Wenn du glücklich bist ... von RosaLies ((wird überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 22: Abschied und Aufbruch. ---------------------------------- © by Das dumpfe Geräusch von Schritten drang zu ihr über den Flur, als Sakura müde den Kopf hob und auf dem schwarzen Ledersessel gelangweilt die Beine überschlug. Sie saß bereits seit einer knappen Viertelstunde in dem Aufenthaltsraum des Hauptquartiers und studierte die trostlosen grauen Wände, während ihre Gedanken um den vergangenen Nachmittag kreisten und sie immer wieder schläfrig die Augen schloss. „Sakura!“, erklang Kibas freundliche Stimme, bevor sich sein tierischer Begleiter sogleich auf die schöne Kunoichi stürzte und ihr vorfreudig durch das Gesicht leckte. „Ich habe dich auch vermisst, Akamaru!“, lachte die Haruno leise, bevor sie den riesigen Hund von sich schob und Kiba einen amüsierten Blick zuwarf, „Du hast deinen besten Freund wieder, huh?“ „Für den Moment, ja.“, grinste der Inuzuka und tätschelte dem weißen Rüden liebevoll seinen wuchtigen Hals, „Meine Mutter will ihn weiterhin für die Ausbildung der Welpen einsetzen. Akamaru ist offenbar ein ausgezeichneter Lehrer und viel versprechender Leithund in unserem Clan.“ „Dann ist er dir wohl um Meilen voraus.“ „Wie kann jemand der so schön ist, nur so grausam sein?“ „Grausamkeit kommt mit Schönheit einher, war dir das nicht bewusst?“ „Du klingst schon wie mein Vater, Sakura …“, ertönte plötzlich die gelangweilte Stimme des Naras, ehe er gefolgt von Naruto und Hinata den Aufenthaltsraum betrat und seine Hände gähnend in seine Hosentaschen schob. „Wieso bist du pünktlich?“, überging Sakura die Worte ihres Teamkollegen stichelnd und hieß den Rest mit einem flüchtigen Nicken willkommen, ehe sie erheitert registrierte wie Shikamaru finster das Gesicht verzog. „Das gleiche könnte ich dich fragen?!“, brummte er mürrisch und nahm nonchalant auf einem der Sessel Platz. Akamaru wirbelte derweil erfreut um Hinata herum und ließ sich ausgiebig von ihr kraulen, während Naruto seiner besten Freundin zur Begrüßung ebenfalls das Haar zerwuschelte. „Danke, Baka …“, kommentierte sie die freche Geste des Blonden trocken und pustete sich die blassrosa Strähnen aus dem Gesicht, ehe Neji unverhofft im Türrahmen erschien und seine harten Augen für einen winzigen Moment auf die der Haruno trafen. Wie abgesprochen wandten sie ihre Köpfe keine Sekunde später in verschiedenen Richtungen und vermieden es konsequent sich anzusehen, während die ausgelassene Stimmung in dem kahlen Raum plötzlich einer unangenehmen Stille wich. Hinata hatte bereits von Naruto und Shikamaru erfahren, dass das derzeitige Verhältnis zwischen der Haruno und ihrem Cousin nahezu eisig war. Und sie wusste auch, dass die Handelskonferenzen dazu dienen sollten, erstmal ein wenig Abstand zwischen Sakura und Neji zu bringen. Ein Vorhaben, das die junge Hyuuga in jenem Moment als dringend notwendig empfand. Sie seufzte leise und erinnerte sich daran, dass Naruto ihr vor zwei Tagen behutsam erklärt hatte, dass er den Grund für das Zerwürfnis zwischen den beiden Freunden kannte, sie jedoch unmöglich in dieses Geheimnis einweihen konnte. Er hatte von ihrer gefährdeten Sicherheit geredet und ihr unwillkürlich Angst gemacht, bevor sie sich entschied ihm zu vertrauen und einen dankbaren Kuss als Antwort erhielt. Lediglich Kiba und Akamaru wirkten völlig überrumpelt, während jegliche Gespräche abschwellten und eine zum zerreißen angespannte Atmosphäre hinterließen. „Warum habe ich plötzlich das Gefühl etwas verpasst zu haben …?“, hinterfragte der Inuzuka die skurrile Situation unsicher und wurde mit demonstrativem Schweigen bestraft. „Ausgezeichnet! Zur Abwechslung seid ihr alle mal pünktlich!“, ertönte die strenge Stimme der Hokage, als sie im Türrahmen erschien und beiläufig ihren Blick durch den Raum schweifen ließ, „Wenn ihr diese lärmende Unterhaltung für einen kurzen Moment unterbrechen würdet, könnten wir mit der Besprechung beginnen.“ Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören und veranlasste die meisten Besucher zu einem unauffälligen Augenrollen, ehe sich Neji als erster desinteressiert von der Wand abstieß und noch vor seinem Oberhaupt den Flur betrat. „Ich kann es kaum erwarten …“, seufzte Sakura trocken und sah sich einem Moment lang dem besorgten Gesichtsausdruck ihrer alten Meisterin gegenüber, ehe Naruto sich brummend das Gesicht rieb und ebenfalls die Tür ansteuerte. „Bringen wir es hinter uns.“, sprach er gereizt und zuckte zwanglos mit den Schultern, während die restlichen Anwesenden es ihm gleichtaten und Neji schweigend den Flur hinunter folgten. Die Haruno betrat gerade Danzous Büro, als sich Hinata behutsam an ihr vorbei schob und die rosigen Lippen zu einem warmen, aufmunternden Lächeln verzog. Sakura kam nicht umhin sich zu fragen was Neji seiner Cousine wohl alles anvertraute, ehe sie der Blauhaarigen lediglich ein knappes Nicken entgegen brachte und sich zwischen Shikamaru und der kahlen Wand positionierte. Innerlich grummelnd lehnte sie sich gegen den kühlen Beton und ließ ihren wachsamen Blick unauffällig durch das gepflegte Büro gleiten. Die drei, für gewöhnlich, akkurat aufgereihten Stühle vor dem ausladenden Schreibtisch waren soeben lautstark von Naruto verrückt worden und bescherten dem blonden Shinobi einen zerknirschten Blick seines Vorgesetzten. Sakura kommentierte das freche Schmunzeln ihres besten Freundes mit einem gelangweilten Augenrollen, während sie sich eingestand, dass der grantige Gesichtsausdruck des Shimuras ihre Laune unwillkürlich ein wenig anhob. Das Oberhaupt von Konohagakure hatte unterdessen zur Rechten des ANBU-Leiters Stellung bezogen und versuchte offenbar nicht minder vergnügt jene Autorität zu wahren, die von ihr erwartet wurde. Neji und Hinata standen der Haruno gegenüber auf der anderen Seite des Büros und schienen in ein gedämpftes Gespräch vertieft, wobei der Blick des Clanerben lediglich stur auf die große Landkarte hinter dem Schreibtisch gerichtet war und seine Cousine offenbar leise auf ihn einzureden versuchte. Kiba nahm derweil zaghaft neben dem Uzumaki auf einem der Stühle Platz und runzelte ein paar Mal besorgt die Stirn, ehe Danzous flüchtiges Räuspern die Anwesenden verstummen ließ und er sich auf einen Gehstock gestützt ächzend in seinen großen Sessel setzte. „Wie ihr bereits wisst, wurde diese Versammlung von der Hokage und mir einberufen …“, begann der Ältere gewohnt barsch und entlockte Shikamaru ein unmotiviertes Seufzen, „Der Grund für diese Besprechung ist ein Teamwechsel. Hyuuga und Uzumaki werden bis auf Weiteres ihre Positionen tauschen. Was das für den Rest von euch bedeutet, sollte klar sein.“ Danzous Worte stießen auf kollektives Schweigen, während erneut lediglich der Inuzuka überrascht eine Augenbraue hob und ein paar Mal nachdenklich zwischen seinen Freunden hin und her sah. „Nara! Haruno!“, brummte der Ältere in drohendem Ton und verzog, als Sakura genervt den Kopf etwas schief legte und somit ihre Aufmerksamkeit signalisierte, sein freies Augen zu einem misstrauischen Schlitz, „Ihr werdet ab sofort unter Uzumakis Kommando stehen. Verstanden?“ „Verstanden …“, wiederholte Shikamaru gleichgültig, während seine rosahaarige Freundin nur mit Mühe eine trotzige Grimasse unterdrücken konnte und stumm die Arme vor der Brust verschränkte. „Haben Sie das verstanden, Haruno!?“, knurrte Danzou plötzlich provokativ und Sakura wusste, dass er dies nur tat um sie zu triezen, „Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Uzumakis Befehlen ohne Einschränkungen folge leisten. Ich werde keine Befehlsverweigerungen dulden. Und ich werde Sie weiterhin im Auge behalten, Prinzessin. Verlassen Sie sich darauf!“ Den verhassten Spitznamen kommentierte die Medic-Nin mit einem abfälligen Schnalzen, bevor sie Shikamarus warnendes Zischen vernahm und sich nur widerwillig zu einem bestätigenden Murmeln herab ließ. Narutos unübersehbares Amüsement über Sakuras Verhalten ließ die Hokage müde ihren Kopf schütteln, ehe sie es scheinbar für angemessen hielt, die Konversation selbst in die Hand zu nehmen. „Wie dem auch sei …“, begann sie abwinkend und registrierte wie Danzou, aufgrund der Tatsache, dass sie in seinem Büro ungefragt das Wort an sich riss, unzufrieden schnaubte, „Ich denke alle hier Anwesenden sind mit den Veränderungen die mit diesem Teamwechsel einhergehen vertraut. Der Grund dafür ist denkbar simpel. Ihr kennt die Regeln. Eine Beziehung innerhalb eines Teams ist strengstens untersagt …“ Fast sämtliche Blicke der Anwesenden glitten für einen Moment von Naruto zu der jungen Hyuuga, woraufhin Hinatas Wangen unaufhaltsam in Flammen aufgingen und sie sich beschämt hinter ihrem Cousin versteckte. „Gefühle bedeuten Schwäche und Unberechenbarkeit!“, ertönte wenig später die ruppige Stimme des Shimuras in dem kahlen Büro, woraufhin Sakura ihren Blick gedankenlos von der Blauhaarigen löste und unvorbereitet auf Nejis Augen traf. Fliederfarbene Pupillen durchstachen sie wie tausende kleine Nadeln, während sie seinen undefinierbaren Gesichtsausdruck zu deuten versuchte und ihre Gedanken genauso meisterlich hinter einer Maske verbarg wie er. Sie bemerkte wie müde und abgekämpft er wirkte, während sie sich sicher war, dass sie den gleichen Eindruck auf ihn machen musste. Er hatte in den letzten drei Tagen vermutlich genauso wenig Schlaf gefunden wie sie. Und als sie sich gegenseitig stillschweigend musterten und Tsunades lautes Räuspern ignorierten, begriff Sakura traurig, dass sie ihn schmerzlich vermisste. Nach nur drei Tagen ohne ihn, hatte sie bereits das Gefühl, dass in ihrem Leben etwas Wichtiges fehlte. „Ich habe mich dazu entschlossen Naruto als meinen persönlichen Vertreter nach Sunagakure zu entsenden …“, erklärte die Hokage plötzlich geschäftsmäßig und holte Sakura damit ruckartig aus ihren Überlegungen. „Wie bitte …?“, entfuhr es ihr überrascht, während sie ihre grünen Augen von dem Hyuuga nahm und Tsunade verwirrt betrachtete. Danzou stieß aufgrund ihrer Unaufmerksamkeit einen empörten Laut aus, ehe die Blondine ihn mit einer schneidenden Handbewegung ausbremste und sich einen tödlichen Blick des Shimuras einfing. „Naruto wird für mich an der diesjährigen Handelskonferenz teilnehmen.“, wiederholte die Hokage ihre Worte entschlossen und verwies auf Shikamaru und Sakura, „Und ihr zwei werdet ihn zu seinem Schutz begleiten.“ „Aber die Verhandlungen sind in drei Tagen …!?“, setzte die Medic-Nin verdattert an und hatte offensichtlich nicht damit gerechnet in nächster Zeit die Reise nach Sunagakure antreten zu müssen. „Deswegen werdet ihr in zwei Tagen aufbrechen.“, fügte Tsunade den Worten ihrer ehemaligen Schülerin nickend hinzu und besah die skeptische Miene der hübschen ANBU mit einem ernsten Blick. „Wieso? Was ist mit den Ältesten- …?“ „Haruno! Hören Sie auf Ihre Befehle in Frage zu stellen!“, keifte Danzou verärgert und beobachtete angespannt wie die schöne Kunoichi leise grummelnd ihre Lippen aufeinander presste. Das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnte, war der Zorn ihres Vorgesetzten. „Für Homura und Koharu ist diese Reise einfach zu beschwerlich geworden …“, erklärte die Hokage mit einem müden Lächeln an Sakura gewandt und man konnte Danzou ansehen, dass ihm die privilegierte Behandlung die Tsunade der Rosahaarigen stets zuteil werden ließ, mehr als missfiel, „Deswegen habe ich Naruto diese Aufgabe übertragen. Er wird sein Team über alles Weitere informieren. Noch Fragen?“ Das Oberhaupt ließ ihre Augen geduldig über die Reihen der stummen Anwesenden schweifen und bemerkte wie die Haruno ihrem neuen Teamleader einen verwirrten Blick zuwarf. Dieser grinste jedoch nur gespielt stolz und zwinkerte ihr frech zu, bevor Tsunade die gegenwärtige Stille als Antwort verbuchte und eine unmissverständliche Handbewegung vollführte. „Ihr seid entlassen.“ Die knappen Worte der älteren Frau lösten wie erwartet eine kleine Flut an gemurmelten Gesprächen aus, während Sakura bereits eilig ihren Arm in Richtung Türklinke ausstreckte und überrascht feststellte, dass eine andere Person ihr zuvorkam. Nejis Augen musterten sie ebenfalls erstaunt, bevor er seinen Griff um das polierte Metall verstärkte und innerlich seufzend feststelle, dass die hübsche Medic-Nin ihm viel zu nahe war. Er hatte im letzten Moment eine Kollision verhindern können und stand nun genauso unschlüssig in der halb geöffneten Bürotür wie sie. „Neji- …“, begann Sakura schließlich zaghaft und stieß nebenbei die angehaltene Luft aus, woraufhin der Hyuuga nach der Erwähnung seines Namens zischend an der Klinke zog und unter ihrem verdutzten Blick förmlich aus dem Raum stürmte. Die Rosahaarige schaffte es lediglich zu blinzeln, bevor ihre Beine ihm ungefragt nachliefen und dem jungen Mann über den tristen Korridor folgten. „Neji!“, rief sie genervt und erwischte sich dabei wie ihre Stimme einen flehenden Ton annahm, „Neji! Warte!“ Sie hörte ihn nur leise knurren, bevor er ein paar Meter vor ihr seine stürmische Flucht abrupt beendete und mit der rechten Hand grob eine nahe gelegene Tür aufstieß. Ohne sie eines Blickes zu würdigen verschwand er in dem überschaubaren Raum und registrierte wie Sakura in einer fließenden Bewegung direkt hinter ihm in die Umkleide schlüpfte. Sie lehnte sich seufzend gegen das raue Metall der Tür und hörte wie das Schloss kurz darauf zuschnappte, ehe ihre grünen Augen das Profil des Clanerben musterten und sie sein unzufriedenes Schnauben vernahm. „Neji, bitte! Rede mit mir!“, drängte sie ihn verzweifelt und hob hilflos die Arme an. „Worüber?“ Die gleichgültige Antwort des Angesprochenen ließ sie geräuschvoll ausatmen, während sie ihren Kopf in den Nacken legte und den widerspenstigen Mann vor sich erschöpft musterte. „Neji, bitte …“ „Du wiederholst dich.“ „…“ „Warum …?“, entgegnete der ANBU plötzlich unerwartet bitter. „Von allen Typen mit denen du hättest schlafen können, musste es ausgerechnet dieser Bastard sein.“ „Was willst du von mir hören?“, fauchte Sakura bezüglich seiner Frage gereizt und fing sich einen wütenden Blick seitens Neji ein. „Was würden Worte ändern …?“, entfuhr es dem Clanerben spöttisch ehe er ein kurzes, dunkles Lachen ausstieß, „Du wusstest was ich für dich empfinde … und hast dich dafür entschieden mit einem Verräter zu schlafen.“ „Es ist nicht so- …“ „Es ist genauso wie ich es gesagt habe.“, fiel ihr Neji scharf ins Wort und sah sich dem gequälten Gesichtsausdruck der Kunoichi gegenüber, „Er ist ein S-Rank Nuke-Nin. Und du hast ihn mir vorgezogen, Sakura. Du hast sogar deine Unschuld an ihn verloren.“ „Neji- …“ „Lass mich ausreden.“, unterbrach er sie erneut, doch diesmal wirkte er seltsam ruhig und gefasst, „Hast du mit ihm geschlafen, weil er dir immer noch etwas bedeutet?“ „Nein!“, antwortete die junge Frau rasch und schüttelte aufgrund dieser Behauptung vehement den Kopf, „Er bedeutet mir nichts!“ „Dann hast du also mit ihm geschlafen, weil ich dir gleichgültig bin …?“ Sakura begriff anhand seines harten Tonfalls, dass sie ihm wie ein ahnungsloses Reh in die Falle gegangen war. Mit großen, grünen Augen starrte sie ihn fassungslos an und beobachtete wie sein Gesicht sich zunehmend verfinsterte, während sie wie erstarrt da stand und seinen Hass schürte. Wenn sie seine Worte bestritt, würde er glauben sie hätte bezüglich ihrer Gefühle für Sasuke gelogen. Aber wenn sie seine Worte bestätigte, besiegelte sie höchstwahrscheinlich das Ende ihrer Freundschaft. „Neji, bitte …“, hauchte sie flehend und nagte immer wieder völlig überfordert an ihrer Unterlippe, während sie eine Antwort wählte, die denkbar unpassend war, „Das ist nicht fair …“ „Du solltest gehen …“, sprach er rau, während seine Stimme an den trostlosen Wänden des Umkleideraumes widerhallte und der Haruno einen unangenehmen Kloß im Hals bescherte. „Neji- …“ „Verschwinde!“, zischte er diesmal mit mehr Nachdruck und beobachtete wie Sakura unwillkürlich zusammen zuckte, bevor sie freudlos den Kopf senkte und seiner knappen Aufforderung seufzend nachkam. Sie hörte noch wie laut scheppernd einer der vielen Spinde in der Umkleide hinter ihr zugeschlagen wurde, ehe die Kunoichi die Tür ins Schloss fallen ließ und ihr blasses Gesicht in ihren Händen vergrub. Es vergingen mehrere Sekunden in denen sie sich lediglich auf ihre zitternde Atmung konzentrierte, bevor sie erschrocken ein bekanntes Chakra wahr nahm und ruckartig den Kopf hob. Das unbestreitbar schöne Blau von Narutos Augen blickte ihr besorgt entgegen, während er am Ende des schmalen Korridors an der Wand lehnte und sie abwartend musterte. Sie spürte leise grummelnd wie sein Anblick ihr unerwünschte Tränen in die Augen trieb, bevor sie sich angespannt zusammenriss und ihre Lunge mit der kühlen Luft aus dem Flur füllte. Sie setzte sich zaghaft in Bewegung und steuerte zielstrebig ihren besten Freund an, während dieser bereits rücksichtsvoll die Hände aus seinen Hosentaschen zog und einladend die Arme öffnete. Es dauerte nicht lange, bis Sakura ihr Gesicht seufzend in seinem Pullover verbarg und sich unter dem traurigen Schmunzeln des jungen Mannes, an eben diesem festklammerte. „Denkst du, wir könnten auch schon morgen nach Sunagakure aufbrechen …?“, murmelte sie gegen den festen Brustkorb des Uzumakis, während dieser tröstend seine Arme um ihren zierlichen Körper schlang und seine Wange behutsam an ihre Schläfe schmiegte. Seine leise Antwort ließ sie erleichtert die Augen schließen. „Ich habe bereits gepackt.“ Die Dämmerung tauchte das Dorf in ein dunkles Rot, während kontinuierlich dumpfe Geräusche vom gegenüberliegenden Grundstück zur Straße hinüber drangen und die Aufmerksamkeit einer jungen Frau erregten. Ihre braunen Augen glitten über das Gelände des ANBU-Hauptquartiers und suchten vergeblich nach dem Auslöser des Lärms, ehe die Kunoichi das graue Mauerwerk neugierig umrundete und den separaten Trainingsplatz der Spezialeinheit betrat. Das vertraute Surren eines Shuriken drang an ihre Ohren, ehe es offenbar in einer der weit entfernten Zielscheiben stecken blieb und ihr verdeutlichte wodurch die Geräusche entstanden waren. „Tenten?“ Die tiefe Stimme eines Mannes ließ die Brünette beinahe quiekend aufspringen, während sie erschrocken dabei zusah, wie sich eine geisterhafte Silhouette aus dem Schatten des Hauptquartiers löste und sich ihr näherte. „N-Neji …?!“, stotterte die hübsche Frau überrascht, nachdem das Gesicht des Clanerben in der untergehenden Sonne zum Vorschein kam und er irritiert eine Augenbraue hob, „Was machst du hier?“ „Ich bin bei der ANBU. Was machst du hier?“ „I-ich- …“, setzte sie immer noch völlig überrumpelt an und zwang sich innerlich seufzend zur Ruhe, „Ich habe Geräusche gehört. Trainierst du etwa um diese Uhrzeit noch?“ „Nicht wirklich …“ „Warum wirfst du dann mit Shuriken …?“ „Keine Ahnung.“ Die Ama kam nicht umhin sich über sein sonderbares Verhalten zu wundern und runzelte argwöhnisch die Stirn. „Ist alles in Ordnung?“ „Keine Ahnung …“ „Hast du heute schon was gegessen?“ Ihre Frage veranlasste ihn offenbar dazu seine Nahrungsaufnahme gedanklich Revue passieren zu lassen, ehe er unentschlossen mit den Schultern zuckte und ihr ein schiefes Lächeln entlockte. „Nur zu deiner Information; Lee schwärmt seit zwei Wochen von dem Curry bei Katakana.“, lachte sie leise und registrierte erfreut wie der Clanerbe nach ihren Worten schmunzelnd den Kopf schüttelte und seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub. Sie wusste das er und Lee eine Schwäche für Curry hatten. „Du bezahlst.“, erklärte er nonchalant und spazierte im nächsten Moment an der hübschen Kunoichi vorbei. Tenten sah ihm derweil verdattert nach und realisierte nur langsam, dass seine Aussage ihre Anwesenheit voraussetzte. „Um dich zu bewegen, setzt du einen Fuß vor den anderen.“, belehrte der Hyuuga sie gespielt ernst und verwies mit einem Blick über seine Schulter auf die augenscheinliche Starre der jungen Frau. „Was du nicht sagst …?!“, entfuhr es ihr ungewohnt sarkastisch, ehe sie amüsiert den Kopf schüttelte und sich ihrem alten Teamkollegen glucksend anschloss. Bereits eine Viertelstunde später schob sich der Hyuuga den zweiten dampfenden Löffel Reis mit Curry in den Mund und kaute zur Belustigung der Ama ein paar Mal skeptisch auf dem Essen. „Es ist köstlich!“, beteuerte Tenten lachend und studierte den attraktiven Mann grinsend bei seiner peniblen Geschmacksverkostung, „Gib’ es zu!“ „Du bist nicht kompetent genug um dieses Curry zu bewerten.“ „Und wie lautet dann das Urteil des Feinschmeckers?“ „Es ist … köstlich.“ „Ich habe es doch gesagt!“ „Aus deinem Mund haben diese Worte keinerlei Bedeutung. Du isst auch Yakitori mit Mayonnaise.“, erinnerte Neji sie mit einem vorwurfsvollen Ton in der Stimme und verzog angeekelt das Gesicht. „Ein einziges Mal! Wir waren noch auf der Akademie! Und ich war erst elf!“ „Deine Geschmacksnerven haben zu jener Zeit ihre Kompetenz verloren.“ „Sehr witzig …“, stöhnte die hübsche Kunoichi schmollend und lud sich unter dem neckischen Schmunzeln des Hyuugas schnippisch eine weitere Portion Curry auf den Löffel, „Offenbar war es das Schicksal meiner Geschmacksnerven!“ Sie kam nicht umhin dem verdutzten Clanerben ein hinterhältiges Lächeln zuzuwerfen, während sie auf sein damaliges, übertrieben häufiges Gerede vom Schicksal verwies und sich genießerisch ihrem Essen widmete. „Schikanierst du mich etwa gerade?“ „Das Schicksal schikaniert dich, Neji-kun!“ Ihre Worte fielen derart schelmisch aus, dass der Hyuuga spürte wie ein Grinsen an seinem Mundwinkel zupfte, während er die braunhaarige Frau vor sich intensiv musterte und aufrichtige Dankbarkeit empfand. Sie war eine willkommene Abwechselung von den immer wiederkehrenden Gedanken an Sakura. Tenten war wie eine Brücke in eine andere Zeit, in eine Vergangenheit in der die rosahaarige Kunoichi in seinem Leben keine größere Rolle gespielt hatte. Eine Vergangenheit, die momentan erträglicher war als die Gegenwart. Am nächsten Tag, in Sakuras Wohnung Flinke Finger flochten das weiche, blassrosa Haar zu einem lockeren Zopf, ehe sie durch die Ärmel der ANBU-Weste schlüpften und das graue Kleidungsstück über den Körper der jungen Frau zogen. Es war bereits später Vormittag als Sakura die letzten Utensilien in ihrem schwarzen Rucksack verstaunte und die Waffentasche um ihren Oberschenkel band. Sie überprüfte zwei Mal die Vollständigkeit ihrer Ausrüstung, ehe sie fürsorglich ihr Katana auf dem Rücken befestigte und in die flachen ANBU-Schuhe schlüpfte. Mit einem letzten Blick in den Spiegel richtete sie beiläufig den linken Unterarmschoner und wickelte sich einen blutroten, langen Schal um den Hals, bevor sie nach der silbernen Kette auf ihrem Nachttisch griff und dem Schmuckstück einen nachdenklichen Blick zuwarf. „Ich sollte sie Takahiro bei Gelegenheit zur Aufbewahrung anvertrauen …“, überlegte sie laut und rieb sich seufzend die Stirn, „Für den Moment, muss das hier genügen.“ Sie fummelte in ihrem Nachtschrank nach einer alten Schmuckschatulle und ließ den diamantenen Anhänger mitsamt der glänzenden Kette in der Dunkelheit des kleinen Kästchens verschwinden, bevor sie die oberste Schublade ihrer Kommode öffnete und den wertvollen Gegenstand schmunzelnd zwischen ihrer Unterwäsche versteckte. Sie wusste, dass es wohl kein angemessener Aufbewahrungsort für ein so kostspieliges Erbstück war, aber irgendetwas sagte ihr, das Uchiha Mikoto ihr diese Tat leise glucksend verziehen hätte. Ihre Gedanken wurden unterbrochen als das unangenehme Schrillen der Türklingel durch die Wohnung hallte und Sakura instinktiv nach dem Chakra des Besuchers tastete. Noch bevor sie das Schlafzimmer verließ, hatte sie das vertraute Energiemuster dem Nara zuordnen können und näherte sich zielstrebig der Tür. „Wer ist da?“, fragte sie gespielt ahnungslos und hatte bereits die matte Klinke ergriffen als ihr die gelangweilte Antwort ihres Teamkollegen ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte. „Ein fettarmer Latte Macchiato mit doppeltem Espresso und Karamellsirup.“ Die Haruno lachte daraufhin leise und öffnete dem Besucher kopfschüttelnd die Tür, ehe sie ihm das besagte Getränk zwinkernd aus der Hand nahm und ihn nebenbei höflich eintreten ließ. „Fünf Minuten!“, vertröstete sie ihn erheitert und drückte dem schmunzelnden Nara einen neckischen Kuss auf die Wange, ehe sie ihn mit seinem eigenen Kaffeebecher auf dem Flur zurück ließ und eilig in ihrem Schlafzimmer verschwand, „Was ist mit Naruto?“ Die neugierige Stimme der Medic-Nin hallte zu dem jungen Mann herüber, während er sich lässig in den Türrahmen der Küche lehnte und beiläufig an seinem Getränk nippte. „Der ist noch bei Tsunade und lässt sich von ihr alle nötigen Unterlagen aushändigen. Wir sollen ihn in einer halben Stunde am westlichen Tor treffen.“ Shikamaru vernahm daraufhin einen bestätigenden Laut der hübschen Kunoichi und beobachtete, wie sie im nächsten Moment mit einem Rucksack über der Schulter wieder auf dem Flur erschien und neben ihn an die kleine Garderobe trat. Sie wühlte gerade nach ihrem Hausschlüssel, als zum zweiten Mal an diesem Morgen das Geräusch ihrer Klingel durch die Wohnung hallte und der Nara unaufgefordert die Tür öffnete. „Temari? Ino? Tenten?“, entfuhr es ihm hörbar verwirrt, ehe die drei Frauen ihn kopfschüttelnd musterten und kurze, undefinierbare Blicke austauschten. „Wir freuen uns auch dich zu sehen!“, flötete die Yamanaka aufgrund der unhöflichen Begrüßung sarkastisch und entlockte ihrem alten Teamkollegen ein genervtes Augenrollen, „Kiba hat erzählt das die Hokage euch zu den diesjährigen Handelskonferenzen entsendet.“ „Ihm ist bewusst, dass ANBU-Angelegenheiten für gewöhnlich streng vertraulich behandelt werden, oder …?“, brummte Shikamaru ebenfalls ironisch und verzog sein Gesicht zu einer finsteren Fratze. „Und dir ist bewusst, dass du ein elender Langweiler bist, oder?“, schnalzte die Yamanaka schlagfertig und schob sich an dem jungen Mann vorbei in die Wohnung. „Fahr’ die Krallen wieder ein, Ino …“, mischte sich nun auch Sakura seufzend ein, während sie zwei Landkarten in ihrem Rucksack verstaute und die Besucherinnen mit einem flüchtigen Blick besah, „Waren wir verabredet?“ „Offensichtlich nicht!“, erklärte die Angesprochene schnippisch und musterte ihre rosahaarige Freundin mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck, „Du hast dich zwei Wochen lang nicht gemeldet, Sakura?! Wir haben uns Sorgen gemacht!“ „Ino hat Recht …“, fügte Temari der Unterhaltung nicht minder verstimmt hinzu und besah die überraschte Haruno mit einem strengen Blick, „Das letzte Mal als wir dich gesehen haben, hast du von jetzt auf gleich Tentens Wohnung ver- …“ Sie brach ab als ihr Shikamarus verwirrtes Gesicht ins Auge fiel und rieb sich einen Moment lang grummelnd die Stirn, bevor sie Sakura einen unmissverständlichen Blick zu warf und die Arme vor der Brust verschränkte. „Können wir kurz alleine mit dir reden?“ Ihre ernsten Worte ließen die Rosahaarige genervt aufstöhnen, ehe sie Temari abschätzend musterte und zweifelnd auf die Uhr über der Garderobe sah. „Ich muss bereits in zwanzig Minuten- …“ „Sakura, bitte …“, mischte sich Tenten plötzlich unerwartet in das Gespräch ein und besah die Angesprochene mit einem flehenden Blick. Diese ließ lediglich ein leises Seufzen vernehmen, während sie ihr Einverständnis mit einem flüchtigen Nicken signalisierte und Shikamaru einen entschuldigenden Blick zu warf. „Ich warte im Treppenhaus.“, verkündete der Nara gähnend und trat bereits über die Schwelle, ehe er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ und es still in der geräumigen Wohnung wurde. „In Ordnung!“, begann die Medic-Nin beschwichtigend und hob gestikulierend die Arme, „Ich weiß ihr seid sauer, aber- …“ „Wir sind sauer?“, fiel ihr Ino hämisch ins Wort und betrat unaufgefordert die Küche, bevor sie sich auf einen der Stühle fallen ließ und die Haruno missmutig betrachtete, „In meiner Erinnerung warst du diejenige die wütend aus Tentens Wohnung gestürmt ist und dann kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat.“ „…“ Die Worte der Blondine ließen Sakura einen Moment innehalten, bevor sie innerlich stöhnend begriff wie ihr Verhalten auf die jungen Frauen gewirkt haben musste. „Das ich mich nicht gemeldet habe, hatte nicht das Geringste mit euch zu tun.“, erklärte die schöne ANBU reuevoll und fuhr sich erschöpft durch das blassrosa Haar. „Womit dann?“, hinterfragte Gaaras Schwester ihre Worte argwöhnisch und beobachtete wie die Angesprochene gequält das Gesicht verzog. „Das kann ich euch nicht sagen …“ „Natürlich nicht!“, giftete Ino daraufhin sarkastisch und fing sich von Temari und Tenten einen tadelnden Blick ein, „Du bist zu sehr damit beschäftigt ein Netz aus Geheimnissen und Lügen zu spinnen, nicht wahr?“ „Interessant, dass ausgerechnet du mir so etwas vorwirfst, Ino.“, erwiderte Sakura kühl und verschränkte unter dem verärgerten Blick der Blondine überlegen die Arme vor der Brust. „Was soll das heißen?“ „Das solltest du besser wissen als ich …“ Die Haruno konnte dem Gesicht ihrer Freundin entnehmen, dass diese schlagartig begriff worum es ging. Inos ungläubiges Blinzeln signalisierte der ANBU, dass die Yamanaka ihre Beziehung zu Kiba bisher für ein wohlbehütetes Geheimnis gehalten haben musste. „Seit wann- …?“ „Das spielt keine Rolle.“, fiel ihr Sakura bissig ins Wort, ehe die Sabakuno seufzend zwischen die beiden Frauen trat und warnend die Hände hob. „Schluss damit!“, brummte sie genervt und rieb sich nachdenklich die Stirn, „Es bringt niemandem etwas, wenn ihr euch gegenseitig die Augen auskratzt.“ „Temari hat Recht …“, stimmte Tenten der Sabakuno leise zu und wandte sich schließlich unsicher an die Rosahaarige, „Sakura … wenn es hier um Neji geht; dann sag es einfach …“ „Wie bitte …?!“, entfuhr es der hübschen Medic-Nin verblüfft, ehe sie den skeptischen Gesichtern der Besucherinnen begegnete und sich stöhnend das Haar aus dem Gesicht strich, „Mein Verhalten euch gegenüber hat rein gar nichts mit Neji zu tun, kapiert?“ Sie registrierte, wie sich die drei Frauen ein paar flüchtige, betretene Blicke zuwarfen, bevor Ino geräuschvoll ausatmend den Kopf auf die Tischplatte legte und ein raues Brummen von sich gab. „Wir dachten- …“, setzte sie mit gedämpfter Stimme an und wurde im selben Moment von Sakura unterbrochen. „Ihr dachtet ich hätte gelogen!?“, zischte die ANBU hörbar gereizt und lehnte sich schnaubend gegen den Kühlschrank, „Als ich euch gesagt habe, dass ich nichts für Neji empfinde, habt ihr mir nicht geglaubt, oder?!“ Die darauf folgende Stille bestätigte die Worte der Haruno auf eine beklemmende Art und Weise und ließ die jungen Frauen beschämt ihre Köpfe senken. „Es tut mir leid …“, sprach Tenten plötzlich traurig und blies geräuschvoll die angehaltene Luft aus ihren Lungen, „Es tut mir leid, dass ich dir nicht vertraut habe. Es tut mir leid, dass ich dir die Schuld an allem gegeben habe. Und … es tut mir leid, dass ich dir in den letzten Wochen keine Freundin war …“ Die aufrichtigen Worte der Ama erstickten Sakuras Wut noch im Keim, ehe sie für einen Moment gequält die Augen schloss und sich von dem Kühlschrank abstieß. „Mir tut es auch leid …“, gab die Haruno leise zu und beobachtete schwermütig wie die Braunhaarige ihre Lippen zu einem traurigen Lächeln verzog, „Ich wollte dir nie wehtun …“ „Ich weiß.“ „Sakura, ich will ehrlich sein …“, sprach die braunhaarige Frau nach kurzem Zögern entschlossen und registrierte wie ihr die restlichen Anwesenden fragende Blicke zuwarfen, während sie sich bedrückt auf einen der Stühle sinken ließ „Ich habe Neji gestern Abend getroffen. Und ich war lange genug mit ihm in einem Team um erkennen zu können, dass er unglücklich ist …“ Das hartnäckige Schweigen der schönen ANBU ließ Tenten einen Moment lang verunsichert innehalten, bevor sie sich mit zittriger Hand eine Haarsträhne hinter das linke Ohr strich und schweren Herzens fortfuhr. „Er liebt dich wirklich …“ „Tenten- …“ „Hör’ mir zu!“, unterbrach die Ama sie seufzend und zwang sich zu einem schwachen Lächeln, „Sakura, er ist einer meiner engsten Freunde. Und ich will, dass er glücklich ist. Auch wenn das bedeutet ihn dir zu überlassen … verstehst du?“ Ino und Temari schienen genauso erstarrt wie Sakura, während sie Tenten gerührt musterten und die schwerwiegende Bedeutung ihrer ehrlichen Worte realisierten. Sie war bereit ihr eigenes Glück für das des Hyuugas zu opfern. „Tenten …“, hauchte die Haruno erneut betreten und hielt einen Augenblick lang stockend den Atem an, ehe sie geräuschvoll die angesammelte Luft ausstieß und sich neben der Ama auf einen der Stühle plumpsen ließ. „Ich meine es ernst, Sakura. Es ist in Ordnung wenn du Gefühle für ihn hast.“, versicherte ihr die hübsche Kunoichi unerwartet tapfer und zwang sich sogar zu einem sanften Lächeln, bevor die Angesprochene ihr eine rasche Antwort gab. „Ich liebe Neji nicht.“, wiederholte die junge Medic-Nin hörbar erschöpft und war das Thema langsam leid, „Ich hätte ihn niemals küssen dürfen. Ich war … durcheinander … und eine Zeit lang habe ich mir sogar eingeredet etwas für ihn zu empfinden, denke ich. Aber dem ist nicht so …“ Ein angenehmes Schweigen legte sich über die kleine Küche, während Sakura den erleichternden Nachgeschmack der Wahrheit auf ihrer Zunge genoss und ihre wirren Gedanken sortierte. Sie beschloss im Stillen nicht noch weiter auf ihren ehemaligen Teamleader einzugehen. Die momentane Situation zwischen Neji und ihr war für die Rosahaarige selbst noch zu befremdend und heikel, als das sie dies freiwillig mit jemandem zu teilen gedachte. „Ich verstehe …“, nickte Tenten schließlich versucht neutral, aber niemandem der Anwesenden entging die unverkennbare Erleichterung, die für einen kurzen Moment in ihren braunen Augen aufgeleuchtet war. „Verzeih’ das wir dir nicht geglaubt haben …“, warf nun auch Temari entschuldigend ein, woraufhin sich alle anderen ohne ein weiteres Wort von ihren Stühlen erhoben und Ino die erste war, die ihre Arme stöhnend um Sakura und Tenten zugleich schloss. „Tut mir leid, aber ich muss die herzergreifende Stimmung zerstören bevor mir die Tränen kommen.“, rechtfertigte die Blondine ihre feste Umarmung leise lachend, ehe Temari kopfschüttelnd die Augen verdrehte und Ino sie ohne zu zögern gewaltsam an der freundschaftlichen Geste beteiligte. „Du bist albern, Yamanaka!“, japste Tenten erheitert, während sie leicht schmerzhaft gegen den Körper der Rosahaarigen gepresst wurde und diese lediglich ein genervtes Zischen ausstieß. „Was denn? So zelebriert man eine Versöhnung!“, gluckste Ino schadenfroh und drückte ihre drei Freundinnen noch einmal ein wenig kräftiger als nötig, bevor sie von ihnen abließ und zufrieden grinsend einen Schritt zurück trat. Temari registrierte währenddessen erleichtert wie der Druck von Sakuras spitzem Ellenbogen verschwand und fing leise lachend den reuevollen Blick der Rosahaarigen auf. Kurz zuvor, im Büro der Hokage Mit einem lustlosen Brummen nahm Naruto die versiegelte Schriftrolle entgegen und verstaunte sie fürsorglich im Inneren seiner Weste, ehe er sich von dem gepolsterten Sessel erhob und seinem Oberhaupt einen genervten Blick zuwarf. „Wieso habe ich mich noch mal zu diesem Schwachsinn bereit erklärt?“ Das finstere Brummen des blonden Mannes harmonierte nahezu perfekt mit seinem Zynismus und entlockte Tsunade ein schadenfrohes Lachen. „Weil dich deine abartig große Herzensgüte zu jener Entscheidung verleiten ließ?“, mutmaßte die hübsche Hokage grinsend und sortierte zusammen mit der nicht minder amüsierten Shizune beiläufig ein paar Unterlagen. „Vermutlich …“, seufzte der Uzumaki unter dem heiteren Gelächter der beiden Anwesenden und trat griesgrämig auf die große Flügeltür zu, „Wir sehen uns in ein paar Wochen.“ „Viel Erfolg bei den Verhandlungen! Und blamiere mich nicht, verstanden?“, rief ihm Tsunade noch lautstark nach, bevor er schnalzend den weitläufigen Korridor betrat und das schwere Holz hinter sich kommentarlos ins Schloss fallen ließ. Seine blauen Augen begegneten der wartende Frau an der gegenüberliegenden Wand und nahmen unverzüglich einen liebevollen Glanz an, während sich Hinata von der edlen Holzbank erhob und leichtfüßig an ihn herantrat. „Bist du nervös?“, flüsterte sie ihm sanft zu und schloss für einen Moment entspannt die Lider, als der attraktive Mann ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr strich und seine Lippen leise stöhnend auf ihre Stirn legte. „Ich bin ein Wrack.“, korrigierte Naruto ihre Worte und verzog seinen Mund zu einem gequälten Lächeln. „Du schaffst das!“, ermutigte ihn die schöne Clanerbin ungewohnt selbstsicher und nahm gefühlvoll sein Gesicht in ihre kleinen Hände, „Du bist der Sohn des vierten Hokage. Dir wurde die Diplomatie praktisch mit in die Wiege gelegt. Und ich kenne niemanden der andere Menschen so nachhaltig von seinen Idealen überzeugen kann wie du …“ „Es überrascht mich nicht, dass du dich in mich verliebt hast.“, neckte der Uzumaki die junge Frau gespielt arrogant und erhielt sogleich die gewünschte Reaktion. Ein zarter Rotschimmer breitete sich auf den blassen Wangen der Hyuuga aus und ließ die Mundwinkel des talentierten Shinobis vorfreudig nach oben wandern. „Du machst das mit Absicht …?!“, registrierte Hinata derweil japsend und hatte gerade noch genug Zeit stockend Luft zu holen, bevor sie weiche Lippen auf den ihren spürte und den stürmischen Kuss seufzend erwiderte. Blondes, weiches Haar floss wie Regenwasser durch ihre Finger, während die verführerische Zunge des Mannes vor ihr sie unaufhaltsam in einen nervenaufreibenden Rausch hüllte. Die junge Frau schien wie in Trance, bis ihr Rücken unerwartet schmerzhaft gegen die Wand in dem leeren Korridor stieß und sie begriff, dass der Uzumaki sie unbemerkt zurückgedrängt haben musste. Sie hörte sich selbst unregelmäßig keuchen, während Narutos Hand offenbar sorglos nach dem ersten Knopf ihrer Bluse tastete und ihn geschickt öffnete. Er löste sich von ihren Lippen und folgte zufrieden brummend einer unsichtbaren Spur ihren schmalen Hals hinab, während sich die Fingernägel der Clanerbin in seine Ärmel bohrten und ihn dazu veranlassten die starken Muskeln unter seiner Haut unbewusst anzuspannen. Erst als zwei weitere Knöpfe, durch die Mithilfe des Blonden erschreckend wehrlos aus ihrer Position sprangen und seine Hände die weiche Haut unter ihrer Kleidung betasteten, katapultierte es Hinata zurück in die Gegenwart und ließ sie hochrot zusammenzucken. „Naruto-kun …?!“, raunte sie geblendet von Sehnsucht, doch Zweifel und Angst verdrängten das Bedürfnis dem Shinobi nahe sein zu wollen und verliehen ihrer Stimme einen zittrigen Unterton. Dem Uzumaki entging diese bedeutende Veränderung nicht, während er grummelnd den Kopf auf ihre Schulter fallen ließ und konzentriert seine Gedanken zu sammeln versuchte. Er realisierte, dass ihm die Kontrolle soeben erschreckend schnell abhanden gekommen war und brauchte Zeit um sich seiner Umgebung bewusst zu werden. Sie befanden sich immer noch im Hauptgebäude. Auf einem öffentlichen Korridor. Mit einem gedämpften Stöhnen hob er schließlich schwerfällig den Kopf und sah neugierig hinab in wunderschöne fliederfarbene Augen. Hinata erwiderte seinen hungrigen Blick mit dunkelroten Wangen und zuckte ein weiteres Mal zusammen, als sie registrierte wie seine Pupillen zu den offenen Knöpfen ihrer Bluse wanderten und er schamlos den freigelegten Ansatz ihres Busens musterte. Sie kam nicht umhin empört zu Schnauben und Naruto durch den Einsatz ihrer flinken Finger die Sicht auf jenes Fleckchen Haut zu verwehren, woraufhin dieser neckisch schmunzelte und demonstrativ mit den Augen rollte. „Entschuldige.“, murmelte er ihr gedämpft zu und stieß sich zusammen mit Hinata von der Wand ab, ehe er der schönen Clanerbin einen reuevollen Kuss auf das weiche Haar drückte und sie leise seufzen hörte. „D-du musst dich nicht entschuldigen. Es ist nur- …“ „Schon gut …“, fiel ihr der junge Mann sanft ins Wort und beendete somit ihren hilflosen Versuch sich zu erklären, „Alles zu seiner Zeit …“ „Ich weiß, du bist genervt …“ Ihr schuldbewusster Ton ließ Naruto ertappt nach Luft schnappen, während er sie eine Armlänge von sich schob und die junge Frau bestürzt musterte. „Wie kommst du darauf?“ „Mir ist klar, dass wir noch nicht wirklich über … über … dieses Thema geredet haben, aber- …“ „Sex.“ „Naruto-kun?!“, quiekte die Hyuuga verlegen und lief wie erwartet knallrot an. „Was?!“, lachte der Angesprochene leise und kam nicht umhin ihr Verhalten als niedlich zu empfinden, „Du kannst es ruhig aussprechen, Hinata. Durch das Wort allein wirst du deine Unschuld nicht verlieren.“ „Naruto …“, schmollte die Blauhaarige sichtlich pikiert und sah wie ihr Freund schmunzelnd einen Arm und sie schlang und sie bestimmend in seine Arme zog. „Dafür braucht es ein bisschen mehr …“, grinste er verführerisch und drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er ihr die gewünschte Ernsthaftigkeit entgegenbrachte und sich seufzend durch das blonde Haar fuhr, „Ich weiß, du bist noch nicht soweit …“ „…“ Ihr betretenes Schweigen bestätigte ihm, was er sowieso längst wusste. „Ich akzeptiere das, Hinata ...“, erklärte er ihr einfühlsam und registrierte amüsiert, wie sie offenbar beschämt ihr Gesicht in seiner Weste vergrub. „Danke …“, nuschelte sie gegen seinen Brustkorb und wirkte zu Narutos Erleichterung sichtlich gelöst. Und obwohl er ihr Gesicht nicht sehen konnte, war er überzeugt davon, dass ihre Wangen in jenem Moment dunkelrot leuchten mussten. „Ich muss los.“, raunte er nach wenigen Minuten der Zweisamkeit und registrierte wie Hinata den Kopf hob und verstehend nickte. Wie erwartet lag noch ein feiner Rosaschimmer auf ihrer zierlichen Nase und verlieh ihr jenes engelsgleiche Aussehen, welches das Herz des Uzumakis stets einen Schlag aussetzen ließ. Er beugte sich wie von selbst zu ihr hinunter und überwand die letzten Zentimeter die ihre Lippen voneinander trennten mit einem Elan der Hinata zu einem glücklichen Kichern verleitete. „Ah! Das hätte ich beinahe vergessen …“, nuschelte Naruto plötzlich zu sich selbst und löste sich nur widerwillig von seiner bezaubernden Freundin um einen winzigen Gegenstand aus seiner Hosentasche hervorzuziehen und ihn der Clanerbin in die Hand zu drücken. „Ein Schlüssel …?“, entfuhr es der Blauhaarigen verständnislos, während sie das kleine Messingstück zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und es irritiert betrachtete. „Zu meiner Wohnung.“, klärte der attraktive Shinobi sie schulterzuckend auf und legte nonchalant den Kopf schief, „Ich weiß nicht wie lange die Verhandlungen dauern werden und jemand muss sich um das seltsame Grünzeug kümmern, dass du heimlich in meine Küche geschmuggelt hast.“ „Das ist eine Orchidee, kein seltsames Grünzeug.“ „Das hängt vom Betrachter ab …“, antwortete der Uzumaki gespielt unschuldig und zog die junge Frau leise lachend den Flur hinunter, „Versprich mir nur, dass du nicht meine Unterwäsche durchwühlst.“ „Naruto-kun?!“ Zur selben Zeit, in Sakuras Wohnung Das leise Klicken der Wohnungstür veranlasste Shikamaru dazu seine schweren Augenlider zu heben, ehe er sich genüsslich gähnend von der Wand im Treppenhaus abstieß und sichtlich verschlafenen in vier grinsende Gesichter linste. „Du wirst dich nie ändern, oder?“, neckte ihn Temari mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen, ehe sie dem überrumpelten Mann einen flüchtigen Kuss auf die Wange drückte und unter dem verdatterten Blick des Naras den Treppenabsatz betrat, „Viel Erfolg bei den Handelskonferenzen! Und richtet meinen beiden Brüdern aus, dass ich an meinem nächsten Geburtstag ein originelleres Geschenk erwarte.“ Sie hob zum Abschied noch einmal die Hand und zwinkerte den Freunden unmissverständlich zu, bevor sie offenbar gut gelaunt die erste Stufe in Angriff nahm und Ino und Tenten ihr lachend folgten. „Wir sehen uns in ein paar Wochen! Grüßt Gaara und die Anderen!“, rief die Braunhaarige noch, ehe sie zusammen mit den zwei kichernden Frauen dem Sichtfeld von Shikamaru und Sakura entschwand und lediglich Inos glockenhelles Lachen noch für einen Moment das hohe Treppenhaus erfüllte. „Offenbar konntet ihr eure Differenzen klären …?!“, mutmaßte der Nara nachdem wieder Ruhe in das Gebäude eingekehrt war und hob scheinbar belustigt eine Augenbraue, „Ernste Angelegenheit, huh?“ „Frag nicht!“, stöhnte Sakura kopfschüttelnd und warf sich unmissverständlich den Rucksack über die linke Schulter, „Wann ist mein Leben eigentlich so unerträglich kompliziert geworden?“ „Ich lehne mich mal ein wenig aus dem Fenster, indem ich behaupte, dass die gesetzeswidrige Unterbringung und medizinische Versorgung eines gesuchten S-Rank Nuke-Nins, bei genauer forensischer Analyse, diesen Wendepunkt in deinem Leben markiert haben könnte.“ „Sehr witzig!“, fauchte die schöne ANBU und besah ihren überheblich schmunzelnden Teamkollegen mit einem finsteren Blick, ehe sie die Wohnungstür leise knurrend hinter sich abschloss und der Aussage des Naras im Stillen zustimmte. Bereits wenige Minuten später betrat sie zusammen mit Shikamaru den gepflasterten Platz vor dem westlichen Tor und ließ ihre grünen Augen beiläufig die belebte Umgebung inspizieren. Viele Passanten faulenzten auf dem angrenzenden Parkgelände und badeten in den warmen Sonnenstrahlen, während vereinzelte Gruppen kleinerer Kinder um die Rasensprenger der Anlage herumtollten und ihre Eltern dabei nicht zur Ruhe kommen ließen. Die idyllische Atmosphäre ignorierend überschritt die Haruno zusammen mit ihrem Begleiter kurz darauf die wuchtige Torschwelle und warf einen sehnsüchtigen Blick in den vertrauten Wald der ihr Heimatdorf umgab. „Bist du froh Konohagakure für ein paar Wochen entfliehen zu können …?“ Die unerwarteten Worte des Naras drangen nur langsam zu der Kunoichi durch, während sie sich in Gedanken versunken die gleiche Frage stellte und seufzend zu einer Antwort kam. „Ich denke schon …“, murmelte sie hörbar erschöpft und lauschte dem bekannten Ruf eines Vogels, „Dieser Auftrag ist eine willkommene Ablenkung ...“ „Er wird schon noch zur Vernunft kommen, Sakura.“ „Lass uns bitte nicht über Neji reden …“, stöhnte die Rosahaarige plötzlich genervt und machte kein Geheimnis daraus, dass sie nicht vorhatte sich diesbezüglich jemanden anzuvertrauen. „Wie du willst …“, gab sich der junge Mann schulterzuckend geschlagen und nahm im nächsten Moment ein bekanntes Chakra wahr. „Entschuldigt die Verspätung!“, rief Naruto den beiden Freunden winkend zu und kämpfte sich derweil zusammen mit der Hyuuga durch die schlendernde Menge, ehe sie das Tor erreichten und vor die beiden wartenden Freunde traten. Sakura registrierte wie ihr neuer Teamleader Shikamaru einen fragenden Blick zuwarf, ehe dieser lediglich knapp nickte und gewohnt gelangweilt die Hände in seine Hosentaschen schob. Ihr war nicht bewusst, dass der Nara am heutigen Morgen, auf Narutos Bitte hin, Takahashi Itama aufgesucht- und ihm von ihrer bevorstehenden Abreise berichtet hatte. Der eifrige Assistent hatte umgehend ein paar Anrufe getätigt um die Renovierung von Sakuras Wohnung schnellstmöglich in die Wege zu leiten. Shikamaru und Naruto waren sich zwar einig gewesen, dass ihrer rosahaarigen Freundin diese Instandsetzung mehr als missfallen würde, aber ihre Wohnung in diesem katastrophalen Zustand zu lassen, warf unaufhaltsam Fragen auf, die der Haruno irgendwann gefährlich werden konnten. Sollte der Rat jemals von Uchihas Besuch in Konohagakure erfahren, würde Sakuras Wohnung mit den darin deutlich erkennbaren Kampfspuren sehr wahrscheinlich das Misstrauen der Mitglieder wecken. Zumal ihre frühere Beziehung zu Sasuke die Medic-Nin sowieso in den Fokus der Clanoberhäupter rückte, mutmaßte der Nara in Gedanken versunken und registrierte nebenbei, wie Naruto sich für einen sanften Abschiedskuss zu Hinata hinunter beugte. Er warf Sakura einen verstohlenen Blick zu und beobachtete wie sich ihre vollen Lippen zu einem feinen Lächeln formten, während sie ihren blonden Freund dabei beobachtete, wie er der errötenden Hyuuga eine Hand in den Nacken schob und den Kuss hungrig vertiefte. Als hätte sie Shikamarus neugierigen Blick auf sich gespürt, wandte die Haruno ihm plötzlich grinsend ihr Gesicht zu und ließ fragend eine Augenbraue in die Höhe wandern. „Was ist …?“, neckte sie ihn sichtlich amüsiert und zwinkerte ihm wissend zu, „Sieh mich nicht so erwartungsvoll an! Temari hat dir bereits deinen Abschiedskuss gegeben!“ „Halt die Klappe, Sakura.“, murmelte der Nara daraufhin genervt und tat ihre Bemerkung mit einem gelangweilten Schulterzucken ab. Hinata hatte nach den Worten der Kunoichi jedoch die Ohren gespitzt und löste sich unter Narutos lautstarkem Protest ruckartig von den Lippen ihres Freundes um Shikamaru aufgeregt und mit einem unübersehbaren Rosaschimmer auf den Wangen ins Visier zu nehmen. „Temari hat dich geküsst?“, fragte sie mit einer riesigen Portion Euphorie in der sonst so fipsigen Stimme und sah wissbegierig zwischen ihm und Sakura hin und her. Der Nara runzelte aufgrund des unverhohlenen Interesses einen Moment lang verblüfft die Stirn, ehe er irritiert beobachtete wie die beiden anwesenden Frauen offensichtlich einen bedeutsamen Blick austauschten und zu seinem Entsetzen nur durch ihre Augen miteinander zu kommunizieren schienen. Er sah wie Sakura leicht den Kopf schief legte und die junge Hyuuga das Kinn ein wenig anhob, bevor sie ihm synchron wieder ihre Gesichter zuwandten und ein winziges amüsiertes Lächeln zur Schau trugen. Shikamaru spürte wie ihm urplötzlich das Blut in den Kopf stieg. Heiß und siedend. Und er wurde das seltsame Gefühl nicht los, dass die beiden Kunoichis ihn gerade so mühelos lasen, wie ein aufgeschlagenes Buch. Hilflos suchte er den Blickkontakt des Uzumakis, doch als Narutos blaue Augen ihm ebenfalls amüsiert entgegenfunkelten schallte er sich instinktiv zur Ruhe und holte einen Moment lang stockend Luft. „Was?“, platzte er schließlich ängstlicher als beabsichtigt hervor und vernahm seufzend Sakuras leises Lachen, „Es war ein einfacher, unbedeutender Kuss auf die Wange. Warum macht ihr so einen Wirbel darum?“ „Er wird es vermasseln …“, prophezeite Naruto trocken und nickte zur Bestätigung seiner eigenen Worte. „Vielleicht sollten wir einfach nur ein wenig mehr Vertrauen in ihn haben?“, schlug Hinata nachdenklich vor, während zu Shikamarus Leidwesen keiner der Anwesenden seinen skeptischen Blick von ihm nahm. „Macht euch keine falschen Hoffnungen ...“, setzte die schöne Haruno schulterzuckend an und besah ihn mit einem mitleidigen Blick, „Sein bemerkenswerter Intelligenzquotient schrumpft auf das Niveau einer Amöbe, wenn es um das einfachste Thema der Welt geht.“ „Wie bitte?“, fuhr Shikamaru sie hörbar verdattert an und hob anmaßend beide Augenbrauen. „Wir sollten aufbrechen, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit in Sunagakure sein wollen.“, beendete Naruto das skurrile Thema und wandte sich grinsend von dem sichtlich überforderten Nara ab. „Passt auf euch auf!“, bat Hinata zum Abschied und umarmte jeden der Anwesenden mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, „Und viel Erfolg bei den Verhandlungen!“ Sakura schmunzelte wissend, als Hinata dem Uzumaki einen allerletzten Kuss auf die Lippen hauchte und sehnsüchtig zu dem attraktiven Mann aufsah. „Ich bin stolz auf dich.“, flüsterte die junge Clanerbin ihm zu und erhielt als Dank ein breites Grinsen, ehe die drei Shinobis einen flüchtigen Blick austauschten und im nächsten Augenblick spurlos verschwunden waren. Lediglich der warme Sommerwind schlug Hinata kräftig entgegen als sie lächelnd den Kopf hob und mit ihren fliederfarbenen Augen den paar Kirschblüten folgte, die vor den Toren Konohagakures von einer kraftvollen Brise über den staubigen Pfad gewirbelt wurden. © by Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)