Atemus Reise durch Kemet von Isahra (Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt) ================================================================================ Kapitel 34: Phase 31 – Tränen und Niedergeschlagenheit ------------------------------------------------------ Phase 31 – Tränen und Niedergeschlagenheit „Hm…“, Atemu schlug die Augen auf. Er lag in einem Bett irgendwo in Elephantine, aber nicht alleine. Isa lag auf seiner Brust und kuschelte sich eng an ihn. Es war ihre Idee gewesen die 4,5 ha große Stadt zu besuchen und sind ein oder zwei Tage auszuruhen. Eine Nacht hatten sie nun in einem der viele Gasthöfe geschlafen, es war nicht gerade der schönste, aber sie hatten sich den Erstbesten genommen. Immerhin hatten sie sich den ganzen Tag über um nichts gekümmert. Das war auch gar nicht gegangen da Atemu sie nicht wirklich losgelassen hatte, geschweige denn aus den Augen. Er war einfach froh, dass sie wieder ganz in Ordnung war und nachdem er ausgeschlafen war und den Schock verdaut hatte, war er einfach im Moment anhänglicher. Er strich ihr über die Schulter und sah sie lächelnd an. Isa sah friedlich aus und er spürte ihren Atem der seine Brust streichelte. Eigentlich könnte er einfach liegen bleiben und die Zeit genießen, denn sie war bei ihm. Die letzte Nacht hatte sie Beide ziemlich geschlaucht, was kein Wunder war. Atemu hatte nicht zurückgehalten als er sie geliebt hatte und sie hatte einfach genossen. Noch immer hatte sie Schweiß auf dem Gesicht, aber der war schon kalt geworden. „Ein neuer Tag…“, flüsterte er vor sich hin… „An dem mein Vater wieder tobt…“, meinte Isa und drückte sich enger an ihn. „Du bist wach?“, fragte er und sah zu ihr. Noch immer hatte sie ihre Augen zu und küsste ihn auf die Brust: „Ja… ich hab die Sonne gespürt… Mein Vater hat es jetzt wirklich gemerkt… er ist stocksauer…“ „Wegen mir? Das tut mir leid…“ „Muss es nicht… Ich bin mir sicher, dass er sich irgendwann beruhigt. Ist doch egal, was er denkt, ich bin kein kleines Kind mehr und ich will mit dir zusammen sein. Zumindest bis zum Ende der Reise, gehör ich dir“, erwiderte sie und rappelte sich soweit auf, das sie mit ihm auf der selbe Augenhöhe war: „Oder willst du nicht mehr? Ich kann dich auch gerne den Weg allein zu Ende… Wahh!“, Isa federte in den Kissen ab. Atemu hatte sie gepackt und irgendwie unter sich und die Kissen geworfen: „Ich geh nirgendwo allein hin! Was für eine Leibwächterin bist du eigentlich, deinen Schützling allein lassen zu wollen?“ Er setzte sich auf ihren Bauch und beugte sich über sie. „Du bist schwer!“, beschwerte sie sich. „Seit wann? Bis jetzt war ich dir noch nie zu schwer…“, gab er zurück und küsste sie sanft. „Hörst du wohl auf mich bestechen zu wollen?“, brummte Isa und versuchte sich vergeblich aufzusetzen. „Tu ich doch gar nicht… ich bin nur… Autoritär…“, grinste er sie an und drückte sie wieder rücklings nach unten. „Haha… versuchst du jetzt auch noch Führungsstärke zu beweisen?“, seufzte Isa und gab dann auf: „Wenigstens ist meine Auffassungsgabe nicht gestört. Aber du kannst auch klar sagen, was du willst…“ „Also… Was will ich? Dich zur Gemahlin…“ „Was?“, Isa starrte ihn an und wurde auch noch hoch rot: „Das ist nicht dein Ernst…“ „Doch am liebsten sofort… Du musst nur zustimmen und bei mir einziehen.“ „Atemu!“, Isa schaffte es sich zu befreien und küsste ihn dann: „Bist du verrückt geworden?! Ich liebe dich, ja, aber nicht jetzt… wir kennen uns doch erst, seit einigen Monaten. Du kannst das nicht einfach so vom Zaun brechen…“ „Warum nicht? Du hast doch selbst gesagt, dass dein Onkel Osiris gesagt hat, dass du und ich füreinander erschaffen worden sind. Das beutet also zwangsweise, dass du und ich, wir beide einfach zusammen gehören und nichts wird unserer Liebe etwas anhaben“, widersprach er und traf den Nagel auf den Kopf. Isa fuhr ihm durch die Haare: „Dann haben doch Zeit, oder? Überstürzten wir nichts. Meinen Vater können wir gerne übergehen, da er einfach nur Stur ist und uns an nichts hindern kann, aber bei dir ist das anders. Du bist der Kronprinz und dein Vater ist noch nicht einverstanden damit. Solange er es nicht erlaubt, sollten wir noch warten. Es geht um deine Krone und da darfst du deinem Vater nicht einfach so übergehen.“ „Wieso denn nicht? Er will das ich…“ „Vertrau doch einfach auf das Schicksal. Ich hab, seit ich dich kenne, soviel Neues im meinem Leben zulassen müssen und ich liebe zum ersten Mal, ich weiß, das sich alles zum Guten wenden wird, aber tu nichts Unüberlegtes“, bat sie ihn und kuschelte sich an ihn: „Es wird schon richtig laufen…“ „Hm…“, etwas unwillig seufzte er: „Ich wünsch mir das du Recht hast und das mein Vater mir in Theben sagt, das ich dich als Einzige haben kann…“ Atemu küsste sie dann sanft auf die Schläfe und sah zum Fenster… „Du.. Ähm…“ „Was denn?“ „Was hast du eigentlich immer mit meiner Schläfe?“, fragte Isa, der aufgefallen war, dass er es offenbar liebte sie dort zu küssen. „Mit deiner Schläfe? Stört`s dich denn?“, wunderte er sich, da Atemu sich dabei nicht viel dachte. Er hatte natürlich schon einen Grund, warum er sie genau dort immer küsste, aber eigentlich machte er das auch schon ganz automatisch. Atemu küsste auf nie die Wange, die Stirn, die Nasenspitze oder auch sonst wo, er hatte sich eben ihre Schläfe ausgekuckt. „Nein… natürlich nicht, aber warum?“, bohrte sie weiter. „Weil es einer der empfindlichsten Stellen ist, so nah am Auge und an einem klugen Köpfchen. Außerdem war ich mir sicher, dass sie noch ungeküsst ist“, gab er dann zu. „Du…“, Isahra fuhr sich über die Schläfe: „… bist wirklich süß…“ Sie war auch hochrot im Gesicht und wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Es stimmte das sie Schläfe eine der empfindlichsten Stellen des Körpers war und mit einem gezielten harten Schlag konnte man einem Menschen durchaus sehr großen Schaden zufügen oder auch töten. Das er sich genau diese Stelle ausgesucht hatte, war einfach süß von ihm… „He… was ist denn?“, Atemu zog sie zu sich: „Wenn ich das nicht mehr soll…“ „DOCH! Tu es ruhig… ich hab mich schon so dran gewöhnt… und ich liebe es, wenn du es machst. Es fühlt sich schön an, deinen Lippen neben meinem Auge zu spüren“, fiel sie ihm ins Wort und küsste ihn dann auch mal auf die Schläfe. Er grinste sie an: „So fühlt sich das also an…“ „Ja… schön nicht?“ „Schon… aber wir müssen wieder…“ „Was?“, Isahra sah ihm nach, wie er aufstand und sich anzog: „Warum?“ „Weil Horus sicher schon wartet und ich deinem Vater zeigen will, das du mir gehörst.“ „RAU!“, Horus, der vor der Stadt gewartet hatte rannte auf sie zu und sprang Atemu an. „Hey..“ Atemu streichelte den Wolf und sah zu Isa: „Was ist mit ihm? Sonst kommt er doch immer zu dir?“ „Er mag dich eben... ist okay, ich werd nicht eifersüchtig!“, meinte Isa und sah Cheops kommen. Der Falke schrie einmal und landete dann auch Isas Arm. „Na mein Schöner, guten Flug gehabt?“, wollte Isa wissen und nahm ihn den Papyrus ab, den er im Schnabel hatte. Sie wunderte sich schon ein wenig, da sie sich doch erst vor wenigen Tagen gesehen hatten. „Gibt’s was Wichtiges?“, wollte Atemu wissen. Cheops flog wieder weiter, aber setzte sich auf Horus Rücken und sah dann zu Isahra die den Papyrus aufrollte. Sie wirkte ein wenig unsicher, als sie sich zu Atemu drehte. „Hm… Atemu… Also…“ „Was hast du?“, Atemu runzelte sie Stirn: „Was ist denn?“ Isahra atmete tief durch: „Es… Erinnerst du dich an dein Gefühl, als sie Barke ablegte?“ „Ja… ein ungutes…“, er stocke und sah sie an: „Red schon…“ „Akunumkanon… dein Vater, der Pharao… ist…“, Isahra atmete noch mal durch und nahm seine Hand: „… Er ist nicht mehr Horus auf dem Thron, sondern jetzt Osiris Akunumkanon.“ „Was?“, Atemu starrte sie an und riss ihr dann den Papyrus weg: Hey ihr Beiden, ich weiß das es eure Freude trüben wird, aber… Akunumkanon ist tot. Eine Viper in seinem Zimmer biss ihn, wohl während er schlief. Tepi hatte eine Fehlgeburt. Isa, bitte pass auf, das Ati keinen Unsinn macht. „Atemu…?“ , Isahra legte ihre Hand auf den Papyrus und zog ihn Atemu weg: „Hörst du mich noch?“ Er reagierte nicht sofort, aber sein Gesicht… die Farbe war gewichen und seine Augen waren fassungslos. In seinem Inneren brach etwas zusammen. Isahra hatte überlebt, aber dafür war sein Vater jetzt tot… Das Tepis Kind nicht mehr da war, war im Moment nichtig für ihn, aber sein Vater… Er hatte sich nicht mal richtig verabschiedet… er war auch noch leicht sauer gewesen, weil er nicht seinen Willen durchgesetzt hatte, aber jetzt? „Das kann nicht wahr sein...“, brachte Atemu heraus: „Das…“ „Ati… Es tut mir leid, aber… Cheph würde nicht lügen…“, sie umarmte ihn und unterdrückte die Tränen, die sich langsam sammeln wollten. Isa wollte nicht weinen, aber das er so traurig war, schien sie geradezu anzustecken. Atemu weinte wieder… Tränen rollten über seinen Wangen, aber nur kurz. „Ich muss nach Theben, sofort… Ich muss zu meinem Vater!“, beschloss er und wollte zu Sepet. „Nein!“, Isahra packte ihn am Arm: „Nicht!“ „Lass mich los! Wenn er tot ist, muss ich zurück!“, er riss sich schon fast brutal von ihr los und schwang sich auf seinen Hengst. „Atemu!“, Isahra lief ihm nach, sie war froh, dass sie noch auch der Nilinsel waren, denn das hieß, dass er nicht allzu schnell verschwinden konnte. Sie konnte nicht wissen, was ihn ihm vorging, denn sie hatte nochmals einen Menschen einfach so verloren. Sie selbst kannte den Pharao oder jetzt den verstorbenen Pharao nicht wirklich, aber auf der anderen Seite, reichte es Atemu anzusehen und zu verstehen, dass es ihm einfach zu nahe ging. Er wirkte schlagartig unzurechnungsfähig und würde wahrscheinlich schnurstracks nach Theben reiten, wenn sie ihn ließe. „Du kannst nicht nach Theben… nicht jetzt!“ „Ich muss! Es geht um meinen Vater! Die Totenwache und die Beisetzung!“, Atemu zog die Zügel an und ritt dann einfach los. Isahra seufzte und folgte ihm dann, nachdem sie sich auf Phean gesetzt hatte, es dauerte nicht lange und sie sah ihm an Fährenstand, auf eine Möglichkeit warten an das Festland überzusetzen. „Atemu!“, Isahra stieg ab. „Kommst du mit?“ „Du darfst nicht nach Theben! Du hast es versprochen, auch deinem Vater. Erinner dich! Ein Jahr war es, bis du Theben wieder siehst!“ „Mein Vater ist tot! Ich muss nach Hause! Ich muss ihm die letzte Ehre erweisen! Verstehst du das nicht? Ich bin…“ Isahra zog ihn ein wenig zur Seite, noch bevor er ausgesprochen hatte. Es waren viele Menschen da und Einige von ihnen, würden sicher, auf sie aufmerksam werden, wenn er sagen würde, wer er denn wirklich war. Atemu schien nicht mehr klar zu denken, er wollte wirklich nach Hause, es war verständlich, aber verboten. „Meine Mütter und meine Geschwister brauchen mich jetzt! Isahra, ich bin der Nachfolger meines Vater, ich hab Pflichten und ich muss mich ihnen stellen! Ich kann nicht anderes…“ „Du musst aber! Wenn du Theben jetzt betrittst, wirst du alles verlieren. Deine Würde, deine Glaubhaftigkeit, dein Erbe und auch mich. Du hast es deinem Vater versprochen, er hat es von dir verlangt, diese Reise bis zum Ende durchzuziehen. Egal unter welchen Umständen und was alles passiert…“ „So ein Unsinn! Er konnte nicht ahnen, dass er streben würde! Und? Wie ich verlier dich?“, Atemu sah sie verwirrt an: „Ich dachte…“ „Ja ich liebe dich, aber dass heißt nicht, das ich dir überall hin folgen kann. Ich trage die Verantwortung für dich. Wenn du vor der Zeit nach Theben gehst, dann kann ich nicht bei dir bleiben. Die Neunheit bestraft mich, wenn ich meine Aufgaben nicht richtig erledige und du bist noch nicht soweit um ein guter Pharao zu sein. Du hast so viel gelernt, aber noch ist deine Lehrzeit ist noch nicht um. Bitte! Ich beschwöre dich, mein Herz. Hör auf mich…“, sie heilt seine Hände fest und sah ihn eindringlich an. „Sie werden es verstehen. Ich beende die Reise ein anderes Mal, mit dir zusammen. Ich muss hin… Es gibt viel zu regeln… Ich will ihn sehen, ich muss mit meinem Vater reden, ihm Sagen, das er mir bedeutet hat… Die Trauerzeit muss ich mit meiner Familie verbringen, es gehört sich so und alle werden nach mir fragen. Ich muss hin! Ich will mich…“, er brach ab und unterdrückte eine Träne. Er wollte sich nur verabschieden, sehen, versichert sein, dass er auch wirklich tot war. Er würde es erst glauben, wenn er die Leiche sehen würde. Er wollte wissen was genau geschehen war… Es war einfach nicht fair… warum war er jetzt nicht mehr unter den Lebenden? Ober war es doch nur ein gemeiner Scherz? Nein, das war nicht wahr… Sein Vater musste doch noch mal Leben sein, erst vor wenigen Tagen hatte er ihn noch gesehen ihn umarmt und mit ihm gestritten… Gestritten…? Ja sie waren nicht im Bösen auseinander gegangen, aber auch nicht wirklich im Guten. Es war alles zu schnell gegangen… viel zu schnell. Er hatte doch nur seinen Segen gewollt, die Erlaubnis sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, aber doch nicht das er starb! Jetzt hatte er zwar die Freiheiten, aber … Atemu hätte sich gerne noch mit seinem Vater ausgesprochen. Sich in aller Ruhe verabschiedet und nicht nur diese flüchtige Umarmung und dann weg. Er hatte nicht mal mehr gesagt: Ich hab dich lieb, guten Heimweg oder Wir sehen und dann… Nichts… Nur Wiedersehen… Das war nicht richtig. Warum hatte er seinem Vater einfach nicht zugehört und ihn wirklich übergehen wollen? Noch vor einer Stunde hätte Atemu es wirklich getan, jetzt war er sich nicht mehr sicher, ob er so schnell seinen Entschluss in die Tat umsetzten wollte. Und jetzt… Er durfte nicht nach Theben… nicht in die Residenz und nicht mal die Stadtmauern durchqueren… Aber wie soll er sich denn dem Ableben seines Vaters stellen, wenn er nicht mal an das Totenbett durfte? Er konnte nicht glauben das Akunumkanon wirklich tot sein sollte… „Atemu…“ „Äh…“, Atemu sah sie an, als hätte sie sie ihn eben aus einer Art Trance zurückgeholt. Er spürte ihre Lippen sie eine seiner Tränen wegküssten und ihre Arme die sich um ihn schlangen und ihn einfach nur fest heilten. „Isa…“ „Ich lass dich jetzt nicht los… Ich kann dich nicht gehen lassen, wein nur, ich versteh, dass du jetzt traurig und durcheinander bist. Umso ruhiger musst du jetzt auch werden und einen klaren Kopf für Entscheidungen haben. Es ist schwer, dessen bin ich mir bewusst, aber ich bin da! Bei dir, ich bin für dich da, aber… Ati?“ Isahra hatte gemerkt, dass er sie plötzlich umarmt hatte und die einfach nur an sich drückte, so als würde sie sonst zerfallen. „Ich weiß ja… aber… Kann ich dich einfach nur festhalten?“ „Sicher… Solang du willst…“, sie wusste nicht was mit ihm los war, aber sie konnte ihn nicht wegstoßen. Sie spürte seine Trauer und seinen Tränen. Es tat ihm gut, dass sie da war, sie festzuhalten und einfach zu spüren, dass er nicht alleine war. Sie war diejenige die er schon einmal fast verloren hatte und jetzt, da er sich mit dem Gedanken befassen musste, seinen Vater nie wieder zu sehen, war es ein gutes Gefühl, wenigstens sie bei sich zu haben. Einem Menschen, den er nicht verlieren hatte wollen, hatte er gerettet, aber dafür hatte er seinen Vater nicht mehr. Er hatte ihn geliebt und ein Schlangenbiss hatte… Aber wie? „Wie konnte das passieren?“, Akunadin stand auf der Barke, umringt von den Wachmännern, Seefahrern und seiner Familie. Er war sauer, dass eine Viper in die Kajüte seines Bruders hatte kommen können. „Großer Wesir… ich versichere euch das wir alles abgesucht hatten…“ „Dann ward ihr nicht gründlich genug! Ihr alle tragt die Verantwortung dafür! Ich will wissen, wer von den hier Anwesenden für die Schiffsunterkunft meines geliebten Bruder zuständig war!“, brüllte Akunadin über das Deck. Inzwischen war die Sonne wieder aufgegangen und stand auch schon einige Zeit am Himmel. Ramoses hatten sie auch schon in Kenntnis gesetzt, aber dadurch war der Prinz nur noch weiter zusammengebrochen. Nefert hatte sich dann, auch wenn sie selbst kaum mehr Kraft hatte, um Ramoses gekümmert. Ahmea hatte es nicht gekonnt, da ihre eigenen Kinder, Mut und Amun auch nur noch weinten. Sie verstanden das Ramoses nicht mehr konnte, erst sie Fehlgeburt, dann Akunumkanons Tod… Die Zwillinge waren noch Kinder, also war es klar, dass sie das mehr mitnahm als alle anderen zusammen. Tepi war noch zu schwach um es zu begreifen und Teje, als Heilerin, musste sich zusammenreisen und sich um Tejes Wohl sorgen. Sie hatte keine Zeit zu weinen und Seth war so kühl, das er nicht weinen konnte. Er und Chephren hatten einen ruhigen Kopf bewahrt und wie es aussah, würden sie sich jetzt um alles Weitere kümmern, das im Moment anstand. Mana und Namo standen noch immer unter Schock. Das war auch nicht verwunderlich, da Namo den Leichnam gefunden hatte und Mana von der Schlange angegriffen worden war. „Wesir…“ „Wer war es!“, schnaubte Akunadin dem Hauptmann ins Gesicht. „Mehrere! Es wurde nichts gefunden, so glaubt mir doch, die Viper ist nicht an Bord gewesen, als wir das Schiff absuchten…“, erwiderte dem Mann, der sich im Klaren darüber war, das einer seiner Männer, wenn nicht er selbst, dem Pharao bald folgen würde. Er trug die Schuld, zumindest schien es so zu sein. Er war der Verantwortliche für die Sicherheit und er hatte selbst auch noch das Nachtlager des Pharaos abgesucht, aber es war nichts da gewesen. Aber das schien den Wesir nicht zu stören. „Wer genau!? Ich verlange ihre Namen!“ „Vater…“, Seth seufzte: „Was soll das bringen? Willst du alle hier öffentlich Hinrichten lassen? Das hat doch keinen Sinn.“ Akunadin sah seinen Sohn wütend an: „Das ich meine Sache! Ich bin Wesir und muss jetzt alles regeln! Schickt nach Atemu! Er muss sofort nach Theben kommen!“, befahl er sauer. „Nein… Atemu wird seine Reise beenden. Auch wenn der Pharao tot ist, so wollte er doch das Atemu diese Reise unter allen Umständen beendet. Er hat es doch auch veranlasst, das Atemu enterbt wird, sollte er die Standmauern von Theben passiert, ehe das Jahr vorbei ist“, gab Chephren zu bedenken. „Das ist jetzt nichtig! Er ist der nächste Pharao! Wir brauchen ihn jetzt!“, meinte Rami mit unsicherer Stimme. Er hatte sich aufgerappelt und war nun bei den Anderen. „Rami, mein Lieber… Du solltest dich ausruhen…“, Akunadin ging zu ihm: „Du hast viel durchgemacht…“ „Es ist okay, das Land braucht uns jetzt. Onkel, Atemu muss zurückkommen. Er muss die Riten leiten und uns führen in 40 Tagen ist die Bestattung und dann muss er gekrönt werden…“ „Nein! Isahra wir ihn nicht nach Theben lassen und das ist gut so. Akunumkanons Wort hat noch immer Gültigkeit! Wenn Atemu kommt, wirst du automatisch Pharao!“, widersprach Chephren und sah Ramoses hart an. „Was erlaubst du dir?“, fuhr Akunadin ihn an. „Die Wahrheit zu sagen!“, gab Chephren zurück: „Ich hab Cheops losgeschickt, Atemu weis es sicher schon. Er wird das allein verkraften müssen und sich Dem stellen was es will und was er zu tun hat. Das sind im Moment zwei verschiedene Dinge.“ „Aber wir können nicht fünf Monate ohne Pharao sein! Auch ist es nicht möglich ihn außerhalb von Theben zu krönen“, fiel Seth ein. „Das stimmt! Wir brauchen ihn in Theben!“, stimmte Ramoses zu. „Das ist richtig! Wir schicken einen Boten! Atemu wird gebraucht!“, beschloss Akunadin und sah dann Chephren an: „Wenn er nicht kommt, werde ich Ramoses zum Pharao krönen!“ „Du hast keine Befugnisse! Wenn du das tust, Akunadin, dann werde ich dir schwören das Atemu in spätestens sechs Monaten auf seinem Thron sitzt. Seit wann kann der Wesir einen Pharao übergehen? Und noch was… Atemu wird sicher schon weiter gezogen sein. Wo willst du den Boten hinschicken?“ „Hmrr…“ Akunadin knurrte unwillig, da Cheph Recht hatte. Er konnte nicht einfach so Boten losschicken… Aber warum nicht? Er hatte genug an Bord… und einige seiner Leute, sollten eh noch…: „Ich schick sie einfach in alle Himmelsrichtungen los, einer wird sie finden, ganz sicher. Dann werden wir sehen wer Recht hat. „Vater, ich bin der Meinung, dass…“ „Dich hab ich nicht gefragt!“, fuhr Akunadin seinen Sohn an. Isahra stand am Nillauf und wartete auf Atemu. Seine Schritte waren langer geworden, aber sie hatte ihn dazu bewegen können, weiter zuziehen. Einen Tag waren sie noch in Elephantine geblieben, aber Ati hatte nichts mehr gesagt, aber sie auch nicht gehen lassen. Er hatte ihre Nähe gebraucht und jetzt… Jetzt waren sie seit knapp fünf Tagen zu Fuß wieder auf den Weg nach Norden. Sie hatten nicht nach Nubien gekonnt, denn dort würde der Tod von Akunumkanon sicher große und lange Trauerfeste lostreten und das hatte sie Atemu nicht antun wollen. Er war immer noch niedergeschlagen und machte sich Vorwürfe… Das er nach Theben wollte, hatte er auch noch immer im Hinterkopf. „Hey…!“, Isa lächelte ihn sanft an. „Was?“, Ati sah auf und versuchte das Lächeln zu erwidern, aber so ganz wollte es ihm nicht gelingen. Er wusste nicht mal, ob er überhaupt lächelte. „Süßer… wie geht’s dir?“, fragte sie erstmal nach. „Unverändert… Ich bin gesund…“, erwiderte er und zuckte teilnahmslos mit den Schultern. Seit sie nun wieder unterwegs waren, hatte er sich so in sich zurückgezogen, dass er Isa ungewollt abblockte, wenn sie ihn ansprach. Auch küsste er sie nicht mehr und umarmte sie nur, wenn er es gerade brauchte. Isahra machte das mit, weil sie ihm helfen wollte, aber auch wenn es ein harter Schlag war, so musste Atemu sich auch wieder fangen. Aber wie sollte sie ihm das nur erklären, ohne gefühllos zu wirken. Sie sehnte sich jetzt schon sehr nach seinen liebvollen Umarmungen, seinen Küssen und eigentlich, nach ihm… Atemu war nicht mehr wirklich er selbst und das machte ihr Angst. Sie hielt ihm an Arm fest, als er an ihr vorbei wollte: „Machen wir Pause… Du musst was essen und trinken…“ „Ich hab keinen Hunger…“ „Das ist mir egal! Du musst trotzdem was essen und wenn es nur eine Hand voll Datteln ist. Seit zwei Tagen hast du nichts gegessen und du trinkst auch nicht mehr richtig. Ich mach mir sorgen um dich, wenn du keinen Hunger hast, dann tu`s wenigstens für mich“, bat sie ihn und zog ihn aus der Sonne in den Schatten einer der umstehenden Palmen. Sie waren am Nillauf geblieben, da sie sich so nicht mehr verirren konnten. Atemu war zu abwesend als dass er auf den Weg achten konnte, aber den Fluss würde er schon sehen, wenn er die Orientierung verlor. Groß genug war der Nil allemal. „Ich mag nicht…“, winkte Atemu ab und wollte weiter gehen. „Nein!“, Isahra drückte ihn rücklings gegen den Baumstamm. „Hey… was soll das?“, fragte er immer noch irgendwie teilnahmslos. „Ich versteh, dass du unter Schock stehst. Aber es reicht! Atemu, dein Vater ist Tod und seine Seele ist schon gewogen. Ich weiß, dass man eigentlich 40 Tage trauert, aber die hast du nicht. Dir muss doch klar sein, das man seine Eltern irgendwann verliert. Er war alt und hatte ein schönes Leben, aber nun ist es vorbei. Er hat seine Ruhe verdient, hör auf ihn mit deinem Verhalten zu beleidigen. Du bist nicht mehr du selbst…“ „Was erwartest du von mir?“, fuhr Atemu sie sauer an. „Das du wieder zu dir kommst! Ich weiß, dass du viel durchgemacht hast, aber was hättest du getan, wenn ich gestorben wäre? Du drehst jetzt schon am Rad… aber…“, Isa brach ab als sie sein in sich gekehrtes Gesicht bemerkte. „Ich wäre dir gefolgt…“, nuschelte er leise vor sich hin. „Was? DU hättest dich…?“ „JA! Und wenn schon?! Das spielt doch keine Rolle! Mein Vater ist tot und nicht du! Lass mich doch in meinem Erinnerungen schwelgen, was erwartest du? Ich habe meinen Vater geliebt! Er war immer für da, wenn ich ihn brauchte, er hat mir so viel beigebracht. Er hatte nie viel Zeit, aber trotzdem war er da, als ich laufen lernte… Hat mir die Geheimnisse der der Götter offenbart, mir Mut zugesprochen… An meinen Geburtstagen war er da und …“, er kniff die Augen zusammen und presste Tränen heraus: „ Er hat zu mir gehalten… Mich nie im Stich gelassen und ich hab ihm angedroht ihn zu übergehen. All seine Gutmütigkeit und sein gutes Herz… alles war er mir je gegeben hat und seine Liebe zu mir… Ich hab ihn verloren… Mein Vater. Er war noch nicht alt genug um zu gehen. Ich bin noch nicht bereit diese Last eines Landes zu tragen. Ich wollte noch so Vieles von ihm lernen, aber er ist weg… Einfach so… Ich hatte noch so viele Fragen an ihn, so Vieles was ich ihm sagen wollte…“ Atemus Stimme war so dünn, dass Isa ihm genau zuhören musste, sonst würde sie ihn nicht verstehen. Immer mehr Erinnerungen sprudelten in Atemu hoch. Das erste Mal das er mit seinem Vater spielte, der erste Ausflug, die erste Verliebtheit, die Akunumkanon mitbekam, das Gespräch über Mädchen und Sex. Streiterin zwischen ihnen und noch so viel mehr… Das alles war unwiederbringlich. Eigentlich hatte Atemu seine Vater noch seine eigenen Kinder vorstellen wollen, Akunumkanon wollte schon lange Enkelkinder, aber nun war er doch niemals ein Großvater geworden… schlagartig viel er Ati auch ein, dass er nun keine leiblichen Eltern mehr hatte. Seine Mutteer war tot und sein Vater nun auch. Nur noch seine Stiefmütter waren am leben. Isahra küsste ihn ohne Vorwarnung so heftig das er aus seinen Gedanken gerissen wurde und für einen Moment vergaß, über was er geredet und nachgedacht hatte. „Atemu, ich freu mich das du so viele schöne Erinnerungen an ihn hast. Du solltest sie bewahren und in deinem Herzen verankern. Es ist gut das du so viel schönes über ihn zu sagen hast, aber du darfst auch nicht vergessen, das dein Vater dich nur ein Stück deines Lebens begleiten wird. Du musst ihn loslassen, aber nicht das gute, das zwischen euch war. Du hattest einen tollen, liebevollen und gutmütigen Vater, er würde nicht wollen, dass du dich jetzt so hängen lässt. Mein Herz, für dich, geht das Leben weiter, nimm Abschied, dass bist du ihm Schuldig, genau wie das, was dir aufgetragen hatte.“ „Ich weiß, was er wollte, aber…“ „Du hast Recht, er konnte nicht mit seinem Tod rechnen, aber es ist nun mal jetzt so. Ich fleh dich an, auf Knien wenn es sein muss, geh nicht nach Theben“, unterbrach sie ihn und sah ihn mit bittenden Augen an. Es war ihr ernst, aber sie wusste auch nicht genau, wie sie ihn trösten sollte. Immerhin konnte sie auf keine Erfahrungen zurückgreifen, nur auf ihr Gefühl und das, was sie nun mal wusste. „Wie soll ich Abschied neben, wenn ich nicht zu ihm kann?“, fragte Atemu ernst und strich ihr eine Haarsträhne hinter das linke Ohr, inzwischen hatte auch sie Tränen in den Augen, etwas, was zwar sehr süß aussah, aber ihn dennoch nicht recht war. „Ich weiß es nicht, aber …“ „PRINZ!“ Isa zuckte regelrecht zusammen, als sie die Stimme des Boten hörte, der auf einem Pferd auf sie zuraste. Auch Atemu hatte sich erschreckt, sah aber dann dem Boten entgegen, der vom Pferd sprang und sich vor ihm auf den Boden warf und erstmal tief durchatmete. Der Mann sah auf den Boden und wartete darauf sich erheben zu dürfen. „Ähm… Was gibt es denn?“, fragte Atemu doch leicht verwirrt nach, er hatte nicht damit gerechnet das ein Bote zu ihm kommen würde. „Der Wesir schickt mich…“, der Mann sah auf. Er war einer der königlichen Boten, die auf der Barke gewesen waren und er war abgehetzt. Schweiß tropfte von seiner Stirn und sein Atem war auch schwer: „Er bittet euch dringend in die Residenz zu kommen. Wegen der Trauerzeit, der Beisetzung des Osiris Akunumkanon und eurer anstehenden Krönung zum neuen Falken…“ „Mein Onkel hat dich geschickt?“, Atemu sah ihn an und knotete dann seinen Wasserschlauch von Sepets Sattel ab. Er gab ihm dem Boten, der ihm einfach nur Leid tat, da er sicher am Verdursten war. „Ja… ich danke euch!“, dankbar nahm der Bote den Schlauch und tank hastig das Wasser. „Schon gut… hat er sonst nichts gesagt? Nur das ich kommen soll?“, winke Atemu ab. Isahra runzelte die Stirn, irgendwie schien es, als habe er sich einfach so, wieder gefangen. Sicher, dass er noch traurig war, merkte man ein wenig, aber er schien wieder klar denken zu können. Oder spielte er jetzt nur? „Ja, mein verehrter Kronprinz. Er wollte, dass ihr euch ohne Umwege auf den Weg macht. Es ist ohnehin sehr wichtig, dass ihr zurückkommt. Euer Vater ist nun bei den Göttern, das Land braucht euch jetzt, wer soll es führen, wenn nicht ihr, der legitime Nachfolger des Goldenen Horus, der nächste Falke, den der vergangene Pharao noch bestimmt hatte“, nickte der Bote eifrig, auch wenn der nicht ganz dahinter stand. Er war angewiesen worden, so was in der Art zu sagen, um Atemu zu einer schnellen Rückkehr zu bewegen. „Nun… Also…“, Atemu griff nach Isas Hand und sah sie an: „Ich werde noch nicht zurückkommen…“ Isahra sah ihn an und lächelte leicht: „Danke…“ „Was? Aber mein Prinz… wie sollen die Riten abgehalten werden, ohne euch? Die Mundöffnung und eure Krönung? Ihr müsst nach Theben kommen!“, widersprach der Bote schon leicht erschrocken. Er hatte gedacht das Atemu auf Jedenfall zurückkommen würde, aber der Kronprinz schien nicht zu wollen. Das war doch Irrsinn! Es war wichtig das Atemu kam, er war der Kronprinz… er was Unentbehrlich! „Isahra… Hast du noch was zu Schreiben?“, fragte Atemu, der immer noch sie ansah. „Ja, aber warum?“ „Ich schreibe auf, was wichtig ist… dann wirst du“, er sah den Boten an: „den Brief zu meinem Onkel und meinen Stiefmüttern bringen. Die Krönung wird einfach warten müssen, bis meine Reise zu Ende ist. Mein Vater hat es so gewollt und ich werde seine letzte Order an mich respektieren. Aber… Ich werde am Grab meines Vaters sein… Das Tal der Könige ist nicht in Theben… dort kann ich hin…“ „Was?“, Akunadin knüllte den Papyrus zusammen und starrte ihn an. Er war in seinem Arbeitszimmer und hatte eben den Brief von Atemu bekommen. Der Bote war sofort wieder gegangen und hatte damit recht gehabt. Akunadin tobte. „Was bildet Atemu sich ein?!“ „Was ist denn los?“, Rami war ohne anzuklopfen eingetreten und sah seinen Onkel fragend an. „Was los ist? Atemu weigert sich zu kommen! Hier! Das ist alles!“, Akunadin warf Ramoses den zerknüllten Papyrus hin und setzte sich dann wieder. Rami faltete den Papyrus auf und las laut vor: „Liebe Mütter, lieber Onkel. Ich bin über den Tod meines Vaters genauso erschüttert wie ihr auch, aber ich sehe mich nicht im Stande nach Theben zu kommen. Zum einen, weil meine Reise noch nicht beendet ist und zum anderen, weil mein Vater wollte, dass ich sie unter allen Umständen beende. Ich weiß, dass ihr es im ersten Moment nicht verstehen werdet, aber ich denke, dass es so richtig ist. Ich werde daher auch nicht an den Bestattungsriten teilnehmen und erbitte das meine Stiefmütter den Mund meines Vaters für mich öffnen. Auch denke ich das Nefert eine Gute vorübergehende Königin auf dem Horusthron ist, bis ich in fünf Monaten zurückkehren werde. Lieber Onkel, du warst bis jetzt immer ein guter Wesir und hast das Land immer gut neben meinem Vater geführt. Ich wünsche mir, das du es noch tust, bis die fünf Monate um sind. Weiterhin werden meine Berater, sowie Rami, Cheph und Seth sicher im Stande sein, die erste Zeit oben mich zu überbrücken. Der Stab meines Vaters wird sich sicher bereit erklären sie zu unterstützen, wenn Not am Manne ist. Im Vertrauen darauf, dass alles was mich betrifft noch diese fünf Monate warten kann, bitte ich euch, ein schönes Begräbnis auszureichen. Es tut mir leid, das ich nicht kommen kann, aber ich bin es meinem Vater schuldig diese Reise bis zu letzten Tage durchzuziehen.“ Rami las es sich gleich noch mal durch und glaubte nicht so ganz, was da stand. Atemu gab ihm damit so viel Macht und Zeit… „Das ist doch gut…“ „Was ist daran bitte gut? Er ist der Kronprinz und hat…“ „Pflichten, die ich einfach übernehmen werde, natürlich nur als Statthalter… für den Anfang. Bis Atemu zurückkommt, hab ich mich hier etabliert, als Pharao. Onkel denk doch nach. Meine Mutter wird mir den Wunsch nicht abschlagen und Atemu hat selbst geschrieben das er mir und den Anderen vertraut. Ich muss nur vorsichtig sein und weiterhin gute Mine zum meinem bösen Spiel machen. Es ist einfach… Ich werde Pharao und Ati kann nichts dagegen machen“, wandte Rami ein und legte den Papyrus auf den Tisch. Akunadin sah ihn an: „Das ist zu riskant. Würde er kommen, wärst du schon offiziell der Nachfolger… Akunumkanon hat die Order erlassen das er enterbt wird, wenn der Theben vor Ablauf der Frist betritt, also wäre es einfacher, wenn er es täte. Du vergisst das der Rat, den Akunumkanon zusammenstellen lies, Atemu treu ist. Sie werden nichts tun, was du ihnen befielst und ihnen nicht recht ist. Nicht dir sind sie zur Teure verpflichtet, sondern ihm. Wenn du Seth und Chephren auch noch dabei hast, dann wird Atemu, sobald das Jahr vorüber ist, gekrönt.“ „Doch nur, wenn er kommt. Lieber Onkel, du hast doch in die Wege geleitet das dieses Sonnenkind sterben wird und wenn nicht sie, dann Atemu. Wir werden ihn finden und beide werden eben streben, noch bevor seine Reise zu Ende ist. Ich führe die Mundöffnung durch und damit bin ich eine Stufe weiter als Atemu auf der Treppe zum Thron. Glaub mir, er macht einen Fehler… Ich hab auch Tepi!“ „Und er hat dieses Gör… Akunumkanon hat es ihm erlaubt, als Tepi ihre Fehlgeburt hatte!“, schnaubte Akunadin seine Neffen an. „Das weiß er dich nicht, oder?“ „Was spielt das für eine Rolle?“ „Eine Große, da er sich nicht bewusst ist, das Vater es nun doch erlaubte, wird er jetzt, da er der Meinung ist, das er dagegen war, nichts tun. Er wird sie nicht als seine Frau einführen, dass traut er sich nicht, da er sonst das Andenken an unseren Vater entehren würde“, grinste Ramoses ihn an. „Verstehe... Also gut, versuchen wir`s… Bring den Brief zu deiner Mutter….“ „Mach ich!“, Rami nahm dich den Papyrus und ließ seinen Onkel in dessen Arbeitszimmer zurück. Rami hatte sich wieder gefangen und auch wenn Tepi noch wieder ganz bei Sinnen war, so plante er schon seinen nächsten Versuch mit ihr ein Kind zu bekommen. Vielleicht wollte sie nicht, aber das war ihm doch egal. Sie musste ihm zumindest einen Sohn schenken, wenn er weiterhin einen Anspruch auf den Thron haben wollte. Tepi hatte er sicher schnell wieder eingewickelt, da sie ihm einfach nur verfallen war und auch die Prinzessinnen der verbündeten Länder, die bald eintreffen würden, würde er sich schnell zu Eigen machen. Sie würden in seinem Harem eingegliedert werden und damit wäre er der Verbindungsmann der Neun- Bogen – Länder. Atemus Abwesendheit und der Tod seines Vater, verschaffte ihm die nötige Zeit um seinen Einfluss und seine Macht anzuhäufen. Jetzt musste er nur noch beweisen, dass er ein grandioser Pharao war und schon wäre er am Ziel. ~ Phase 31End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)