Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 42: Phase 39 – Allianzen 2 ----------------------------------- Phase 39 – Allianzen 2 „Das sieht übel aus…“, Kemsa sah sich Namos Verletzungen an. Er hatte nicht lange gebraucht um Namo davon zu überzeugen, dass es besser für ihn wäre, sich helfen zu lassen. Anknamon war auch sehr froh, das dieser Kemsa ein Freud seines Vaters war, aber er war sich nicht sicher, ob er sagen sollte, dass Rami ihm das alles angetan hatte. „Das sind Peitschenspuren und man sieht, dass du vergewaltigt wirst…“, fuhr Kemsa fort, während er Namo einen Verband um den Arm wickelte. „Ah…“, Namo sah ihn erschocken an: „Das.. das…“ „Dein Bruder, oder? Ist er denn wirklich so schrecklich?“, fragte der Hehiter nach. „Schlimmer…“, nickte Namo leise: „Er sperrt mich ein und … ich weiß, ich sollte mich wehren können… Ich bin ein Junge, ein Mann, aber ich…“ „Ist schon gut, wer weiß, was er mit dir macht, wenn du dich richtig wehrst. Wir können dir leider nicht wirklich helfen, aber sag mal, wo sind die ganzen Priester, die Atemu in seinem Rat haben wird?“, fragte Kemsa nach. „Mahado und Shada hat er in einer Oase stationiert. Isis und Karim sind in Elephantine. Seth und seine Verlobte hat er nach Abydos geschickt und Shimon in Karnak als Lehrer eingespannt. Einen nach dem Anderen hat er so mit Arbeiten und Pflichten eingedeckt, dass sie ihm nicht mehr gefährlich werden können. Akunadin hat ihm dabei geholfen. Mutter und Ahmea werden im Frauenhaus eingesperrt, während die Zwillinge bei Chephren in Karnak sind und lernen. Mana und ich… ja uns hat er zu seinen Lustobjekten gemacht und mehr sind wir nicht, die am Ende wirklich gewichtig sind. Chephren wird nicht genug anerkannt, um was zu tun, wenn Keiner da ist. Sein Wort hat hier keine Bedeutung für die Diener. Nur Atemu könnte noch was ausrichten, aber bis er kommt… und wenn, dann wird… Ramoses ihn töten lassen, um seine Herrschaft zu sichern…“, seufzte Namo mit feuchten Augen: „Ich liebe Atemu, nicht nur als Bruder, sondern auch als Mann…“ „Als Mann… Anknamon, dein Bruder hat aber kein Interesse an seinem Geschlecht. Er sieht den Mädchen nach…“ „Das weiß ich doch und ich freu mich, dass er Isa gefunden hat. Sie passt sicher sehr gut zu ihm und ich werde vermutlich eifersüchtig, dass war ich schon als wir ihn getroffen haben und er gesagt hat, dass er sie zur Frau will. Doch das ist okay, wenn sie nur gut und lieb zu ihm ist. Sein Glück ist mir wichtig, ich finde schon einen Anderen, den ich lieben werde. Aber ich will nicht das Ati getötet wird!“, schüttelte sich Namo und sah dann zu Kemsa auf. „Schon gut, er wird sein Schicksal erfüllen, vertrau mir Anknamon, ja? Aber du musst von Ramoses weg… schnell, bevor er seinen Wut an dir noch auslässt…“, wandte Kemsa ein. „Warum sagst du das? Wenn ich nicht da bin, dann wird Mana leiden müssen! Sie muss jetzt schon viel ertragen, ich will nicht, dass sie noch mehr leidet! Sie ist meine Schwester! Meine kleine Schwester!“, wehrte Namo den Vorschlag ab: „Ich bleibe, aber wenn ihr Mana wegbringen könntet…“ „Namo, sie ist Königin, da sind wir wirklich machtlos. Ihr werdet es aussitzen müssen, bis Atemu wieder da ist“, erwiderte Kemsa ernst. „Wer weiß denn schon, wo er ist und oder nicht doch…“ „Er ist in guten Händen. Uro, ein guter Freund, kümmert sich im Moment um ihn. Hör zu, ich habe Ati auch schon unter meinen Fittichen gehabt und die anderen auch…“ „Was?“ „Isahra und Atemu sind bei uns gewesen. Wir sind schon lange in Ägypten, da Chephren und zusammen getrommelt hat. Wir hatten die Aufgabe, Atemu auf den Thron vorzubereiten. Isahra hat ihm das Volk gezeigt, das Land und alles, was ihm in Theben entgeht. Wir haben im unsere Stärken gelehrt: Kampf, Lebensweisheiten, Gesichte, Gesetze, Führung, Konzentration, Fremdländer, Sprachen im Crashkurs. Momentan ist Uro dabei ihn noch zu schleifen, aber keine Angst, Isa hat acht gegeben, dass er noch er selbst ist. Eben nur, dass er auch noch hin und her schalten kann, denn als Pharao muss er anders Auftreten, als Bruder oder Freund. Akunumkanon hätte es machen sollen, aber das ging ja nicht, daher wurde alles umgestellt. Wenn er hier ist, dann wird ein Kampf ausbrechen, dass stimmt schon, aber er ist nicht schwach. Glaub mir, Atemu steht unter dem Schutz von Amun und anderer Götter. Wenn sie Isahra zu ihm geschickt haben, dann nur, weil sie ihn auch lieben und ihm ihre Gunst erweisen wollen. Ramoses ist ein Ra-geborener und Atemu ein Amun. Die Beiden tragen das Schicksal der Zeiten auf ihren Schultern, wer auch immer gewinnt, wird die Zukunft für hunderte von Jahren gestalten. Mach dir keine Sorgen, mein Kleiner“, Kemsa wuschelte Namo durch die Haare und sah ihn dabei zuversichtlich an. „Aber dann ist Rami auch unter dem Schutz von Ra…“ „Nein, nur weil deine Mutter es sich so gedacht hat, muss das nicht so sein.“ Namo hielt sich den Kopf: „Kann ich Ati helfen? Irgendwie?“ „Ja, halte die Stellung und gib die Hoffung nicht auf. Kümmere dich um deine Schwester, wenn du kannst“, entgegne Kemsa. „Okay… versprochen… für eine glücklichere Zukunft…“ „Mana…“, Ebio nahm ihre Hand. Sie, Mana und Nanè waren im Garten und sahen sich um. Sie wollten den Königinnen nichts sagen, was war, da sie es ohnehin schon schwer hatten. „Was wollt ihr? Ihr dürft Ramoses nicht helfen. Schwört euch nicht auf ihn ein, das ist eine Falle für meinen Bruder. Ich will zu ihm. Wo ist Atemu? Er muss entlich kommen und ich will zu Mahado…“, wehrte sich Mana und wollte sich losreisen. „Beruhige sich, wir sind Freunde von ihm“, wandte Nanè ein: „Aber wir wissen nicht, wo Uro mit ihm hin ist..“ „Uro? Was wollt ihr und wer seid ihr?“, schluckte Mana und hielt Abstand zu beiden Frauen. „Gesandte der Grenzländer. Uro ist ein König aus Assyrien… zumindest sagt er das. Isahra kennt ihn und er ist schwierig, aber er lehrt Atemu das Auftreten der größten Könige. Uro geht in ein Rudel hungriger Löwen und sie weichen vor ihm zurück, nur weil er sie ansieht. Es ist alles in Ordnung, vertrau uns einfach, ja? Mana, bitte, ich weiß dass es sehr schwer für dich sein muss, aber vertrau uns. Wir tun alles was wir können, um Ägypten so zu erhalten, wie es euer Vater hinterlassen hat, oder damit es besser wird“, versicherte Ebio und lächelte Mana sanft an: „Du kannst Cheph fragen, wenn du willst. Er wird dir bestätigen können, das wir Freude sind.“ „Wie geht es meinem Bruder? Wann kommt er und verjagt den Thronräuber?“, fragte Mut die den Frauen einfach nachgelaufen war. „Mut, du sollst doch nicht so reden!“, warnte Mana. „Aber es stimmt doch! Ramoses ist nicht der rechtmäßige Erbe und es war viel Schöner, als Atemu noch da war und Papa gelebt hat. Namo und du, wir sehen euch gar nicht mehr und auch Mama und Nefert zu sehen ist sehr schwer. Außer Shimon und Chephren, die sich um uns kümmern, haben wir Keinen mehr. Das ist einfach grausam und du kuckst so traurig drein, Schwester. So kenn ich dich nicht, du hast doch immer gelacht und warst so fröhlich. Mana, was tut Ramoses dir denn an?“, wollte Mutanch inständig wissen und begann schon fast zu weinen. „Ist ja gut, meine Kleine“, Nanè nahm sie in den Arm: „Wird alles wieder gut, vertrau einfach auf Atemu, Isahra und Chephren.“ „Ramoses will Isahra haben…“, erinnerte sich Mana. „Ach ja? Wundert mich nicht. Das macht Isa schon alleine, er kriegt sie nie. Weißt du, Mana. Isahra liebt Atemu. Ich hab so was noch nie gesehen und sie war noch nie so glücklich in ihrem Leben. Er tut ihr gut und ich weiß nicht wie es umgekehrt ist. Aber glaub mir alles wird sich wieder ändern, wenn Ati erst wieder hier ist. Isahra ist ein starkes Mädchen, stärker als Ich und Ebio zusammen. Sie ist die Tochter eines Gottes und nicht umsonst bei Atemu. Hör zu, Mana, versuch nicht zu fliehen, im Gegenteil schauspielere. Erzähl ihm was er hören will. Du bist in der Lage dir Gehör zu verschaffen, du bist die Königin, auf die es im Moment ankommt. Du bist Akunumkanons Tochter und kommst an ihn ran“, erklärte Nanè. „Was? Aber ich hasse ihn! So was kannst du nicht von mir verlangen, Mut komm mit, wir gehen und organisieren den Aufstand“, wehrte sich Mana, der das alles viel zu viel geworden war. Was wollten diese Weiber von ihr? „Mana…“ Mutanch ging zu ihr und lächelte: „Ich bin morgen nicht mehr da… Es ist wohl besser jetzt zu wissen was wir tun können. Was du tun musst, damit du, und ich auch, Atemu am Besten helfen können.“ Mana sah ihre kleine Schwester verdutzt an: „Wann bist du denn so geworden?“ „Auch weißt du, ich und Amun waren schon immer so, aber hat Spaß gemacht Kind zu sein, aber die Zeit kommt, es zu lassen. In Karnak lehrt Chephren uns so viele wichtige Sachen, er ist ein lustiger Mensch und Amuns Vorbild, da zieh ich dann auch mit“, erklärte Mut. „Chephren? Eine ganz gute Wahl, wenn du mich fragst, nur dein Bruder sollte nicht so flapsig sein.“, meinte Ebio. „Macht ihr meinen Ruf kaputt?“, mischte sich Chephren ein: „Schön euch zu sehen. Mana, ist alles in Ordnung? Du siehst so schlecht aus.“ „Cheph…“, Mana fiel ihm plötzlich um den Hals: „Ich hab Angst…“ „Was macht Rami nur mit dir…“, Chephren strich ihr über den Kopf: „Hör zu, ich kann dich nicht zu Mahado bringen, aber nach Karnak holen, dann hast du zumindest etwas Ruhe vor deinem Bruder.“ „Willst du das? Sie könnte…“ „Ebio, Mana ist nicht so stark wie Isa oder du. Sie muss aus der Schusslinie, und das so schnell wie möglich. Wenn Atemu erst hier ist, dann wird Rami Mana und alle die Atemu liebt mehr den je zusetzen und ihnen wehtun, nur um ihn zu treffen. Gerade Mana ist in großer Gefahr, da sie immer noch eine Gefahr für ihn ist. Wenn sie es schafft sich gegen Ramoses zu stellen und sich offen vor allen zu Atemu bekennt, dann wird er schlagartig Einfluss verlieren. Er wird ihr den Mund stopfen, bevor es passiert. Nur noch eine wenige Wochen und die Frist für Ati läuft ab. Isahra wird ihn hierher bringen und dann geht es los“, wehrte Chephren sofort ab: „Mana ist kein Mensch, dem ich das zumuten kann.“ „Was? Ich kann aber auch was tun!“, wandte Mana aufgelöst ein. „Nein, es ist besser du verschwindest hier. Shimon wird sich um dich kümmern und auch um Mut. Ihr seid die Töchter des toten Pharaos und für Ramis mehr als wichtig. Ihr müsst hier weg. Mut, und du Mana werdet mit Shimon gehen, wenn er kommt, er bringt euch in Sicherheit“, sagte Chephren sehr ernst. „Okay, wenn du das sagst, aber dann wird es auf Namos Rücken ausgetragen“, warf Nanè ein. „Ist mir klar, aber er wird nicht gehen, wegen Mana, um sie zu schützen. Außerdem brauch ich ihn hier. Er wird am Ende eine wichtige Rolle spielen, um Ramoses Macht zu beenden. Es tut mir leid, dass er so viel erdulden muss, aber ich werde ihm nicht vorschreiben zu gehen, er weiß, dass er nur nach mir rufen muss und ich hohl ihn raus. Aber wie läuft es mit Ati? Macht er Fortschritte?“, versuchte Cheph das Thema zu wechseln. „Große sogar, mach dir um ihn keine Gedanken. Wichtiger ist im Moment das wir…“ „Nanè, ich weiß das du Älter bist als ich, erfahrender und sicher auch klüger in Staatsangelegenheiten, aber das hier ist meine Aufgabe. Ich weiß, dass ich mich überheblich anhöre, aber bitte, vertraut mir einfach. Ihr seid hier nur als Vertreter, wenn Ramoses mitbekommt, dass ihr hinter seinem Rücken Ati ausbildet, wird er euch hinrichten lassen. Er wird euch einfach Verrat vorwerfen und das zu recht. Seht zu, dass ihr ohne einen Unterzeichnung des Vertrags wieder wegkommt. Ihr hättet von vornherein nicht kommen sollen. Meine Schwester war sicher auch nicht erfreut. Hier geht es um Vieles, also bitte ich euch darum, wieder zu gehen. Sagt ihr braucht Bedenkzeit und kommt wieder, wenn ihr euch entscheiden hat. Ihr habt gesehen, was ihr sehen wolltet“, unterbrach Chephren. Er machte sich einfach Sorgen um seine Freunde. Er wusste, dass sie mit Atemu und Isa gesehen worden waren und wenn Rami das erst erfahren würde, wäre dieser Plan gescheitert. Ramoses könnte dann Atemu einen Angriffsversuch vorwerfen, da er auf dem Thron saß. Immerhin glaubte Ägypten schon fast, dass er der neue Pharao war. Es gab nur Wenige, die wussten, dass er nicht der Rechtmäßige war. „Er hat uns gerufen“, wandte Ebio ein. „Das weiß ich doch, aber seine Forderungen sind …“ „Cheph, wenn sie jetzt gehen, dann sind sie keine Botschafter mehr, in der Wüste können die Rebellen sie angreifen. Es ist gefährlich sie wegzuschicken“, fiel Mana ein. „Nein, die Rebellen unterstehen Shai und damit auch Rami. Er kann es nicht riskieren, dass ihnen war passiert, denn es fällt auf ihn zurück. Besonders im Moment muss er dafür sorgen, das seine Gäste gesund das Land verlassen, kommen sie zuhause nicht an, dann wird ein Krieg auf Rami zurollen“, versicherte Chephren: „Und die Götter unseres Landes schützen sie. Es wird alles so werden, wie es sein muss, aber macht euch schnell auf den Weg. Ich hab den Andren schon gesagt, dass sie gehen müssen.“ „Shimon!“, Mana umarmte ihren alten Freund. Es war Mitternacht und sie und Mut waren von Chephren ans Nilufer gebracht worden. „Meine Kleine, geht es dir gut?“, fragte Shimon erleichtert, dass er sie endlich mal wieder sehen konnte. Es war so lange her und im Mondlicht war er nicht im Stande ihre blasse Gesichtfarbe zu sehen: „Hat jemand was bemerkt?“ „Nein, ich bin mit Magie gesegnet, aber beeilt euch, ja? Ihr müsst nach Karnak, dort seid ihr sicher. Ramoses traut sich nicht in meine Nähe“, winkte Chephren ab und half Mutanch in die Barke in der Shimon und Mana schon waren. „Aber Amun…“ „Mut, keine Diskussionen! Du tust was ich sage! Ich bin dein großer BRUDER!“, sagte Chephren streng und wandte sich dann Mana zu: „Ich hab eine Nachricht an Mahado geschickt, dass er nach Karnak kommen soll, sobald es geht. In wenigen Wochen wird die Residenz ein Alptraum, aber dann, wenn der Sturm ich legt, wird da Land wieder blühen können.“ „Versprich mir das!“, bat Mana. „Mana…“, Shimon sah sie an und stieß dann sie Barke ab. „MANA!“, brüllte Ramoses in seinem Zimmer und sah seinen Diener an: „Wo ist sie!“ „Die Königin ist nicht in ihren Zimmern“, schluckte der Diener eingeschüchtert. „Und wo … ist… meine… Frau… dann?“, zischte Ramoses. „Wir wissen es nicht…“, gab der Diener zu und wich zurück, da sein Herr kurz vor einem Wutausbruch stand. „RAUS! Oder soll ich dich töten!“, fuhr Rami auf und der Diener jagte aus seinem Gemach. Nur Sekunden später donnerte Ramoses teure Vasen auf den Boden und schrie Flüche herum. Er war stinksauer, kein Wunder, denn Mana war einer seiner Trumpfkarten. Namo war noch in seinem Zimmer und kauerte auf dem Boden. Innerlich hoch erfreut, das Mana in Sicherheit war, aber besorgt, da Ramoses ihn jetzt nur umso schlimmer misshandeln würde. Auf der anderen Seite war es aber besser so. Namo liebte seine Schwester und auch seine anderen Geschwister so sehr, dass er lieber ihre Schmerzen ertrug. „Namo…“, Ramoses packte ihm an Bein und zerrte ihn heraus. „Was? Was willst du?“, schluckte Namo unsicher. „Wo ist Mana! Ich bin mit sicher, dass du was weißt! Mutanch ist auch schon wieder weg…“, Ramoses packte ihn und zog ihn auf die Beine: „Rede! Wenn jemand weiß was Sache ist, dann doch wohl DU! Sie werden dich doch nicht einfach so zurück gelassen haben.“ „Ram… ich weiß wirklich nichts... Ich bin doch nicht in Manas Nähe gewesen… Bitte, ich hab keine Ahnung…“, schluckte Anknamon und landete auf dem Boden. „Bist du denn zu gar nichts zu gebrauchen? Du bist mein Bruder und nur ein Klotz am BEIN! Ich sollte dich in den Kerker werfen lassen!“ „Ramoses…“, Namo sah zu ihm auf: „Warum hast du solche Angst? Ich dachte du bist dir deiner Selbst so sicher und hast alles im Griff.“ „Du…“, Ramoses holte aus und schlug seinem Bruder mitten ins Gesicht, sodass er aus der Nase blutete: „Seit wann traust du dich denn, so blöd daher zureden! Du bist ein Nichts! Nicht mehr lange und du bist nichts weiter als eine Erinnerung in den Köpfen unsere Mütter die immer mehr und mehr verblasst. Wenn du noch einmal so frech bist, dann werde ich dich einfach töten und dann wird man deine Leiche in der Wüste finden. Ich werde nur behaupten dich los geschickt zu haben und da kann schon mal was passieren…“ „Hm… Bruder… warum willst du das?“, fragte Namo, der sich nun, da seine Schwestern in Sicherheit waren, mehr zutraute. Rami konnte ihnen nichts mehr tun und er konnte langsam seine Trümpfe ausspielen: „Die Rebellen, soweit ich weiß, verlangen, dass die königliche Familie lebt, wenn sie dir dienen sollen.“ „Was?“, Ramoses ließ Anknamon fallen: „Woher weißt du denn das? Ich hab nur mit dem Gesandten von Shai besprochen…“ „Ich bin doch immer hier…“, rechtfertigte sich Namo und kauerte sich etwas zusammen, sodass er jämmerlich aussah: „Du bist nicht Shai, auch wenn du dir das einbildest, nicht? Du darfst momentan nur in seinem Namen sprechen, aber wenn Bakura einen anderen Befehl gibt, werden die Rebellen sich gegen dich erheben!“ „Das ist eine Lüge!“, Ramoses warf sein Schreibschatulle gegen seinen Bruder und zerrte ihn auf die Beine: „Ich bin Shai!“ „Bist du nicht, du hast nur ein Bündnis mit ihm. Glaubst du ich hab nicht gemerkt, dass du und Onkel Akunadin immer wieder darüber streitet, wer er ist und ob ihr ihm vertrauen könnt? Ihr habt ihn nie gesehen. Bakura ist nur sein zweiter Mann, ein Unterhändler und ihr kommt ihm einfach nicht auf die Schliche. Ich kann dir auch sagen warum, er hat Shai auch nie gesehen, auch er ist nicht vertrauenswürdig genug“, erklärte Namo seinem Bruder. „Woher willst du das wissen?“, knurrte Ramoses wütend. „Ich hör doch immer alles, was du hier absprichst…“, Namo setzte sich auf das Bett seines Bruders. Wo hatte er denn auf einmal den Mut her, so zu reden, er provozierte Rami doch nur und würde Schläge dafür bekommen. „Namo, mein kleiner Bruder, riskiert eine dicke Lippe… Pass mal auf, du kleine Ratte, ich hab noch mehr im Ärmel“, Ramoses wandte ihm den Rücken zu und donnerte die Tür hinter sich zu. „Du bist recht frech, kleiner Prinz“, ertönte eine Stimme. Bakura hatte sich durch das Fenster hereingeschlichen und sah Namo kritisch an. „Was willst du? Wenn Ramoses mitbekommt, das du einfach so in seinen Gemächern rum läufst, dann wird er nur wieder sauer, du kennst ihn doch“, schluckte Namo. „Ich war mir mich sicher, als ich heute mit dir gesprochen hab, aber jetzt bin ich es. Deine Stimmfarbe ist unverkennbar, aber ich werde aus deinem Vorgehen einfach nicht schlau“, zuckte Bakura mit den Schultern: „Ich dachte, dass ich kämpfe, um den Pharao zu stürzen…“ „Was willst du mir damit sagen?“, wunderte sich Anknamon nicht wenig: „Worauf willst du hinaus?“ „Das weißt du doch, ich hab es schon anklingen lassen. Eine schöne Parodie mich zu fragen wer Shai denn ist. Ich hab echt geglaubt, dass es Akunadin ist, aber jetzt...“, Bakura legte den Kopf schief und grinste beflissen. „Also hast du es am Ende doch gemerkt… ich dachte ich bin Besser, aber nun gut, sei’s drum, was willst du jetzt tun, wo du weißt, das ich nur ein kleiner, schwuler, schwacher Prinz bin, der sich nach seinem Halbbruder sehnt“, wollte Namo wissen und zog die Beine an. Was hatte er sich dabei gedacht, als er den Auftrag von einem Gott erhielt, in einfach so in die Tat umzusetzen? Er hatte doch gewusst, dass er dem Ganzen niemals gewachsen war, aber dennoch hatte er auf Osiris gehört und die Rebellen gesammelt. „Ich tu dir nichts, Anknamon. Ich bin eher fasziniert, wie du das alles auf die Reihe bekommen hast. Du bist ein schlechter Kämpfer, schwach, fast keine Muskeln, immer in der Residenz oder in den großen Tempeln. Wie hast du es geschafft alle Rebellen unter deine Führung zu bekommen? Ich und die anderen großen Führer, haben immer nur Nachrichten bekommen oder deine Stimme aus den Schatten gehört“, zählte Bakura auf. „Ich hab die Hilfe der Götter und bin wohl ein ganz passabeler Redner, wie hab ich dich denn dazu bekommen mir zu folgen?“, stellte Namo eine Gegenfrage. „Weil du mir versprochen hast, dass es ein neues und gerechtes Ägypten geben wird! Das es einen Pharao geben wird, der nicht so ist wie Akunumkanon und gerecht und einer von uns“, dachte Bakura nach: „Du hast deinen Vater getötet!?“ „Nein, das hätte ich nie getan! Ich liebte meinen Vater, aber er musste auf die Missstände gestoßen werden, daher hab ich die Rebellen gebraucht. Ich hab sie gestreut und immer dann zuschlagen lassen, wenn mein Vater einen Fehler gemacht hatte. Ich paktiere jetzt im Geheimen mit Ramoses, obwohl er mich und alle die ich liebe misshandelt, einsperrt, wegschickt oder töten möchte. Doch Osiris meinte, dass es so sein soll, jetzt noch. Bakura, ich wollte es dir eigentlich erst später mitteilen, aber wenn du schon mal da bist… ich will das ihr dafür sorge trägst, dass den Gesandten nichts passiert, egal was mein Bruder auch anordnet, wenn auch nur einem was zustößt, dann werde ich dementsprechend handeln müssen. Atemu wird bald zurück sein, ihr müsst den Schein wahren, bis es an der Zeit ist. Chephren ist der Anführer der Residenztruppen und deine Rebellen, werden sich zu gegebener Zeit, um Ramoses Söldner kümmern. Er hat mehr als genug hier, um Atemu zu töten, wenn er ihn herausfordert.“ „Wir agieren also im Untergrund, um Atemu auf den Thron zu setzten? Hab ich dafür Männer verloren?“, schnaubte Bakura. „JA! Du willst ein Ägypten, dass gerecht und gut zu seinem Volk ist, also wirst du das in Kauf nehmen müssen. Ich weiß, dass Ati als Pharao alles zum Blühen bringen kann, aber dazu müssen wir ihn auf den Thron setzen. Er braucht uns alle und du, mein Freund, wirst entweder mitmachen oder mich jetzt töten müssen“, widersprach Namo und ging zum Fenster: „Ich weiß das mein Vater und mein Onkel viele Fehler gemacht haben und dir großes Leid bereiteten, aber mein Vater war nur unwissend. Mit ihm ging eine Dynastie zu Ende und mit Atemu wird die neue Goldene anbrechen, dass hat Osiris mir versprochen, ich glaube an seine Worte, also Bakura, vom Stamm der Diebe und Gauner, was tust du? Du kannst mich auch verraten, wenn du denkst, das du Ramoses in den Hintern kriechen willst, aber er wird nur seine Herrschaft unter die Ausbeutung stellen.“ „Anknamon, was springt für dich dabei heraus?“, erkundigte sich Bakura. „Für mich? Nichts… Ich werde nur Wesir und kann meine Vorlieben ausleben. Ich werde die Schmerzen los, die Rami mir zufügt und weiß, dass es meiner Familie an nichts fehlen wird. Mana wird glücklich und auch Mut und Amun können sich auf eine schöne Zukunft freuen. Meine Mütter werden ihre Wege gehen können und alles wird sich zum Guten wenden. Ich bin nun mal ein schwacher Prinz und als Wesir reicht es reden zu können. Ich werde wohl nur das tun, was ich liebe und kann, aber dazu muss ich Rami in seine Schranken weißen. Etwas, dass ich nicht kann, wie du ja weißt, also helfe ich Atemu auf meine Weise. Aber genug damit, was tust du jetzt? Willst du Shai sein?“, zählte Namo auf und drehte sich Bakura zu. „Nein, ist mir zu doof, ich helf dir, du hast viele Versprechungen gemacht und sollte Atemu nicht wenigstens halb so gut sein, wie du gesagt hast, dann werde ich dich und dann auch deinen Bruder töten!“, drohte Bakura ihm an. „Wie du meinst, GEH!“, ordnete Namo an. „Ihr großen Götter, hier knie ich vor euch und erbitte euren Rat!“, Ramoses kniete vor einem Tafelschrein. Hier an den Wänden befanden sich die Steintafeln von Bestien aus dem Schattenreich, die man Verbrechern genommen hatte. Sie waren hier, damit der Pharao sie rufen konnte. Die Meisten waren noch von Akunumkanon, da Ramoses ihre Überführung noch verboten hatte, denn er selbst hatte nicht viele und daher waren ihm die Bestien seines Vaters gerade recht. Aber hier und jetzt sah er auch die drei Göttertafeln. Ra, der Sonnengott, Osiris der Gott, der das Jenseits beherrschte und Obelisk die personifizierte Macht und Stärke Ägyptens. Er hoffte hier den Segen der Götter zu erhalten, doch wie so oft schwiegen sie. „Ra, Amun, Atum, Osiris, Horus, Isis, Hathor und ihr anderen, ich bitte euch, sagt mir was ich tun soll. Führt mich zum Sieg und zur gefestigten Herrschaft über Ägypten“, betete er in perfekten Priesterägyptisch, aber das schien nichts zu bringen. „Warum sagt ihr nichts? Zu meinem Vater habt ihr gesprochen. Wieso lasst ihr euch nicht rufen, auch wenn ich das Symbol der Macht, das Millenniumspuzzle in meinem Händen halte?“, ärgerte er sich und sah sich das Puzzle an: „Das Ding sollte mir die Macht über euch geben, aber nein, nur die Monster an den Wänden lassen sich damit rufen und kontrollieren…“ „Antworten sie nicht?“, fragte Akunadin, der seinen Neffen gesucht hatte. „Nein, wie immer… Es ist, als würden sie mich einfach ignorieren…“, Ramoses drehte sich seinem Onkel zu: „Was willst du?“ „Ich hab die Verträge neu gemacht, willst du sie sehen? Ich hab alles gestrichen…“, Akunadin hielt ihm eine Papyrusrolle hin. „Lass mal, ich vertraue dir in diesem Punkt voll und ganz. Mach es nur so, dass sie mich nicht verraten können und an meinen Namen gebunden sind“, erwiderte Rami und sah zu den Tafeln hinauf. „Das machen sie nicht. Sie werden erst zustimmen, wenn du und Atemu den Kampf um den Thron geführt haben. Chephren hat ihnen zu viel erzähl, als sie so einfach dir zu Diensten sind. Sie vertrauen ihm, da er einige persönlich kennt. Du hast nur die Chance, wenn du den Vertrag so gestaltest, dass auch Atemu als Pharao in Frage kommen würde“, erklärte Akunadin. „Dann drohen wir ihnen mit dem Göttern!“, schnaubte Ramoses widerwillig. „Du kannst sie aber nicht rufen, nicht mal einen und Chephren weiß das, das klappt nicht. Ramoses, du kannst doch nicht mit der Peitsche vorgehen. Ich dachte du wärst klüger und gebildeter. Als ich dich unterreichtet habe, hast du dich so geschickt angestellt, das ich dachte du wärst perfekt“, brummte Akunadin und drehte sich weg: „Dein Vater würde sich schämen, wenn er dich sehen könnte und dazu brauch ich nicht mal das Auge, um es zu sehen.“ „Pass gut auf was du sagst, alter Mann. Ich kann dich jederzeit absetzen oder töten lassen. Die Rebellen arbeiten für mich!“ „Ramoses, solange du nicht weißt, wer sie anführt, arbeitet niemand für dich. Shai ist vielleicht auch nur eine Natter, die auf den Zeitpunkt wartet, selbst auf dem Thron sitzen zu können. Ich werde die Verträge so an die Gesandten geben, die sie dann zu ihren Königen bringen und dort unterschrieben lassen. Geh schlafen, und vergiss endlich deine grenzenlose Arroganz“, winkte Akunadin. Er hatte sich mehr erwartet, aber wie es aussah, war Ramoses wohl doch ein Fehlgriff gewesen. Er konnte nur hoffen, dass sein Neffe, sich bald wieder fangen würde. Vermutlich würde sein Traum, dass Ramoses ein guter Pharao werden könnte, niemals real werden, aber Atemu auf dem Thron? Ob das wirklich besser wäre? Das glaubte er auch nicht. Er hatte auch schon diesen Weg eingeschlagen und wollte Ramoses auf dem Thron sehen. Natürlich hatte das noch einen anderen Grund, aber den wollte Akunadin noch nicht preisgeben, im Gegenteil, am Liebsten würde er diesen Grund mit in sein Grab nehmen und noch besser, einfach vergessen. Ramoses hörte die schwere Türe hinter sich zufallen und donnerte seine Fäuste auf den Tisch mit dem Weihrauch: „SCHEIßE!“ „Bist du immer so laut?“, fragte eine völlig unbekannte Männerstimme. Ramoses wirbelte herum: „Wer bist du?“ „Jemand der dir helfen kann, Ramoses, Pharao auf dem Thron!“, lächelte der Mann, der in einer strahlend hellgelben Robe auf ihn zutrat. Er trug einen Stirnreif, auf dem kahlgeschorenen Kopf und schien schon fast zu schweben. „Mir? Ich glaube nicht, dass ein Priester, eines unbekannten Gottes mir helfen kann. Verschwinde aus meiner Residenz, bevor ich die Wachen rufe!“, zischte Ramoses sauer. „Nicht doch. Ich bin kein Priester, ich bin ein Gott“, widersprach der Mann und lächelte ihn freundlich an: „Nur geriet ich in Vergessenheit, da mein erster Auserwählter es ein wenig übertrieben hat. Aber du, mein Pharao, den die Götter seiner Heimat einfach so im Stich lassen, kannst mir helfen und dafür ich dir.“ „Es gibt keinen Gott, den ich nicht kenne! Ich bin der Hohepriester aller Götter und wenn du damals nicht gesiegt hast, warum sollte ich mich auf dich einlassen?“, fragte Rami zurück, aber er war durchaus neugierig geworden. „Nun ja, Echnaton war nun mal zu habgierig und zu schnell mit seinem Handeln. Ich bin Aton, die Scheibe und das Licht der Sonne und nur mein Priester, der Pharao, kann mir die Wünsche seines Volkes darlegen. Du Ramoses, könntest diese Rolle einnehmen. Die Vorteile für dich…“ „Vorteile? Echnaton war ein Ketzer! Ich will nichts mit dir zutun haben! Kein Ägypter erinnert sich mehr an dich, nur noch das Königshaus, da wir das Andenken an Echnaton noch ausmerzen, wo es geht. Ich mag nicht der Gläubigste sein, aber noch lange kein Verräter an unseren Göttern, die mein Land beschützen“, winkte Ramoses stolz ab. „Sie haben aber dich verraten. Du weißt doch nur zugut, dass sie dir den Segen verwähren, den du dir erbittest. Sie sind taub für dich und haben sich von dir abgewandt. Ramoses, auch wenn du es nicht glauben willst, weißt du tief in dir, das Ra, Osiris und Obelisk niemals aus ihrem Steinbett steigen werden, um dir zu dienen. Sie werden dir nicht helfen, da sie deinen Bruder lieber mögen, der sich Ras Tochter geschnappt hat. Du weißt wen ich meine. Isahra, der Stern der Götter und die Blume der Wüste zugleich. Du kannst ohne göttliche Hilfe nicht Pharao bleiben. Du brauchst mich und ich brauche dich. Ein Pakt, ich gebe dir die Bestie meiner Seele und du erhebst mich zum einzigen Gott Ägyptens, wenn du deine Macht gefestigt hast und baust mir einen Tempel, größer als Karnak“, schlug Aton vor und sah ihn wissend an: „Du weißt, dass ich recht habe. An wen willst du dich denn wenden, wenn Chephren und Isahra ihre Göttlichkeit auspacken? Du bist ein nichts im Gegensatz zu ihrer Macht und sie wollen nun mal Atemu auf dem Thron sehen.“ Ramoses dachte einen Moment nach: „Du hast Recht. Ohne göttlichen Beistand werde ich diese Halbkinder nicht bezwingen können. Also gut… Aton, was hast du mir anzubieten?“ „Wahh!“, Atemu duckte sich unter einer Löwentatze weg. Seit er nun hier war, und das waren auch schon sieben Tage, hatte er es immer noch nicht wirklich geschafft diese Löwen zu bändigen. Uro sah ihm interessiert zu: „Du lernst zu langsam, weißt du das?“ „Das sind Löwen!“, fuhr Atemu ihn an und flüchtete auf einen Baum: „Ich bin nun mal kein Gott und die sind hungrig.“ „Ich bin … Auch nicht anderes als du…“, Uro erhob sich schwerfällig von seiner Matte und verscheuchte die Löwen, indem er auf sie zuging: „Na los, runter mit dir, du müsstest schon soweit sein. Du willst einem Gott seine Tochter wegnehmen und gibst jetzt schon auf? Willst du etwa neben Isahra stehen und von ihrer Ausstrahlung überstrahlt werden? Reiß dich zusammen, Junge.“ „Sagt sich so einfach…“, Atemu sprang vom Baum und landete auf den Füßen: „Wie machst du das? Vor dir kuschen sie, als wären sie kleine Schoßhündchen.“ „Ich bin mir meiner Selbst bewusst. Ich muss nur das Licht in mir herauskehren und die Schatten vertreiben, die es umlagern. Alles abstreifen, was deine Ausstrahlung trüben könnte. Leidenschaft für das was du bist, musst du dich nach außen strahlen lassen. Was bist du? Was zeigst du der Welt? Das musst du dir bewusst machen und dann wird es klappen. Du bist ein Pharao, ein GOLDENER Horus, ein STARKER Stier, der GROSSE Führer seines Volkes. Du hast alles was du brauchst in dir, du musst es nur raus lassen, dann klappt das. Deine dunkele Seite brauchst du immer, um das Gleichgewicht zu erhalten, das die Welt am Leben hält. In jedem Mensch steckt beides und es muss im Gleichgewicht bleiben und sein. Eine Welt die nur als Licht besteht, ich genauso schrecklich sie eine, in der nur das Dunkel regiert. Isa und Cheph sind mit diesem Wissen geboren worden, als Götter und Kinder der Sonne, aber du muss das lernen. Wenn du es nicht kannst, wird Isa daran zugrunde gehen.“ „Moment mal? Wieso Isahra?“, unterbrach Atemu seinen Lehrer. „Weil sie einen Ausgleich zu dir schaffen wird. Verlierst du das Gleichgewicht in dir, wird Isahra ihres aufgeben, damit ihr zusammen ein Gleichgewicht erhalten könnt. Das ist für einen Menschen nicht begreiflich, aber sie ist...“ „Ein Halbkind… Sie muss das Gleichgewicht wahren, weil es sonst andere Folgen haben könnte. Ihre Bestien, oder?“ „Genau!“, nickte Uro: „Isahras Geist ist gespalten, damit das Gleichgewicht bestehen kann, so können beide Monster existieren, aber wenn nur eines seine Macht durch ein Ungleichgewicht vergrößert, wird ihre andere Seite zu schwach und von der anderen verschlugen. Das bedeutet sie würde sich verändern, aber nicht positiv. Du musst dir im Klaren sein, dass wenn Ra dir Isahra wirklich gibt, ihr wortwörtlich Leid und Schmerz miteinander teilen werdet und euch nicht mal der Tod wirklich scheiden kann. Aber nun zurück zu den Löwen. Sie selbst sind auch Könige und du musst einfach nur größer sein. Du hast wunderbar klare Augen, füll sie mit deiner Stärke“, erklärte Uro und ging an ihm vorbei: „Grübeln kannst du auf der Heimreise, aber nicht jetzt! Los, die Löwen warten!“ „Uro…“, Atemu wandte sich zu ihm um: „Bin ich wirklich geeignet um Pharao zu sein?“ Der Assyrier seufzte: „Meiner Meinung nach, hast du alles, du musst es dir nur bewusst machen. Aber wenn du es nicht willst, dann lass es doch!“ „So meinte ich das nicht. Ich will die Menschen nicht enttäuschen, die an mich glauben, aber ich hab Zweifel, ob ich dem gewachsen bin…“, versuchte Atemu zu erklären, aber er war sich sehr sicher, das Uro ihn nicht verstand. „Ist doch gut, wenn du Zweifel hast, dass ist am Anfang immer so. Das bedeutet nur, dass du sie sehr bald zerstreuen kannst. Angst hat jeder mal, gerade wenn einem so große Aufgaben bevorstehen. Atemu, du bist für dieses Amt geboren worden und du hast Freunde die dich lieben und dich unterstützen. Deine Mütter, deine Geschwister, bis auf diesen Ramoses, dein Rat, die Götter, Cheph und Isa. Du brauchst dich nicht zu fürchten, oder angst du haben, denn alles wird so werden, wie es vorherbestimmt ist. Erinnere dich an das, was du bist jetzt Gesehen und gelernt hast“, winkte Uro lächelnd ab: „Du hast noch so viel vor, wäre doch schade schon aufzugeben, bevor du richtig angefangen hast, die Welt zu verändern.“ Atemu sah ihm nachdenklich an und schloss dann seine Augen. Er ließ dich seine Worte durch den Kopf gehen und erinnerte sich an das, was Akunumkanon, sein Vater ihn gelehrt hatte. Was Shimon ihn alles gesagt hatte, was Akunadin und seine Mütter ihm gepredigt hatten. Das ganze letzte Jahr, was er im Kemet erfahren hatte. Auch holte er sich besonders Isahra vor sein geistiges Auge und alles was er mit ihr erlebt hatte, seine Geschwister und sich selbst. Er betrachtete sich und horchte in sich hinein. Uro sah ihm stumm zu und grinste in sich hinein: Gut so, mach dir bewusst wer und was du wirklich bist. Es dauerte eine ganze Weile, dann öffnete Atemu die Augen wieder. Er warf Uro nur einen kurzen Blick zu, dann ging er auf die Löwen zu. Innerlich war er ruhig geworden, ganz ruhig und seine Angst vergrub er einfach unter anderen Gefühlen. Es war einfacher als er gedacht hatte. Die Löwen sahen auf den Eindringling. Sie erhoben sich und schlichen vorsichtig auf ihn zu, doch dann… drehten sie sich einfach wieder um und gingen an ihre Plätze zurück. „Geht doch!“, nickte Uro zufrieden. ~ Phase 39 End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)