Runaway von Karma (Joey x Seto) ================================================================================ Liebesgeständnis ---------------- Ich hab zwar das nächste Kappi noch nicht fertig, aber ich dachte mir, ich hab euch lange genug auf die Folter gespannt. Ihr wolltet Zucker, ihr sollt ihn haben! Ich hab's euch ja versprochen, dass es kitschig wird. Ihr wolltet rosa Herzchen, Zuckerwatte und einen lieben Seto - bittesehr! Hoffe, ich erfülle eure Erwartungen! Enjoy!! Karma ********************************************************************************* Seto blieb einen Moment lang wie betäubt auf der Couch sitzen, dann sprang er auf und rannte ebenfalls nach oben. Dabei nahm er immer zwei Stufen auf einmal, denn er wollte so schnell wie möglich wieder bei seinem Hündchen sein. 'Er hat es gesagt. Er hat gesagt, dass er mich liebt. Immer noch. Auch nach allem, was dieser Mistkerl von Vater ihm angetan hat, nach allem, was in den letzten Monaten und auch heute Morgen passiert ist, liebt er mich immer noch!' Dieser Gedanke liess das Herz des Jungunternehmers rasen. Noch nie zuvor hatte er sich so gefühlt, noch nie hatten ihm drei einfache, kleine Worte so unglaublich viel bedeutet. Und, dessen war er sich ganz sicher, noch nie in seinem Leben war ihm – ausser Mokuba – ein anderer Mensch so wichtig gewesen. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Joey lehnte sich von innen gegen die Tür seines Zimmers, zog die Beine an und schlang seine Arme um seine Knie. Dann vergrub er sein Gesicht in den Armen und liess seinen Tränen freien Lauf. 'Jetzt weiss er alles. Absolut alles. Es gibt nichts mehr, was er nicht weiss.' Haltlos schluchzend machte sich der Sechzehnjährige so klein, wie er nur konnte. 'Jetzt ist alles aus. Jetzt hab ich ihn endgültig verloren. Dafür wird er mich ganz bestimmt hassen.' dachte er. Das leise Klopfen an der Tür in seinem Rücken nahm er nicht wahr. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Seufzend stand der Jungunternehmer im Flur vor dem Zimmer des Blondschopfs und wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er noch einmal klopfen? Oder sollte er die Tür einfach öffnen? 'Ich muss wissen, was jetzt ist.' dachte er und fuhr sich durch die Haare, so dass diese im Gegensatz zu sonst unordentlich und wirr in alle Richtungen abstanden. Eine knappe Minute zögerte der Brünette noch, dann versuchte er vorsichtig, die Tür aufzudrücken – was sich jedoch als recht schwierig erwies, da der Kleinere sich ganz offenbar von innen gegen das Holz lehnte. "Joey? Kann ich reinkommen? Wir müssen uns unterhalten." Da der Sechzehnjährige jedoch auch nach dieser Aufforderung keine Anstalten machte, die Tür freizugeben, entschied sich der Ältere kurzerhand dafür, sie einfach zu öffnen und sein Hündchen von seinem Sitzplatz wegzuschieben. Diese ganze Sache musste jetzt einfach geklärt werden – ein für allemal. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Joey bemühte sich verzweifelt, den Größeren nicht in sein Zimmer zu lassen, doch dieser war zu seinem Leidwesen stärker als er. So fand sich der Blondschopf nur wenig später fast einen halben Meter von seinem vorherigen Sitzplatz entfernt wieder. Seto ging vor dem Jüngeren in die Knie und streckte die Hand nach ihm aus, zögerte aber noch, ihn zu berühren. 'Würde er das jetzt überhaupt wollen?' fragte er sich, schob den Gedanken dann aber schnell beiseite. Sein Hündchen hatte gesagt, dass er ihn liebte. Das war eine Tatsache, die nicht mehr zu leugnen war, denn der Siebzehnjährige hatte diese Worte ganz genau verstanden – und er würde sie sicher in seinem ganzen Leben nicht mehr vergessen. "Joey? Bitte sprich mit mir." bat er, doch der Angesprochene sah nicht auf. Stattdessen wurde sein Schluchzen lauter und er krallte seine Fingernägel in den Stoff seiner Jeans. "Bitte... geh. Lass... mich alleine... bitte." flehte er leise, doch der Größere dachte nicht im Traum daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Nein, auf keinen Fall. Sie würden diese ganze Sache klären, hier und jetzt und auf der Stelle, denn die Grübeleien darüber, ob das, was sein Hündchen gesagt hatte, die Wahrheit war oder nicht, liess dem Jungunternehmer einfach keine Ruhe. "Nein. Wir Zwei werden uns jetzt unterhalten." sagte er entschieden und zog den sich schwach wehrenden Blondschopf an sich, so dass er ihn wieder in die Arme nehmen konnte. "Bitte lauf nicht immer vor mir weg, Joey. Wie soll ich denn mit Dir reden – und Dir eine Antwort geben –, wenn Du immer wegläufst?" fragte er und seine Stimme hatte den gleichen sanften Unterton, den er sonst benutzte, um Mokuba zu beruhigen. Als er den sanften, liebevollen Tonfall in der Stimme seines Klassenkameraden hörte, begann Joeys Widerstand langsam zu bröckeln. Haltsuchend klammerte er sich an dem Siebzehnjährigen fest und liess zu, dass dieser ihn noch näher an sich zog und ihm tröstend über den Rücken und durch die blonden Haare streichelte. In dem Moment, in dem er die Berührungen spürte, nach denen er sich in den ganzen letzten Monaten so sehr gesehnt hatte, war dem Sechzehnjährigen endgültig alles egal. Schliesslich war sowieso schon alles zu spät. "Ich... ich liebe... Dich..." schluchzte er und presste sein Gesicht in das Hemd des Größeren. Seine Arme waren so stark und so unglaublich warm, seine Stimme war nicht kalt und abweisend, sondern so unheimlich sanft und er roch so unbeschreiblich gut, dass dieser Moment eine Ewigkeit hätte währen können, wenn es nach dem Blondschopf gegangen wäre. "Du bist ein Idiot, Joey. Warum läufst Du denn dann vor mir weg?" fragte Seto leise und wiegte sein noch immer leise schluchzendes Hündchen sanft hin und her. "Du... Du hasst mich doch." flüsterte der Angesprochene kaum hörbar und der Ältere schüttelte den Kopf. "Das ist doch gar nicht wahr. Ich hasse Dich nicht." versuchte er, den Kleineren zu beruhigen. "Ich hasse Dich schon lange nicht mehr. Ich hatte unglaubliche Angst um Dich, Joey. Du hast keine Ahnung, wie froh ich bin, dass Du endlich wieder zu Hause bei uns bist. Bei mir." Zum Ende seiner kleinen Rede war der Jungunternehmer immer leiser geworden. Im ersten Moment glaubte er, Joey hätte ihn nicht gehört, aber als der Sechzehnjährige mit einem unsicheren Ausdruck in seinen braunen Augen zu ihm aufsah, wusste der Brünette, dass er seine Worte doch verstanden hatte. Der Blondschopf sah seinen Klassenkameraden von unten herauf ungläubig an. Hatte er sich verhört? Oder hatte der Siebzehjährige, der personifizierte Eisklotz, gerade tatsächlich angedeutet, dass er ihn mochte? Wirklich mochte? Dass er in den letzten Monaten Angst um ihn gehabt hatte? Dass er ihn wirklich hier bei sich haben wollte? "Wie... wie meinst Du das?" fragte Joey leise und seine Augen weiteten sich, als das Gesicht des Größeren dem seinen immer näher kam, bis sich ihre Lippen schliesslich für einen winzig kleinen, wundervollen Sekundenbruchteil berührten. Als er die Lippen des Brünetten auf den seinen fühlte, schloss der Sechzehnjährige die Augen, schlang reflexhaft seine Arme um den Nacken des Jungunternehmers und zog ihn so noch etwas näher zu sich. Jetzt, wo er am Ziel seiner Wünsche angelangt war, wollte er um jeden Preis verhindern, dass der Augenblick zu schnell verging. Von der Aktion seines Hündchens etwas überrascht versuchte Seto zunächst, sich von ihm zu lösen, doch als er merkte, dass der Kleinere scheinbar Gefallen an dem Kuss fand, intensivierte er ihn, ohne jedoch seine Zunge ins Spiel zu bringen. Auf keinen Fall wollte er riskieren, den Jüngeren zu verschrecken und ihm Angst zu machen. Je länger die Berührung ihrer Lippen dauerte, desto deutlicher fühlte der Jungunternehmer, dass das, was er tat, richtig war. Es fühlte sich einfach nur unglaublich gut an, Joey – seinen Joey – so nah bei sich zu haben und ihn in den Armen halten zu können. Nach einer halben Ewigkeit lösten die Beiden ihre Lippen vorsichtig wieder voneinander. Und so sicher der Blondschopf auch während des Kusses gewesen war, jetzt machte sich wieder Unsicherheit in ihm breit. War das wirklich passiert? Hatten sie sich wirklich geküsst? Und was würde jetzt sein? Zögerlich blickte er auf und sah genau in die blauen Augen des Siebzehnjährigen, der ihn noch immer festhielt. In ihnen war keine Spur eines Zweifels, kein Hauch von Unsicherheit, sondern nur die Gewissheit, dass das, was sie getan hatten, einfach richtig war – für sie beide. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ "Ich... was jetzt?" fragte Joey dennoch leise und Seto musste gegen seinen Willen schmunzeln. "Das fragst Du doch nicht ernsthaft, oder?" wollte er wissen und die braunen Augen seines Hündchens – diese warmen, schokobraunen Augen, in die er so gerne sah – verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Du bist so ein verdammter Eisklotz!" grummelte der Blondschopf, drückte den Größeren von sich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich hasse Dich, Kaiba!" "Das klang gerade aber noch ganz anders." erwiderte der Angesprochene grinsend und sofort verdunkelte sich die Gesichtsfarbe des Jüngeren. "Aber... das... ich..." setzte er an, doch der Brünette liess ihn nicht ausreden, sondern legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Glaubst Du etwa, ich mache das einfach so? Mit jedem? Ganz sicher nicht. Ausserdem ist mein Name Seto." erwiderte er und die Augen des Kleineren weiteten sich. Mit einer Mischung aus Unglauben und Misstrauen sah der Sechzehnjährige seinen Klassenkameraden an. "Verarschst Du mich, Kaiba?" fragte er skeptisch und der Ältere seufzte abgrundtief, bevor er den Kopf schüttelte. "Nein, das tue ich nicht. Aber fällt es Dir so schwer, meinen Vornamen zu benutzen? Dein Kindergarten tut das schliesslich auch." Nach diesen Worten fiel Joeys Kinnlade beinahe hörbar auf den Boden. "Ist... ist das Dein Ernst?" fragte er und Seto nickte. "Selbstverständlich." sagte er und hob eine Braue. "Glaub nicht, dass das meine Idee gewesen wäre. Das war die glorreiche Idee dieses Würfelfreaks." fügte er etwas säuerlich hinzu und der Blondschopf begann gegen seinen Willen zu lachen. "Das glaub ich gerne. Auf so was kann auch wirklich nur Duke kommen." kicherte er und erntete einen missbilligenden Blick aus den stechend blauen Augen, die er in den letzten dreieinhalb Monaten so unsagbar vermisst hatte. "Schön, dass Du das so witzig findest. Du wurdest ja auch nicht monatelang von diesen wandelnden Plagen belagert und tagtäglich mit diesen traurigen Blicken konfrontiert, wenn es wieder keine weltbewegenden Neuigkeiten über Dich gab." grummelte der Jungunternehmer und das Lachen seines Hündchens wurde noch lauter. "Ich... ich wusste gar nicht, dass... dass Du anfällig für Kulleraugen bist. Aus... ausgerechnet Du!" prustete der Kleinere und der Ältere hob wieder eine Braue. "Sag mal, suchst Du Streit?" erkundigte er sich leicht gereizt, aber mit einem unübersehbar amüsierten Funkeln in den blauen Augen. Als er den Blick des Siebzehnjährigen auffing, hörte der Blondschopf schlagartig auf zu lachen. 'Seine Augen... Genau. Das Erste, in das ich mich verliebt hab, waren seine Augen. Seine Augen und dieses ehrliche, warme, sanfte Lächeln, dass er nur Moki schenkt.' "Ich... Du hast mir gefehlt." gestand er leise und sein Gesicht nahm wieder eine unnatürlich rote Färbung an. Bei diesen Worten schlug das Herz des Älteren augenblicklich schneller. "Du hast mir auch gefehlt." gab er zu und zu seinem nicht geringen Ärger wurde auch er rot. "Wirklich?" fragte Joey kaum hörbar und Seto nickte. "Selbstverständlich. Ich sagte doch, es war langweilig ohne Dich. Niemand wollte mit mir streiten." erklärte er und der Sechzehnjährige grinste schief. "Na, so lebensmüde wie ich ist ja auch kein Anderer." erwiderte er und nun musste auch der Größere grinsen. "Das ist wohl wahr. Jeder Andere hat schon vor Jahren eingesehen, dass es keine Möglichkeit gibt, gegen mich zu gewinnen. Nur Du wolltest das bis heute partout nicht wahrhaben." sagte er und der Jüngere begann wieder zu lachen. "Ist doch auch gut so. Schliesslich hast Du gerade gesagt, dass Du Dich gerne mit mir streitest, oder?" erkundigte er sich und der Brünette nickte ernst. "Allerdings." antwortete er und seufzte leise, bevor er aufstand und den Kleineren ebenfalls wieder auf die Beine zog. "Mokuba hat – ebenso wie Dein Kindergarten – behauptet, ich wäre in den letzten dreieinhalb Monaten unausstehlich gewesen. Ich halte das zwar für ein Gerücht, aber mir glaubt ja in diesem Haus sowieso niemand." grummelte er dabei und Joey begann wieder zu lachen. "Ich wusste gar nicht, dass Du auch Humor hast." gestand er ehrlich und der Jungunternehmer seufzte erneut. "Es gibt Einiges, was Du noch nicht von mir weisst. Aber wir haben ja jetzt Zeit, uns richtig kennenzulernen." erwiderte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Und jetzt sollten wir langsam wieder nach unten gehen. Der Kakao dürfte inzwischen kalt sein." fügte er dann hinzu und machte sich auf den Weg. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Joey sah ihm noch einen Moment lang nach, dann beeilte er sich, seinen Klassenkameraden einzuholen. 'Er hat Recht. Jetzt, wo ich hier wohne, haben wir wirklich endlich Zeit, um uns richtig kennenzulernen.' dachte er und begann zu lächeln. Eine Chance und die Möglichkeit, dem Brünetten, den er so sehr liebte, nahe zu sein und ihn kennenzulernen, war alles, was er sich immer gewünscht hatte. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ ********************************************************************************* Und? Hat's euch gefallen? Hoffe ich doch ganz stark. Jetzt ist mein Vorsprung zwar total im Eimer, aber ich hoffe, ich konnte euch wenigstens ein bisschen glücklich machen. Würd mich über Kommis freuen - aber das wisst ihr ja, nicht wahr? *lieb kuck* Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)