Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 52: Phase 49 – Die erste große Prüfung ----------------------------------------------- Phase 49 – Die erste große Prüfung „Hm…“, Bakura erhob sich. Er hatte Khits Wunsch nun doch erfüllt. Sie hatte ohnehin nicht locker gelassen. Ob er sie liebte oder nicht, wusste er nicht, nur das sie ihm schon immer eine treue Begleiterin gewesen war und er sie nicht missen wollte. Er hatte sich daran gewöhnt das sie da war, aber da er sie schon so lange kannte, waren ihm ihre Reize bisher versteckt geblieben. Vielleicht würde er sie zum Weib nehmen, wenn das alles vorbei war, aber dann würde er wieder zu einem einfachen Dieb werden und schnell das Weite suchen. Er zog sich an und stellte fest, dass ihm die Zeit langsam davonlief. Er war schon Mittag und er fluchte leise vor sich hin, dass er sich hatte ablenken lassen. Ramoses hatte er auch noch sehen müssen und ihm eine Lüge aufgetischt. Jetzt war das aber auch schon egal. Er musste zusehen, dass er zu seinen Freunden kam und sie befreite. Wie eine Katze schlich er sich aus dem Zimmer, dass er bewohnte und lies das schlafende Mädchen einfach zurück. Es würde lange schlafen, da er ihm mit dem Wein ein Schlafmittel gegeben hatte, nachdem sie durch ihn eine wahre Frau geworden war. „Bakura!?“, Anknamon wartete im Schatten vor seinen Zimmern auf den Dieb: „Was machst du hier? Hast du sie schon?“ „Nein…“, Bakura hielt sich den Kopf: „Ich hab es gerade vor…“ „Was?“, Namo trat zu ihm: „Beeil dich! Aton hat den Wettstreit vorverlegt. In einer Stunde werden Atemu und Ramoses erfahren worin sie sich zu messen haben. Es geht um, dass es sich bei der ersten Prüfung um ein Schattenduell handeln soll. Ramoses und Aton werden gemeinsam antreten und Atemu ist allein.“ „Wieso? Er kann doch einen der Priester miteinbeziehen.“ „Bakura…. Gegen einen Gott? Nein, Atemu wird niemals zulassen, das uns irgendwas passiert, wenn er es verhindern kann. Kein Ka das wir rufen können, ist stark genug gegen das Ka eines Gottes. Atemu hat versucht die Götter zu rufen, aber sie blieben stumm. Beeil dich, wenn das Duell beginnt, dann brauchen wir unbedingt göttliche Hilfe“, trieb Namo Bakura an: „Oder die Tore brechen.“ „Ich geh ja schon…“, versicherte Bakura und rannte los. Auch wenn es ihm nicht gefiel, das Namo so mit ihm sprach, so wusste er auch, dass der Prinz im Recht war. Anknamon sah ihm nach und seufzte. Das es nicht so schnell gehen würde, war ihm schon bewusst gewesen, aber Bakura hatte auch noch getrödelt. In so einer Situation hätte er das nicht von ihm gedacht, da auch Bakuras Leben mit auf dem Spiel stand und auch sein Ka. Die Hilfe die er den Göttern hier zuteil werden ließ, seine Taten um Atemu zu helfen, würden sich positiv für ihn und sein Leben nach dem Tode auswirken. Der Prinz wandte sich um, seit er bei Atemu war, hatte Ramoses nicht nach ihm gesehen und das war ihm irgendwie unheimlich. Ja, er freute sich das sein richtiger Bruder ihn jetzt nicht mehr anfassen konnte, aber das bedeutete auch, dass Rami sich neue Wege suchen würde seine Perversionen auszuleben. An Frauen und anderen Männern, denen er es bis jetzt erspart hatte. Er wollte sich wohler fühlen, aber wer auch immer an seine Stelle getreten war, tat dem Prinzen mehr als leid. Er hatte Schulgefühle und war froh, dass sein Liebhaber in Heliopolis in Sicherheit war. Ihn hier zu haben, würde ihm nur unheimlich schwer belasten, doch ihn zu sehen, wäre sicher auch sehr schön. Namo schritt langsam und wie es sich Prinzen gehörte, erhoben Hauptes an den Dienern vorbei und sehnte sich nach der Zeit in der noch klein gewesen war. Ramoses war damals noch ein richtiger Mensch gewesen, auch wenn sie sich nicht richtige verstanden hatte, aber das war doch auch nicht das Schlimmste, wenn man dich mal stritt. Er erinnerte sich daran, dass Rami eines Tages sehr krank gewesen war und auch wenn er sich damals nicht eingestanden hatte, so hatte er sich gewünscht, das der Bruder an der Krankheit zugrunde ging. Es war nur Fieber gewesen, dennoch. Ramoses hatte ihm Feieberwahn von seiner Herrschaft gesprochen, aber nur Anknamon hatte das damals gehört. Damals war ihm klar geworden, dass sein Bruder über Leichen gehen würde, um die Krone zu bekommen. Schon lange fragte sich Namo warum die Krone so begehrt war. Ihm selbst war sie egal, sie brachte Verantwortung mit sich, die ihm, als pflichtbewusster Mensch zu groß war. Gerne war er bereit die Last ein Stückweit mitzutragen am Rand, aber niemals würde er sich freiwillig in die Mitte stellen wollen. Der Pharao stand unter einer Pyramide, die er zu tragen hatte, neben ihm die Königin und wäre das nicht genug, so musste er auch noch alle, die ihm halfen zusammenhalten. Ein gemeiner Job, zu dem man eine Menge Potential haben musste. Ein Potential, eine Menschenkenntnis und ein unerschütterliches Herz, das er selbst nicht hatte, aber Atemu hatte dieses Herz, das war Anknamon bewusst. Der nächste Pharao musste so vieles Neues schaffen. Namo hatte es gesehen, die Pläne seines Vaters, die er nicht mehr geschafft hatte. Das Land war unter der Herrschaft von Akunumkanon zwar zum blühen gekommen, aber diese Blühte war immer bedroht gewesen. Ramoses würde die zertreten und Aton sie verbrennen… Namo atmete durch und öffnete die Türe zum Thronsaal. Er war schon voll, auch wenn noch Zeit war, so hatten sich schon alle Wichtigen versammelt, bis auf Ramoses und Aton natürlich. „AH!“, Bakura zwängte sich durch den Spalt in der Wand. Eigentlich hatte er gedacht, dass man die Vertäfelung weiter öffnen könnte, aber da hatte er sich geirrt. Ramoses hatte es wohl nicht weiter versucht, denn die Steine waren bombenfest, bis auf diesen Spalt, durch den man nur seitlich in den Gang kam. Der Dieb sah sich um und stellte fest, dass der Gang ein Alptraum war. Er war stockdunkel, eng und die Wände so schlecht gearbeitet, das der sich schon im langsamen Laufen seine Kleidung aufriss. Wie konnte Ramoses hier nur langgehen, ohne eine Verletzung davon zu tragen? Aber es war der einzige Gang und Bakura hatte auch die Stufen gezählt um die Türe schnell wieder zu finden. Er brauchte lange bis er endlich am Ende war und fragte sich den ganzen Weg lang, wie er Isahra und Chephren hierdurch bringen sollte, ohne sich oder die beiden zu verletzten. „Uh…“, Bakura hielt sich die Nase zu. Dieser Rauch war ja atemraubend: „Wie kann man nur so viel Weihrauch mögen?“ Er band sich ein Tuch über Mund und Nase um sich ein wenig zu schützen, dann trat er durch den Weihrauch tiefer in das Heiligtum. Er konnte die Spannung in der Luft fühlen und war dankbar, dass die Feuerbecken entzündet waren. Er sah zurück und entschloss sich eines der Becken an den Ausgang zu stellen, damit er den Weg wieder fand. Nach weitern Minuten kam er endlich in den Raum, indem Aton Chephren und Isahra gefangen hielt. Die Luft war so dick, das man die Hand vor den Augen nicht mehr richtig sehen konnte, aber die beiden Energieflammen, die neben ihren `Spendern` standen und vor sich hinflackerten, spendeten Licht. „Hab ich euch…“, stellte Bakura fest und zog sein Messer heraus. Er trat an Isahra und schnitt zuerst die Sticke um ihre Mitte durch. „Bakura…?“, Isahra öffnete die Augen und sah ihn schwach an: „Ich freu mich dich zu sehen… alter Freund.“ „Wie geht`s dir?“, wollte Bakura wissen und löste die Beinfesseln. „Kraft- und Saftlos… Ich hab die Sonne nicht gesehen und meine Kräfte sind am schwinden… Ich hab kein Gefühl mehr in meinen Gliedern…“, gab Isahra zu und ihre Augen fielen wieder zu. „Hey!“… „Sie braucht schnell frische Luft und Sonne!“, wandte Chephren ein, der ebenfalls schon mit dem Ende seiner Kräfte kämpfte. „Das wird schon…“, Bakura schnitt die letzten Stricke durch. Er musste Isahra auffangen, da sie halbohnmächtig auf den Boden gefallen wäre. Sanft legte er sie erstmal ab und kümmerte sich um Chephrens Ketten: „Wie ist das passiert?“ „Der Rauch… das schaffst du nicht, wirf die Feuerbecken hier um. Ich brauch meine Kraft, der plötzliche Schub meiner Kraft, sollte mir helfen die Ketten zu sprengen“, brachte Chephren müde heraus. „Wenn du meinst…“, zuckte Bakura mit den Schultern… „Pass auf!“, Atemus Soldat des schwarzen Lichts wurde gerade von einem Feuerball angegriffen und konnte sich dank Atemus zurück gerade noch wegducken. Wie Ramoses und Namo es prophezeit hatten, hatte Atemu es abgelehnt sich helfen zu lassen, da er seine Freunde nicht in Gefahr bringen wollte. Nicht einmal Mahado und Seth hatten ihn überzeugen können. „Das war knapp!“, lachte Ramoses und sah zufrieden auf das Ka von Aton. Es war eine riesige Sonnenscheibe mit einem Strahlenring, der in der Mitte prangte. Es sah nicht gefährlich aus, aber das war es. Dazu kam das Ka von Ramoses und Atemu musste sich alleine mit dem Soldat des schwarzen Lichts verteidigen und angreifen zugleich. „Was willst du denn noch tun? Mein kleiner Bruder? Du bist schwach! Viel zu schwach um mir und Aton stand zu halten. Wie willst du ein Land führen, wenn du keine Stärke in dir hast?“, lachte Rami weiter. Der ganze Hofstaat war anwesend und daher waren auch alle Worte die heute vielen ein Zeugnis, das zur Entscheidung beitrug. Ramoses schein das zu ignorieren, denn ein Sieg sagte mehr als die lapidaren Worte und der Gott stand ihm bei. „Du tust mir leid, Ramoses. Seine Gedanken sind von der Gier nach der Krone so getrübt, dass du nicht mehr weißt, was du eigentlich sagst“, seufzte Atemu. Wie hatte er sich von seinem Bruder nur so täuschen lassen können? Die ganze Zeit, hatte er doch gewusst, dass Rami ihn nicht wirklich anerkannte, aber im Geiste der Brüderlichkeit hatte Atemu es gehofft und sich auf das Spiel eingelassen. Er hatte an das Gute in Ramoses geglaubt und auch an das, dass er verstehen würde, dass die Krone nicht das war, was ein Mann anstreben sollte. „Ich weiß genau was ich sage, kleiner Bruder! Ich bin der rechtmäßige Erbe und ich werde es heute beweisen!“, sagte Ramoses sehr ernst. Aton sagte nichts dazu, warum auch? Das war eine Familienahngelegenheit und da sollte er sich wohl am besten raushalten. „Das bist du nicht!“, Atemu sah seinen großen Bruder fest an: „Ramoses, wenn du das wirklich denkst, hättest du mit mir sprechen können.“ „Und wärst du sofort zu Vater gelaufen und hättest ihn gebeten mich an Deiner statt als Thronerbe zu benennen? Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, schnaubte Rami wütend. Ati sah ihn an: „Zu der Zeit, als ich dachte das du mich liebst und ein guter Bruder bist, da hätte ich es wirklich getan, da ich zu blind war um deine Spielchen zu durchschauen. Nun hast du alle deine Trümpfe verspielt, die du ihr in der ganzen langen mühevollen Kleinarbeit angesammelt hast. Deine Macht über mich und meine Leichtgläubigkeit. Ich bin mir auch sicher, dass du mich niemals gemocht hast.“ „Atemu…“, Namo bahnte sich einen Weg zu seiner Mutter, die in vorderster Reihe stand. Nefert war froh ihn zu sehen und auch Amun nickte ihm freundlichst zu. Gerade für die Königin war es grausam zu sehen, dass ihr leiblicher Sohn sich so zum Nachteil verändert hatte. Sie liebte beide Söhne gleicher Massen, auch wenn sie im ersten Augenblick nicht glücklich über Atemus Geburt gewesen war. Als Arisis ihren Sohn gebar, war das für Nefert ein Schlag ins Gesicht gewesen, da sie wusste dass ihr Sohn nun in der Thronfolge nach hinten rutschen würde. Es hatte allerdings nicht lange vorgehalten, denn zu einem war Arisis seit ihrer Niederkunft sehr schwach und Atemu hatte sie immer angelacht und war einfach süß gewesen. Sie hatte ihn schnell in ihr Herz geschlossen und akzeptiert das Arisis Sohn, der ja der Sohn der Großen Königlichen Gemahlin und der des Pharaos war. Somit hatte er das königliche Blut von zwei Seiten geerbt. Ebenfalls war Atemus Wesen von Anfang an freundlicher und liebevoller gewesen, als das ihres Ramoses. Als Arisis dann gestorben war, hatte Nefert sich geschworen, dass sie dem kleinem Kronprinzen eine echte Mutter sein wolle und ihn nicht erst hinter ihre Kinder stellte. Nein, er war ihr gleichwertig und dann war auch schon Ahmea ihre Freundin geworden. Hier und heute musste die Königin feststellen, dass ihr Sohn sich leider nicht mal annähert als Pharao eignete, nein er war wie Neferts Vater… Ein rücksichtloser Mann, der sich schon beim Vater von Akunumkanon eingeschleimt hatte. Sein Name war Mumè-Re gewesen und ihm unterstanden am Ende drei Gaue in Ägypten. Alle drei am Nil und nebeneinander, so sehr hatte sich Mumè-Re ins Vertrauen schleichen können, hatte Nefert immer gedacht, doch dann wurde sie eines Besseren belehrt. Ihr Vater hatte einen Handel betreiben. Akunumkanon hatte damals Arisis schon zur Frau gehabt und bei einem Besuch ihm Gau war sein Herz für Nefert entbrannt. Drei Jahre lang hatte Mumè-Re Nefert nichts von der Liebe des damaligen Prinzen gesagt, aber sie hatte es geahnt, immer wenn sie eingeladen war, oder er ihr einen Besuch abgestattet hatte. Warum Akunumkanon nie etwas gesagt hatte, war ihr nicht klar, doch auch das hatte Mumè-Re verhindert. Er hatte einfach erzählt, dass seine Tochter Liebesschwüre hasse und sich niemals an einen Mann hängen würde, der es nicht abwarten könne. Akunumkanon hatte also gewartet und sein Vater hatte Mumè-Re zu seinem Gau noch zwei Weitere geschenkt, als Mitgift sozusagen, wenn er Nefert für seinen Sohn freigeben würde, dazu waren natürlich noch viele andere Kostbarkeiten gekommen und noch mehr Einfluss am Hofe des Pharaos. Nefert hatte er erst nach seinem Tode erfahren, von ihrer Mutter, die sich nicht wirklich in Trauer gesuhlt hatte, als ihr Mann starb. Für Nefert war es eine Ungeheuerlichkeit gewesen. Ihr hatte Akunumkanon auch sehr gefallen und sie hatte oft geweint, da er nicht mehr für sie zu empfinden schien. Er war lieb und immer freundlich und verzieh… auch wenn er ihren einzigen Fehltritt in ihrer Laufbahn als Königin nie erfahren hatte, so war sie sich sicher, dass er ihr nicht zürnen und ihr vergeben würde. Aber das war Vergangenheit, die sich nun leider in ihrem ältesten Sohn wieder zeigte. „Atemu scheint zu verlieren…“, riss Amunhotep sie aus ihren Gedanken. „Er muss noch durchhalten, glaub mir, bald bekommt er Hilfe“, versicherte Namo: „Aber auch das ist ein Teil seines Schicksals. Die Götter haben ihre Lieblinge, aber sie müssen sich auch beweisen. Nichts ist umsonst und Atemus Preis ist es seinen Bruder zu besiegen und sich Aton zu stellen.“ „Anknamon!“, Nefert sah ihn an: „Was redest du da? Das hier ist kein Test, das hier ist eine gefährlich Sache und unser geliebtes Reich steht auf dem Spiel. Ich weiß, dass du nicht allzu viel auf die Götter gibst, aber bete zu ihnen! Sollte Aton als Sieger hervorgehen, werde ich dafür sorgen müssen, dass sich alles wieder wendet…“ „Mutter?!“, Anknamon schluckte hart: „Das kann nicht sein Ernst sein…“ Nefert senkte den Blick: „Ich will es nicht, aber ich werde keine andere Wahl haben, wenn Atemu verliert. Man muss ein Übel an der Wurzel packen und das Unglück abzuwenden. Ich weiß das es hart klingt, aber ich werde nicht zulassen, dass Ägypten untergeht.“ „Meine Königin!“, Shada legte ihr die Hand auf die Schulter: „Ich bitte euch nichts Übereiltes zu tun. Ihr seit nicht königlicher Abstammung und daher antastbar.“ „Shada. Ich meine nicht, dass ich töten will, aber ich kann seinen Thronanspruch zerstören, wenn ich ein Geheimnis preisgebe, dessen Existenz ich am Liebsten auslöschen würde“, wandte Nefert ein. Akunadin warf ihr einen stechenden Blick zu. Das würde sie doch nicht wagen, oder doch? Namo sah zu seiner Mutter und nahm sie in den Arm, er war ein wenig größer als sie und so war es ihm leicht ihr ein wenig Schutz zu bieten: „Noch ist nichts entschieden. Vertraue darauf, dass du deine Geheimnisse nicht preisgeben musst. Die Götter lieben uns und werden sich nicht gegen uns stellen.“ „Namo… Du bist deinem Vater so ähnlich… Auch er war ein unverbesserlicher Optimist“, seufzte Nefert. Wenn du wüsstest…, dachte sich Namo und wandte den Blick wieder auf die Kampffläche. Ramoses starrte Atemu an: „Ich dich gemocht? Doch schon, du bist mein Bruder und warst ein wunderbares Spielzeug, dass musste ich aber erst lernen. Weißt du, ich habe so gehofft das deine Eskapaden Kinder oder Sonstiges zur Folge haben würden, irgendetwas das dich so in Verruf bringt, das Vater keine andere Wahl gehabt hätte als dich abzusetzen. Aber nein, nichts! Ich bin fast wahnsinnig geworden das du in deiner ganzen Zeit in den Freudenhäusern nicht ein einziges Kind gezeugt hast! Ich habe alle Dirnen bestochen, um nicht zu verhüten und Potent bist du, dennoch du bist bis heute kinderlos. Na ja, vermutlich ist dein Samen wohl doch nicht gut genug, um ein Kind in die Welt zu setzen. Wie auch immer, ich habe gebetet, dass du abgesetzt wirst, denn dann hätte ich dich wie einen Bruder lieben können, aber so warst du mein Rivale, den ich nun mal hassen musste. Deine Geburt hat mich in der Thronfolge zurückfallen lassen, als gäbe es mich nicht. Vater hatte nur Augen für dich! Er hat dich vergöttert, weil du deiner Muter so ähnlich warst. Ich war ihm egal, selbst als Namo, Mana, Amun und Mut kamen, war ich nichts weiter als ein einfacher Sohn, den er nicht weiter beachtet hatte. Dafür habe ich Vater gehasst und dich auch! Wenn es dich nicht gehen würde, dann hätte Vater mich geliebt, wie es mir zustand!“, redete sich Ramoses in Rage. „Das ist nicht wahr! Vater hat uns alle gleichermaßen geliebt. Auch du warst ihm immer sehr wichtig, denn er hat dir oft genug nachgegeben, wo wir anderen an eine Wand geredet haben. Ich kann nichts dafür, dass ich und nicht du sein gemeinsamer Sohn mit seiner überalles geliebten Schwester war. Ich weiß nur, dass ich mich niemals so in Eifersucht und Neid verstrickt hätte, wie du es getan hast. Ich hätte es dir gegönnt und mich gefreut, dass du Pharao wirst… Aber jetzt…“, Atemu sah auf den Boden. Es war nicht fair das er Ramoses auf diese Weise begegnen musste, aber er könnte auch nicht aufgeben. Aton und Ramoses waren ihm überlegen, dass wusste er nur zu gut, aber es gab noch zwei Prüfungen, bei denen er sicher besser gegen Rami abscheiden würde. Ihm kam in den Sinn, was Nofretete geschrieben hatte und auch Kai. „Aber jetzt?“, fragte Ramoses nochmals nach. „Jetzt bin ich nicht mehr so naiv wie ich mal war. Ich würde mich schämen, wenn ich dir das Feld überlassen müsste. Du hast mir so Vieles angetan, Bruder, mehr als ich vermutlich selbst weiß, es tut weh zu wissen, dass der eigene Bruder einem sosehr zu hassen vermag. Aber ein kleiner Trost bleibt mir… Hassen und Lieben liegen nah beieinander. Soldat des schwarzen Lichts! Greif das Ka meines Bruder an!“ Der Soldat des schwarzen Lichts folgte sofort und ging auf dem geflügelten Löwen los. Aton sah dem Ganzen sehr entspannt zu. Ramoses würde er schon helfen, wenn es nötig war, aber warum sollte er sich einmischen, würde man doch denken, dass sein Hohepriester wäre alleine zu nichts im Stande. Rami würde seine Hilfe ohnehin nicht wollen. Zudem war das Gespräch interessant, auch wenn Aton zugeben musste, dass der ganze Hofstaat sich eher von Atemus Worten begeistern ließ. Er selbst hätte sich wohl auch seine Seite geschlagen und das wiederum machte ihm dann wieder Sorgen. Ramoses ließ seine Verachtung zu laut erklingen, während sein Bruder die richtigen Worte fand und sich nicht so gehen ließ. Man spürte, dass es Atemu Schmerzen bereitete gegen Ramoses zu kämpfen, seinen großen Bruder, den er immer geliebt hatte. Ramoses Ka, dass er selbst Seriron nannte, musste zurückweichen und Rami ging etwas in die Knie. Er keuchte leise und wandte Ati den Blick wieder zu. „Wann bist du denn so stark geworden? Dein Ka war vor einem Jahr noch viel schwächer…“ „Ich weiß…“, nickte Atemu und schloss seufzend die Augen: „Du hast also doch zugesehen und nichts getan, um das Sandmonster auszuhalten… Du hättest zugesehen, wie es Seth und mich tötet, nicht?“ Ramoses ging einen Schritt zurück: „Nein, Seth hätte ich gerettet, du warst nicht in meiner Reichweite und ich hatte Angst. Ich weiß nicht wer den Sand so unter seine Kontrolle bringen konnte und ein Ka erschaffen kann, dass so gewaltig ist. Ich bin nicht lebensmüde, Brüderchen, im Gegensatz zu dir.“ Aton grinste in sich hinein: „Sand?“ „Ja.. Weißt du was?“, fragte Rami nach. „Nun, der Einzige der den Sand so unter Kontrolle hatte, war der rothaarige Seth, ich wüsste nicht, dass er jemals einen Menschen so sehr geliebt hätte, dass er seine Macht für ein Ka zur Verfügung gestellt hatte. Vermutlich hat er sich über dich geärgert, Atemu. Sollte wohl ein Zeichen sein, dass nicht alle Götter auf deiner Seite stehen und dich nicht uneingeschränkt lieben“, höhnte Aton selbstgefällig. „Ich sollte Seth mal aufsuchen.“ Amun schüttelte den Kopf: „Glaub ihm nicht! Chephren hat gesagt das Seth, der Wüstengott, niemals so was machen würde! Damit hätte er auch Isa und Cheph in Gefahr gebracht und er liebt sie, als Onkel. Er ist immer für die da und hat sie unterstützt!“ Ati lächelte seinen Bruder an und nickte: „Selbst wenn Seth das Monster schickte, so sollte ich mich dafür bei ihm bedanken. Ja, es war eine schreckliche Erfahrung, aber es ist nicht schlecht seine eigene Ohnmacht zu spüren und er hat mir die Möglichkeit gegeben, Isa besser kennen zu lernen. Es war okay, denn Götter sind nun mal nicht immer leicht zu verstehen, aber dich verstehe ich wirklich nicht. Du bist mein Bruder und hättest meinen Tod einfach so mit angesehen, ohne was zu tun?“ „Atemu, dein Tod hätte mit den Thron auf einem goldenen Tablett serviert. Sicher, ich hätte um dich getrauert, wirklich, so einen Tod hab ich dir nicht gewünscht, aber du hattest ja Glück und bist gerettet worden. Diese Halbkinder haben sich eingemischt… Wer auch sonst, hätte einen Gott bezwingen können, der auch noch bereitwillig ging. Und dann… Ja, Isahra… du hast es ausgenutzt, dass ich mich an Tepi rangemacht hab…“ „Bitte?“, Atemu riss die Augen auf: „Wie soll ich denn das ausnutzen? Ich habe dir Tepi überlassen, ich wollte sie nie und das mit Isa…“ „Ich weiß es Atemu! Es war nicht Tepi die die Nacht im Delta bei dir verbrachte. Es war Isahra, nicht Tepi. Tepi war keine Jungfrau mehr, sie hatte sich Chephren geschenkt und nicht nachgedacht. Es hätte Tepi den Kopf gekostet, wenn Vater es damals erfahren hätte. Du, mit einem guten Herz wolltest sie nicht bloßstellen und hast dich darauf eingelassen. Alle, bis auch mich, hast du mit der Finte getäuscht. Isahra kam an Tepis Stelle zu dir, ich wette in dem Moment hast du innere Purzelbäume geschlagen, da sie dir ja lieber war. Sie war unberührt und daher perfekt, um dieses Spiel zu spielen. Tepi hat es mir gebeichtet, da sie nicht damit leben konnte. Ich hab sie gefragt, ob ich mit dir im Bett mithalten kann und schon hat sie gesungen!“, grinste Ramoses und erntete dafür ein reges Gemurmel. Mit dieser Beichte von Tepi und dem was er gesagt hatte, hatte er Atemu einen Schlag versetzt. Er hatte Akunumkanon und auch alle anderen angelogen und damit sein Ansehen erheblich geschädigt. Davon würde er sich nicht allzu schnell erholen können, das war Rami durchaus klar und er freute sich seinen Bruder in diesem Netz zappeln zu sehen. Ati strich sich nachdenklich über die Augenlieder und sah dann zu Tepi die sich am liebsten verkriechen würde. Es war ihre Idee gewesen und sie hatte es nicht bereuet, aber ihre Dummheit würde sie sicher noch Einiges kosten. Sie hatte es aus Liebe erzählt und Rami nutze es aus, das hatte er ihr auch mal gesagt, aber sie hatte es als unwichtig abgetan. Seriron griff den Soldat des schwarzen Lichts erneut an, aber auch wenn Atemu nicht darauf achtete, so konnte sein Ka sich wehren. „Ja, dass stimmt. Es war Isahra die sich in dieser Nacht mir hingab, da Tepi mich weder liebte, noch es wollte und mir ging es genauso. Warum hätte ich sie zwingen sollen, wenn es uns Beiden nicht recht gewesen war? Du warst es, der das Ganze zur Eskalation gebracht hat und auch wenn es in den Augen der Meisten hier ein Verrat sein mag, so stehe ich dazu. Als Isahra zu mir kam, war das ein überwältigens Gefühl, sie liebte ich ja und ich bin mir sicher, das Keiner an meiner Stelle etwas Anderes getan hätte. Du hättest sie auch nicht weggeschickt, aber dich hat sie niemals gewollt, nicht wahr?“, fragte Atemu mit fester Stimme. Das er dafür irgendwann einmal gerade stehen musste, war ihm natürlich in den Sinn gekommen, doch das spielte jetzt keine Rolle. Nefert sah zu Seth um der seufzte: „Hat er das wirklich?“ „Ich fürchte schon…“, nickte Seth. „Aber das ist doch nur gut. Hätte Atemu Tepi vergewaltigen sollen, obwohl er sie nicht wollte? Er hat versucht sie zu beschützten. Ihr Leben wäre auf dem Spiel gestanden und das hat er mit einer kleinen unwichtigen Lüge verhindert!“, begann Namo auf einmal laut zu sagen: „Hört zu! Jeder macht Fehler in seinem Leben, aber entscheidend ist, wie sich diese Fehler auf die Menschen auswirken, die in unserer Umgebung sind. Ati hat Keinem geschadet, ihm Gegenteil. Ramoses würde Tepi nicht haben, wenn Ati sich dazu entscheiden hätte den Protokollen zu folgen. Bitte, eine Entscheidung wie diese sagt doch nur über ihn aus, dass ihm das Wohl seines Volkes wichtiger ist, als irgendwelche Regeln.“ Ramoses sah seinen Bruder giftig an: „Das wirst du mir büssen!“ „Und wer sagt, dass es bei einer so unwichtigen Lüge bleibt?“, fragte Aton plötzlich: „Wollt ihr wirklich einen Herrscher, der sich schon bei solchen Kleinigkeiten in Lügen flüchtet, anstatt ehrlich zu sein?“ Das Geraune erhob sich wieder, doch es war nicht deutlich wessen Worte mehr Eindruck hinterlassen hatten. Aton Stimme war gewaltig, aber Namo war der geborene Redner. Es musste wohl noch mehr kommen, um ein eindeutiges Ergebnis zu geben. „Namo, lass. Ich werde die Schuld auf mich nehmen, ich hab es verbockt und mich darauf eingelassen.“ „Und Isahra auch!“, grinste Ramoses. „Wieso?“, wollte Nefert wissen, was hatte das denn zu bedeuten? „Warum wohl? Sie hat sich mithin ziehen lassen. Sie ist schuldig der Täuschung des Pharaos!“, erklärte Ramoses. „Das ist Unsinn, Atemu durfte mehr Frauen haben und sie war frei. Es ist nicht verboten, dass er sich noch Eine in sein Zelt geholt hätte. Sie trifft keine Schuld!“, wandte Namo ein. „Du bist jetzt endlich still!“, schnauzte Rami seinen kleinen Bruder an: „Ich warne dich, Anknamon! Wenn du dich noch mal so offensichtlich auf Atemus Seite stellst, dann werde ich dich…“ „Lass ihn zufrieden. Du hast ihm schon genug angetan!“, unterbrach Atemu ihn: „Machen wir weiter. Dein Ka scheint, etwas im Nachteil zu sein.“ Grade als Atemu ausgesprochen hatte, ging Ramoses in die Knie. Er hatte nicht gemerkt, dass der Soldat des schwarzen Lichts sein Ka angegriffen hatte, da Atemu ihn in einem Gespräch angelenkt hatte. „Wie?“, Ramoses biss die Zähne zusammen und stellte fest, dass sein Seriron unterlegen war. Er musste ihm Befehle geben, doch Atis Ka schien Keine zu brauchen um kämpfen zu können. Es schien, als hätte es seinen eignen Willen und doch als hätte Atemu immer noch die volle Kontrolle über das Handeln des Soldaten des schwarzen Lichts. „Na los! Steh auf und kämpfe, Bruder! Wir haben genug geredet!“, donnerte Atemu ihn an. Bakura hatte Isahra und Chephren in den Garten der Residenz gebracht, auch wenn er länger gebraucht hatte, als er eigentlich beabsichtigte. Er hatte Glück gehabt das Chephren Recht behalten hatte und ihm seine eigene Energie gereicht hatte um die Ketten zu sprengen. Chephren saß keuchend im Gras und sah in den Himmel. Da er ein Mann war und nicht ganz so lange wie Isahra in dem Rauch verbracht hatte, war er nicht schon wieder ohnmächtig. Die Luft tat ihm sehr gut und auch die Sonnestrahlen. Sie färbten seine Haut wieder in einem schönen Kupferton, den diese schon fast verloren hatte. „Hier, trink was“, bot Bakura Chephren an und reichte ihm eine Becher mit Wasser. „Danke!“, hastig trank Chephren aus und stellte den Becher dann wieder ab: „Wie lange hat Aton uns gefangen gehalten?“ „Ein paar Tage, im Moment ist ein Kampf zwischen Aton, Ramoses und Atemu im Gange, aber ich weiß nicht wer ihn gewinnen wird. Eigentlich sind noch Zwei geplant, aber ich fürchte, dass es nur bei diesem Einem bleibt“, räumte Bakura ein und setzte sich neben ihn: „Weißt du, ich hab mich ablenken lassen. Wenn ich früher bei euch gewesen wäre, dann hättet ihr euch schon in den Kampf eingeschaltet…“ „Ach, wenn du viel früher gewesen wärst, dann hätte Aton es noch bemerkt. Mach dir keine Gedanken. Wir werden es schon noch schaffen, wenn Isa aufwacht…“, winkte Cheph ab. „Wie lange wird das noch dauern? Jede Sekunde kann Atemu eine vernichtende Niederlange einstecken und dann…“ „Bakura, Ati ist der von den Göttern erwählte Pharao, wenn er sich auch noch so viele Sorgen macht, so muss er einen Teil auch alleine schaffen. Ramoses ist sein Gegner, Isa und ich dürfen keine Hand an ihn legen. Wir müssen das berücksichtigen und nur Aton ist unser Gegner. Das werden wir schaffen, auch wenn wir ihn als Gott nicht töten können, sondern ihm nur in die Welt der Bestien schicken können“, erklärte Chephren und lächelte: „Es wird schon gut gehen.“ „Du bist ein echter Optimist!“, brummte Bakura: „Ist ja nicht zum aushalten.“ „Ich bin der Sohn der Sonne!“, grinste Chephren: „Damit bin ich nun mal Strahlemann. Aber Sorgen mache ich mir auch. Ich kann das nur nicht so zeigen, wie andere. Ich bin zwar ein Halbkind, aber im Gegensatz zu meiner Schwester bin ich sehr schwach.“ „Wie kommst du denn darauf?“, wunderte sich Bakura. „Ich meine nicht Magie oder so. Es ist nur… ich hab immer das Gefühl das meine Schwester mehr ist als ich. Wir mögen uns sehr ähnlich sein, in sehr vielen, aber wenn ich darüber nachdenke, wie ich mich an ihrer Stelle verhalten würde…“, Chephren seufzte. Er würde nicht an ihrer Stelle sein wollen. Alleine die Aussicht soviel Verantwortung tragen zu müssen war grauenhaft in seinen Augen. Sicher, er wollte Ägypten beschützten und stützen, aber doch nicht auf den Thron. „Ist das alles? Meine Güte, ihr seid Zwillinge, dass ihr euch in einigen Dingen unterscheiden müsst, ist doch klar und ich bin mir sehr sicher das du, wenn deine Frau die Kronprinzessin wäre, genauso handeln würdest. Es ist nun mal so, dass wir uns immer etwas unterlegen fühlen. Du bist genauso wie deine Schwester“, winkte Bakura ab. „Ich weiß, aber ich bewundere sie dennoch.“ „Das gilt auch umgekehrt, da bin ich mir sicher.“ „Schon gut… ich weiß!“, lächelte Chephren. Er wusste das Isa ihn genauso bewunderte wie sie ihn und das er Unsinn dachte, wenn er sich ihr unterlegen fühlte. Na ja, dass war auch nicht weiter wichtig. Es war wichtiger, dass sie zu sich kam. Atemu brauchte Isahra an seiner Seite und nicht ihn… aber…. „Sag mal, bleibst du bei Isahra? Ich werde schon mal vorgehen und sehen was ich tun kann. Ich kann Aton zumindest hinhalten, aber sie soll sich beeilen.“ „GUT!“, nickte Bakura und sah ihm nach. Chephren streckte sich im Gehen, eigentlich war es seine Aufgabe Aton wieder zu verschließen, denn er hatte den Schüssel, das Tor ins Schattenreich zu offenen, aber so, dass man nur hinein konnte, aber nichts heraus. Auch war es für ihn gefährlich sich Aton zu stellen, aber auch für Isahra war er jetzt alleine zu mächtig. Sie brauchten sich gegenseitig um den Gott zu bezwingen. Die Kas waren es nicht, denn sie waren unsterblich und demnach war auch die Niederlage seines der Götter Kas nicht so wild, dass der Besitzer darunter groß zu leiden hatte. „Ich hasse dich!“, fauchte Rami, der in die Knie ging: „Na los, Aton!“ Ramoses Ka war vom Soldaten des schwarzen Lichts in die Mangel genommen worden und konnte im Moment nicht mehr kämpfen. Es brauchte einen Moment um sich zu erholen, also war es an Aton seine Sonnenscheibe nun ins Rennen schicken. Aton nickte und die Sonnenscheibe schwebte auf den Soldat des schwarzen Lichts zu und beschoss ihn mit einem Feuerball. „AH!“, Atemu taumelte zurück und sah zu dem Gott: Was mach ich denn jetzt? Ich kann einem Gott nicht mit einem Soldat des schwarzen Lichts standhalten, er ist zu schwach und ich kann Ra, Osiris und Obelisk nicht rufen. „Das ist denn? Prinz? Wo sind die Götter, die dir ihr Hilfe versprochen haben?“, grinste Aton und sah triumphierend auf Atemu herab: „Hör zu, ich bin voller Gnade und Güte. Schließe dich mir an und werde ein Priester, der mein Wort verkündet. Erkenne Ramoses, deinen Bruder, als Pharao an und verzichte auf den Thron. Ich will dir keinen Schaden zufügen, mein lieber Prinz. Das Blut der Könige ließt in deinen Adern, ich bitte dich, mach es nicht so schwer und rette dein Leben.“ Atemu atmete tief durch: „NEIN! Niemals würde ich mich in deine Reihen eingliedern. Du hast Ägypten schon einmal an den Rand des Unterganges gebracht! Du hast Amenophis dazu gebrach sich zu dir zu Bekennen. Er gab sich den Namen Echnaton und hat alles getan, was du ihm gesagt hast. Das Ende des Liedes kennen wir. Kemet wurde mit jedem Jahr, an dem Echnaton herrschte immer kleiner und die Feinde des Reiches lauteren darauf sich die Gaue Stück für Stück zu holen und die Provinzen zu erobern. Kein Wunder, den alle Kampfkraft musste in der Hauptstadt blieben, um den König zu schützten und das Volk zum Schweigen zu zwingen. Ich lass nicht zu das diese Zeit nochmals anbricht. Du hast damals versagt und als einziger Gott kannst du das Land nicht beherrschen. Hättest du nur versucht ein Gott unter vielen zu sein, wären deine Anhänger nicht so verfolgt worden und die Götter hätten dich nicht verbannen lassen.“ Seth sah zu seinem Cousin: „Er nutzt verbotenes Wissen…“ „Das ist gut! Er konfrontiert Aton mit dem, was dieser alles verbockt hat“, freute sich Nefert. „Genau und das bedeutete am Ende, dass er wieder die besseren Karten in der Hand hat“, nickte Namo zuversichtlich. „Schweig, du Wurm!“, Aton sah auf seine Sonnenscheibe, die wieder einen Feuerball abfeuerte, aber dieses Mal traf die nicht den Soldat des schwarzen Lichts, sondern ein anderes Ka, dass plötzlich in den Kampf eingriff. „Was ist das? Das ist…“ „Der heilige Phönix von Nephthys!“, sagte Chephren, der in einem Windwirbel neben Atemu auftauchte: „Ich bin etwas spät, aber noch zur rechten Zeit. Meine Schwester ist noch etwas neben sich, aber sie wird sich noch vor dem Ende des Kampfes einfinden.“ „Du…“, Aton zischte wütend. „Cheph?“, Atemu starrte ihn an: „Dann hat er es geschafft und ihr ward wirklich im Heiligtum?“ „Ja, ein Glück das du uns gehört hast, also dann, ich würde mich freuen an deiner Seite gegen Aton und Ramoses kämpfen zu dürfen“, Chephren verneigte sich angedeutet vor Atemu. „Gerne, mein Freund!“, lächelte Atemu. „Nein! Das ist eine Frechheit! Du bist allein angetreten und so soll es auch sein“ „Ramoses! Er hat das Recht auch einen Partner zu haben! Also hör auf so unfair zu spielen!“, platzte es aus Nefert heraus. „Mutter?“, Rami starrte sie entsetzt an: „Was soll das? Ich dachte das du auch mich auf Thron sehen willst!“ „Mein Sohn, ich hatte gehofft das du…“ „Das schaffen wir schon!“, unterbrach Aton Nefert und sah Chephren sauer an: „Vergiss nicht, ich habe deine Macht in mir und du bist mir unterlegen!“ „Wir werden ja sehen! Nephthys, Todesschwingen!“, befahl Chephren und sein Ka gehorchte ohne zu warten. Der Phönix schmetterte die Sonnenscheibe mit einem Flügelhieb an die Wand, ohne das diese in der Lage gewesen war, sich zu verteidigen. Atemus Soldat des schwarzen Lichts trat auch wieder zu Ramoses Ka heran und hob sein Schwert. „Der Kampf ist beendet!“, mischte sich Akunadin ein. „Was?“ Alle Höflinge verstanden nicht warum er das tat. „Wir wollen keine Toten hier. Wir haben eine Menge gesehen und gehört. Ich werde mich mit den altgedienten Priester und Beamten in meinem Zimmer und zu beratschlagen“, ordnete Akunadin laut an. Aton schloss die Augen und wollte verschwinden, doch es ging nicht. „Wo willst du hin?“, fragte Isahra die eben die Türen zum Saal geöffnet hatte: „Hast du Angst vor meinem Bruder und mir?“ ~ Phase 49 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)