Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 49: Phase 46 – Was tun? ------------------------------- Phase 46 – Was tun? „Wo ist meine Tochter?“, Ahmea stand zitternd vor der Staue des Ra: „Und mein Sohn, wo sind unsere Kinder, Ra? Ich fehle dich an, großer Herr der Sonne, gib mir ein Zeichen oder Antwort. Ich will meine Kinder zurück. Du hast sie mir schon einmal genommen und ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen, warum muss ich sie jetzt, da ich sie endlich gefunden habe, schon wieder verlieren?“ Die Große Königin brach auf die Knie. Jetzt, einige Stunden nach dem Ende der Audienz im Thronsaal, war auch Chephren nicht mehr auffindbar. Er war, wie seine Zwillingsschwester, wie vom Erdboden verschlugt. Es erinnerte Ahmea an damals, als sie ihre Kinder verlor, aber jetzt waren sie doch hier… nur wo? Niemals hätten sie einfach so die Residenz verlassen, wenn die schon extra wegen Atemu gekommen waren und ihre Kinder waren auch keine Lügner. „Ahmea…“, es war Isis die zu der Königin kam und ihr auf die Beine half: „Beruhigt euch.“ „Ich kann nicht! Ich habe meine Kinder schon einmal verloren! Ein zweites Mal werde ich mir das nicht gefallen lassen! Ich will sie zurück, egal was es mich kostet. Chephren und Isahra sind noch hier, irgendwo! Durchsucht die ganze Residenz, stellt alles auf den Kopf und hört auf, wenn er sie gefunden habt!“, schüttelte Ahmea mit dicken Tränen in den Augen den Kopf. „Es tut mir Leid, Königin, aber kommt mit mir und ruht euch aus. Ihr solltet nicht vor dieser Staue weinen, das würde Ra sicher nicht gefallen…“, versuchte Isis sie zu beruhigen. „Mama!“, Amun sah in das kleine Heiligtum, das Ahmea gehörte und ging dann zu seiner Mutter. „Amunhotep…“, Ahmea drückte ihn fest an sich: „Bleib bei mir, mein Sohn, ja? Ich will dich nicht auch noch an einen faschen Gott verlieren. Du musst dich um Mutanch kümmern, versprich es mir, ja? Dass du immer…“ „Mutter, du redest wirr!“, unterbrach Amun seine Mutter und nahm sie mit in ihre Räume: „Isis, ich kümmere mich um sie. Geh bitte zu den Anderen. Sie versuchen die Götter zu rufen oder zumindest die Bestien der Schatten.“ „Natürlich, wie ihr wünscht, Prinz Amun!“, Isis verneigte sich und verließ dann das Zimmer. Ahmea sah auf: „Die Götter…“ „Ja, Mama, Atemu will mit ihnen sprechen und sich ihre Hilfe gegen Aton erbitten, bevor es zuspät ist“, erklärte Amun. „Und deine Geschwister?“, wandte Ahmea ein. „Nun…“, Amun senkte den Blick: „Ati würde nichts lieber tun, als sie zu suchen, aber er muss Prioritäten setzten. Er muss als Pharao denken und handeln und in dieser Funktion steht das Wohle von Ägyptens Volk an aller erste Stelle. Er muss etwas gegen Aton unternehmen…“ „Das kann er auch, wenn Isahra und Chephren wieder da sind!“, wehrte sich Ahmea gegen die Vorstellung, dass man nichts tun wollte, um ihre ersten Zwillinge zu suchen. „Es könnte dann zu spät sein“, erwiderte Amun. „Er hat gesagt, er liebt sie und er wollte… NEIN! Er muss sie suchen, alles andere ist…“ „Mutter, bitte! Isahra und Chephren werden warten müssen. Vergiss nicht, sie sind Halbkinder, unsterblich! Sie leben also noch und werden sicher zurückkehren. Atemu zerreist es das Herz, dass es so handeln muss…“, schüttelte Amun den Kopf: „Einige der Diener und Höflingen sind auf der Suche, nach ihnen, aber die Residenz ist so groß und Keiner hat etwas gesehen. Ramoses Leute machen es uns auch nicht einfacher, im Gegenteil sie …“ „Behindern euch!“, mischte sich Khit in das Gespräch ein. „Was?“ Ahmea sah verwirrt auf. „Was willst du hier?“, wunderte sich Amunhotep und sah sie sich an: „Du gehörst doch zu Ramoses Söldnern, oder? Warum bist du hier?“ „Ich bin nicht von Ramoses geschickt worden, falls ihr das meint, Shai schickt mich. Er will das Ahmea nach Karnak gebracht wird. Atemu ist davon unterrichtet und hat zugestimmt. Also meine Königin, ich bitte euch mit mir zu kommen, zu eurer Tochter und eurer Stieftochter“, erklärte Khit. „NEIN! Nicht ohne…“ „Warum sollten wir dir glauben? Shai ist doch ein Verbündeter von Ramoses und keiner der Atemu zu diensten sein will“, unterbrach Amun seine Mutter. „Ja.. offiziell. Aber wenn ihr die Götter fragen wollt, dann ist Karnak der einzige Ort, der noch nicht im Einflussbereich von Aton zum Opfer fiel. Also bitte, kommt mit. Ihr, Amun, sollt zu Anknamon gehen und ihm helfen“, erinnerte sich Tiankhit an ihre Anweisungen. „Okay…“, Amun nickte und erhob sich, doch Ahmea hielt ihn fest: „NEIN!“ Amun seufzte und lächelte: „Ist okay… Ich glaube nicht das sie dir schaden zufügt!“, dann rannte der jüngste der Prinzen aus dem Zimmer. „Namo?“, Amun klopfte an die Türe seines Bruders und betrat dann das Zimmer. „Da bist du ja!“, Namo lächelte ihn an: „Ist Ahmea schon auf dem Weg nach Karnak?“ „Ja… diese Söldnerin…“ „Rebellin!“, verbesserte ihn Anknamon. „Dann Rebellin… bringt sie dorthin…“, wunderte sich Amun: „Woher weißt du das denn?“ „Sie war auch bei mir!“, log Namo seinen Halbbruder an und setzte sich auf sein Bett: „Ich muss mit dir reden, bevor Ramoses mich wieder zu sich holt. Amun, ich weiß nicht viel, nur das Isa schon wusste, dass Aton hier ist und sie ihn suchte. Sie hat mir klar und deutlich gesagt, dass Chephren und sie sich um Aton zu kümmern haben und Atemu sich auf Ramoses zu konzentrieren hat. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, sorg dafür, dass Atemu sich einzig und alleine auf unseren Bruder konzentriert und nicht auf den Gott.“ „Was?“, Amun riss die Augen auf: „Aber Namo, das ist doch nicht dein Ernst! Atemu muss was tun gegen diese Ausgeburt von Ammit. Ramoses stützt seinen Anspruch auf Aton, wieso sollte Ati sich denn nicht mit dem Gott befassen, dadurch wird Rami automatisch entmachtet und Atemu bekommt den Thron.“ „Nein, Atemu ist einem Gott nicht gewachsen!“ „Aber die Götter!“, widersprach Amun hastig. Namo seufzte: „Außer Isahra und Chephren gibt es weder einen Gott noch einen Menschen, der es mit einem Gott aufnehmen könnte. Ich bitte dich inständig, Amun, dass du Atemu darauf ansprichst. Chephren hatte schon seit längerem keinen Kontakt mehr zu den Göttern, also werden er und die Priester auch scheitern. Eure einzige Möglichkeit, Aton zu schlagen, sind die Halbkinder…“ „… Denn sie sind es die im Namen der Götter gegen Abtrünnige kämpfen. Tut-anch-Amun war eines davon und er war es, der Aton seinerzeit stellte. Ati, bitte, du solltest deinem Herzen folgen und nach deiner Frau suchen. Isahra und Chephren werden …“ „Mein Prinz!“, unterbrach Karim Amun, der Atemu eben eifrig erzählte, was Namo ihm eben noch gesagt hatte. Der Kleine war wie ein Blitz durch die Gänge zu seinem Bruder gelaufen und wollte ihm auch wirklich dazu bringen, Namos Vorschlag umzusetzen. „Ich seid noch jung und wenn es so wäre, denn hätten sich Isahra und Chephren auch schon zu wehren gewusst“, fuhr Karim fort. „Der Meinung bin ich auch. Ihr seid noch ein halbes Kind und…“ „Meine Kinderlocke ist seit über einem Jahr ab. Ich weiß was ich sage. Atemu!“, Amun schnaubte wegen Shadas Worte, aber dann wandte er sich Atemu wieder zu: „Du weißt, dass ich kein kleines dummes Kind mehr bin. Es geht hier auch um meine Geschwister! BITTE“ Atemu atmete durch und sah aus dem Fenster. Er wusste, dass er sich sehr bald entscheiden musste. „Mein Kronprinz, es wäre sicher besser die Götter weiter anzurufen“, schlug Mahado vor. „Sie werden uns helfen, bei dieser Sache, da bin ich mir sicher…“, stimmte Isis zu. „Nein“, Ati schüttelte den Kopf. „Was? Aber Cousin, was denkst du dir? Willst du unsere Götter denn vor den Kopf stoßen und ihnen den Rücken zuwenden?“, wollte Seth verdutzt wissen. „Das hab ich nicht gesagt, aber ich hab die Befürchtung, dass Amun und Namo Recht haben. Wenn uns die Götter helfen könnten, hätten sie es getan und wenn Isa und Chephren nicht hier sind… Das beutet zwangsläufig, dass auch der Schutz der Götter nicht mehr auf ihnen liegt. Mahado, Karim, Isis ich will das ihr nach Krank geht und von dort aus versucht den Segen der Götter zurückzuholen. Seth, Shada, Amun wir vier werden anfangen zu suchen“, erklärte sich Atemu. Auch wenn man es ihm nicht gesagt hatte, so war es unmöglich, dass Ra seine Tochter und seinen Sohn einfach verschwinden ließ. Ja, er wollte Ras Tochter für sich, aber das war etwas, das er mit dem Gott ausmachen musste, niemals würde ihn der Sonnengott Ägypten schutzlos zurücklassen und ihm den Thron verweigern, nachdem er ihn schon alles beigebracht hatte. Zudem waren es viele Götter, die alle Ägypten schützten, den Schutz aller zur selben Zeit zu verlieren wäre nahezu unmöglich. „Karnak? Aber warum sollen wir dorthin?“, wandte Mahado ein. „Weil Mana sich sicher nach dir sehnt und es ist der große Tempel der Götter. Chephren war bis vor kurzem dort, vielleicht hat er Shimon, Mana oder Mut etwas gesagt“, meinte Ati und erhob sich: „Beeilt euch, meine Freunde.“ „Wie ihr wünscht, verabschiedeten sich Karim, Isis und Mahado. Shada sah zu seinen Prinzen: „Wollt ihr nicht mal versuchen die Götterkas aus den Tafeln zu rufen? Wer weiß, es könnte sein…“ „Wie denn? Die Götter werden erst aktiv wenn der Pharao sie ruft und da ich nur Kronprinz bin und nicht das Puzzle meines Vater trage, kann ich nicht die Kraft aufbringen, sie zu rufen“, winkte Atemu resignierend ab. „Leider… aber das heißt auch, das Ramoses sie nicht nutzen kann“, versuchte Seth eine positive Seite zu finden. „Seht nicht so schwarz! Aton ist schon mal besiegt worden!“, lachte Amun zuversichtlich. „Ja… Da dann an die Arbeit, wir werden die ganze Nacht suchen, aber schlaft, wenn ihr zu müde werdet, ja? Ruht euch mindestes drei Stunden aus, bevor es morgen weitergeht“, ordnete Atemu an und sah seinen Hohepriestern nach. Amun blieb noch und setzte sich auf einen der Stühle: „Mama ist auch in Karnak…“ „Ja ich weiß…“, nickte Atemu und sah aus dem Fenster, den Blick zur Sonne gerichtet: „Dort ist sie vor Ramoses vorerst sicher. Nefert ist seine eigene Mutter, ihr tut er nichts und ich weiß nicht, aber es ist besser, sie bleibt erst noch hier. Morgen werden wir weitersehen, aber ich mach mir Sorgen, Chephren hat Rami bis jetzt von Karnak fernhalten können, aber nun ist er auch nicht auffindbar. Ich möchte wissen, was Aton mit den Beiden angestellt hat…“ „Glaubst du das er es war?“, Amun sah seine Bruder fragend an: „Namo meinte das er ihn gesehen hatte. Kurz bevor er in den Thronsaal kam. Er war auf der Suche und Namo meinte das er Isahra auf den Weg zu deinen Zimmer gesehen habe.“ „Was? Dann war Namo der letzte der Isahra gesehen hat?“, Atemu kniff die Augen zusammen und dachte nach, dann fiel ihm etwas ein: „Amun, wir gehen zum Heiligtum!“ „Ah!“, keuchte Isahra, da man ihr ein Schüssel Wasser ins Gesicht geworfen hatte. „Ich dachte du schläfst!“, lächelte Aton sie an. Er hatte Isahra an ein Kreuz gebunden, sodass sie weder ihre Hände noch Füße gebrauchen konnte. Auch ihren Oberkörper hatte er mit dicken Stricken an den Holzpfahl gebunden. „Hm…“, Isa versuchte ihre Hände zu bewegen, stellte aber sehr schnell fest, das ihre Kraft mehr als gering war. „Bemüh dich nicht, Halbkind. Wie du siehst hab ich meinen Weihrauch nicht ausgelassen. Er sorgt dafür, dass sich deine Macht von dir löst und lähmt dich. Der Rauch strömt nicht nur durch deine Atemwege, sondern auch durch deine Haut, also wirst du dich nicht wundern, warum du heute Vormittag plötzlich machtlos warst. Ich hatte eigentlich auch gedacht, dass du früher kommst, was hat dich aufgehalten? Du wusstest doch, dass ich hier sein würde“, erkundigte sich Aton und musterte seine Gefangene. Isahra Augen blitzten ihn an: „Ich lass mir gern Zeit, wenn ich meine Feinde bekämpfe.“ „Du bekämpfst mich im Moment nicht… Und dein Bruder…“, Aton machte eine Handbewegung und die Rauchschwaden gaben den Blick auf Chephren frei, der gefesselt und ohnmächtig an der Wand lag. Auch er, war wie Isahra in den Rauch gelaufen und dadurch ein leichtes Opfer für Aton geworden. „Cheph!“, Isahra riss die Augen auf: „Lass ihn gehen! Du willst doch nur…“ „Ja, aber mit ihm hab ich ein Druckmittel gegen dich in der Hand. Oder soll ich mich an Atemu vergreifen?“, schlug Aton vor. Er legte seine Hand auf Isas Wange und zwang sie ihn anzusehen: „Eine Schande, dass du einem Sterblichen verfallen bist. Also Göttin würde sich jeder an deiner Schönheit…“, Aton drehte den Kopf zur Seite da Isahra ihn angespuckt hatte. „Ganz schön frech, du kleines Biest, na ja, in wenigen Stunden bist du nur noch ein einfacher Mensch“, Aton zog seine Hand zurück und ein Schleier goldenen Lichts folgte seiner Hand. Er zog Isahra einige ihrer angeborenen magischen Kräfte ab und verleibte sie sich ein. Isahra sah ihm dabei zu und atmete flach: „Du bist nicht in der Lage, meine ganze Macht zu kontrollieren. Du bist ein Gott, fernab von meiner Menschlichkeit… Dir ist doch klar, dass sobald dieser Rauch sich verzieht meine Kräfte wieder zurückkommen.“ „Dazu müsstest du erstmal hieraus kommen und dein Bruder ist dir dabei keine Hilfe. Und selbst wenn du es schaffst, so habe ich mehr als genug Kräfte und deinen standzuhalten. Du bist nur ein zum Teil eine Göttin und der Schutz der Götter ist hier nicht mehr. Er kommt nicht durch meine Macht, seid ihr Halbkinder ganz alleine. Tut-Anch-Amun habe ich unterschätzt, aber dieses Mal habe ich eure Macht in meinem Adern. Seth und auch die anderen Götter werden nichts tun können, oder? Sie alle lieben dich so sehr, dass sie dir die Macht in die Wiege legten. Die einzigartige Macht die Welt zu verändern, zu beherrschen und die Götter zu entmachten“, erwiderte Aton und roch an Isahras Haaren: „Du bist die personifizierte Macht der Götter, zusammen mit deinem Zwillingsbruder könntet ihr die Welt aus den Angeln heben und eine neue Weltordnung über Nacht erschaffen. Wenn ihr wolltet… Wie haben sie es nur geschafft, euch dazu zubringen, dass ihr es nicht tut?“ Isahra schweig. Aton wusste es also und er wusste, dass sie alleine die Macht nicht nutzen konnte. Chephren war der Schüssel, der Hüter der die Macht, die sie selbst trug, befreien konnte. Doch bis jetzt hatten die Ra-Zwillinge niemals diese Macht auch nur ansatzweise angefasst, da sie beide wussten, dass es zu gefährlich war. Eine neue Weltordnung zu erschaffen, war sicher eine verlockende Aussicht, aber genauso erschreckend waren die Pflichten und der Stress, den man sich damit antun würde. Chephren und Isahra wussten um die Geheimnisse der Götter und das man die Menschen zwar lieben, aber niemals kontrollieren durfte. Daher wollte Isahra und auch ihr Bruder diese Macht am liebsten vergessen und eingesperrt und behütet lassen. „Wenn Macht den Charakter verdirbt, macht die Gier danach einen zum grausamen Wesen der Finsternis…“, nuschelte Isahra und kassierte dafür eine kräftige Ohrfeige, von Aton. „Ich hol mir die Macht, wenn du zu schwach bist. Deine eigene Macht, ist bald geschwunden und dann werde ich dir, durch eine Vereinigung, die Macht der Götter nehmen, die du bist jetzt nur Atemu zuteil werden liest. Glaubst du ich weiß nicht, dass du ihm damit einen Teil der göttlichen Macht überlässt? Zwar nicht viel aber…“ „Der Gegensatz zu euch ist, dass er die Welt auch ohne diese Macht verändern kann und sie weder will noch braucht. Er muss sie sich nicht verdienen, sie fühlt sich von ihm angezogen, genau wie ich auch. Du weißt nicht, was es bedeutet zu lieben, daher ist diese Macht, die die Welt verändert, nichts was man dir geben sollte“, brachte Isahra heraus und schielte zu ihrem Bruder. Er sah übel aus, aber erst wenn er erwachte, konnte sie sich mit ihm zusammen tun. Es war ein Fehler von Aton gewesen, sie in den gleichen Raum zu bringen. Chephrens Macht war gewaltig, dass stand fest, aber er wäre das kleinere Übel für Aton gewesen, hätte er ihn nicht zu Isahra gebracht. „Ich habe ihm schon einen Teil seiner Macht genommen, genau wie dir auch. Ihr seid machtlos… zu schwach und der Rauch sammelt eure Macht, sieh nur dein Feuer!“, Aton deutete auf eine Feuerschale in der eine gold-rote Flamme flammte und daneben, in einer anderen Schale loderte eine gold-weiße Flamme. Es waren die Kräfte von Isahra und Chephren, die sich dort sammelten. Aton musste sie sich nur noch nehmen. „Du bist ein…“ „Schwächling!“, unterbrach Chephren seine Schwester. Er war wieder zu sich gekommen und setzte sich keuchend auf. Jeder Knochen tat ihm weh, aber der Boden war ihm zu hart. „Cheph!“, Isahra atmete erleichtert durch. „Der Sohn ist wieder wach…“, Aton gähnte gelangweilt: „Ich lass euch wieder alleine und kümmere mich darum, dass mein Ka noch mehr Macht bekommt. Immerhin wird Ramoses mit meinen Ka gegen Atemu kämpfen!“, verabschiedete sich Aton. „Ist das unheimlich!“, Amun luckte hinter Atemu die Treppen zum Heiligtum hinter. Alles sah normal aus, aber eine eigenartige Stimmung zog herauf, die dem kleinen Prinzen nicht gefiel. Es war als würde dort unten etwas lauern, das er lieber nicht sehen würde: „Ati… ich hab Angst… Warum willst du da runter?“ „Es ist der Ort der Götter, Amun. Vater hat dort alle Götter angerufen und ihnen Opfergaben dargebracht. Angeblich haben sie nur dort zu ihm gesprochen“, antwortete Atemu und ging die Stufen langsam hinunter. Er nahm diese Aura dort unten zwar wahr, aber weder störte sie ihn, noch machte sie ihm Angst. Angst brauchte er nicht zu haben, wovor denn auch, denn Aton würde ihm nichts tun. Wenn er wirklich hier war, dann konnten auch Isahra und Chephren nicht mehr weit sein. „Die Götter? Glaubst du das sie dir hier antworten?“, wunderte sich Amun, der nur zögerlich versuchte mit Atemus Schritten mitzuhalten. „Ich bezweifle das sie noch Einfluss auf die Residenz haben, Bruder. Aton hat es geschafft die Götter von hier fernzuhalten. Es hätte mir eher auffallen müssen, dass sie nicht mehr hier sind. Isahra und Chephren haben es nicht gesagt, weil sie sich Aton selbst vornehmen wollten und uns nicht zu beunruhigen.“ „Ati??“ „Ich hatte eben ein Brett vor dem Kopf!“, winkte Atemu ab; Kein Wunder, wenn ich mich nur in die Arbeit stürzte und ansonsten nur an Sex denken kann…“ „Und jetzt ist es weg?“, fragte Amun nach. „Ich hoffe es, Anum, denn sonst haben wir ein großes Problem“, Atemu blieb vor der großen schweren Tür stehen und sah sie sich an. Ein alter Priester sah zu ihm auf. Er saß auf einem Hocker und schien verwirrt zu sein, von zwei Prinzen Besuch zu bekommen. Der Weihrauch rauchte leise vor sich hin und schwängerte sie Luft mit schwerem Rosenduft. „Ich möchte ins Heiligtum!“, forderte Atemu den Priester auf, der ihn nur stirnrunzelnd ansah, als hätte er ihn nicht verstanden. Amunhotep trat neben Atemu: „Kannst du uns bitte den Schlüssel für die Tore geben? Wir würden gerne…“ Der Priester starrte Amun auf die Lippen und deutete dann auf sein Ohr. „Was ist mit ihm?“, wunderte sich der kleine Prinz. „Hm…“, Atemu hielt sich den Kopf. Er hatte es Isahra doch selbst gesagt: „Er ist taubstumm. Er kann uns weder verstehen, noch antworten.“ „Warum haben die Götter hier taubstumme Priester?“, wollte Amun wissen: „Wie soll man sich mit ihnen denn verständigen?“ „Gar nicht, es ist der Sinn der Sache. Vater hat sicher den Göttern sehr viele Geheimnisse anvertraut und was im Heiligtum vor sich geht, wollte auch niemand wissen. Wenn die Priester hier weder sprechen noch hören können, dann können sie auch nicht die Geheimnisse des Heiligtums und der Pharaonen ausplaudern. Aber es müssten zwei Priester sein…“, erinnerte sich Atemu und sah sich um. Aber der alte Priester war ganz alleine. Ati sah ihn wieder an und versuchte mit den Händen zu fragen. Er stellte sich ziemlich ungeschickt an, denn der alte Priester machte einen sehr verwirrten Eindruck. Er verstand nicht was die Zeichen bedeuteten. Amun grinste: „Was willst du ihn fragen? Wo der Strudel ist?“ „Kannst du dass besser?“, brummte Atemu und lies die Hände sinken. „Ich kann es versuchen!“, schlug Amun vor, dann wandte er sich dem Priester zu und zeigte auf ihn. Als Nächstes deutete er ihm mit der Hand eine zwei, ließ den Blick schweifen und zuckte dann mit den Schultern. Es wirkte etwas stümperhaft, aber der Priester schien es dann doch zu verstehen. Er lächelte und nickte, mit den Händen machte er Gesten, die klar verständlich waren. „Der Priester meint, das sein Kollege schlafen ist…“, erklärte Amun. „Das hab ich auch verstanden!“, gab Atemu zurück und zeigte auf die Tür. Er deutete an, dass er die versuchte aufzuschieben. Der Priester schüttelte heftig den Kopf und zog Atemu von der Tür. Er kreuzte die Arme von dem Gesicht und versperrte ihm den Weg. „Er will uns wohl sagen, dass wir nicht rein dürfen“, seufzte Amun. „Das hab ich zwar befürchtet, aber…“, Ati ging wieder auf den Priester zu und versuchte ihm deutlich zu machen, dass es von äußerster Wichtigkeit war. Der Priester sah zu Amun, der einfach mal eifrig nickte. Doch wieder gab es nur ein mitleidiges Kopfschütteln und eine bittende Geste, des Priesters, es zu verstehen. Er machte den Pharao nach und wollte damit andeuten, dass einzig und alleine der große König von Ägypten das Recht hatte in das Heiligtum zu gehen. „So kommen wir nicht weiter…“, ärgerte sich Atemu und sah zu Amun: „Hast du eine Idee?“ „Nein… Wir können ihn ja nicht bewusstlos schlagen und ihm den Schlüssel klauen. Das wäre jetzt sicher nicht der richtige Weg“, antwortete Amun und wandte sich der Treppe zu: „Das heißt doch auch, das Isahra und Chephren nicht hier waren, oder? Er hätte sie sicher nicht durchgelassen und wieder weggeschickt.“ „Möglich…“, Atemu sah den Priester nochmals an, wie sollte er fragen…? Dann sah er die Wandbilder und zeigte auf eine der Göttinnen und dann auf den Boden. Der Priester dachte kurz nach, doch es folge leidlich ein weiteres verneinendes Kopfschütteln. „Okay… gehen wir wieder…“, gab es Atemu auf und wollte seinem kleinen Bruder folgen. ’Atemu…’ Wie angewurzelt blieb Ati stehen und wandte sich wieder der Tür zu. Das war eindeutig von dort gekommen… „Was hast du?“, fragte Amun, unter den verdutzten Blickes des Priesters. „Hast du das nicht gehört? Das war Isas Stimme!“, wandte Atemu ein. „Ich hab nichts gehört“, entgegnete Amunhotep und der Priester setzte sich in aller Seelenruhe wieder auf seinen Hocker. „Doch, ganz sicher! Ich hab sie gehört… sie rief nach mir…“, widersprach Atemu und hielt sich den Kopf: Werd ich jetzt irre? Warum hat Amun sie nicht gehört? Bild ich mir das ein? ’Ati… lass dir helfen… Bakura…’, hallte Isahras Stimme in Atis Kopf wieder, als wäre es ein Echo, aber es war eindeutig. Es kam ohne Zweifel aus dem Heiligtum, hinter der schweren steinernen Türe, die nur der Pharao und die beiden auserwählten Priester durchschreiten durften. Wie sollte er…? Nein, nicht er… Bakura… Isahra sagte ihm das er Bakura schicken sollte… Den Dieb, der zu Shai gehörte… „Atemu?“, Amun packte Atemu am Arm: „Was hast du denn? Wenn du diese Tore so anstarrst, öffnen sie dich doch auch nicht.“ „Ja… Ich weiß…“, Atemu biss ich gedankenverloren auf einen Fingernagel und ging die Stufen wieder hinauf. Amun rannte ihm nach, auch wenn er nicht wusste, warum sein Bruder sich so komisch verhielt. „Isa…?“ Chephren lehnte sich an die Wand und sah zu ihr auf. „Atemu war da…“, sagte Isahra und öffnete ihre Augen wieder: „Er ist wieder gegangen…“ „Und? Hat er es verstanden? Dieser Rauch behindert uns mehr als wird denken. Ich kann keinen Kontakt zu irgendwas herstellen…“, seufzte Chephren und versuchte sich von den Ketten zu befreien. „Ich denke schon… Zumindest schien er mich bemerkt zu haben…“, meinte Isahra und versuchte nicht zu tief einzuatmen. Der Rauch brannte ihr und ihrem Bruder in den Lungen und der Luftröhre, dass es schon nicht mehr lustig war. Anfangs war es gegangen, aber allmählich zog auch eine gewisse Schläfrigkeit in die Glieder der Zwillinge. Ihre Machtflammen loderten immer größer und Aton holte sie sich stündlich, um seine Macht zu mehreren, doch das, was er am meisten Ersehnte konnte er sich noch nicht holen. „Hoffen wirs. Ramoses kennt den Weg hierher und wer außer Bakura könnte diese verstecken Gänge finden… Ist das nicht jämmerlich? Wir, die Kinder und Lieblinge der Götter sind auf die Hilfe es kleinen Diebes angewiesen…“, brachte Chephren gerade so noch raus. „Seit wann so überheblich? Bildest du dir jetzt etwas doch was drauf ein, das wir Halbkinder sind?“, fragte Isahra halb im Schmerz nach. „Nein… eigentlich nicht, wenn wir im Moment nicht im selbem Raum wären, hatten wir gar nicht die Macht dazu Kontakt mit Anderen aufzunehmen. Was meinst du? Kann Aton die Macht bekommen, die unsere tolle Familie in dir verschlossen hat?“ „Nur über meine Leiche und dann ist sie schon nicht mehr da“, gab Isahra zurück, „Diese Macht steht leider nur denn zu, die sie gar nicht bräuchten, so wie Atemu… Ich werde sicher nicht zulassen, dass ein Gott diese Kraft in die Finger bekommt. Mal ganz abgesehen davon, Du bist es doch, der sie aktivieren kann und damit freisetzten.“ „Du hast mich gerufen?“, Bakura schloss die Türe zu Atemus Zimmern hinter sich und sah dann verwundert den Kronprinzen an: „Nicht das ich mich beschwerden wollte, aber ich dachte du hast kein Vertrauen in mich. Es ist auch sehr gefährlich, wenn Ramis Leute mich bei dir sehen und es wird gleich dunkel!“ „Das weiß ich doch, aber du hast mir gesagt, dass du mir helfen kannst. Also Bakura, ich fordere jetzt ein, was du mir versprochen hast, aber bitte, setz dich!“, Atemu saß auf einem Stuhl und weiß Bakura einen Anderen an. Auf dem Tisch standen wie immer Wein und Früchte, sowie Bier und Becher. Bakura runzelte die Stirn und setzte sich dann unsicher. „Wie es aussieht hat sich mir jemand angeschlossen.“, sein Blick schweifte zum Fenster. Atemu seufzte: „Komm raus.“ „Khit!“, Bakura schüttelte den Kopf: „Was machst du hier?“ Tiankhit trat von einem Fuß auf den Anderen. „Ich hab mich gefragt, was der Kronprinz von dir will und Sorgen hab ich mir auch gemacht. Er ist nicht unser Freund, sondern unser…“ „KHIT!“, Bakura hob die Hand um sie zum Schweigen anzuhalten: „Geh!“ „Aber….“ „Ist okay, setz dich nur… Bedien dich, wenn Bakura dir vertraut, dann soll es mir recht sein“, winkte Atemu ab. Es gefiel ihm zwar ganz und gar nicht, dass er Bakuras Hilfe in Anspruch nehmen musste, aber was für eine Wahl blieb ihm noch. Die Nacht über würde er ruhen müssen und der nächste Tag war jetzt schon von Besprechungen voll. Die Höflinge, Priester und Adelsmänner wollten ihn sprechen und auch Ramoses, damit sie sich ihr Bild noch mal überdenken konnten. Bis zum Nachmittag würde er keine Zeit haben. Immer noch spuckte ihm Isahras Stimme im Kopf herum, die ihn Bakuras Namen genannt hatte. „Also gut, setzt dich!“, Bakura wartete bis Khit saß und goss sich dann einen Becher mit Bier ein, an dem er erstmal nippte: „Warum bin ich jetzt hier?“ „Gute Frage! Was willst du von Herren Bakura?“, nickte Khit etwas bockig. „Es geht um Isahra und Chephren…“, begann Atemu und schon schienen Bakuras Augen interessiert zu sein. „Du hast sie noch nicht gefunden?“ „Nein, aber ich denke, das ich weiß wo sie sind, nur ich komm nicht hin“, Atemu sah den Dieb an: „Doch du, als Dieb kommst sicher überall hinein, oder?“ „Schon möglich…“, gab Bakura zurück. „Was? Warum sollten wir dir helfen?“, schnaubte Khit. „Weil Bakura ein Freund von Isa und Chephren ist. Ich habe Isas Stimme gehört, als ich am Heiligtum war. Sie nannte deinen Namen, also werde ich dir vertrauen, Bakura. Ich bitte dich darum, dich in das Heiligtum zu schlichen und nachzusehen, ob Isahra wirklich dort ist und wenn ja, sie dort rauszuholen“, kam Atemu auf den Punkt. „Ich kann dich verstehen, aber warum kommst du nicht rein?“, wunderte sich Bakura; „DU als großer Kronprinz. „Es ist das Heiligtum, das nur der Pharao betreten darf. Ich weiß nicht, wie man die Tore öffnet und die taubstummen Priester werden es mir nicht sagen. Aber ich brauchte Isahra und auch Chephren. Nicht nur wegen Ramoses und Aton, sondern weil ich Isa liebe. Mir sind dummerweise die Hände gebunden, dir aber nicht. Ich habe die Treppen zum Heiligtum heute das erste mal Betreten und kenne mich nicht wirklich in den Gängen dort unten aus Was dort unten auf dich wartet, kann ich dir also nicht sagen, aber du bist meine letzte und vermutlich einzige Chance, die jetzt noch bleibt“, erklärte Atemu und sah Bakura dabei genau an. „Nein! Das ist eine Frechheit, das von uns zu erbitten! Shai ist zwar auf deiner Seite, aber dennoch werden wir nicht unser Leben…“ „Du liebst Isa wirklich sehr, oder?“, unterbrach Bakura Khit. „Was? Aber warum?“, schluckte Khit. „Ja… Das tu ich… wie kommst du da jetzt drauf?“, nickte Atemu. „Du bittest einen Dieb um Hilfe, der den Rebellen angehört. Du betteltest schon fast, obwohl du so ein hohes Tier bist. Für wen, als seine große Liebe, würde man sich so zu erniedrigen wissen?“, Bakura leere den Becher und stellte ihn wieder ab: „Du sagtest du hast ihre Stimme gehört?“ „Ja, das hab ich, aber ich war der Einzige und ich hoffe, dass es keine Einbildung war. Bakura, ich will meine Frau zurück, ich geb dir was ich hab, wenn du das willst, aber dafür musst du mir helfen. Bitte!“, erwiderte Ati und sah auf das Bett, indem heute früh noch Isahra und er zusammen gelegen hatten. Das sie nicht da war, war ein Horror für ihn, gerade jetzt, brauchte er sie am Meisten, nicht als Druckmittel oder offene Hilfe im Erbstreit, nein, er wollte sie einfach nur sehen, im Arm halten und ihre Aufmunterungen hören. Einfach nur, dass sie da war, bedeutete ihm mittlerweile mehr, als es zugeben sollte. „Alles?“, fragte Bakura interessiert nach: „Auch deine Krone?“ Atemu nickte zögerlich: „Ja… wenn es das ist, was du willst?“ „Willst du denn Pharao werden?“, schluckte Khit. „Nein, das ist mir zu stressig, ich will ihn nur austesten. Also meinen Lohn, für eine erfolgreiche Suche, den solltest du kennen. Du hast es mir versprochen: Aufklärung wegen meinen Heimatdorf zu betreiben, also verlange ich, dass du es auch tust. Ich will wissen, wer meine Familie und Freunde getötet hat und das so schnell wie möglich. Auch Khits Eltern starben, da ihre Eltern gerade bei meinen zu Besuch waren. Wir sollen Rache dafür“, gab Bakura zurück und erhob sich: „Ich schätze, dass du sie bis morgen Abend willst, wenn Aton den Rat einberuft und sich als großer Gott mit Ramoses als Pharao feiern lassen will.“ Atemu sah zu ihm auf: „Nein, so schnell wie es dir nur irgendwie möglich ist.“ „Verstehe… und du wirst sie suchen?“, wollte Namo von Bakura wissen, der seinen Herren aufgesucht hatte, um ihn ins Bild zu setzen. „Das hatte ich vor. Oder soll ich es nicht tun?“, fragte Bakura zurück. „Doch, natürlich. Ich habe Isa und Chephren unheimlich gern und ich wünsche mir, dass Atemu den Wettstreit um den Thron gewinnt. Dazu wird er sie brauchen. Aton ist ein Gegner, dem wir allein nicht gewachsen sind. Aber wie willst du ins Heiligtum kommen? Die taubstummen Priester sind die Einzigen, die den Weg hinein kennen“, Anknamon setzte sich auf sein Bett und watete auf eine Antwort, er überlegte zwar auch, aber er war sicher schwerer als man glaubte. „Ramoses schleicht sich oft in der Gegend rum, ich weiß, dass er den Weg kennt. Ich habe ihn schon oft beobachtet und weiß in etwa wo ich suchen muss. Das wird schon klappen, aber Aton muss abgelenkt werden. Ich kann mich zwar unbehelligt einschleichen, aber wenn der mich erwischt, dann habe ich ein erstens Problem. Einem Gott bin ich nicht gewachsen“, führte Bakura auf und kratzte sich am Hinterkopf: „Er wird ja nicht bei Ramoses Händchenhalten und ihm einflüstern, was der zu sagen hat.“ „Leider nein!“, lachte Namo auf und kratzte sich am Kinn: „Ich denke ich weiß was ich machen kann, ohne aufzufliegen. Ich werde Aton anrufen und ausfragen, mit etwas Glück kann ich ihn lange genug hinhalten. Reden kann ich ja…“ „Ja, dass kannst du. Ich werde mich im Morgengrauen auf die Suche machen. Namo, pass gut auf, das er dich nicht auch nicht verschleppt. Am Besten du nimmst noch jemanden dazu, der dir einen Schutz geben kann. Lass deine Diener im Raum, damit ihm die Hände auch gebunden sind. Oder Shimon…“ „Du machst dir ja Sorgen um mich!“, lächelte Namo ihn an: „Ich danke dir mein Freund, aber das werde ich schon schaffen. So dumm bin ich nicht…“ Der Prinz fasste an seinen Gurt, in dem der Dolch von Horus steckte. Ein Teil eines Gottes, auch wenn die Götter nicht mehr hier waren, so hatte er noch eine göttliche Waffe, die hoffentlich noch genug Kraft hatte, um ihn zu retten, wenn es zum Äußersten mit dem Gott kam. Namo verehrte eigentlich einen anderen Gott, Thoth, den großen Weisen, aber Horus war es, der sich ihm zugewandt hatte. Er würde sich erkenntlich zeigen, wenn er es können würde und Aton erstmal wieder versiegelt war: „Was glaubst du wie lange es noch dauern wird?“ „Was weiß ich?“, zuckte Bakura mit den Schultern: „Isahra und Chephren werden Aton schon zurecht stutzen und dann kommt es auf die Anderen an. Atemu hat dann klar die besten Karten, aber Ramoses könnte ausrasten.“ „Hm… du meinst, dass er dann Ati töten will?“, schlussfolgerte Namo. „Er ist dein Bruder, nicht meiner!“, entgegnete Bakura. „Ich würde es ihm zutrauen… Wenn er das versucht, werde ich Ramoses töten…“, schnaubte Namo und richtete den Blick aus dem Fenster. Die Nacht war angebrochen und der Mond zeigte sich nicht: „Selbst die Gestirne wollen nicht sehen, was hier vor sich geht. Ziemlich deprimierend, findest du nicht?“ „Ich hab keine Sinn für Monde und dergleichen!“, gähnte Bakura: „Ich geh dann mal… immerhin muss ich Rami beschatten…“ „Tu das!“, entließ Namo ihn und verließ dann seine Zimmer. Er ging durch die Flure zu Atemus Gemach und klopfte an. „Ja?“, ertönte Atemus Stimme. Anknamon wurde eingelassen und fand seinen Bruder auf seinem Ruhebett. Er starrte an die Decke und seufzte. „Atemu, was ist denn?“ „Namo…“, Ati sah zu ihm auf und versuchte zu lächeln: „Wie geht’s dir?“ „Besser als dir, oder?“, Namo sah sich seinen Bruder an. Er sah eigentlich unverändert aus, aber sein Gesicht und seinen Augen waren Müde und abgespannt. „Ich werde nicht von Ramoses eingesperrt, oder? Setzt dich doch!“, Atemu rutschte etwas zur Seite und streifte sich Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nein, ich…“, in Namo stieg die Erinnerung wieder hoch, aber den Tag im Dorf der Wahrheit…: „Es tut mir leid, Ati. Ich hätte dich nicht küssen dürfen.“ „Wie?“, Atemu starrte ihn an und musste erstmal nachdenken: „Oh... Das meinst du. Lass es gut sein. Ich weiß, das du es nur im Affekt gemacht hast.“ Anknamon seufzte: „Ich… hab es aber ernst gemeint. Ich liebe dich, auch wenn du mein Bruder bist… Aber das heißt nicht, dass ich Isahra hassen würde. Ich möchte doch, dass ihr beide Kinder habt und glücklich seid… Es ist nur… Ich würde so gern einmal mit dir zusammen… in einem Bett liegen…“ Atemu schoss das Blut in den Kopf und kniff die Augen zusammen: „Namo… ich, ja ich hatte mal einen Jungen im Bett, aber das war doch nur Neugierde und ich … hab kein … Interesse, an…“ stotterte Atemu vor sich hin. „Nein… Nicht so. Nur im gleichem Bett, ich fass dich auch nicht an, aber ich hab Angst, das Rami in der Nacht kommt und…“, Namo brach ab. Er konnte es Atemu nicht sagen, dass Ramoses ihn missbraucht hatte. „Also gut, wenn das so ist… Isahra ist ja nicht da… also werde ich wohl alleine sein…“ „DANKE!“, strahlte Namo seinen geliebten Bruder an. ~ Phase 46 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)