Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 17: Phase 15 – Chephrens Gefühle und Phase 16 – El - Farafra --------------------------------------------------------------------- so weiter gehts^^ diesemal gleich 2 kapi^^ ich hoffe es gefällt euch und ihr habt viel spaß udn DANKE DANKE DANKE!!! für eure Komis^^ *Strahl!* Phase 15 – Chephrens Gefühle „Komm schon, es tut nicht weh…“, bat er leise und zog sie noch näher zu sich. Isa schloss die Augen und atmete tief durch: „Ich weiß…“ Sie spürte dann seinen Atem näher kommen und seine warmen Lippen, die sich sanft auf ihre legten. Er verführte sie zu einem zärtlichen Kuss und dazu ihn zu erwidern. Atemu beendete nach einer Weile den Kuss und lächelte. „Was?“, wollte Isa wissen. „Nichts… aber ich hab grad an unseren ersten Kuss gedacht“, meinte er und streichelte ihr über den Kopf: „Damals hätte ich nicht gedacht, das du mich so abblitzen lassen kannst…“ „Weißt du…“, Isa brach wieder ab und dachte nach: „… ich auch nicht…“ „Und warum machst du es mir dann so schwer?“ „Ich will nicht noch mal das Thema anschneiden. Wege mögen sich kreuzen und eine Zeit lang in dieselbe Richtung laufen, aber unsere trennen sich wieder. Du und ich gehören an verscheide Orte und haben verschiedene Aufgaben. Und ich hab keine Lust mich nach etwas zu sehnen das ich nicht haben kann. Du bist mein Bruder, Ati…. das darf nicht sein…“ Erst wollte Atemu ihr widersprechen, doch dann bemerkte der den Schatten an den Karren: „Das ist mir aber egal!“ „Aber mir nicht… Geschwister sollten nichts miteinander anfangen“, Isa wurde leiser: „Das ist Haréré….“ „Wirklich?“, Ati schielte zu dem Schatten, den Isa besser sehen konnte. Denn grinste er und fuhr Isa über den Rücken. „Ey…“, zischte sie ihn an: „Was wird das?“ „Was wohl? Ich sorg dafür sie mitkriegt, dass ich was mit dir hab?“ „Bitte?!“, Isa starrte ihn an und konnte gar nicht so schnell reagieren wieder sie schon wieder küsste, aber dieses Mal ziemlich heftig und einnehmend, so das Isa gar nichts tun konnte. „Vater!“, Haréré warf sich ihrem Vater in die Arme und heulte. „Was ist denn?“ Hêtshepsu sah sie verwirrt an und runzelte die Stirn. „Er ist… Ati hat sie geküsst!“, weinte Haréré weiter- „Wie was wo?“, Hêtshepsu löste sie erst mal von sich und setzte sie auf ein Kissen und gab ihr ein Tuch um sich die Tränen wegzuwischen. „Atemu und Isa… du hattest recht, er steigt seiner Schwester nach… Ist das zu fassen? Seiner eigenen Schwester! Dabei ist sie doch auch nicht hübscher als ich und auch noch so gewalttätig!“, schniefte Haréré weiter. „Warum bist du auch zu ihnen gegangen? Ich hab dir doch gesagt, dass du dich von ihnen fernhalten sollst. Du mit deinen unerfüllbareren Träumen. Ich hoffe das dir das eine Lehre war!“, ärgerte sich Hêtshepsu über seine Tochter. „Aber… Du musst was tun! Er hat mir das Herz gebrochen!“, widersprach Haréré eilig. „Du spinnst ja total!“, herrschte Hêtshepsu sie an: „Ich hab dich gewarnt und Atemu hat dir auch niemals Hoffungen gemacht, also ist es deine Schuld, das dein Herz in Trümmern liegt. Was musst du auch immer solchen Kerlen nachsehen, die du nicht kannst? Haréré, ich hab es satt das du immer wieder versuchst, etwas zu sein, dass du nicht bist. Isa und du, euch trennen Welten voneinander. Sie rennt sicher nicht gleich zu ihrem Vater oder ihrem Bruder, wenn ihr was nicht passt“, gab Hêtshepsu klar und deutlich seine Meinung zu verstehen. „Das ist aber nicht fair! Warum soll ich hinter seiner Schwester…“ „Isahra ist nicht seine Schwester, zumindest nicht seine Richtige. Sie sehen sich nicht im Geringsten ähnlich und sind auch sonst total verschieden erzogen worden. Sei doch nicht so blind. Ich hab auch mit Isa geredet, weil ich das Gefühl hab, das sie die Route ihrer Reise bestimmt. Du musst noch viel lernen was Menschen angeht…“, schnaubte Hêtshepsu und warf seine Tochter aus dem Zelt: „Geh schlafen!“ „Dada!“, sie sah ihren Vater an, folgte ihm aber dann. „HM?“ Isahra setzte sich auf und steckte sich. Irgendwie saß ihr der Schreck von Atemus zweiten Kuss noch immer tief in den Gliedern. Sie hatte sich nicht mal rühren können und das war ihr noch nie passiert. Doch einmal und das hatte auch mit ihm zutun gehabt. Immer wieder, wenn er ihr zu nahe kam, verlor sie ihren wie ihre Kraft. Abwesend fuhr die mit ihren Fingern über ihre Lippen und sah der Sonne entgegen, die sie mit ihren Strahlen so kitzelte, als wollte sie sie warnen. „Ich weiß doch…“, murmelte Isa, als wollte die der Sonne antworten. „Du weiß was?“, fragte Atemu plötzlich, der inzwischen auch aufgewacht war. Er hatte, wie immer einen halben Meter neben Isa geschlafen. „Das ich aufpassen muss“, gab Isa zurück und lächelte ihn leicht an: „Wie geht’s deiner Schulter? Tut sie noch weh?“ „Nein…“, er setzte sich auf und bewegte vorsichtig seinen Arm und die Schulter: „Ich spür keinen Schmerz mehr. „ „Gut, Nimm die Binden ab und wasch sie bitte, da fällt mir ein…“, Isa zog den Zettel au dem Bund ihres Rocks, den Cheops ihr gestern gebracht hatte. „Was ist das?“ „Eine Nachricht aus der Residenz. Chephi hat sie mir geschickt ich dachte du würdest gerne wissen, was er schreibt“, meinte Isa und hielt ihm den Zettel hin. „Echt? Danke!“, Atemu nahm den Zettel und faltete ihn auf. Er war nicht groß, aber besser als nichts und die Nachricht beruhigte Atemu ein wenig. >Hier ist alles soweit ruhig. Pharao, Ahmea und alle Anderen machen sich sorgen um Ati und fragen ständig was ihr treibt. Namo ist in Karnak bei Seth und Mut und Amun gegen jetzt mir auf die Nerven! Ich glaub ich werf sie bald in den See! Sag Ati, das er mal ein oder zwei Zeilen zur Beruhigung schreiben und brav sein soll, haltet die Ohren steif und lasst euch nicht vom Sandsturm begraben.< „Ich soll brav bleiben?“, seufzte Atemu und sah zu Isa. „Ja du sollst mich nicht verführen“, nickte sie und kramte in ihrer Tasche. „Danke, dass konnte ich mir denken. Soll ich gleich schreiben?“ „Nein, Cheops braucht eine Pause. In einer Woche oder so, kannst du schreiben, dann bringt der deinen Brief zu Chephi…“, Isa zog ein Band aus der Tasche und band sich die Haare nach oben zusammen. „Gut, wenn du meinst…“, Atemu sah ihr zu und grinste ein wenig. „Was?“, sie schielte zu ihm. „Du hast da was von gestern…“, schmunzelte er und meinte einen großen Fleck an ihrem Hals, der er ihr verehrt hatte. „Was?“, wiederholte Isa: „Wo?“ „Da…“ Atemu fasste ihr auf den Knutschfleck: „Ist ja riesig geworden.“ „Du... Sag bist du verrückt! Ich hab dich nur nicht geohrfeigt, weil ich verloren hatte und weil Haréré da war! Es sollte nur Theater sein und jetzt das! Ach Mensch, ich bin nicht deine Geliebte!“, fuhr sie ihn an und schubste ihn zurück. Mit der Hand fasste sie an ihren Hals und fühlt ihn ab. Atemu landete auf dem Po und kratzte sich am Hinterkopf: „Ist eben mit mir durchgegangen… Ist doch nicht so schlimm! Das geht doch wieder weg… nach ein paar Tagen, außerdem was soll`s. Haréré wird uns so sicher noch mehr glauben.“ „Das findest du wohl witzig!“, herrschte Isa ihn an. „Jaah, eigentlich schon. Was regst du dich auf, ist doch nicht so als hätte ich meinen knappen Sieg ausgenutzt und dich hergefallen“, gab er zurück und machte sich daran seine Binden abzumachen. „Ah…“, Isa schnaubte: „Wäre auch noch Schöner gewesen. Das nächste Mal mach ich ernst und schon dich nicht, nur weil du noch angeschlagen bist.“ „Will ich auch hoffen… Ich mag es nicht, wenn man mich schont. Das bringt mir nich… Aua“, Ati hatte einen Schlag auf deinem Kopf gespürt. Isa hatte ihm einfach mit ihrem Bo eine über den Schädel gezogen, aber natürlich nur so, dass es weh tat und er nicht gleich KO ging. „Was sollte das denn?“ „Ein Schlag auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen!“, zuckte Isa mit den Schultern: „Komm in die Hufe und hilf beim Zeltabbau!“ „Halt!“, eine Wache sah Arai an, die eben durch das Haupttor in die Residenz wollte: „Wer bist und was willst du hier?“ Arai sah die Wache abwertend an: „Ich bin Arai und ich suche Chephren." „Chephren? Den Prinzen?“, fragte die Wache barsch nach und runzelte die Stirn. Chephren war noch nicht lange ein Prinz und kaum einer wusste dass es ihn gab und dieses Mädchen war wegen ihm hier? Das fand er seltsam. „Genau den", Arai legte den Kopf schief. „Hast du einen Termin? Bist du angemeldet?“, bohrte der Wachmann weiter nach und ein Anderer lief schon mal los. „Nein, aber der Prinz kennt mich", grummelte Arai genervt. „Ohne Anmeldung kann ich dich nicht reinlassen!“, schnauzte der Wachmann sie an: „Der Prinz kennt dich, sagst du…, aber ob das stimmt, weiß ich nicht und so wie du aussiehst, bist du sicher keine der Bäuerinnen!“ Der Wachmann sah sie abschätzend an: „Du bist nicht die Erste die hier rein will…“ „Und ich bin auch sicher nicht die Erste die dich KO schlägt, wenn du nicht abhaust", sagte Arai und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. Im ersten Moment wich der Wachmann zurück doch dann grinste er gemein: „Selbst wenn du an mir vorbeikommen solltest, wartet da drin ein ganzes Regiment. Also warte gefälligst, bis mein Kollege zurückkommt. Er geht fragen, ob dich der Sohn unserer Königin kennt!“ „Na schön", gähnte Arai und lehnte sich genervt an ihr Pferd. Es dauerte nicht lange da kam der eine Wachmann zurück und zitterte: „Ich soll sie reinbringen, wenn mir mein Leben lieb ist…“ Der Andere zog eine Augenbraue hoch: „Na dann… Was ist denn mit dir passiert?“ Arai verzog leicht die Mundwinkel: „Na hoffentlich war nett." Der Wachmann sah sie an: „Er hat mich in Grund und Boden gestampft… Ich geh da nicht mehr rein… Einfach dem Weg nach in den Garten…“ Auch sank der Mann bleich zu Boden und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Chephren hatte ihn angeschrieen, auch wenn der Wachmann sich sicher war, das der Prinz nur genervt gewesen war, hatte er jetzt Angst vor dem angenommenen Sohn des Pharaos. „Ist gut", meinte Arai verwirrt und folgte seiner Wegbeschreibung. „Chephren…“, Mut und Amun rannte ihrem großen Halbbruder nach. „Verschwindet, ihr kleinen Nervensägen! Ich bin nicht euer Spielzeug!“, brüllte er die Beiden so laut an, dass Arai ihn schon hören musste. Arai schluckte: „Da soll ich jetzt hin?" Vorsichtig ging sie weiter, und sah auch schon die Gärten und Amunhotep der mit Mutanch Chephren jagte. „Brüderchen!“, Mut sprang Chephren an und klammerte sich an seinem Bein fest. „Was wollt ihr von mir! Geht Ramoses nerven!“, schnaubte Chephren sauer, und versuchte das 10-jährige Mädchen wieder abzuschütteln. „Aber wir mögen dich viel lieber!“, grinste Amun ihn an. Arai musste grinsen. „Das ist ja mal niedlich", murmelte sie und zog eine Augenbraue hoch. „Chephren!“, Mut grinste zu ihm hoch: „Ich liebe dich! Heiratest du mich, wenn ich groß bin? Ich werde sicher eine Schönheit, wenn ich erst mal so alt wie Mana bin!“ „Bitte?!“, Chephren starrte sie an. „Ja dann bist du noch mehr ein Teil der Familie! Mein Schwager und mein Halbbruder! Ist das nicht schön?“, nickte Amun. „Ich denk ja nicht dran!!“, Chephren packte Mut und warf sie in den nahe liegenden See, dann sah er zu Amun: „Willst du auch?“ Noch bevor Amun was sagen konnte ging Arai näher ran: „Das war weniger nett", mischte sie sich nachdenklich ein. Amun sah an Arai nach oben: „Du bist aber hübsch!“ Chephren klappte der Mund auf und er starrte sie an: „Du? Hier?“ Arai wurde leicht rot und sah Amun an. „Ähm, danke", sagte sie und sah dann auf zu Chephren: „Sieht so aus, nicht?" „Ich dachte das wär ein Witz, als der Wachmann kam und meinte eine Arai will mich sehen… Na los verschwindet ihr Beiden!“, Chephren sah seine Geschwister ernst an: „Geht unsere Mutter suchen oder so was…“ „Aber…“ Mut, war aus dem See geklettert und zurückgekommen. „Los!“, donnerte Chephren die Zwillinge an.“ „Heute wieder sehr freundlich?", fragte Arai langsam und sah die Beiden kleineren an. „Das sagen wir Namo!“, drohen die beiden Pharaonenkinder und rannten dann weg. „Von mir aus! Dem ist das eh egal…“, zuckte Chephren mit den Schultern und sah zu Arai: „Willst du damit irgendwas sagen?“ Arai lachte auf: „Nein, was sollte ich schon sagen wollen?" „Vielleicht, das ist ein schlechter großer Bruder bin?“, fragte Chephren nach: „Woher weißt du überhaupt, dass ich hier bin?“ „Isa meinte, dass du hier bist", antwortete Arai und streckte sich. „Isa?“, Chephren schnaubte wütend: „Das hätte ich mit denken sollen, dass sie dir das gleich auf die Nase binden muss… Und warum bist du hier? Willst du dir den Pharao ansehen?“ „Ich wollte sehen wie es dir geht….", Arai zuckte mit den Schultern: „…aber da es dir offensichtlich gut geht, geh ich wieder." Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte gehen. Chephren sah ihr nach: „Du bist also nur deswegen nach Theben gekommen? Jetzt freu ich mich dich zu sehen und du hast nichts Besseres zu tun, als gleich wieder zu verschwinden…“ Chephren redete nur so laut, das sie es gerade noch hören konnte. Arai drehte sich um und lächelte leicht. „Nein, ich wollte sehen wie du als Prinz aussiehst", gab sie kichernd zu. „Ha ha ha!“, brummte Chephren und sah an sich herunter. Gezwungenermaßen hatte er sich die Prinzenkluft aus strahlendweißem, Leinen angezogen und den schweren Goldschmuck angelegt. Seine Mutter hatte ihn solange genervt, da man ja in der Residenz sehen sollte, das er ein Prinz war und kein einfacher Niemand… Aber diese Sandalen, waren mit Abstand so schlimm gewesen das er sie einfach ausgezogen hatte und auch das schwere Pektoral hatte er einfach verschwinden lassen. „Ich finde das nicht lustig… Ist alles so schwer…“ „Sieht auch danach aus", lachte Arai weiter. „Also bin ich wieder mal nur dein Hofnarr?“, gab Chephren von sich: „Willst du auch mal?“ Arai legte nachdenklich den Kopf schief: „Damit du was zum Lachen hast?" „Wäre nur fair. Hast du hunger oder durst?“, fragte er nach um abzulenken. „Du?“, Tepi stand plötzlich am Seiteneingang und sah Arai feindselig an. Arai schüttelte den Kopf und sah dann zu Tepi. „Ich…", zischte sie. „Du…“, Tepi fuhr sich demonstrativ durch die blonden Haare und kam auf Arai zu, als wäre sie schon eine große Königin. „Was willst du? Ich hab dir doch gesagt, dass du mir aus dem Weg gehen sollst, Tepi! Du bist mit Atemu verlobt, also verzieh dich!“, sagte Chephren und sah Tepi nicht mal richtig an. „Ich…", grummelte Arai, „…hast du noch mehr Worte in deinem Wortschatz, oder nicht?" „Tepi, geh! Ich leg keinen Wert drauf, dich hier zu sehen!“, erwiderte Chephi und wandte sich an Arai: „Du kennst sie doch…“ „Du bist der Grund warum Chephi mich nicht will!“, brüllte Tepi plötzlich los. Arai sah sie nachdenklich an: „Na, das tut mir ja leid für dich, aber ändern kann ich es nicht." „Musst du das gleich in ganz Theben rumbrüllen?“, stöhnte Chephren…: „Du bist die künftige Königin! Achte mehr auf deine Worte! Oder hat Isa sich umsonst breitschlagen lassen mit Atemu zu schlafen?“ „Ja und? Ich will aber nur dich!“, widersprach Tepi: „Soll Arai doch Atemu heiraten und Königin werden!“ Arai schauderte: „Ich hau dann mal ab. Langsam werd ich hier mit zu Vielen verkuppelt." „NEIN!“, Chephren hielt sie fest: „Tepi ist nur beleidigt, weil ich sie hab sitzen lassen.“ „Ja deinetwegen! Du magst ihn nicht mal!“, brüllte Tepi Arai an. Arai sah sie ausdruckslos an: „Und das weißt du genau?" „Ihr streitet doch nur, wenn ihr euch seht und jedes Mal, wenn du wieder gehst, ist er am Boden zerstört… Du redest auch nie wirklich mit ihm und denkst auch nicht an Cheph.“ „Sei endlich still!“, Chephren lief hochrot an: „Das geht dich nichts an, Tepi!“ Arai lächelte schwach: „Wir streiten doch nicht wirklich." „Ach nein?“, Chephren sah Arai an: „Ich brennst mich jedes mal an. Ich bin jedes Mal eine angekokelte halbe Leiche, wenn wir uns wieder trennen!“ „Ihr könnt mich mal!“; schnauzte Tepi und ging wieder. Arai lachte. „Das ist doch witzig", sagte sie unschuldig. „Ach es ist witzig das ich jedes mal Brandwunden hab?“, ärgerte sich Chephren: „Hier, die ist immer noch zu sehen und vernarbt!“ Er hielt ihr eine Narbe am Oberarm unter die Nase. Eine schöne große Barndnarbe in undefinierbarer Form, war dort zu sehen. „Oh", machte Arai: „Entschuldige." „Ist das alles?“, Chephren sah sie an: „Das ist also nur ein Spaß für dich?“ „Nein", Arai seufzte kurz: „Es tut mir leid." „Und warum bist du wirklich hier?“, fragte Chephren und sah sie forschend an. „Ähm", Arai zuckte mit den Schultern. Chephren zog sie weiter hinter in den Garten und setzte sich dann in einen Stuhl in den Schatten: „Theben liegt doch gar nicht auf deinem Weg.“ „Woher weißt du das?", fragte sie und sah ihn an. „Du bist wie ich und Isa und meidest große Städte. Hattest du etwa so große Sehnsucht nach mir, dass du schon extra zu mir kommst?“, grinste Chephren sie an. „Vielleicht", Arai lachte leicht. „Jetzt rede schon!“, bat er. „Hast du doch grade selbst gesagt", seufzte Arai und sah zur Seite. „Ach nee jetzt, oder? Du bist wirklich meinetwegen hier gekommen?“, er packte sie an der Hand und zog sie näher zu sich. Arai sah ihn erschrocken an: „Ja... ähm... nein... doch... ja, verdammt." „Was denn? Mach ich dich nervös, kleiner feuriger Phönix?“, lächelte er und bugsierte sie auf seinen Schoß: „Wirst du etwa weich?“ „Ich?" Arai schnaubte und sah ihn schief grinsend an, „Das träumst du." „Ohoh oh!“, er schnappte spielerisch nach ihr um sie ein wenig zu ärgern. Arai zuckte erschrocken. „Hey", lachte sie leicht. „Was hat Isa dir gesagt, dass du auf einmal so nett bist. Eigentlich hab ich jetzt schon Brandblasen…“, fragte er und legte den Kopf schief. „Ich bin nett?" Arai zog eine Augenbraue hoch, „Ich bin dein schlimmster Alptraum." „Nein, mein schönster Traum. Du wirst es zu meinem Alptraum, wenn du einen Freund hast!“, räumte er ein: „Na komm schon, warum bist du nicht ehrlich? Isa hat dir doch sicher gesagt, das ich dich gern habt und Tepi hat das ja auch unmissverständlich ausgedrückt.“ Arai wurde leicht rot. „Na schön, Isa meinte, dass ich dir nicht ganz egal bin", räumte sie nachdenklich ein. „Stimmt, du bist die Einzige die mir neben meiner Schwester irgendwas bedeutet“, gab er zu. „Wow", machte Arai und sah zu Boden. „Was denn? Was hab ich nicht für dich getan, wenn du es verlangt hast?“, erkundigte sich Chephren, schon fast beleidigt. Es stimmte ja auch was er sagte und Arai hätte es eigentlich schon längst merken können, dass sie in seinem Leben eine mehr als große und wichtige Rolle spielte. Warum würde er sich sonst immer wieder von ihrem Feuer anzünden lassen? „Eigentlich nichts", antwortete sie leise. „Was willst du hören? Ein größeres Kompliment ist dich mit Isa auf eine Stufe zu stellen, kann ich dir nicht machen“, dachte Chephren nach. Arai lächelte: „Ich weiß." „Und was verlangst du dann noch?“, seufzte Chephren und lehnte sich zurück. „Nichts…", sie stand auf: „… was sollte ich denn verlangen?" „Das überlass ich dir…“, er sah ihr nach: „Soll ich es sagen?“ „Sagen?" Sie drehte sich zu ihm um. „Ja, wenn du willst, sag ich es dir, was ich denke…“, Chephi lächelte ein wenig: „Und das kostet mich mehr Überwindung als jeden Anderen.“ Arai runzelte die Stirn: „Ich höre dir zu." Chephren zuckte zurück: „Das…“ Er hatte nicht damit gerechnet das Arai so schwer von Begriff war. Arai lächelte fies: „Das?" „Du weißt das ganz genau…“, brummte Chephren und sah sie säuerlich an: „Ich weiß ja, du hasst mich abgrundtief!“ „Du scheinst wirklich Gedanken lesen zu können", dachte sie laut nach. „Na toll! Dann geh ich besser rein, bevor du wieder zum Flammenwerfer wirst…“, gab Chephi sauer zurück und ging Richtung Eingang. „Ich denke eher, dass ich wieder gehen sollte!", rief Arai ihm nach, „Ich muss wirklich langsam weiter." „Tut mir leid das du deine Zeit verschwendet hast, ich dachte das du mir was zu sagen hättest, wenn du schon extra herkommst…“, Chephren drehte sich zu ihr: „Macht es dir solchen Spaß mit mir zu spielen?“ „Nein", Arai schüttelte den Kopf: „Wie kommst du darauf?" „Weil du das jedes Mal tust, wenn du auftauchst“, er ging die ersten Stufen hoch und dachte nach… Nein, noch mehr kam er ihr nicht entgegen, wer war er denn? Er hatte Arai nun wirklich immer deutlich gezeigt, das er sie gern hatte und auch schon oft gesagt, aber es hatte nie einen Sinn und jetzt hatte er auch keine Lust mehr. . Arai atmete tief durch und lief ihm dann nach: „Warte", seufzte sie. „Was?“, Chephren blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Ähm", machte Arai und küsste ihn dann einfach, „Das…" Chephren sah sie an und seufzte: „Liebst du mich?“ „Ja", nuschelte sie. „Wirklich?“, er hob ihr Kinn an und lächelte: „Bleibst du noch über Nacht?“ Arai lächelte sanft. „Wenn du willst…", nickte sie, „…aber morgen muss ich weiter." „Ich weiß!“, er zog sie zu sich: „Reden wir morgen drüber, ja?“ „Ist gut", lächelte sie. Chephren zog Arai in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich: „Hier wohn ich zurzeit…“ Arai sah sich um: „Gefällt mir irgendwie." „Na ja… nicht mein Fall… ist mir alles zu edel… ich bin lieber in der Wüste, aber im Moment muss ich hier bleiben“, er setzte sich auf sein Bett und sah Arai zu, wie sie sich umsah. Arai nickte. „Ich verstehe, was du meinst. Ich bin auch lieber unterwegs", antwortete sie und setzte sich dann zu ihm. „Da sind wir uns wieder mal sehr ähnlich.“ Chephren streifte ihre Haare zurück und küsste sie auf den Hals. Arai kicherte leicht und lehnte sich an ihn. „Warum hast du mich solang hingehalten?“, fragte er und drückte sie an sich und küsste sie dann auch gleich recht heftig. „Ich weiß es nicht", nuschelte sie und küsste ihn ebenfalls. „Was ist denn? Warum denn so schüchtern?“, lächelte er und warf sie rücklings auf sein Bett. „Ich? Schüchtern?" Arai grinste schief. „Du nuschelst so…“, meinte er und küsste sie auf die Nasenspitze. Arai lachte und zog ihn zu sich: „Ach?" „Jaah!“, er strich ihr durch die Haare: „Das hab ich mir sooft gewünscht… Das du und ich…“ Arai lächelte und kuschelte sich an ihn: „Wirklich?" „Ja!“, er drückte sie fest an sich: „Ich liebe dich schon viel zu lange… Ich kenn dich auch so gut und, na ja… ich hab mir gedacht das ich dir bei der Suche nach deinen Eltern helfen möchte und…“ „Und?" Arai lächelte. „Dich zu meiner Frau machen…“, flüsterte er ihr ganz leise und kaum hörbar ins Ohr und wollte ihr dabei eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Arai schauderte: „Das willst du dir antun?" „Ja will ich. Seit 5 Jahren liebe ich dich. Was meinst du würdest du mir eine Chance geben?“ „Das würde ich", nickte sie. „Dann… heißt das?“, fragte er nach. Arai lächelte: „Ja." „Ich wollte wissen ob du mich gleich zum Mann willst, oder ob ich erst noch mit dir deine Eltern suchen muss“, er küsste ihre Stirn: „Mein jetziges Verhalten wird sich danach richten.“ „Hm, schwierige Entscheidung", seufzte sie, „Ich überlass sie dir." „Dann mach ich dich jetzt zu meiner Frau!“, grinste er sie an und streifte ihr das Top ab. „Das wusste ich", lachte sie. Chephren drückte sie in die Kissen und küsste sie. „Arai? Die Sonne geht auf…“, flüsterte er ihr ins Ohr und streichelte sanft über ihren Arm. Er glaubte irgendwie noch nicht ganz wach zu sein, da sie immer noch da war. Arai gähnte und streckte sich dann: „Ja, ich sehe es." „Willst du wirklich gehen?“, er zog sie zu sich…: „Aber wie geht’s dir? Hast du mich überlebt? Meine kleine Ex-Jungfrau?“ Arai wurde rot und knuffte ihm in die Seite: „Ich muss gehen, ich will nicht, aber ich muss." „Ich weiß!“, seufzte er und fuhr ihr durch die Haare: „Ich würde dich begleiten wollen, aber…“, er brach ab. „Du musst hier bleiben, ich weiß", seufzte sie und setzte sich dann auf. „Ja… solange bis Isahra da ist und Atemu sicher hier abgeliefert hat…“, stimmte er ihr zu und küsste sie zwischen die Schulterblätter: „Aber ich bleib dir treu und komm dann zu dir!“ „Wehe dir, wenn nicht", grinste Arai und drehte sich zu ihm. „Jetzt wo ich hab, brauch ich keinen Ersatz mehr!“, grinste er sie frech an: „In einem Jahr, komm ich zur Sphinx. Ich warte dort auf dich, bitte komm auch und sei nicht böse, wenn ich mich verspäten sollte!“ Arai nickte: „Ich werde dort sein, aber ich denke eher, dass ich mich verspäte", sie zwinkerte und stand dann auf. Chephren folgte ihr und lächelte: „Solange du nicht mehr als einen Monat Verzug hast…“ „Oooch, wer weiß", lachte sie. „Arai!“, er packte sie und kitzelte sie durch. Arai lachte weiter und versuchte wegzukommen: „Duuuh." „Was denn?“, er grinste und küsste sie dann sanft: „Ich verlass meine Schwester für dich… Du weißt was das für sie und mich bedeutet oder?“ „Nein", machte sie unschuldig und grinste leicht. Chephren zog eine Augenbraue hoch: „Sehr witzig… Sie fehlt mir und du auch. Arai, du stehst mir ihr auf derselben Stelle und solange ich keinen finde… lassen wir das…“ Er ging zu einer Kiste und holte ein altes abgegriffenes Messer heraus: „Schenk ich dir, damit du mich nicht vergisst.“ Arai sah das Messer an: „Das ist mal ein originelles Geschenk", lachte sie. „Ich besitze nicht viel… Das hab ich seit ich klein bin“, meinte Chephren: „Kuck, sogar mein Name steht drauf. Pass auf dich auf und schick mir eine Nachricht, wenn du Hilfe brauchst.“ „Danke, ich komme darauf zurück", lächelte sie und zog sich dann fertig an: „Aber pass du auch auf dich auf." „Mach ich! Ich kenn hier meine Feinde…“, er küsste sie noch mal und zog sie fest an sich heran: „Ich sehn mich schon nach dir.“ „Ich bin doch noch nicht mal weg", lachte sie und umarmte ihn dann. „Aber gleich, nicht wahr?“, Chephren streichelte ihre Haare: „Geh schon, oder ich lass dich nicht mehr weg!“ „Ich bin schon weg", seufzte sie und löste sich von ihm. Chephren wartete bis sie an der Tür war: „Arai! Ich liebe dich!“ „Ich dich auch", lächelte sie und ging dann. „Uff…!“, Atemu zog mit aller Kraft das Seil straf, mit dem das Zelt im Boden festgemacht werden sollte und wartete bis Ialu das Seil mit einem Hacken im Boden festgemacht hatte. Seit vor vier Tagen seine Schulter sich noch mal gemeldet hatte, gab sie nun endgültig Ruhe und auch sein Training machte vorschritte. Allerdings hatte er übersehn, dass dieses ständige auf- und abbauen der Zelte seine Muskeln und seinen ganzen Körper mehr stählte, als er gedacht hatte. Seine Kraft war auch wieder zurück, wenn nicht stärker, als vorher, nur das Haréré ihn jetzt nur noch schärfer beobachtete ging ihm ziemlich auf den Geist. Mittlerweile hatte das Mädchen auch die anderen jungen Mädchen aus der Karawane angestiftet ihr zu helfen und in Momenten wie diesem. In denen er ohne Hemd, nur mit einem Schurz, unter der heißen Sonne, schweißüberströmt arbeitete sahen ihm alle Mädchen in seinem Alter zu. Na ja, nicht alle… Isahra schnitt ihn aufs derbste. Sie war immer noch sauer, weil er ihr einen Knutschfleck gemacht hatte und hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie sich erst weiter mit ihm Abgeben würde, wenn der Fleck verschwunden sei allerdings durfte der den Bo noch zu Übungszwecken verwenden. „Fertig!“, meinte Ialu und Ati lies das Seil los das sich allerdings nicht viel bewegte. „Gut!“, Atemu wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und sah sich um. Er war sich sicher dass er gleich wieder zum Nächsten gerufen werden würde um zu helfen. „Komm, wir laden die Fässer ab, die wir heute noch brauchen“, schlug Ialu vor. „Okay…“Ati folgte ihm zu dem Karren, der mit einer Plane abgedeckt war. Verfolgt wurden die beiden jungen Männer von gut sechs Mädchen, die ihnen sozusagen nachtippelten. „Haben die nichts Besseres zu tun?“, ärgerte sich Atemu. „Nein, um diese Zeit nicht. Stört es dich denn?“, wollte Ialu wissen, der das alles schon gewohnt war. Auch schob er das Interesse der Mädchen auf Atemu, da er der Meinung war, das sich eh kein Mädchen für ihn interessieren würde. „Ja, eigentlich schon...“, gab Ati zu und zog zusammen mit Ialu die Plane vom Karren und kletterte dann darauf. „Sie finden deine Muskeln eben toll…“ „Weil du ja Keine hast!“, gab Atemu zurück und steig über die Fässer und suchte nach Vollen. „Na ja, nicht so wie du…“, zuckte Ialu mit den Schultern und wurde auch noch leicht rot: „Warum sagst du auch so was? Ich bin doch nur ein Karawanenhändler…“ „Ja und?“, Atemu öffnete eines der Fässer: „Du bist trotzdem kein Schwächling, nur etwas nervös und unbeholfen. Etwas Selbstvertrauen, alle bis auf Haréré haben Interesse an dir, dass sagt zumindest Isa… Das Wasser geht zur Neige…“ „Ich weiß, aber morgen müssten wir in El-Farafra ankommen. Und das ist lächerlich… deine Schwester irrt sich sicher!“, wehrte Ialu ab und stützte das Fass, dass Atemu über die Brüstung des Karrens hievte. „Gut… Aber ich glaub ihr das. Warum lässt du Haréré nicht einfach in Ruhe und sieht’s dich anderweitig um. Es gibt noch mehr…“ „Das könnte ich dir auch sagen! Du steigst deiner Schwester nach…“, gab Ialu zurück. „Ähm…“, Ati seufzte und sah ihn an: „Stimmt, aber das ist was anderes… Isa ist meine Stiefschwester und na ja, darum reagiert sie so. Außerdem hab ich Chancen bei ihr, im Gegensatz zu dir. Haréré will dich nicht, das hast du selbst gesagt.“ Ialu setzte sich auf das Fass und sah zu ihm auf: „Schon aber… Wer will mich denn schon!“ Eigentlich hatte er ins Blaue gefragt doch er bekam Antwort von vier Mädchen, die in der Nähe waren. „ICH!“, riefen sie im Chor und Ialu fiel vor Schreck von seinem Fass. Atemu lachte amüsiert auf: „Na was hab ich gesagt. Du bist beliebt!“ Ialu war hochrot angelaufen und drehte sich langsam zu den Mädchen um. Sie sahen ihn alle an und winkten ihm schüchtern zu. „Das ist ein Witz…“, schluckte Ialu und sah zu Haréré die offenbar selbst nicht so recht wusste, was sie von ihren Freundinnen halten sollte. Immerhin scheinen sie wirklich an Ialu Gefallen gefunden zu haben. „Nein…“, Atemu sprang vom Karren und half ihm mit einem Schwung auf die Beine. „Was findet ihr denn an dem Kerl?“, brummte Haréré, die das nicht wirklich verstand. „Er ist immer nett…“, „… hat immer eine helfende Hand…“, „… sieht ziemlich süß aus und ist es auch…“, „… er ist klug…“, „… zuvorkommend…“, „… kinderlieb…“, „… und sicher treu…“, zählten die vier Mädchen um Haréré auf: „… Einfach ein toller Kerl.“ „Er ist ein Tollpatsch!“, gab Haréré zu bedenken. „Na und? Das ist er nur wenn er nervös ist und ich glaub nicht, dass er verdient hat, dass du so über ihn herziehst. Immerhin hat er dir seine Liebe oft genug gestanden. Du solltest dich nicht über ihn lustig machen“, räusperte sich Atemu ernsthaft. „Das find ich auch! Nur weil er dir nicht gut genug ist, weil er nicht reich ist oder ein großes Haus hat, heißt das nicht, das wir ihn nicht toll finden können. Jede von uns, würde mit Freunden seinen Antrag annehmen, wenn er sich nur von dir losreisen könnte. Keine hier braucht Luxus und große Reichtümer, wir wollen einfach nur Liebe und einen ehrlichen guten Mann, der uns genauso liebt wie wir nun mal sind. Es stimmt das Ialu nicht der schönste Mann unter der Sonne ist, aber was soll’s? Der Charakter zählt doch und nicht das Aussehen!“, meinte Mkit, eine von Harérés Freundinnen: „Und wenn ich ehrlich bin, liebe ich Ialu schon seit unserer Kindheit. Ich hab nie jemand getroffen der so lieb sein kann und sich immer um alle anderen kümmert und allen hilft.“ „Mkit…“ Ialu war jetzt purpurrot geworden und starrte das Mädchen, mit den gelockten Haaren an, das eben zugegeben hatte, ihn zu lieben. Atemu sah gedankenvoll zu Boden. Das was Mkit eben gesagt hatte, von wegen das man nicht nach dem Äußeren gehen sollte, stimmte ihn nachdenklich. Isahra hatte es ihm auch gesagt, nur anderes und er hatte sie nicht ernst genommen, aber jetzt, verstand er warum sie ihn immer wieder abgewiesen hatte und noch immer tat. Zwar sagte sie nicht mehr, dass er sie erst kennen lernen musste, aber im Grunde hatte sie schon recht gehabt. Er hatte sich von ihrem Äußeren täuschen lassen. Er hatte sich nur zu ihr hingezogen gefühlt, weil sie hübsch und nett zu ihm gewesen war. Aber Isa war zu den meisten Menschen nett und half ihnen… „Ist das dein Ernst? Was soll ich mit einem Kerl der nach nichts aussieht!“, gab Haréré von sich: „Ich bin schön und mein Mann muss das also auch sein!“ „Dann tust du mir leid!“, Mkit wandte sich an Ialu und ging auf ihn zu: „Ich weiß, ich hab nie was gesagt, aber du musst es verstehen. Immerhin ist es so, dass du nur Augen für Haréré hattest und ich mir nie Chancen ausgerecht hab und die anderen auch nicht. Trotzdem, ich liebe dich, genauso wie du bist. Ich find dich so süß und na ja, ich bin eifersüchtig auf Haréré weil du ihr immer nachsiehst…“, gab Mkit zu und nahm seine Hand: „Kannst du nicht versuchen eine Andere zu lieben?“ Ialu schluckte und wusste nicht so recht was er sagen sollte. „Moment mal! Was soll das alles? Wollt ihr mir jetzt sagen das ihr alle Ialu liebt.“, wandte Haréré ein und sah zu Atemu: „Was ist denn mit dir? Ich mag…“ „Ich hab noch viel zu lernen…“, grinste Atemu und schüttelte den Kopf. „Was?“, Haréré runzele die Stirn und sah ihn an: „Was meinst du denn?“ „Das ich ein Idiot bin“, antwortete Ati und drehte sich weg: „Ich muss los…“ „Hey! Warte ich komm mit. Ich halt es hier nicht…“ „Haréré, ich geb dir keinen Chance. Hast du`s nicht verstanden? Man kann niemanden lieben, den man nicht wirklich kennt. Du weißt nichts von mir und das ist gut so. Such dir einen Mann, der so ist, wie du ihn erträumst und ich werd weiter versuchen Isa zu erobern. “ „Sie ist deine Schwester!“, entrüstete sich Haréré und stemmte die Hände in die Hüfte. „Und ich bin sowie viel schöner und …“ „Schönheit liegt ihm Auge des Betrachtes. Und wenn ich ehrlich bin, bist du mir zu seicht.“ „Seicht?“, Haréré starrte ihn an: „Was soll das heißen?“ „Das hinter dir nichts anderes ist, als dein Trachten nach Reichtum und Schönheit. Aber das sind Dinge die beim Herz keine Rolle spielen. Zudem gibt es nichts an dir, was mich interessiert. Du gibt’s alles von dir preis, ohne das es jemand wissen will. Deine Persönlichkeit ist nichts was mich anspricht und auch nicht für die, die meine Frau werden soll. Ich brauch und will was, dass man nicht durchschauen kann und immer wieder überraschend ist.“ „Und deine Schwester soll das sein?“ „Ja, Haréré. Isa ist was ich will und ich werd sie noch besser kennen lernen müssen, ehe ich ihr noch mal nahe kommen darf. Ich muss ihre Seele ergründen und sie verstehen, wenn ich das kann, darf ich sagen, dass ich sie wirklich liebe und hab das Recht es zu sagen“, lächelte Atemu und ließ Haréré dann einfach stehen. ~ Phase 15 End ~ Phase 16 – El - Farafra „Isa!“, Atemu fand Isa bei den Pferden und Horus rannte ihm auch schon entgegen. „Hm?“, Isahra wandte den Blick ab und schnaubte nur. „Hey…“, Ati kraulte Horus und sah dann zu Isa: „Brechen wir auf?“ Isa zog eine Augenbrauche hoch, sagte aber kein Wort, sondern sah ihn verwirrt an. „Rau!“, Horus wedelte mit dem Schwanz und leckte Atemus Hand ab. „Ich glaub ich hab hier meine Lektion gelernt…“, er ging auf Isa zu und lächelte sie an: „…tut mir leid, dass ich so aufdringlich war. Du hast recht gehabt, ich kannte dich nicht und hab nicht das Recht dir meine vermeintlichen Gefühle aufzudrängen. Der Knutschfleck … ich entschuldige mich nicht dafür, weil ich dich mittlerweile besser kenne und du dich nicht mal gewehrt hast.“ Isa drehte sich von ihm weg und tätschelte Phean den Hals. „Jetzt komm schon, red wieder mit mir, bitte! Ich will nicht das wir uns anschweigen, das ist nervtötend!“, bat Atemu, aber er beherrschte sich und drehte sie nicht zu sich um. Isahra dachte einen Moment nach: „Was für eine Lektion?“ „Die, die du mich schon seit unserem zweiten oder dritten Treffen versuchst zu erklären. Ein hübsches Gesicht kann dazu führen das einem das Herz höher schlägt, aber wirklich lieben kann man den anderen erst, wenn man seine guten und schlechten Seiten kennt. Und deine erforsch ich noch“, erklärte er und streichelte Horus, der um seine Beine strich. „Das dauert ein Leben, Kronprinz. Na los, brechen wir auf…“, seufzte Isa und schwang sich auf Pheans Rücken. „Solang hab ich zeit!“, erwiderte Atemu und setzte sich auf seinen weißen Sepet: „Redest du wieder mit mir?“ „Nein, noch nicht, aber das musste sein“, schüttelte Isa kühl den Kopf. Die Oase von El- Farafra kam nach einem halben Tag in Sicht. Mit den Pferden und ohne die Karawane waren sie um einiges schneller. Allerdings hatte Isahra nicht vor hier länger als nötig zu bleiben. Hier gab es nichts was interessant wäre und die Menschen hier würden es mit ihrer Freundlichkeit Atemu zu leicht machen. Seit nun knapp zwei Monaten war sie mit Atemu unterwegs und irgendwie wusste sie noch immer nicht ob es ihr Spaß machen, oder sie nerven sollte, ihn immer um sich zu haben. Eigentlich mochte sie ihn, aber was sie sich viel zu oft fragen musste war, wie lang sie ihm noch abweisen konnte… „Hey…“, Ati ritt ein wenig näher zu ihr: „Was weißt du über die Oase?“ Isa atmete durch und hielt sich den Kopf, dann ritt die stumm weiter. „Oh Mann… Jetzt red wieder mit mir… Wie soll ich mich mit dir verständigen, wenn du keinen Ton sagst?“, ärgerte er sich und ritt ihr nach. Isa hielt Phean an und sah Atemu schnaubend an: „Selber schuld. Ich hab dir im Moment nichts zu sagen und deine Fragen kannst du dir sparen. Finds doch selber raus, alt genug bist du doch und dumm auch nicht, also lass mich einfach in Ruhe. Ich hab nicht vor weiter mit dir zu reden. Erst wenn ich den Knutschfleck los bin…“ „Was ist denn daran so schlimm? Deine Haare verdecken ihn doch eh?“, fiel Atemu ein. „Ich bin nicht deine Freundin, Geliebte, oder Verlobte!“, fuhr die ihn an. „Weißt doch Keiner, das er von mir ist und selbst wenn, hast du keine Anstallten gemacht, mich davon anzuhalten. Was musst du jetzt so zickig sein? Ich dachte das wir Freunde sind… Und die letzten Tage, in denen du kein Wort mit mir gewechselt hast, sind nun wirklich Strafe genug!“, gab er zurück. Isa sah zur Seite und verzog das Gesicht. Er hatte Recht, sie hatte nicht versucht ihn abzuhalten, als er ihren Hals geküsst hatte, aber sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass er ihr gleich einen Knutschfleck machen würde… Das war einfach eine Frechheit, die er sich da herausgenommen hatte und auch wenn Haréré das gesehen hatte, war es keine Entschuldigung dafür das jetzt ein riesiger Fleck auf ihrem Hals war. „Find ich nicht…“, sagte sie schließlich: „Auch du kannst dir nicht alles rausnehmen, für wen hältst du dich eigentlich?“ „Für den Kronprinzen?“, dachte er leise nach. „Ähm… ja,…“, sie stockte, das war gründlich schief gelaufen. Als Kronprinz war er natürlich dazu berechtigt sich mehr als Andere zu erlauben, wenn er die Gesetze nicht brach, was er ja nicht getan hatte. Zudem konnte es in der Regel übel ausgehen, den Kronprinzen anzuschreien, zu schlagen oder sonstige unangenehme Dinge mit ihm zumachen… Hätte sie sich das alles in der Residenz erlaubt, hätte sie wohl harte Konsequenzen zu tragen gehabt. Dennoch jetzt war er nicht der Kronprinz: „…Aber im Moment bist du das nicht! Solange du mit mir unterwegs bist, bist du ein einfacher Schreibersohn oder so was… Ist mir doch egal, aber ich lass mir von dir nicht alles gefallen!“ „Ja ja… wenn du meinst…“, seufzte er und schnaubte leise. Es war ziemlich anstrengend mit ihr unterwegs zu sein, auch wenn er sie zugegeben wirklich brauchte. Alleine würde er nicht zurechtkommen und das wusste er nur zugut. In der Oase von Siwa hatte er es gemerkt, dass er in diesem Leben und auf diese Weise aufgeschmissen war. Isahra war es, die alles im Griff hatte und eigentlich mochte er ihre Gegenwart. Aber das Schweigen war einfach zu viel, weil er sich dann verloren vorkam, so als wäre er alleine: „… Ich hab doch schon gesagt…“ „Wie oft hast du das schon gesagt?“, fiel Isa im ins Wort. „Hä?“, er sah zu ihr auf und dachte kurz nach: „Zu oft?“ „Ja, zu oft, ich glaub´s dir nicht mehr, also musst du es mir beweisen.“ „Wie denn? Indem ich nicht mehr mit dir rede?“, wollte er leicht unsicher wissen: „In der Karawane war das schon schlimm, aber da kannte ich die Leute und konnte mit jemand reden und kannte mich etwas aus. Du kannst mich doch nicht einfach anschweigen, wenn wir in einer ganz neuen Umgebung sind!“ „Hast du Angst oder was? Das ist ne Oase und keine Feindesstreitmacht.“ „Sehr witzig!“, brummte Atemu vor sich hin: „Es passt mir einfach nicht, von dir angeschwiegen zu werden. Aber wenn du es so haben willst, dann gut, geh ich halt selber auf die Menschen zu und versuch mein Glück, aber beschwer dich nicht, wenn was schief geht. Ich könnte mich verplappern, mein ganzes Geld ausgeben oder sonst etwas…“ Atemu zählte noch mehr auf und ritt nebenbei langsam weiter. Isa sah ihm nach und dachte nach, ob sie ihn wirklich schon so einfach auf die normalen Menschen loslassen sollte. Noch sah er zu sehr nach einem Edelmann aus… Seine Haut war noch nicht genug von der Sonne berührt und auch seine Hände waren noch zu sauber und noch ein paar Kleinigkeiten. Er konnte durchaus auffliegen, aber da sie ohnehin nicht lange bleiben wollten, wäre das eigentlich eine schöne Feuerprobe. „Phean, na los, weiter geht’s…“, sie tätschelte den Hals ihres Pferdes, das langsam weiter trabte und sich sichtlich über die nahe Oase freute. Horus war schon vorgerannt, da er in den Schatten wollte und Cheops war sicher auch schon auf einem der Wipfel der Palmen. Es dauerte nicht mehr lange und Isa holte Atemu ein, der schon von Sepet gestiegen war und sich im Oasensee den Schweiß abwaschen wollte. Noch war sie sich nicht ganz sicher, ob sie ihm das wirklich antun wollte, aber eigentlich hatte der den Dämpfer, aus ihrer Sicht her, verdient. Es würde sicher auch lustig werden, wenn er versuchte sich hier alleine zu Recht zu finden. Immerhin müsste er selbst für sein Essen und sein Trinken sorgen, insofern er nicht nur Wasser trinken wollte. Sie stieg ab und ging zu Atemus Sachen, die auf dem Boden lagen und fischte das Gold heraus. Es war in einem Säckchen, allerdings ließ sie ihm nur ein wenig Kupfer und einige Silberstücke. „So einfach mach ich dir das nicht… Ati, ich leih mir was von dir! Leder ist teuer!“ „Was?!“, Atemu sah sich zu seinen Sachen um. Er stand im Wasser und wusste nicht sofort was er sagen sollte… „Hey! Warte mal!“ „Nein! Ich muss zum Markt, du kommst ja alleine klar! Man sieht sich, Kleiner!“ winkte sie ihm zu und rannte dann einfach los. Er kam aus dem Wasser und sah ihr nach, dann durchwühlte er seine Sachen und sah nach, um wie viel sie ihn erleichtert hatte. Ati verzog das Gesicht und seufzte, Isa hatte ihm gerade soviel gelassen, damit er sich was zu essen und zu trinken für diesen Tag kaufen konnte und vielleicht noch ein billiges Zimmer. „Das ist nicht fair! Warum…?“ Horus stupste ihn an, sah ihn mit treuherzigen glänzenden Augen an und wedelte mit dem Schwanz. Atemu streichelte ihn über den Kopf und wunderte sich ein wenig, das der Wolf so zutraulich ihm gegenüber geworden war. Am Anfang war der Wolf noch sehr zurückhaltend gewesen und jetzt war er immer da und kam von selbst wenn er Streicheleinheiten wollte. „Was denn? Ist doch meines…“, sagte Atemu leise und setzte sich auf den Hosenboden. Horus legte den Kopf schief und stieß ihn wieder an. Auch gab er einen Laut von sich, als wollte er ihm widersprechen, aber würde auch verstehen. „Ich wünschte du könntest reden…“, seufzte Atemu und wuschelte Horus durchs Fell: „Du könntest mir sicher helfen das ich nicht immer in ein Fettnäpfchen trete. Warum ist deine Herrin nur so kompliziert?“ Der Wolf ließ den Schwanz hängen und schnaubte leise. Auch wenn er nur ein Tier war, wusste er das seine Herrin nicht das einfachste Mädchen war und auch, dass sie es Atemu in einigen Dingen schwerer machte, als es sein musste. Das sie Atemu wirklich gern hatte, hatte Horus natürlich schon bemerkt, da er Isa zu gut kannte, als das nicht zu merken. Daher war es eigentlich unnötig ihn immer wieder wegzustoßen. Aber das ging ihn in nichts an, immerhin war er nur ein Wolf und kein Mensch. Er war hier, weil er es wollte und seine Aufgabe war es Isa zu beschützen, wenn es nötig war. Aber jetzt hatte er auch Atemu als Schützling akzeptiert und blieb meistens bei ihm. Er war klug genug um zu wissen, dass der Kronprinz ihn mehr brauchte als Isa. Nur einer fehlte ihm und zwar Chephren, sein Raufkamerad. Chephren hatte immer mir ihm im Sand gerungen und wild getobt, was Isahra nicht oft tat. Bei ihr fand Horus eigentlich immer mehr seine Ruhe und Geborgenheit. „Du kannst mir wohl nicht helfen…“, stellte Atemu fest und kraulte ihm hinter den Ohren. „Mein… Prinz?“, ertönte plötzliche eine vertraute Stimme hinter Atemu. Horus sah auf den fremden Mann, der hinter seinem Schützling stand und knurrte leicht um ihn abzuschrecken, aber er griff erstmal nicht an. Ati erhob sich, drehte sich um und lächelte: „Mahado!“ Mahado sah Atemu wie gebannt an und musterte seinen Kronprinzen, der von hinten nur an den Haaren erkannt hatte. Aber jetzt, hatte er Schwierigkeiten zu glauben, das vor ihm der zukünftige Pharao von Ägypten stehen sollte. Er war nass, sein Körper war von der Sonne gebräunter als sonst und die großen Narben an der rechten Schulter sahen auch erschreckend aus. Dazu kam, dass Atemu sich einen schon leicht verdrecken Schurz ungebunden hatte. „Ihr seht so… anderes aus…“, meinte Mahado schließlich. „Oh…“, Atemu sah an sich herunter: „Ja… ich weiß… Isa meint ich soll mich unauffällig verhalten und meine Kleider muss ich auch selber waschen…“ „Bitte?“, Mahado dachte im ersten Moment, dass Ati einen Scherz machte, aber selbst das wäre kein Guter gewesen. Atemu schmunzelte leicht: „Ja… ich bin jetzt eben kein Prinz mehr.“ „So was dürft ihr nicht sagen, mein Prinz!“, widersprach Mahado schnell: „Ihr seid und bleibt der Kronprinz von Ägypten! Der nächste Pharao auf dem Horusthron!“ „Rau!“, meldete sich Horus, da der seinen Namen gehört hatte. „Äh…“, Mahado sah den Wolf an, von dem er bis jetzt gedacht hatte, das er ein Hund wäre. „Das ist Horus“, meinte Atemu und strich dem Wolf zwischen den Ohren durch: „Er ist einer meiner Begleiter in diesem Jahr.“ „Ein Wolf?“, Mahado sah zu Horus, der es genoss, von Atemu gestreichelt zu werden und mit dem Schwanz wedelte: „Ist das nicht gefährlich? Er ist immer noch ein wildes Tier und kein abgerichtetes Haustier…“ „Das weiß ich, aber er ist ein Freund von mir und ich hab gelernt, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Er ist treu und ich glaub nicht, dass er mich beißen würde, da er mich immerhin mag“, winkte Atemu ab. „Und wenn er Hunger hat und ihr nichts zu fressen dabei habt?“, wollte Mahado skeptisch wissen: „Er …“ „Er jagt eigentlich immer selbst, wenn er hunger hat. Isahra will das er immer noch frei ist, auch wenn er immer bei uns ist. Er hat das Recht zu gehen und zu kommen, wann er will. Allerdings bleibt er oft in der Nähe und hat einen guten Orientierungssinn“, fiel Atemu seinem alten Freund ins Wort. „Verstehe…“, Mahado nickte und dann fiel er auf die Knie, er hatte angesichts der Kleidung seines Prinzen fast vergessen sich zu verneigen und sich so zu verhalten, wie es sich gehörte. „Verzeiht, ich vergaß euch die Ehre zu erweißen…“, entschuldigt er sich. „Mahado, bitte. Nicht hier!“, Atemu sah sich um und atmete auf, als er bemerkte das Keiner zu ihnen sah: „Steh bitte auf und lass das. Ich will nicht, dass jemand bemerkt, dass ich zum Königshaus gehöre. Das macht sicher nur Probleme…“ „Aber… mit wem denn? Ihr seid immerhin der Kronprinz…“, wunderte sich Mahado, der zwar aufsah, aber immer noch auf den Knien blieb. „Isa…“, knirschte Atemu „… und ich möchte auch nicht, dass die Menschen es wissen. Ich bin mir sicher, das sie mich belagern würden, wenn nicht angreifen.“ „Isa? Ach ja, ich hörte schon das ein Mädchen, für euch verantwortlich ist“, erinnerte sich Mahado: „Mana hat es mir erzählt und auch von ihrem Bruder Chephren…“ „Mana? Wie geht es denn meiner Schwester?“, fragte Atemu nach, dem einfiel, das er endlich mal wieder Gelegenheit hatte zu erfahren, was sich in der Residenz alles tat und auch wie es seiner Familie und seinen Freunden erging. „Es geht ihr gut und sie macht große Vorschritte, lernt fleißig und schmiedet Hochzeitspläne…“, dachte Mahado nach. „Meine Schwester? Na ja, sie liebt dich, was erwatest du, noch kann es sich unser Vater anders überlegen und ihr Ramoses oder Anknamon zum Mann geben.“ „Mich?“, Mahado schluckte. Davon hatte er nichts gewusst und auch nicht das er der war, der schon als Manas Mann gehandelt wurde. Allerdings erklärte das, dass ihn alle so angrinsten und Mana immer häufiger zu ihm kam und auch immer länger blieb, als sie eigentlich musste. Auch verbrachte sie einen Teil ihrer Freizeit bei ihm. „Hat sie dir nicht gesagt, dass Vater ihrem Ersuchen stattgegeben hat, dich zu ihrem Mann zu nehmen?“, wunderte sich Atemu nicht wenig. Sie hatte es ihm doch gleich erzählen wollen. „Nein… sie hat es wohl wieder mal vergessen… das Schusselchen…“, Mahado kratzte sich am Hinterkopf. „Was ist? Ich dachte du liebst die auch…“, fragte Atemu nach und setzte sich dann in den Schatten einer der Palmen. Mahado folgte ihm und setzte sich neben ihn: „Ja, schon, aber ich hab nicht damit gerechtet und ich hab mich auch gewundert, weil sie mich ständig mit einem Termin für die Hochzeit nervt. Außerdem ist sie nicht noch etwas zu jung für so was?“ „Mutanch ist noch zu jung, aber Mana ist fünfzehn und durchaus ihm heiratsfähigen Alter. Du solltest dich ein einig beeilen, ansonsten schnappt man sie dir noch vor der Nase weg. Immerhin hat sie viele Verehrer und ich mach mir Sorgen, da Ramoses sie eigentlich zu Frau bekommen sollte und nicht erfreut war, dass sie jetzt doch dich haben kann“, erinnerte sich Atemu und streckte sich. „Euer Bruder und Mana verstehen sich immer noch nicht. Es ist wie immer dasselbe Spiel. Sie streiten sobald sie aufeinander treffen und Mana vermisst euch sehr. Ihr seid immer noch ihr liebster Bruder. Aber ich werde sie auf den Umstand ansprechen, dass sie mir nichts gesagt hat“, nickte Mahado nachdenklich. „Wie immer halt. Wie geht es Namo und den Zwillingen?“, fragte Atemu weiter. „Namo ist in Karnak bei Seth um dort zu studieren und die Zwillinge gehen nun Chephren auf die Nerven. Aber ich glaub, dass er das bald im Griff hat. Er wehrt sich gegen die Beiden und da er nun auch ein Prinz ist, hat er alle Rechte die er braucht, um ihnen auch mal den Hintern zu versohlen“, erzählte Mahado. „Prinz?“, Atemu war hellhörig geworden: „Was meinst du damit, Chephren ist jetzt auch ein Prinz?“ „Oh! Das wisst ihr ja nicht. Pharao Akunumkanon hat Chephren an >Sohnes Statt< angenommen. Er hat keine Gründe genannt, aber soweit ich weiß ist eure Stiefmutter, Königin Ahmea, oft bei ihm. Ich weiß nichts genaues, aber Mutanch und Amunhotep nennen ihn schon Bruder oder Brüderchen“, fuhr Mahado fort: „Eurem Vater geht es gut und ansonsten gibt es auch nichts Neues in der Residenz.“ „Das ist gut zu wissen, mein Freund…“, Ati sah in den Himmel. Was in aller Welt hatte seinen Vater bewogen Chephren die Würde eines Prinzen zu verleihen. Und warum kümmerte sich Ahmea so um einen Siebzehnjährigen, der eigentlich keinen Sinn für solche Dinge hatte. Das war seltsam, aber eine Antwort konnte er von Mahado wohl nicht bekommen. Er wusste nicht mehr, denn sonst hätte er es ihm schon gesagt. „Und eurer zukünftigen Gemahlin geht auch gut“, setzte Mahado noch an. „Meiner??“, Atemu blickte ihn verwirrt an: „Ach Tepi…“ „Ja, Tepi eure Cousine. Sie lernt fleißig und ist sehr beliebt. Auch wenn man Gerüchte über sie in die Welt setzt. Angeblich hat sie was mit eurem Bruder Ramoses am laufen…“, gab Mahado zögerlich zu. Atemu antwortete erst nicht und dachte nach. Es war ihm eigentlich egal, was Tepi mit wem tat und wenn Rami sie wirklich in sein Bett gezogen hatte, war das nicht verwunderlich. Er hatte ja zugeben an ihr interessiert zu sein. Auch wenn er wohl kaum was Ernstes mit ihr in Betracht zog. Es waren ihre blonden Haare, die Ramoses reizten und da Chephren sich, laut Isa, nicht mehr mit Tepi abgab, hatte Rami wohl freie Bahn. „… Aber das ist nur ein Gerücht! Ich glaube nicht das sich Tepi so was erlauben würde!“, riss Mahado in aus seinen Gedanken. „Was? Oh… Mahado… Tepi ist mir egal“, räumte Atemu ein: „Sie hat nichts, was mich interessiert und ich suche noch nach einer Möglichkeit, sie abzuschieben. Soll sie sich doch mit Ramoses erwischen lassen, dann hab ich ein Problem weniger.“ „Mein Prinz… So kenn ich euch gar nicht…“, schluckte Mahado. „Ich weiß…“, Atemu atmete einmal tief durch. „Ich mein es auch nicht so. Ich möchte sie zwar nicht, aber ich will eigentlich auch nicht, dass ihr was passiert…“ „Ich kann euch verstehen. Ihr kennt das Mädchen nicht…“ „Das ist es nicht… Damit könnte ich leben, immerhin könnte ich mir noch eine Zweitfrau nehmen…“, seufzte Atemu: „Aber ich will darüber jetzt nicht nachdenken.“ „Wie ihr wünscht, mein Prinz. Aber erzählt mir, wie es euch so ergangen ist!“, schlug Mahado vor. „Hm… ein kleiner Markt…“, Isahra ging über den Markt, der über zweitausend Schritt weit, von ihrem Lagerplatz entfernt war. Es gab nur ein paar Stände, die aber alles Nötige anboten. Gemüse, Trockenfisch und -fleisch. Auch Ausrüstungen und Kleider gab es, aber ein Waffenverkäufer war nicht da. Aber genau den brauchte sie, denn der Kleiderverkäufer hatte zwar Leder, aber das, was sie brauchte, war speziell für Waffen aufgearbeitet und nicht weich gemacht, wie für die Kleidung. Aber hier schien sie nicht fündig zu werden… „Entschuldigung, gibt es hier einen Waffenhändler, oder eine Waffenschmiede?“, fragte Isahra eine der Verkäuferinnen, von einem Obststand. „Ja, so was gibt es hier. Aber das ist noch ein Stück weiter hinten. Geh einfach immer nach Osten mein Kind. Der Schmied heißt Nsu und verkauft auch alles was mit Waffen zutun hat!“, sagte die alte Frau und kümmerte sich darum ihre Waren wieder schön auszulegen. „Dankeschön!“, lächelte Isa und machte sich auf den Weg. Die Menschen sahen ihr nach, da sie ihren Bo dabei hatte, was für Mädchen natürlich nicht gerade normal war. Aber wirklich groß regte sich Keiner auf. Weswegen auch, sie griff niemanden an und verhielt sich ruhig. Die alte Frau hatte recht gehabt, auch wenn der Fußmarsch noch eine knappe viertel Stunde gedauert hatte, so stand sie jetzt vor einer Schmiede. Sie war klein und schon ziemlich schäbig, aber das störte sie nicht sonderlich. Die besten Schmiede und Handwerker hatten solche kleinen stinkenden Werkstätten, da sie nur für bestimmte Kunden und auf Auftrag arbeiteten, nicht so wie die großen Werkstätten, die ihre Waren einfach so an alle möglichen Leute verkauften. Isahra klopfte an und ging dann auch schon in die Schmiede. Sie kam, wie vermutet in den Schmiederaum und ein Mann um die vierzig stand am Amboss und schlug auf das Metall ein, das rot glühte. Er ließ sich auch nicht stören, erst als das Metall nicht mehr heiß genug war und er es wieder ins Feuer legte, sah er zu Isa. „Tag, hast du dich verlaufen?“ „Nein, offenbar nicht. Nsu richtig?“, Isa sah ihn an und setzte einen undurchdringlichen harten Blick auf. „Ja, aber ich verkauf nichts metallisches an Gören“, gab Nsu zurück: „Verschwinde wieder!“ „Dann freu ich mich, dass ich nichts Metallisches brauche! Ich brauch Leder“, Isa ignorierte seine letzten drei Worte und nahm ihren Bo vom Rücken. „Leder? Ich mach keine Kleider!“, grinste Nsu gehässig. „Sieht man dir auch an! Dein Schurz ist ziemlich alt, nicht? Aber im Ernst, sieht’s dir an!“, sie warf ihm den Bo zu, den der alte Schmied auch auffing. Nsu musterte den Kampfstab: „Liegt gut in der Hand, hat das richtige Gewicht und ist auch stabilen, aber elastischem Holz. Gute Arbeit, der Hersteller versteht was davon, aber das Leder…“, er sah sich das Band an: „… ist nicht das Originale.“ „Stimmt, ich hab’s schon dreimal auswechseln müssen. Ist das ein Problem?“, gab Isa zu. „Nein… warum. Ist für dich angefertigt, oder?“ „Wie kommst du drauf?“ „Dein Name steht im Holz und das schon ziemlich lange. Komm mit ich glaub ich kann dir helfen“, meinte Nsu und ging in den Nebenraum. Dort hatte er fertige Waffen wie Schwerter, Dolche, Pfeile und Pfeilspitzen. Scheiden aus Leder und schön verziert, Federn und Holzstäbe für Bos, Lanzen und Pfeile. Ein richtiges kleines Waffenlager. „Wow…“, Isa sah sich um und war erstaubt, was der Schmied alles hatte: „Du bist also Waffenhändler…“ „Ja, bin ich. Ich hab nen Großauftrag bekommen und daher ist so viel da. Wird aber morgen alles abgeholt“, erklärte er und fischte nach einem Kästchen, das ganz oben in einem der Regale stand. „Von wem denn?“, wunderte sich Isa und runzelte die Stirn. Die Regimente hatten ihre eigenen Schmieden und würden doch nicht so weit weg von Theben ihre Waffen von einem so kleinen Schmied machen lassen. „Sein Name ist Shai oder so. Er meinte so was wie, er wäre ein Söldner und seine Truppe bräuchten neue Waffen. Seine Alten hat er in Zahlung geben, warum fragst du?“, wollte Nsu wissen und sah sich die Bänder durch. „Neugierde, aber sag mal, ich brauch noch nen Dolch, kann ich mir ausgemusterten von den Söldner durchsehen? Vielleicht ist ja was dabei“, meine Isa, der das komisch vorkam. Irgendwas an der Sache kam ihr sehr seltsam vor und das nicht zu knapp. „Klar, da hinten in der Kiste!“, meinte Nsu, der noch immer suchte und eine andere Kiste aus dem Regal zog. „Danke…“, Isa ging zu der Kiste und sah sich die Dolche an. Es waren viele, mindestens dreißig und sie wusste, dass nicht jeder Söldner einen Dolch hatte. Die Schwerter waren auf Jedenfall mehr und auch der Rest der alten Waffen waren zu viel für eine Söldnertruppe. Aber sie sah sich die Dolche durch, die noch in den Scheiden streckten. Sie waren alle ägyptischer Machart und die Scheiden nichts Besonderes. Söldnern hatten sie aber nicht gehört, dafür waren dazu schäbig. Eher mussten sie Beduinen oder Rebellen gehört haben. Von Arai wusste sie, dass die Rebellen immer ein großes Heer von gut hundert Mann hatten und auch zusammen lebten. Für die Beduinen galt das auch, da sie sich so schützten. Isa suchte eigentlich nicht nach einem Dolch, sondern eher nach einem Wappen, oder einem Symbol, mit dessen Hilfe sie die Dolche seinem Besitzerstamm zuordnen konnte. Aber das war aussichtslos. Ihr Blick schweifte zu den alten Pfeilen. Sie nahm einen in die Hand und sah ihn dich genau an. „Hier, ich hab was!“, unterbrach sie Nsu. „Ja?!“ Isa ging zu ihm, mit dem Pfeil in der Hand. „Das ist alles was ich hab. Such dir eins aus… wie viel hast du denn um zu bezahlen?“, wollte er wissen. „Genug…“, meinte Isa und legte den Pfeil zur Seite, dann sah sie sich die Lederbänder an, die alle sicherlich mehr als sieben Schritt Länge missten. Sie rollte sie auf, zog daran und machte noch einige andere Sachen, ehe sie zu einer Entscheidung kam. Auch die Farben waren unterschiedlich. Er hatte helles Leder, mittelbraunes, dunkelbraunes und auch schon fast schwarzes. Es war nicht einfach eine Entscheidung zu treffen, da es auf viele Dinge ankam. Griff, Festigkeit, Elastizität, Geschmeidigkeit, Stabilität, Festigkeit und noch andere Kleinigkeiten. Am Ende blieb sie bei einem der dunkelbraunen Bänder, die auch farblich gut zu ihrem Bo passten. „Das da… was?“ Nsu lächelte sie frech und wissend an: „Du kennst dich also aus, eine gute Wahl, aber das ist auch ziemlich teuer.“ „Wenn die Qualität stimmt, zahl ich das, wie viel?“ Nsu sah sie an und nannte einen Preis, der Isa erstmal stocken lies. „Ich will das Leder, nicht deine Schmiede“, meinte sie dann hart. „Schon gut, schon gut, man wird’s doch versuchen dürfen. Gib mir die Hälfe und dann geh. Das Band wirst du selbst aufziehen können, oder?“, wandte er lachend ein. „Ja, kann ich!“, Isa gab ihm was er wollte und nahm dann den Pfeil: „Ich räum ihn noch weg.“ „Okay…“, Nsu nickte begann seine Bänder wieder einzuräumen und Isa sah sich den Pfeil an. Sie kannte die Machart sehr gut und ein ungutes Gefühl beschlich sie, als sie ihn zurücksteckte. Nur durfte sie sich jetzt nichts anmerkten lassen. Der Schmied schien nichts zu wissen und es würde ihn Gefahr bringen, wenn die etwas sagen würde. „… Hey!“, Mahado hatte seinen Prinzen mit eine Schenke genommen, nachdem er mitbekommen hatte, dass Isa ihm das meiste Geld abgenommen hatte. Eigentlich war es auch üblich das der Prinz niemals selbst zahlte, sondern das die Untergeben das übernahmen, aber das Ausgelegte zurückbekamen, wenn die es nicht schon vorsorgehalber dabei hatten. Da Atemu auch jünger als Mahado war, würde es auch nicht auffallen, wenn er bezahlte. Sie saßen an einem Tisch mitten im Raum und die Luft war stickig, da die Fensterläden zu waren. Die Sonne war zu heiß und würde nur den Raum aufheizten, was bei den vielen Leuten hier, sicher nicht ratsam war. Sie warteten auch schon seit einigen Minuten, da die Bedienung alle Hände voll zu tun hatte. „Wir haben Zeit…“, meinte Atemu, der auch einen frischen Schurz bekommen hatte und sich jetzt, da er sich auch mal wieder mit Duftölen, hatte waschen können, viel wohler in seiner Haut fühlte. „Natürlich, wie ihr meint. Aber ihr solltet euch vor der Sonne mehr hüten. Eure Haut ist auch schon verbrannt genug und man könnte euch schon für einen der Bauern halten…“, sagte Mahado besorgt. Er hatte alles erfahren, was in den letzten Monaten vorgefallen war und das alles hatte ihm nicht gefallen. Auch das Isahra ihn so lange allein gelassen hatte und noch immer nicht zurück war, war für seine Begriffe eine Pflichtverletzung. „Hallo!“, lächelte ein junges Mädchen: „Was darf ich euch denn bringen?“ „Zweimal Fisch mit Gemüse und zwei Bier!“, bestellte Mahado und wartete bis das Mädchen wieder weg war: „Wo ist eure Begleitung?“ „Isa? Keine Ahnung. Sie wollte Leder kaufen, denke ich. Sie taucht schon wieder auf“, lächelte Atemu und sah zur Tür: „Ich hoffe nur nicht so bald…“ „Wie meint ihr das, mein Herr?“ „Ich bin mir sicher, dass ihr das hier nicht gefallen würde!“, winkte Atemu ab. „Wieso? Ihr habt das Recht gut zu essen und zu trinken. Abgenommen habt ihr auch, seit ihr mit ihr unterwegs seid. Aber eure Muskeln scheinen härter zu sein“, gab Mahado zu bedenken. Er hatte seinen Kopfputz natürlich abgelegt, und auch die goldenen Schulteraufsätze ander der Weise Robe, zog aber immer noch alle Blicke auf sich und auch das Gold, das es an Armen und Beinen trug. „Schon gut, ich pack das alles schon. So schwer ist das nun auch wieder nicht. Aber es ist immerhin interessant durch das Rote und das Schwarze Land zu ziehen!“, gab Ati zurück. „Mag sein, aber auch gefährlich. Euer Vater hätte euch niemals losziehen lassen dürfen, zumindest nicht ohne eine handvoll Männer!“, brummte Mahado: „Hätte er was gesagt, wäre ich sofort gekommen und würde nicht von eurer Seite weichen.“ „Das weiß ich doch…“, Atemu lächelte sanft seinen treuen Freund an: „Aber ich denke das es so besser ist.“ „So… Bitte! Lasst es euch schmecken!“, das Mädchen stellte Speisen und Getränke ab und rechnete an den Fingern den Preis nach. Mahado drückte ihr einige Silberstücke in die Hand: „Reicht das?“ Das Mädchen sah auf die Silberstücke: „Ja, das ist genug, ich bedanke mich für das gute Trinkgeld!“ Sie strahlte und ging dann wieder an ihre Arbeit. „Nettes Ding…“, meinte Mahado und nippte an seinem Becher. „Ja… aber du wirst doch Mana nicht …“ „Nein! Sicher nicht. Aber sie erinnert mich an unsere Prinzessin…“, stockte Mahado und verschluckte sich fast. Es kann für ihn niemals in Frage sich einer anderen als Mana zuzuwenden. Er kannte sie schon so lange und hatte sie im Laufe der Jahre sehr lieb gewonnen, was sich in Liebe gewandelt hatte. „War nur ein Witz!“, grinste Atemu und begann den Fisch zu zerteilen. Er hatte schon lange nicht mehr so gut gegessen und auch Fisch gab es nicht. Auf der Reise durch die Wüste brauchte man mehr Wasser und er hatte sich von Trockenfleisch und Obst ernährt. Mahado begann auch zu essen, auch wenn das Essen hier nicht ganz so gut war, wie in der Residenz und das Bier eher nach XXX schmeckte, so war es immer noch besser als gar nichts. Es dauerte nicht lang und die Tür ging auf. Weder Mahado noch Atemu ließen sich beim Essen stören und auch nicht bei ihrer Unterhaltung, aber sie waren nicht die Einzigen, sie den neuen Gast nicht wahrnahmen, nun ja, noch nicht wahrnahmen. „Wann werdet ihr mit dieser Isahra aufbrechen?“, fragte Mahado und sah Atemu an. „Ich weiß es nicht, aber sie will nicht lange hier bleib…“, Ati griff nach seinem Becher, der aber gekrallt wurde. „Was erlaubst du dir?“, Mahado sah zu dem schwarzhaarigen Mädchen das sich einfach den Becher weggezogen hatte. „Hey… wieder da?“, Atemu schluckte unmerklich und versuchte nicht allzu überrascht zu wirken. Wie hatte sie ihn hier überhaupt gefunden? Isahra ignorierte Mahado und sah eisig auf Atemu hinunter. Sie sah sehr sauer aus und eine unheimliche Atmosphäre ging von ihr aus. „Was tust du hier?“ „Ich ess was und unterhalte mich…“, Atemu kratzte sich verlegen am Haaransatz: „Ist das verboten? Du bist doch einfach weg… Aber schön das du wieder mit mir redest.“ „Du wirst dir gleich wünschen, dass ich das Schweigen aufrechterhalten würde!“, donnerte Isa ihn stocksauer an: „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Oh, sorry, ich vergaß, die waren noch nie mit dir!“ Mahado starrte Isa nur an, so was war ihm noch nie untergekommen. „Schrei doch nicht so…“, bat Atemu, da sich schon alle nach ihnen umdrehten. „Oh, hat mein großer Herr und Gebieter etwa was dagegen?“ „Ey… was soll das denn jetzt?“, Ati glaubte sich verhört zu haben. Hatte Isa wirklich Herr und Gebieter gesagt. Irgendwie gefiel es ihm ganz und gar nicht dass sie ihn so nannte. „Er hat recht, es gibt keinen Grund hier so rum zu schreien“, wandte Mahado ein. Isas Blick schweifte zu ihm: „Sagte der große Hohepriester und versuchte das kleine Mädchen einzuschüchtern…“, dann sah sie wieder zu Atemu: „Du hast genau zwei Minuten um raus zukommen, oder ich zeih dich an den Ohren raus!“ „Was…“ „Setz dich einfach und iss auch was. Der Fisch ist ziemlich lecker“, fiel Atemu Mahado ins Wort und hoffe Isa ein wenig beruhigen zu können. Isas linke rechte Augenbraue zuckte bei dem Wort Fisch. Instinktiv griff sie nach dem Becher und schüttete ihn über Atemu aus: „Ich und Fisch?“ Mahado glaubte nicht richtig zu sehen, wie dieses Mädchen den Kronprinzen behandelte und zuckte zusammen, als die Tür der Schenke hinter Isa zuknallte. Atemu streifte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wischte sich mit dem Handrücken das Bier auf den Augen: „Weiber…“ „Ist das etwa Isahra?“, fragte Mahado immer noch ziemlich geschockt, darüber das sie so frech zu ihm und zum Kronprinzen gewesen war. „Jaah…“, Atemu sah auf den Fisch und aß dann ruhig weiter: „Warten wir die zwei Minuten, damit sie sich beruhigen kann.“ „Mit so jemand lässt man Euch alleine? Sie ist verrückt, vorlaut, brutal, beleidigend und sicher kein guter Umgang für euch“, schnaubte Mahado und wartete bis Atemu mit seinem Essen fertig war. „Ich weiß nicht… eigentlich mag ich sie sehr gern…“, Atemu leckte sich nachdenklich die Finger ab und überlegte, was denn nun schon wieder in Isa gefahren war. Dass es ihr nicht passen würde, das er sich hier aufhielt, hatte er sich ja denken können, aber sie gleich so ausrastete hatte er nun wirklich nicht wissen können. Er aß auf und sah zu Mahado: „Sie kann auch sehr nett sein.“ „Seid ihr euch sicher?“, fragte Mahado unsicher nach: „Das ist eine Furie!“ „Erst mal sehen was sie hat…“, lächelte Atemu und ging voraus. Mahado folgte ihm aus der Schenke und Isa stand wirklich unter einige Meter vor ihnen und zog eine Augenbraue hoch. Sie sah aus, als wäre sie eine strenge Mutter, die gleich ihre Kinder zur Ordnung rief. „Was ist denn?“, fragte Atemu missmutig: „Wie hast du uns eigentlich gefunden?“ „Zwei Edelmänner sind in der Schenke am Ufer… Das hat sich in der ganzen Oase rum gesprochen, du Held! Du sollst dich unauffällig verhalten und nicht die Aufmerksamkeit auf dich ziehen! Wie siehst du überhaupt aus? Und nach was riechst du bitte?!“ „Nach Bier, wonach denn sonst… du hast es mir über den Kopf geschüttet!“, gab Atemu zurück: „Und was ist schon dabei… ich bin…“ „Du bist gar nichts, solang ich für dich verantwortlich bin! Schön das man dir so vertrauen kann, Kronprinz von Ägypten!“, zischte Isa feindselig: „Und das Bier mein ich nicht…“ „Jetzt beruhig dich doch mal…“ „Ich finde auch, dass ihr meinem Prinzen unrecht tut. Warum soll er nicht seinen Stand entsprechend gekleidet sein und sich verhalten? Es ist sein Geburtsrecht und auch du hast ihm Respekt zu zollen“, mischte sich Mahado ein. „Respekt? Einem verwöhnten kleinen Prinz? Ich bitte dich, ich respektiere nicht mal die Götter und den Pharao, da werd ich sich sicher nicht vor ihm auf die Knie fallen. Wer bist du eigentlich? Sein Leibdiener?“, gab sie murrend von sich. „Ich…“, Mahado stockte der Atem: „Ich bin Hohepriester Mahado. Magier am Hofe des Pharaos und für die Sicherheit des Kronprinzen verantwortlich. Ich kenne ihn seit Jahren und ich lass nicht zu, das du mit ihm umspringst, als wäre er ein Niemand.“ „Mahado also…“, Isa grinste leicht: „Dann hast du sicher gesehen, das sich die Schenke unnatürlich schnell gefüllt hat, nachdem ihr rein seid und um euch lauter Verbrecher und Rebellen gesessen sind. Nicht war? Du hattest alles im Griff…“ „Ähm…“, Mahado sah zur Schenke zurück und sah die ersten Gäste schon rauskommen. Isa verschränkte die Arme: „Gehen wir zu unseren Pferden!“ ~ Phase 16 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)