Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 46: Phase 43 – Immer mit der Ruhe ------------------------------------------ Phase 43 – Immer mit der Ruhe „Ramoses… mein lieber Priester… was bekümmert dich?“, fragte Aton, der sich auf einem Stuhl, der mit Samt überzogen war, niedergelassen hatte und ich von einer nackten Sklavin bedienen lies. Ramoses stand mitten im Raum und warf mit Messern auf eine Strohpuppe, allerdings antwortete er nicht. „Du sendest unzufriedene Schwingungen aus, mein Lieber. Wer hat dich denn so verärgert?“ wollte Aton zwischen zwei Schluck Wein wissen. „Atemu ist zurück… mit diesem Weibsbild… Chephrens Schwester…“, zischte Ramoses wütend. „Ras Zwillinge sind also Junge und Mädchen? Interessant, ich wusste nicht, dass er eine Tochter hat, die eine sterbliche Mutter hat. Schöne Sache, weißt du das? Sag mal, wer der beiden ist das Feuer?“, erkundigte sich Aton. „Was weiß ich? Tu lieber was! Als Mensch bin ich Isahra und Chephren wohl kaum gewachsen. Ihre magischen Kräfte sind eindeutig zu viel für mich und da sie zu meiner Familie gehören, kann ich nicht offen gegen sie vorgehen. Sie sind offiziell unantastbar und kein Soldat und Magier traut sich sie anzugreifen. Verübeln kann ich es ihnen nicht, aber du bist doch deshalb hier oder? Ich will das du Isahra und Chephren umbringst!“, forderte Ramoses den Gott auf, der sich eben am Wein gütlich tat. „Geht nicht…“ „Wie? Geht nicht? Du bist ein GOTT!“, fuhr Ramoses ihn an. „Ja, ja, das bin ich, aber die beiden sind Ras Kinder. Mit anderen Worten, unsterblich. Götter können sich auch nicht gegenseitig töten…“, zuckte Aton mit den Schultern. „Ach und wie gedachte der große Gott mir dann zu helfen?“, ärgerte sich Ramoses: „Du hast mir gesagt, dass du sich um die beiden kümmern wirst…“ „Na na na… immer mit der Ruhe. Ich seh mir die beiden schon an, aber noch bin ich sehr schwach. Ich brauche einen der beiden, um seine göttlichen Kräfte dazu zu verwenden, um das Siegel an meiner Macht zu brechen…“, Aton streckte sich und ließ sich eine Traube in den Mund stecken. „Was? Du bist also doch nur ein schwacher Hänfling… Wie hast du dir das denn vorgestellt? Ich helfe dir nur, wenn du mir dafür was anzubieten hast. Doch im Moment hab ich nur einen verfressenen Gott vor mir, der denkt, sich alles erlauben zu können…“, schnaubte Ramoses und warf das nächste Messer auf die Puppe, es blieb in der Lunge stecken. „Ungeduldig, was? Du hast mein Ka, als Waffe, gegen deinen Bruder und es ist stark, dazu werde ich mich schon um das Mädchen und den Jungen kümmern. Ich muss den zuerst erwischen, der mächtiger ist. Lass mich doch erstmal noch ein wenig faul sein…“ „Du hattest mehrere Jahrhunderte um Faul zu sein!“, fauchte Rami den Gott an. „Nein, da hab ich mich zu sehr über die Gefangenschaft aufgeregt. Hab dich nicht so, die Schachfiguren sind erst noch dabei ihre Stellungen einzunehmen. Noch nichts ist entscheiden und der erste Zug ist nicht getan und selbst wenn, macht das keinen Unterschied. Du musst das Schachspielen erst noch lernen, mein Kleiner. Also reg dich ab, ich hol mir Atemus liebste Menschen, dann, wenn er die am Dringendsten braucht. Auch ein Halbkind, ist zu schwach, wenn ich erstmal zu Kräften gekommen bin. Ein oder drei Tage, Essen und Wein und ich bin wieder fit. Mach du keine Gedanken. Ich mach meine Arbeit. Kommen wir zu was anderem, wie willst du denn Atemu ausschalten? Er ist immer noch der Kronprinz und der legitime Erbe…“, wandte Aton ein. „Atemu… Mein kleiner Bruder ist ein kleiner dummer Junge, nichts weiter. Akunadin will es in einem Wettstreit klären. Eine dumme Idee… Wie soll ich Atemu in so was eindeutig schlagen… Nein ich will es auf ein richtiges Kräftemessen ankommen lassen. Seine Armee gehen meine und meine Diener gegen seine! Ich hab mehr Männer und Getreue, Atemus dagegen sind ein Witz…“, Rami zielte mit einem Messer auf den Kopf und traf genau die Nase: „Sorg dafür das Tepi schwanger wird, von mir. Mit deiner Kraft solltest du es doch schaffen ihrem Körper auf die Sprünge zu helfen… und ich will Mana und Mut zurück.“ „Das mit Tepi schaff ich leicht… geh heute zu ihr und beglücke sie, dann wirst du bald Vater!“, versprach Aton: „Aber deine Schwestern sind nicht in meiner Macht. Solange sie in Karnak sind und du nicht Pharao, kann ich meinen Wirkungskreis nicht in dieses Gemäuer ausweiten. Amun und seinesgleichen schützen ihn vor mir. Außerdem bin ich nicht dein Laufbursche, ich unterstütze dich, aber übertreibe es nicht.“ „Jaja… alter Gott, wie du meinst… Sag mal, wer hat dich damals eigentlich verbannt?“, fragte Ramoses nach. „Warum willst du das wissen?“, wunderte sich Aton. „Damit ich einer ähnlichen Situation im Vorfeld schon richtig bewegenen kann“, erklärte Rami ihm und warf das letzte Messer ins Herz der Strohpuppe. „Ich bin ein Gott… also war es etwas, dass dir weit überlegen ist, aber die Zeiten ändern sich. Ich weiß, wie ich meine Macht jetzt so stärken kann, damit ich nicht wieder versiegelt werde. Diesmal haben alle Götter einen Fehler gemacht und den nutze ich gnadenlos aus. Du darfst dich freuen, denn wenn es klappt, dann wirst du Isahra als Liebessklavin halten können. Sie gefällt dir doch, oder?“, Aton grinste hinterhältig und lehnte sich nach hinten: „Könnte nur sein, dass ich sie behalte, wenn sie mir gefällt.“ „Isahra… Die ist …“ „Ihre Macht los, wenn die Götter gestürzt sind. Sie wird ein einfacher Mensch, ohne Magie, ohne besondere Fähigkeiten…“, unterbrach Aton. „Selbst ohne Magie ist sie ein Biest. Sie hat Talente, die auch du ihr nicht nehmen kannst. Ihre Ausbildung und ihr Leben… alles was sie sich aneignen musste, wie Kampfarten, was willst du dagegen tun? Sie wird sich nicht so einfach wie Mana und Namo vergewaltigen lassen!“, entgegnet Ramoses: „Zudem für einen Mann wie dich, ist sie allemal zu schade.“ „Nicht so frech, sterblicher Knabe!“, räusperte sich Aton: „Geh und kümmere dich darum, dass sie sich in Sicherheit wiegen können. Atemu wird sich in alles einarbeiten und die vier wichtigsten pharaonischen Eigenschaften zur Schau tragen müssen. Alle in der Residenz werden sich nun zwischen euch entscheiden. Dein Bruder war hier immer beliebter als du, also musst du nun genau wissen was du tust. Dein Onkel… höre auf ihn, wenn er dir was sagt. Du musst erst die Krone auf dem Kopf haben, bevor du dein wahres Gesicht der Öffentlichkeit zeigst. Noch hast du das aber nicht, Ramoses.“ Der Gott hatte einen ernsten Ton angeschlagen. Rami war einfach zu sehr von sich selbst überzeugt und leider auch zu leichtfertig, um alles alleine zu schaffen. Sein Temperament war zu unausgewogen, aber er würde Aton ein guter Pharao sein können, wenn dieser sich ein wenig mehr zusammenriss und die Ratschläge der Alten beherzigen würde. „Mein Onkel ist ein Fachidiot! Alt und in seiner Zeit eingefangen. Doch die Zeiten haben sich nun mal geändert. Auch deine Zeiten sind schon lange her, und das Volk hat jetzt andere Bedürfnisse und Wünsche als damals“, winkte Ramoses gelassen ab: „Ich mach das schon!“ „Möglich, aber es gibt Dinge die sich niemals ändern! Dein Volk will von dir Sicherheit, gute Führung und Fürsorge! Du bist für diese Menschen verantwortlich, als wären sie deine Kinder, wenn du dass nicht gut machst, dann…“, „Lass mich in Ruhe und mach deine Arbeit, oder du wirst wieder in der Versenkung verschwinden. Ohne mich bist du nämlich gar nichts. Also verschwinde endlich und tu, was ich dir gesagt habe!“, unterbrach Rami den Gott und donnerte die Türe hinter sich zu. „Was für ein Hitzkopf… Ich hätte mich vielleicht doch autoritärer zeigen sollen…“, Aton kratzte sich die Glatze und sah zu der Sklavin, die sich verdreifachte und den Gott dann unterwürfig ansahen. Diese Frauen hatte er selbst erschaffen, da er noch Keinem wirklich trauen konnte: „Also dann… Ihr habt es gehört. Eine zu Tepi, eine zu Isahra, um sie zu beobachten und die andere ist mir gefügig!“ Die Frauen verneigten sich und verschwanden dann im Schatten der Mauern. „Was ist das?“, Isahra sah auf den Kleiderständer, den Atemus privater Kammerdiener gebracht hatte. Er hing voller Kleider in verscheiden Formen. Die einen lang, die Anderen kurz, mal mit Oberteil, mal ohne, mal Zweiteilig, mal ein einfaches leichtes Kleid… Die Farben hielten sich aber glücklicher Weise im Weißbereich auf, mit blauen Bändern oder Stickereien, verziert, sie waren alle sehr schön, aber Isahra hatte keine Ahnung warm der Diener sie hergebracht hatte. Sie war auch erst vor kurzem wach geworden, aber war allein in dem rieseigen Bett gewesen. Die Sonne hatte sie geweckt, nachdem sie hoch genug gestanden hatte, um durch das Fenster, genau auf das Bett zu scheinen. Es war eine schöne Nacht gewesen und auf so weichem Leinen hatte Isahra auch noch nie geschlafen… doch der Kammerdiener war wie, als hätte er darauf gewartet, dass sie sich aufrichtete, ins Zimmer gekommen und hatte den Kleiderständer herein gezogen. Isahra hatte sich die Decke um den Körper geschlungen und wartete auf ihre Antwort. „Kleider …“, begann der alte Kammerdiener und verneigte sich tief vor ihr: „Kronprinz Atemu bat darum, euch Kleider zu bringen, die eurem Stand entsprechen sind.“ „Mein Stand? Ich bin Priesterin, ich hab meine Kleidung…“, widersprach Isahra verwirrt. Was sollte das denn? Bei den ganzen Kleidern könnte sie drei Monate, jeden Tag, ein neues anziehen… Der Kammerdiener lächelte: „Ihr seid zu bescheiden, Herrin. Atemu sagte mir bereits, dass ihr keine großen Ansprüche habt, dennoch seid ihr nicht Priesterin. In erster Linie seid ihr nun die Frau des Kronprinzen, eine Prinzessin, da ihr die Tochter einer Königin seid und die nächste Königin. Euere eigenen Kleider sind im Moment in der Wäscherei, um gereinigt zu werden. Unser Thronfolger gab gestern noch den Auftrag Kleider für euch zu schneidern. Die Näherinnen waren die ganze Nacht damit beschäftigt, standesgemäße Kleider in den Farben zu schneidern, die euch am Besten gefallen. Weiß, blau und auch ein wenig gelb werdet ihr in einigen Kleidern wieder finden. Das Bad ist auch schon gerichtet. Ihr könnt euch also in Ruhe reinigen und euch dann ankleiden. Kronprinz Atemu hat angeordnet, euch dabei nicht zu stören, darf ich fragen, warum ihr auf Hilfe durch Diener und Dienerinnen verzichten möchtet?“ Isahra starrte den Kammerdiener an und glaubte sich verhört zu haben: „Ich bin kein Kind mehr, ich kann mich alleine waschen und anziehen… Und wo ist Atemu?“ „Der Kronprinz ist in die Archive, um die Ausgaben des letztes Jahres zu überprüfen, dann wollte er sich mit dem Architekten unterhalten und sich die Stallungen ansehen“, antwortete der Kammerdiener: „Mein Name ist übrigens Oba, ich stehe schon seit mehr als 15 Jahren in den Diensten des Kronprinzen und davor in den Diensten seiner Mutter.“ „Okay… Oba…“ Isahra sah ihn unsicher an: „Was kuckst du so…“ „Verzeiht, es ist nur… Königin Arisis war eine Schönheit, wie ich glaubte sie nie wieder zu sehen. Die Schönheit von Königin Ahmea ist dagegen nur gering und jetzt habe ich das Gefühl, als würde ich erneut den Glanz einer geborenen Herrscherin sehen. Heller und gleißender als ich ihn je sah. Ich bin mir sicher, dass ihr, Herrin, eine großartige und liebenswerte Königin werden werdet. Eure Aura ist so erlösend und alles durchdringend… Ihr habt die Gabe etwas Großes zu bewegen, dass habe ich damals schon bei Arisis gesehen, als sie ganz klein war. Ahmea, Nefert, Akunadin und auch Akunumkanon, hatten diese Aura nicht, aber dafür sah ich sie in ihren Kindern. Atemu, Anknamon und Ramoses, nur ist die Aura Ramoses nicht so wie die der Anderen, die Gutes bewirken können. Ihr seid etwas ganz Besonders und strahlt in alle Himmelsrichtungen, so wie auch eurer Bruder es kann, wenn er will“, erklärte sich Oba: „Ich hab mir so gewünscht, dass Atemu eine Frau findet, die seiner Aura ebenbürtig ist und dann bringt er euch mit hierher, in die Residenz und sein Bett.“ „Danke…“, sagte Isahra langsam und legte die Stirn in Falten: „Bist du ein…“ „Auraseher…“, strahlte Oba. „Okay… aber ich mag es nicht, wenn man ich solches Licht stellt. Ich bin NUR eine Priesterin und das bin ich sehr gerne. Stell mich nicht über andere, dass ist am Ende immer nur sehr enttäuschend…“, sagte Isahra und wandte sich den Kleidern zu: „Ist der denn verrückt? Ich mag keine Extrawürste für mich… die Frauen hätten sicher ihren Schlaf gebrauchen können.“ „Sie haben sich gefreut diese Kleider schneidern zu dürfen. Als sie hörten, dass der Auftrag von Atemu kam und für wen diese Kleider sind, waren sie nicht mehr zu bremsen. Eure eigentlichen Kleider, reichten ihnen um alles passend zu schneidern. Sie haben ihre ganzen Ideen eingebracht und freuen sich schon darauf, euch in ihren Kreationen zu sehen. Atemu hat sich die Einwürfe, übrigens auf dem Papyrus, vorher angesehen und alles ausgesucht!“, klärte der Kammerdiener freundlich auf. Isahra atmete tief durch und fuhr sich durch die Haare… „Also dann… möchte ich mich bei ihnen bedanken… Führst du mich dann zu ihnen, wenn ich mich hergerichtet habe?“ „Ja, ich ziehe mich zurück. Ruft mich einfach, wenn ihr fertig seid. Das königliche Bad ist gleich nebenan...“, nickte Oba und schloss die Türe von außen. Isa sah sich die Kleider durch und seufzte. „Was ist? Hat er denn deinen Geschmack nicht getroffen?“, mischte sich Bakura ein, der sich mal wieder eingeschlichen hatte. „Doch… dass ist es ja… Es ist nichts dabei, was mir mich gefallen würde…“, räumte Isahra ein: „Dreh dich um, ich will mich anziehen…“ „Natürlich!“, erwiderte Bakura und drehte ihr den Rücken zu: „Du bist mir also nicht böse, nachdem was alles passiert ist?“ „Nein, bin ich nicht. Wir sind Freunde und ich hab nicht vor mir Feinde zu machen. Gerade jetzt kann ich mir das nicht leisten. Ati übertreibt… das alles ist doch…“ „Isahra, du musst dir bewusst machen, dass du jetzt im Mittelpunkt stehst. Dein Äußeres wird ab nun immer bewertet werden, also ist es doch normal, dass du Kleider bekommst, die einer Königin würdig sind. Was hast du denn erwartet? Das du weiterhin in einem Lendentuch durch die Gegend laufen kannst?“, zuckte Bakura mit den Schultern. „Eigentlich hab ich darüber gar nicht nachgedacht…“, gab Isahra zu und streifte sich ein weißes Kleid über, dass oben ein knapp fünf Zentimeter breites, blaues Zierband hatte. Es fiel leicht und hatte nur rechts einen Ärmel, an der anderen Seite war es nur das Zierband, dass über die Schulter hing. Es ging ihr bis knapp über die Knie und der Stoff war ungemein weich: „… Ob das wohl teuer war…?“ Bakura wandte sich wieder zu ihr und grinste: „Sicher. Der Stoff ist ein Import aus Punt, wenn ich mich nicht irre und gebleicht. Du brauchst einen Gürtel oder so was, sonst sieht das etwas unförmig aus…“ „Danke, das weiß ich auch…“, brummte Isa ihn an und sah sich die Seidentücher durch, die auf dem Ständer hingen. Einige waren sogar mit Gold bestickt…: „Und warum bist du hier?“ „Ich? Ja, genau, ich soll dir helfen… sagt Shai…“, erinnerte sich Bakura an den Grund seines Kommens. „Ach ja… Im Moment hab ich nichts, wobei ich deine Hilfe brauchen könnte… aber ich meld mich, wenn ich was habe, okay?“, schlug Isahra vor und band sich ein Royalblaues Tuch um, dass, wie es aussah, als Gürtel gedacht war. „Hübsch… und man sieht deinen Bauchnabel…“, stellte Bakura fest. „Hm?“, Isa ging vor den Siegel und seufzte. Das Kleid war um den Bauch herum durchsichtig. „Soll ich dir die Haare machen? Dann hab ich wenigstens was zu tun…“, feixte Bakura und kam einen Kamm in die Hand. „Ha ha! Willst du meinen Bruder nachmachen?“, winkte Isahra ab und streckte sich erstmal: „Also, wer ist diese Tiankhit?“ „Khit?“, wunderte sich Bakura: „Ach ja, du kennst sie ja… Warum fragst du?“ „Ich will wissen, wo ich sie einordnen muss. Ist sie ein Feind, oder ein Freund?“, Isahra begann sich ihre Haare zu bürsten. „Ein Freund. Sie ist etwas temperamentvoll, sieh es ihr nach, aber sie wusste nicht, wer du bist. Sie ist mir treu ergeben und würde mich nicht verraten und damit auch nicht Shai, was wiederum bedeutet, dass du ihr Vertrauen kannst und Atemu von uns nichts zu befürchten hat. Khit ist ein Mädchen auf dem Nachbardorf der Diebe… Ich hab sie damals mitgenommen und seitdem schwärmt sie etwas für ihren Helden. Mehr ist da nicht…“ „Ist sie gut?“, unterbrach Isahra Bakura. „Ja, sie kann schon was, aber warum interessiert dich das?“, fragte Bakura verwirrt nach: „So verbissen bist du doch sonst auch nicht…“ „Sie hat mich klar herausgefordert. Ja ich hab gewonnen, aber ich lass das ungern auf mir sitzen. Wenn die dein Fan ist, Bakura, dann stutz die zurecht. Ich denke, dass sie unberechenbar ist und auch dich hintergehen kann, auch wenn sie dich bewundert. Solche Menschen fallen nur zu gerne auf Versprechen herein, die ihnen Macht versichern…“, entgegnete Isahra und zupfte sich den Pony zurecht. „So ist sie aber nicht. Sie hat dich also ganz schön geärgert, wenn ich das richtig sehe…“, Bakura setzte sich auf das Bett und sah sich die Lacken an: „Unser kleiner Kronprinz ist wohl ein Tier im Bett… Oder hast du das Lacken mit deinen Fingernägeln zerrissen?“ „Geärgert ist nicht das richtige Wort… Sie hat mich gereizt und mein Liebesleben geht dich nichts an…“, Isahra weigerte sich ihn anzusehen, da sie hochrot im Gesicht geworden war. Das war ihr schon irgendwie unangenehm, denn ja, sie hatte das Lacken zerkratzt… „Ist ja gut, aber was anderes. Ramoses schleicht sich immer in den Keller, seit einer Woche oder so… Was auch immer da unten ist, ich komm nicht rein…“, wechselte Bakura das Thema. „Das Heiligtum…“, nickte Isahra ernst: „Ich dachte mir schon, das dort etwas Unheimliches vor sich geht, aber was, kann ich nicht feststellen, ohne hineinzugehen. Ich hab es ihm nicht gesagt, aber Keiner der Götter ist dort spürbar, nur eine andere Macht, die sich hier ausbreitet… und stetig an Kraft gewinnt…“ „Eine Idee?“, fragte Bakura interessiert. „Das willst du nicht wissen. Tust du mir einen Gefallen und bringst Horus nach Karnak?“, bat Isahra ihren alten Freund: „Hier in der Residenz ist es zu gefährlich, zumindest im Moment.“ „Mach ich… Wo ist er?“, nickte Bakura. „Weiß ich nicht… Irgendwo in der Residenz… Ich hab ihn gestern in den Garten gebracht…“, erinnerte sich Isa. „Da klasse… Ich bin Dieb, kein Hundesucher…“, stöhnte Bakura. „Er ist ein Wolf, kein Hund und danke!“, strahlte Isahra ihn an und verließ einfach das Zimmer. „Atemu, lieber Neffe, was machst du denn hier?“, fragte Akunadin, der Atemu ihm Arbeitszimmer des verstorbenen Pharaos gefunden hatte. Eigentlich hatte Ramoses es sich unter den Nagel gerissen, damit er sich nicht alles in neue Zimmer bringen musste. Die Unterlagen hatte Ramoses allerdings nicht sortiert, sondern einfach in irgendwelche Fächer geräumt, damit es ordentlich aussah. Atemu hatte also damit anfangen müssen, die Berichte, Verträge und Auflistungen über Spenden und so weiter, zu ordnen. Er hatte den ganzen Vormittag gebraucht und es war mittlerweile schon nach der Mittagruhe. „Ich seh mir an, was Ramoses an Geldern ausgeben hat… mit deinem Segen…“ antwortete Atemu und kratzte auf einer Tonscherbe die Zahlen ein, die er im Kopf ausgerechnet hatte. „Ähm… ich hielt es für angemessen die Truppen zu verstärken. Du warst nicht da und der Thron in Gefahr…“, verteidigte sich Akunadin. „Wir haben fünfmal so viele Söldner wie zu den Zeiten meines Vaters… Die Kosten dafür sind so enorm, dass kein Tempel mehr Spenden erhalten hat, die Kornspeicher nicht mehr gefüllt werden und auch sonst kein Geld mehr für irgendetwas übrig ist. Dazu verschlingt der Palast, den Ramoses sich bauen lassen möchte, die letzten Reserven in den Schatzkammern“, zählte Atemu auf und hielt seinem Onkel die Tonscherbe hin. Akunadin nahm die Scherbe entgegen und sah sie sich genau an. Seine Augen weiteten sich, als er sah, was Ramoses da an Gold und Juwelen verschwendet hatte: „Das wusste ich nicht. Atemu, glaub mir bitte, ich hätte ihm niemals erlaubt soviel auszugeben… Wenn die Flut nicht kommt, sind wir am Ende… oder ohne Regen… Wir könnten nicht mal das nötige Korn beschaffen, um das Volk zu ernähren…“ „Dein Siegel ist drauf. Du hast alles abgesegnet!“, widersprach Atemu. „Nein, das war ich nicht!“, wehrte sich Akunadin, der es wirklich nicht gewesen war. Schlagartig ging ihm ein Licht auf. Ramoses hatte ihn ausgenutzt. Er musste sein Siegel gefälscht haben, kein Problem für ihn, da er es sich als Pharao ausspielte. Aber etwas wusste Atemu zum Glück noch nicht. Die Schatzkammern waren so gut wie leer, da Ramoses nicht alles abrechnete, sondern sich einfach bediente, wie es ihm gefiel. Wie sollte Akunadin das Atemu erklären… Am Besten gar nicht und einen Weg suchen Ramoses Vernunft einzubläuen, damit er auf dem Thron als guter Pharao bestehen konnte. Atemu seufzte und lehne sich im Stuhl zurück: „Sag mal, Onkel, wie konnte es geschehen, das Ramoses in einigen Monaten viel Gold und Juwelen verschleudert hat? Es wundert mich nicht mehr, dass er von den Nomaden Zoll für das durchqueren der Wüste will und Steuern verlangt, wo Ägypten keinen Einfluss haben dürfte. Geh mal auf die Straßen und hör dich um, nicht in Theben, sondern außerhalb der Stadtmauern. Die Dörfer am Nil und den Oasen. Sie wissen nicht wie sie ihre Steuern aufbringen sollen und haben auch so schon nicht gerade viel. Ich geb zu, dass ich nicht gerade der Bescheidenste bin und es etwas übertrieben war, gleich mehr als zehn Kleider für Isahra schneidern zu lassen. Aber meine Ausgaben sind im Vergleich zu Ramoses Goldausgaben nur Sandkörner. Warum hast du es nur zugelassen, dass er sich so verhält? Er ist dein Neffe und als Wesir, wie du einer bist, ist er im Moment nun wirklich nicht tragbar.“ Akunadin sah auf den Boden: „Dein Bruder ist etwas zu schnell gewesen und hat noch nicht alles so umrissen…“ „Akunadin!“, Atemu stand auf und donnerte die Hände auf den Tisch: „Nimm ihn nicht in Schutz! Mir würdest du doch jeden noch so kleinen Fehler vorhalten, oder? Jede Fehlentscheidung, würdest du benutzten, um mich von Thron zu treiben, warum hältst du zu Ramoses? Du selbst siehst es doch schon länger als ich, dass er einen Fehler nach dem Anderen macht! Die Götter wissen, dass du mir als mein Onkel lieb und teuer bist, dass ich gerne über Fehler hinwegsehe, aber wie soll man das hier noch rechtfertigen. Noch bin ich zwar nicht Pharao, dass mag sein, aber es ist meine Bestimmung meinem Vater auf den Thron zu folgen. Sag mir nur einmal die Wahrheit. Warum, bei allen Göttern, ist Ramoses dir als Pharao lieber als ich? Was hat er an sich, dass in deinen Augen mehr Qualifikationen zeigt?“ Der alte Wesir zuckte zurück und sah weiterhin auf den Boden. So hatte er seinen Neffen noch nie reden hören. Auch konnte Akunadin sich nicht daran erinnern, Atemus jemals so groß erlebt erhaben und eine Aura hatte er, die er nur von seinem eigenen Vater oder Großvater her kannte. „Die Traditionen sind nun einmal klar. Der älteste Sohn bekommt den Thron und Ramoses ist nun mal der älteste Sohn von Akunumkanon! Er hat sich den Traditionen entsprechend, seine Schwestern zu Gemahlinnen genommen und …“ „Er hat was?“, Atemu starrte Akunadin an: „Er hat sich Mana und Mut genommen? Mana war Mahado versprochen! Das hat sie mir selbst gesagt, und Mut ist noch viel zu jung um eine Ehe einzugehen.“ „Mana ist eine Prinzessin! Es war doch klar, dass sie einen ihrer Brüder zum Manne bekommt und Ramoses ist ihr ganzer Bruder, während du nur ihr Halbbruder bist. Die Götter haben es uns vorgemacht. Sie waren Geschwister und…“ „Sie hatten damals keine andere Wahl. Es gab zu Schöpfungsbeginn nur Geschwister. Aber heute ist das anderes! Die Menschheit ist so breit gefächert, dass wir keine Inzucht mehr betreiben müssen. Es reicht, ich weiß zufällig ganz genau das Geschwisterehen nur dazu da waren das Volk zu täuschen und eigentlich unnütz sind. Ich weiß, dass du meinen Vater immer unterstützt hast, aber er ist tot und es ist Zeit neue Wege zu gehen, die sich von den alten Werten abheben werden, aber diese nie ganz vergessen werden. Mana war glücklich mit Mahado und das Glück meiner Schwestern ist einfach wichtiger als irgendwelche dummen, haltlosen Machtdemonstrationen. Zudem hab ich eine Frau gefunden und diese eine reicht mir völlig“, erklärte sich Atemu. Niemals würde er auf Kosten seiner Lieben etwas tun. Mana musste am Boden zerstört sein und auch Mut konnte nicht mit dieser Ehe einverstanden sein. „Unsinn! Es ist nun mal so und nur die Tochter einer Königin kann einen König gebären. Sie gibt das Blut der Götter weiter, sowie es auch Isis tat!“, widersprach Akunadin. „Ich hab die Tochter eines GOTTES zur Frau!“, fauchte Atemu Akunadin an. „Wenn du Rami auf dem Thron sehen willst, dann wirst du Pech haben. Ich hab es nicht geschafft die Schatzkammern auszuräumen, nur um auf den Thron zu kommen. Das schaffe ich ohne Gold zu gebrauchen, weil es mein Erbe und mein Schicksal ist. Meine Reise hat mir Vieles gezeigt und klargemacht. Ägypten steht vor einem Wendepunkt und dieser Kampf zwischen mit und Ramoses ist ein Teil des Schicksals... Noch ist er nicht entscheiden, aber ich werde ihn für die Zukunft zu meinen Gunsten entscheiden.“ Atemu ging an Akunadin vorbei und verließ das Arbeitszimmer. Er hatte genug gesehen, um zu wissen das Ramoses es schaffte Ägypten zugrunde zu wirtschaften. „Warte!“ Akunadin rannte seinem Neffen auch: „Atemu. Du bist doch ein Prinz und hast dich nie sonderlich um die Verträge und Staatsangelegenheiten gekümmert. Immer hast du mehr an Frauen und dein Training gedacht. Was willst du auf dem Thron schon groß ausrichten können? Ramoses habe ich eingeführt und er wird es schaffen. Warum willst du dir das alles aufladen? Es muss doch nicht sein, Ramoses wird das alles sehr bald geschafft haben und sich zu einem guten Pharao entwickeln. Wann willst du denn gelernt haben Finanzen zu managen, die ganzen rituellen Handlungen durchzuführen, die vielen Sprachen und die ganzen Gesetze… Atemu das ist zuviel für dich, das musst du doch einsehen. Du bist eben erst aus der Wüste zurück und davor hast du auch nicht viel gelernt und in der Wüste wirst du nicht das gelernt haben, was du brauchst. Einen Teil vielleicht, aber die Dinge, die deine Verbündeten als wichtig erachten und …“ Akunadin unterbrach als er merkte das Atemu in den Thronsaal ging. Er war vollkommen leer, kein Diener, keine Wachen oder sonst irgendwer. Warum auch, denn es standen keine Audienzen an, keine Ratssitzungen oder Sonstiges, also war der Thronsaal wie ausgestorben. Die hohen Wände, mit den Reliefs schienen höher zu sein als sonst. Akunadin betrat den Saal eigentlich nur, wenn er gerufen wurde oder der Saal belebt war. Alles wirkte größer und länger als sonst, selbst der Thron war riesig, jetzt, da er so alleine dastand: „Was willst du hier?“ „Muss ich einen Grund haben, hierher zu kommen?“, fragte Atemu nach und steuerte auf den Thron zu. „Atemu…“, Akunadin seufzte: „Du bist…“ „Glaub mir, Onkel… Irgendwann werde ich hier als Pharao sitzen… Ich möchte, dass du dir noch mal überlegst, ob du Ramoses wirklich als den Herrscher von Ägypten vertreten kannst. Du bist ein weiser Mann und du kanntest meinen Vater und auch meine Mutter.“ „Atemu, ich will das Beste für Ägypten, aber du bist nun mal…“ „Warum redest du so?“ mischte sich Isahra ein, die Atemu gesucht hatte. Sie war zuerst zu den Näherinnen gegangen, die sie mehr als freudig empfangen hatten. Fast hätten sie gleich wieder mit dem Nähen begonnen. Danach war sie in der Stadt gewesen und hatte sich um das Kind gekümmert. Das Urteil hatte sie auch schon gefällt und zu den Akten legen lassen. „Was willst du denn?“, wunderte sich Akunadin und starrte sie an. „Akunadin, ich weiß das du Rami schon immer mehr geliebt hast, aber gerade du solltest neutral sein. Weißt du, du weißt nicht was Atemu wirklich kann. Warte mit deiner Entscheidung bis es an der Zeit ist, sonst wirst du nur als Hochverräter an den Pranger gestellt und das ist für dich, als Bruder von Osiris-Akunumkanon, sicher nicht gut“, Isahra lächelte ihn mild an. Sie meinte es ernst, denn Akunadin war voreingenommen und sie wusste auch warum er es war. Würde sie es sagen, würde Ramoses sofort abgesetzt, aber es würde einen zu faulen Nachgeschmack hinterlassen, also wollte sie Akunadin den Gefallen tun, es nicht zu sagen. „Was erlaubst du dir? Du bist jetzt vielleicht die Frau eines Prinzen, aber für mich bist und bleibst du ein Freudenmädchen, das nur zu Unterhaltung taugt. Eine kleine Tänzerin, die zufällig auch Priesterin ist. Was hast du mit dem Kind gemacht? Atemu hat dich doch beauftragt dich darum zu kümmern!“, fragte Akunadin bissig. „Ja und ich habe es schon erledigt. Hathora, wie das kleine Mädchen heißt, bleibt bei seiner Mutter. Es hat mich gerade zu angebettelt, dorthin zu dürfen, weil der Vater nie Zeit für sie hat. Zudem ist die Mutter gut versorgt und hat Zeit sich richtig um die Erziehung zu kümmern. Der Vater wollte nur das Erbe…“, klärte Isahra auf. „Hm… Du hast also einen Glückgriff gemacht. Wie schön für dich!“, Akunadin verließ stocksauer den Thronsaal. „Was hat er denn?“, wunderte sie sich und sah ihm nach. Die Türen gingen nur langsam zu, aber nach Kurzen waren sie geschlossen. „Lass ihn, er ist nur sauer, weil Rami nicht so ist, wie er sich erträumt hat und das du deine Pflichten so schnell wahrnimmst. Er wird sich schon noch beruhigen, wenn erstmal alles geklärt ist“, winke Atemu ab, der Isahra genau musterte. „Na ja… er ist nun mal immer noch Wesir. Sein Wort ist viel wert bei den Beamten, vergiss das bitte niemals. Du bist im Moment noch etwas zu schnell bei der Sache, es täte dir ungemein gut langsamer zu sein. Ich weiß, dass du ungeduldig bist, aber im Moment sitzt Ramoses schon fast ganz auf dem Thron, wenn du ihn zu offen angreifst, wirst du es schnell bereuen!“, warnte Isa ihn: „Ich kümmere mich darum, dass alle deine Schachfiguren zur rechten Zeit am rechten Ort sind“, Isahra sah zu Atemu, der noch auf dem Stufen zum Thron stand. Man konnte sehen, dass er dorthin gehörte und dass der Thron für ihn bestimmt war, aber noch musste er ein wenig Geduld aufbringen. „Wie soll ich das machen, wenn ich sehe, was er alles verbockt?“, widersprach Atemu und hielt ihr die Hand hin: „Komm her.“ Isahra seufzte und ging zu ihm: „Ich kann aber auch nicht immer alles wissen.“ „Das mein ich auch nicht, Isa, es geht einfach darum, dass ich doch nicht einfach tatenlos rumsitzen kann, wenn ich schon weiß, dass Rami nur Mist baut. Er ist mein Bruder und alles was er falsch macht, muss ich am Ende nur ausbaden. Ich hab keine Lust vor leeren Kornkammern zu stehen und nicht zu wissen, wie ich aus der Krise herauskomme. Das Volk kann ich nicht weiter ausnehmen, sie haben schon genug unter den wenigen Monaten gelitten, in denen Ramoses es ausbeuten konnte. Noch hat er die Fäden in der Hand und je eher ich etwas unternehme, desto schneller kann ich alles wieder ins Lot bringen“, klärte Atemu seine Meinung auf und nahm Isahras Hand, da sie nur noch zwei Stufen unter ihm war. Isahra blieb neben ihm stehen und fuhr ihm über die Wange: „Du hast ein sehr gutes Herz, darum willst du nichts zulassen, das Anderen schadet. Dennoch musst du ab und zu Opfer bringen. Du kannst nicht alle retten, auch wenn es wehtut und du es lieber anders haben würdest, am Ende musst du immer so entscheiden, damit dein Volk überleben kann. Zu dieser Stunde, bist du im Mittelpunkt, Ramoses rückt in den Hintergrund und kann tun, was er will. Alle wollen wissen was du tust, um Rami ein wenig die Freiheit zu nehmen, zieh die Aufmerksamkeit nicht mit deinem Großmut und Eifer auf dich. Du hast Rücklagen, vergiss das nicht, es ist genug da, um Ägypten über eine Krise zu helfen.“ „Nein… Die Schatzkammern sind…“ „Zum bersten voll, wenn du die richtigen öffnetest. Erinnere dich. Am Anfang der Reise, hast du sie gesehen. Das Wissen, der auserwählten, vorangegangen Pharaonen und Königinnen, sowie der Reichtum, der nur dir zugänglich sein wird, wenn du keinen anderen Ausweg mehr siehst“, unterbrach Isahra ihn mild. Atemu runzelte die Stirn du dachte nach. Was meinte sie denn? Er brauchte mehrere Minuten, dann fiel es ihm wider ein. Die Sphinx… : „Der steinerne Wächter…“ „Ja, er wacht über dein Erbe. Bitte, mir zur Liebe, ich freue mich, wenn du dich mit allem vertraut machst, aber hört auf Befehle zu geben, die deine Befugnisse als Kronprinz übersteigen“, Isa sah ihn wie ein kleiner Hund an, der ein Herrchen suchte und seinen Favoriten anbettelte ihn mitzunehmen. „Das ist schwer…“ „Du schaffst das schon. Am besten du gehst schlafen“, schlug Isahra vor. „Schlafen? Warum? Kommst du mit?“, wunderte sich Ati. „Nein…“, Isahra ging wieder einige Stufen nach unten: „Ich hab noch zu tun. Cheops ist zu mir gekommen. Chephren will mich sehen und ich möchte …“ „Ich komm mit. Mana und Mut machen sich sicher Sorgen“, fiel Atemu ihr in den Satz. „Tust du nicht!“, widersprach Isa und sah zu ihm auf: „Du bleibst in der Residenz und wirst sie nicht verlassen. Wenn du raus gehst, hab ich das Problem, dass Ramoses dir seine Söldner auf den Hals hetzt.“ „Was? Hey, bin ich jetzt ein Gefangner oder was?“, Atemu lief Isahra nach. „Wie kommst du darauf? Es ist einfach nur sinnvoller, wenn der Verlorene Sohn nicht gleich wieder abhaut. Und noch was… Warum hast du so viele Kleider schneidern lassen. Wann soll ich die denn alle anziehen? Ich bin doch kein Kleiderständer… Zudem waren die Frauen die ganze Nacht beschäftigt…“ „Isa…!“, Atemu hielt ihr den Mund zu: „Sie haben es gern gemacht und sich sehr gefreut, das sie mal nicht für Tepi schneidern mussten. Du wirst noch viel mehr brauchen, denn als Königin wirst du nicht jeden Tag Dasselbe tragen können. Das passt schon und du siehst zum Anbeißen aus.“ Er küsste sie liebevoll und zog sie zu sich: „Zu schade, dass ich es dir wieder ausziehe…“ „Ey…“, Isahra spürte seine Lippen an ihren Hals: „Hör auf damit… Nicht hier… Uh… das tut gut… Das ist nicht fair…“ „Was hast du denn? Hast du nicht selbst gesagt, ich soll mich nicht um Staatsangelegenheiten kümmern. Raus darf ich auch nicht, also konzentier ich mich eben auf dich… Du riechst nach Lotus und Honig…“, flüsterte er ihr zu und zog sie sacht die Stufen zum Thron wieder hinauf. „Ati… ich muss los… Chephren wartet auf mich…“ versuchte Isahra ihn abzuwehren, aber ihre Füße bewegen sich von alleine. Er führte sie an den Händen zum Thron und drückte sie dann sanft an die rechte Wand, neben dem Thron. „Er wartet schon. Er ist dein Bruder und wollte doch dass du mir nachgibst. Was spielt es da für eine Rolle, ob du jetzt oder in einigen Stunden kommst?“, fragte Atemu und seine Hand fuhr unter den weichen Stoff. „Atemu…“, presste Isahra heraus und überwand sich seine Hände festzuhalten: „Bist du verrückt geworden? Hier kann jederzeit Irgendwer reinkommen. Zügel gefälligst dein Tier in dir. Das hier ist der Thronsaal und kein Liebesnest.“ Atemu sah sie einen Moment unschlüssig an und dann auf den Thron: „Wo ist der Unterscheid?“ „Hm?“, Isahra riss die Augen auf: „Das hier ist heiliger Boden… du bist…“ „Isa… ich nehm dich auch auf einem Altar im Heiligtum, wenn mich die Lust packt. Das hier ist der Thronsaal und entweiht wird er schon nicht. Soll ich betteln oder dich einfach verführen? Wenn jemand kommt, dann haben wir Pech, aber ich lass dich hier jetzt nicht raus. Nicht bevor du nicht …“, Atemu ließ den Satz offen, dass gab ihm die Möglichkeit nach Gutdünken zu handeln. Isahra seufzte: „Guck mich nicht so an… Wie soll ich dich denn abweisen…?“ „Gar nicht…“, Atemu knotete mit einer Hand das Gürteltuch um ihre Hüfte auf: „Ich würd es eh nicht zulassen, dass du mich zurückweist. Nicht jetzt…“ er ließ das blaue Tuch auf den Boden fallen und ließ seine Hand unter ihr Kleid gleiten: „Was ist? Willst du nicht?“ „Hm…“; Isahra lehnte sich an die Wand und griff an seinen Königsschurz: „Doch… schon, aber wenn und wer sieht…?“ „Dann sehen sie nur ein Paar. Das kann schon mal vorkommen, dass man uns mittendrin stört.“ Sie nickte nachgiebig und ließ seinen Schurz fallen. ~ Phase 43 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)