私達は、ドイツ~来ている~! von Niwatori-san (GacktXHyde) ================================================================================ 三 - Gackt saß auf seinem Bett und schwieg. Wenn er angestrengt nachdachte nahm er normalerweise ein Bad, aber um fünf Uhr morgens fand er das nicht ganz angebracht. Wenn es wenigstens halb vier wäre. Mit einem leisen „Uff…“, ließ er sich nach hinten fallen und machte es sich auf dem Bett bequem. Er konnte ruhig einschlafen, das Hemd lag ausnahmsweise ordentlich gefaltet auf einem Stuhl neben der Zimmertür und wenn er mit der Hose schlief würde sie halt morgen in die Wäsche kommen. „Oh verdammt…“, murmelte der Braunhaarige und wollte mit diesem Wort sein Versprechen an Hyde kommentieren. Helfen wollte er ihm, natürlich, aber vielleicht hätte er sich zu erst überlegen sollen, wie er das anstellen könnte. Gackt hatte wirklich nicht den leisesten Schimmer, womit er Hyde in seiner momentanen Situation eine kleine Freude machen konnte, geschweige denn ihn langfristig aufmuntern. Er rutschte ein kleines Stück herauf und legte den Kopf auf eines der beiden Kissen, die immer in seinem Bett lagen. Zudem hob er die rechte Hand und verdeckte hiermit seine Augen, sowie einige andere Teile seines Gesichts. Er könnte ihn zu ein einladen und eine Party veranstalten. Er könnte mit ihm ins Disneyland gehen. Er könnte sich einige Wochen bei ihm und Megumi einquartieren und behupten, sein haus würde gerade renoviert. Er könnte ihn und sich ins Tonstudio einschließen und den Schlüssel so lange immer wieder herunterschlucken bis eine Ballade die Orenji no Taiyou entstanden ist. Er könnte aber auch einfach ernsthaft anfangen zu überlegen. »Ich brauch Urlaub, glaub ich…«, dachte er uns seufzte genervt ob der nicht zu Stande gekommenen, ordentlichen Gedanken. Urlaub… den konnte Hyde doch sicher mindestens genauso gut wie er gebrauchen. Einen Moment dachte er noch darüber nach und verfeinerte seine Idee noch etwas, bis er schließlich der Überzeugung war, dass sie so perfekt war, wie er sie haben wollte. Schmunzelnd sah er für die Zeit eines Augenzwinkerns zur Zimmerdecke herauf, im nächsten Augenblick aber stand er schon in der Mitte seines Schlafzimmers und knöpfte sein Hemd zu. „Noch eine Stunde, das schaffe ich locker…“, kommentierte er den Blick auf seine Uhr, welche ihm mitteilte, dass es gerade etwa halb sieben war. `¤.¸.«´¯`v´¯`».¸.¤´ Gackt warf einen Blick auf seine Uhr, es war jetzt halb zehn. Er war spät dran, wollte ja eigentlich auch schon um neun Uhr losfahren, aber wenn die Frau so viel reden musste, musste sie das halt. Nur warum ausgerechnet mit ihm, wo er es doch eilig hatte…? „So früh am Morgen schon so munter…“, murrte er mit einem Kopfschütteln. Dieses galt der Frau im Büro, die es vollbracht hatte, ihn sage und schreibe eine halbe Stunde länger aufzuhalten als er eigentlich wollte, und dann hatte sie während dieser Zeit nicht mal etwas Wichtiges von sich gegeben, sondern sich nur über ihr kaputtes Radio beschwert. „Na ja, vielleicht hat sie ja heute Morgen etwas Falsches gegessen… oder die ist wirklich immer so…“, fuhr er mit seinem Selbstgespräch fort, während er die Musik aus seinem funktionsfähigen Radio leiser stellte. Taiwanesische Tanzmusik, das konnte er jetzt gar nicht gebrauchen. „Baka.“, fügte er als letzten Fetzen an den Satz von eben an. Hiermit meinte er wohl die Frau, die das aber nicht hören könnte, weil er, wenn auch später als er es geplant hatte, wieder im Auto saß. Er fuhr in Richtung Hyde, und wie es aussah, würde er genau in diesem Moment die Bremse durchtreten und den knallblauen Wagen am Bürgersteig parken. Heute war wohl ein Ausnahmetag, denn die Mühe den teuren Wagen ordentlich einzuparken machte der Sänger sich wirklich selten. Vielleicht lag es ja daran, dass er nicht bei irgendwem sondern bei Hyde parkte, der für ihn etwas wie eine heilende Wirkung hatte. Gackt sah in dem Anderen etwas wie einen Wunder-Seelenklempner im Mini-Format. Als er wieder aus den Gedanken aufschreckte fand er sich auch schon vor der Haustür wieder, und weil er seine Hand schon gesenkt hatte nahm er ganz obligatorisch an, dass er bereits geklingelt hatte. Kurz zuckte er mit den Schultern, weil er am heutigen Tag ganze Abfolgen von Handlungen gar nicht wahrnahm. Musste wohl daran liegen, dass ihm etwas Schlaf fehlte, aber das war ihm jetzt auch egal. Er würde heute schon noch genug Zeit finden, zu schlafen… Wissend grinsend besah er die Tür, sie war noch immer geschlossen. Machte Hyde jetzt nicht mehr auf, weil er ihn nicht mehr mochte? Ein bisschen nervös warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und biss sich auf die Unterlippe, mehr als 3 Stunden hatten sie wirklich nicht mehr Zeit. „haido, mach die verdammte Tür auf!“, knurrte er fast und drückte noch mal auf den Klingelknopf, während er das Fenster neben der Tür inspizierte und als Eingang auswählte, wenn der Schwarzhaarige ihm nicht aufmachen sollte. Und er drückte noch mal. Und noch mal. Und noch mal. Und wieder drückte er auf die arme Klingel, irgendwann musste er doch mal auf machen… Und wenn nicht, musste halt dieses Fenster da für ihn herhalten, er würde sich dann halt selbst auf machen. Zu seinem puren Erstaunen hörte er nach einer Minute Dauerklingeln schon ein Geräusch von drinnen, für ihn klang es wie ein gegen die Tür geflogenes Brotmesser. Er ließ sich davon jedoch weder stören noch irritieren und drückte munter weiter auf dem Knopf herum. Irgendwie machte das auch Spaß, fand er. Als dann jedoch die Tür vor seinem Fuß knallte, war er bereit, damit zumindest für eine kurze Zeit aufzuhören, stattdessen sah er mit schmerzverzerrtem Grinsen durch die Tür. „M… Morgen, … Liebling…“, brachte er unter einigem Stöhnen heraus, während er auf einem Bein an dem Kleineren vorbeihüpfte und sich im Flur an eine Wand lehnte. Er sah für einen Augenblick wehleidig seinem Fuß an, wandte dann aber seinen Blick von dem schmerzenden Körperteil ab. Er war nicht hier um dein leidenden zu spielen, sondern um… tja… „Sag mal, ist alles in Ordnung mit dir, Ga-chan?“, hörte er den anderen fragen und nickte vorerst bloß als Antwort. „Mir geht’s bestens.“, murmelte er dann noch leise und stellte sich nun aufrecht und irgendwie bedrohlich aussehend vor den anderen. „Das tut aber nichts zur Sache, los, los, wir haben keine Zeit zu verlieren, wir müssen uns beeilen, keine Zeit…“, erklärte er möglichst verschwommen und undurchsichtig die Situation, griff Hyde am Ärmel und zog ihn etwas weiter in den Flur hinein, in Richtung der Treppe. „Pass auf Schatz, du…“, begann er und dachte einen Moment darüber nach, wie er das was er sagen wollte sagen konnte, bevor er weiterplapperte. „… du greifst dir jetzt alles auf das du ein paar Monate lang nicht verzichten kannst, klar? Ich bin bei dir oben im Zimmer und suche Klamotten und das ganze Zeug. In 10 Minuten bist du fertig, verstanden?“, redete Gackt ohne Rücksicht auf Hyde zu nehmen. Dessen über seinem Kopf schwebendes Fragezeichen hätte er förmlich sehen können, wenn er darauf geachtet hätte. Stattdessen zwinkerte er ihm nur noch kurz zu, bevor er sich viel zu munter umdrehte und die Treppe herauf rannte. Hyde sah einige Momente zwischen dem Fleck an dem Gackt eben gestandne hatte und dem, an dem er einige Sekunden später verschwunden war hin und her, bis ihm wieder einfiel, dass der Größere etwas von 10 Minuten gesagt hatte. Rasch schüttelte er den Kopf und ging den Flur entlang ins Wohnzimmer. Dort angekommen griff er nach seinem Handy, der Geldbörse und einer angefangenen Schachtel Zigaretten. Mehr brauchte er nicht. Kurz dachte er darüber nach, was Gackt wohl mit der ganzen Sache bezwecktem er gab dies aber ganz schnell wieder auf, weil er wusste, dass er sowieso niemals auf die Ideen des anderen kommen würde. Gackt’s Gehirngänge waren ein riesiges, unheimliches Labyrinth, aus dem niemand niemals wider herausfand. Aber trotzdem, so undurchsichtig sich die Ideen es Jüngeren auch immer anhörten, wenn man eine Weile darüber nachdachte ergaben sie eigentlich immer einen ziemlich tiefen Sinn, so unwahrscheinlich das auch war. Hyde seufzte. Er konnte ihm nicht mehr entkommen. Dieser Mann hatte ihn gefangen und würde ihn nie wieder gehen lassen, selbst wenn es wollte würde er nicht fliehen können. Gackt faszinierte ihn bis aufs Äußerste, und immer wenn er gerade glaubte, die selbe Stufe des Denkens wie sein Freund erreicht zu haben, musste er enttäuscht feststellen, dass ihm der wieder einen Schritt voraus war, um dort auf ihn zu warten. Im ersten Moment war er dann immer etwas sauer, doch wenn er es sich genauer überlegte, wa es wohl auch das, was ihn an dem Größeren so derart faszinierte. „HAIIIDO-MAUS~! Bist du fertig?“, hörte Hyde Gackt durch das Haus rufen und drehte sich um, er ging durch den Türrahmen und in den Flur, wo Gackt mit einem voll gestopften Kopper in der Haustür stand. „Hast du alles?“, hörte er den Anderen ungeduldig fragen und nickte. „Ja, hab ich… aber… verrätst du mir jetzt, was du vor hast?“, sprach Hyde und wurde gegen Ende des Satzes immer leiser. Gackt hatte sicher einen Grund dafür, wenn er ihm sein Vorhaben lieber verschwieg. Aber trotzdem, er wollte jetzt endlich wissen, was hier los war. Er hatte nichts gegen Überraschungen, eher im Gegenteil, aber das jetzt… war ihm ein bisschen zu überraschend, zumal er nicht mal wusste, was auf ihn zukommen würde, nach einer rasanten Fahrt mit Gackt durch die Stadt. Wenn selbst der schon sagte, dass sie sich beeilen müssen, … „Ah… und wo?“, fragte Gackt, um daraufhin einen verdutzten Blick von Hyde geschenkt zu bekommen. „Verstehe, du hast also nicht an alles gedacht, ja?“, hängte er an seinen vorherigen Satz an und war einem Nervenzusammenbruch nahe, als der Schwarzhaarige wieder nur da stand und ihn anstarrte. „Oh Mann, Haido, … Handtuch, Haarshampoo, Duschgel, Rasierapparat, Bürste, Föhn, Zahnbürste, ein Bild von mir, …! Willst du ohne das alles verreisen?“, murrte Gackt und ließ den Koffer sogleich mit einem etwas lauten Geräusch zu Boden fallen. „Du gehst ins Auto uns nimmst den Koffer mit, Ich komme nach!“, rief der Jüngere Hyde zu, der völlig perplex hinterher schaute. Was hatte Gackt denn jetzt vor? Verreisen? Aber… das ging jetzt nicht, er konnte unmöglich, … `¤.¸.«´¯`v´¯`».¸.¤´ Hyde sah aus der Windschutzscheibe. Die Hände des Mannes lagen gefaltet auf seinen Knien und etwas nervös faltete er sie immer wieder auseinander und zusammen. Gackt wusste doch, dass er es hasste, wenn er so schnell fuhr, warum tat er es dann doch immer wieder? „Ga-chan…“, murmelte Hyde leise, als hätte er Angst vor dem, was Gackt antworten könnte. „…kannst du nicht wenigstens ein bisschen langsamer fahren? Hier ist 50-Zone und du fährst 180…“, fuhr er leise fort und sah nun den Anderen etwas ängstlich an. Was auch immer er vorhatte, es musste irgendetwas wichtiges sein, etwas, das er auf keinen Fall verpassen dürfte. Vielleicht eine Beziehungstherapie. Nach all dem, was er ihm gestern erzählt hatte, musste der Kurzhaarige ja so denken- Aber er hatte ihn schließlich auch abgefüllt, obwohl er wusste, dass er nicht so viel vertrug und dann immer anfing zu reden. Hyde seufzte leise, vielleicht war ja auch genau das seine Absicht gewesen… „Haido-chan, du lernst es nicht, oder? Ich fahre 190, aber ist jetzt ja auch nicht so wichtig. Wenn wir langsamer fahren fliegt uns die Maschine vor der Nase weg, und um zwei Tage zu warten warn mir die letzten 4 Stunden schon ein wenig zu stressig.“, erklärte der Größere und fuhr gerade eine so scharfe Kurve, dass Hyde auf seinem Sitz zur Seite rutschte und gegen die Tür gedrückt wurde. Das bemerkte er jedoch gar nicht, denn einige der eben von Gackt gesprochenen Wörter hallten noch immer in seinem Kopf wie in einem gewaltigen Höhlensystem wieder. „FLIEGT? MASCHINE?!“, wiederholte er etwas lauter als Gackt die Worte gesprochen hatte und vollkommen geschockt, er rutschte derweil wieder auf den richtigen Platz auf dem Autositz. Er starrte Gackt derweil geschockt an, so geschockt, dass er die Vollbremsung die der an der roten Ampel vor ihnen machte, gar nicht wahrnahm. Der Jüngere sah ihn bloß kurz an und Grinste, wie es schien ohne zu wissen wie gut das eigentlich aussah, und vor allem, was er dem Älteren damit antat. „Du hast richtig gehört, mein Süßer. Flugzeug werden wir fliegen, und zwar nach Deutschland.“, klärte Gackt ihn nun endlich auf und fuhr wieder los, die Ampel war grün geworden. Ohne böses zu ahnen konzentrierte er sich während einer rasanten fahrt auf den Straßenverkehr. Hyde indes saß still da und schaute Gackt mit weit aufgerissenen Augen an. Er glaubte ihm nicht, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er des tun musste, ob wohl oder übel. Schweigen, und scheinbar auch ohne Luft zu holen weil er dafür keine Zeit mehr fand, sah er weiter zu dem Fahrer, der sich allerdings nicht die Mühe machte, von der Straße wegzusehen. Noch hoffte er, dass es sich nur um einen Scherz handelte und Gackt gleich zum nächsten Schwimmbad abbog, doch die Hoffnung bestätigte sich nicht, denn der Braunhaarige fuhr mit einer Geschwindigkeit von 204 Kilometer pro Stunde an der Einfahrt vorbei. „G… Ga-chan, ich heirate in einer Woche…“, versuchte Hyde sein Glück bei dem Anderen, abr der schüttelte nur leicht den Kopf. „Ach Schnucki, genau deshalb werden wir doch fliegen. Du weißt doch selbst nicht mehr, was du eigentlich willst, und ein bisschen Zeit für dich wird dir gut tun.“, brachte der Jüngere sein Gegenargument, welches für Hyde wie immer nicht zu übertreffen war, und bog ab. Als sich der Kleinere umsah, schluckte er. Das hier war auch nicht die Einfahrt zum Disneyland oder ein Autokino, er war am Flughafen. `¤.¸.«´¯`v´¯`».¸.¤´ Hyde ließ die Gürtelschnalle zuschnappen und sah zu Gackt neben sich. Der legte gerade die Beine übereinander und inspizierte das große Flugzeug, in dem sie saßen. Hyde ließ die Schönheit ihrer Erste-Klasse-Glas-Kabine kalt. Sie hatten mehr Platz als sonst, es roch nicht nach Schweiß sondern nach Gackts unwiderstehlichem Chanel Egoiste Plantium und an brauchte nicht warten bis die Stewardess kam sondern konnte auf einen Knopf drücken. Vollkommen unbegeistert verschränkte er die Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster, das Flugzeug begann gerade zu rollen. »Na Super, jetzt ist es endgültig zu spät.«, meckerte Hyde in Gedanken und zog einen Schmollmund. Was erlaubte sich gack t eigentlich?! Nicht nur dass er Megumi keine Nachricht mehr auf den Küchentisch hatte legen dürfen, auch eine sms zu schicken hatte Gackt ihm verboten. Nun konnte er eh nichts mehr daran ändern, denn kaltblütig wie er eben war hatte Gackt ihm sein Handy weggenommen und es großzügigerweise irgendwo am Flughafen verloren. Der Ältere schwor sich, irgendwann würde er ihm dafür den Hals umdrehen, befürchtete aber zu seinem größten Bedauern dass er dazu nicht in der Lage sein wird. Grummelnd sah er aus dem Fenster und dachte darüber nach, dass er Japan, das da unter ihm immer kleiner wurde, eine ganze Weile nicht wieder sehen würde. Normal hatte er ja nichts dagegen, wegzufliegen, aber das jetzt war etwas anderes. Wenn er wenigstens eine Wahl gehabt hätte. Ja hätte er so oder so gesagt, aber trotzdem, hierbei ging es ums Prinzip. „Haido, magst du was trinken?“, hörte er Gackt neben sich fragen und beschloss, sich mit einem tötenden Blick umzudrehen, damit er ihm wenigstens ein schlechtes Gewissen machen konnte. Somit bereitete er in sekundenschnelle den bösen Blick vor und drehte sich um, als er jedoch Gackt freundlich aber etwas besorgt lächeln sah, konnte er einfach nicht anders und musste ebenso lächeln. „Ah, danke, ich hätte gern ein Wasser.“, erklärte er dem neben ihm sitzenden und der Stewardess, welche nickte und ein Glas mit Wasser gefüllt von ihrem Wagen nahm um des ihm zu reichen. „Vielen Dank…“, murmelte Hyde und nahm das Glas an, welches zu seiner Verwunderung kein Plastikbecher sondern wirklich ein Glas war, und stellte es auf den Tisch vor sich. Das hatte er jetzt davon, ganz nach dem Motto „Wer andern eine Grube gräbt“. Gackt hatte es doch wirklich nicht böse gemeint, ganz im Gegenteil. Er wollte ihm helfen, ihm eine Auszeit beschaffen und ihn aufmuntern. Hyde seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen, er war eben ein Dummkopf. Ein richtig großer, sturköpfiger dummer Dummkopf. Etwas zerknirscht sah er auf und schaute nun Gackt an, der mit ausgestreckten Beinen auf seinem Sitz saß und das Glas Wasser in seiner Hand betrachtete. Wie es aussah bemerkte er nicht, dass der Ältere ihn anschaute. Der betrachtete seinen ‚Entführer’ noch eine Weile, bevor er sich leise räusperte um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Offensichtlich erleichtert und froh darüber, dass seine Begleitung endlich freiwillig Lebenszeichen von sich gab sah der Braunhaarige zu Hyde herüber und wartete, nachdem er ein die Stille durchbrechendes „Ja? Was… ist denn?“, gesprochen hatte, gespannt ab was er ihm sagen wollte. Der lächelte nur etwas unsicher und bemühte sich, Gackt in die Augen zu schauen. „Anou… hontou ni gomen, Ga-chan…“, meinte er leise, und das unsichere Lächeln verwandelte sich in ein beschämtes. „Du hast dir sicher Sorgen gemacht, nach all dem was ich dir gestern erzählt hab, und ich war so fies zu dir, das war echt gemein… entschuldige bitte.“, fuhr er mit seiner Entschuldigung fort und sah den Größen gespannt, wenn auch nur aus den Augenwinkeln, an. Jetzt durfte er ihm eigentlich nicht mehr böse sein, schließlich hatte er sich entschuldigt. Aber irgendwie hatte Hyde sowieso das Gefühl, dass Gackt nicht sauer auf ihn war. „Ist ja schon gut, mein Kleiner.“, antwortete Gackt und stellte hierbei das Glas auf den kleinen Tisch vor sich. „Ich hätte mich wohl umgebracht, wenn ich mir mit so einer Idee gekommen wäre, deshalb bin ich erstmal froh, dass du es nicht getan hast.“, erklärte er und lächelte dabei schon wieder so lieb und verständnisvoll, das es Hydes Herz höher schlagen ließ. Wieso war Gackt nur so?! Dass er nicht wusste was er durchmachen musste, wenn der Kurzhaarige ihn so ansah, glaubte der Kleinere nicht, schließlich konnte der Andere ja auch denken. „Danke…“, nuschelte Hyde nur leise, so leise, dass sein Freund Mühe gehabt haben muss, ihn zu verstehen. Kurz sah er zur Seite, aus dem Fenster, und stellte fest, dass sie das Festland schon lange hinter sich gelassen hatten. Ein wenig überrascht drehte er sich um und schaute in die Richtung des Anderen. „Ga-chan, wie lang sind wir schon unterwegs?“, fragte er und zog den Ärmel des linken Handgelenks hoch, um demonstrieren, dass er keine Uhr um hatte. Selbst wenn hätte sie ihm wenig gebracht, da er nicht auf die Abflugzeit geachtet hatte. „Anou…“, murmelte Gackt und hob seine Hand, wonach er auf seine Uhr sah. Es ist jetzt gleich halb Vier, also sind wie, eh… etwa eineinhalb Stunden unterwegs.“, erklärte er dem Kleineren und lächelte schon wieder. „Bin ich froh, dass du wieder mit mir redest. Fast die ganze Zeit hast du nur schweigend aus deinem Fenster gesehen.“, erzählte er weiter und lehnte sich vor. Hyde hob eine Augenbraue und tat selbiges, um Gackt fragend in die Augen schauen zu können. „Was machst u denn da?“, erkundigte er sich und zog die andere Augenbraue auch noch in die Höhe, als ihm der Größere mit einer Handbewegung bedeutete, sich wieder anzulehnen. „Ich versuche aus dem Fenster zu schauen, aber dein Hübsches Köpfchen hängt mir im Weg, Liebling.“, meinte Gackt und nickte dankend, als der Ältere ihm das Blickfeld frei machte. „Hui, schon von zu Hause weg. Aber gut, da wo wir hinfliegen wird es auch nicht schlechter sein. Zumindest hoffe ich das.“, sagte der Jüngere und lehnte sich danach wieder gegen seinen Sitz. „Ich denke, in etwas mehr als 10 Stunden sind wir da, oder wenigstens fast.“, fuhr er fort und nahm wieder einen Schluck des Wassers. Hyde wusste nicht was er sagen sollte und ließ sich deshalb still noch weiter in den Sitz hineinsacken. Die Sorge was Megumi dachte kochte in ihm hoch, und er fühlte sich irgendwie miserable. Er hätte sich niemals von Gackt mitnehmen lassen dürfen, so machte er sich nur noch mehr Ärger als er eh schon hatte. Vielleicht tat er Megumi ja auch einfach nur einen Gefallen dadurch, dass er weg war, sogar trotz der Tatsache, dass er a seine Kreditkarte gedacht hatte. Er wagte es gar nicht, sich vorzustellen, was mit seinem Konto los wäre, wenn er diese vergessen hätte. Innerlich schüttelte er den Kopf und lächelte. Sie glaubte doch bloß, dass er nichts davon wusste, wahrscheinlich saß sie jetzt immer noch bei ihrer besten Freundin, die Seiji hieß und ungefähr so männlich war wie er. Nein, eher wie Gackt, denn Seiji war einer ihrer Modelkollegen, und die mussten gezwungenermaßen so aussehen. Auch wenn er der festen Überzeugung war, dass Gackt trotzdem noch um Längen besser aussah, und so schnell auch von nichts und niemandem in Sachen Aussehen geschlagen wurde. Nicht mal von Megumi. Hyde schüttelte leicht abwertend den Kopf als er an die letzte Modezeitung der Agentur seiner Verlobten dachte. Einfach widerlich. Der kleine Sänger wagte es gar nicht sich vorzustellen, was gerade im Haus des anderen Mannes passierte. Stattdessen legte er den kopf in den Nacken und bemerkte, dass er schon wieder eine halbe Ewigkeit kein Wort verloren hatte. „Ga-chan, sag mal…“, begann er einen Satz um das zu ändern, er sah den Größeren neben sich an. Der erwiderte den Blick Hydes scheinbar in wenig erleichtert, was den Dunkelhaarigen merken ließ, dass auch ihm das betretene Schweigen zwischen ihnen beiden nicht gefallen hatte. „Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen?“, stellte er seine Frage und hatte große Mühe dabei nicht so neugierig zu klingen wie er war. Mit vielem hatte er gerechnet, mittlerweile kannte er Gackt ja, aber mit einem Flug nach Europa, nach Deutschland, damit hatte der Andere all seine Erwartungen, oder besser Befürchtungen, übertroffen. „Na ja, ich hab’ die Frau gefragt, wann die nächste Maschine die wir kriegen können nach irgendwo weit weg geht. Eine Stunde früher wäre noch eine gegangen, aber weil ich mir gedacht habe, dass du nicht nach Namibia willst hab’ ich die hier genommen. Außerdem mag ich Deutschland. Schick da.“, erklärte er und Hyde sah ihm bloß erstaunt an, als könnet er das, was der Jüngere ihm gerade so offen und ehrlich gesagt hatte, nicht glauben. „Bitte?“, hinterfragte er die Angelegenheit und schaute schon wieder vollkommen Verwirrt aus der Wäsche. Irgendwie würde er diesen Gesichtsausdruck nie mehr los, glaubte er. „Sonst steckt da nichts hinter?“, verdeutlichte er seine Verwunderung nochmals und schaffte es nach diesen Worten nicht mehr, seine Kinnlade hochzuklappen. „Nö.“, antwortete Gackt beiläufig und schlug die Beine nun andersrum übereinander. Für Hyde klagen diese Worte als sollten ihnen noch welche folgen, aber während er Gackt beobachtete verflog dieses Gefühl sehr schnell wieder. „Wenn das deine Idee war müsste mindestens eine hoch komplizierte Erklärung dahinter stecken.“, erzählte er Gackt sämtliche Gedanken die in seinem Kopf herumspukten. Der Angesprochene sah ihn aber nur kurz an, um dann mit den Schultern zu zucken. „Anou, du hast doch vor einem guten Jahr gesagt, dass du eine Tout da planst. Außerdem hab ich mir gedacht dass du das Essen da mal probieren musst weil es wirklich lecker ist, und die Landschaft musst du dir natürlich ansehen. Stell dir vor, da gibt es Burgen die du besuchen kannst, nicht solche, von denen du aus 200 Metern Entfernung ein Foto machen darfst, wenn es hoch kommt. Und vor allem der Wald…“, plapperte Gackt, wobei Hyde dachte, dass er nie mehr aufhören wollte zu reden. Der wurde ob der Kompliziertheit mit der Gackt seine Überraschungsreise ausgewählt hatte jedoch verdrängt. Der Kleinere sackte in seinem Sitz zusammen um sich dann mit Mühe wieder aufzurappeln. „Gibt es bei dir eigentlich irgendetwas, das nicht perfekt durchdacht sein muss?!“, fragte er und traute sich gar nicht mehr von diesem Mysterium von Mann wegzuschauen. „Niemand außer dir hätte die Sache mit der Deutschlandtour im Kopf behalten.“, erklärte Hyde und wurde zugleich ein wenig rot im gesicht. Wirklich keiner hätte so etwas gemerkt, und vor allem wäre es niemandem in so einer Situation eingefallen. Gackt machte ihm ein wenig Angst… aber wenigstens wusste er jetzt, dass es jemanden gab, der ihm gut zuhörte. „Ich bitte dich, Hyde…“, begann der Größere etwas entrüstet zu sprechen, wobei Hyde sich irgendwie merkwürdig fühlte. Teils weil er eben ein wenig wütend klang, teils weil er ihn dieses mal nicht ‚Schatz’ oder ‚Liebling’ nannte. Aber das war doch sowieso nur ein Scherz, warum wurde er dann traurig? Er hatte keinen Grund dazu, schließlich würde er einige Tage mit Gackt allein im Ausland verbringen. Wobei, Tage… vielleicht ja auch Wochen oder Monate, gar Jahre… er wusste ja gar nicht wann sie die Rückreise wieder antreten würden, und bei Gackt war nun alles möglich. „Was du mir erzählst vergesse ich nicht mehr.“, hörte er Gackt fortfahren und spürte, wie sich eine seltsame Wärme in ihm breit machte. »Was du mir erzählst vergesse ich nicht mehr…?«, wiederholte er die Worte in seinem Kopf und guckte den Anderen nach einigen Momenten des Überlegens etwas beschämt an. „Sag bloß, du… anou… weißt noch, wie ich dir erzählt habe, … dass ich im Kindergarten, ehm… immer Lollis geklaut habe?“, meinte er zögernd und sah Gackt dabei nur mit großer Mühe in die Augen. „Um sie deiner gut aussehenden Erzieherin zu geben, damit sie sich in dich verliebt und ihren Freund dafür verlässt? Klar doch.“, merkte Gackt wie beiläufig an. Auf der Stelle stieg Hyde die Röte ins Gesicht und er betrachtete nervös den Boden des Flugzeugs, welcher aus einem einfachen grauen Teppich ohne jedes Muster bestand. Dass er sich das behalten hatte, … war ihm einfach nur peinlich. „Du hättest jetzt nicht sagen müssen, dass du das noch weißt, Ga-chan…“, maulte der Schwarzhaarige und bemühte sich, nicht allzu sehr dabei herumzudrucksen, doch die Mühe war vergeblich. „Und wie ich das musste, ich will schließlich alles über dich wissen. Mehr noch als du selbst weißt, mein Süßer…“, meinte Gackt nur und grinste, wie Hyde aus dem Augenwinkel sah. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass es dem Jüngeren Spaß machte, ihn zu ärgern, … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)