Corruption of the Mind von cu123 ================================================================================ Kapitel 1: "Du wirst kaum dein erstes Jahr hier überstehen und für Rosenkreuz ist das ganz sicher kein Verlust" --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Corruption of the Mind (Teil 1) Titel: Corruption of the Mind Teil: 1/25 Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Was soll ich hierzu groß sagen. Die Idee überfiel mich aus dem Hinterhalt und ließ mich nicht mehr los, bis ich nachgab und zur Tastatur griff ^^° Ich werde die Geschichte parallel zu „Close Distance“ hochladen. Wer diese Story kennt, wird einige Charaktere wiedererkennen. *ehe* Es ist aber kein Muss, sie vorher zu lesen. ^^ CofM ist Crawford-centric und spielt auf Rosenkreuz. Herr Schneider ist wieder mit von der Partie. Ich bekomme die beiden einfach nicht aus meinem Kopf *sigh* Disclaimer: not my boys, no money make… Teil 1 „Du wirst kaum dein erstes Jahr hier überstehen und für Rosenkreuz ist das ganz sicher kein Verlust“ Endlich ließen sie von ihm ab, aber er kam nicht dazu, Erleichterung zu empfinden. Denn nun hörte auch er die sich nähernden Schritte, die die anderen verjagt hatten. „Wen haben wir denn da… und das auch noch nach Lichtaus…“ Er drückte sich enger an die kalte, gleichgültige Wand in seinem Rücken. Zwar konnte er den Mann nicht erkennen, aber die schwarze Kleidung verriet ihm auch so, dass er es mit einem Instruktor zu tun hatte. Und nur ein Idiot würde von einem Instruktor Hilfe erwarten. Sie waren schlimmer als die Schüler hier. Ein kaltes Lachen ließ ihn für einen Moment seine Schmerzen vergessen, da in dessen Folge Übelkeit über ihn hinwegschwemmte. „Auf die Beine mit dir“, wurde er aufgefordert. Natürlich gehorchte er, auch wenn sein Blick verschwamm und seine Knie beinahe nachgaben. Wortlos wandte sich der Instruktor ab und ihm blieb nichts anderes übrig, als dem Mann zu folgen. Die dunklen Gänge waren leer und ihre Schritte hallten darin nach, ein Echo, das sie beständig verfolgte. Er lauschte darauf, um nicht dem eigenen Herzschlag lauschen zu müssen, der in seinen Ohren pochte. Krampfhaft versuchte er sich daran zu erinnern, welche Strafe darauf stand, nach Lichtaus außerhalb des Zimmers erwischt zu werden, aber er war noch nicht lange hier und die Regeln entglitten ihm immer wieder. Es gab zu viele von ihnen und jeder schien sich neue ausdenken zu können, wenn er nur die Macht hatte, sie auch durchzusetzen. Eine neue Welle schlug über ihm zusammen, verstärkte den Brechreiz. Er geriet ins Stolpern, stützte sich mit gesenktem Kopf an der Mauer ab und atmete ein paar Mal tief durch. Der Instruktor war ebenfalls stehen geblieben, wandte sich zu ihm um. Er konnte dessen Blick spüren, selbst wenn er es nicht wagte, ihn zu erwidern. „Wenn du hier den Boden vollkotzt, wirst du es bereuen.“ Als ob ihm das nicht selbst klar wäre. Seine Finger zitterten, als er sich kalten Schweiß von der Stirn wischte, aber er begann wieder einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es dauerte nicht mehr lange, bis sie das Quartier des Instruktors erreichten. Auf dieser Etage war es heller und er konnte einen geschmeidigen, trainierten Körper unter der schwarzen Kleidung ausmachen. Einer der jüngeren Instruktoren also und er wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte. Denn es war keine Garantie für eine bessere Behandlung. Nur ein kleiner Funken Hoffnung. Denn Rosenkreuz schien mit der Zeit alles aus seinen Bewohnern herauszusaugen, was einen Menschen ausmachte. Er selbst spürte es bereits und egal wie sehr er sich dagegen wehrte, konnte er es nicht verhindern. Auf der Suche nach Ablenkung ging er im Kopf die ihm bekannten Instruktoren durch, doch jemandem in diesem Alter, mit sandblonden Haaren, war er noch nicht begegnet. Und dann halfen ihm die einfachen Buchstaben an der Tür weiter. Schneider. Er stoppte, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Nein, er kannte ihn wirklich nicht, aber er hatte von ihm gehört. Die Übelkeit wurde durch Kälte abgelöst, die für den Moment sogar die Schmerzen betäubte, die immer noch durch seinen Körper kreisten. Eisblaue Augen wurden auf ihn gerichtet und ein schmales, finsteres Lächeln streifte die Lippen des Älteren. „Nicht im Stehen einschlafen. Komm rein.“ Wie ein Schlafwandler setzte er sich in Bewegung und trat ein. Das Quartier war nicht besonders groß, wenn er es mit einer normalen Wohnung verglich, aber es war um Welten besser als die beengten Zimmer, in denen die Schüler untergebracht waren. Von dem Wohnraum zweigte eine kleine Küchenecke ab, eine Tür gab den Blick auf das Schlafzimmer frei. Hinter der letzten Tür musste das Bad liegen. Die Beobachtungen halfen ihm, das gefrorene Blut in seinen Adern wieder zum Fließen zu bringen, aber weiterhin stand er kurz davor, in Panik zu geraten. Mühsam konzentrierte er sich aufs Atmen, als Herr Schneider sich auf die Couch fallen ließ, die Füße vor sich auf den flachen Tisch legend. „Was ist? Setz dich endlich hin.“ Eine ungeduldige Handbewegung zum Sessel hin folgte. Er schluckte, gehorchte wieder. Seine Finger verkrampften sich ineinander, ruhten mit weißen Knöcheln in seinem Schoß. „Also, warum hast du dich noch draußen herumgetrieben?“ Hilflos starrte er den Anderen an. Wie konnte er auch erzählen, dass er im Waschraum einfach die Zeit vergessen hatte, als seine Gedanken zu seiner Familie gewandert waren… Nach und nach waren alle gegangen, bis er ganz allein zurückblieb, nichts von den Blicken bemerkend, die einige ihm beim Rausgehen zuwarfen. Ein weiteres Lächeln ätzte sich in Herrn Schneiders Lippen. „Bist du einfach nur ein Dummkopf oder besitzt du so einen schlechten Selbsterhaltungstrieb?“, wunderte der sich dann mit kühlem Amüsement. Nur kurz fragte er sich, wie der Instruktor wissen konnte, was passiert war. Eine Sekunde später fiel ihm ein, dass Herr Schneider ein Telepath war und sein Mund wurde trocken. „Natürlich bin ich einer, aber das heißt nicht, dass ich mir jede Antwort aus deinem Kopf holen will. Es ist ein bisschen spät zum Arbeiten, denkst du nicht?“ Die Ironie in der Stimme des Älteren war unverkennbar. „Und da du mich zu kennen scheinst, wäre es nett, wenn du dich ebenfalls vorstellen würdest.“ Er öffnete den Mund, schloss ihn wieder, ohne dass ein Wort über seine Lippen gekommen wäre. Aber er sah das Zucken des Wangenmuskels und wusste, dass Herr Schneider nicht mehr viel Geduld aufbringen würde. Und so setzte er erneut an. „Crawford, 14 Jahre, seit zwei Monaten auf Rosenkreuz.“ Seinen Vornamen sprach er nicht aus, er versuchte, nicht einmal an ihn zu denken. Denn der gehörte allein ihm, das einzige, was ihm geblieben war. „Crawford also…“ Das Lächeln wurde breiter, aber nicht wärmer. Der Name wurde ausgesprochen, als würde der Instruktor ihn mit Anführungszeichen versehen. „Und was für ein Talent hast du wohl?“ Eisblaue Augen musterten ihn emotionslos. „Kein Telepath, sonst wärst du mir schon über den Weg gelaufen. Und so einen hübschen Knaben hätte ich bestimmt nicht übersehen. Ich kann mir denken, dass dir genug Aufmerksamkeit geschenkt wird, nicht wahr?“ Der zweite Satz ließ das Blut aus seinem Gesicht weichen, aber die darauf folgende Aussage ermöglichte ihm wieder zu atmen. Ja, auf diese Weise wäre er dem Telepathen wohl oder übel aufgefallen. Er musste auch an die Gerüchte denken, die um Herrn Schneider rankten. Ihnen zufolge müsste der Instruktor asexuell sein, denn niemand hatte je behauptet, von ihm auf diese Weise angefasst worden zu sein. Es war eine kleine Beruhigung. Aber Herr Schneider hatte andere Möglichkeiten, einem das Leben zur Hölle zu machen. Der hatte seine Überlegungen verfolgt, zog eine verwunderte Augenbraue hoch. Er konnte nur nicht beurteilen, wie echt diese Emotion war. „Geht es darum? Keine Sorge, ich tue dir nichts.“ Eine kurze Pause, bevor der Ältere das relativierte. „Noch nicht, jedenfalls.“ Amüsiert. „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du bis jetzt allen Annäherungsversuchen ausweichen konntest?“, wurde gleich darauf nachgehakt. Er sah zur Seite, die Miene sorgfältig neutral. Und Herr Schneider lachte wieder. „Wie naiv von dir. Du hattest früher eine Freundin, ja? Hast mit ihr Händchen gehalten und sie heimlich geküsst. Und nichts weiter?“ Er spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. „Was hast du mit deinen Hormonen angestellt, Junge? Es ist nur Sex. Gib nach, bevor sich jemand einfach nimmt, was er haben will.“ Der Ältere nahm die Füße vom Tisch und lehnte sich vor, sah ihn aufmerksam an. Und dann war die Hitze nicht mehr nur in seinem Gesicht, sondern breitete sich in seinem Unterleib aus. Entsetzt vom Verrat seines Körpers machte er sich im Sessel so klein wie möglich, zog die Knie an, um die offensichtliche Reaktion zu verstecken. „Na also, du bist ja doch ganz normal. Das Bad ist dort drüben, wenn du etwas dagegen tun willst.“ Es fühlte sich an, als würde er am ganzen Körper erröten und er konnte nur den Kopf schütteln. „Ich bin ein Precog“, antwortete er dann auf die Frage, die vor einer halben Ewigkeit gestellt worden zu sein schien. Herr Schneider ließ ihn immer noch nicht aus den Augen. Der Ältere schien sich an seinem Unbehagen zu weiden. „Was für ein unnützes Talent. Es hat dir nicht einmal geholfen vorauszusehen, dass sie dich heute Abend verprügeln würden…“ Mit abfälligem Tonfall. „Was zeigt es dir, die nächsten Minuten, wenn du Glück hast? Bist du ein bisschen schneller als andere? Das hilft nichts, wenn es zu viele sind.“ Herr Schneider verstummte und wartete auf eine Reaktion. Aber er sagte nichts dazu, denn der Ältere lag vollkommen richtig. Alles, was er diesem sogenannten Talent verdankte, war, dass er hier in dieser grausamen Schule gelandet war. Seine Eltern mussten inzwischen vor Sorge halb wahnsinnig sein, vielleicht glaubten sie nicht einmal mehr daran, dass er noch am Leben war. Etwas brannte in seinen Augen und die Schmerzen meldeten sich zurück, zusammen mit der Übelkeit. Gerade war er zu erschöpft, zu ausgelaugt, um ihnen noch widerstehen zu können und selbst die Anwesenheit von Herrn Schneider ließ ihn die Anspannung nicht aufrechterhalten. Die Mundwinkel des älteren Mannes zuckten, aber das hatte nichts mit einem Lächeln zu tun. Abscheu vielleicht. „Zieh dein Shirt aus.“ Herr Schneider stand auf und kam in seine Richtung. Er sank noch mehr in sich zusammen, wollte der Aufforderung nicht Folge leisten und wusste gleichzeitig, dass ihm nichts anderes übrig blieb. Neben ihm hielt der Ältere kurz inne, sah ihn scharf an, schüttelte schließlich gereizt den Kopf. „Ich habe hier keine Bitte ausgesprochen.“ Dann setzte dieser seinen Weg fort, verschwand ins Bad, um kurz darauf zurückzukehren. Die Anspannung war zurück, als er versuchte, jedes noch so leise Geräusch aufzufangen. Es war beinahe unerträglich, den Instruktor in seinem Rücken zu wissen, aber er konnte nichts dagegen tun. Durfte es nicht wagen, sich einfach umzudrehen. Stattdessen zog er sich mit bebenden Händen das Shirt über den Kopf, wartete auf den Moment, da der Andere ihn berühren würde. Wie sollte er in diesem Augenblick noch irgendwelchen Gerüchten Glauben schenken, wenn sie so offensichtlich Unrecht hatten? Und am schlimmsten war, dass sich trotz der Umstände hartnäckig die Hitze der Erregung in seinem Unterleib hielt. Er konnte einfach nichts dagegen tun. Tränen begannen sich in seinen Augenwinkeln zu sammeln. „Oh Himmel… ein einziger Fehler und jetzt muss ich mich mit den Rotznasen hier herumschlagen…“, hörte er Herrn Schneider murmeln. Ein Verbandskasten wurde auf der Armlehne abgestellt. „Hier, kümmere dich um deine Verletzungen.“ Er konnte kaum glauben, was er da hörte, aber als der Instruktor wieder auf der Couch Platz nahm, musste er es wohl. Ungläubig starrte er den Älteren an, merkte dann, wie unmöglich sein Verhalten war und wandte hastig den Blick ab. Trotzdem spürte er den Spott in den eisblauen Augen. „Was denn? Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir nichts tun werde. Warum sollte ich Energie darauf verschwenden, dich anzulügen? Und jetzt tu endlich, was ich dir gesagt habe. Ich habe keine Lust, mich zu wiederholen.“ Letzteres kam hart und unnachgiebig. Und er begann sich zu wundern, was eigentlich Herr Schneider von ihm wollte, wenn dieser seinen Abscheu vor ihm kaum verbarg. Aber er behielt diese Überlegungen für sich, so gut es ihm möglich war, öffnete lieber den Verbandskasten. Es gab seinen Händen etwas zu tun und lenkte ihm von dem sondierenden Blick des Älteren ab. Es war Interesse, aber offensichtlich nicht sexueller Art und das warf ihn vollkommen aus der Bahn. „Es muss ja wohl nicht jeder hinter deinem Hintern her sein“, meinte Herr Schneider beinahe gelangweilt und er spürte, wie etwas durch seinen Geist streifte, ihn absichtlich darauf hinwies, dass der Instruktor in seinem Gedächtnis nach etwas suchte. „Aber ich kann verstehen, wie du zu diesem Eindruck gekommen bist.“ Das Amüsement war zurück. „Wenn du nicht so schüchtern wärst, hättest du dir längst jemanden unter den Älteren suchen können, der dich vor den anderen beschützt. Aber stattdessen lässt du dich lieber grün und blau schlagen und nutzt dein bisschen Talent dazu, Mr. Unauffällig zu spielen“, sinnierte der Andere. Die Spuren, die auf seinem Körper hinterlassen worden waren, wurden dabei wenig unauffällig gemustert. „Wirklich dumm für dich, dass sich die Mädels nicht für kleine Jungs interessieren.“ Er versuchte den schweren Blick zu ignorieren, während er Schrammen desinfizierte und eine betäubende Salbe auf die großflächigeren Blessuren auftrug. Aber es gelang ihm nicht, auch die Stimme des Telepathen auszuschließen. „Du solltest dein Verhalten überdenken. Auf ewig kannst du hier nicht die errötende Jungfrau spielen. Anscheinend gibt es mehrere Interessenten, aber sobald sie sich geeinigt haben – auf die eine oder andere Weise – kommst du damit nicht mehr durch. Noch hast du die Wahl, doch dir läuft die Zeit davon.“ Ohne es zu wollen, zuckte er zusammen und wieder brannte sein Gesicht. Er wusste es selbst, aber er hatte kein Interesse an Jungs. Und vor allem wollte er mit keinem ins Bett gehen. Er hatte gesehen, wie einige nach solchen Nächten aussahen. Herr Schneider seufzte und er konnte gar nicht anders, als den Anderen wieder anzusehen. Warum saß er um diese Zeit in diesem Zimmer und erhielt von einem Instruktor Ratschläge? Mit ungelenken Bewegungen zog er sich wieder an. Er verstand gar nichts mehr… „Hör auf herumzuwundern und hör lieber auf mich.“ Für eine scheinbare Ewigkeit ließen ihn die eisblauen Augen nicht los, dann schien Herr Schneider innerlich mit den Schultern zu zucken und ihn als hoffnungslosen Fall abzustempeln. Der Ältere erhob sich und machte sich nicht die Mühe, ein Gähnen zu unterdrücken. „Ich denke, du gehst jetzt besser. Es ist eh sinnlos, das fortzuführen. Du wirst kaum dein erstes Jahr hier überstehen und für Rosenkreuz ist das ganz sicher kein Verlust.“ ~TBC~ Vielleicht sollte ich anmerken, dass ich diese Fanfic an einem Stück geschrieben habe und erst nachträglich aufgeteilt. Das heißt, das Ende kann ab und zu ein bisschen… abrupt wirken *drop* Ich hoffe, es gibt ein paar Leutz, die sich für die nächsten Teile interessieren ^^ Und: ha, ich liebe Herrn Schneider. ^____^# Armer Crawford… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)