen drohte. „Floréan, ist alles in Ordnung mit dir?“ Fragt der Count seinen Sohn und streichelte dessen Rücken. „D... danke!“ Lächelte er seinen Vater an. „Es...es geht schon wieder.“ Seufzend richtete er sich auf. „Was ist passiert?“ Fragte Madame Giry den kleinen Chagny und trat auf diesen zu. „Ich... ich war in einer kleinen Kapelle, die Tür fiel hinter mir zu und dann habe ich jemanden singen hören.“ Erklärte Floréan der Pariserin. „Was meinst du? Du hast jemanden singen gehört?“ Fragte die Lehrerin misstrauisch.. Raoul und Christine horchten plötzlich auf. „Ja, das möchten wir auch gern wissen!“ Sagte der Vicomte an seinen Sohn gerichtet. „Na ja, eigentlich nur das jemand gesungen hat. Das kleine Fenster der Kapelle war offen, hinter mir fiel die Tür zu und als ich versucht habe sie zu öffnen hat jemand begonnen zu sin... .“ Der Blauäugige hielt kurz inne. Ihm wurde erst jetzt bewusst, was er dort eigentlich gehört hatte oder besser gesagt wen er dort gehört hatte. Erwartungsvoll sahen seine Eltern und Madame Giry ihn an. „Mir fällt erst jetzt auf, was für eine wunderschöne Stimme die Person hatte. Noch nie hatte ich jemanden so singen hören. Es klang einfach atemberaubend.“ Schwärmte der 17 – jährige plötzlich. Ein kleines leuchten war in dessen Augen zu sehen, als er von der Singstimme sprach. Doch seine Eltern waren nicht gerade begeistert. Ernst schauten sie sich an, bevor sie ihren fragenden Blick auf Madame Giry richteten. „Bringt Floréan nach Hause. Das ist jetzt das Beste!“ Sagte die ältere Frau und nickte dann zur Antwort. Seufzend wandte sich Christine an ihren Sohn, schüttelte kurz den Kopf. „Komm, gehen wir nach Hause.“ Keinen Widerspruch duldend nahm sie die Hand ihres Sprösslings. „Ich wünsche noch einen schönen Tag.“ Sprach die Brünette noch leicht lächelnd, bevor die Diva mit den, protestierenden, Blonden die Oper verlies. Noch schnell einen ernsten Blick auf die Pariserin werfend, verabschiedete sich Raoul und folgte seiner kleinen Familie. Diese schaute sich in dem Saal um, ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Es war zu ruhig. Ihr Blick blieb an der Loge 5 hängen, seufzend wandte sie ihren Blick ab, verlies die Bühne und machte sich auf zu ihrem Zimmer. Der Mann mit der Maske trat aus dem Schatten der Loge und sah der Pariserin nach. Mit steinerner Mine verlies er den Opernplatz. Erik legte sich, beim verlassen des Opernhauses, einen Umhang um, zog die Kapuze tief ins Gesicht. Als er an seinem Ziel ankam, schaute er durch das offene Fenster. Ein kleines Lächeln breitete sich auf dessen Lippen aus und verbarg sich, bis zur Einbruch der Nacht, im Halbdunkeln des Hauses. Wütend knallte Floréan seine Zimmertür zu. Er war so was von sauer. Raoul folgte ihm genau so aufgebracht. Der Dunkelhaarige ging, ohne anzuklopfen, ins Zimmer, bevor er etwas sagen konnte, unterbrach ihn der Blonde. „Ihr habt versprochen euch, heute Abend, eine Oper mit mir anzusehen.“ Ein paar einzelnen Tränen liefen dem Jungen über´s Gesicht. „Ihr seit gemein.“ Beleidigt wandte er sich ab und schaute aus dem, noch offenen, Fenster. Raoul hörte den kleineren schweigend zu. „Dann sind wir eben gemein. Du wirst jetzt schlafen gehen. Ich will dich unten nicht mehr sehen. Hast du verstanden?“ Leicht gereizt sah er seinen Sprössling an und verlies dessen Schlafzimmer. „Ja!“ Flüsternd setzte sich der Blauäugige auf sein Bett und bemerkte erst jetzt, dass es draußen schon dunkel geworden war. Entsetzt sah er auf die große Wanduhr die, die teakotterartige, Wand schmückte. Noch trauriger werdend, stand er fest, dass es bereits nach 20.00 Uhr war. Floréan warf sich aufs Bett und weinte sich in einen unruhigen Schlaf. Der Vicomte de Chagny lief die Treppen des Hauses hinab. Christine stand am Ende der Treppe, schaute ihren Mann fragend an. „Er hasst uns.“ Seufzend blieb er auf der Treppe stehen, hielt sich am Geländer, haltsuchend, fest. „Vielleicht, hätten wir ihn niemals mit hier her nehmen dürfen.“ Die Brünette ging mit eiligen Schritten die Stufen hinauf. „Sag so etwas nicht.“ Liebevoll legte sie ihre Arme um den Nacken ihres Geliebten. „Morgen, hat er sich wieder beruhigt. Glaub mir.“ Flüsterte sie leise, während die Diva ihren Mann einen Kuss auf den Mund drückte. „Komm lass uns schlafen gehen! Es war wirklich ein anstrengender Tag, für alle Beteiligten.“ Lächelnd ging sie an Raoul vorbei, umfasste, innig, dessen Hand. „Ich hoffe inständig, dass du recht behältst.“ Leicht gähnend, wandte er sich seiner Liebsten zu und folgte ihr ins Schlafzimmer. Die Dunkelheit hatte von Paris Besitz ergriffen. Die Schatten, die der Vollmond hinterlies, machten aus der Stadt eine geheimnisvolle Erscheinung. Erik trat, beim ausgehen des letzten Lichtes, aus der Düsternis des Hauses. Er blickte den Kleinen, der sich unruhig in seinem Bett hin und her wälzte, traurig, durch das offene Fenster, an. Ihm war der Streit zwischen Vater und Sohn nicht entgangen, ganz im Gegenteil, jedes einzelne Wort hatte er mitbekommen. Auf einer anderen Art und Weise tat der Kleine ihm furchtbar leid. Woher die plötzlichen Gefühle kamen, konnte er sich selbst nicht erklären. Die Gedanken abschüttelnd stieg der Maskierte durch das Fenster. Leicht fröstelnd bemerkte er, dass es im Zimmer genau so kalt war wie draußen, wenn nicht noch kälter. Sein Blick fiel wieder auf Floréan. Der Kleine holte sich noch den Tod. Mit leisen Schritten ging Erik auf das Bett zu, ließ die Kapuze von seinem Kopf gleiten, bevor er die weiche Decke über den schmächtigen Körper des Jüngeren zog und diesen zudeckte. Unruhig stöhnte der Blonde auf. Ohne zu wissen was er tat, strich der Persier behutsam über die blasse kalte Wange des Kleineren und beseitigte somit die Spuren die, die Tränen darauf hinterlassen hatten, zur Seite. Ein kleines wohliges seufzen drang aus dessen Lippen, während er leicht lächelte. Überrascht und doch so gleich glücklich, nahm das Phantom diese kleine Geste in sich auf. Noch immer die Haut, des 17 – jährigen, streichelnd, begann er leise zu singen. » Wenn die Nacht kommt, wird die Sehnsucht klarer. Alle Träume, sind im Dunkeln wahrer. Frei von Ängsten steigen, Gefühle aus dem schweigen. Langsam, zärtlich, fängt die Nacht den Schleier. Nimm´ ihn, spür ihn, sieh er macht dich freier. Schütze dein Gesicht, vor dem grellen Tageslicht. Schütz die Seele vor der kalten Wirklichkeit. Und lausche der Musik der Dunkelheit. Schließ die Augen und gib dich deiner Sehnsucht hin. Flieh weit fort vor den Zweifeln und dem Tag. Schließ die Augen und schweb im Geist davon. Und verlier dich, im Reich der Illusion. Leise, innig, wird Musik erklingen. Hör´ sie, fühl sie, lass sie dich durchdringen. Lös dich von der Welt, die dein Herz gefangen hält. Such im Augenblick, die Nacht der Ewigkeit. Und schweb auf der Musik der Dunkelheit.« Flöréan schmiegte sich vertrauensvoll in die weiche Hand des Maskierten, bevor er in einen traumlosen erholsamen Schlaf glitt. Erik nahm behutsam die Hand von der bereits, warmen Wange, deckte den Kleinen mit einer weiteren Decke, die er beim Umsehen bemerkte, zu. Noch einen letzten Blick, auf den Jungen riskierend, verlies er das Zimmer, schloss das Fenster und kehrte zurück in die Oper Garnier. Bereits wieder Tag werdend, öffnete Floréan, verschlafen seine Augen und sah sich Augenreiben um. Die Decken zurückwerfend stand er auf, müde schlurfte der Kleine ins Bad. Seltsamerweise war er zum ersten mal ausgeschlafen, trotz dem Ärger mit seinen Eltern gestern. Schulterzuckend zog der Blonde sich aus, ging unter die Dusche und entspannte sich durch das schöne heiße Wasser, was auf seinen schmächtigen Körper prasselte. Nach einer halben Stunde der Ruhe, trocknete der Blauäugige sich seinen nassen Körper ab. Schlurfend lief er zurück ins Zimmer und sah sich um, bevor Floréan stirnrunzelnd zum Fenster sah. „War das Fenster gestern nicht offen?“ Flüsterte dieser vor sich hin und zuckte dann desinteressiert die Schultern. „Habe ich vielleicht doch zu gemacht!“ Seufzend nahm er sich neue Kleider aus dem Schrank und zog sich an. Kurz die augenreibend machte der Blonde sich auf dem Weg zum Esszimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)