Ino & Neji in a Mission for two von Cillybelle (der Coole & das Superweib) ================================================================================ Epilog: Neji's Mutter - Sanae Hyuuga ------------------------------------ „Onkel Hiashi, ich bin hergekommen, weil ich näheres über meine Mutter erfahren will!“ Noch am selben Nachmittag hatte sich Neji mit seinem Onkel verabredet um mit ihm zu reden. Also saßen sie nun in Hiashi’s großem Wohnzimmer auf Hiashi’s großer weißer Couch. - „Deine Mutter?!“ Hiashi war sichtlich überrascht. - „Ja… ich weiß doch gar nichts über sie!“ - „Ich weiß, mein Junge, ich bin nur ziemlich überrascht, dass du mich das fragst.“, gestand Hiashi, „Du hast mir nie Fragen über deine Eltern gestellt…“ - „Vater sagte mir damals, dass sie im Himmel sei…“ - „… und das hat dir offensichtlich gereicht, nicht wahr?!“ Hiashi schmunzelte und fuhr fort: „Jedenfalls waren wir sehr überrascht, dass du als Kind nie irgendwelche Fragen gestellt hast.“, er lachte, „Selbst als Hanabi unterwegs war, hast du keine Fragen gestellt, während Hinata uns Löcher in den Bauch fragte…“ - „Onkel Hiashi!“, protestierte Neji. Er wollte keine Geschichten aus seiner Kindheit hören. Für Neji war es damals eine sehr schwere Zeit, denn er wurde im Alter von nur fünf Jahren Vollwaise. Obwohl Hiashi Neji bei sich aufnahm, fühlte er sich einsam und verlassen. Schließlich war er doch ein Mitglied der Zweigfamilie und gehörte nicht zu der Gründerfamilie. Hiashi Hyuuga war bekanntlich der Clanoberste. Somit gehörten er, seine Frau und seine beiden Töchter der Gründerfamilie an. Später glaubte Neji sogar, dass sein Vater von der Gründerfamilie getötet wurde und er kapselte sich noch weiter ab. Aus dem kleinen Jungen wurde ein trauriger, einsamer und vor allem ein verbitterter Neji Hyuuga, der viel zu schnell erwachsen wurde. Fortan trainierte er jeden Tag hart und erbittert. Er wollte Hokage werden und die altmodische Tradition seines Clans abschaffen. „Entschuldige!“, räusperte sich Hiashi kurz, „Jedenfalls war Sanae eine außergewöhnliche Frau. Sie war bildhübsch, klug, mutig und einer der besten Kunoichi ihres Jahrgangs!“ Und mit einem Augenzwinkern fügte er noch hinzu: „Und sie war bislang die erste und einzige angeheiratete Hyuuga!“ - „Meine Mutter war keine geborene Hyuuga?!“ Neji war überrascht. Denn üblicherweise heirateten im Hyuuga-Clan Cousins ihre Cousinen! Eine ebenfalls altmodische Sitte, die Neji stets verdrängt hatte. Denn Hinata wollte er auf keinen Fall heiraten! Eher Hanabi - diese war jedoch sechs Jahre jünger als Neji und hing als kleines Kind an ihn. Doch jetzt hatte sich Neji in Ino verliebt. Wenn er überhaupt jemals heiraten würde, dann wollte er doch Ino heiraten! „Wie haben sich denn meine Eltern kennen gelernt?“, hakte er schließlich nach. - „Sanae gehörte einem anderen Team an, als dein Vater und ich.“, erinnerte sich Hiashi, „Wir kannten uns noch von der Schule und dem Chu-Nin-Examen. Damals gab noch sehr wenige Kunoichis. Entsprechend Sanae ein ziemlich selbstbewusstes und vor allem ein sehr vorlautes Mädchen - was wir anfangs überhaupt nicht mochten.“ Hiashi lachte und irgendwie kam Neji das Ganze doch sehr bekannt vor. „Bei einer großen Mission, an der ich selber nicht dran teilnehmen konnte, wurden deine Eltern in ein Zweier-Team gesteckt.“, erzählte er weiter. „Die Mission war äußerst riskant, doch deine Eltern haben hervorragend zusammengearbeitet. Das schweißt natürlich zusammen. Denn aus den beiden wurde ein geheimes Liebespaar. Als Zwilling merkt man natürlich, wenn der Bruder sich verliebt hatte. Die Beziehung blieb jahrelang geheim, nur wenige engste Freunde und natürlich ich, wussten davon.“ - „Und wie reagierte Großvater darauf? Ich meine, die beiden haben doch geheiratet, oder?!“ - „Natürlich haben sie geheiratet! Dein Vater bat deinen Großvater zu einem Gespräch. Er sagte, dass er dem Clan immer treu dienen werde, wenn er die Frau heiraten kann, die er liebte. Anderenfalls würde er sich gegen Clan stellen…“ - „Und darauf ging Großvater ein?“ Neji konnte das nicht glauben. Sein Großvater soll doch sehr streng gewesen sein. - „Ja, überraschender Weise ging er darauf ein. Schließlich war dein Vater der jüngere von uns beiden und wurde somit ein Mitglied der Zweigfamilie. Vielleicht hatte dein Großvater es deswegen zugelassen. Außerdem vermute ich, dass er es nicht schaffte, seinen Sohn wegen einer Frau zu töten!“ Er machte eine kurze Pause und sagte dann leise: „Ich glaube, dass dein Vater sich deswegen geopfert hatte, Neji…“ Sie nahmen ihre kleinen Teetassen und nippten einen Schluck daran. - „Habe ich denn irgendwas von meiner Mutter geerbt?“ - „Durchaus! Du hast ihre Nase!“ Ungläubig berührte Neji seine gerade schmale Nase. Tatsächlich hatten die Hyuuga-Zwillinge eine wesentlich breitere Nase gehabt. - „Außerdem hast du braune Haare, während wir schwarze Haare haben. Aber was noch viel wichtiger ist: Vom Wesen her, kommst du mehr auf deine Mutter, Neji…“ - „Mein Wesen?“ Neji konnte das nicht so recht glauben. Schließlich war er doch ein ruhiger Mensch und schon gar nicht vorlaut. - „Sanae hatte Temperament.“, gab Hiashi zu, „Doch sie war ebenfalls ein sehr sanftmütiger und vor allem liebevoller Mensch.“ Neji war ein wenig verwirrt. Irgendwie konnte er sich noch keine genaue Vorstellungen darüber machen, wer seine Mutter war. - „Hast du noch Bilder von ihr, Onkel Hiashi?“ - „Ja, ich habe sie alle extra für dich aufbewahrt.“, Hiashi lächelte, „Aber ich habe noch was viel besseres! Warte kurz…“ Hiashi kam mit einem Videotape zurück, welches er wohl vom Speicher geholt haben musste. „Dein Vater hat ein paar Aufnahmen von uns gemacht. Vielleicht kannst du dir ja so ein besseres Bild von deiner Mutter machen…“ Dann legte er den Film ein. Das Video zeigte offensichtlich eine Ehrenzeremonie der neuen, frisch bestandenen Jo-Nins. Neji erkannte es an den Jo-Nin-Westen, die die Neulinge geschenkt bekamen. Plötzlich sah Neji ein circa sechszehnjähriges Mädchen in dieser Weste, das mit einer sanften, klaren Stimme in die Kamera sprach: „Hey, ist das nicht irre?! Wir haben es geschafft! Jetzt sind wir Jo-Nins!“ Sie war schlank, hatte kastanienbraunes, langes Haar, dass sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden hatte, große hellbraune Augen und diese gerade, schmale Nase, die Neji sofort an sich wieder erkannte. Ihre helles Gesicht mit den rosigen Wangen und den roten Lippen, war von einer außergewöhnlichen Schönheit! Neji hielt den Atem an: „Sie ist wunderschön!“ Fasziniert sah er sich die Aufnahmen an. Auch wenn ihm seine Mutter immer noch sehr fremd vorkam… Die Kamera schwenkte herüber zu einem jungen Hiashi, der ebenfalls eine Jo-Nin-Weste trug. „Und?! Was sagst du zur bestandenen Prüfung, Bruderherz?!“, hörte man Neji’s Vater Hizashi sagen. Doch Hiashi lachte und hielt seine Hand vor die Kamera. Neji schaute schmunzelnd zu seinem Onkel herüber. Kurze Zeit später sah man auch Hizashi im Bild. Allerdings schien jemand die Kamera leicht schwankend zu halten. Schließlich sah man eine lachende Sanae zwischen den beiden Hyuuga-Zwillingen stehen, die Arme um beide Brüder gelegt. „Dein Großvater hat die ganze Zeremonie gefilmt!“, erklärte Hiashi und fuhr fort, während Neji nun die Zeremonie verfolgte, „Allerdings kam er mit der Kamera nicht ganz zurecht, deshalb schwankt das Bild etwas…“ Kurz nach Ende der Zeremonie ging das Bild weg… Dann sah man eine große Feier im großen Anwesen der Hyuugas. Es war der Polterabend von Sanae und Hizashi, die inzwischen um die 20 sein müssten. Gäste zerbrachen lachend Porzellan und ließen Feuerwerkskörper in den Nachthimmel aufsteigen. Sanae und Hizashi mussten natürlich die Scherben wegfegen. Dabei wurden sie von Hiashi angefeuert, der die beiden dabei filmte. Doch die blieben plötzlich stehen und küssten sich zärtlich, während Hiashi die Szene mit einem frechen: „Hey, was soll denn das jetzt?! Ihr müsst doch fegen!“ kommentierte. Es war ein sehr lustiger Abend. Neji erkannte fast seine eigenen Clan nicht wieder. Dann verschwand das Bild… „Oh, jetzt kommt schon die Hochzeit?!“, rief Hiashi und erklärte verlegen, „Offen gestanden, weiß ich nicht mehr ganz genau was dein Vater alles aufgenommen hatte. Tatsächlich zeigte das Tape den festlich geschmückten und riesigen Garten der Hyuugas. Am Altar standen bereits Neji’s Großvater, daneben sein Onkel und neben den Priester stand Neji’s Vater. Alle trugen festliche Kimonos, so wie es bei den Hyuugas Tradition war. „Ich weiß gar nicht mehr, wer das gefilmt hat. Vielleicht deine Tante…“ Dann kam die Braut. Sanae trug einen Hochzeitskimono in weiß und rosa. Ihr langes Haar hatte sie prachtvoll hochgesteckt und eine Hibiskusblüte steckte in ihrem Haar. Sie war eine wunderschöne Braut! Gerührt verfolgte Neji die Hochzeitszeremonie. Er konnte immer noch nicht begreifen, dass er sich gerade die Hochzeit seiner Eltern ansah. Nach der Zeremonie lud das Brautpaar die Gesellschaft zu Kaffee und Kuchen ein. Sie hatten im Garten riesige weiße Papillons aufgebaut, die mit rosafarbenen und weißen Rosengestecken geschmückt waren. Später, nachdem das Brautpaar den Eröffnungstanz getanzt hatte, wurde ausgelassen gefeiert. Neji hatte noch nie zuvor seinen Großvater so gut gelaunt gesehen. Auch Hiashi war in den Aufnahmen ein ganz anderer Mensch… und Neji’s Vater? Nun, man sah ihm an, wie glücklich er war und wie sehr er Sanae geliebt haben musste… „Die Hochzeit deiner Eltern war die mit Abstand schönste Hochzeit, die ich je erlebt habe!“ Neji wunderte sich ein wenig. - „War denn deine Hochzeit nicht so schön?“ - „Wie man’s nimmt!“, erklärte Hiashi verlegen, „Deine Tante und ich hatten nur eine kleine Feier gehabt, weil Hinata bereits unterwegs war.“, und mit leiser Stimme fügte er hinzu, „Dein Vater war bereits frisch verwitwet und musste sich um einen schreienden Säugling kümmern.“ Hiashi lächelte leicht, „Er hat dich die ganze Zeit auf den Arm gehabt und ist auf und ab gegangen, damit du wieder einschläfst…“ Sie sahen sich weiter die Aufnahmen an. Sanae saß gemütlich auf der Veranda und las ein Buch. „Zeig doch mal deinen Bauch!“, ertönte Hizashi’s Stimme. - „Ach Schatz!“, murrte sie trotzig, „Da kann man doch noch gar nicht so viel sehen!“ Als ‚Beweis’ zog sie ein wenig ihr kurzes Hemdchen hoch, was sie zu einer Jeans trug. dann setzte sie sich auf. „Allerdings habe ich schon wieder zugenommen…“, verriet sie ihrem Mann verschmitzt, als plötzlich Hiashi sich zu ihnen gesellte. - „Na, wie geht es der werdenden Mama?!“ Hiashi gab seiner Schwägerin ein Küsschen auf die Wange und setze sich. - „Och, ganz gut soweit. Seit fast zwei Tagen muss ich mich morgens nicht mehr übergeben…“, sie lachte, „Ich wette, dass wird ein Junge, da bin ich mir ganz sicher!“ - „Ein Junge? Willst du kein Mädchen?“ - „Ach, weiß du Hiashi ich freue mich auf mein Kind - egal ob es nun ein Mädchen oder ein Junge wird. Hauptsache es ist gesund!“, sagte Sanae schnell und fügte grinsend hinzu, „Allerdings gibt es in meiner Familie sehr viele Mädchen. Ich würde es schon schön finden, wenn ich einen Jungen bekommen würde…“, gab sie dann vergnügt zu. - „Du, da hast du dir aber den falschen Zwilling ausgesucht!“ - „Was soll das heißen, Hiashi?!“, tönte Hizashi’s Stimme hinter der Kamera. - „Na, du bringst doch bestimmt nur Mädchen zustande!“ Hiashi lachte, Hizashi protestierte aus Spaß und Sanae saß zu ihrem Bauch herunter und sagte grinsend zu ihrem Bäuchlein: „Es wird ein Junge, basta!“ „Wie war das?!“, Neji sah seinen Onkel schelmisch an, „Mein Vater bekommt nur Mädchen zustande?!“ - „Na ja…“, meinte Hiashi verschmitzt, „… da ich zu dem Zeitpunkt der Nachfolger des Clan-Obersten war, wäre es natürlich vom Vorteil gewesen, wenn ich einen Sohn bekommen würde - was natürlich bekannt war. Ironischerweise war ich dann derjenige von uns beiden, der zwei Töchter bekam…“ - „Wird Hanabi eigentlich deine Nachfolgerin werden?“, fragte Neji vorsichtig. - „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“, gab Hiashi zu, „Deine Cousine ist unglaublich talentiert! Sie ist der jüngste Chu-Nin aller Zeiten und will sich nächstes Jahr für die Jo-Nin anmelden!“, er schüttelte den Kopf, „Auf der anderen Seite ist sie erst zwölf und noch ein Kind. Ich möchte nicht, dass auf ihr einen so großen Druck lastet.“ - „Verstehe…“ Das Bild verschwand wieder. Dann sahen sie Aufnahmen von der hochschwangeren Sanae. Sie war nach wie vor eine sehr schlanke Frau. Allerdings hatte sie nun einen kleinen runden Babybauch, den sie stolz und lachend bei jeder Gelegenheit zeigte. Auf der Baby-Party wurde ihr immer wieder gesagt, dass sie so toll aussehe. Daraufhin sagte sie immer: „Hey! Warum sollte ich das denn nicht sein?! Etwa weil ich jetzt Mami werde?! Muss ich jetzt lange Umstandskleider tragen?!“ Sie lachte viel und freute sich für jedes einzelne Geschenk. Sanae Hyuuga war eine junge Frau voller Leben und Energie. „Hey! Sieh dir das mal an!“ Sanae lag am späten Abend auf der Couch und hob ihr Shirt hoch. Man konnte deutlich die Tritte gegen den Bauch sehen. Neji war fasziniert. Das war tatsächlich er! „Der Kleine strampelt schon die ganze Zeit und das jede Nacht!“, Sanae lächelte leicht gequält und legte eine Hand auf ihren Bauch. - „Der Kleine?!“, hakte Hizashi frech nach. - „Also ich bin mir ziemlich sicher dass das ein Junge ist, Hizashi!“, sagte sie schnell und fügte grinsend, „Wenn das wirklich ein Mädchen ist, dann tun mir Jungs schon mal richtig leid!“ Sanae Hyuuga hatte bekanntlich Recht behalten. Im Konoha Krankenhaus lag sie im ihrem Krankenbett. Sie hatte sich das Kissen hochgestellt, wogegen sie sich anlehnte. Mit einem erschöpften aber auch mit einem vernarrten Lächeln, hatte sie einen kleinen eingewickelten Säugling auf dem Arm. Der Kleine hatte bereits kleine feine dunkle Härchen auf den Kopf. Seine kleinen weißen Augen waren leicht geöffnet. „Neji…“, hauchte Sanae leise, „Sag mal hallo zu deinem Daddy!“ Der kleine Neji schien der vertrauten Stimme seiner Mutter zuzuhören. Neji war fasziniert. Dieses kleine Wesen sollte tatsächlich er sein! Neji besaß keine Babyfotos von sich. Er bekam mal höchstens ein paar Kinderfotos von ihm zu Gesicht. „Ist er nicht wunderschön?“, fragte Sanae sanft und gab ihrem Sohn einen Kuss. - „Ja, aber vor allem ist er sehr ruhig!“, bemerkte Hizashi schmunzelnd. - „Er hat ja auch gerade erst gegessen…“ Der kleine Neji gähnte. - „Na, das hätte ich am liebsten auch gefilmt…“ Sanae grinste ihren Mann frech in die Kamera, während ihr Sohn in ihrem Armen immer müde wurde. „Er sieht dir so ähnlich, Hizashi…“ - „Ja, aber er hat deine Nase!“ Neji hing gebannt vor dem Bildschirm. Wie liebevoll seine Mutter doch war… und wie er als Baby in ihrem Arm lag. Plötzlich war die Frau für Neji keine Fremde mehr. Es war seine Mutter! Und Neji wusste, dass auch er sie auch sehr liebte - auch wenn er sie nie richtig gekannt hatte. Er fühlte einen dicken Kloß in seinem Hals. So schön es auch war seine Mutter endlich sehen, es tat auch weh, dass diese wunderbare Frau nicht mehr am leben war… Plötzlich klopfte es an der Tür. „Ich bin’s! Darf ich reinkommen?“ - „Ja, komm rein, ‚Onkel’ Hiashi…“ Neji’s machte die Kamera aus. Dann war das Band zu ende… „Du warst da gerade mal wenige Stunden alt! Deine Mutter war überglücklich, obwohl du es ihr nicht gerade leicht gemacht hast… huh?!“ Hiashi bemerkte, dass sein Neffe sich hastig die Tränen wegwischte. - „Warum musste sie sterben?“, fragte Neji mit gebrochener Stimme, „Etwa meinetwegen?“ - „Oh Neji, nein, es ist nicht deine Schuld gewesen.“, sagte Hiashi behutsam, „Deine Mutter ist nicht im Kindsbett gestorben! Die Ärzte sagten, dass sie sich eine schwere Infektion geholt haben musste. Dabei ging es Sanae doch so gut. Sie ging im Krankenhaus viel spazieren und konnte es kaum abwarten mit dir nach Hause zu kommen.“, erklärte er, „Drei Tage später bekam sie auf einmal hohes Fieber. Sie wollte dich noch einmal sehen, bevor sie starb. Sie sagte, dass sie dich immer lieben werde und dein Vater versprach ihr sich immer um zu dich zu kümmern…“ - „Dann war es ihr Schicksal?“ - „Wahrscheinlich…“ Hiashi sah seinen Neffen an, „Denn ihr größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen…“ - „Welchen?“ Hiashi lächelte. - „Sie hat dich bekommen! Den Sohn, den sie sich immer gewünscht hatte…“ Sie tranken einen Schluck Tee. „Wie hat es mein Vater verkraftet?“, fragte Neji nach eine Weile. - „Nun, um ehrlich zu sein, hat es dein Vater wohl nie richtig verkraftet.“, gesteht Hiashi und erklärt, „Wie konnte er auch? Er konnte ja noch nicht mal um sie trauern, denn er musste sich ja um dich kümmern. Es war nicht leicht für ihn. Du hast ständig geschrien und wolltest nie alleine in deinem Bettchen schlafen! Doch dein Vater gab nicht auf. Die Liebe zu dir gab ihm Kraft weiter zu machen…“ Hiashi sah ihn an. Neji saß immer noch grübelnd neben ihm. „Du hast also damals geglaubt, dass dein Vater umgebracht wurde…?“ - „Nein, das kam später.“, gab Neji zu, „Ich war erst fünf und total verwirrt als ich den Leichnam meines Vaters gesehen habe. Ich fragte mich, ob mein Vater jetzt auch im Himmel wäre und wenn er im Himmel wäre, ob er bei meiner Mutter jetzt wäre.“ Seine Stimme geriet ins Stocken. „Und wenn sie zusammen im Himmel waren, warum ich dann nicht bei ihnen sein konnte.“ Wieder einmal kämpfte er mit den Tränen. - „Ich bedaure zutiefst, dass ich mich nicht richtig um dich gekümmert habe, Neji. Ich hätte nicht aufgeben sollen, an dich ranzukommen. Aber nun weißt du, dass deine Eltern dich wirklich sehr geliebt haben. Und dass sie für immer in dir weiterleben...“ Hiashi schenkte sich noch was Tee ein, trank ihn schnell aus und stellte die Tasse ab. „Jedenfalls hast du meine vollste Unterstützung!“, er sah ihn in die Augen und deutete auf sein Stirnband. „Ich werde dich zum Mitglied der Gründerfamilie ernennen, wenn du das möchtest…“ - „Onkel Hiashi…“ - „Dann wärst du mein Nachfolger, Neji. Wie ich schon sagte, will ich nicht, dass Hanabi zu sehr unter Druck gerät. Das heißt dann übrigens auch, dass du nach meinen Tod sogar die von dir so verhassten Traditionen auflösen kannst. Du musst mir nur versprechen, dass das Geheimnis unseres Clans niemals aufgedeckt wirst…“ Neji war baff. Das hieße ja, dass sich sein damaliger größter Wunsch in Erfüllung gehen würde. „Überlege es dir! Du kannst jederzeit zur mir kommen…“ Neji nickte und sah seinen Onkel an. - „Es gibt da was, was ich dir erzählen muss, Onkel Hiashi…“ - „So? Was denn?“ - „Ich habe eine Freundin, Onkel Hiashi! Ich bin mit Ino Yamanaka zusammen!“ - „Inoichi’s Tochter?!“ Hiashi blieb ganz entspannt. „Weißt du, ich habe es geahnt, dass ihr Kinder jeweils jemanden außerhalb des Clans heiraten wird.“, gab er zu, „Ihr seit nur drei Kinder aus eure Generation. Hinata ist seit Jahren in Naruto Uzumaki verliebt.“, er rollt dabei kurz mit den Augen, „Und Hanabi kommt jetzt auch in ein Alter, wo sie anfängt sich für Jungs zu interessieren… sie ist jetzt schon ziemlich rebellisch…“ Er schüttelte lachend den Kopf. Als Vater von zwei Töchtern hatte es Hiashi nicht leicht. „Wie ich schon sagte,“, fuhr Hiashi fort, „du hast meine vollste Unterstützung!“ - „Ich danke dir, Onkel Hiashi!“ - „Keine Ursache!“ - „Ich habe nur das Gefühl, dass sich die Geschichte von meinen Eltern wiederholt… na ja, nicht ganz, hoffe ich zumindest…“ Hiashi war verwirrt. „Wie meinst du das, mein Junge?“ - „Auch Ino ist ein sehr außergewöhnliches Mädchen oder besser eine außergewöhnliche Frau… äh… na ja…“, begann Neji vorsichtig seinen Gedanken zu erfassen, „Sie ist hübsch, klug, mutig, selbstbewusst und schlagfertig… und auch ziemlich vorlaut… dabei ist sie auch sehr liebevoll. Und sie trägt einen hohen Pferdeschwanz, genau wie…“ Neji sah seinen Onkel verblüfft an. „Onkel Hiashi, das muss Schicksal sein, nicht wahr? Oder ist das doch nur Zufall?“ - „Ich weiß es nicht, mein Junge. Das spielt aber auch keine Rolle! Es ist wichtiger, dass ihr euch liebt…“ Dieser Sommer war für Neji Hyuuga einer der schönsten, die er je erlebt hatte. Er hatte seine große Liebe gefunden, die Geschichte seiner Eltern erfahren und er hatte einen neuen engen Freund gefunden. Der Bann zwischen Onkel und Neffe war nun endgültig gebrochen. Was noch keiner wissen konnte: Der nächste Sommer wurde für Ino und Neji noch schöner… ENDE Teil I Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)