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Everywhere is Shady

white Rap-Icon meets One Piece
von

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New Unspeakable Rhymes

Er setzte sich auf die Planken, lehnte sich gegen die Streben der Reling.

Was anderes konnte man hier ja eh nicht machen.

Sollte das hier so langweilig bleiben, was es gerade nun einmal war, würde er nur wieder über alles nachdenken.

Und war sein Traum nicht dazu da ihn abzulenken?

Was war das überhaupt für ein komischer Traum?

Allein die Leute, die er sich hier zusammenträumte, waren ja total irre. Der eine Typ sprang die ganze Zeit durch die Gegend, wie ein Flummi und dehnte seine Arme Meter lang. Der andere schwieg sich aus und hatte grüne Haare, waren aber wohl gefärbt… Hoffte er. Ein anderer Typ hatte eine viel zu lange Nase und sprengte sich alle fünf Minuten selbst in die Luft und wurde auch noch die ganze Zeit von so einem kleinen Stoffelch verfolgt, der sprechen konnte und Arzt war.

Er würde nie mehr vor dem Schlafen einen Energie-Drink nehmen. Das war die Hölle, was man da träumte.

Ob das der von Curtis war? Der Drink war ja eh eine Nummer für sich. Ob der wohl Halluzinationen hervorrief? Er wusste es nicht so genau. Wenn er aufwachen würde, würde er gleich Curtis danach fragen. Besser, man sicherte sich ab. Noch einmal so einen Mist wollte er nicht träumen!

Er seufzte leise und starrte in den hellblauen Himmel. Da flog eine Schäfchenwolke in Form eines Mikrophons…

Er schüttelte leicht den Kopf.

Er sollte nicht nachdenken. Das war grade nicht gut.

Er griff in seine Baggy. Eigentlich hatte er doch immer was zum Schreiben dabei... Tatsache. Hatte er doch wirklich seinen Block und einen Kugelschreiber in der Tasche.

Er kratzte sich an der Stirn.

In diesem Traum sollte ihn wohl nichts mehr wundern.

Er schlug seinen Block auf, suchte eine beschreibbare Seite und fing die erste Zeile an:

ich langweil’ mich auf dem Meer/Ozean weit nichts zu seh’n oder hör’n

Das war es irgendwie noch nicht.

Er versuchte sich an einem Vierzeiler:

dachte immer das Piratenleben sei ein Abenteuer/voller Gefahren und Monster, als Matrose angeheuert/die Marine auf den Fersen, Gewehre im Anschlag/sie schießen und feuern, also kämpf oder bereu es!

Er nickte leicht.

Das gefiel ihm. Vielleicht sollte er wirklich mal etwas über Piraten schreiben. Die kamen ja gerade wieder in Mode. Da konnte man sicher einiges mit reißen.

Er schrieb weiter. Schrieb alles auf, was ihm gerade in den Sinn kam und den Weg zu seinen Fingern fand.

hast du schon mal geträumt, dein Leben wär vorbei?/hast du schon mal geträumt, du wärst ganz allein?/hast du schon mal geträumt, du wärst fremd in deiner Welt?/hast du schon mal geträumt, du wolltest nie mehr wach werden?

Er sah seine Zeilen an, las sie noch einmal durch und seufzte leise.

Das erinnerte ihn an Proof, an Zuhause. Es fühlte sich nicht mehr wie sein Zuhause an. Und auch das hier vermittelte kein Gefühl von Heimat. Aber er wollte wieder so fühlen, wieder Zuhause sein.

Sollte ein Traum das nicht schaffen können?

ich dachte, ich hätt schon alles Mal gesehen/als gäb’s in der Welt nichts Neues mehr/würd’ immer alles irgendwie verstehen/doch ich wurde eines besseren belehrt

„Was schreibst du da?“, beugte sich ein schwarzer Haarschopf mit Strohhut über seinen Block und versperrte ihm die Sonne.

Er sah auf: „Rhymes.“

„Reims?“, fragte Ruffy nach und sah ihn nicht wissend an.

Er nickte: „Ja, Rhymes. Ich bin Rapper und texte eben, wenn mir was Gutes kommt oder ich einfach Bock zu hab oder so.“

„Ah! Verstehe!“, nickte Ruffy fachmännisch.

Skeptisch hob er eine Augenbraue: „Du hast keinen Schimmer, oder?“

„Jupp!“

Er grinste leicht. Amüsant waren sie ja schon alle irgendwie. „Soll ich’s dir zeigen?“, fragte er den Schwarzhaarigen.

Ruffy nickte kräftig: „Ja!“

Das brachte ihn zum Schmunzeln. Er mochte Ruffy. Er war wirklich ein lustiger Zeitgenosse – oder mehr Traumgenosse. War das eigentlich sein Humor, der da aus ihm brach? Er war doch sonst nicht so fröhlich und unbeschwert.

Aber er mochte Ruffy, was auch immer er genau war.

„Okay“, meinte er, „Dann rap ich dir mal was vor. Wird dir sicher gefallen.“

Ruffy nickte erneut, setzte sich vor ihm auf die Planken. Gerade als er anfangen wollte, brüllte der ’Fressack’, wie ihn seine Freunde liebevoll nannten,: „Lysop! Chopper! Kommt mal! Em rapt!…”

Dieser grinste leicht.

Ja, der Kleine war ihm wirklich sympathisch.

Von Ruffys Geschrei angelockt kamen Lysop und Chopper auch neugierig herbei. Nami und Nico Robin lagen noch immer oder auch schon wieder auf ihren Liegestühlen. Nachdem Nami ihren Kapitän mit einer Kopfnuss für sein Geschrei bestraft hatte, lag auch sie wieder und sonnte sich.

Er zog es vor, sich dazu nicht weiter zu äußern. Es kam ihm zwar seltsam vor – wie alles in seinem Traum – aber diese Nami schien einfach so zu sein.

Er zuckte innerlich mit den Schultern.

Trotzdem grinste er wieder, denn Ruffy hibbelte immer noch: „Jetzt kann’se rappen!“, sagte er, als Lysop und Chopper neben ihm saßen.

Er lächelte leicht, nickte und begann mit einem seiner Songs: „Diese Vorstellungen sind alles Alpträume für weiße Eltern. Ihre größte Angst ist ein Kind mit gefärbten Haaren und Ohrringen. Und was auch immer sie sagen hat kein Gewicht für ihn. Es ist so gruselig in einem Haus, das Fluchen verbietet. Zu sehen, wie er herumläuft und seine Kopfhörer dröhnen, allein in seiner eigenen Welt, kalt und nichts kümmert ihn. Er ist ein Sorgenkind und alles was ihn nervt, lässt er raus und wenn er drüber spricht, geht sein beschissener Vater aus. Weil er ihn einfach so sehr hasst, schmeißt er ihn raus. Und falls er ihn jemals wieder sieht, wird er ihn verprügeln. Seine Gedanken sind hinüber, er ist wütend und antwortet frech, spricht schändlich, ’ne Gehirnwäsche vom Rock und Rap. Er hat ’nen Durchhänger; trägt nur noch Fetzen und hält sein Cap. Sein Stiefvater schlägt ihn, also schlägt er zurück und bricht ihm die Nase. Sein Haus ist ein gebrochenes Heim. Es gibt keine Kontrolle. Er lässt seine Gefühle einfach frei. Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen… Unterhaltung verändert sich, verflechtet sich mit Gangstern. Im Land der Schlächter ist die Meinung der Frevler selig. Göttlich oder gottlos, hast nur einen Kameraden. Nur diese Waffe – verlassen, weil niemand dich versteht, doch jeder tut so, als könnte er es sehen. Ich weiß, Worte sind Wichser. Sie können großartig sein oder sie können verderben; oder noch schlimmer, sie können Hass lehren. Es ist wie mit diesen Kindern, die an jedem unserer Worte festhalten, uns verehren. Und außerdem überhäufen uns all die Läden mit Platin. Und jetzt? Wie verdammt konnten solche Wandlungen passieren? Vom Rumhängen in den Ecken und Vordächern und einfaches Rappen, zu einem Vermögen und nie mehr Arsch kriechen zu müssen. Aber die Kritiker wollen dich kreuzigen, die Journalisten verbrennen, die Fans fallen dich an, die Anwälte wollen alle einen Teil von dir um jedes Zehncentstück von dir in die Hände zu kriegen. Sie wollen, dass du denVerstand verlierst, jedes Mal wenn du wütend bist. Sie können versuchen dich senil zu machen, dass du aussiehst wie ein verstaubter Held. Kein Streit wird zögern und Handfeuerwaffen ziehen. Genau deswegen wollen die Staatsanwälte, dass ich schuld bin. Zweifellos einfach um mich endlich von diesen Straßen zu kriegen. Aber all eure Kindern werden mich weiter aufmerksam hören und so signiere ich CDs während die Polizei meine Fingerabdrücke nimmt. Sie sind wie die Tochter des Richters, doch sein Groll ist gegen mich. Wenn ich wirklich so ’ne verdammte Gefahr bin, macht dieser ganze Scheiß keinen Sinn! Das ist alles politisch, und wenn meine Musik wortwörtlich ist und ich kriminell bin, wie zum Teufel kann ich ein kleines Mädchen erziehen? Ich könnte ’s nicht. Ich wäre nicht geeignet dafür. Du bist auch nur ein Haufen Scheiße, Guerrera – das war eine Faust die dich traf. Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen… Sie sagen, Musik kann das Gemüt ändern und zu dir sprechen. Schön, kann sie auch Gewehre für dich laden und anspannen? Okay, wenn sie’s kann und beim nächsten Mal, wenn du ’nen Kerl angreifst, dann erzähl einfach dem Gericht, dass es meine Schuld sei und ich werde verklagt. Seht, das einzige was diese Kindern tun, ist, zu hören wie wir Waffen tragen und sie wollen auch eine, weil sie denken, dass dieser Scheiß cool wär. Sie wissen nicht, dass wir wirklich unser Leben verteidigen. Wir Unterhalter, natürlich beeinflusst dieser Scheiß unsere Erträge. Du Ignorant, aber Musik ist das Spiegelbild eines selbst. Wir erklären bloß, und dann liegen unsere Schecks im Postfach. Das ist schon Scheiße, nicht? Wie können wir quasi vom Nichts kommen und trotzdem fähig sein alles zu kriegen, was wir wollen? Deswegen singen wir für die Kids, die nichts haben ausgenommen ihres Traumes und einem beschissenen Rapmagazin. Sie kleben den ganzen Tag Pin-Up-Poster an ihre Wände, vergöttern ihre Lieblingsrapper und kennen alle ihre Songs. Oder für jeden, der durch Scheiße in seinem Leben gehen musste. Bis sie da sitzen und in der Nacht weinen, sich wünschen tot zu sein. Bis sie einen Rap-Song einlegen und da sitzen und mitgehen. Wir sind nichts für euch – aber der verdammte Scheiß in ihren Augen. Deswegen ergreifen wir den Moment, versuchen ihn einzusperren, zu behalten, ihn zu pressen und festzuhalten. Weil wir denken, dass diese Minuten Gold sind. Und vielleicht gebt ihr es zu, wenn wir tot sind, lasst unseren Geist weiter leben, durch unsere Texte, die sie in unseren Songs hören und wir können… Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen… Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen…“

Es war einer seiner Lieblingssongs: Sing in diesem Augenblick.

Er gab ihn wirklich gerne zum Besten. Diesen Song hatte er wirklich aus voller Überzeugung geschrieben. Immer, wenn er ihn performte, kehrte das Gefühl des Kämpfens und Gewinnens wieder zu ihm zurück. Seine Überzeugung kehrte zurück, bestärkte sich. Es zeigte ihm, dass er etwas Gutes tat, etwas bewirken konnte. Er wusste, dass sich seine Fans seine Texte zu Herzen nahmen und wenn sie es auch bei diesem und ähnlichen Songs machten, war er stolz darauf. Dieses Lied, der Text strahlte dieses: Ich gebe niemals auf! aus. Es gab ihm Mut und Kraft und seinen Hörern hoffentlich auch, bestimmt.

In solchen Momenten fühlte er seine Berufung auf der Bühne zu stehen, den Menschen die Worte um die Ohren zu hauen und ihnen das zu Lehren, was er alles in seinem Leben gelernt hatte, lernen musste.

Nichts hielt ewig, doch wenn man jeden Tag kämpfte, wurde es besser. Man erreichte sein Ziel, wenn man nur fest genug daran glaubt.

Auch jetzt wieder fühlte er es, spürte wie seine alte Kämpfernatur zurück kehrte und wieder Leben in seinen müden Körper fuhr. Das Stück Heimat, was ihm fehlte, war wieder zurück. In einer fremden Traumwelt fühlte er sich endlich geborgen und Zuhause. So hatte er sich schon die ganzen letzten Tagen in seinen eigenen vier Schlafzimmerwänden nicht mehr gefühlt. Aber hier, in mitten von Fremden, war er wieder Daheim.

Er lächelte, grinste breit.

Das hatte er wohl gebraucht.

Ruffy, Lysop und Chopper, die vor ihm saßen, sahen ihn aus großen Augen und mit offenen Mündern an.

Sie schienen noch nie jemanden so reden gehört zu haben. Mit Reimen und Melodie.

„Krass… Geil!“, begeisterte sich Ruffy, strahlte und klatschte Beifall, „Affenstark!“

Er lächelte leicht.

Es war doch immer wieder schön, wenn einem solche Begeisterung entgegenschlug.

„Abgefahr’n…! Echt toll!“, nickte auch Lysop begeistert.

Chopper stimmte ihm lautstark und mit glitzernden Augen zu: „Ja! Total! Du bist toll!…”

„Zugabe!“, verlangten die drei einstimmig.

Auch Nami und Nico Robin hatten auf ihren Liegestühlen seinen Worten gelauscht. Sie sahen ihn ebenso beeindruckt von seiner Vorstellung an, auch wenn in ihren Augen Verständnis seiner Worte aufblitzte. Sie schienen seine Botschaft verstanden zu haben.

Nami nickte leicht: „Nicht schlecht. Nicht schlecht…“

„Eine außergewöhnliche Art Musik zu machen“, warf Robin anerkennend ein.

„Ja!“, jubelte Ruffy und hatte eine Idee und so wie er strahlte, als er sie ihnen ausbreitete, schien er sie für überragend zu halten: „Du wirst mein Musiker!“ Er lachte und grinste breit.

„Dein Musiker?“, fragte er ein wenig überrascht und ungläubig.

Ruffy nickte kräftig.

„Aber…“, er wollte etwas sagen, dagegen widersprechen.

„Vergiss es“, grinste Zoro schmal, stand hinter ihm, „Ist schon beschlossene Sache von ihm. Er lässt dich nicht mehr gehen.“

Sprachlos sah er zu dem Schwertkämpfer auf, sah wieder zu Ruffy, der mit Lysop und Chopper einen albernen Tanz aufführte.

Er nickte leicht: „Okay…“

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P.S.: Der Song, den Em hier perfomrt, heißt im Original "Sing for the Moment", falls das jetzt jemand nicht erkannt haben sollte^^ Hab den nur übersetzt.



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