Atrophy von Shoot_the_puppy (by mir und crazypark) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- 7. Kapitel Robert Das helle Sonnenlicht, welches mir mitten ins Gesicht schien, hatte mich geweckt und mich aus meinen verwirrenden Träumen befördert. Was hatte ich mir da nur für einen Mist zusammengereimt? Heafy und ich, tzes, lächerlich. Normalerweise guckte ich diesen Typen nicht mal mit dem Arsch an und jetzt fantasierte ich so einen Scheiß. Der Vodka gestern war wohl doch etwas zu viel gewesen, was mir auch mein brummender Schädel bestätigte. Gottverdammt und dann strahlte mich auch noch diese Sonne so umbarmherzig an, danke Petrus! Genervt rollte ich mich auf die Seite und öffnete dann doch mal meine Augen. Ich wünschte, ich hätte es nie getan, denn dass, was ich erblickte, ließ mir das Blut in meinen Adern gefrieren. Vor mir lag ein schlafendes Emokind, nackt, genau wie ich, wie ich erst jetzt feststellte und es handelte sich dabei um niemand geringeren als um die Obertucke persönlich: Heafy. Okay, jetzt war es endgültig vorbei. Ich musste mir gestern ganz einfach das Hirn mir harten Drogen weggeballert haben, sodass ich immer noch fantasierte. Oh Gott, hoffentlich war ich nicht wie manche Irre auf Pilzen hängen geblieben und würde nun für immer in meiner eigenen Welt leben. Aber was hatte dann bitteschön dieser Gnom darin zu suchen, hä? Bockig drehte ich mich wieder auf den Rücken und versuchte den Typen neben mir mit Wunschdenken wegzubekommen. Das Gestrige konnte, nein, durfte ganz einfach nicht passiert sein! Ich war doch nicht schwul, verdammt! Am Ende hatte ich mich noch bei ihm angesteckt, nicht auszudenken. Vielleicht sollte ich ganz einfach warten, bis der Grund der Misere aufgewacht war und ihn dann zu Rede stellen. Heafy Als ich das erste Mal meine Augen geöffnet hatte, schlief mein Knuddelbär noch tief und fest. Von daher entschied ich mich, auch lieber noch etwas Schlaf zu tanken und darauf zu hoffen, dass er vor mir aufwachte und so gnädig wäre, mich im Schlaf umzubringen. Jedoch bewegte sich schon wenig später besagte Person. Ich traute mich nicht mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, sondern wartete einfach ab. Den Brummgeräuschen zufolge spürte mein Schnuffel gerade seine Kater. Tja selbst Schuld. Ich war kotzen gewesen, von daher ging es mir bestens, bis auf das Kribbeln im Bauch. Man, ich hielt das nicht mehr aus. Ich wollte einfach wissen, was nun war. Immerhin hatte ich noch immer seine zärtliche Stimme im Hinterkopf, wie er mir eine gute Nacht gewünscht hatte. Ich glaube gestern war der erste Tag, an welchem er mich wirklich "Matt" genannt hatte. "Morgen Rob", meldete ich mich daher zu Wort und öffnete nun die Augen, um den Anblick auf den Rücken bis hinunter zu diesem geilen Arsch zu erhaschen. Wann hatte ich bitte das nächste Mal die Gelegenheit dazu. Ich drehte mich auf den Rücken und begann mich zu strecken, solange ich noch dazu in der Lage war. Wer weiß, welche Knochen mir Mr. Flynn gleich brechen würde. "Gut geschlafen?", fragte ich dennoch provokant. Ich konnte es einfach nicht lassen meinen Hasi zu ärgern. Robert Es sprach zu mir, meine Wahnvorstellung hatte mich tatsächlich beim Namen genannt. "Lass mich in Ruhe, du bist nicht echt", gab ich von mir, denn ich versuchte mir immer noch einzureden, dass ich mir das alles nur einbildete. Trotzig verschränkte ich die Arme vor meiner Brust und schnaubte. Das konnte doch alles nicht die Realität sein. "Sag mir bitte, dass ich das alles nur geträumt habe." Denn wenn dies nicht der Fall war, würde mein Leben damit den Bach runtergehen. Ich wäre geliefert, würde Heafy auch nur irgendetwas davon erzählen und das würde er zweifelsfrei jedem voller Stolz verkünden, dieser kleine Sadist. Wobei mir dabei wieder etwas einfiel, er hatte doch gestern...Vorsichtig fasste ich mir an den Rücken und stöhnte entsetzt auf. Da befanden sich tatsächlich die Kratzer, die er gestern mit seinen Fingernägeln auf meiner Haut hinterlassen hatte. Nun hatte ich den Beweis und konnte mir auch gleich die Kugel geben. Oder besser noch diesem Wurm, der mir das alles eingebrockt hatte. "Wie hast du das geschafft?", fragte ich betont ruhig und drehte mich wieder so, dass ich ihn angucken konnte. Heafy Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Wenn das mal nicht süß war. Klein Rob versuchte alles auf die Drogen zu schieben, welche er gestern noch nicht einmal genommen hatte. Mein Gott, ich war kurz vorm Losprusten. "Sorry Baby, ich muss dich enttäuschen. Dein "Ich will dich" klang für mich recht real." Ich imitierte fast perfekt die raue, stöhnende Stimme bei den drei ausschlaggebenden Worten. Man war ich fies, aber dies war nur gerecht, immerhin hatte ich die Schmerzen, nicht er, sowohl körperlich als auch seelisch. Auch ohne ihn anzublicken, wusste ich, dass Robert wohl die Spuren auf seinem Rücken gefunden hatte. Zum Glück hatte er noch nicht in den Spiegel gesehen, da seine Brust ebenfalls zerkratzt und sein Hals voller Flecken war. Passierte halt so im Eifer des Gefechts. "Wie ich was geschafft hatte? Eigentlich hab ich nicht viel getan. Nur scheinbar hattest du es mal wieder richtig nötig, Schatz", grinste ich süffisant und drehte mich nun doch meinem Liebsten zu, um diesen meinen unschuldigsten Blick zu schenken. Hach ich liebte dieses Nachdenkliche in seinen Augen. Am liebsten würde ich ihn gleich wieder bespringen und darum flehen mich noch einmal so zunehmen, aber die Blöße wollte ich mir nicht geben. Es war besser, wenn er nichts von meinen Gefühlen wusste. Robert Mein Gott, ich konnte es nicht fassen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Ich zweifelte nämlich keine Sekunde an Heafys Worten. Auf was für einem Trip war ich da nur gewesen? Hm, auf einem notgeilen wahrscheinlich, denn ich gab ihm gedanklich Recht: Ich hatte es verdammt nötig gehabt und anscheinend so sehr, dass es mir egal war, ob ich es nun mit einem Weib oder einem Kerl trieb. "War ich wenigstens gut?", gab ich schief grinsend von mir. Erstaunlich, wie locker mir das über die Lippen ging. Wahrscheinlich stand ich einfach noch unter Schock, oder es war schon die Einsicht, dass es ohnehin nicht mehr zu ändern war. Ich konnte jetzt eigentlich nur noch auf einen schnellen Tod hoffen, oder darauf, dass Heafy seine Klappe hielt und dieses Thema abhakte. Aber so wirklich machte er nicht den Eindruck, sonst würde er sich nicht drüber lustig machen. Machte ihm das denn so gar nichts aus? Oder war das Ganze wirklich von Anfang an geplant gewesen? Doch zu welchem Zweck? Am Ende hatte er hier irgendwelche Kameras installiert und würde das demnächst im Internet veröffentlichen. Heafy Was sollte ich auf die Frage antworten? Baby, die Nacht werde ich nie vergessen? Wohl eher nicht. Es war vorbei. Ich durfte ihm einmal alles von mir geben und musste mich damit abfinden, dass es dabei bleiben würde. Ein starker Auftritt musste her, damit ich meinen Abgang rechtfertigen konnte, um mich endlich meinem Selbstmitleid zu widmen. Von daher rutschte ich näher an Rob, legte meine Hand auf dessen Wange und kam dessen Lippen gefährlich nahe. "Du weißt doch selbst, dass wir die Nacht den besten Sex unseres bisherigen Lebens hatten, aber keine Angst. Niemand wird davon erfahren", wisperte ich dagegen und erhob mich als nächstes vom Bett, als wäre nie etwas geschehen. Er sollte nicht sehen, wie es mir ging, dass mein Hintern brannte wie die Hölle und mein Herz gerade in Hunderte von Stücken zerbrach. "Ich geh duschen", verkündete ich daher schnell und war schon aus dem Zimmer verschwunden, hinein ins nächste Bad, wo zum Glück keine Alkoholleichen rumlungerten. Ich schloss die Tür hinter mir ab, sank an dieser herunter und bettete den Kopf auf meinen Knien. Ich würde nicht weinen, niemals, aber es fiel mir immer schwerer, mich daran zu halten. Robert Völlig verwirrt ließ ich die letzten Sekunden auf mich wirken. War ich jetzt total bekloppt, oder hatte wir über Nacht die Rollen getauscht? Seit wann war der Typ bitte so selbstbewusst geworden? Ich brauchte dringend was zu Rauchen, sonst würde ich noch durchdrehen. Unter starken Schmerzen richtete ich mich im Bett auf und hielt mir meinen Kopf. Fuck, vielleicht sollte ich mir doch erst mal eine Schmerztablette einwerfen, bevor ich mich mit Zigaretten noch mehr austrocknete. Das klang doch nach einem guten Plan, um wieder klar im Schädel zu werden. Anziehen wäre auch nicht schlecht und so setzte ich dies in die Tat um und kramte dann in meinen tausend Taschen nach dem ersehnten Schmerzmittel. Nanu? Wo waren die kleinen Dinger denn hin? Nachdem ich wirklich alles abgesucht hatte, gab ich mit einem entnervten „argh“ auf. Heute war echt mein Pechtag. Ich brauchte Paracetamol! Und zwar ein bisschen plötzlich. Entschlossen marschierte ich aus dem Zimmer und brüllte ein lautes: „Heafy, wo hast du Schmerztabletten?“ Ich hatte keine Lust erst alle Räume in diesem großen Gebäude zu durchsuchen, denn davon gab es zu viele. Meine eigene Stimme war mir sogar schon zu laut und ich massierte meine Schläfen. Nur wurde es davon auch nicht besser. Heafy Kaum hatte ich es irgendwann geschafft unter die Dusche zu springen und endlich wieder etwas herunterzukommen, vernahm ich auch schon das Brüllen von Rob. "Klar Schatz, sofort", murmelte ich zynisch zu mir selbst und drehte das Wasser wieder ab. Konnte er nicht endlich verschwinden und mich meiner Trauer überlassen? Nicht, dass ich meinen Liebsten nicht gerne um mich hätte, doch gerade konnte ich da für nichts garantieren. Schnell hatte ich mir ein Handtuch um die Hüften geschlungen, kurz im Badschrank gewühlt und schon war ich unterwegs zu meinem Hasen, um ihm die gewünschte Medizin zu bringen. Leider musste ich feststellen, dass keine Wundsalbe mehr im Haus war. Super, ich durfte also mal wieder leiden. "Da werd glücklich", zickte ich verstimmt rum und machte mich mit meinem immer noch schmerzenden Hinterteil auf die Suche nach den letzten Leichen von der gestrigen Nacht um diese endgültig aus meinem Haus zu manövrieren. "Willst du Kaffee?", schrie ich Rob aus der Küche zu und setzte eine Kanne an. Ich brauchte das verdammte Koffein jetzt. Hoffentlich beruhigte das meine Nerven. Robert Ungeduldig wartete ich darauf, endlich meine Wunderpillen zu bekommen. Heafy ließ ganz schön auf sich warten, was meine Laune nicht gerade steigerte. Als er sie mir dann mit so einem blöden Spruch übergab, wurde ich wirklich sauer. Aber ich wollte mich jetzt nicht aufregen, sondern endlich denn Brummschädel wegkriegen. Also drängte mich an ihm vorbei ins Bad und spülte sie dort mit etwas Wasser runter. Meine Kehle war so dermaßen ausgedörrt, dass ich mich gleich mit dem Kopf unter den Wasserhahn hängte und wie eine räudige Katze davon trank. Nachdem ich einigermaßen meinen Durst gestillt hatte, verließ ich den Raum wieder und grinste, als ich Heafys Frage vernahm. Kaffee war jetzt genau das Richtige, um endlich wieder zu einem Menschen zu werden. In freudiger Erwartung begab ich mich nach unten in die Küche und bestaunte die Verwüstung, die ich auf dem Weg hierher entdeckt hatte. Ach ja, gestern fand doch die Party für meine Wenigkeit statt. Das hatte ich schon wieder völlig vergessen. „Kaffee ist gut. Sag mal, du brauchst nicht du zufällig Hilfe beim Aufräumen?“ Hui, was war denn nun los? Ich schüttelte leicht selbst den Kopf über meine Nettigkeit und setzte mich auf einen der Küchenstühle. Irgendetwas stimmte definitiv nicht mit mir und ich hatte keine Ahnung, woran das lag. Ich wollte einfach nicht zu meiner alten Form zurückfinden. Das war doch zum Haare raufen. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so verwirrt in nüchternem Zustand gewesen zu sein. Heafy War mir doch klar, dass mein Schmusekätzchen zu einer schönen Tasse Kaffee nicht nein sagte. Ich goss das mittlerweile fertige heiße Getränk in zwei Tassen und stellte diese auf den Tisch. Zu meinem Glück, denn sonst hätte ich bei dem Kommentar das Porzellan sicher fallen lassen. Was war das denn bitte? Ich dachte, der hätte mir das Hirn raus gevögelt und nicht anders herum. Normaler Weise war Mr. Flynn die Bösartigkeit in Person, wenn dieser nüchtern war, aber diese Nettigkeit machte mir nur noch mehr Angst. Schnell ging ich ein paar Schritte näher zu dem Älteren und legte diesem meine Hand auf die Stirn. "Fieber hast du keines", stellte ich verwundert fest, aber was war es dann? "Aber nett dass du fragst. Die Putzfrauen freuen sich sicher, wenn du ihnen zur Hand gehst. Sicher hast du darin auch sehr geschickte Hände." Ich zwinkerte meinem Liebling beim letzten Teil frech zu. Ich konnte diese Anspielungen einfach nicht sein lassen. Schnell ließ ich mich auf dem Stuhl neben ihm nieder, immer darauf achtend, dass mein Handtuch ja da blieb, wo es hin sollte und schlürfte seelenruhig meinen Kaffee, während ich mir vorstelle, wie es wohl wäre, wenn er mich hier gleich auf dem Tisch ... Robert Ich kam mir mit einem mal so schrecklich dämlich vor. Er war mir überlegen, etwas, was noch nie vorgekommen war und ich hatte das Gefühl, dass mir so langsam die Kontrolle über alles entglitt. Natürlich hatten die Heafys Putzfrauen, wie konnte ich das nur vergessen. Die meisten Familien meiner Freunde konnten sich welche leisten, im Gegensatz zu mir, da ich nämlich meine eigene Wohnung hatte und sie mir gerade so mit meinem Drogenhandel finanzieren konnte. Gedanklich ließ ich den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren. Alles hatte mit der Party angefangen, wo ich mich schon das erste mal seltsam verhielt, als ich mich freiwillig zu unserem Emo gesellte. Gut, das war in dem Fall nicht so verwunderlich, da er schließlich der Gastgeber war. Eigentlich war doch Vivian an allem Schuld, denn wenn er nicht darauf bestanden hätte, mit mir den Vodka zu killen, dann wäre ich nie so besoffen gewesen und wäre bei vollem Bewusstsein geblieben. Dann hätte dieser Bastard auch nie Gelegenheit gehabt mit seinem erbärmlichen Zustand Mitleid bei mir zu erregen und dann hatte er dies auch noch schamlos ausgenutzt. Was mich wieder zu dem Schluss brachte, dass das Alles bis ins kleinste Detail geplant gewesen sein musste. Aber irgendetwas fehlte da noch, ein entscheidendes Puzzlestück. Ich kam mir langsam vor wie Sherlock Holmes. Das führte doch alles zu nichts. Resignierend stütze ich meine Ellbogen auf den Tisch und rieb mir über die Augen. Den Kaffee hatte ich bis jetzt noch nicht angerührt, durch meine Grübeleien hatte ich sogar vergessen, dass noch eine Person mit mir im Raum saß, die mich kritisch musterte. Als ich diesen prüfenden Blick auf mir spürte, hielt ich es keine Sekunde länger hier drin aus und trat mit einem gemurmelten „Entschuldige mich“ die Flucht an. Tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)