Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 9: Phase 07; Auf geht’s! Atemus Reise beginnt ----------------------------------------------------- Phase 07; Auf geht’s! Atemus Reise beginnt „Akunumkanon!“ Akunadin fand seien Bruder am Heck der Barke. Der Pharao sah in der Nacht zurück zu dem Ort, an dem sie alle Atemu zurückgelassen hatten. Er hatte ein Schlafmittel bekommen und jetzt schlief er unter dem Sternenhimmel, auf einer Matte… Er machte sich irgendwie Vorwürfe, aber was hätte er sonst tun sollen. „Bruder?“, Akunadin legte seine Hand auf Akunumkanons Schulter: „Was hast du?“ „Ich habe Atemu im Delta gelassen… Amun hat es mir befohlen…“, seufzte Akunumkanon. „Was? Aber…“ „Ich weiß, es ist ungewöhnlich, aber er soll die Menschen kennen lernen. Das ganze Volk… Vielleicht ist es eine gute Idee, ihn ziehen zu lassen. Ein Jahr muss vergehen, bevor er wieder nach Theben darf… Ich wünsche, dass du den Befehl auch an die Wachen gibst“, wandte Akunumkanon schweren Herzens ein. „Er ist dein Sohn, dein Erbe…“, Akunadin sah seinem Bruder nach, der nichts mehr dazu sagte. Atemu schmatzte und drehte sich zu Seite Die Sonne, die vor einer Stunde aufgegangen war kitzelte ihn ein wenig. Das er im Freien lag, hatte er nicht bemerkt und auch nicht, das es still um ihn herum war. Die Nacht hatte er gut geschlafen, aber er wusste ja auch nicht, was ihn erwartete, wenn er erstmal die Augen aufschlug. Plötzlich spürte er etwas feuchtes Raues im Gesicht und er öffnete sie Augen. Erst starrte Atemu nur, dann kniff er noch mal die Augen kurz zu und sah noch mal hin. „WAHH!“, erschrocken fuhr er ein ganzes Stück zurück und sah den Wolf an, der vor ihm stand und ihn offensichtlich abgeschleckt hatte. „Wau…“, antwortete Horus und sah ihn fragend an. Erst jetzt bemerkte Atemu das er im Gras saß und er im Freien war… „Was ist hier los?“, fragte er den Wolf. „Ah, du bist wach! Hast du gut geschlafen?“, fiel Isa ein, die auf Horus zukam: „Aber du wirst doch hoffentlich keine Antwort von Horus erwarten. Reden kann er nämlich nicht, oder verstehst du Gebell?“ „Nein! Natürlich nicht! Aber… Was ist hier los? Wo sind denn alle?“, wollte Atemu verwirrt wissen. „Sie sind aufgebrochen, als du geschlafen hast“, erwiderte Isa und warf Atemu einen schon leicht verschmutzen Schurz zu: „Zieh dich an, wir brechen auch auf.“ „Was? Was geht hier vor? Warum ist mein Vater ohne mich aufgebrochen? Und was soll das heißen, wir brechen auch auf?“, fragte Atemu ungehalten. „Hier… lies!“, Isahra hielt ihn den Papyrus hin, auf dem Akunumkanon den Brief geschrieben hatte. Sie blieb auch ruhig und streichelte Horus noch ein wenig. „Ähm…“, Atemu riss ihr schon fast den Brief weg und begann ihn zu lesen: „Mein lieber Sohn. Ab Heute wirst du ein Jahr durch Ägypten ziehen. Lerne dein Volk kennen und pass auf dich auf… - Ist das Alles?“ „Nein, es stand mehr drauf, aber es ist gekürzt auf das, was du wissen musst. Der Pharao hat dich nicht gern zurückgelassen und er weiß nicht, dass ich dich begleiten werde. Noch was, du darfst Theben erst in einem Jahr wieder betreten, egal was passiert, wenn du Theben früher betrittst, werden die Götter deinen Vater dafür bestrafen, also sei ein guter Junge und halte sich an diese Tatsachen“, zuckte Isa mit den Schultern und streckte sich einmal. „Ah…“, Atemu starrte sie verwirrt an. „Ziehst du dich vielleicht mal an? Wir haben viel vor! Ein Jahr ist schnell vorbei“, bat Isa und pfiff nach ihrem Pferd. Es hörte auf den Namen Phean, war ein junger Hengst und ein Rappe. Phean trabte auch gleich an, während Atemu sich den Schurz umband. „Was Sauberes hast du nicht, oder? Und wo sind meine Sachen?“ „Deine Krone, Ohrringe und ein Teil deiner Reifen sind auf dem Weg nach Theben. Und wozu saubere Sachen? Wir sind im Roten und Schwarzen Land unterwegs. Zudem bist du ab heute kein Prinz mehr. Um Land und Leute richtig kennen zulernen dürfen sie dich nicht als Prinz sehen. Das verfälscht sie und ihre Eigenarten und ihr Veralten dir gegenüber. Im Moment bist du einfach ein Schreiber, der sich seine Heimat ansehen will. Nicht mehr und nicht weniger. Dein Vater hat dir dein Schwert und einen Dolch dagelassen. Also bist du nicht wehrlos. Noch Fragen?“, wollte Isa wissen. Atemu sah sie nur an und wusste nicht so recht was er sagen sollte. Das war irgendwie wie ein Traum und er musste nur aufwachen. er ging auf Isa zu und sagte: „Kneif mich mal…“ „Wozu denn?“, wunderte sich Isa. „Tu`s einfach, ich glaub ich träume…“, gab Atemu zu ihn den Arm hin. „Okay…“ Isa zuckte mit den Schultern und kniff ihn dann fest in die Schulter. „AUA!“, fuhr Atemu sie an: „Das tat weh…“ Er sah auf seine Schulter und ein blauer Fleck bildete sich… Allerdings war er nicht aufgewacht, also das das hier gar kein Traum. Er war wirklich dazu verdonnert worden… Schlagartig fiel ihm aber etwas ein: „Du Isa… du sagtest das du mit mir kommst… ist das wahr?“ „Ja, ich bin sozusagen für dich verantwortlich… Warum fragst du?“, wunderte sich Isa und schwang sich auf Phean. Sie hatte keinen Sattel, da sie es so angenehmer für Phean fand und sich eh Keinen leisten konnte. „Ähm… warum?“ Atemu ging zu ihr und sah zu ihr auf: „Ich liebe dich…“ Isa sah ihn mild an: „Tust du nicht. Dafür kennst du mich nicht gut genug. Du schwärmst allenfalls für mich. Und da wir beim Thema sind. Ich möchte nicht das du versuchst die Nacht von vorgestern zu wiederholen oder mich noch mal zu küssen.“ „Aber…“ „Atemu, ich bin zu seinem Schutz, nicht zu deinem Vergnügen hier! Und jetzt komm in die Hufe, wir sollten los“, fuhr ihm Isa über den Mund. Ihr Vater hatte diesen Auftrag gegeben und auch schon mit ihr darüber gesprochen. Isahra sollte dafür sorgen das Atemu nichts Schlimmes zustieß und das er auch wirklich etwas über ein Volk und die Menschen in Ägypten und an den Grenzen des Reiches lernte. Das ein Jahr zu kurz war um alle Grenzen zu erkunden, hatte Isa sich entscheiden müssen, wohin sie sollten. Es würde ein langes Jahr werden, zumal sie wusste, das Atemu solche Dinge nicht gewohnt war. Er würde nicht mehr reichlich zu Essen bekommen und auch das Trinken würden sich in der Wüste einteilen müssen. Dazu waren auch noch die Pferde da und auch Horus, wobei Horus sich sicher selbst versorgen konnte, genau wie auch Cheops. „Hm…“, Atemu verzog das Gesicht und setzte sich dann zögerlich auf Sepet, seinen Schimmel, und zog die Zügel an, und ließ ihn zu Isa traben: „Wir werden schon sehen…“ „Wenn du mich nicht zufrieden lässt, lass ich dich alleine!“, meinte Isa ruhig und wendete Phean: „Wir reiten jetzt erstmal zum Meer hinauf. Die Küste von Unterägypten ist sehr interessant und dort können wir auch schlafen.“ „Am Meer war ich noch nie…“, erwiderte Atemu und ritt Isa langsam nach: „Kennst du dich hier überhaupt aus?“ „Es reicht um klarzukommen“, lächelte Isa ihn leicht an und ritt ein wenig schneller. „Ah…“, irgendwie war Atemu schlagartig etwas unwohl. Wie sollten sie den ohne Orientierung in der Wüste zurechtkommen? Das war doch wohl ein schlechter Witz… Es dauerte bis zum Nachmittag bis die endlich am Meer waren. Viel zu lange für die knapp 100 KM aber Atemu hatte immer angehalten um Wasser zu trinken, dann hatten sie noch Pause machen müssen, da die Sonne zu viel Kraft gehabt hatte. Auch mussten sie dann eine Zeit lang laufen, da das Dickicht des Delta es ihnen unmöglich gemacht hatte zu reiten. „Na endlich…“, Atemu ließ sich in den Sand fallen und schloss die Augen. „Wir wären schneller gewesen, wenn du nicht so getrödelt hättest. In Zukunft muss das in einem normalen Tempo weitergehen!“, ärgerte sich Isa die eigentlich schon an den letzten Nilzufluss zum Meer, der in Richtung Libyen lag erreichen wollte. Das war jetzt aber immer noch gut 50 km weit weg und über einen Nilzulauf mussten sie auch noch überqueren oder durchschwimmen. „Was ist denn? Warum hetzt du denn so?“ wollte Atemu wissen und richtete sich wieder auf. „Ich hetz nicht! Ich will nur in einer normalen Geschwindigkeit vorankommen. Wenn du jetzt schon schlapp machst, was machst du dann erst, wenn wir durch die westliche Wüste müssen?“, seufzte Isa und sah ihn kopfschüttelnd an. „Die westliche Wüste? Was sollen wir denn da?“, wunderte sich Atemu. „Ich bin mit einer Freundin in Siwa verabredet. Also werden wir an der Küste bis zur libyschen Grenze reisen und dann geradewegs nach unten zur Siwa – Oase“, erklärte Isa und streckte sich einmal. „Hm… Sag mal… können wir einen Umweg machen?“, erkundigte sich Atemu nachdenklich. Er hatte sich auf dem Weg zur Küste Gedanken gemacht, ob er nicht irgendwas sehen wollte. Jetzt da er eh schon unterwegs war, konnte er auch gleich alle Orte aufsuchen, die ihn interessierten. „Wohin?“, wollte Isa verwirrt wissen. „Nach Gizeh… Ich würd mir gern die Pyramiden ansehen und die Sphinx…“, antwortete Atemu und sah sie bittend an. „Das fällt dir nicht früher ein?“, stöhnte Isa. „Sehr schlimm?“, erkundigte sich Atemu. „Ja! Jetzt müssen wir den ganzen Weg wieder zurück! Wenn`s dir vorher eingefallen wäre, wären wir schon dort“, gab Isa zurück. „Wirklich?“, wunderte sich Atemu. „Ja, wir hätten zurück zur Nilgabelung gehen können, dann nach ans westliche Nilufer übersetzen und wären dann schon fast in Gizeh… Aber meinetwegen, machen wir den Umweg, dann kann ich dir auch gleich was zeigen, wenn wir an der Sphinx sind“, dachte Isa nach und setzte sich zu ihm. „Aber wir werden von hier nach Westen laufen und den letzten Nilzufluss ins Meer überqueren, von da dann einfach am Nil flussabwärts wieder ins Landesinnere bis wir die Pyramiden sehen können. Das sollte zwei oder drei Tage dauern, je nachdem wie wir Pausen machen und wer uns alles über den Weg läuft. Aber jetzt, hab ich einen kleinen Auftrag für dich!“ Isahra lächelte ihn frech an: „Magst du Fisch zum Abendessen?“ „Ja, gern… aber warum Auftrag?“, wunderte sich Atemu. „Weil du ihn dir selbst fangen musst! Und auch schuppen und ausnehmen. Ich wünsch dir viel Spaß dabei. Am Besten du gehst in die Flussmündung, da wirst du mehr Glück haben, als im Meer“, Isa stand auf und klopfte ihm auf die Schulter: „ICH versuch pflanzliche Nahrung zu finden. Bis später dann!“ „Warte!“, Atemu sah ihn nach, aber sie war schon weg. Horus kam dafür auf ihn zu und sah ihn an, als wollte er ihm was sagen. „Ich kann nicht fischen…“, gab Atemu zu und sah Horus an: „Kannst du das?“ Horus schien zu nicken und schob ihn an, damit Ati aufstand. „Was, soll das denn?“, wollte Atemu wissen, erhob sich aber und wurde auch schon von dem Wolf zum Nil geschubst. „Ja ja… schon gut…“, der Kronprinz zog sich die Sandalen aus und watete ein Stück in den Fluss und sah sich um. Aber er sah keinen einzigen Fisch. Horus sprang auch ins Wasser, lief aber Flussabwärts und tobte im Wasser, so das Atemu die aufgescheuchten Fische entgegen schwammen. Etwas verwirrt versuchte Atemu diese Fische mit den Händen zu erwischen aber immer wieder waren sie zu schnell, oder sie glitten ihm durch die Finger. „Mist, bleib da!“, er wusste zwar, das er ruhig stehen bleiben musste, aber das war nicht einfach, immer wieder verlor er fast das Gleichgewicht. Das Wasser spritzte ihm auch immer wieder ins Gesicht, sodass er schon nach Kurzen auch noch patschnass war. „Da!“, Atemu versuchte einen der Fische zu packen, hatte aber dann einen großen Stein in der Hand… „Nein… So wird das nie was…“ Er sah den Fischen zu und versuchte er gleich noch mal. Dieses Mal hatte er Algen in der Hand, die der Flusslauf mitgebracht hatte. „Eklig…“, er verzog das Gesicht und warf sie gleich weiter weg. Irgendwie hatte er das Gefühl, das er sich hier zum Narren machte. Selbst Horus schien ihm keine Fische mehr zu zuscheuchen, denn der Wolf hatte sich wieder ans Ufer verzogen und ließ sich in der Sonne trocknen. „Na dann… ein letztes Mal!“, beschloss Atemu und versuchte einen besonders dicken Fisch zu fangen. Er schaffte er sogar den Fisch am Schwanz zu ergreifen und zog ihn auf dem Wasser. Allerdings zappelte der Fisch so kraftvoll das Atemu ihn nicht mehr halten konnte, das Gleichgewicht verlor und mit dem Fisch, der sich befreite und landete mir dem Hintern im Nil. Der fisch schwamm um ihn herum und peitsche mit deiner Schwanzflosse noch mal ins Wasser, so das er Atemu ins Gesicht spritze und verschwand dann wieder im Fluss… Ati wischte sich das Nilwasser aus dem Gesicht und blieb dann einfach sitzen. Jetzt war ihm klar, dass Fischen nichts für ihn war, zumindest nicht auf diese Art und Weise. Er sah auf und sah Cheops der einige Meter von ihm entfernt ins Wasser schoss und einen Fisch herauszog. Es wirkte auf Atemu fast wie Hohn, das der Falke ihm jetzt auch unter die Nase reiben musste, dass er etwas konnte, das der Kronprinz nicht schaffte. Nämlich einen lumpigen einfachen Fisch aus dem Nil zu fangen. „Was treibst du da?!“, fragte Isahra nach, als sie Atemu im Nil sah. „Hm…“, brummte Atemu sauer. Isahra legte die Früchte ab, die sie gefunden hatte und ging dann zu ihm: „Kein Fisch?“ „Doch, aber Cheops hat ihn gefangen…“, schnaubte Atemu und sah zur Seite. „Dann gibt’s für dich wohl keinen Fisch. Na komm, Cheops macht das auch schon viel länger als du!“, lächelte Isa ihn an und zog ihn auf die Beine. „Haha…“, machte Ati und ließ sich hochziehen… „Willst du keinen Fisch?“ „Ich?“, Isahra starrte ihn an: „Nie und nimmer! Ich hab ne Allergie gegen Fische!“ „Gibt’s den so was?“, wunderte sich Atemu nicht wenig und folgte Isa aus dem Wasser. „Sicher doch! Ich hab ja eine… Dann sollst du zumindest mal Feuerholz besorgen“, schlug Isa vor: „Wenn ich schon für dich was essen besorgt hab.“ „Einfach so kannst du so was wohl nicht machen oder?“, fragte Atemu nach, „Doch, aber du sollest dich doch an das Leben gewöhnen. Eine Hand wäscht die Andere, ist doch ganz einfach. Dich auszuhalten fällt mir ja im Traum nicht ein. Es sei denn du wärst Krank, dann schon, aber du bist gesund und fit. Also gewöhn dich schon mal dran. Ich geb dir ne Schonfrist bis zur Sphinx, dann werd ich dich nicht mehr so nachgiebig behandeln und jetzt mach hinne, wenn’s erst mal Dunkel wird, verläufst du dich nur ihm Wald“, erklärte Isa ziemlich kalt und ging zu Sepet, der immer noch die Satteltaschen und den Sattel auf dem Rücken hatte. Atemu wollte etwas sagen, verkniff es sich aber dann doch. Was sollte er auch sagen, irgendwie hatte er das Gefühl, das sie ihn mit Absicht so behandelte. Außerdem hatte er Angst, dass Isa sich noch kühler verhalten würde. Bis jetzt hatte sie kein nettes Wort für ihn gehabt, zumindest seit sie aufgebrochen waren. Sie hatte noch nicht wirklich viel geredet und seine Fragen immer nur knapp beantwortet. Er war schon halb am Waldrand, da wandte er sich noch mal zu ihr um: „Sag nervt es dich, das wir zusammen …“ „Nein, eigentlich nicht“, unterbrach sie ihn und lächelte leicht: „Ich will dich nur so schnell wie möglich an das Leben hier gewöhnen. Zumindest an die grundlegenden Dinge.“ „Okay… warum bist du eigentlich bei mir?“, fragte er weiter. „Ein ander Mal, mein nasser Kronprinz“, wehrte Isa die Frage freundlich ab: „Geh jetzt, oder wir frieren heute Nacht.“ Sie sah ihm noch nach und ließ sich dann zurückfallen. Sie konnte ihm nicht so einfach sagen, dass es ihr Auftrag war und dass sie lieber nicht mit ihm zusammen reisen würde. Ja sie mochte Atemu und genau das war das Problem. Nicht das mögen, sondern das sie ihn geküsst und auch mit ihm geschlafen hatte. Sie kannte seine Gefühle, die er ihr im Moment entgegenbrachte und daher konnte sie nicht mehr so frei mit ihm umgehen. Sie musste immer bedenken das sie ihn in einem Jahr wieder verlassen würde und wenn sie sich wirklich noch mal näher kommen würden, dann würde das schmerzhaft enden. Nicht nur für ihn, auch für sie… Außerdem glaubte sie nicht wirklich daran, dass er sie lieben konnte. Woher auch, in einigen wenigen Tagen konnte man sich nicht wirklich verlieben, nur schwärmen und sich vom Äußeren täuschen lassen. Liebe musste aber tiefer gehen, den anderen von Grund auf verstehen und kennen. Alle guten Eigenschaften und die Schlechten noch besser. Jede Macke, oder zumindest die Meisten oder Einige. Sie selbst hatte noch ein Geheimnis, das sie auch daran hinderte eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Etwas das sie mit Chephren teilte und nur sie Beide wussten, ihre Mutter vielleicht noch, aber das war ihr nicht wirklich klar. Halbkind… er hörte sich immer wieder seltsam an, dieser Begriff. Den folgenden Tag gingen sie an der Küste entlang, das Wetter war schön und die salzige Luft und auch die ganze Umgebung beeindruckten Atemu sehr. Das alles kannte er bis jetzt ja noch lange nicht. Die Sonne war wie immer heiß und der Himmel wolkenlos. Es war ein herrliches Wetter. „Es ist so schön hier!“, sagte Atemu und blieb auf einer Anhöhe stehen. „Ja, man kann von hier sehr weit sehen, bis zum Horizont. Dahinter liegt im Norden das Reich der Hethiter und nordnordwestlich die Heimat der Mykener. Die Seefahrer erzählen immer davon“, erklärte Isa ihm und deutete immer in die entsprechenden Richtungen. „Davon hab ich gehört. Es sind abenteuerliche Geschichten, von denen man nicht weis ob sie wahr sind, oder nicht. Auch wir haben uns mal von einem Seefahrer Gesichten erzählen lassen. Die haben uns damals auch Schmuck und Kleider mitgebracht“, erinnerte sich Atemu: „Die Kleider waren sehr lustig und sehr hochgeschlossen. Hier könnte man das auf die Dauer gar nicht tragen. Auch kannten sie die Sprache und haben sie uns vorgesprochen. Sie ist ganz anders als Unsere…“ „Interessiert dich so was? Fremde Länder und Sprachen?“, fragte Isa ein wenig erstaunt nach, da Atemus Augen ein wenig geleuchtet hatten. „Ja, ein wenig, aber ich glaube nicht, das ich mit einem Schiff in See stechen würde. Auf dem Nil zu fahren ist eine Sache. Das habe ich auch gelernt, immer wenn wir ein wenig am Hafen waren und eine kurze Fahrt gemacht haben. Aber auf dem Großen Grün trau ich mir das nicht zu. Außerdem müsste ich Ägypten verlassen und ich wüsste nicht wann und ob ich jemals zurückkommen würde“, erklärte Atemu und sah Isa an: „Wie ist mit dir?“ „Nun ja, ich liebe Ägypten und ich liebe es zu reisen. Neun-Bogen-Länder und unsere Grenzen, aber weiter zieht es mich nun wirklich nicht. Ich weiß auch nicht, aber ich hänge an dem Roten und Schwarzen Land und an den Menschen die hier leben“, meinte Isa und ging ein paar Schritte weiter: „Ich will hier nicht weg und auch keine weit entfernten Länder sehen, denn dort wäre ich nicht zu Hause. Ich will den Menschen helfen und das kann ich hier am Besten.“ „Und wie?“, wollte Atemu wissen und ging mit ihr weiter. „Ich hab viele Talente, zum einem gehören und auch Singen und Tanzen, was die Menschen erfreut. Im Moment helfe ich dir, auf deinem Weg, damit du ihn nicht alleine gehen musst. Es ist immer schwer alleine einen unbekannten Weg zu gehen, selbst für jede, die es wollen. Denn der Mensch ist nicht dafür gemacht um alleine zu leben“, kam sie vom eigentlichen Thema ab. „Du bist ungewöhnlich…“, meinte Atemu leise. „Das ist nicht das richtige Wort, aber alles zu seiner Zeit, komm lass uns weiter gehen. Wir werden sicher bald auf ein Dorf treffen und dann dort bei den Leuten schlafen können“, winkte Isa ab. „Ja ist gut“, nickte Atemu und beeilte sich mit ihr Schritt zu halten. „Aber…“ Mana sah ihren Vater an, sie konnte nicht verstehen, warum ihr Vater ihren heißgeliebten Bruder zurückgelassen hatte. Die letzten Tage hatte sie sich in ihrer Kajüte verbarrikadiert und jetzt war sie rausgekommen. „Mana, es musste sein! Versteh das doch“, bat Akunumkanon. „Sie hat doch recht, warum hast du uns nichts davon gesagt? Wir hätten uns zumindest von ihm verabschieden können“, stimmte Anknamon seiner Schwester zu. „Das wäre aufgefallen. Atemu durfte es nicht wissen“, erwiderte Akunumkanon: „So wollte es Amun. Ich kann mich nicht einem Gott widersetzen!“ „Und warum?“, wollte Mana wissen: „Warum muss er ??“ „Ich habe es dir doch schon gesagt“, widersprach Akunumkanon und erhob sich. „Vater, ich bitte dich. Lass uns zurück fahren!“, bat Ramoses: „Holen wir ihn zurück. Atemu ist nicht in der Lage alleine zu reisen. Er kennt das Land und sie Leute nicht und auch nicht den Weg. Wie soll er das schaffen? Er wird das Zeitgefühl verlieren und in die Hände der Wüstenbewohner fallen!“ „Isa passt schon auf ihn auf“, mischte sich Chephren ungefragt ein. „Isa?“, Namo sah ihn verwirrt an: „Deine Schwester?“ „Genau. Ihr braucht euch also um Atemu keine Sorgen zu machen. Isahra kennt sich aus und kann kämpfen. Es wird ihm so gut gehen, wie allen Reisenden. Zudem ist sie wohl die beste Führerin die er haben kann“, nickte Chephren ruhig. „Sicher? Sie ist ja auch ein MÄDCHEN! Wie soll sie ihn beschützen? Die ist einen Tänzerin!“, donnerte Rami Chephren an. „Meine Schwester ist stärker als du. Also halt dich zurück. Ra wollte das sie an seiner Seite ist und das ist sie jetzt“, erwiderte Cheph ernst. „Aber… Ich dachte er würde einen Mann zu Atemu schicken…“, meinte Akunumkanon und sah Chephren an: „Was wenn…“ „Ich vertraue Isa auch. Es wird Atemu sicher an nichts fehlen“, wandte nun auch Tepi ein. „Ja er wird über sie herfallen…“, gab nun auch Seth zum Besten. „Was soll das jetzt?“, wunderte sich Namo. „Nun das er sie heiß findet, wissen wir doch alle! Also können wir uns an den Fingern abzählen, was er mit ihr machen wird“, zuckte Seth mit den Schultern: „Eine tolle Wahl von Ra, wirklich…“ „Du sprichst von meiner Schwester!“, ging Chephren ihn an: „Nicht von einer Dirne. Nimm das sofort zurück! Niemand beleidigt meine Schwester!“ „Huch?“ Seth sah ihn verwirrt auch alle anderen schienen verwert, selbst Tepi. Sie hatte ihren Chephren noch nie so sauer gesehen, nicht mal als sie in Gefahr war, von Ramoses angefasst zu werden. Bedeutete sie ihm denn immer noch weniger als Isa? „Chephi, lass das doch“, bat Tepi am Ende doch noch. „Er meinte es sicher nicht so!“, stimmte auch Mana erschrocken zu. „Hm…“, Chephren sah Seth sauer an. Seth grinste unterschwellig: „Beruhig dich. Ich habe nur gesagt das Atemu seine Finger von ihr lassen wird. Nicht das sie ein Freudenmädchen ist.“ „Das kommt aufs Selbe raus!“, zischte Chephren. „Wir werden ja sehen, was Atemu diese Reise bringen wird“, versuchte sich Ramoses wieder ins Gespräch zu mischen, da ihn irgendwie jeder überging. „Glaub ich auch…“, nickte Anknamon und seufzte. Er sah Chephren an, der nur in einem Schurz vor ihm stand: „Ein Jahr ist auch lang…“ „Ja und? Ich kenne Isahra zu gut um zu glauben das sie sich von ihm so einfach verführen lässt. Wenn ich noch einmal etwas Beleidigendes über meine Schwester höre, dann mach ich euch fertig!“, verkündete Chephren stocksauer und drehte allen demonstrativ den Rücken zu. Er wusste zum Glück warum er so reagierte. Er und Isa kannten sich zu gut und sie standen sich sehr nahe, auch wusste er das Isahra so regieren würde und nicht anderes. „Dreht der immer so durch?“, wisperte Mana ihrer Cousine zu. Diese schüttelte abwesend den Kopf und sah zu Boden. „Komm mit!“, Rami packte Namo an der Hand und zerrte ihn einfach mit. „Wahh!“, Namo versuchte sich loszureisen, was er auch schaffte: „Was soll das denn?“ „Ich brauch Ablenkung und du wirst sie mir geben! Du weist schon was ich meine, nicht war?“, Rami zerrte ihn weiter in seine Kajüte. „Was? Nein! Was willst du von mir?“, schluckte Anknamon und drückte sich an die Wand. „Ich bin geladen und du bist einfach nur süß! Also wirst du jetzt schön brav sein, oder ich werde Vater erzählen, dass du einen Geliebten hast. Diesen Kleinen, der Atemu so ähnlich sieht. Wäre doch zu schade, wenn er aus deinen Diensten genommen werden würde“, sagte Rami hinterhältig und sah seinen Bruder lüstern an. Namo starre ihn entsetzt an und gab sich dann geschlagen. „Da sind sie!“, Isahra zeigte nach vorne, wo langsam sie Pyramiden in Sichtweite kamen. Natürlich sahen sie erst die Pyramide von Cheops und die von dessen Sohn, da die letzte ja viel kleiner war. Sie hatten drei Tage gebraucht und nun waren sie endlich am Ziel. Atemus Augen leuchtete wie die eines kleinen Kindes, als er die Spitzen der Großen Pyramiden erblickte und zwang sie nicht wie ein Irrer auf Sepet zu springen und loszugaloppieren. Er hatte schon so viel von den großen Bauten gehört die vor rund 1600 ihren Baubeginn hatten. Hoch ragten sie ihn den Himmel und die Symbolik der Sonnenstrahlen kam fantastisch zur Geltung. Es dauerte nicht lang und er sah die große Cheopspyramide vor sich in voller Pracht, weißstrahlend und auch die ganze umliegende Anlage. Die Königinnen Pyramiden, Totentempel, Schiffgrab und was sonst noch alles dazu gehörte. „Wahnsinn…“, wie gebannt starrte Atemu auf die Pyramide und atmete tief durch. „Die Zeit hat schon ihre Spuren hinterlassen, aber sie ist immer noch großartig. Ich denke, dass sie noch viele Jahrtausende überdauern wird“, lächelte Isa ihn an. „Wahrscheinlich… Atemu ging durch den Hof um die Pyramide und sah sich alles genau an. Er las die Fresken in den Tempel und sah sich auch die drei Gräber der Königinnen an. „Eigentlich schade…“ „Was meinst du denn?“, wollte Isahra wissen die ihm einfach nachgegangen war. „Das sie nicht bei ihrem Mann liegen.“, erwiderte Atemu und sah zur großen Pyramide. „Sie sind in seiner Nähe, zu Füßen seines Grabes…“ „Schon, aber ich hätte sie zumindest mit in meine Pyramide legen lassen. Damit sie näher bei mir sind. Vielleicht sogar in denselben Raum, aber nicht in einer separaten Pyramide…“ unterbrach Atemu sie. „Hm… Aber das hat ein Problem. Weißt du, man stirbt ja nicht gleichzeitig du wenn die Königinnen länger leben, als ihr Gatte, dann hätte man die Pyramide wieder öffnen müssen, um sie ort zu bestatten. Aber es ist eine romantische Vorstellung… Zusammen bis in alle Ewigkeit, im Leben und auch im Tod…“, gab Isa zu und drehte ihm dann den Rücken zu. „Was ist denn?“, wunderte sich Atemu und sah sie an. „Cheops hatte angeblich vier Frauen, aber nur drei Pyramiden. Die Letzte soll er lebendig…“ „Lebendig was?“ „Lebendig mit in seiner Pyramide begraben haben. Sie muss etwas Schreckliches getan haben um dieses Schicksal zu verdienen, denn so wird man sich nie an sie erinnern können, da ihre Namen nur noch an wenigen Orten zu finden sind. Aber sie ist bei ihm, näher als die Frauen, die Cheops noch mehr geliebt haben, als alle anderen. Die Zeit verbringt grausame Geheimnisse unserer Vergangenheit und wird auch grausame Geschehnisse unserer Zeit in sich aufnehmen. Ich hoffe nur, dass die schönen Zeiten die Schlechten aufwiegen können“, erklärte Isa ihm und sah ihn an: „Kannst du mir sagen, warum ein Pharao mehrere Frauen haben darf?“ „Ähm… Ich denke das es was mit den Geschwisterehen zutun hat. Man liebt seine Schwester ja nicht unbedingt und daher darf man aus Liebe wieder heiraten“, dachte Atemu nach. „Die Geschwisterehen waren einige Zeit lang in Vergessenheit geraten. Man hat sie aber wieder eingeführt, als Ägypten mal unter fremdländische Herrscher fiel. Sie nutzen diese Art der Götternachahmung um ihren Machtanspruch durchzusetzen. Aber jetzt, da Ägypten wieder den Ägyptern gehört ist es eigentlich überflüssig. Die Götter taten es auch nur, weil es keine Anderen gab, mit denen die Kinder in die Welt setzen konnten. Aber zurück zum Thema, ich versteh das man noch eine Zweitfrau aus Liebe heiraten kann, aber warum dann noch mehr? Eine ist doch mehr als genug“, wandte Isa ein. „Ist das dein Ernst? Geschwisterehen müssen nicht sein? Dann muss ich ja auch Tepi vielleicht gar nicht heiraten…“, freute sich Atemu und überhörte ihre letzte Frage. Isahra sah ihn an: „Nein leider nicht. Immerhin hat deine Mutter Tepi ausgesucht und der ersten großen königlichen Gemahlin ist es nun mal gegeben ihre Nachfolgerin zu wählen. Tut mir leid, Atemu, aber ich glaube, dass du schon einen sehr guten Grund brauchst, um Tepi abzulehnen.“ „Mist…“, ärgerte sich Atemu und sah sie an: „Ich könnte sagen das sie mit Chephren zusammen ist und ich sie daher nicht will.“ „Dann wird sie bestraft werden“, wandte Isa ein. „Das will ich auch nicht…“, seufzte Atemu und lehnte sich an der Pyramide an: „Es ist nicht einfach ein Prinz zu sein. Immer heißt es, dass darfst du nicht oder ein Prinz muss Dies und Jenes tun. Aber Niemanden scheint es zu kümmern, was man selbst gerne tun würde… Wenn man klein ist, ärgert man sich nur und beugt sich, aber je älter man und wenn man dann andere Gleichartige aus anderen Schichten trifft wird einem erst so richtig bewusst, das man nicht frei und niemals frei sein wird.“ „So hat jeder seine Probleme und seine Lasten zu tragen. Egal als was man geboren wird, überall gibt es Schattenseiten. Aber auch sehr schöne Dinge und an denen sollte man sein Leben messen“, meinte Isa und dachte kurz nach: „Kommst du dann? Es wird dunkel und ich hab langsam Hunger.“ „Jaa…“, Atemu folgte ihr langsam zurück zu den Pferden. In der Nähe war ja die Vegetation ja üppig und es grünte auch alles. Dort wollten sie lagern und am nächsten Tag die Sphinx genauer in Augenschein nehmen. Der erste Stern stand im Moment schon am Himmel und sie Beide waren auch müde. Atemu setzte sich auf seinen Sattel und sah Isa zu, die das Feuer mit zwei Steinen entfachte. „Was haben wir eigentlich alles noch vor?“ „Wie meinst du das?“, wunderte sich Isa. „Na ja, ein Jahr kann lang sein. Was willst du mir alles zeigen?“, fragte Atemu genauer nach. „Achso. Nun wir werden jetzt immer weiter nach Westen ziehen. Eigentlich immer an den fruchtbaren Landstichen entlang und dann durch die Wüste nach Siwa, hab ich dir doch gesagt, oder?“, wunderte sich Isahra. „Doch… und dann?“, wollte Atemu weiter wissen, doch da wurde er auf einen Mann aufmerksam, der sich ihnen näherte: „Wer ist das denn?“ „Menschen! Ich freue mich! Sagt, habt ihr Platz an eurem Feuer, für einen alten Wanderer?“, fragte er Mann freundlich nach. Seine Haut war sonnenverbrannt und er sah auch sehr mitgenommen aus. Er schien wirklich schon älter zu sein, so um die fünfzig, wenn man schätzen sollte: „Ein Schluck Wasser würde mir aber auch schon genügen.“ „Hier!“, noch bevor Atemu was sagen konnte hielt Isahra dem Mann den Wasserschlauch hin und lächelte diesen freundlich an. „Die Götter mögen dich segnen!“, der Mann fiel auf die Knie und trank den Wasserschlauch leer. Er trank sehr hastig und war nur mit einem Gurt bekleidet, was verriet dass er nicht viel besaß und auch keine Waffen bei sich hatte. Atemu sah ihm dabei zu und wusste nicht so recht, ob er den Mann hier haben wollte. Er roch unangenehm und seine Haare waren eklig, auch war er sehr ungepflegt und hatte Striemen am ganzen Körper. „Wer bist du?“, fragte der Kronprinz dann doch nach. „Ich bin Tosiris…“, stellte er sich vor und setze den Wasserschlauch wieder ab: „Ich komme aus Libyen, bin aber Ägypter.“ „Libyen…“, Atemu wusste nicht was er dazu sagen sollte. Es kam ihm komisch vor, dass der Mann so abgemagert aussah und eindeutig misshandelt worden war. „Bist du Sklave gewesen?“, fragte Isa gerade heraus. „Ähm…“, der Mann nickte ein wenig betreten: „Ich war es… mehr als zwanzig Jahre musste ich einem tyrannischen Herren dienen. Ich war damals auf Reisen und nahm die Gastfreundschaft eines Reichen aus Libyen an. Abends war er nett, aber als ich erwachte, war ich entkleidet und in Ketten gelegt.“ „Was?“, Atemu sah den Mann erschocken an. Konnte das wahr sein? „Es stimmt. Einst war ich Mitglied einer Karawane, als Wächter war ich dort beschäftigt, hatte eine wunderschöne Frau und drei Kinder, aber dann packte mich die Reiselust und ich zog mit einem Freund los, den ich auf dem Weg aus den Augen verlor. Von da an wollte ich zurück, aber wir waren schon in Libyen und wie gesagt, ich bin aber dann dem Libyer auf den Leim gegangen“, gab Tosiris zu und sah die Beiden an: „Ihr werdet mich doch nicht…“ „Beruhige dich. Wir haben keinen Grund dich zurückzubringen. Mir ist Sklaverei eh zuwider“, beruhigte Isa ihn und sah zu Atemu: „Hast du was?“ „Ich?“, Ati sah sie verwirrt an: „Nein… Ich hab nur nicht damit gerechnet dass ich mal einem Sklaven begegnen würde. Bei uns gibt es das ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr.“ „Ja, in Ägypten gibt es das nicht, nur Kriegsgefangene können zu Sklaven werden, aber in anderen Ländern ist das sehr verbreitet. Es sind billige Arbeitskräfte und sie haben keine Menschenrechte. Sie sind das Eigentum ihrer Herren und werden oft misshandelt, wenn sie etwas Falsches tun, oder ihren Herren nicht gehorsam sind.“, meinte Tosiris. „Klingt schrecklich…“, gab Atemu zu: „Aber jetzt bist du wieder in Ägypten. Was hast du denn jetzt vor?“ „Ich werde nach Hause gehen. Ich lebte in der Nähe von Herakonpolis und sehen, wie es meiner Familie geht. Meine Frau hat vermutlich wieder geheiratet und auch meine Kinder sind wohl schon Eltern und haben Kinder. Ich danke euch, dass ihr mich heute Nacht bei euch schlafen lasst“, bedankte er sich und verneigte sich. „Nicht doch! Ist doch kein Problem, da Feuer wärmt auch drei und Horus ist es auch egal wie viele wir sind“, lächelte Isa ihn an. Horus war eigentlich ihr Wächter, wenn die in der Nacht schliefen. Der Wolf wurde immer wach und würde sofort Alarm schlagen, wenn sich etwas Gefährliches tun würde. „Du meinst den Gott?“, wunderte sich Tosiris. „Nein, die meint den Wolf dort“, Atemu deutete auf Horus der in der Nähe döste. „AH!“, Tosiris klappte der Kinnladen runter. „Er gehört Isahra und beschützt unseren Schlaf.“, erklärte Atemu ihm. „Ein Wolf? Wahnsinn! Ich wusste nicht das es in Ägypten Wölfe gibt!“, freute sich Tosiris auf einmal. „Ich habe in auch nicht von hier, Horus war ein Geschenk an Hermopolis, als ich damals dort lebte. Als ich dann ging, wollte er mit mir und die Priester schenkten ihn mir“, klärte Isa auf. „Ich verstehe!“, nickte Tosiris. „Isa! Kann ich mal kurz mit dir reden?“, wollte Atemu wissen und stand auf. „Ja klar!“, Isahra ging zu ihm: „Was ist denn los?“ „Er scheint zwar ganz nett zu sein, aber ich trau ihm nicht…“, meinte Atemu im Flüsterton und sah Isa an: „Willst du denn wirklich das er die Nacht bei uns bleibt?“ „Ja, er ist alleine und braucht Hilfe. Horus passt schon auf, dass uns nichts passiert“, wandte Isahra ein. „Aber… Was wenn er was im Schilde führt? Bist du immer so unvorsichtig? Er ist ein Fremder und ich kann ihm nicht einfach so vertrauen. Das solltest du auch nicht tun!“, sagte Atemu ernst: „Wie willst du ihn denn durchfüttern?“ „Genau wie uns auch! Und ja, ich bin immer so unvorsichtig. Sieh ihn dir an! Er ist arm und will nur eine Nacht bei uns am Feuer sein“, schnaubte Isa. „Aber…“ „Atemu, Ich schick in nicht weg! Du bist hier nicht in deinem Palast und er weiß nicht wer du bist. Ein wenig Vertrauen muss es schon geben. Vertrau mir, ich kenn die Menschen in Ägypten unterscheiden und Horus auch. Ati, dieser Mann hat viel erlebt und bittet nur um ein warmes Nachtlager und Gesellschaft“, unterbrach Isahra ihn. „Na gut… aber nur weil ich dir vertraue und du schläfst heute neben mir!“, brummte Atemu. „Wieso das denn?“, wunderte sich Isa. „Weil ich nicht will, dass der auf dumme Gedanken kommt“, erwiderte Atemu und ging schon zurück. „Ah ha!“, verwirrt das Isa ihm nach. ~ Phase 07 End ~ So^^ das wars mal wieder^^ KNUFFF Und hats euch gefallen?? KNUFFZAA Isa^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)