Moment der Zärtlichkeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Am. d. Autorin: Dies ist meine erste und bis jetzt auch einzige Kurzgeschichte. Ich weiß, dass ich das Ende etwas seltsam geschrieben hab und mit Gefühlen hab ich eh so meine Probleme, aber ich habe mir wirklich Mühe gegeben und hoffe auf Kommentare Moment der Zärtlichkeit. Mit einem leisen Rauschen bewegten sich die Blätter der Bäume im Wind. Die Zeit schien Still zu stehen und keiner Merkte es. Vielleicht sehnte ich mich auch nur danach, wollte einfach mal in Ruhe nachdenken ohne, dass alles weiter ging, unwiederbringlich verfloß im Strudel der Zeit. Langsam schloß ich meine Augen und versuchte nicht mehr darüber nachzudenken. Worüber eigentlich? Machte ich mir Vorwürfe, dass ich mich in all den Gelegenheiten die ich dazu hatte niemals getraut hatte ehrlich zu meinen Gefühlen zu stehen? Machte ich mir Vorwürfe, dass ich niemals diese drei Worte zu ihm gesagt hatte obwohl es sicher besser gewesen wäre? Nagut, dann hätte er mich vielleicht gehasst. Vielleicht hätte er es auch gar nicht verstanden, aber es wäre dennoch besser gewesen als es ihm gar nicht zu sagen. Ich drehte mich auf die Seite, öffnete meine Augen wieder und starrte in die Dunkelheit. Irgendwo dort saß er jetzt, oder vielleicht hatte er sich auch schon schlafen gelegt und alles was ich zu tun hatte war aufzustehen, zu ihm rüber zu gehen und es ihm ins Ohr zu flüstern, oder vielleicht auch laut zu sagen. Doch so sehr sich mein Herz danach sehnte, so wenig konnte ich es meinem Kopf verständlich machen, wie einfach es doch war. Tausendmal hatte ich mir schon in Gedanken vorgestellt wie ich ihm mit nur drei simplen Worten klar machte, dass er mir mehr bedeutete als alles andere auf der Welt, doch genauso oft hatte ich diese Vorstellungen wieder verworfen. Ich musste es heute einfach schaffe. Die Chancen standen gut, wir waren allein. Niemand würde uns stören. Es lag also nur an mir, ob ich am nächsten morgen aufwachen konnte, mit dem Bewusstsein, dass er meine Gefühle kannte auch wenn er sie vielleicht nicht erwiderte oder nicht damit umzugehen wusste. Zögerlich stand ich auf, löste mich von der Wärme, die mir meine Decke bis dahin gegeben hatte und machte ein paar Schritte in die Richtung, in die ich die ganze Zeit gesehen hatte. Der Boden war noch feucht von dem Regen, der den ganzen Tag gnadenlos auf ihn herabgeprasselt, deswegen bewegte ich mich aus Angst, auszurutschen nur sehr langsam. Irgendwann hatte ich es soweit geschafft, dass ich seine Silhouette im schwachen Mondlicht ausmachen konnte. Er schien wohl auch noch nicht zu schlafen, denn er saß sich mit den Händen abstützend auf seiner Decke und sah starr in den Himmel. Vielleicht beobachtete er irgendwas aber wahrscheinlich sah er sich nur den Mond an und machte sich Gedanken. Noch eine Sekunde zögerte ich, dann ließ ich mich neben ihm auf die Decke fallen und sah mir auch den Mond an. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, doch ich würde wohl ansprechen müssen, um ihn aus seinen Gedanken zu reißen. "Vollmond. Du kannst auch nicht schlafen, oder?", brachte ich mit leicht vor Kälte zitternder Stimme hervor. Einen Augenblick schien es mir als hätte er meine Worte nicht gehört, doch dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Mein Blick traf sich mit seinem und ich hatte das Gefühl in seinen Augen zu versinken, allein ihre wundervolle goldbraune Farbe gab mir das Gefühl, dass ich meine Aufmerksamkeit nie wieder von ihnen lösen könnte. Wohl immer noch in Gedanken versunken nickte er. "Ja." Ein dumpfer Unterton lag in seiner Stimme. Fast so als hätte er geweint, oder als würde ihn irgend etwas bedrücken. Ich wartete darauf, dass er noch etwas sagte, doch sein Blick wanderte nur wieder in Richtung Sterne. Meine Anwesenheit schien ihm egal zu sein, wenigstens schien er sich nicht über den Vollmond unterhalten zu wollen. "Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte ich leicht besorgt, denn ich hatte ihn noch nie so gesehen, so nachdenklich. Doch seine Antwort war alles andere als beruhigend, denn er sagte wieder nur, mit dumpfer Stimme. "Ja." Das Schweigen kehrte zurück, doch ich unterbrach es erneut. "Fehlt dir sicher nichts?" Aus Reflex griff ich nach seiner Hand und zog sie an mich. "Wenn ich es dir doch sage, ich habe nicht. Ich denke nur nach und du störst mich dabei." Unsanft riss er sich los und wollte aufstehen aber das konnte er mir doch nicht antun. Nicht grade jetzt. Fast schon verzweifelt griff ich hastig nach seinem Arm und beförderte ihn wieder auf den Boden. "Was soll der Mist?" Wütend starrte er mich an blieb jedoch knien. "Ash... ich wollte dich nicht nerven..." "Hast du aber." Seine Stimme klang irgendwie genervt und gleichzeitig immer noch traurig. "Ich wollte doch nur bei dir sein...", wisperte ich mit sicherer Stimme, obwohl ich das Gefühl hatte eine Welt würde untergehen. Erst als ich auf Ashs Lippen ein schmales Lächeln erkannte, fühlte ich mich wieder besser. "Ehrlich? Du wolltest bei mir sein....?" Etwas hoffnungsvolles war ein seinen Worten. Erst jetzt merkte ich, wie tief wir uns in die Augen sahen und wie nah wir uns doch eigentlich gegenüber saßen. "Ja." Ich sprach immer noch sehr leise, aber nicht mehr aus Angst sondern aus Anspannung. Hatte er die Frage so gemeint wie ich hoffte? All meinen Mut zusammenraffend strich ich vorsichtig mit einer Hand über seine Wange. Ash lächelte. Es war ein wundervolles Lächeln, dass es mir erscheinen ließ als würde ich in einer anderen Welt sein. In einer Welt, in der es nur uns Beide gab und niemand, der ihn mir jemals wegnehmen könnte. "Ich möchte auch bei dir sein..." Um so näher sich unsere Gesichter kamen, um so angespannter wurde ich. Das war doch ein Traum.. ein wunderschöner Traum, aber niemals Realität. Ich legte meine Hand hinter seinen Kopf und schloß die Augen. Warm und angenehm spürte ich seinen Atem auf meinen Lippen. Noch ein winzige Bewegung nach Vorne und mein Mund berührte seinen, so unglaublich weich und zärtlich. Erst zuckte ich etwas zusammen, doch ein traumhaft schönes Gefühl breitete sich in mir aus und wurde immer stärker um so länger der Kuss anhielt. Ich wagte es kaum noch zu atmen, nicht einmal mehr zu denken. Erst nach mehreren Minuten zog Ash seinen Kopf zurück, sah mir noch einmal tief in die Augen und flüsterte: "Tut mir leid.. aber ich muss gehen. Hab heute morgen einen Brief bekommen... und ich kann weder dich noch Rocko mitnehmen.... frag nicht wieso." Er drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und stand auf. Am liebsten hätte ich ihn wieder festgehalten, doch ich konnte nicht. Ich war wie gelähmt. sogar zu angespannt um wenigstens zu versuchen, ihn durch Worte vom gehen abzuhalten. Ohne sich noch einmal umzudrehen verschwand er in der Dunkelheit. "Komm Pikachu... wir gehen.", war das letzte was ich hörte, dann war es still. Still für immer. Niemals wieder sollte ich seine Stimme hören und nicht einmal sehen würde ich ihn noch mal. Wenigstens nicht in den nächsten fünf Jahren. Was danach kommt weiß ich nicht... vielleicht bekomme ich ja noch einmal irgendwann eine Chance. Nur wieso ist er überhaupt gegangen? Vielleicht werde ich es nie erfahren, doch eines weiß ich. Mit ihm, Ash Ketchum ist auch mein Herz verloren gegangen. Solange ich weiß, dass er noch irgendwo ist werde ich nie wieder lieben können. Solange ich ihm nicht endlich gesagt habe was ich empfinde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)