Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 21: Phase 20 – Ein Schrecken mit gutem Ende --------------------------------------------------- Phase 20 – Ein Schrecken mit gutem Ende Teje stand vor der Tür, zu Seths Gemächern. Sie hatte ihre Ergebnisse und auch schon passende Kleidung bekommen. Sie musste jetzt nicht mehr in den Kutten der Schüler des Lebenshauses umherlaufen, sondern durfte die Kleider er Heiler tragen, die sich in der Residenz des Pharao aufhielten. Allerdings bestand diese Kleidung nur aus einem breiten Oberarmreif, der sie als Heilerin kennzeichnete und ansonsten aus einem Kleid, das sie sich selbst aussuchen konnte. Auch ihre Sandalen waren neu und ihre Eltern hatten sich sehr gefreut, dass sie ihre Prüfungen gemeistert hatte und auch schon zur Königin bestellt worden war. Aber Teje hatte Angst alleine in die Residenz zu gehen und so hatte sie sich dazu durchgerungen, Seth zu fragen. Nun stand sie also vor seiner Tür und atmete tief durch. Es dauerte gute zehn Minuten bis sie schließlich klopfte. „Moment…“, hörte sie von drinnen eine Stimme und nach Kurzen öffnete sich die Türe. „Verzeiht das ich störe…“, begann Teje, noch bevor die Türe richtig auf war. „Äh… schon gut… Was willst du denn hier?“, Seth runzelte die Stirn. Seit einer Woche hatte er sie nicht mehr gesehen und auch nichts mehr gehört, und jetzt stand Teje vor seiner Tür. Dazu war sie ungewöhnlich gut angezogen und sehr hübsch geschminkt. „Ich … also ich habe eine Bitte… Ich wurde in die Residenz gerufen und…“, Teje sah ihn unsicher und schüchtern an: „… ich hab…“ „Angst?“ versuchte Seth ihren Satz zu beenden, da sie auch immer leiser wurde. „Ja… ein wenig schon… Der Prinz ist so…“, druckste Teje herum und seufzte: „Ich kenn mich auch nicht aus… und ihr…“ „Ich soll dich hinbringen?“, fragte Seth kühl nach und sah sie sich an. „Ich... dachte ich frag… ihr …“, Teje kniff die Augen zusammen. Was hatte sie sich dabei gedacht hierher zu kommen und ihn zu fragen. War doch klar, das Seth keinen Sinn dafür hatte ihr noch mal zu helfen. Immerhin war er ein Hohepriester und sicherlich beschäftigt. Er musste lernen und sich um Geschäfte kümmern… „Also…“ Seth dachte nach. Er würde zwar gerne seine Unterlagen durcharbeiten, aber er hatte ihr versprochen, ihr zu helfen. Und auch wenn Ramoses im Moment nicht da war, würde er in der Residenz sein und ihr sicher auflauern: „Wann musst du denn dort sein?“ „Nach der Mittagsruhe… Königin Ahmea wollte mich sehen und mit mir reden“, schluckte Teje und sah ihn zurückhaltend an. „Dann bring ich dich hin. Wir sollten aber gleich los. Die Residenz liegt am anderen Ende von Theben und die Träger sind alle ausgebucht“, erinnerte sich Seth und ging in sein Zimmer. Die Tür ließ er aber offen. Er musste sich umziehen, da er im Moment nicht gut genug angezogen war, für die Residenz. Er hatte sich zurückgezogen und nur einen einfachen Schurz an. Hier in seinen eigenem Zimmer war das für ihn okay, oder auch wenn er hin und wieder zum Schwimmen raus ging. Aber ansonsten musste er sich seinem Stand entsprechend kleiden. Teje sah ihm nach: „Vielen Dank, Seth. Ich hoffe, dass ich euch irgendwann mal vergelten kann. Wenn ich euch mal helfen kann, sagt es einfach ja?“ Seth antwortete nicht sondern zog sich an. Mit was sollte sie ihm denn helfen können? Sie war doch nur ein Mädchen, das von seinem Leben nicht viel Ahnung hatte, auch wenn Teje eigentlich ganz hübsch war. Das sie heute ihre Haare zur Abwechslung mal offen hatte, stand ihr auch viel besser. Wieder schoss ihm Chephrens Kommentar durch den Kopf > Sie ist in dich verschossen … - … gefällt sie dir?< „Blödsinn…“, brummte Seth leise vor sich hin und schlüpfte in seine Schuhe. „Was?“, Teje blickte verwirrt zu ihm: „Was ist Blödsinn?“ „Nicht so wichtig“, winkte Seth ab und wunderte sich, das sie das gehört hatte: „Wir können gehen. Der Weg wird sich ziemlich hinziehen.“ „Eure Kopfbedeckung…“, schluckte Teje, da Seth seinen ^Helm^ nicht aufgesetzt hatte, sondern eines der Kopftücher, die nur der Königsfamilie zustanden und sogar einige Haare lugten hervor. „Hm? Achso, das ist ihm Moment angenehmer so“, erklärte Seth und schloss die Tür seines Zimmers. „Das steht euch gut!“, lächelte Teje in freundlich an. „Ist nicht so streng und ihr seht auch gleich viel freundlicher aus.“ „Danke…“, meinte Seth leicht verdutzt: „Du kannst ja doch richtig lächeln.“ Schlagartig wurde Teje wieder hochrot. „Sag mal, bin ich der Grund, dass du ständig Fieber bekommst?“, fragte Seth ohne groß nachzudenken. „Was? Äh… wir sollten gehen. Ich will nicht zuspät kommen!“, wollte Teje ablenken und drehte ihm den Rücken zu. Eigentlich hatte sie ihm heute doch sagen sollen, dass sie ihn mochte, aber jetzt fehlte ihr der Mut. Am Besten tat sie das wenn sie ihn das nächste Mal sah. „Ahmea… Wenn diese Beiden noch mal in mein Zimmer kommen, werde ich sie den Krokodilen zum Fraß vorwerfen!“, Chephren ließ Mut und Amun vor Ahmeas Füßen auf den Boden fallen. „Blähhh!“, Die Zwillinge streckten ihm die Zunge raus. „Was haben sie denn getan?“, wunderte sich Ahmea und erhob sich aus ihrem Sessel. „Mir auf die Nerven gehen! Ich mag das nicht und mein Zimmer geht niemand was an. Und ich mein es ernst, die Beiden sind zwar meine Halbgeschwister, aber das beschützt sie nicht vor mir. Kümmer dich um die Beiden, oder lass sie bei einer Kinderfrau. Ist mir gleich, aber ich lass mir das nicht länger gefallen“, schnaubte Chephren sauer. „Tut mir leid, aber die mögen dich eben…“ „Na und? Wen interessiert das? Wer nicht hören kann, muss fühlen und das werde ich das nächste Mal in die Tat umsetzten. Das bekommt den Beiden gar nicht gut!“, unterbrach Chephren seine Mutter. Amunhotep und Mutanch schweigen und machten schon im Stillen wieder Pläne, wie sie Chephren wieder ärgern konnten. „Es sind noch Kinder…“, meinte Ahmea. „Nein! Das sind sie nicht! Schick sie endlich ins Lebenshaus von Karnak! Ich hab mir sagen lassen das alle Andern schon mit sieben oder acht angefangen haben zu lernen. Tu endlich was und ruf die zwei zur Ordnung! Es ist Zeit sie wegzuschicken und nicht mehr hier unterrichten zu lassen“, fauchte Chephren und sah eisig auf die beiden Zehnjährigen. „Ach komm schon. Die Zwei sind ein wenig verwöhnt, aber sie sind auch klug und nun mal ein Prinz und eine Prinzessin“, versuchte Ahmea ihn zu beruhigen. „Ist mir egal! Sie gehen jedem hier auf die Nerven! Und das weißt du auch, Mutter!“, brüllte Chephren schon fast. Mut drückte sich ängstlich an ihren Bruder: „Amun… ich hab Angst…“ „Brauchst du nicht… Er blufft nur!“, versicherte Amun seiner Schwester. „Cheph, bitte. Kannst du ihnen dann gar nichts nachsehen?“, bat Ahmea. „Nein, nicht mehr. Ich hab ihnen viel zu viel nachgesehen, es reicht jetzt. Ich mag einfach nicht mehr und du solltest das respektieren. Ich bin dein erstgeborener Sohn, ich lass mir von Isa auf der Nase rumtanzen, aber sie kennt ihre Grenzen, aber nicht von den kleinen verwöhnten Bälgern und das jeden Tag. Kein Wunder das Atemu so verwöhnt ist, du hast ihn doch aufgezogen, nicht?“, warf Chephren seiner Mutter schon fast vor. „Nun ja… das weiß ich doch. Aber aus Atemu ist ein toller Mann geworden, oder nicht?“, verteidigte sich Ahmea. „So gut kenn ich ihn nicht, aber ihm fehlt eindeutig die Nähe zum Volk. Das weiß ich von Isa, aber er macht sich wohl als Bauer ganz passabel. Allerdings, ist es sicher lästig, dass er sie immer wieder versucht anzugraben. Hast du ihn nicht beigebracht, dass ein Nein ein Nein ist? Und Mut und Amun wissen auch nicht, was es heißt, wenn einer Nein zu ihnen sagt. Ein Tipp schick sie nach Heliopolis. Die Priester werden ihnen schon einige Manieren eintrichtern!“, brummte Chephren und ging zur Tür: „Wenn ich die Beiden, noch mal in meinem Zimmer erwische, verfrachte ich sie selbst dorthin, oder noch besser, nach Sakkara.“ Dann donnerte Ahmeas Tür ins Schloss. „Was ist denn mit dem?“, wunderte sich Amun und sah zu seiner Mutter. „Das hast du doch gehört… Mama! Kann er das wirklich machen? Und uns einfach in einen Tempel bringen?“, fragte Mutanch erschocken. „Ich fürchte, dass er das kann. Und eigentlich hat er auch Recht. Es ist Zeit, dass ihr Beide euch dem Ernst des Lebens stellt. Ihr seid zwar sie jüngsten Kinder des Pharaos, aber auch von euch wird Vieles erwartet. Ihr müsst noch viel lernen und daher ist es sinnvoll, wenn ich euch nach Karnak ins Haus des Lebens schicke“, seufzte Ahmea und setzte sich wieder hin. So deutlich hatte sich noch Keiner getraut ihr zu sagen, dass sie etwas falsch machte. „Aber ich will hier bleiben!“, schniefte Mutanch los. „Das geht nicht. Eure Geschwister mussten es auch tun. Ihr habt beide Geburtstag und ich veranlasse, dass ihr an eurem elften Geburtstag ins Lebenshaus kommt, um dort zu lernen“, erwiderte Ahmea und wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. „Ja?“ „Tante?“, Seth öffnete die Tür: „Ich hab hier jemand der zu dir wollte. Du hast sie rufen lassen.“ Er schob Teje ins Zimmer, die mit hochrotem Kopf dastand. „Stimmt! Du bist sicher Teje! Seth, kümmerst du dich vielleicht um…“ „Ich kann nicht! Ich muss zu unserem Pharao! Schick sie doch zu Nerfert!“, und schon war Seth wieder weg. Er wusste das Ahmea ihm die Zwilling unterschieben wollte und das war eine Schreckensvorstellung. Seth ging in den Garten, da er ohnehin noch warten musste. Er hatte sich erst angemeldet, um seinen Onkel sehen zu können, aber der war ein einer wichtigen Besprechung und man würde ihn holen, wenn Akunumkanon Zeit hätte. Wie erwartet entdeckte er auch Chephren, auf dessen Schulter ein Falke saß. „Hast du wieder Nachricht bekommen?“, fragte Seth nach. „Ja… Ich versuch nur Isas Gekritzel zu entziffern… Sie sollte Atemu schreiben lassen, seine Handschrift kann man besser lesen…“, Chephren sah zu ihm auf und lächelte: „Aber es geht ihnen gut.“ Seth setzte sich: „Ist doch schon mal was. Was machen sie denn gerade?“ „Also… wenn ich das richtig lese, dann hat Atemu inzwischen gelernt wie das Leben als Bauer in etwa ist… und er stellt sich gut an. Es gab keine Zwischenfälle und er schafft es inzwischen bei Sonnenaufgang an die Arbeit zu gehen…“, meinte Cheph und runzelte die Stirn: „Sie sollte mal schreiben, wo sie sind…“ „Moment mal! Atemu als Bauer?“, fragte Seth nach. „Ja… Isahra meinte wohl, das es ganz gut für ihn wäre. Und so sieht er was die einfachen Bauer leisten müssen und ihnen noch bleibt, wenn sie den Gauharren ihre Abgaben gegeben haben“, zuckte Chephren mit den Schultern: „Ist das denn ein Problem für dich?“ „Nein… Aber es ist sicher komisch, wenn Atemu auf einem Feld Getreide anbaut. Er wird auch nicht viel zu essen bekommen, oder?“ „Ich denke, dass es reicht um satt zu werden. Er wird sich eben von Brot, Datteln, Feigen, Trauben und Stängeln von Lotos und Papyrus ernähren oder auch von der Frucht der Lilie… Hin und wieder auch mal Fisch, aber bei anderen Sachen sehr ich schwarz. Wenn er Glück hat, schießt Isa ihnen einen Vogel ab, aber mehr haben die Bauern nicht“, erinnerte sich Chephren. „Ein ganz anderes Leben…“, seufzte Seth: „Ich hoffe nur das Keiner bemerkt das mein Cousin so was machen muss…“ „Ich glaube, dass ihm das zur Ehre gereichen könnte. Er gibt sich Mühe, sein Volk zu verstehen und will es kennen lernen. Das würde auf positive Reaktionen stoßen und er würde nur noch mehr Anhänger bekommen. Er ist beliebt und ganz nebenbei erfährt er was sich die Menschen von ihm erwarten, wenn er die Krone bekommt. Sie legen alle ihre Hoffungen in den nächsten Pharao, auf das es endlich überall gerechter wird und Frieden gibt. Akunumkanon ist ein milder und großzügiger Herrscher, aber er ist zu friedfertig und zu schwach. Ich weiß nicht, warum die Neunheit ausgerechnet Isa mit Atemu losschickt, aber ich hoffe, dass Atemu ihr etwas beibringen kann, dass sie nie lernen konnte“, seufzte Chephren. „Und was?“, wollte Seth wissen. „Das sie sich öffnen muss und auch Andern, außer mir vertrauen kann. Isa ist sehr reserviert und auch wenn sie Andere mag, würde sie ihnen niemals wirklich vertrauen. Das macht sie in ihrem Herzen sehr einsam. Ich werde sie bald alleine lassen und dann hoffe ich, dass sie einen Mann findet, dem sie aufrichtig lieben kann. Aber ohne sich öffnen zu können und die Hand eines Anderen zu nehmen, wird sie nicht wissen, was Liebe wirklich bedeutet. Sie weigert sich zu lieben. Daher denke ich das Atemu ihr das beibringen kann. Er sagt ja, dass er sie liebt und wer weiß, wenn er hartnäckig genug ist…“, Chephren grinste etwas heimtückisch. „Denkst du nur an solche Sachen?“, wollte Seth wissen. „Nein… Ich denke daran, dass Isa nicht alleine leben kann und Atemu eigentlich ein guter Kerl ist. Es liegt an ihm, ob er Isahra für sich gewinnen kann. Aber was Anders, diese Teje, Ramoses hat einen Narren an ihr gefressen. Er wird sie nicht in Ruhe lassen, wenn sie nicht bald einem Mann gehört.“ „Und warum sagst du mir das?“, wunderte sich Seth nicht wenig. „Weil du sie gern hast. Du brauchst es nicht zu leugnen, glaubst du ich und die Anderen haben nicht gesehen, dass du ihr nachsiehst? Außerdem kümmerst du dich mehr um sie, als du müsstest“, Chephren zog eine Augenbraue hoch. „Bist du Hathor?“, brummte Seth leicht sauer. „Nein, aber von ihr gesegnet, auch wenn ich lang gebraucht hab, um meine Frau zu bekommen. Ich bin nicht blöd“, gab Chephren zurück: „… du siehst ihr doch auch immer nach, auch wenn ihr euch nur zufällig über den Weg lauft und nicht miteinander redet.“ „Sonst noch was? Auch wenn du Ahmeas Sohn bist, solltest du den Mund nicht allzu voll nehmen. Immerhin weißt du nicht, von was du da redest. Wenn ich verliebt wäre, dann wüsste ich das wohl“, murmelte Seth vor sich hin und griff nach dem Becher auf dem Tisch: „Wo ist eigentlich deine geheimnisvolle Frau?“ „Arai? Ich weiß nicht so genau… Ich denke sie ist irgendwo im schwarzen Land und sucht ihre Eltern…“, grübelte Chephren nach: „Sie wollte ja nicht hier bleiben und ich kann hier noch nicht weg. Aber wenn Atemu und Isahra da sind, geh ich zu ihr. Mal sehen, ich denke nicht das ich dann noch länger hier bleiben muss…“ „Dann bist du also in sieben Monaten weg… Meiner Tante wird das gar nicht gefallen…“, stelle Seth fest. „Und mir gefällt das Leben hier auch nicht so ganz. Ich würde gerne mit Isa tauschen, dann hätte ich mehr Spaß und ich könnte sicher bei Arai sein… na ja das ist Schicksal. Ich geh in die Stadt. Vielleicht ist da mehr los als hier…“, gähnte Chephren, dann viel sein Blick auf Cheops: „Aber erst werde ich wohl noch ein Brief schreiben müssen.“ Seth sah sich den Falken an: „Er muss ziemlich klug sein, wenn er Isa und Atemu immer findet, egal wo sie sind.“ „Cheops weiß eben so sie hin wollen. Isa wird es ihm sagen, bevor er los fliegt und Horus heult meistens in der Nacht, dann hört Cheops ihn und findet sie leichter. Aber ja, der Kleine hier ist sehr klug“, Chephren streichelte Cheops über das Gefieder: „Unser Glück. Das er zu uns gehört. Ein solcher Briefverkehr ist sehr nützlich, auch für die Rebellen wäre es nützlich schnell und geheim Nachrichten verschicken zu können.“ „In anderen Ländern nehmen die Tauben dafür…“, erinnerte sich Seth. „Hab ich auch gehört, aber das ist riskant und diese Tauben haben das Problem, das sie immer wieder in ihren Heimathord zurückkehren und nicht ihre Ziele finden“, wandte Chephren ein und begann zu schreiben. Er bediente sich einer einfachen schnellen Schreibschrift, daher war er auch in einer Minute fertig. „Ist auch wieder wahr, also bleiben wir bei unseren Boten… Was schreibst du da?“, wollte Seth von seinen Anverwandten wissen. „Nicht viel… Nur das alles soweit in Ordnung ist und das sie Ati nicht zu sehr ärgern soll. Der Arme ist nun mal ein Prinz und kein Nomade!“, grinste Chephren und band das Stückchen Papyrus an Cheops Bein fest. Allerdings verschweig er einen Kleinen Inhalt, der Isa sicher auf die Palme bringen würde. Cheops wartete bis der Brief fest an seinem Bein war, breitet dann seine Schwingen aus, stieß sich mit den Beinen vom Tisch ab und flog dann los. „Möge Horus dein Geleitschutz sein…“, murmelte Chephren vor sich hin. „Machst du dir Sorgen und den Falken?“, wunderte sich Seth. „Ein wenig… aber auch um meine Frau. Arai ist alleine und ich wäre gerne bei …“ „WAHHHHHHH NEEEINH!“, unterbrach ein lauter Aufschrei Chephren. Es dauerte kaum eine Sekunde, dann hatten sich Seth und Chephren auf den Weg gemacht. Es war ohne Zweifel der Schrei eines Mädchens oder einer Frau gewesen. Es kam vom Inneren der Residenz, aus dem ersten Stock, ein Zimmer das zum Garten zeigte. Zumindest hatte er sich so angehört. „Cheph… sag mal, hat Rami nicht in der letzten Zeit erst…“ „Dort ein Zimmer bezogen? Ja, er ist mit all seine Sachen hierher gezogen, um immer den Dienerinnen beim Baden im See zusehen zu können“, bestätigte Chephren Seths Verdacht: „Er wird Teje abgefangen haben, als sie von Ahmea entlassen wurde. War ja nicht schwer, er musste ja nur vor dem Zimmer der Königin warten.“ „Mal den rothaarigen Seth nicht an die Wand. Ich hab versprochen sie vor ihm zu beschützen“, gab Seth zurück und jagte mit seinem Freund die Stufen hinauf. „Echt? Also magst du die Kleine doch! Warum hast nicht vor Ahmeas Zimmer gewartet?“, ärgerte sich Chephren schon ein wenig. „Weil ich nicht damit gerechnet hab, das Ramoses so dreist ist!“, schnaubte Seth und schon hörten sie abermals die lauten Schreie sie eindeutig Nein zu etwas sagten. „Wir sind da!“, Chephren blieb vor einer Tür mit Wachposten stehen. „Meine Herren wir…“, der rechte Wachmann sah Seth und Chephren an: „… wir dürfen niemanden hierher lassen. Prinz Ramo…“ „Aus dem Weg oder es kracht!“, donnerte Chephren die Beiden an, die vor lauter Schreck zur Seite sprangen. Er hatte aber auch wirklich sehr furchterregend gewirkt. Seth beachtete ihn gar nicht sondern riss erstmal die Türe auf. „NEIN! Lasst mich zu frieden! Ich WILL NICHT!“, schrie Teje. Ramoses hatte sie wirklich abgefangen, aber nicht selbst. Einer seiner Diener, der sie eigentlich in den Garten hätte bringen sollen, hatte die Ahnungslose zu seinem Herren gebracht. Der Prinz hatte dann natürlich die Türen verschlossen und sie in die Enge getrieben. Jetzt kniete er über ihr und presste sie mit aller Kraft in die Kissen, seines Betts, wozu er nur eine Hand brauchte. Mit der Anderen hatte er ihr das Kleid schon halb zerrissen und versuchte sie zum Schweigen zu bringen. Seth und Chephren bemerkte Ramoses auch nicht, da er beschäftigt war. „Gibs du jetzt vielleicht Ruhe!“, donnerte er Teje an, die immer wieder versuchte um Hilfe zu schreien, sobald sie in der Lage dazu war. Denn immer wieder hielt er ihr den Mund zu oder zwang ihr einen Kuss auf: „Es wird dir eh Keiner helfen! Das sind meine Gemächer und niemand würde es wagen hier einzukommen. Es weiß auch Keiner das du hier bist.“ „NEIN…!“ Teje hatte Tränen in den Augen und große Angst. Ihre Versuche sich zu wehren, waren ergebnislos, da der Prinz ohnehin mehr Kraft hatte als sie. „Komm schon Teje… Schön…“ „Schluss jetzt!“, Seth war es, der Ramoses so brutal von ihr herunterriss, das Rami mit dem Po auf dem Boden knallte. „Seth?“, Teje sah ihn schwer atmend an und konnte sich nicht wirklich rühren. „Du schon wieder? Was fällt dir eigentlich ein in meine Gemächer einzudringen?“, fuhr Ramoses stocksauer seinen Cousin an: „Das werde ich…“ „Du wirst gar nichts! Du hast dich an einem Mädchen vergriffen, das nicht wollte!“, Chephren drehte Ramoses den Arm auf den Rücken, so das sich der Prinz, der eben nach einem Dolch greifen wollte, nicht mehr wehren konnte. „AHH! Du auch noch…“, knirschte Ramoses der seinem Stolz nach nicht zugeben konnte, dass ihm eben der Arsch auf Grundeis ging. „Klar doch! Und ab heute lass ich dich nicht mehr aus den Augen. Ich hab eh nichts zu tun“, knurrte Chephren ihn an. „Teje…“, Seth hob Teje auf die Arme, die zitterte am ganzen Leib und ihre Augen waren immer noch geweitet: „Chephren, ich bring sie in dein Zimmer, okay?“ „Klar, ich kümmer mich um den hier!“, nickte Chephren und wartete bis die Tür hinter Seth und Teje wieder zu war, ehe er Ramoses heftig auf den Boden stieß. „Aua…“ Rami knickte dabei mit dem Fuß um, rappelte sich aber dann auf: „Was willst du? Das hier geht dich doch wohl einen Scheißdreck an! Sie ist doch nicht deine Schwester.“ „Dein Glück! Wenn du Isa anfasst, bist du mehr als Tod. Dann quäl ich dich, wochenlang, bis du um den Tod bettelst!“, drohte Chephren ihm an und knackste bedrohlich mit den Fingern: „Ganz zu schweigen von dem war Isa selbst mit dir anstellt, wenn du sie angrabscht.“ Rami wollte noch was sagen, aber da hatte er Chephrens Faust tief in seinem Magen und er schmeckte schon etwas Blut in seinem Mund. „Ich warne dich, Ramoses. Noch ich bin lieb und liebe eigentlich das Pazifistendasein, aber wenn du noch mal irgendjemand zwingst dir zu Diensten zu sein, dann brech ich dir die Beine!“, Chephren stieß Ramoses auch noch gegen das Bett und donnerte dann die Tür zu dessen Gemächern zu. Ramoses rührte sich erstmal nicht mehr. Er hätte nicht gedacht, dass sich Chephren als so gefährlicher Gegenspieler erweisen würde. Eigentlich hatte er den angenommenen Sohn seines Vater immer links liegen lassen und einen Bogen um den Wüstenjungen, wie er ihn immer mal wieder nannte, gemacht. Doch jetzt, musste er sich was einfallen lassen. An Seth kam er nicht ran, da er dadurch die Unterstützung seines Onkels verlieren würde. Aber Chephren? Das war auch nicht einfacher, immerhin war Chephren jetzt ein Prinz und auch wenn er von ihm verprügelt worden war, konnte er nicht zu seinem Vater laufen. Seth und Chephren würden ihn auffliegen lassen und für einen Prinzen war es ungehörig, ein Mädchen zu vergewaltigen. Zumindest wenn es aufflog. Rami setzte sich auf und krabbelte auf sein Bett… erstmal schlafen, dann wieder Pläne schmieden. „Geht’s wieder?“, Seth hatte Teje auf einen Stuhl gesetzt und sah sie an. Sie wirkte irgendwie noch sehr geschockt und sah einfach nur auf den Boden. Das Seth da war, hatte sie noch nicht mal registriert. „Teje! Hey…“, er wusste nicht so recht was er tun sollte. Immerhin hatte Seth noch nie ein Mädchen in einer derartigen Verfassung vorgefunden. Teje starrte ihn urplötzlich an und schniefte: „Er … er… er hat… mich…“, weiter kam sie nicht, da ihr die Tränen in die Augen schossen und ihre Stimme versagte. „Ist ja gut… Beruhige dich… Ramoses hat nicht mit dir geschlafen. Cheph und ich waren rechtzeitig da. Du bist noch unberührt“, erwiderte Seth, der neben ihr kniete. „Ah…“ Teje fuhr sich wie ein kleines Kind mit den Händen über das Gesicht um sich sie Tränen wegzuwischen: „Wirklich? Er hat nicht…?“ „Nein, Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir haben dich gehört und konnten dir helfen“, wiederholte Seth noch mal und lächelte leicht: „Jetzt wein doch nicht, es ist alles gut. Er wird dich sicher nicht mehr anfassen.“ „Er hat…“, Teje stockte und wieder schossen ihr Tränen in die Augen: „Mir seine Zunge in den Hals gestreckt…“ Seth seufzte innerlich, Teje war ja völlig neben der Spur und er hatte gedacht, dass sie jetzt erstmal erleichtert wäre zu hören, das Ramoses nicht mit ihr geschlafen hatte. „Mein erster Kuss…“, Teje sah auf ihren Schoß und nestelte an den Fetzten ihres Kleides herum: „Er hat ihn sich geholt… das ist ein Alptraum…“ „Teje…“, Seth nahm sie in den Arm: „Jetzt beruhige dich doch.“ „So wird das Nichts…“, Chephren kam in sein Zimmer und sah die Beiden an: „Sie ist völlig apathisch und hört dich nicht mal richtig. Ich bin mir auch sicher, dass sie dich nicht mal erkennt. Hier gib ihr was zu trinken!“ Er goss einen Schluck Wasser ein und gab den Becher dann Seth. Seth nahm den Becher und hielt ihn Teje hin, die nur zögerlich danach griff und ein wenig trank. „Was soll ich jetzt machen? Vielleicht sollten sich lieber Mana, Isis oder meine Tante um sie kümmern. Immerhin sind wir auch nur Männer“, dachte Seth nach. „Willst du ihr das zumuten? Es reicht das wir es wissen und wie gesagt, sie liebt dich. Teje würde es sicher gut tun, wenn du dich um sie kümmerst. Sei für sie einfach nur da und rede mit ihr. Die Kleine ist durcheinander und hat eben Grausames erlabt. Sieh dir ihre Arme an, lauter blaue Flecken und ihr ganzer Körper wird damit übersät sein. Ramoses war nicht zimperlich und wenn du dir nichts einfallen lässt, wird er sie bei der nächsten Gelegenheit wieder in sein Bett zwingen. Ich bin nicht immer da und außer mir und dir, wird sich hier niemand gegen ihn erheben und was ausrichten kann. Atemu ist nicht da und Tepi ist Rami hörig geworden“, erwiderte Chephren und sah Teje an. Sie tat ihm leid, aber er war froh, dass es nicht seine Schwester war, die so hilflos dasaß und von Rami fast vergewaltigt worden war. „Aber ich…“, Seth sah zu seinem Freund: „Ich bin doch nur…“ „Der Mann den sie liebt! Ich geh jetzt raus und lass euch alleine. Kümmer dich um sie, ja? Ich lass ihr was zum Anziehen bringen“, entgegnete Chephren und verließ wieder das Zimmer. Seth sah ihm geschockt nach und sah dann wieder auf Teje, die wieder an ihrem zerfetzten Kleid nestelte und weinte. Was sollte er denn machen? Sie redete nicht richtig mir ihm, auch wenn das nichts Besonders war, dass sie sonst immer hochrot wurde, aber jetzt war sie wie ein Häufchen Elend. Nicht auszudenken, was mit ihr wäre, wenn Ramoses es geschafft hätte, sie… „Ich kann nie wieder einen Mann küssen…“, nuschelte Teje… „Unsinn. Keiner wird dich dafür hassen. Du wolltest es doch nicht“, gab Seth zurück und merkte das sie sich von ihm löste. „Na und? Ich fühl mich so schmutzig… so benutzt… Wie soll ich mich denn verhalten? Ich hab Angst… er hat mich anfasst, seinen ekelhaften Mund auf meine Haut gepresst…“, schluchzte Teje und krallte sich an ihren Knien fest. Du lieber Himmel… Sind alle Frauen so emotional?, fragte sich Seth und nahm dann ihre Hände von den Knien: „Jetzt hör auf damit. Teje, du bist noch immer du selbst und auch wenn er dich geküsst hat, wird sich nichts daran ändern, dass du rein bist. Ramoses hat dir nicht deine Unschuld genommen. Ich weiß, dass mein Cousin sehr brutal ist und dass du jetzt Angst vor ihm hast, trotzdem brauchst du dich nicht so elend zu fühlen. Du hast nichts falsch gemacht. Und wenn ein Mann, dich nicht will, weil du einen Prinzen abweißt, ist er nicht gut genug für dich. Es gehört viel Mut dazu und sehr viel Willensstärke sich meinem Cousin zu widersetzen. Du kannst Stolz auf dich sein, ganz ehrlich.“ Teje schniefte noch mal und presste die Augen zusammen: „Aber er wird es wieder tun…“ „Nein, jetzt nicht mehr. Glaub mir, ich nehm ihn mir noch mal zur Brust und Chephren ist Meistens hier. Er kümmert sich um dich, wenn du hier bist und ich nicht da sein kann. Das wird schon wieder…“ „Seth…“, Teje sah ihn plötzlich an, als würde ihn erst jetzt so wirklich wahrnehmen: „… Ich danke Euch… Das ist Ihr euch die Zeit nehmt, euch um mich zu kümmern. Es ist sicher eine Last, mich zu kennen.“ „Nein… wie kommst du denn drauf?“, Seth runzelte dir Stirn. Irgendwie verstand er sie einfach nicht, aber süß war sie schon und auch sehr hübsch: „Und sag einfach Seth zu mir.“ „Ich bin allen ein Klotz am Bein. Ich kann mich nicht wehren und bin zu nichts fähig. Wenn ich nicht Heiler wäre, dann wäre ich wohl am Besten eine nutzlose Sklavin…“, meinte Teje: „Ich seh auch nicht Besonders aus und feige bin ich auch noch.“ „Du bist doch sehr hübsch. Und deine Fähigkeiten werden hoch geschätzt, immerhin wirst du meine Tante umsorgen, wenn sie krank ist und es ist nicht feige, sich nicht gegen einen Stärkeren wehren zu wollen.“ „Das mein ich nicht! Ich bring es nicht fertig zu sagen das ich Euch liebe…“, platzte es aus ihr heraus, doch gleich danach stockte sie und sah auch gleich wieder weg. Sie hatte es nicht sagen wollen und erst nicht in dieser Situation. Sie hatte nicht mal mehr was Ordentliches an und auch sonst schämte sie sich über ihre Erscheinung. Der Kohel war verlaufen und sie fühlte sich so jämmerlich. Seth machte im ersten Moment große Augen und kratzte sich dann am Hinterkopf. Chephren hatte also eindeutig recht gehabt und Teje war in ihn verliebt. Sie hatte es eben zugegeben und schon war es ihr peinlich. „Wieso? Ich bin nun wirklich der Letzte, in dem man sich verlieben könnte… Ich bin nicht besonders nett oder so was in der Art.“ Teje riss die Augen auf und starrte einfach gerade aus. Hatte er eben gesagt, dass er sich vorstellen konnte, dass sich jemand für ihn interessierte? „Ihr seid immer nett, zumindest meint ihr nicht immer so böse und kühl, wie ihr tut. Außerdem seid ihr immer nett zu mir und ich fand euch schon immer toll, schon bevor ich mit euch geredet habe…“, nuschelte sie vor sich, so das Seth kaum ein Wort verstand. „Du wirst sicher einen Besseren finden. Ich bin nicht gemacht um eine Beziehung einzugehen. Immerhin laufen alle am Ende weg…“, winkte Seth ab. In der Tat hatte es kaum eine länger als nötig bei ihm ausgehalten. Aber er hatte auch erst drei Freundinnen gehabt, aber eben nie wirklich lang. „Werd ich nicht… Ich hab deine Freundinnen gesehen. Sie wollten alles, was du ihnen nicht geben konntest. Aber ich bin da ganz anderes. Ich verlang nicht das du mit mir redest zumindest nicht immer und auch nicht das du die Zeit erzwingst und immer für da zu sein hast. Ich muss doch auch arbeiten und die Anderen hatten keinen Job. Sie waren immer bei dir und das war klar, das du nicht willst, dass man dir ständig auf die Nerven geht. Es stimmt, ich kenne dich nicht sehr gut, aber ich hab dich aus der Ferne gesehen. Ich hab mich in dich verliebt und immer wenn ich dich sah, wurde das Gefühl stärker. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, wenn du da bist und ich weiß nicht was ich rede oder sagen soll. Mir stockt der Atem und … ich geh jetzt!“, Teje sprang auf und wollte auf dem Zimmer, das aber komischerweise abgeschlossen war. Seth sah ihr nach und stellte fest, das sie die Türe nicht aufbekam: „Und warum läufst du immer vor mir weg?“ „Ich …“, Teje drückte gegen die Tür und gab dann auf, aber sie wandte sich nicht ihm zu: „… kann nicht anders. Ich werd nervös und… Macht die Tür auf!“ „Ich glaub nicht, das Chephren dich hier raus lässt, außerdem kannst du so nicht weg“, spielte Seth kühl auf ihre Kleider an. „Das ist gemein!“, Teje sah an sich herunter: „Warum muss mir das passieren?“ Augenblicklich sank sie auf die Knie und vergrub ihr Gesicht wieder in ihren Händen. Seth sah sie verwirrt an. Er hatte ihr doch gar nichts getan: „Was hast du denn, jetzt?“ Teje blieb stumm und rührte sich nicht. Sie schämte sich, so vor Seth gestanden zu haben. Er hatte sicher ihren Busen gesehen und auch viel zu viel Haut, als wäre sie eine kleine Dienerin und keine anerkannte Heilerin. Sie hatte gelernt sich bedecken zu müssen, da sie kein kleines Kind mehr war und jetzt hatte sie halbnackt vor ihrem Traummann gestanden. Es herrschte ein einziges Chaos in ihrem Kopf und irgendwie verstand sie nicht wie sie eben noch alles so offen hatte sagen können. Sie musste hier weg, sich in einer Ecke verkriechen und warten bis er es vergessen hatte. Es würde peinlich werden mit ihm zu reden, da er jetzt wusste, was sie fühlte. „Du bist seltsam… Du sagst du magst mich, aber rennst immer weg. Wie soll da ein normaler Mensch draufkommen, das du ihn magst?“, meinte Seth nach einer Weile. „Was?“, Teje sah jetzt doch zu ihm. Ihre Haare hingen ihr etwas über die blauen Augen, die in der Sonne nass glänzen. Sie wirkte zerbrechlich und eingeschüchtert, aber auch sehr niedlich. Ihre Augen gefielen ihm aber schon sehr und ohne zu wissen warum, zog er sie dann auf die Beine und streifte ihr die Haare zärtlich aus dem Gesicht. „Du hast mich schon verstanden. Wie soll ich denn merken, dass du mich gern hast, wenn du ständig wegläufst. Das ist nicht sehr offensichtlich. Im Gegenteil, dann denke ich, das du mich nicht leiden kannst. Jetzt kuck mich nicht so an…“ Teje sah ihn mit leuchtenden Augen an und war leicht rot geworden: „Was heißt das jetzt? Das ich mir Hoffungen machen darf?“ „Mal sehen. Wenn du nicht immer wegläufst, wenn wir uns sehen!“, dachte Seth nach und lächelte sie an: „Irgendwie mag ich dich schon.“ „Wirklich?“, Teje versuchte ruhig zu bleiben, doch dann sprang sie ihn an und umarmte ihn: „Ich werd sicher nicht mehr weglaufen, versprochen! Ich red auch mit dir und versuch nicht mehr so rot zu sein. Ich geb mir Mühe, damit du dir auch keinen Sorgen mehr machen musst und ich nicht immer von dir beschützt werden muss und… Hm? Hmmmm“ Teje fielen die Augen zu, als Seth sie küsste. Es war ihm zu viel geworden ihr zuzuhören und im Grunde, war wollte er es auch. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass er sie festhalten musste, da Teje schon fast das Gleichgewicht verlor. ~ Phase 20 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)