Runaway von Karma (Joey x Seto) ================================================================================ Fehlen ------ So, und hier ist auch das vierte Kappi. Jaja, ich bin fleissig. Werd wahrscheinlich im Laufe der Nacht noch das fünfte anfangen. Ideen hab ich schon. Hoffe, ihr werdet es mögen. Enjoy reading! Karma ******************************************************************************** Am Donnerstagmorgen sahen sich Thea, Yugi, Tristan, Ryou und Duke in der ersten Pause ratlos an. "Was ist denn mit Joey los? Sonst kommt er zwar auch spät, aber doch nicht so spät." ergriff Duke das Wort, doch die Anderen zuckten nur mit den Achseln und blieben ihm eine Antwort schuldig. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung, wo ihr blonder Freund abgeblieben war. Sicher, es war typisch für ihn, sich in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen oder zu spät zur Schule zu kommen, aber für gewöhnlich tauchte er wenigstens zum Ende der ersten oder allerspätestens zum Beginn der zweiten Stunde auf. Inzwischen war die erste Pause allerdings schon beinahe vorbei und noch immer war keine Spur des fröhlichen Blondschopfs zu sehen. "Langsam mache ich mir wirklich Sorgen. Vielleicht ist er ja dieses Mal ernsthaft krank." mutmasste Thea und warf einen besorgten Blick zum Schultor, um das eventuelle Auftauchen ihres Freundes nicht zu verpassen. Die vier Jungs, die im Halbkreis um sie herumsassen, taten es ihr gleich. Alle Fünf schwiegen und warteten, doch wer auch zum Ende der Pause noch immer nicht auftauchte, war Joey. "Wir müssen langsam reingehen." erinnerte Ryou die Anderen und stand auf. Seine Freunde taten es ihm gleich und folgten ihm langsam zurück in das Schulgebäude. Dabei warfen sie abwechselnd immer wieder Blicke über die Schulter, aber der Blondschopf kam und kam nicht. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Nachdem er den ganzen Donnerstag nicht auffindbar gewesen war, begannen die Fünf, sich am Freitag wirklich Sorgen zu machen, als Joey auch an diesem Tag nicht zur Schule kam. "Ich habe mich gestern überall umgesehen, wo er normalerweise hingeht, aber er war nirgendwo." erklärte Tristan gerade und liess sich auf seinen Platz fallen. "Wahrscheinlich ist er wirklich krank und liegt zu Hause. Vielleicht sollten wir ihn mal besuchen gehen." schlug Thea vor, doch Yugi winkte ab. "Nein, besser nicht. Du weisst doch, dass er nicht möchte, dass wir zu ihm nach Hause kommen." sagte er und sah das Mädchen an. "Ich bin sicher, er meldet sich früher oder später bei einem von uns." versuchte Duke, die Anderen aufzumuntern, obwohl er mindestens ebenso besorgt war wie sie. Keiner von ihnen kannte diese Seite an ihrem Freund Joey. Sicher, er war hin und wieder unzuverlässig und unpünktlich und in den letzten Monaten hatte er oft nur sehr wenig Zeit für seine Freunde gehabt, aber dennoch war es ungewöhnlich, dass er ganze zwei Tage lang komplett von der Bildfläche verschwand. "Ist nur blöd, dass er kein Telefon hat, sonst könnten wir ihn wenigstens anrufen." seufzte Ryou und liess seinen Blick über die geknickten Gesichter seiner Freunde schweifen. Man merkte sofort, dass jemand fehlte, denn sonst waren sie alle in den Pausen meist ausgelassen und fröhlich. Und das war für gewöhnlich ganz allein Joeys Verdienst, weil er es immer wieder schaffte, sie alle mit seinen Scherzen – oder auch mit seinen Streitereien mit Seto Kaiba, seinem Erzfeind und erklärten Lieblingsgegner – zum Lachen zu bringen. "Du weisst doch, dass die Wheelers dafür nicht genug Geld haben." erinnerte ihn Yugi und der Weisshaarige schrak aus seinen Gedanken und nickte. "Ja, sicher. Ich mein ja auch nur. Wenn wir ihn wenigstens anrufen könnten, wüssten wir mehr. Ich hasse es, so in der Luft zu hängen und nicht zu wissen, was mit ihm ist." gab er zurück und seufzte erneut. Ohne Joey waren sie alle einfach nicht sie selbst. "Ob seine Schwester weiss, was mit ihm ist?" fragte Thea in die Runde. Die Anderen zuckten nur die Achseln. "Vielleicht. Hast Du ihre Nummer?" erkundigte sich Tristan und das Mädchen nickte. "Ja, sicher. Ich rufe sie heute Mittag mal von zu Hause aus an. Vielleicht kann sie uns ja sagen, was mit ihrem Bruder los ist." sagte sie und ihre Stimme klang hoffnungsvoll und besorgt zugleich. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ "Was sagst Du? Hat er nicht? Wie lange denn schon?" Gespannt beobachteten ein grünes, ein violettes und zwei braune Augenpaare, wie Thea telefonierte. "Ja. Ja, danke, Serenity." murmelte sie und legte auf. Dann liess sie sich auf den Boden neben ihre Freunde fallen und sah sie der Reihe nach traurig an. "Serenity hat keine Ahnung, was mit Joey ist. Sie hat schon seit Monaten nicht mit ihm gesprochen, weil ihre Mutter ihm den Umgang mit ihr endgültig verboten hat. Nach dem, was sie mir gerade gesagt hat, hat sie ihrem eigenen Sohn sogar mit der Polizei gedroht, wenn er sich nicht von seiner Schwester fernhält. Das war letztes Jahr im September." erzählte sie den Anderen, was sie soeben von dem jüngeren Mädchen erfahren hatte. Die vier Jungs sahen sich gegenseitig geschockt an. Neun Monate lang schon durfte Joey seine über alles geliebte kleine Schwester nicht sehen? Und er hatte keinem von ihnen gegenüber auch nur ein einziges Wort darüber verloren! Aber warum nicht? "Was ist bloss mit ihm los? Warum hat er uns das denn nicht erzählt?" sprach Yugi die Frage aus, die sie sich alle stellten. "Vielleicht hat er sich geschämt." mutmasste Ryou und legte nachdenklich einen Zeigefinger an die Lippen. "Aber unser Joey doch nicht!" widersprach Tristan. "Er weiss doch, dass wir seine Freunde sind. Mit uns kann er doch über alles reden." "Offensichtlich nicht." widersprach Ryou. "Sonst hätte er es uns ja wohl gesagt, oder? Zumindest einem von uns, wenn schon nicht uns allen. Aber das hat er nicht. Er hat geschwiegen." sagte er und ignorierte das ärgerliche Blitzen in den braunen Augen des Anderen. "Mit mir hätte Joey jedenfalls jederzeit reden können!" beharrte der Braunhaarige und Yugi legte ihm beruhigend eine Hand auf seinen Arm. "Jetzt reg Dich doch nicht so auf. Sobald Joey wieder da ist, können wir ihn ja fragen, warum er nicht mit uns geredet hat." "Ja, aber..." setzte der Größere an, doch Duke fiel ihm ins Wort. "Ich weiss ja nicht, wie's euch geht, Leute, aber so langsam frage ich mich, was Joey uns alles noch NICHT erzählt hat. Das ist doch eigentlich so gar nicht seine Art. Er ist doch sonst nicht so. Ob er irgendwelche Probleme hat?" fragte er laut in die Runde und die Anderen sahen ihn geschockt an. Daran hatten sie noch gar nicht gedacht. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ Den gesamten restlichen Freitagnachmittag verbrachten die fünf Freunde damit, zu beratschlagen, was sie tun und wie sie Joey helfen konnten. Zu ihm nach Hause zu gehen, kam eigentlich nicht in Frage, aber nach langem Debattieren entschieden sie sich schlussendlich doch dafür. Eine andere Möglichkeit, etwas über den Verbleib ihres Freundes zu erfahren, hatten sie schliesslich nicht. Gemeinsam machten sich die Fünf also am Samstagmorgen auf den Weg zu der Adresse des Blondschopfs. Duke, Thea und Ryou sahen sich schockiert um. "HIER wohnt er?" fragte der Schwarzhaarige und Tristan nickte. "Ja. Und genau deshalb wollte er auch nie, dass ihn jemand von uns besucht." erklärte er seufzend und stieg die alte, wackelige Holztreppe hinauf, die zur Wohnung der Wheelers führte. Oben angekommen klingelte und klopfte er, doch nichts geschah. Eine ganze Weile warteten die Fünf, doch als auch nach zwei Stunden noch kein wohlbekannter Blondschopf von irgendwoher aufgetaucht war, gaben sie es schliesslich auf. "Ich glaube, das Beste ist, wir teilen uns auf und jeder sucht woanders. Vielleicht finden wir ihn so. Irgendwo muss er ja sein." schlug Tristan vor und die Anderen nickten sofort. Lange brauchten sie nicht, um sich darüber zu einigen, wer wo suchen würde. Dann zogen sie, jeder in eine andere Richtung, los. Gegen Abend trafen sie sich in ihrem Lieblingsrestaurant wieder. Alle Fünf liessen sich nach und nach resigniert an einem der Tische nieder. "Es ist wie verhext. Als hätte er sich in Luft aufgelöst!" murrte Duke und Tristan nickte bestätigend. "Allerdings. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, Joey war nur ein Hirngespinst von uns allen. So was wie ne kollektive Halluzination. Das kann doch alles einfach nicht wahr sein!" fluchte er und knirschte hörbar mit den Zähnen. Ryou nickte. "Ich weiss, was Du meinst. Ich hab vorhin in meinem Portemonnaie nachgesehen, ob er auf dem Foto vom letzten Klassenausflug auch wirklich drauf ist." sagte er und zog das Bild, von dem er gesprochen hatte, aus seiner Tasche. "Ich versteh das einfach nicht! Warum meldet er sich denn nicht wenigstens kurz bei einem von uns?" fragte Yugi verzweifelt und kämpfte mühsam mit den Tränen, die in seine Augen steigen wollten – ein aussichtsloser Kampf, den er schon nach wenigen Sekunden verlor. Thea zog den Kleineren tröstend in ihre Arme und reichte ihm ein Taschentuch. "Danke." schniefte Yugi, wischte sich über das Gesicht und putzte sich geräuschvoll die Nase. "Ich verstehe das einfach nicht. Warum meldet er sich denn nicht?" murmelte Ryou und sah die Anderen der Reihe nach an. "Vielleicht hat er schon bei einem von uns angerufen, aber es war niemand da." mutmasste Duke und erntete eine Menge erschrockener Blicke von seinen vier Freunden. An die Möglichkeit, dass der Blondschopf einen von ihnen angerufen haben könnte, während sie nach ihm gesucht hatten, hatte noch keiner von ihnen gedacht. "Lasst uns nach Hause gehen und mal nachfragen. Vielleicht hat er sich ja gemeldet. Vielleicht hat er ja auch ne Nachricht hinterlassen oder so. Oder er hat vielleicht auf meinen Anrufbeantworter gequatscht." sagte der Schwarzhaarige, zahlte und stand auf. Der Rest der Clique tat es ihm gleich. Immerhin war es ja möglich, dass Joey sich auf diese Art bei einem von ihnen gemeldet hatte. Jedenfalls hoffte jeder der Fünf das aus ganzem Herzen. ~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~~*~~~~~~~*~~~~~~~ "Hat sich Joey inzwischen bei einem von euch gemeldet?" Fragend sah Thea den Rest ihrer Freunde am Montagmorgen an, doch die schüttelten alle unisono den Kopf. "Nein, bei mir nicht. Ich hab ihn seit letztem Mittwoch nicht mehr gesehen." erwiderte Tristan und wollte noch etwas hinzufügen, als Yugi völlig aufgelöst in den Klassenraum gestürzt kam. "Joey ist von zu Hause abgehauen!" keuchte er, wischte sich über die Augen und zog dann einen zerknitterten Briefumschlag aus seiner Jackentasche. "Der Brief ist am Samstag, als wir alle unterwegs waren, bei uns angekommen, aber mein Großvater hatte ihn vergessen. Vorhin hat er ihn mir gegeben. Er ist von Joey. Und für jeden von euch ist einer drin. Auch für seine Schwester. Er ist weg. Einfach so." schniefte der Kleinste in der Runde. Seine Freunde starrten ihn entgeistert an. Joey war abgehauen? Aber wieso? Was war denn nur in den Blondschopf gefahren? "Briefe für uns? Zeig her." Ryou war der erste, der seine Fassung wiedergewann. Seine dunklen Augen waren auf den völlig aufgelösten Yugi gerichtet. Noch immer leise schniefend zog dieser die gefalteten Umschläge aus seinem Briefumschlag heraus und verteilte sie an seine Freunde. "Er ist wirklich abgehauen. Und er schreibt, dass er nie wieder nach Hause kommt." murmelte Thea, nachdem sie den an sie adressierten Brief gelesen hatte, und liess sich kraftlos auf ihren Platz sinken. Ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen. "Aber das kann er doch nicht machen!" protestierte Duke. "Was soll denn der Scheiss? Spinnt der jetzt total? Von wegen 'War ja nett mit euch, Leute, aber ich verpiss mich jetzt' oder was? Was soll denn das? Verdammt, Joey!" Krachend schlug Tristan mit der Faust auf den Tisch und seine braunen Augen blitzten so wütend, dass Yugi und Ryou erschrocken zusammenzuckten. "Hier steht, dass er es einfach nicht mehr aushält, bei seinem Vater zu bleiben." murmelte der Weisshaarige und setzte sich neben die noch immer leise vor sich hin weinende Thea. "Aber wenn das so schlimm war, warum ist er denn dann nicht zu uns gekommen? Immerhin sind wir doch seine Freunde!" schniefte nun auch Yugi und machte sich nicht die Mühe, seine Tränen zu verbergen. "Was ist denn überhaupt mit seinem Vater? Gut, ich weiss, dass er trinkt – und zwar nicht gerade wenig –, aber das ist doch noch lange kein Grund, einfach von zu Hause abzuhauen, ohne einem von uns Bescheid zu sagen. Er hätte doch zu mir kommen können. Warum hat er das nicht gemacht?" fragte Tristan und knirschte hörbar mit den Zähnen. "Er hätte auch zu mir kommen können." mischte sich Duke ein und starrte fassungslos auf die wenigen Zeilen, die Joey ihm in seiner krakeligen Handschrift hinterlassen hatte. "Ich hab doch genug Platz bei mir zu Hause. Verdammt, warum hat er denn bloss nie was gesagt?" "Die Frage ist wohl eher, warum wir nie etwas gemerkt haben." murmelte Ryou und sah die Anderen der Reihe nach an. "Wir nennen uns seine Freunde und merken nicht, dass es ihm offenbar total dreckig ging." fügte er hinzu und liess den Kopf hängen. Wütend über die Aussage des Weisshaarigen, aber noch wütender über sich selbst, weil der Jüngere ganz offenbar Recht hatte mit dem, was er gesagt hatte, schlug Tristan mit der Faust erneut auf den Tisch. "Wenn ich ihn in die Finger kriege, bringe ich ihn um, das schwöre ich!!!" zischte er und Thea hob den Blick. "Du bist ja witzig. Wie willst Du ihn denn finden? Hast Du auch nur die leiseste Ahnung, wohin er gegangen sein könnte?" fragte sie und in ihren Augen blitzen Zorn und Trauer gleichermassen. Hilflos zuckte der Braunhaarige die Achseln und Duke legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Wir finden ihn schon irgendwie. So wahnsinnig weit kann er ja nicht gekommen sein, so ohne Kohle. Lasst uns nach der Schule treffen und Suchplakate machen und verteilen. Wir finden ihn schon wieder. Und dann kannst Du ihn immer noch umbringen, Tristan." sagte er an den Braunäugigen gewandt, der Joey von ihnen allen am längsten kannte. ******************************************************************************** Nyo, das war's auch schon für's Erste. Ich hoffe, ihr erschlagt mich nicht, weil das Hündchen dieses Mal so gar nicht wirklich vorkam. Wie's mit ihm weitergeht, werdet ihr noch erfahren, keine Sorge. Wie immer auch hier: Schreibt mir (ich reim schon wieder so grottenschlecht *schäm*)!!! Freu mich doch immer so über den schönen roten Balken. Man liest sich bald wieder!! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)