Internatsabenteuer und die ganz große Liebe von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 11: Der Besuchstag -------------------------- Kapitel 11: Der Besuchstag Die Neuigkeit, dass Gaara Seirra das Leben gerettet hatte und dass Tayuya der Dieb war, der in der zehnten Jahrgangsstufe sein Unwesen getrieben hatte, sprach sich herum wie ein Lauffeuer. Jedesmal, wenn die Rothaarige durch einen der Flure ging, steckten die Schüler ihre Köpfe zusammen und flüsterten aufgeregt miteinander, bevor sie ihr abwertende Blicke zuwarfen; keiner von ihnen hatte ihr verziehen, was sie Seirra angetan hatte. Doch nachdem sich die erste Aufregung wieder gelegt hatte, kehrte wieder der Alltag ins Internat ein. Der Unterricht verlief wieder normal und auch die Lehrer waren Tayuya gegenüber wieder etwas freundlicher, obwohl sie sie jetzt noch mehr im Augen behielten als vorher. An diesem Mittwochnachmittag hatte die zehnte Klasse in den letzten beiden Stunden Sport und obwohl es draußen schon zusehends kälter wurde, hatte Gai angeordnet, dass sie heute den Unterricht im Schulschwimmbecken verbringen würden. "Na super, wer hat ihm erlaubt, dass wir schwimmen gehen dürfen?", fragte Hanon missmutig, als sie sich zusammen mit Caren und Seirra in der Umkleidekabine der Mädchen einfand und beobachtete, wie sich die anderen umzogen. "Scheint so, als hätte er Tsunade um Erlaubnis gefragt", antwortete Caren missmutig. "Wieso regt ihr euch so auf? Mittlerweile weiß doch sowieso jeder über uns Bescheid", meinte Seirra gelassen. "Ja, da hast du auch wieder Recht", stimmte Hanon ihr zu. "Kommt ihr? Die Jungs sind bestimmt schon fertig", sagte Yuriko in diesem Moment. "Klar, wir kommen", antwortete Caren lächelnd und winkte die beiden anderen hinter sich her, bevor sie ihrer Klassenkameradin hinaus zum Schwimmbecken folgte. Dort hatten sich schon die Jungs, sowie Gai und einige andere Mädchen versammelt. Als Gai sich vergewissert hatte, dass alle anwesend waren, ergriff er schließlich das Wort. "So, da jetzt alle da sind, würde ich vorschlagen, dass wir uns zuerst einmal aufwärmen. Los, nutzt die Kraft der Jugend und schwimmt acht Bahnen, um euch warmzumachen!", rief er gut gelaunt. "Also, manchmal glaube ich, dass die Kraft der Jugend mit ihm durchgegangen ist", flüsterte Hanon Caren und Seirra zu. "Sei still, nicht, dass er dich noch hört", ermahnte sie die Rothaarige. Sie hatten keine Zeit, weiterzureden, denn in diesem Moment gingen alle zum Schwimmbecken und so mussten sie sich ihnen anschließen. Nachdem alle mehr oder weniger freiwillig ins Wasser gesprungen waren, folgten schließlich auch die drei Freundinnen, worauf sich ihre Beine sofort in ihre jeweiligen Fischschwänze verwandelten. "Na kommt, wir sollen uns doch einschwimmen", meinte Seirra dann lächelnd an die beiden anderen gewandt, worauf sie untertauchte und Caren und Hanon ihr weniger begeistert folgten. Nachdem sie Gais Aufwärmprogramm hinter sich gebracht hatten, sammelten sie sich wieder am Beckenrand, wo sie darauf warteten, was er jetzt als nächstes vorhatte. "So, da ihr diese Aufgabe erfolgreich beendet habt, werden wir nun ein kleines Wettrennen veranstalten. Zu diesem Zweck werde ich euch jetzt in Zweiergruppen einteilen. Als erstes wird Kankuro gegen Hanon schwimmen", ordnete Gai an. "Alles klar, denkst du, dass du eine Chance gegen mich hast?", fragte Hanon grinsend an ihren Kumpel gewandt. "Das werden wir sehen, nur weil du Flossen hast, heißt das noch lange nicht, dass ich gegen dich verlieren werde", grinste er zurück. "Also gut, möge der Bessere gewinnen", erwiderte Hanon und ging in Startposition. Kaum hatte Gai das Startsignal gegeben, schwammen die beiden auch schon los und lieferten sich ein waschechtes Kopf-an-Kopf Rennen. Doch schon bald fiel Kankuro hinter ihr zurück, was auch nicht anders zu erwarten war. Hanon hatte mit ihren Flossen einen großen Vorteil und so gewann sie am Ende mit einem deutlichen Vorsprung. "Am Anfang warst du gar nicht so schlecht", meinte sie lächelnd an Kankuro gewandt, als sie langsam zurück zu den anderen schwammen. "Das mag schon sein, aber es war ja wohl klar, dass ich gegen jemanden wie dich keine Chance habe", antwortete er grinsend. "Naja, wenn du noch ein bisschen an dir arbeitest, schaffst du's vielleicht irgendwann", erwiderte Hanon lachend. Nachdem Gai noch die anderen gegeneinander schwimmen gelassen hatte, durften sie sich schließlich selbst beschäftigen und sich auch frei im Schwimmbecken bewegen. Gai saß am Beckenrand auf einem Stuhl und beobachtete die Schüler, wobei er dem ein oder anderen manchmal Hinweise im Bezug auf den Schwimmstil oder etwas Ähnliches gab. Plötzlich trat jemand zu ihm. "Hallo, Sensei Gai. Dürfen wir uns zu Ihrer Klasse gesellen?" Der Sportlehrer drehte sich um und erblickte Coco und die anderen neben sich. "Hm...eigentlich ist der Unterricht noch nicht beendet, aber na gut, ihr könnt mitmachen", antwortete er nach kurzem Überlegen. "Vielen Dank", sagte Noel an Cocos Stelle. Dann gingen die beiden Mädchen, gefolgt von Luchia, Rina und Kaito hinüber zum Schwimmbecken. "Hallo~, wir dachten, dass wir euch mal besuchen kommen", begrüßte Coco gut gelaunt die anderen. "Hey, was macht ihr denn hier? Habt ihr keinen Unterricht mehr?", fragte Hanon, als sie sich zu ihnen umdrehte. "Nein, wir haben überraschenderweise eine Freistunde bekommen und da wir nicht wirklich wussten, was wir machen sollten und Coco die Idee hatte, dass wir ja eigentlich mal bei euch vorbeischauen könnten, sind wir jetzt hergekommen", erklärte Luchia. "Eine gute Idee, Coco", grinste Seirra. Die Blonde wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein markerschütternder Schrei durch das ganze Becken hallte. "Was ist da los?!", fragte Noel erschrocken. "Dahinten ist jemand im tiefen Teil des Beckens. Sie kann sich nicht mehr lange über Wasser halten!", antwortete Hanon und schwamm auch schon los. Coco folgte ihr und hielt sie auf, bevor sie die Stelle, an der sich das Mädchen verzweifelt über Wasser hielt, erreichen konnte. "Was ist denn?", fragte Hanon leicht aufgeregt. "Sieh mal...Tayuya ist bei ihr, ist das nicht komisch...?" Die Blonde zeigte in Tayuyas Richtung. Sie lehnte am anderen Ende des Beckens und machte keine Anstalten, ihrer Mitschülerin zu helfen. "Ich glaub's ja nicht, was bildet die sich überhaupt ein?! Es würde mich nicht wundern, wenn sie sie absichtlich hierher gelockt hat", sagte Hanon empört. "Das können wir später klären, als erstes sollten wir ihr helfen", bestimmte Coco, worauf die Blauhaarige zustimmend nickte. Schnell schwammen sie auf das Mädchen zu und brachten sie an den sicheren Rand, wo sie erst einmal das ganze Wasser, das sie geschluckt hatte, wieder ausspuckte. Erst jetzt erkannten Coco und Hanon, wen sie da aus dem Wasser gefischt hatten. "Saiko, um himmelswillen, ist alles in Ordnung?", fragte Hanon besorgt und klopfte ihr leicht auf den Rücken. "Es...geht...schon...", hustete die Angesprochene. "Sag mal, hast du sie noch alle, Tayuya?! Du hast doch genau gesehen, dass Saiko sich kaum noch über Wasser halten konnte, wieso hast du ihr nicht geholfen?!", fuhr Hanon die Rothaarige an, die sie daraufhin nur teilnahmslos anstarrte. "Wovon redest du bitte? Ich hab überhaupt nicht mitbekommen, was passiert ist." Diese Aussage trieb die Prinzessin des Südatlantiks fast zur Weißglut, aber Coco legte ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. "Lass gut sein, Hanon. Es hat doch sowieso keinen Sinn." Die Blauhaarige ließ nur ein verächtliches Schnauben von sich hören, bevor sie sich wieder Saiko zuwandte, die sich mittlerweile wieder beruhigt hatte. "Gehts wieder?", fragte Coco fürsorglich, worauf die Schwarzhaarige nickte. "Ja, vielen Dank, ihr beiden! Ihr habt mir das Leben gerettet! Dafür stehe ich ewig in eurer Schuld!", sagte sie. "Ach was, das war doch selbstverständlich", winkte Hanon ab. "Nein, ich will es wiedergutmachen!", erwiderte Saiko. "Das musst du wirklich nicht", pflichtete Coco Hanon bei, doch Saiko wollte nicht lockerlassen. Eigentlich kannten sie die Schwarzhaarige nicht sehr gut. Sie war sehr zurückhaltend, ein eher stiller Mensch und vor allem war sie sehr schüchtern. Sie war immer sofort eingeschüchtert, wenn sie jemand von den Älteren anfuhr und sie tat wirklich alles, um anderen zu gefallen. Deswegen wollte sie jetzt auch den beiden Mädchen vor ihr zeigen, wie dankbar sie ihnen war, dass sie sie gerettet hatten. "Kommst du noch mit zu den anderen, Saiko? Du willst doch wohl nicht bei Tayuya bleiben, oder?", fragte Hanon dann, wobei sie der Rothaarigen einen Seitenblick zuwarf, den diese giftig erwiderte. Die Schwarzhaarige überlegte kurz, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, ich gehe mit zu euch." "Gut, dann komm." Coco schwamm voraus und Hanon half Saiko, wieder in den niederen Teil des Beckens, wo sie stehen konnte, zu kommen, bevor sie sich zu den anderen gesellten. Eine halbe Stunde später beendete Gai den Unterricht und alle verschwanden in die Umkleiden, um sich umzuziehen, ehe sie sich gemeinsam auf den Rückweg ins Schuldgebäude machten. Hanon und Coco ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was das für Folgen hatte, dass sie Saiko geholfen hatten. Einige Wochen später hatte sich die Schwarzhaarige regelrecht an Cocos Fersen geheftet. Immer, wenn sie die Blonde traf, lief sie ihr nach und tat ihr kleinere Gefälligkeiten, wie zum Beispiel ihr Schließfach aufzuräumen. Leider war Saiko sehr tollpatschig und so verlegte sie ständig Cocos Sachen. Eine Zeit lang ließ es sich die Blonde gefallen, obwohl sie nicht verstand, wieso Saiko das tat. Sie musste ihr doch nicht alle Arbeiten abnehmen, nur weil sie ihr zusammen mit Hanon geholfen hatte. Dazu kam, dass sie auch ständig ihre Bücher suchen musste, wenn Saiko ihr mal wieder behilflich sein wollte. Meistens standen sie da, wo sie überhaupt nicht hingehörten, oder sie lagen ganz woanders, wo Coco dann erst nach ewigem Herumsuchen fündig wurde. Irgendwann platzte ihr dann doch der Kragen, als sie nicht nur nach ihrem Physik- sondern auch nach ihrem Mathebuch suchen musste und es erst spät abends fand, sodass sie sich abends gegen zehn Uhr noch hinsetzen und ihre Hausaufgaben machen durfte. Als Saiko das nächste Mal zu ihr kam, um wieder ihren Spint in Ordnung zu bringen, stellte Coco sie zur Rede. "Saiko, wieso tust du das? Du musst das nicht machen, es ist schon okay, dass Hanon und ich dir geholfen haben, war selbstverständlich. Wir hätten dich niemals untergehen lassen", fing die Blonde an. "Das weiß ich doch, aber ich tue das gern für euch", erwiderte die Angesprochene. "Aber ich will nicht, dass du meinen Schrank aufräumst. Damit machst du alles nur noch mehr durcheinander, als es ohnehin schon ist! Du verlegst ständig meine Sachen und ich kann sie dann überall suchen, manchmal dauert es Stunden, bis ich sie wiederfinde! Gestern habe ich mein Mathebuch überall gesucht und habe es erst sehr spät abends gefunden. Denkst du, ich habe immer Lust, in der Nacht Hausaufgaben zu machen, nur weil du meinst mein Schließfach aufräumen zu müssen?!", herrschte Coco sie an. Eigentlich wollte sie gar nicht so hart zu Saiko sein, aber anders würde sie es wahrscheinlich nicht verstehen. "A-aber...ich wollte doch nur...", stammelte die Schwarzhaarige mit zitternder Stimme vor sich hin. Coco biss sich auf die Lippen, sie durfte jetzt nicht nachgeben. "Es ist mir völlig egal, was du wolltest! Ich will deine Hilfe nicht mehr, es hilft mir nichts, wenn ich meine Bücher nicht mehr finde. Verschwinde endlich und fass meinen Schrank nie wieder an, wenn du unbedingt jemandem helfen willst, dann hilf Hanon! Immerhin hat sie dich auch gerettet", sprach sie deswegen weiter. "Du schickst mich also weg...?", fragte Saiko leise. Die Blonde zögerte. "Ja! Lass mich endlich in Ruhe, ich will deine Hilfe nicht mehr!", antwortete sie schließlich. "A-also gut...wenn du es so willst...dann werde ich eben gehen und dich in Ruhe lassen..." Mit diesen Worten drehte sich Saiko auf dem Absatz um und rannte schluchzend den Gang hinunter. "Verzeih mir, Saiko...", murmelte Coco vor sich hin, während sie ihre Schranktür schloss und sich dann auf den Weg in ihren Schlafsaal machte. Wie Coco es ihr gesagt hatte, hängte sich Saiko jetzt an Hanon. Sie lief ihr andauernd hinterher, als ob sie ihr kleiner Schoßhund wäre und versuchte ständig, ihr einen Gefallen zu tun. Anfangs fand die Blauhaarige das ja noch lustig, aber irgendwann fing es an, ihr auf die Nerven zu gehen. "Sag mal, wenn ich mich recht erinnere, hing sie doch die ganze Zeit an dir, Coco. Wieso ist sie auf einmal hinter mir her?", fragte Hanon eines Mittags, als sie sich mit Coco verabredet hatte, gemeinsam Hausaufgaben zu machen, da die anderen anderweitig beschäftigt waren. "Naja...also ehrlich gesagt, habe ich ihr gesagt, dass sie dir helfen soll, weil ich es nicht mehr annehmen wollte", gestand die Blonde leicht verlegen. "Was?!", fragte Hanon fassungslos, "na vielen Dank auch...die macht nur noch mehr Durcheinander. Ich hab mein Englischbuch immer noch nicht gefunden. Zum Glück kann ich mich auf Seirra verlassen." "Genau das war der Grund, wieso ich sie weggeschickt habe...Ich hatte einfach keine Lust, meine Hausaufgaben immer nachts zu erledigen. Gerade die für Mathe, das sind ja nicht gerade wenige", erwiderte Coco. "Ja, da hast du Recht. Gott sei Dank konnte ich meine Aufgaben mit Carens Buch machen. Mann, ich würde sie auch gerne loswerden, also ich meine, dass sie damit aufhört, mir ständig hinterher zu laufen und meine Sachen aufräumen zu wollen", meinte Hanon missmutig. "Das macht sie nur, weil wir ihr das Leben gerettet haben", seufzte die Blonde. "Man kann es auch übertreiben", gab ihr Gegenüber trocken zurück. "Es gibt nur einen Weg, wie du sie wieder loswerden kannst..." "Und der wäre?", fragte Hanon. "Zwing sie dazu, indem du sie runtermachst...", antwortete Coco. "Aber...ich kann sie doch nicht einfach fertigmachen", erwiderte die Blauhaarige leise. "Es ist der einzige Weg, nur so versteht sie, dass sie das lassen soll. Ich weiß, das klingt hart und es fiel mir auch schwer, das zu tun, aber es geht...Irgendwann wird sie darüber hinweg sein und dann wird sie auch wieder normal mit uns reden. Aber es kann so nicht weitergehen. Immerhin ist sie nicht unsere Putzfrau", sagte Coco mit ernstem Gesichtsausdruck. "Ja, du hast Recht. Also schön, ich werds machen, es wird mich zwar einiges an Überwindung kosten, aber ich denke, es muss sein", seufzte Hanon. Coco nickte zustimmend. "Komm, lass uns jetzt endlich anfangen." Diesesmal nickte Hanon und gemeinsam machten sie sich an die Hausaufgaben. Doch Hanon musste sich erst gar nicht überwinden, um Saiko anzuherrschen, dass sie das doch endlich unterlassen soll, denn in der folgenden Woche passierte etwas, was die Blauhaarige fast zum Überkochen brachte. Es war ein sonniger Freitagnachmittag im November. Eigentlich hatte niemand mehr mit solch gutem Wetter gerechnet und deswegen zog es auch fast alle nach draußen. Hanon war gerade auf dem Weg zu ihrem Schließfach, als Sakura plötzlich zu ihr stieß. "Hallo, Hanon! Gut, dass ich dich erwische", bergüßte sie sie gut gelaunt. "Hey, Sakura, ich hab dich gar nicht gesehen", lächelte Hanon. "Ich wollte dich fragen, ob du mit nach draußen kommst, die anderen sind schon runter zum Strand gegangen", erklärte die Rosahaarige schnell. "Klar, warum nicht, ich komme sofort nach, ich muss nur noch schnell an meinen Spint", antwortete Hanon. Sakura wollte gerade etwas darauf sagen, als plötzlich ein lautes Klirren zu hören war. "Was war das?", fragte sie verwirrt. "Keine Ahnung, hat sich angehört, als ob etwas kaputt gegangen wäre", antwortete Hanon, "komm, lass uns mal nachsehen." Sakura nickte und folgte ihr dann den Gang hinunter. Als sie um die Ecke bogen sah Hanon, wie Saiko vor ihrer offenen Schranktür stand und entsetzt auf etwas starrte, das in tausend Scherben vor ihr auf dem Boden lag. Als die Blauhaarige näher herantrat, erkannte sie schließlich, was Saiko da zerbrochen hatte. Fassungslos schaute sie erst auf den Scherbenhaufen und dann zu der Schwarzhaarigen, die noch gar nicht richtig mitbekommen hatte, dass Hanon dazugekommen war. Erst als die Prinzessin des Südatlantiks wütend losschrie, zuckte sie zusammen und schaute sie erschrocken an. "Wie kannst du es wagen, den Bilderrahmen mit dem Bild meiner Mutter zu zerbrechen?!", schrie Hanon außer sich. "O-oh...H-hanon...ja also...ich wollte d-deinen Schrank aufräumen u-und dann bin ich aus Versehen m-mit meinem Ärmel an dem Bilderrahmen hängengeblieben. E-es tut mir wirklich furchtbar leid...", stammelte Saiko vor sich hin. "Es tut dir leid?!", donnerte Hanon wutentbrannt, "hast du überhaupt eine Ahnung, was du da angerichtet hast?! Verschwinde und komm mir nie wieder unter die Augen! Räum meinetwegen den Schrank von Tayuya oder sonst wem auf, aber lass meine Sachen endlich in Ruhe! Keiner braucht dich, Saiko! Niemand will deine Hilfe, also hau endlich hab und hör auf andere zu belästigen!" Saiko war bei jedem von Hanons Worten zusammengezuckt. Sakura, die die ganze Szene mit offenem Mund verfolgt hatte, fand jetzt in die Realität zurück und trat einen Schritt auf Hanon zu, um ihr besänftigend eine Hand auf die Schulter zu legen. "Hanon, lass es gut sein..." Die Blauhaarige riss sich von ihr los und schaute sie mit wütend funkelnden Augen an, bevor sie plötzlich tieftraurig wurden. "Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte davon. "Hanon, warte!", rief Sakura ihr noch hinterher, doch sie reagierte nicht mehr auf sie und rannte einfach weiter. Sakura seufzte und drehte sich dann zu Saiko um, die immer noch wie ein Häufchen Elend vor dem Scherbenhaufen stand. "Saiko...es tut mir leid, was Hanon zu dir gesagt hat. Komm, ich helfe dir, die Scherben zusammenzuräumen. Wir werden sicher einen anderen Rahmen für das Bild finden", sagte sie freundlich zu der Schwarzhaarigen, die daraufhin stumm nickte. Nachdem die beiden Mädchen die Scherben entsorgt hatten, bedankte sich Saiko leise bei Sakura, bevor sie langsam davon schlich. Die Rosahaarige schaute ihr kurz mitleidig hinterher, bevor sie sich auf den Weg nach draußen zu den anderen machte. Dort angekommen bemerkte sie sofort, dass Hanon nicht dabei war. "Hey, Sakura. Wo warst du denn so lange? Hast du Hanon etwa nicht gefunden?", fragte Sasuke, als sie sich neben ihn setzte. Auch die anderen sahen sie fragend an, woraufhin sie wieder seufzte. "Es gab...einen kleinen Zwischenfall", fing sie an. "Wie meinst du das?", fragte Rina. "Naja...als ich sie gefunden habe, hat sie gesagt, dass sie noch schnell zu ihrem Schließfach muss und als wir uns gerade auf den Weg machen wollten, haben wir plötzlich ein lautes Klirren gehört. Natürlich sind wir sofort losgerannt, um nachzusehen, woher es kam. Als wir an ihrem Spint ankamen, stand Saiko vor einem Scherbenhaufen und wie sich herausstellte, hatte sie den Bilderrahmen mit dem Bild von Hanons Mutter zerbrochen. Daraufhin ist sie furchtbar wütend geworden und hat Saiko angeschrien. Sie war nicht gerade freundlich, aber das könnt ihr euch sicher vorstellen...", erzählte Sakura. Einen Moment herrschte Stille. "Ohje...die arme Saiko. Das hat sie doch bestimmt nicht absichtlich gemacht", murmelte Seirra nach einer Weile. "Nein, bestimmt nicht. Aber es war klar, dass Hanon so reagieren würde. Dieses Bild scheint ihr sehr wichtig zu sein", überlegte Noel. "Ist sie hier vorbeigekommen? Habt ihr sie gesehen?", fragte Sakura hoffnungsvoll, weil sie sich doch ein bisschen Sorgen um die Blauhaarige machte. "Nein, hier ist niemand vorbeigelaufen", antwortete Kin. "Ich werde sie suchen", mischte sich jetzt Kabuto ein. "Ja, eine gute Idee. Ich glaube, du bist jetzt der einzige, den sie an sich heranlässt", stimmte Temari ihm zu. "Überlasst das ruhig mir, ich werd schon rausfinden, was mit ihr los ist", meinte Kabuto lächelnd, bevor er aufstand, sich von den anderen verabschiedete und dann Richtung Klippen ging. Er wusste, dass das einer ihrer Lieblingsplätze war und wie er erwartet hatte, fand er sie dort. Sie hatte sich im Gras niedergelassen und schaute mit traurigem Blick auf das weite Meer hinaus. Langsam trat Kabuto näher an sie heran, bis er sich schließlich zu ihr runterbeugte und sie sanft von hinten umarmte. Die Blauhaarige zuckte leicht zusammen. Sie brauchte sich dennoch nicht umzudrehen, um zu wissen, wer da hinter ihr war. Es gab nur einen Menschen, der sie so sanft umarmte. "Was willst du, Kabuto?", fragte sie mit brüchiger Stimme. "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht", gestand er. "Es ist alles in Ordnung." Kabuto spürte, dass sie abblocken wollte, doch er ließ nicht locker. "Hanon, ich merke doch, das etwas nicht stimmt. Sakura hat uns erzählt, was passiert ist. Ich verstehe deine Wut, aber trotzdem hättest du Saiko nicht ganz so arg anherrschen müssen", sprach er unbeirrt weiter. "Ich wollte das eigentlich gar nicht...es ist einfach so über mich gekommen, ich konnte meine Wut im Moment nicht kontrollieren. So kann ich ihr nie wieder unter die Augen treten. Sie hasst mich jetzt bestimmt, weil ich sie so gekränkt habe", murmelte Hanon niedergeschlagen. "Das glaube ich nicht, aber du solltest dich bei ihr entschuldigen", meinte Kabuto. "Ja, das werde ich auch, wenn ich sie wieder sehe", antwortete Hanon. Einen Moment herrschte Stille, ehe er wieder das Wort ergriff. "Ich verstehe sowieso nicht, wieso du da so dermaßen ausgerastet bist. Du kannst doch bestimmt einen neuen Rahmen dafür finden, oder?" "Das stimmt schon...aber es war das Bild meiner Mutter", erklärte Hanon, doch Kabuto verstand nicht so ganz. "Wie meinst du das?" "Das Bild meiner Mutter ist das Wichtigste für mich. Es ist die einzige Erinnerung, die ich noch an sie habe", murmelte Hanon. Kabuto weitete die Augen. "Du meinst..." Er brach ab. "Ja...meine Eltern sind beide tot. Mein Vater starb kurz nach meiner Geburt und meine Mutter kam bei einem Autounfall ums Leben, als sie mich von einer Freundin abholen wollte...manchmal gebe ich mir die Schuld daran. Wäre ich damals nicht dahin gegangen, wäre sie vielleicht noch am Leben..." Ihre Stimme war immer leiser geworden, bis sie ihr schließlich versagte und sich Tränen über ihre Wangen bahnten. Kabuto schwieg zuerst, doch dann löste er sich von ihr, um sich neben sie zu setzen und sie an sich zu ziehen. "Davon hast du mir noch nie erzählt", meinte er leise, während er ebenfalls auf's Meer hinausschaute. "Ich habe versucht es zu verdrängen. Ich wollte niemanden damit belasten und ehrlich gesagt habe ich versucht, meiner Vergangenheit zu entkommen. Ich habe Schuldgefühle, weil ich mich für den Tod meiner Mutter verantwortlich mache", seufzte Hanon. "Aber Hanon, dich trifft doch keine Schuld. Du hättest es nicht verhindern können. Es war einfach...Schicksal...das hört sich jetzt vielleicht taktlos an, aber glaub mir, du hättest es nicht vermeiden können. Du bist nicht Schuld daran. Ich glaube nicht, dass deine Mutter gewollt hätte, dass du dich so fertigmachst", erwiderte Kabuto und drückte sie näher an sich. "Weißt du, manchmal fühle ich mich so einsam und von jedem allein gelassen. Manchmal liege ich nachts wach und weine stumm vor mich hin, weil ich sie so sehr vermisse. Ich kann mich noch genau an meine Mutter erinnern, mir wurde immer gesagt, dass ich ihr unglaublich ähnlich sehe... Ich würde alles dafür geben, um sie nur noch ein einziges Mal sehen zu können", murmelte Hanon, wobei wieder ein paar Tränen über ihre Wangen huschten. "Ich kann dich sehr gut verstehen, aber du hättest es nicht an Saiko auslassen dürfen", meinte Kabuto. "Ich weiß, ich werde mich bei ihr entschuldigen." "Und noch etwas, Hanon. Du weißt ganz genau, dass du niemals alleine bist. Du hast mich und alle anderen. Wir sind immer für dich da und du kannst über alles mit uns reden", sagte der Weißhaarige dann. "Das weiß ich doch", antwortete sie und lächelte wieder. Eine Weile saßen sie noch da, bis Kabuto wieder das Wort ergriff. "Was ist, kommst du jetzt mit zu den anderen?" "Klar, gehen wir", stimmte Hanon zu und stand auf. Er machte es ihr gleich und nahm sie dann bei der Hand, bevor sie gemeinsam zurück zu den anderen an den Strand gingen. Währenddessen lief Saiko ziellos durch die leeren Gänge des Schulgebäudes. Die ganze Zeit dachte sie über Hanons Worte nach. Sie hatte das doch nicht mit Absicht getan, das war wirklich das Letzte, was sie wollte. Dennoch konnte sie verstehen, dass die Blauhaarige sauer auf sie war. Sie hatte mit so einer Reaktion gerechnet, aber niemals hätte sie gedacht, dass Hanon so ausfallend werden würde. Nervös lief sie weiter durch die Korridore, sie konnte sich einfach nicht beruhigen. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie immer so schnell eingeschüchtert war, wenn jemand sie mal anherrschte, doch so sehr sie es auch versuchte, sie konnte einfach nichts dagegen tun. Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand und schloss die Augen. "Na, wen haben wir denn da? So ganz alleine, Saiko?", fragte da plötzlich jemand neben ihr. Erschrocken öffnete die Schwarzhaarige die Augen wieder und erblickte Tayuya neben sich. "Ähm...ja...ich wollte nachdenken...", stotterte sie vor sich hin. "Nachdenken? Worüber denn?" Fragend schaute die Rothaarige sie an, während sie sie freundlich anlächelte. Misstrauisch glitt Saikos Blick über sie. "Warum willst du das wissen?" "Ich mach mir Sorgen um dich, du siehst so traurig aus", antwortete Tayuya sofort, wobei es ihr perfekt gelang, ihr hinterhältiges Grinsen in ein freundliches, unschuldiges Lächeln zu verwandeln, das sogar Saiko überzeugte. "Naja...ich glaube, dass Hanon ziemlich sauer auf mich ist", murmelte sie daher niedergeschlagen. "Wieso das denn?", hakte Tayuya nach. "Ich wollte ihr nur helfen, ihr Schließfach in Ordnung zu halten, nachdem sie mir doch geholfen hat. Und als ich eben gerade aufräumen wollte, ist mir aus Versehen das Bild ihrer Mutter aus den Händen geglitten und der Rahmen ist zerbrochen", erzählte Saiko leise. Tayuya tat gespielt schockiert. "Oh mein Gott, das wird sie dir vermutlich niemals verzeihen." "Ich wollte das doch gar nicht. Sie ist so furchtbar wütend geworden und hat mir ziemlich gemeine Sachen an den Kopf geschmissen, aber ich kann sie verstehen", murmelte die Schwarzhaarige. "Aber sie hat kein Recht dazu, dich so zu erniedrigen!", erwiderte Tayuya heftig. "Ich wollte ihr doch nur helfen, aber sie hat mich weggeschickt, genauso wie Coco...die wollte meine Hilfe auch nicht mehr." Traurig schaute Saiko wieder auf den Boden. "Hanon und Coco sind herzlos, sie sind deine Freundschaft nicht wert. Wie wäre es denn, wenn wir beide uns stattdessen anfreunden? Ich mag dich richtig, Saiko und gemeinsam können wir den beiden zeigen, dass sie soetwas nicht mit dir machen können", meinte Tayuya und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter. Sofort wich Saiko zurück. "Ich will mich nicht gegen die beiden stellen. Wenn sie meine Hilfe nicht wollen, ist das okay. Ich werde ihnen nichts Gemeines antun", protestierte sie. Ein verärgerter Ausdruck trat in die Augen der Rothaarigen, doch sie lächelte sofort wieder, als die Schwarzhaarige unsicher zu ihr aufschaute. "Also schön, dann lassen wir das, aber trotzdem können wir doch Freundinnen sein, oder?" Gewinnend lächelte Tayuya sie an und Saiko nickte zustimmend. "Schön, dann lass uns doch jetzt ein bisschen nach draußen gehen, die Sonne scheint und wer weiß, wann es wieder so schönes Wetter gibt", sagte die Rothaarige dann. Wieder nickte Saiko, bevor sie Tayuya nach draußen folgte. Zufällig liefen die beiden am Strand vorbei, wo die anderen noch saßen und sich lachend unterhielten. "Hey, ist das nicht Saiko?", fragte Seirra plötzlich und zeigte hoch auf den Weg, der oberhalb des Strandes verlief. Sofort wandten sich alle Augen in die Richtung, in die Gaaras Freundin zeigte. "Ja, du hast Recht...aber was hat sie bitte mit Tayuya zu tun?", fragte Ino verwirrt. "Das habe ich mich auch gerade gefragt. Hatte sie eigentlich nicht immer Angst vor Tayuya und ihren beiden Freunden?", warf Tenten ein. "Doch, eigentlich schon, umso merkwürdiger, dass sie jetzt so mit ihr rumhängt", meinte Sakura misstrauisch. "Irgendwas stimmt da nicht", stimmte Kin der Rosahaarigen zu. "Ich hab auch ein ungutes Gefühl. Hoffentlich hat Tayuya sie nicht zu irgendwas überredet, nur weil ich sie vorhin so angeherrscht habe", sagte Hanon dann. "Ich glaube nicht, dass Saiko wirklich so dumm wäre und sich von Tayuya einwickeln lassen würde", erwiderte Temari. "Ja, aber vielleicht hat sich Tayuya wieder freundlicher gegeben, als sie eigentlich ist", überlegte Luchia. "Ja, immerhin hat sie das bei Seirra auch gemacht", knurrte Gaara missmutig, während er die Rothaarige neben sich näher an sich heranzog. "Wir sollten die beiden besser im Auge behalten", meinte Rina, woraufhin die anderen zustimmend nickten. "Wir sollten uns so langsam auf den Weg machen, wir haben noch Hausaufgaben auf", sagte Noel nach einer Weile an ihre Klassenkameradinnen und Kaito gewandt. "Sag mir bitte nicht, dass wir noch Mathe machen müssen", antwortete Luchia hoffnungsvoll. "Wir müssen noch Mathe machen", zerschlug Rina diese Hoffnung gleich wieder, worauf die Blonde den Kopf hängen ließ. "Keine Sorge, Luchia, wir kriegen das schon hin", meinte Kaito daraufhin lachend und wuschelte seiner Freundin durch die Haare. "Ich würde vorschlagen, dass wir alle wieder reingehen, ich denke, dass wir alle noch Hausaufgaben zu erledigen haben", warf Itachi dann ein, worauf seine Freunde nickten. Auch die anderen waren einverstanden und so standen schließlich alle auf, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg zum Schulgebäude machten. Abends hatte sich Tayuya mit ihren beiden Freunden in ihrem Schlafsaal verabredet. Dort waren sie ungestört; ihre Zimmergenossinnen hatten sich alle in den Gemeinschaftsraum zurückgezogen. "Also, über was wolltest du mit uns reden?", fragte Hidan und schaute sie erwartungsvoll an, als er sich auf ihr Bett fallen ließ, während sich Kakuzu an die Wand lehnte. "Ich hab einen neuen Plan, wie wir Hanon und ihren Freunden eins auswischen können", verkündete Tayuya stolz. Sofort wurden ihre Freunde hellhörig, immerhin hassten sie die Blauhaarige und alle anderen genauso wie Tayuya. "Und was hast du dir ausgedacht?", fragte Kakuzu, der sonst eigentlich immer eher ruhig war und sich im Hintergrund hielt. "Ich habe heute Mittag zufällig Saiko in den Gängen aufgegabelt und dank meiner übertriebenen Freundlichkeit hat sie mir erzählt, dass sie den Rahmen des Bildes von Hanons Mutter zerbrochen hat, als sie ihr Schließfach aufräumen wollte. Natürlich war Hanon total sauer auf sie und hat sie dann offenbar ziemlich zusammengestaucht. Ihr wisst, wie schreckhaft Saiko ist, es war leicht, sie davon zu überzeugen, dass ich mit ihr befreundet sein will. Sie will sich zwar nicht gegen Hanon und Coco stellen, die sie auch zur Schnecke gemacht hat, stellen, aber ich werde dafür sorgen, dass die beiden ihre Quittung bekommen. Saiko werde ich damit zwar auch eins auswischen, aber Verluste muss man eingehen", erzählte Tayuya. "Und das heißt im Klartext?", hakte Hidan nach. "Ich werde ihr so viele Streiche spielen, wie nötig sind, um den Verdacht auf Hanon und Coco zu lenken. So kommen sie ganz sicher nicht um eine Strafarbeit herum und somit wäre mein guter Ruf vielleicht wiederhergestellt", erklärte die Rothaarige. "Klingt gar nicht mal so schlecht. An was für Streiche hast du dabei gedacht?", fragte nun wieder Kakuzu. Tayuya überlegte kurz, doch dann fiel ihr etwas ein. "Sagt mal...hat Saiko nicht eine furchtbare Angst vor Kriechtieren?" Ihre Freunde nickten zustimmend. "Sehr gut, dann werde ich einfach warten, bis Hanon und Coco nächste Woche dran sind, die Klassenzimmer aufzuräumen und die Pflanzen zu gießen. In der Zwischenzeit werde ich in den Gartenanlagen nach irgendwelchen Kriech-oder Krabbeltieren suchen und sie Saiko einfach in die Bank tun. Wenn die Lehrer bemerken, dass Hanon und Coco Klassendienst haben, werden sie sicher davon ausgehen, dass nur sie dafür verantwortlich sein können. Und dann werden sie garantiert nachsitzen müssen", meinte Tayuya fies grinsend; Hidan und Kakuzu taten es ihr gleich. "Weißt du, Tayuya, ich bin stolz auf dich. So eine gute Idee hattest du lange nicht mehr", sagte der Weißhaarige anerkennend. "Vielen Dank", grinste die Rothaarige. "Sollen wir dir irgendwie helfen?", fragte Kakuzu dann, doch sie schüttelte den Kopf. "Nein, lasst nur, ich mach das schon, wenn ich nicht mehr weiterkomme, werde ich auf euch zurückkommen", antwortete sie lächelnd. "Gut, bin gespannt, ob es klappt", meinte Hidan mit einem schmierigen Grinsen. "Das wird es, Hidan, das wird es", versicherte ihm Tayuya. Am nächsten Tag war es endlich Samstag und da Sakura und die anderen ihre Hausaufgaben bereits am Freitag erledigt hatten, nutzten sie diesen Tag, um sich ein bisschen zu entspannen. Nach dem Mittagessen beschlossen die Freunde auf die großen Tennisplätze zu gehen, um dort ein bisschen zu spielen. Hinata und Tenten waren die ersten, die an ihrem Treffpunkt ankamen und kurz darauf stieß auch Naruto zu ihnen. "Hey, Mädels. Sind die anderen noch nicht da?", fragte er leicht überrascht, als er bei ihnen ankam. "Nein, wir haben uns auch schon gewundert, aber vermutlich werden sie gleich kommen. Vielleicht haben sich Sakura und die anderen wieder irgendwie verquatscht und die Jungs warten, bis sie auftauchen, was weiß ich", antwortete Tenten und verdrehte leicht die Augen, worauf der Blonde lachte. "Wir kennen doch vor allem Sakura und Ino schon lange genug." "Allerdings, so kennen wir sie", stimmte Hinata ihm zu. Plötzlich erregte etwas in einiger Entfernung Tentens Aufmerksamkeit. "Hey, was macht Tayuya denn da?", fragte sie verwirrt und zeigte in die Richtung der Rothaarigen. Sofort drehten sich Hinata und Naruto um. Tayuya kniete nicht weit von ihnen in einem der zahlreichen Rosenbeeten und schien nach irgendwas zu suchen. Neben ihr lag eine kleine Schaufel, während sie mit einem Spaten in der feuchten Erde herumstocherte. "Keine Ahnung, was sie vorhat. Ob sie was für den Biounterricht braucht?", überlegte Hinata. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht", antwortete Naruto und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Nein, ehrlich gesagt nicht", meinte die Hyuga verlegen. "Ich werd sie mal drauf ansprechen", sagte Tenten dann und ging auch schon auf sie zu, bevor die anderen beiden sie zurückhalten konnten. "Hey, Tayuya, was machst du da? Musst du etwas für deine Biohausaufgaben erledigen?", fragte Tenten, als sie bei ihr angekommen war. Ertappt fuhr die Angesprochene herum und schaute die Braunhaarige hinter sich wütend an. "Was geht dich das an? Darf man sich nicht mal ein bisschen nützlich machen?", fauchte sie. "Oh, entschuldige, wenn ich dich bei der Gartenarbeit gestört habe. Es hätte ja sein können, dass du irgendwelche Absichten im Hinterkopf hast", antwortete Tenten provozierend. "Hey, nur weil ich Seirra fast umgebracht hätte, heißt das noch lange nicht, dass ich nochmal soetwas tue", rechtfertigte sich ihr Gegenüber bissig. "Ist ja schon gut, ich wollte dir nicht zu nahe treten", meinte die Braunhaarige sarkastisch. Einen Moment schauten sie sich feindselig an, bevor plötzlich eine neue Stimme die angespannte Stimmung durchbrach. "Hey, Tenten. Da bist du ja, ich hab gedacht, du wärst schon bei den Tennisplätzen." Überrascht drehte sich die Genannte um und erblickte Neji hinter sich. "Oh, hallo, Neji. Ich hab dich gar nicht gesehen", antwortete sie lächelnd, "ich hab zufällig Tayuya gesehen und wollte wissen, was sie macht. Anscheinend will sie sich bessern und hat gleich mal damit angefangen ein bisschen Gartenarbeit zu übernehmen, nicht wahr, Tayuya?" Daraufhin murmelte die Rothaarige nur etwas Unverständliches. "Oh, dann sollten wir sie besser nicht weiter stören, lass uns zu den anderen gehen", meinte Neji daraufhin und Tenten nickte zustimmend, bevor sie ihm zu den anderen folgte. Tayuya sah ihr mit hasserfülltem Blick nach. Wie sie sie doch hasste, sie und alle anderen auch. Doch sie hatte keine Zeit, sich lange über die Braunhaarige aufzuregen, immerhin musste sie eine Spinne oder einen Wurm oder etwas Ähnliches finden, das sie Saiko unterjubeln konnte, bevor nochmal jemand vorbeikommen würde. Endlich, nachdem sie geschlagene zwei Stunden in den Beeten herumgebuddelt hatte, fand sie mehrere Würmer und als sie zwischen den Büschen eine große schwarze Spinne hindurch huschen sah, fing sie diese auch noch ein, packte sie in eine Schachtel, die sie mitgebracht hatte und ging dann so schnell wie möglich zurück ins Schulgebäude. Jetzt musste sie das Ungeziefer nur noch in Saikos Bank schmuggeln, ohne dass jemand etwas davon mitbekommen und der Verdacht auf Hanon und Coco fallen würde. In ihrem Schlafsaal angekommen, verstaute sie die Schachtel schnell in ihrem Schrank, bevor sie wieder auf den Flur verschwand und sich auf die Suche nach ihren Freunden begab. Als es schließlich Zeit zum Abendessen war, brachen Tenten und die anderen ihr Spiel ab, um sich nochmal schnell umzuziehen und dann zum Essen zu gehen. Nach zehn Minuten trafen sich schließlich alle im Speisesaal, der mal wieder völlig überfüllt war. "Super und wo sollen wir uns jetzt hinsetzen?", fragte Kin leicht missmutig. "Keine Sorge, Hinata und ich sehen nach, wo noch ein Platz frei ist und dafür holt ihr unser Essen", schlug Temari vor. Die Schwarzhaarige vor ihr nickte zustimmend und kämpfte sich dann mit den anderen zum Essen durch, während Temari und Hinata sich auf die Suche nach einem freien Tisch machten. Keine fünf Minuten später stieß die Huyga wieder zu ihnen und teilte Ino, die ihr am nähesten stand, mit, dass sie ganz hinten noch Platz gefunden hatten und sich einen Tisch mit Saiko teilen würden. "Na, ob das so eine gute Idee ist, Hanon in Saikos Nähe zu lassen", meinte die Blonde skeptisch. "Das ist der einzige Platz, den wir im Moment finden können, Temari hält uns extra frei und außerdem muss Hanon ja nicht direkt neben ihr sitzen", erwiderte Hinata. "Na gut, stimmt auch wieder, also gut, wir kommen sofort, du kannst ruhig wieder zu Temari gehen, ich bring dir dein Essen", sagte Ino daraufhin lächelnd und die Hyuga nickte zustimmend, bevor sie wieder zu Temari ging. Kurz darauf kamen auch die anderen. Sakura, die das Essen für die Blonde mitgebracht hatte, und Ino, die das für Hinata hatte, stellten es den beiden Mädchen vor die Nase, bevor sie sich ebenfalls hinsetzten und anfingen zu essen. Kabuto hatte extra darauf geachtet, dass Hanon in einiger Entfernung zu Saiko saß, aber dennoch warf sie der Schwarzhaarigen gelegentlich Seitenblicke zu. Eigentlich wollte sie sich ja bei Saiko entschuldigen, aber immer, wenn sie kurz davor war, tauchte vor ihrem geistigen Auge der zerbrochene Rahmen des Bildes ihrer Mutter auf und erneut spürte sie die Wut in sich aufsteigen. Saiko spürte Hanons Blicke förmlich auf sich, deswegen traute sie sich auch nicht, die Blauhaarige anzusehen. Sie sah ohnehin blass aus, was auch Rina, die ihr gegenüber saß, nicht entging. "Saiko, ist alles in Ordnung? Du siehst aus, als ob du einem Geist begegnet wärst", stellte die Grünhaarige fest. "W-was...? O-oh, es ist nichts...ich hab mich nur leicht erschrocken. Weißt du, bevor ich zum Essen ging, hab ich in einem der Gänge eine große, schwarze Spinne gesehen und ich hab solche Angst vor denen. Ich bin wirklich zu Tode erschrocken, als sie sich plötzlich direkt vor meiner Nase abgeseilt hat", erklärte Saiko verlegen. "Ist doch nicht schlimm, jeder hat seine Ängste", antwortete Rina freundlich lächelnd, doch Hanon widersprach ihr. "Oh bitte, als ob das jetzt so schrecklich gewesen wäre. Du bist so ein Feigling, Saiko", fauchte die Blauhaarige sie an, worauf die Angesprochene wieder zusammenzuckte. "Hanon, jetzt beherrsch dich mal, man kann es auch übertreiben", wies Rina sie zurecht. "Lass mich einfach in Ruhe, okay?! Sie ist ein verdammter Feigling und das wird sie auch immer bleiben, wenn sie nicht endlich lernen wird, sich durchzusetzen. Wer hat schon Angst vor Spinnen." Die Blauhaarige verdrehte die Augen, bevor sie aufstand und mit wütenden Schritten davonstampfte. "Hanon! Komm zurück!", rief Rina ihr nach, doch die Prinzessin des Südatlantiks machte keine Anstalten, ihrer Aufforderung nachzukommen und verließ stattdessen den Speisesaal auf schnellstem Wege. "Na super...und was jetzt?", fragte Luchia ratlos. "Lass nur, ihr bleibt hier bei Saiko und ich geh ihr nach", meinte Caren und stand auf. "Ich komm mit dir, vielleicht können wir sie zu zweit zur Vernunft bringen", stimmte Haku ihr zu und stand ebenfalls auf, worauf die Lilahaarige nickte. "Also schön, wenn alle Stricke reißen, könnt ihr mir ja Bescheid sagen, dann rede ich mit ihr", mischte sich Kabuto ein. Caren und Haku nickten, bevor sie sich von ihren Freunden verabschiedeten und sich auf den Weg nach draußen machten. "Wo kann sie hingegangen sein?" Suchend schaute Haku sich um. "Es gibt zwei Möglichkeiten; entweder sie ist runter an den Strand oder sie ist zu den Klippen gelaufen", antwortete Caren. "Wie wär's, wenn wir erstmal zum Strand runtergehen?", schlug Haku vor. Caren nickte zustimmend und gemeinsam gingen sie den schmalen Pfad entlang, der sie hinunter zum Strand führte. Als sie sich umgeschaut hatten, entdeckten sie Hanon schließlich hinter einer Felsengruppe. Leise traten die beiden auf die Blauhaarige zu, die auf einem der Felsen saß und leise vor sich hin sang. "Hanon? Können wir mit dir reden?", fragte Caren vorsichtig, als sie direkt hinter ihrer Freundin stand. Die zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann langsam um. "Oh, ihr seid es", murmelte sie und lächelte traurig. "Hanon...was ist nur los mit dir? Wieso warst du so gemein zu Saiko? Sie hat dir doch überhaupt nichts getan und eigentlich hat sie mit Rina geredet", sagte Caren und sah ihr nun direkt in die braunen Augen. "Ich wollte das eigentlich gar nicht...aber als ich sie angesehen habe, ist das plötzlich alles wieder hochgekommen", murmelte Hanon und sah Caren unglücklich an. "Hanon, sie hat den Rahmen doch nicht absichtlich zerbrochen. Wieso entschuldigst du dich nicht einfach bei ihr, sagst, dass es nicht so gemeint war und die Sache ist erledigt", mischte sich nun Haku ein. "Er hat Recht, es ist doch Quatsch jetzt so ätzend zueinander zu sein. Sie ist total am Boden zerstört, weil sie denkt, dass du sie jetzt hassen würdest, aber das stimmt doch nicht, oder?" Durchdringend schaute Caren sie an und Hanon senkte schuldbewusst den Blick. "Nein, ich habe das eher unbewusst gesagt", antwortete die Blauhaarige leise, "ich würde mich ja bei ihr entschuldigen, aber irgendwie traue ich mich nicht, weil ich sie so gekränkt habe." "Ich bin mir sicher, dass sie dir verzeihen wird, immerhin ist Saiko nicht nachtragend. Gib dir einen Ruck und sag ihr, dass es dir leid tut", lächelte Caren. "Also schön, ihr habt Recht, ich werd sie nächste Woche nach dem Unterricht abfangen. Kommen du und Seirra dann mit? Ich will nicht alleine gehen." Bittend schaute Hanon die Lilahaarige an. "Na klar, wir sind deine seelische und moralische Unterstützung", grinste diese und auch Hanon lächelte nun wieder. "Also gut, dann werd ich mir übers Wochenende eine passende Entschuldigung überlegen", meinte sie und Caren nickte zustimmend. "Wir sollten langsam reingehen, nicht dass wir noch Ärger kriegen", sagte Haku nach einer Weile. "Ja, du hast Recht, wenn uns Orochimaru oder ein anderer Lehrer hier draußen findet, können wir die nächsten zwei Wochen bestimmt ununterbrochen nachsitzen", stimmte Caren ihm zu. "Dann lasst uns gehen, Nachsitzen ist nun wirklich das Letzte, auf das ich Lust habe", meinte auch Hanon und sprang von dem Felsen, auf dem sie die ganze Zeit gesessen hatte, bevor sich die drei Freunde schnell auf den Rückweg zum Schulgebäude machten. Doch leider kam Hanon nicht dazu, sich bei Saiko zu entschuldigen, denn an diesem Montag setzte Tayuya ihren fiesen Plan in die Tat um. Während der Mittagspause schlich sich die Rothaarige von allen anderen unbemerkt aus dem überfüllten Speisesaal. Bei all den Schülern fiel es wirklich nicht auf, wenn sich einer von ihnen aus der Menge herauslöste und durch die Gänge streifte. Als sie schließlich den großen Saal verlassen hatte, rannte sie so schnell wie möglich nach oben in ihr Zimmer, um die Spinne aus ihrem Schrank zu holen, die immer noch in der Schachtel saß. Auf die Würmer würde sie verzichten, sie war sich sicher, dass auch die Spinne allein den gewünschten Effekt erzielen würde. Nachdem sie die Schachtel geholt hatte, machte sie sich schnell auf den Weg zu ihrem Klassensaal. In weniger als einer halben Stunde würde der Nachmittagsunterricht beginnen und in knapp zehn Minuten würden Hanon und Coco hier auftauchen, um sich um die Pflanzen zu kümmern. Schnell huschte sie zu Saikos Platz, wo sie die Schublade unter dem Tisch aufzog, die Schachtel in ihrer Hand öffnete und die Spinne herauskrabblen ließ, die sich sofort in die hinterste Ecke des Fachs verzog. Zufrieden mit sich selbst schob Tayuya die Schublade wieder zu, bevor sie wieder zur Tür ging, auf den Flur trat und dann, nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass niemand sie gesehen hatte, den Gang hinunterging. Keine Minute zu früh, denn kaum war sie um die nächste Ecke gebogen, tauchten auch schon Hanon und Coco auf, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Lustlos schloss die Blonde die Tür auf und ließ die Blauhaarige zuerst eintreten. "Mann, wie ich das doch hasse, als ob die Lehrer ihre dämlichen Pflanzen nicht selbst gießen könnten, immerhin haben die doch eh nichts Besseres zu tun", maulte Hanon, während sie missmutig zur Gießkanne stapfte, die auf der Fensterbank stand. "Fluchen hilft auch nichts, Hanon. Ich hab zwar auch keine Lust, aber was soll's, wir müssen es ja doch machen", seufzte Coco und griff sich die zweite Kanne, die vorne neben dem Lehrerpult stand, bevor sie ihrer Freundin zum Waschbecken im hinteren Teil des Saals folgte. Nachdem sie ihre Aufgaben erledigt hatten, stellten sie die Gießkannen wieder an ihre Plätze, bevor sie den Klassensaal verließen und zum nächsten Raum gingen. Als sie endlich alle Zimmer abgeklappert hatten, hatten sie gerade noch Zeit, ihre Schultaschen zu holen, bevor es auch schon zur nächsten Stunde klingelte. An einem Treppenaufgang verabschiedeten sie sich voneinander und jede machte sich auf den Weg in ihre eigene Klasse. Als Hanon wieder an ihrem Klassensaal ankam, warteten die anderen schon auf sie. Sie kam gerade noch rechtzeitig, denn kaum einen Augenblick später tauchte auch schon Orochimaru auf und ließ die Klasse in ihren Saal. Drinnen setzten sich alle auf ihre Plätze und warteten, bis ihr Lehrer seine Unterlagen ausgepackt und sie begrüßt hatte, bevor der Unterricht begann. "Für heute hab ich mir mal etwas Anderes ausgedacht. In letzter Zeit haben wir ja viel aufgeschrieben, auch wegen der Klassenarbeit und deswegen habe ich mir überlegt, dass wir heute mal ein paar einfache mündliche Übungen machen, als Ausgleich dafür, dass ihr in letzter Zeit so hart gearbeitet habt", erklärte Orochimaru. Die Klasse starrte ihn verblüfft an. "Wer ist das und was hat er mit Orochimaru gemacht?", flüsterte Hanon Caren und Seirra zu, die daraufhin leise lachten. "Sei doch froh, dass er uns mal eine Auszeit gönnt, es war wirklich mehr als nur anstrengend in den letzten Wochen", meinte Kankuro. "Ja, allerdings", stimmte Haku ihm zu. "Ja, ihr habt Recht, mal sehen, was er jetzt geplant hat", sagte Seirra gut gelaunt. Auch die anderen aus der Klasse schienen erleichtert, dass Orochimaru heute mal etwas lockerer war, nur Tayuya sah nicht begeistert aus, denn immerhin brauchten sie in diesem Fall ihre Bücher nicht und das hieß, dass Saiko die Spinne nicht entdecken würde und ihr Plan vorerst nicht aufging. Naja, damit musste sie sich jetzt wohl oder übel abfinden, vielleicht würde es ja in der nächsten Stunde klappen. Orochimaru hatte währenddessen angekündigt, dass sie heute nur Kopfrechnen machen würden, was den meisten mehr als nur recht war. Nach einer angenehmen und ausgeglichenen Mathestunde hatten sie Französisch. Zum Erstaunen aller kam Kakashi schon nach fünf Minuten. "Ähm...haben wir irgendwie was verpasst? Geht hier 'ne komische Lehrerkrankheit um oder so?", fragte Hanon verwirrt. "Wieso?", fragte Seirra. "Na, Orochimaru ist plötzlich so nett zu uns und zieht es vor einfaches Kopfrechnen zu machen, als uns irgendwelche komplizierten Aufgaben im Buch lösen zu lassen und uns dann auch noch keine Hausaufgaben zu geben und dann kommt Kakashi zwanzig Minuten früher als sonst", erklärte die Blauhaarige. "Ja, du hast Recht, das ist seltsam...naja, vielleicht wollen sie sich alle bessern", meinte Caren lachend. "Naja, verkehrt wäre es auf keinen Fall", stimmte Kankuro ihr grinsend zu. Doch sie hatten keine Zeit, um sich weiter zu unterhalten, denn in diesem Moment erhob Kakashi die Stimme. "Guten Tag, allerseits. Ich möchte mich gar nicht lange mit unnötigen Reden aufhalten. Heute werden wir nur mündlich arbeiten, eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die unregelmäßigen Verben zu wiederholen", verkündete er gut gelaunt. Die Klasse stöhnte genervt auf. Darauf hatte nun wirklich gar keiner Lust, vor allem Tayuya nicht, weil dadurch ihr genialer Plan schon wieder vereitelt wurde. Doch Kakashi ließ sich von dem Gemaule und Gemecker, das vereinzelt zu hören war, gar nicht beeindrucken, sondern schrieb das erste Verb an die Tafel, das Seirra konjungieren sollte. Als die Rothaarige das mehr oder weniger gut gemeistert hatte, machte Kakashi mit Yuriko weiter. Die Stunde ging sehr schleppend voran, weil keiner wirklich Lust hatte, Verben runterzurasseln, wodurch die Klasse auch höchst unkonzentriert wirkte. Irgendwann platzte Kakashi dann der Kragen. "Das ist ja nicht mehr zum Aushalten! Könnt ihr euch nicht mal zusammenreißen?! Als ob es jetzt so schwierig wäre, ein paar Verben zu konjungieren!", herrschte er die Klasse ungehalten an. Keiner sagte etwas dazu. "Also schön, da offensichtlich sowieso keiner Lust dazu hat, werdet ihr jetzt eure Grammatikhefte rausnehmen, damit wir in das nächste Thema einsteigen können", meinte er dann ziemlich gereizt. Sofort hörte man zahlreiche Schubladen aufgehen, als die Schüler ihre Unterlagen herausholen wollten. Gespannt schaute Tayuya zu Saiko, die in ihrem Fach nach ihrer Grammatik suchte, doch zu ihrer Enttäuschung geschah nichts. Nach kurzer Zeit, zog Saiko die Grammatik heraus und schloss die Schublade wieder, offenbar hatte sie die Spinne nicht aufgeschreckt. Als Saiko die Grammatik gerade aufschlagen wollte, fiel ihr plötzlich auf, dass sie aus Versehen das englische statt das französische Beiheft gegriffen hatte. Also zog sie ihre Schublade erneut auf und legte die falsche Grammatik wieder zurück. Gerade, als sie das richtige Heft herausziehen wollte, entdeckte sie die große schwarze Spinne, die ihr in diesem Moment über die Hand lief. Erschrocken stieß sie einen schrillen, panischen Schrei aus, der alle, einschließlich Kakashi zusammenzucken ließ. Ein zufriedenes und gemeines Grinsen schlich sich auf Tayuyas Lippen, was allerdings nur Hidan und Kakuzu, die neben ihr saßen, bemerkten. Endlich würde sie Hanon und Coco eins auswischen können, denn diesesmal konnte sie gar nicht verdächtigt werden, da jeder der Klasse bezeugen könnte, dass sie während der Mittagspause im Speisesaal gewesen war, immerhin hatte niemand mitbekommen, dass sie für eine viertel Stunde abwesend war. Kakashi war der Erste, der sich wieder fing. Leicht wütend drehte er sich zu Saiko um, die mit schreckgeweiteten Augen auf ihre Schublade starrte und den Stuhl so weit wie möglich von ihrer Bank weggerückt hatte. "Saiko, kannst du mir vielleicht mal erklären, was das soll? Was fällt dir ein, hier rumzuschreien? Setz dich gefälligst wieder anständig hin", fuhr er sie an. Doch die Schwarzhaarige schüttelte nur stumm den Kopf. "I-ich kann nicht...", stammelte sie vor sich hin. "Und wieso nicht?", wollte Kakashi gereizt wissen. "D-da i-ist e-eine g-große Spinne..." Kakashi sah sie misstrauisch an. Saiko wusste, dass er überlegte, ob er ihr glauben sollte, immerhin war die Klasse bekannt dafür, dass sie den Lehrern nur allzu gerne mal einen Streich spielte. "Lass mich nachsehen", sagte er schließlich und kam auf sie zu. Saiko nickte und rückte noch ein Stück weiter nach hinten. Als Kakashi an ihrem Tisch angekommen war, nahm er die Schublade in Augenschein und tatsächlich konnte er die große Spinne entdecken, die sich mittlerweile wieder in die Ecke zurückgezogen hatte. Sofort drehte er sich wieder zum Rest der Klasse. "Wirklich sehr lustig, Leute. Wisst ihr, ich habe euch wirklich für schlauer gehalten, findet ihr das etwa komisch, Saiko so einen Schreck einzujagen?", fragte er sauer. Es kam selten vor, dass Kakashi mal auf etwas wütend reagierte, aber wenn er erstmal sauer war, sollte man lieber keine Widerworte geben. Als niemand etwas dazu sagte, fuhr er schließlich fort. "Okay, wer war das? Vielleicht werde ich von einer Strafe absehen, wenn sich derjenige jetzt freiwillig meldet und sich bei Saiko entschuldigt." Wieder herrschte Schweigen. "Schön, scheinbar ist mal wieder niemand dafür verantwortlich. Ein paar schöne Freunde seid ihr mir." "Eigentlich kommt nur eine Person in Frage, Sensei Kakashi", meldete sich Tayuya zu Wort. "Ach und die wäre, Tayuya?", gab er zurück. "Hanon war die einzige, die während der Mittagspause hier war, immerhin muss sie sich diese Woche um die Klassenzimmer kümmern. Eine bessere Gelegenheit gibt es gar nicht, als dass sie die Spinne hätte in die Schublade krabbeln lassen können. Und Coco Minazuki hat ihr bestimmt dabei geholfen, immerhin war sie mit ihr zusammen unterwegs", antwortete die Rothaarige mit einem perfekten unschuldigen Lächeln. "Was?! Ich höre ja wohl nicht richtig! Was fällt dir ein, sowas zu behaupten, du miese Schlange! Du warst es doch, die Saiko dieses Viech unter die Bank gesetzt hat!", empörte sich Hanon und sprang wütend von ihrem Platz auf. "Wie kannst du mich verdächtigen? Du und Coco, ihr wart die einzigen, die heute Mittag durch die Gänge gestreift sind, jeder hier weiß, dass ihr beiden diese Woche damit dran seid, die Pflanzen in jedem Raum zu gießen. Ich war die ganze Zeit im Speisesaal, du kannst die anderen gerne fragen. Außerdem weiß hier jeder, dass du wütend auf Saiko bist, weil sie den Rahmen vom Bild deiner Mutter zerbrochen hat, also verdächtige nicht andere!", fauchte Tayuya sie an. "Sensei Kakashi, sie glauben ihr doch nicht etwa, oder? Sie war ganz sicher nicht die ganze Zeit im Speisesaal, weder ich noch Coco würden soetwas tun! Okay, vielleicht war ich wütend auf Saiko, aber ich würde ihr niemals soetwas antun!", verteidigte sich Hanon. "Das stimmt, Sensei Kakashi. Hanon und Coco wären nicht so fies und würden Saiko bestimmt nicht sowas antun wollen", stimmte Seirra der Blauhaarigen zu. "Halt dich raus, Seirra", unterbrach Kakashi sie, worauf die Rothaarige sofort verstummte, "ich würde dir ja gerne glauben, Hanon, aber diesesmal muss ich Tayuya Recht geben. Ich habe sie heute Mittag im Speisesaal gesehen, sie saß bei Hidan und Kakuzu. Du und Coco wart tatsächlich die einzigen, die nicht da waren, weil ihr euch um die Klassenzimmer gekümmert habt. Tut mir leid, aber da du dich nicht von alleine gestellt hast, muss ich jetzt Maßnahmen ergreifen, wir werden jetzt Coco aus dem Unterricht holen und dann werdet ihr mich zu Orochimaru begleiten." "Was?! Aber Sensei, das ist ungerecht! Ich und Coco waren das nicht!", versuchte Hanon es noch einmal, doch ihr Lehrer wollte davon nichts wissen. "Keine Widerrede! Pack deine Sachen zusammen und dann komm mit!" Die Blauhaarige murmelte etwas Unverständliches, packte aber doch ihre Sachen ein und folgte dem Grauhaarigen auf den Flur. Sie sah nicht mehr, wie Tayuya und ihre beiden Freunde triumphierend grinsten. Nachdem sie die völlig überrumpelte Coco aus Irukas Unterricht geholt hatten, nachdem auch die Blonde sich und Hanon erstmal verteidigt hatte, was leider überhaupt nichts genützt hatte, waren sie schließlich auf dem Weg zu Orochimaru. "Ich werde sie sowas von fertigmachen!", grummelte Coco stinksauer und ballte die Hand zu einer Faust. "Und ich erst, wenn ich mit ihr fertig bin, wird sie nicht mal mehr wissen, wie sie heißt und wo sie herkommt", stimmte Hanon ihr wütend zu. In diesem Moment blieb Kakashi stehen und klopfte an Orochimarus Bürotür. Nach einem leisen "Herein" öffnete er die Tür und trat mit den beiden Mädchen ein. Überrascht schaute Orochimaru von seinen Unterlagen auf. "Kakashi? Was führt dich denn hierher?", fragte er verwirrt. "Ich möchte dir Coco und Hanon bringen. Die beiden haben Saiko einen üblen Streich gespielt, den sie während der heutigen Mittagspause, als sie die Klassenzimmer versorgen sollten, vorbereitet haben. Und da sie sich nicht freiwillig gestellt haben, sehe ich mich jetzt leider dazu gezwungen, sie an dich zu übergeben. Ich denke, eine Woche Nachsitzen dürfte genügen, damit sich sich über ihr Verhalten bewusst werden", meinte Kakashi. Orochimaru nickte zustimmend. "Gut, ich werde mich darum kümmern, das kann natürlich nicht ungestraft bleiben." "Sehr gut, dann werde ich sie nun bei dir lassen, wir seh'n uns." Mit diesen Worten verabschiedete sich Kakashi von Orochimaru und ging zurück in seine Klasse. Eine unangenehme Stille breitete sich in dem kleinen Büro aus, die schließlich von einer weiteren weiblichen Stimme unterbrochen wurde. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass die beiden etwas damit zu tun haben, oder Papa?" Erst jetzt bemerkten Coco und Hanon, dass Shiori weiter hinten im Raum auf einem Sessel saß und ein aufgeschlagenes Buch auf dem Schoß liegen hatte. "Hallo, Shiori, wir haben dich gar nicht gesehen", lächelte Coco der Schwarzhaarigen zu. "Ach, schon okay, ihr habt im Moment bestimmt andere Probleme", winkte sie ab. "Ja...allerdings", meinte Hanon verbittert. "Na, jetzt bleibt mal ganz ruhig, ihr zwei. Ich glaube tatsächlich nicht, dass ihr beiden etwas damit zu tun habt. Deswegen werde ich euch auch nicht nachsitzen lassen", mischte sich Orochimaru ein. "Wirklich nicht? Aber, wir können doch nicht zurück in unsere Klassen", warf Coco ein. "Das müsst ihr auch nicht, ihr bleibt einfach hier und vertreibt euch irgendwie die Zeit, ihr könnt meinetwegen Hausaufgaben machen. Aber vorher möchte ich wissen, wer es wirklich war", erwiderte Orochimaru. "Es war mit Sicherheit Tayuya. Immerhin hat sie uns bei Sensei Kakashi angeschwärzt und dann hat sie behauptet, dass sie die ganze Zeit im Speisesaal war, Sensei Kakashi hat ihr beigepflichtet, weil er sie gesehen hat. Aber sie war es ganz sicher, wer sonst würde uns und auch Saiko eins auswischen wollen", antwortete Hanon. "Ich muss ihr Recht geben, wir kennen Tayuya und ihre beiden Freunde schon lange genug, es würde durchaus zu ihr passen, es so aussehen zu lassen, als ob andere für etwas verantwortlich wären, das eigentlich auf ihre Kosten geht", meinte auch Shiori. "Ja, du hast Recht, aber um sie dafür gerade stehen zu lassen, müssten wir sie irgendwie aus der Reserve locken, damit sie sich verplappert", überlegte Hanon. "Was hat sie Saiko für einen Streich gespielt?", fragte Shiori. "Sie hat ihr 'ne Spinne in die Schublade getan", antwortete Coco. "Gut, dann müsst ihr das Gespräch heute Abend oder wann sich eben die Gelegenheit dazu ergibt, auf Spinnen lenken, vielleicht wird sie sich dann verraten. Und sobald sie auch nur ein falsches Wort gesagt hat, bringt ihr sie sofort zu meinem Vater, der natürlich so tun muss, als wüsste er von nichts", meinte Shiori und warf ihrem Vater einen vielsagenden Blick zu. "Ich hab nichts gehört", antwortete dieser sofort und wandte sich wieder seinen Unterlagen zu. Seine Tochter lächelte zufrieden. "Was sagt ihr dazu?" "Das klingt toll, wir werden zurückschlagen, so einfach lassen wir sie nicht davonkommen, stimmts, Coco?", grinste Hanon ihre Freundin an, die daraufhin nickte. "Achja und vielen Dank, dass Sie uns glauben und uns nicht nachsitzen lassen, Sensei Orochimaru", meinte Coco dann und verbeugte sich leicht. "Ist schon okay, aber jetzt solltet ihr euch mit euren Hausaufgaben beschäftigen, damit es wenigstens nach Nachsitzen aussieht", erwiderte er und lächelte leicht. Die beiden Mädchen nickten, bevor sie sich zu Shiori setzten und sich an ihre Englischhausaufgaben machten. Gegen Abend verabschiedeten sich die beiden Mädchen von Orochimaru und seiner Tochter, bevor sie hoch in ihren Schlafsaal gingen, wo sie ihre Schultaschen abstellten und sich dann auf den Weg zum Abendessen machten. Als die beiden in den Speisesaal kamen, wurden sie sofort von Tenten abgefangen. "Hey, da seid ihr ja endlich. Die anderen haben uns erzählt, was passiert ist, das ist ja wirklich eine Frechheit", regte sie sich sofort auf. "Ganz ruhig, Tenten. Es gibt keinen Grund, um sich aufzuregen, wir werden es euch gleich erklären", antwortete Coco. "Gut, dann kommt mit, wir sitzen dahinten", erwiderte Tenten und winkte sie hinter sich her. Coco und Hanon folgten ihr. Nachdem sie sich mehr durchgequetscht hatten, kamen sie schließlich bei den anderen an. "Hey, da seid ihr ja, ist alles in Ordnung?", fragte Luchia sofort, als sie ihre beiden Freundinnen erblickte, die daraufhin nickten und sich dazu setzten. "Erzählt, was ist bei Orochimaru passiert? Hat er etwa auch geglaubt, dass ihr das wart?", fragte Noel. "Also, am besten fangen wir von vorne an", fing Coco an, "also, als Kakashi uns hingebracht hat, hat er ihm eben alles erklärt und natürlich musste Orochimaru Verständnis zeigen. Immerhin wusste er ja nicht, was wirklich vorgefallen war. Doch als Kakashi gegangen war, hat er uns gesagt, dass er nicht glaubt, dass wir das waren und deswegen hat er uns das Nachsitzen erlassen. Wir haben ihm dann gesagt, wer es wirklich war und haben uns die Zeit mit Hausaufgaben vertrieben." "Wow, ich hätte nicht gedacht, dass Orochimaru so nett sein kann, langsam wird er mir ja richtig sympathisch", witzelte Sakura. "Komm, wir sind wirklich froh, dass er uns geglaubt hat", meinte Hanon. "Aber trotzdem müssen wir es Tayuya irgendwie heimzahlen", warf Ino ein. "Ja, aber wie denn?" Fragend schaute Kin in die Runde. "Shiori hatte da so 'ne Idee", mischte sich Coco wieder ein. "Und die wäre?", fragte Hinata. "Naja, sie meinte, dass wir bei der nächsten Gelegenheit das Gespräch auf Spinnen lenken sollen, vielleicht haben wir Glück und sie verplappert sich, dann werden wir sie sofort zu Orochimaru schleppen und der kann dann entscheiden, was mit ihr passiert", erklärte Hanon. "Das hört sich super an", grinste Temari, "aber wie wollt ihr das Thema auf Spinnen lenken?" "Hm...eine gute Frage", murmelte Coco. "Wie wär's damit", mischte sich Rina ein, "eine von uns geht nachher in den Gemeinschaftsraum und checkt, ob Tayuya und ihre Freunde da sind, wenn ja, wird sie auf sie zugehen und rein zufällig fragen, ob bei ihnen noch frei ist und dann uns andere herrufen. Und dann könnt ihr - Hanon und Coco - darüber reden, was ihr alles während dem Nachsitzen machen musstet. Orochimaru könnte euch ja dazu verdonnert haben, die Biosäle zu putzen und dabei könnten euch ja unzählige Spinnen über den Weg gelaufen sein und dann könnt ihr sagen, wie ekelhaft das doch war, vielleicht beißt sie ja an." "Das ist die Idee, Rina! Du bist wirklich die Beste!", freute sich Hanon und fiel der Grünhaarigen um den Hals, worauf diese nur lachte. Nach dem Essen beschlossen sie, ihren Plan in die Tat umzusetzen. "Also, wer spielt unseren Lockvogel?" Fragend schaute Rina in die Runde. Allgemeines Schulterzucken. "Wie wär's, wenn Temari das übernimmt? Immerhin war sie früher mit ihr in einer Klasse und kennt sie noch besser als wir", schlug Caren schließlich vor, worauf die anderen nickten. "Nimmst du die Aufgabe an, Temari?", fragte Seirra an die Blonde gewandt. Die nickte zustimmend. "Aber klar, ihr könnt euch auf mich verlassen." "Sehr gut, dann lasst uns gehen", meinte Rina und ging voraus; die anderen folgten ihr. Vorm Gemeinschaftsraum angekommen, versteckten sich die anderen zunächst auf dem Flur und Temari betrat den großen, gemütlichen Raum. Suchend schaute sie sich um. "Suchst du jemanden, Temari?" Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich zur Seite. "Oh...Shikamaru...ähm...ja, ich suche Tayuya...", stammelte sie vor sich hin und hoffte, dass er den leichten Rotschimmer, der sich auf ihre Wangen geschlichen hatte, nicht bemerkte. Doch Shikamaru hob nur fragend eine Augenbraue hoch. "Tayuya? Was willst du denn bitte von der?" "Das erkläre ich dir später, aber es ist wirklich wichtig, also hast du sie gesehen?", fragte Temari, als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte. "Klar, sie sitzt dahinten bei Hidan und Kakuzu", antwortete der Nara und zeigte in die Richtung der Rothaarigen. Temari nickte. "Vielen Dank, wir sehen uns." Mit diesen Worten ging sie hinüber zu ihren ehemaligen Klassenkameraden und blieb direkt vor ihnen stehen. Missmutig hoben alle drei gleichzeitig den Blick und musterten ihr Gegenüber abschätzig. "Was willst du denn hier, Temari?", fragte Hidan, wenig begeistert darüber, die Blonde hier zu sehen. Temari zögerte kurz, doch dann fasste sie sich ein Herz und antwortete ihm. "Naja...ich wollte euch fragen, ob ich mich nicht ein bisschen zu euch setzen kann." Die drei Freunde tauschten prüfende Blicke miteinander, konnten aber nichts an der Blonden entdecken, was ihr Misstrauen erwecken könnte. "Also gut, setz dich", meinte Hidan schließlich. Temari bedankte sich bei ihm und winkte die anderen unauffällig herein, bevor sie sich setzte und vorgab in ihrer Englischlektüre zu lesen. "Da, sie hat gewunken, das heißt wohl, dass sie ihr erlaubt haben, ihnen Gesellschaft zu leisten", flüsterte Sakura, die Temari und die anderen drei die ganze Zeit im Auge behalten hatte, den anderen zu. "Sehr gut, dann kann's ja jetzt losgehen", freute sich Hanon mit einem boshaften Grinsen. "Sakura, geh vor, wir sind direkt hinter dir", meinte Ino dann an die Rosahaarige gewandt, die daraufhin zustimmend nickte und auf Temari und ihre einstigen Klassenkameraden zuging. "Hey, Temari, wir haben dich schon überall gesucht", lächelte Sakura die Blonde an, als sie bei ihr angekommen war. "Oh, hallo Sakura, setzt euch doch her, es ist genug Platz für alle da", antwortete Temari und erwiderte ihr Lächeln, dass die anderen drei gar nicht begeistert aussahen, ignorierte sie einfach. "Klar, warum nicht", stimmte Sakura sofort zu und setzte sich Temari gegenüber; die anderen taten es ihr gleich. Eine Weile herrschte Stille, bevor Kin schließlich das Wort ergriff und sich an Hanon und Coco wandte. "Ihr wart ja heute ganz schön lange beim Nachsitzen, was hat Orochimaru euch denn machen lassen?" Sofort wurde Tayuya hellhörig. Es interessierte sie wirklich brennend, was die beiden über sich ergehen lassen mussten, hoffentlich hatte sich Orochimaru eine besonders gemeine Aufgabe für die beiden ausgedacht. "Ich bin wirklich froh, dass es vorbei ist, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ekelhaft das war", fing Coco an. "Das kannst du laut sagen, hoffentlich müssen wir nie wieder die Biosäle putzen", stimmte Hanon ihr zu und schüttelte sich leicht. "Ihr musstet die Biosäle putzen?", erkundigte sich Seirra. "Ja, es war wirklich eine scheiß Arbeit und in allen Ecken und Enden ist Ungeziefer rumgekrabbelt. Vor allem die Spinnen, die überall rumsaßen waren total ekelhaft. Eine hat sich direkt vor meinen Augen abgeseilt und hätte sich beinahe auf meiner Hand niedergelassen", erzählte Hanon weiter. "Ih, hört sich ja wirklich ekelig an", meinte nun auch Noel. "Das war bestimmt Schwerstarbeit für euch beide", mischte sich Tayuya ein, "ich muss wirklich sagen, es war ganz einfach Saiko diese Spinne unter die Bank zu setzen und den Verdacht auf euch zu lenken." Sie hatte es kaum ausgesprochen, als sie sich auch schon die Hand vor den Mund hielt und Coco und Hanon mit einem triumphierenden Grinsen aufsprangen. "Ha! Jetzt hast du dich verraten, du warst es also doch und wolltest uns und auch Saiko nur eins auswischen! Na warte, jetzt gibt's Rache!", meinte die Blauhaarige. "Genau, du wirst uns jetzt auf der Stelle zu Orochimaru begleiten und ihm sagen, dass du diejenige warst, die Saiko so einen Schreck eingejagt hat", stimmte Coco zu. "Den Teufel werd ich tun, Orochimaru wird euch nicht glauben und ich werde nichts sagen", protestierte Tayuya. "Keine Widerrede, du wirst auf der Stelle mit uns kommen." Hanon packte sie am Arm, wurde aber sofort von Hidan zurückgezerrt. "Verpiss dich, wenn dir deine Gesundheit am Herzen liegt", zischte er ihr bedrohlich leise zu. "Denkst du ich habe Angst vor dir?" Feindselig starrte Hanon ihn an. "Das solltest du besser", erwiderte Hidan und wollte zum Schlag ausholen, wurde aber von jemandem zurückgehalten. "Nana, ich hatte eben den Eindruck, als ob du Hanon schlagen wolltest." Der Weißhaarige drehte sich um und erblickte Sasori hinter sich, der seinen Arm festhielt. "Richtig geraten und jetzt lass mich los." Vergeblich versuchte er, sich loszureißen, doch Sasori ließ nicht locker. "Hanon, Coco, geht, ich dachte ihr wolltet sie zu Orochimaru bringen", sagte der Rothaarige dann an die beiden Mädchen gewandt. "Ähm...ja, hat dir etwa jemand davon erzählt?", fragte Hanon leicht überrascht und Sasori nickte daraufhin; er wusste, dass sie Shiori meinte. "Geht, Itachi und Deidara werden euch begleiten, damit sie euch nicht abhauen kann", meinte er dann noch, während er Hidan zwang, sich wieder hinzusetzen. Hanon und Coco nickten zustimmend und gingen zusammen mit Tayuya auf den Flur. Die Rothaarige zischte den anderen nur noch ein "Das werde ich euch alles heimzahlen" zu, bevor sie den beiden widerwillig folgte. Draußen warteten bereits Itachi und Deidara auf die beiden, die das Ganze vom Flur aus beobachtet hatten. "Hallo, ihr beiden. Wir werden euch zu Orochimaru begleiten, damit Tayuya nicht auf falsche Gedanken kommt", begrüßte Itachi die beiden Mädchen. "Ja, Sasori hat es uns bereits erklärt. Vielen Dank, dass ihr mit uns kommt", bedankte sich Coco. "Schon gut, lasst uns gehen", meinte nun Deidara und die anderen drei nickten zustimmend. Er und Itachi nahmen Tayuya in Gewahrsam und Hanon und Coco gingen voraus, Richtung Orochimarus Büro. Dort angekommen klopfte Hanon laut gegen die Tür, bevor sie schließlich dazu aufgefordert wurden, einzutreten. Orochimaru versuchte, nicht allzu überrascht auszusehen, damit Tayuya nicht bemerkte, dass er längst alles wusste. "Guten Abend, Sensei Orochimaru, entschuldigen Sie bitte, dass wir Sie so spät noch stören, aber Tayuya wollte Ihnen etwas sagen, nicht wahr?" Durchdringend sah Hanon die Rothaarige an, die sich wütend auf die Lippen biss. "So, was wolltest du mir denn sagen, Tayuya?" Fragend schaute der Schwarzhaarige sie an, doch sie schwieg immer noch. "Na los, sag es schon, oder wir sorgen dafür", zischte Itachi ihr bedrohlich leise zu. Coco und Hanon warfen sich einen kurzen Blick zu, so hatten sie den Uchiha noch nie reden gehört, sie kannten nur den netten und sanftmütigen Itachi, aber der hier, der Tayuya so bedrohlich anfuhr, war doch etwas furchteinflößend. "Er hat Recht, wir kriegen es schon aus dir raus, ob du willst oder nicht." Auch Deidara war längst nicht mehr so freundlich, wie er sonst immer war. Tayuya schluckte hart, bevor sie schließlich doch den Mund aufmachte. "I-ich...wollte Ihnen sagen...dass Hanon und Coco...Saiko die Spinne nicht unter die Bank gesetzt haben...i-ich war's...", murmelte sie, doch Orochimaru verstand sie trotzdem. Er bemerkte das triumphierende Grinsen der beiden anderen Mädchen, worauf sich ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen schlich. "Soso, du hast also Saiko so einen Schreck eingejagt und Hanon und Coco dann die Schuld in die Schuhe geschoben", stellte Orochimaru sachlich fest. Tayuya nickte, als Itachi und Deidara ihren Griff um ihre Handgelenke verstärkten. "Gut, dann wirst du auch sicherlich schon wissen, was auf dich zukommt. Da du die Schuld auch noch anderen zugeschoben hast, wirst du insgesamt fünf Sozialstunden abarbeiten, dabei kannst du dann darüber nachdenken, was du Saiko da angetan hast und ich erwarte eine Entschuldigung, sowohl bei ihr als auch bei Hanon und Coco", meinte Orochimaru und sah die Rothaarige eindringlich an, die daraufhin leicht nickte und sich gleich an die anderen beiden wandte. "Tut mir leid...Hanon...und Coco...", murmelte sie. "Schon okay...", gaben sie gleichzeitig zurück. "Sehr gut, dann würde ich vorschlagen, dass ihr jetzt in eure Schlafsäle geht und dich sehe ich dann morgen nach dem Unterricht zum Sozialdienst", sagte Orochimaru dann an Tayuya gewandt. Wieder nickte sie, bevor sie sich alle von ihm verabschiedeten, ihm eine gute Nacht wünschten und dann auf den Flur traten. Dort riss sich Tayuya sofort von Itachi und Deidara los, bevor sie mit einem gezischten "Das wird noch ein Nachspiel haben" in Richtung ihres Schlafsaals verschwand. "Ich glaube, so schnell wird es nicht zu diesem Nachspiel kommen. Nachdem ihr sie so reingelegt habt, wird sie in Zukunft besser darüber nachdenken, was sie tut", grinste Deidara. "Das will ich ihr auch raten, vielen Dank, dass ihr uns geholfen habt, ich glaube nicht, dass wir alleine mit ihr zurecht gekommen wären", bedankte sich Coco lächelnd. "Ist schon okay, das haben wir doch gern für euch gemacht, immerhin könnt ihr ja nicht für etwas geradestehen, das sie eigentlich verursacht hat", erwiderte Itachi. Die beiden Mädchen nickten. "Naja, wir sollten jetzt in unsere Schlafsäle gehen, es ist schon zehn Uhr durch und wir kriegen bestimmt Ärger, wenn uns hier draußen jemand erwischt", meinte Deidara dann. Der Rest nickte zustimmend. "Also dann, gute Nacht ihr beiden, wir sehen uns dann morgen", sagte Itachi und wandte sich zusammen mit dem Blonden zum Gehen. "Ja, gute Nacht, schlaft gut", erwiderte Hanon. Mit diesen Worten trennten sie sich voneinander und jeder ging in seinen Schlafsaal, wo sie erst einmal alles genaustens berichten mussten, bevor sie schließlich müde in ihre Betten fielen und gleich einschliefen. Zwei Tage später machten die Lehrer eine großartige Ansage. Die zehnten Klassen saßen gerade bei Jiraiya im Kunstunterricht, als er um Aufmerksamkeit bat und alle ihre Arbeit unterbrachen. "Hört mal alle her, Tsunade hat mich gebeten, euch etwas mitzuteilen. Vielleicht habt ihr es schon gehört, aber nächste Woche am Samstag findet der alljährliche Besuchstag statt, das heißt, eure Eltern können euch hier an der Schule besuchen und ihr könnt gemeinsam mit ihnen etwas unternehmen", erklärte Jiraiya. "Endlich mal gute Neuigkeiten", meinte Hanon erleichtert, "heißt das, dass wir an diesem Wochenende nicht lernen müssen?" Der Kunstlehrer nickte zustimmend. "So ist es, Hanon. Montags nach diesem Wochenende werden nie Klassenarbeiten oder Tests geschrieben", bestätigte er. "Super, das heißt, wir müssen Geschichte erst für nächsten Donnerstag lernen", freute sich die Blauhaarige und ihre Freundinnen schüttelten nur lachend die Köpfe über sie, genau so kannten sie Hanon. Auch Jiraiya schmunzelte leicht, bevor er sie wieder an die Arbeit schickte, die alle nach dieser erfreulichen Nachricht mit Begeisterung erledigten. Nach dem Unterricht machten sich Caren und Noel auf den Weg in die Bibliothek, da sie zusammen Hausaufgaben machen wollten. Nachdem Caren endlich das große Englischwörterbuch gefunden hatte und Noel endlich das Biologielexikon in den Händen hielt, suchten sich die Zwillinge einen freien Tisch und setzten sich hin. Einige Zeit herrschte Stille, nur das Kratzen ihrer Kugelschreiber auf dem Papier war zu hören, bis Caren plötzlich wieder das Wort ergriff. "Sag mal, kann man eigentlich auch andere Schüler zu den Ausflügen am Besuchstag einladen, so wie in unserer alten Schule?" Noel überlegte kurz, bevor sie schließlich langsam nickte. "Ich denke schon, ich glaube kaum, dass das hier anders ist, wieso fragst du?" "Naja, ich dachte, dass wir doch eigentlich Haku und Deidara einladen könnten...immerhin erwarten sie keinen Besuch." Bei den letzten Worten war sie immer leiser geworden. "Ja...ich weiß...", antwortete Noel, "aber ich finde, das ist eine gute Idee, am besten fragen wir die beiden gleich, nachdem wir die Hausaufgaben erledigt haben, dann kann einer von uns zu Hause anrufen und mit unseren Eltern alles abklären." Caren nickte zustimmend. "In Ordnung, ich kümmer mich um die beiden und du rufst zu Hause an, okay?" "Geht klar", grinste Noel. Zwei Stunden später hatten die beiden alle Hausaufgaben erledigt. Nachdem sie die Bücher zurückgestellt hatten, packten sie ihre Sachen zusammen und verließen dann die Bibliothek. Als sie auf dem Flur standen, trennten sie sich schließlich und verabredeten sich fürs Abendessen. Während Noel in den Gemeinschaftsraum ging, um von dort aus zu Hause anzurufen und alles mit ihren Eltern abzuklären, machte sich Caren auf die Suche nach Deidara und Haku. Kurz darauf konnte sie Noels Freund ausfindig machen, der zusammen mit seinen Freunden in seinem Schlafsaal war und Hausaufgaben machte. Als sie vorsichtig an der Tür klopfte, wurde sie sofort hereingebeten. "Hey, Jungs, ich störe euch nur ganz kurz. Deidara, kann ich dich kurz sprechen?", fragte Caren an den Blonden gewandt. Der schaute ein bisschen überrascht auf, erhob sich aber dann und folgte der Lilahaarigen zurück auf den Flur. "Was ist denn los? Ist irgendwas passiert?", fragte er sofort, worauf Caren leicht grinsen musste, er war ja immer so besorgt. "Nein, es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nur kurz etwas fragen. Naja, du weißt ja bestimmt schon, dass am Samstag der Besuchstag stattfindet", fing sie an und Deidara nickte zustimmend, "Noel und ich haben uns überlegt, dass wir dich und Haku fragen wollen, ob ihr nicht zusammen mit uns und unseren Eltern etwas unternehmen wollt." Der Blonde überlegte kurz, bevor er schließlich zögerlich nickte. "Also schön, warum nicht, wenn eure Eltern nichts dagegen haben", meinte er dann. "Ach was, Noel ist gerade dabei, alles zu regeln, also mach dir keine Gedanken", erwiderte Caren lächelnd. "Also gut, du hast gewonnen, ich bin dabei", stimmte er schließlich zu und erwiderte ihr Lächeln. "Sehr schön, wann wir uns treffen und was wir unternehmen, werden wir dir im Laufe der Woche sagen. Jetzt muss ich nur noch Haku finden, weißt du zufällig wo er ist?" Fragend schaute sie ihn an. "Ich glaube, er gibt gerade einer Schülerin aus der achten Klasse Nachhilfe in Englisch", überlegte Deidara. "Weißt du auch wo?", fragte Caren weiter. "Ja, in einem der Kunstsäle, dort ist er meistens. Immerhin herrscht dort Ruhe, weil kaum Schüler oder Lehrer vorbeikommen", erklärte Deidara. "Okay, dann werd ich da mal nachsehen, vielen Dank", lächelte Caren und wandte sich zum Gehen. "Wir seh'n uns", erwiderte der Blonde. Während er wieder zu seinen Freunden ging, machte sich Caren auf den Weg zu den Kunstsälen. Dort angekommen, klopfte sie leise an die Tür, die nur angelehnt war. Die Stimmen in dem kleinen Raum verstummten und nach einem kurzen, überraschten "Ja?" trat die Lilahaarige ein. "Hey, ihr beiden, fleißig am Lernen?", begrüßte sie die beiden fröhlich. "Hey, Caren, wo kommst du denn her?", fragte Haku lächelnd, als er aufstand und auf sie zukam. "Ich war gerade bei Deidara und der hat mir gesagt, wo ich dich finden kann", erklärte sie. "Was hast du bei Deidara gemacht?", fragte Haku wieder. "Naja, Noel und ich haben uns überlegt, dass wir dich und ihn einladen, am Besuchstag zusammen mit unseren Eltern etwas zu unternehmen. Also was sagst du?" Erwartungsvoll schaute sie ihn an. Er überlegte kurz, bevor er schließlich nickte. "Warum nicht, ich denke schon, dass mich Zabuza für diesen einen Tag mal aus den Händen gibt, immerhin habe ich die letzten Besuchstage immer mit seiner Familie verbracht. Ich werde das nachher mit ihm absprechen und dir dann morgen Bescheid sagen", versprach Haku. "Sehr gut, Noel hat das bestimmt schon abgesprochen. Dann will ich dich mal nicht länger von der Arbeit abhalten, ihr habt bestimmt noch eine Menge vor", lächelte Caren in die Richtung von Hakus Nachhilfeschülerin, die das Lächeln verlegen erwiderte. "Ja, das kann man so sagen, wir sehen uns dann später", meinte Haku dann und zog sie in eine sanfte Umarmung, um sie zärtlich zu küssen. Sie nickte, bevor sie sich von den beiden verabschiedete und sich auf den Weg zu ihrem Schlafsaal machte, um sich zu erkundigen, ob Noel eine Zusage von ihren Eltern erhalten hatte. Im Schlafsaal angekommen, traf sie auch sofort auf ihre Schwester, die gerade ihr Handy zur Seite legte, als Caren eintrat. "Hey, da bist du ja wieder, hast du die beiden gefunden?", fragte die Blauhaarige lächelnd, als sie sich zu ihrer Zwillingsschwester umdrehte. "Ja, war zwar ein bisschen umständlich, weil sie jeweils am anderen Ende des Gebäudes waren, aber ich hab es trotzdem hingekriegt und beide haben zugesagt", berichtete Caren fröhlich. "Sehr gut, ich habe gerade ein sehr langes Gespräch mit Mum geführt", fing Noel an. "Gab es irgendwelche Probleme? Sind sie nicht damit einverstanden?", unterbrach Caren sie. "Ach was, sie hat sofort zugestimmt. Sie und Dad haben sich überlegt, dass wir ein Picknick machen und danach vielleicht in die Stadt gehen, aber das werden wir am Samstag dann wohl eher spontan entscheiden. Auf jeden Fall freuen sie sich schon darauf, Haku und Deidara kennenzulernen", erklärte Noel. "Wow, das haben sie ja doch besser aufgenommen, als ich anfangs dachte", grinste die Lilahaarige. "Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass sie dagegen wären, dass wir unsere Freunde mitnehmen, oder?", fragte Noel leicht ungläubig. "Ach Quatsch, natürlich nicht", lachte Caren, als sie den verblüfften Gesichtsausdruck ihrer Schwester bemerkte. "Oh, das ist gemein, du lachst mich aus", schmollte die Ältere gespielt beleidigt. "Nein, ich lach dich nur an, du beleidigte Leberwurst", meinte Caren kichernd und zog ihr grinsend ein Kissen über den Kopf, das sie sich kurzerhand von ihrem Bett geschnappt hatte. "Hey, was fällt dir ein!" Jetzt lachte auch Noel und nahm ebenfalls ein Kissen in die Hand. Kurz darauf entbrannte eine erbitterte Kissenschlacht zwischen den Zwillingen, bis beide Mädchen schließlich atemlos aufgaben. "Okay, ich gebe auf", lachte Caren, während sie nach Atem rang. "Ja...ich auch", stimmte Noel grinsend zu und strich sich vereinzelte blaue Haarsträhnen aus der Stirn. "Hey, sieh mal auf die Uhr, wir sollten runter zum Abendessen gehen, die anderen sind bestimmt auch schon dort", meinte die Jüngere dann, worauf ihre Schwester erneut zustimmend nickte. "Du hast Recht, die warten bestimmt schon." Mit diesen Worten hakten sie sich beieinander unter und machten sich auf den Weg in den Speisesaal. Dann war es endlich Samstag. Heute würden sämtliche Eltern ins Internat kommen, um ihre Kinder zu besuchen. Da die Ankunft der Erwachsenen schon um halb zehn vorgesehen war, standen alle um acht Uhr auf. Beim Frühstück herrschte allgemeine Aufregung, alle sprachen durcheinander, sodass man kaum sein eigenes Wort verstand. Dann war es endlich soweit - kurz vor halb zehn versammelten sich alle Schüler auf dem großen Parkplatz, vor der großen Freitreppe, die zum Haupteingang der Schule führte. Die Hanasaki-Zwillinge warteten voller Ungeduld auf ihre Eltern, immerhin hatten sie sie lange nicht gesehen und sie konnten es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Gerade gestern hatte Noel nochmal mit ihrer Mutter telefoniert und dann mit ihr ausgemacht, dass sie zuerst ein Picknick machen würden und dann zwei Städte weiter ins Einkaufszentrum fahren würden. "Da sind sie!", rief Caren plötzlich aufgeregt und zeigte in die Richtung ihrer Eltern, die gerade die Auffahrt hochfuhren. Keine fünf Minuten später stießen die beiden auch schon zu den Zwillingen und mit einem großen "Hallo!" lag sich die ganze Familie in den Armen. "Schön euch wiederzusehen", meinten die Geschwister gleichzeitig, als sie sich wieder von ihren Eltern lösten. "Ja, wir haben euch unglaublich vermisst", stimmte ihre Mutter zu. "Achja, wir wollten euch ja noch jemanden vorstellen", sagte Caren dann und zog Haku und Deidara vor sich, "das sind Haku und Deidara, wir haben euch von ihnen erzählt." "Ich erinnere mich, ihr seid also die Freunde von Caren und Noel", stellte Mr. Hanasaki fest und reichte jedem der beiden Jungs die Hand. "Ja, wir freuen uns Sie kennenzulernen", antworteten sie wie aus einem Munde. Nachdem sie auch noch der Mutter der Zwillinge die Hand gereicht hatten, ergriff Noel wieder das Wort. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns auf den Weg machen, wir wollten euch erst einmal die Schule zeigen, immerhin ist es ja lange her, seit ihr hier wart und es hat sich bestimmt einiges verändert", meinte Noel lächelnd. Die Eltern nickten zustimmend und folgten ihren beiden Töchtern, sowie Haku und Deidara ins Schulgebäude. Zwei traurige, braune Augen folgten ihnen. Hanon stand allein am Rande des Geschehens und verfolgte die fröhlichen und gut gelaunten Gesichter ihrer Mitschüler, doch gleichzeitig spürte sie einen schmerzhaften Stich im Herzen. Wie gerne hätte sie ihre Eltern auch wieder gesehen, doch wie sollte das gehen, wenn sie nicht mehr am Leben waren. Eigentlich hatten ihre Verwandten ihr versprochen zu kommen, doch sie hatten kurzfristig abgesagt, da sie angeblich etwas Wichtiges zu erledigen hätten, aber Hanon wusste es besser. Sie wusste ganz genau, dass sie niemals die Absicht hatten, herzukommen, seit ihre Eltern umgekommen waren, hatte sich niemand mehr wirklich um sie gekümmert, deswegen war sie auch bei einer Freundin untergeschlüpft, bis sie schließlich die Zusage erhielt, auf diese Schule zu gehen. Tränen stiegen in ihr auf, als sie weiterhin beobachtete, wie die Schüler fröhlich ihre Eltern begrüßten. Seit sie hier wirklich tolle Freunde gefunden hatte, hatte sie es geschafft, ihre Vergangenheit zu vergessen, doch bei solchen Situationen brachen die blutigen Wunden immer wieder erneut auf und brachten die schrecklichen Erinnerungen zurück. Schließlich wandte sie sich ab, bevor sie noch in Tränen ausbrach. Schnell drehte sie den fröhlichen Schülern den Rücken zu und rannte so schnell sie konnte runter zum Strand, wo niemand ihre Tränen sehen konnte. Dort angekommen, ließ sie sich in den weichen Sand fallen und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Es tat so gut, einfach mal nur vor sich hin zu weinen und den ganzen angestauten Schmerz aus sich herauszulassen. Verzweifelt zog sie die Knie an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht an eben diesen. Wieso gerade sie? Wieso konnte sie nicht auch in einer ganz gewöhnlichen Familie leben und jetzt mit ihren Eltern ebenfalls etwas Lustiges unternehmen. Mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen und Hanon konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. "Hanon...du sitzt ja schon wieder alleine hier...", sagte plötzlich eine vertraute, sanfte Stimme. Erschrocken sah sie auf und erblickte Kabuto vor sich. "Kabuto...du bist es...", murmelte sie. "Wieso bist du alleine hier? Ich dachte, deine Verwandten kommen", meinte er und kniete sich zu ihr runter, um ihr die Tränen aus den Augen zu wischen. "Ja, das dachte ich anfangs auch, aber sie haben kurzfristig abgesagt, weil sie was zu erledigen haben, wie hätte es auch anders sein können", seufzte die Blauhaarige niedergeschlagen. "Kommt das öfters vor?", fragte Kabuto. "Immer...sie kümmern sich sowieso nicht richtig um mich, also was solls." Gleichgültig zuckte Hanon die Schultern. "Aber es trifft dich trotzdem, hab ich Recht?", fragte er. Sie nickte kaum merklich. "Na komm, du kannst mit uns mitkommen", meinte er dann lächelnd. Überrascht sah sie ihn an. "Wie jetzt?" "Mit mir und meinen Eltern", antwortete er und deutete über seine Schulter zu zwei weiteren Personen, die etwas weiter weg standen und sie beobachteten. Erst jetzt bemerkte Hanon den weißhaarigen Mann, der wohl Kabutos Vater sein musste, er trug ebenfalls eine Brille und Kabuto sah ihm wirklich zum Verwechseln ähnlich. Neben ihm stand eine schwarzhaarige Frau, die einen freundlichen Eindruck machte. "Und sie sind wirklich damit einverstanden?", fragte sie dann unsicher und sah Kabuto wieder in die Augen. "Ach was, ich hab das schon geklärt", antwortete er lächelnd. "Also schön, ich komm gern mit", meinte sie dann ebenfalls lächelnd, worauf er ihr aufhalf und sie ihm zu seinen Eltern folgte. Einige Meter weiter wartete Tenten mit ihren Eltern auf Neji. Die Braunhaarige hatte ihn am Vortag eingeladen, etwas mit ihr zu unternehmen, als sie durch Zufall erfahren hatte, dass sein Onkel nicht kommen würde, wodurch auch Hinata keinen Besuch erwartete. Aber da diese zusammen mit Naruto und Sasuke mit Sakura und ihren Eltern was unternahm und Neji ja dann alleine dagestanden hätte, hatte Tenten ihn kurzerhand dazu eingeladen, mit ihr und ihren Eltern einen Waldspaziergang mit anschließendem Picknick zu machen. Obwohl sich die beiden ja mal gerne in den Haaren lagen, konnte sie dennoch nicht widerstehen, ihn zu fragen. "Wo bleibt er denn nur? Ich hab ihm gesagt, dass wir um zehn losgehen." Ungeduldig schaute Tenten auf ihre Uhr. "Mach dir keine Gedanken, er wird bestimmt gleich kommen", meinte ihre Mutter lächelnd. "Wehe nicht", grummelte die Braunhaarige. Als ob er ihre letzten Worte gehört hätte, ging in diesem Moment die Tür zum Haupteingang auf und Neji trat ins Freie. Sofort erblickte er die kleine Familie, die schon auf ihn zu warten schien. Schnell lief er auf sie zu. Bei ihnen angekommen begrüßte er erst Tentens Eltern, denen er höflich die Hand reichte und ihnen dafür dankte, dass sie ihn wie letztes Jahr schon auf ihren Ausflug mitnahmen, bevor er die Braunhaarige selbst begrüßte. "Es tut mir wirklich leid, dass ich so spät bin, aber ich musste noch schnell etwas mit Hinata klären", entschuldigte er sich hastig. "Ist schon in Ordnung, Neji", meinte Tentens Vater freundlich. "Naja, jetzt wo er da ist, sollten wir uns auf den Weg machen", mischte sich Tenten wieder ein und ihre Eltern nickten zustimmend. Die beiden Erwachsenen, die die Sachen für das spätere Picknick dabei hatten, gingen voraus, sie und Neji folgten ihnen etwas langsamer. Gemütlich schlenderten sie durch die angrenzenden Wälder, die unweit von der Schule entfernt waren. "Ich war schon lange nicht mehr hier", meinte Tenten nach einer Weile an Neji gewandt. "Ja, ich auch nicht. Das letzte Mal war ich an unserem gemeinsamen Wandertag hier", antwortete er. "Ja, du hast Recht, das werd ich so schnell nicht vergessen", grinste sie. "Ja, ich auch nicht, sowas sollten wir unbedingt öfters machen", stimmte er ihr zu. "Wieso konnte dein Onkel eigentlich nicht kommen?", fragte die Braunhaarige dann. "Also, eigentlich hatte er es mir und Hinata ja fest versprochen, aber leider sind ihm dann einige wichtige Geschäfte dazwischengekommen, die er unmöglich aufschieben konnte. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Besuchstag im zweiten Halbjahr", erzählte Neji und versuchte zu lächeln, doch Tenten wusste, dass es ein gezwungenes Lächeln war. Sie wusste, dass es ihn traf, dass sein Onkel nicht wirklich Interesse an ihm zeigte und auch wenn sie sich öfters mal mit ihm zankte, konnte sie es nicht vor sich selbst verheimlichen, dass sie in Neji verliebt war. Wenn sie doch nur endlich den Mut dazu aufbringen könnte, es ihm zu sagen. Aber da war ständig diese Angst, dieser kleine Rest an Zweifeln, der sie zurückschrecken ließ, aus Angst, er könnte ihre Gefühle nicht erwidern. "Tenten, ist alles in Ordnung?" Erst jetzt bemerkte sie, dass sie in der vergangenen Minute total in Gedanken versunken gewesen war. "Ähm...ja, sicher...entschuldige", stammelte sie vor sich hin. "Du warst ja total geistesabwesend, an was hast du gedacht?", fragte er und schaute sie erwartungsvoll an. "An nichts Besonderes", erwiderte sie hastig. Neji erwiderte nichts darauf und richtete seinen Blick wieder nach vorne. Schweigend liefen sie weiter, bis sie plötzlich in einigen Metern Entfernung ein leises Donnergrollen hörten. "Hast du das gehört?", fragte Tenten leicht erschrocken und klammerte sich kurz am Ärmel seiner Jacke fest. Ein Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht. "Hast du etwa Angst vor Gewittern?", fragte er amüsiert. Sofort errötete sie, bevor sie zurückschreckte. "Ach was...n-natürlich nicht...ich bin nur erschrocken...", stammelte sie vor sich hin und wandte ihren Blick von ihm ab. "Es ist okay, jeder hat vor etwas Angst. Du brauchst es nicht vor mir zu verstecken, Tenten", meinte Neji lächelnd. Verwundert sah sie ihn an. So hatte sie ihn ja noch nie reden gehört. "Ähm...i-in Ordnung...", stammelte sie vor sich hin, woraufhin er wieder lachte. Immer wieder wurde die Stille des Waldes von diesem Donnergrollen unterbrochen und schon bald bekamen sie die ersten Regentropfen ab. "Verdammt, jetzt fängt es auch noch an zu regnen, dann können wir uns unser Picknick auch genauso gut in die Haare schmieren", grummelte Tenten verstimmt vor sich hin, doch ihr Vater drehte sich zu ihr und zu Neji um und lächelte ihr zu. "Ach was, vielleicht finden wir hier irgendwo eine Schutzhütte. Dort können wir auch essen." "Ja, aber im Freien wäre es schöner", maulte die Braunhaarige. "Es ist immerhin besser, als nass zu werden", erwiderte ihre Mutter, was sie dann schließlich doch einsah. "Weißt du, ob hier irgendwo in der Nähe eine Schutzhütte ist?", fragte sie dann an Neji gewandt, doch der schüttelte nur langsam den Kopf. "Spontan weiß ich es jetzt nicht...aber war nicht in der Nähe der Villa so 'ne Hütte?", meinte er dann. "Ja, du hast Recht, dort in der Richtung haben wir doch auch diese Mutprobe gemacht", stimmte Tenten zu, woraufhin er nickte. "Wisst ihr, wo wir unterkommen können?", mischten sich Tentens Eltern wieder ein. "Ja, es ist zwar noch ein Stück, aber wenn wir Glück haben, können wir es noch schaffen trocken dort anzukommen. Neji und ich können euch hinführen", antwortete ihre Tochter. Die beiden Erwachsenen nickten und folgten dann den beiden Jugendlichen weiterhin durch den Wald. Eine halbe Stunde später kam die Schutzhütte in Sicht, doch leider hatte es mittlerweile angefangen wie aus Eimern zu schütten, sodass sie jetzt alle bis auf die Knochen durchnässt waren. Als sie endlich an der Hütte angekommen waren, traten sie schnell ein, um dem unangenehmen Regen zu entkommen. Die Hütte war zwar nach vorne hin offen, aber immerhin konnten sie sich hier unterstellen. "Oh mann...mir ist eiskalt, hätte es nicht einfach halten können? Wenigstens bis wir wieder in der Schule gewesen wären?", fluchte Tenten missmutig vor sich hin. "Jetzt können wir es auch nicht mehr ändern, machen wir das Beste daraus", meinte ihr Vater lächelnd, woraufhin er ein Grummeln von seiner Tochter erntete. "Na, kommt. Setzt euch hin, ihr beiden. Ihr müsst müde vom Laufen sein und Hunger habt ihr doch bestimmt auch, nicht wahr?", mischte sich ihre Mutter wieder ein. Sie nickten langsam und ließen sich auf den alten Holzbänken der Hütte nieder. Kurz darauf wurde jedem von ihnen ein belegtes Brot und ein Becher mit einem Getränk gereicht. Das Essen, das nun mehr oder weniger gelungen war, verlief weitestgehend schweigend, nur ab und zu wechselten sie ein Wort miteinander. Nach dem Essen unterhielten sich Tenten und Neji leise, während die beiden Erwachsenen eine Karte studierten, auf der die Wälder eingezeichnet waren, und sich überlegten wie sie am besten zurücklaufen konnten, ohne durch die ganzen Pfützen und durch den ganzen Schlamm gehen zu müssen. Die Braunhaarige war immer noch klitschnass und mittlerweile hatte sie angefangen zu zittern, was nicht verwunderlich war, immerhin war es hier nicht gerade warm. Neji entging das nicht; kurzerhand beschloss er, etwas dagegen zu unternehmen. "Dir ist kalt, hab ich Recht?", fragte er leise. Sie nickte kaum merklich. "Ist ja auch kein Wunder, dieser blöde Regen hat mich total durchnässt und ich habe nicht angenommen, dass irgendjemand hier 'ne Heizung eingebaut hat", antwortete sie sarkastisch. Neji lachte leise und zog sie zu sich, bevor er sie in die Arme schloss, damit ihr wenigstens ein bisschen wärmer wurde. Sofort schoss ihr die Röte in die Wangen. Schon wieder brachte er sie völlig durcheinander. Ihr Puls raste und ihr Herz fing an, schneller zu schlagen. Sie befürchtete schon, dass er das aufgeregte Pochen hören konnte, doch wenn er es wirklich hören konnte, ließ er es sich nicht anmerken. Es war genau wie damals, als sie sich zum ersten Mal geküsst hatten, als sie ihm bei den Mathehausaufgaben geholfen hatte. °Verdammt nochmal...was macht er nur mit mir. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Empfindet er etwa doch etwas für mich? Aber, wenn es wirklich so ist, wieso sagt er dann nicht endlich was? Wieso lässt er sich so viel Zeit? Wenn ich ihm doch nur sagen könnte, was in mir vorgeht...° Sie seufzte innerlich und versuchte gleichzeitig, jede Sekunde, die er sie festhielt, zu genießen. Sie ahnte nicht, dass er ähnliche Gedanken hatte. Auch er dachte daran, dass er ihr gerne sagen würde, was er für sie empfand, aber er konnte sich einfach nicht überwinden. Das war eine perfekte Gelegenheit, ihr endlich zu sagen, was ihn die ganze Zeit belastete, doch selbst wenn er gewollt hätte, hätte er es ihr aufgrund der Anwesenheit ihrer Eltern nicht sagen können. Also behielten die beiden ihre Gefühle für sich und genossen es, sich hier in den Armen zu liegen und die Nähe des jeweils anderen zu spüren. Schon das reichte, um den Anderen zumindest erahnen zu lassen, wie es um ihre Gefühle stand. Nach einer schier endlosen Zeit wollten ihre Eltern schließlich weiterlaufen, nachdem der Regen nachgelassen und dann ganz aufgehört hatte. Schweren Herzens lösten sie sich voneinander und folgten den beiden Erwachsenen wieder hinaus in den Wald. Rina, die in der vergangenen Woche überraschend von Masahiro eingeladen wurde, nachdem er erfahren hatte, dass sie aus privaten Gründen keinen Besuch bekommen würde, war währenddessen mit ihm und seinen Eltern in der Stadt am Touristenstrand unterwegs. "Wow, ich hätte niemals gedacht, dass es hier so voll ist, die Stadt ist doch noch nicht einmal so groß", sagte sie staunend, während ihr Blick über die vielen Badegäste schweifte. "Das stimmt schon, aber dieser Touristenstrand ist so bekannt, dass die Leute sogar aus größeren Städten hierher kommen, um sich einen schönen Tag zu machen", erklärte Masahiro. "Ich verstehe, aber es ist wirklich schön hier. Ich wusste gar nicht, dass es hier überhaupt soetwas gibt", antwortete sie. "Ja, manchmal muss man die Stadt erst ein bisschen entdecken, bevor man alle Sehenswürdigkeiten kennt", meinte er lächelnd. Sein Blick glitt aufs Meer hinaus, auch er hatte die schwarzen Wolken längst bemerkt. "Ohje, dort hinten scheint was aufzuziehen. Sieht so aus, als ob wir bald Regen bekommen würden." Rina verkrampfte sich innerlich. Wenn es tatsächlich anfangen würde zu regnen, würde sie sich verwandeln. Die anderen kannten zwar ihr Geheimnis, aber er hatte sie so noch nie gesehen, sie wollte nicht riskieren, dass er sich dann abwandte, nur weil sie ihn damit ohne Zweifel schocken würde. "Rina, ist alles in Ordnung?" Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Was...?! Oh, entschuldige...ich mag nur keinen Regen...", antwortete sie wahrheitsgemäß. "Versteh ich", meinte er lachend, "naja, ich bin mir sicher, dass wir irgendwo einen Platz finden, an dem wir uns unterstellen können." Sie nickte langsam und hoffte inständig, dass sie heil aus der Sache rauskam. Doch ihre Gebete wurden nicht erhört. Keine halbe Stunde später fielen die ersten Tropfen und kurz darauf schüttete es. Der Regen fiel so dicht, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. "Was machen wir jetzt?", fragte sie leicht panisch und umklammerte seine Hand, mit der er sie festhielt, um sie nicht zu verlieren. "Keine Sorge, hier ist bestimmt irgendwo ein Strandhaus", antwortete er ruhig und zog sie weiter. "Kommt, dort vorne können wir uns unterstellen. Es scheint verlassen zu sein", hörten sie da plötzlich die Stimme seines Vaters. Die beiden nickten und folgten ihm dann weiter nach vorne, wo auch seine Mutter wartete, die das Haus schon erreicht hatte. Bei ihr angekommen, wurden sie sofort von ihr ins Innere des kleinen Strandhauses gelotst. "Na, wer sagt's denn, hier drin bleiben wir wenigstens trocken", sagte seine Mutter lächelnd, als sie sich zu ihrem Sohn und Rina setzte. "Ja, das war echt knapp, bevor wir ganz durchnässt waren", antwortete Masahiro. °Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn wir ganz durchnässt gewesen wären°, dachte Rina und wischte unauffällig mit ihrer Jacke über ihre Beine, die an vereinzelten Stellen schon grüne Flecken aufwiesen. Noch ein paar Minuten länger und sie hätte sich sicherlich verwandelt. Insgeheim war sie Masahiros Mutter unendlich dankbar. Sie sah sich jetzt in dem kleinen Strandhaus um. Sie kannte diese Häuser von zu Hause. Genau wie in der kleinen Stadt, in der sie eigentlich lebte, hatte auch dieses Haus eine kleine Feuerstelle, in der man leicht ein kleines Lagerfeuer entfachen konnte. Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, trat Masahiros Vater in diesem Moment zu dieser Stelle und zündete sie an. "So, jetzt wird uns bestimmt schnell wieder warm. Zu dumm aber auch, dass uns der Regen überrascht hat. Heute Morgen sah es noch nach einem schönen Tag aus", meinte er, als er sich neben seine Frau setzte. "Ich dachte auch, dass es halten würde", stimmte diese zu. "Naja, immerhin sitzen wir jetzt im Trockenen", mischte sich Masahiro ein. "Genau, alles ist besser, als durch den Regen zu laufen", bestätigte Rina, die sich schon gut mit seinen Eltern bekannt gemacht hatte und sich gut mit ihnen verstand. Sie hatten sich wirklich gefreut, als sie erfahren hatten, dass ihr Sohn dieses Jahr ein Mädchen eingeladen hatte und sie konnten es kaum erwarten, Rina kennenzulernen. "Sobald der Regen aufgehört hat, werden wir losgehen und etwas zu essen besorgen, ihr könnt dann hier bleiben", sagte Mrs. Hamasaki dann, worauf die beiden zustimmend nickten. Nach ungefähr einer Stunde hörte der Regen endlich auf. Masahiros Eltern standen auf und machten sich daran, das Strandhaus zu verlassen, um etwas zu essen zu holen. Sie verabschiedeten sich von Rina und ihrem Sohn mit dem Versprechen bald wieder da zu sein und verschwanden dann in die Stadt. Schweigend saßen Masahiro und Rina jetzt allein in dem Strandhaus. Keiner wusste so genau, was er jetzt sagen sollte. "Sind deine Klamotten wieder einigermaßen trocken?", fragte die Grünhaarige in die Stille hinein. "Ja, es geht schon wieder, sie sind immer noch ein bisschen feucht, aber sie dürften bald wieder ganz trocken sein", antwortete er lächelnd. Sie nickte leicht, als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Dann herrschte wieder Schweigen. °Na super, Rina. Das war ja wirklich ein tolles Gesprächsthema. Jetzt hast du schon mal die Gelegenheit mit ihm allein zu sein und dann fällt dir nichts Besseres ein, als ihn danach zu fragen, ob seine Klamotten schon wieder trocken sind° Innerlich seufzte sie auf. "Stimmt irgendwas nicht?", fragte er plötzlich. "Was? Oh...nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur gerade daran gedacht, dass uns dieser blöde Regen den ganzen schönen Tag verdorben hat", antwortete sie schnell, auch wenn das nicht so ganz der Wahrheit entsprach. "Ach was, der Tag könnte gar nicht schöner sein, immerhin bist du bei mir", erwiderte er immer noch lächelnd. Sofort schlich sich ein leichter Rotschimmer über ihre Wangen und sie hoffte inständig, dass er es nicht bemerken würde, doch es war ihm nicht entgangen. "Du siehst wirklich zu süß aus, wenn du rot wirst, Rina", lachte er und rutschte ein Stück näher zu ihr. Sie wagte im Moment nicht zu atmen. Ihr Herz fing an, schneller zu schlagen und sie war unfähig, sich zu bewegen, etwas zu sagen oder zu denken. "Ich bin wirklich froh, dass du zugesagt hast, heute mit mir etwas zu unternehmen", sprach er weiter. Endlich löste sie sich aus ihrer Starre. "J-ja...ich hab mich auch darüber gefreut, als du mich gefragt hast", antwortete sie leise. "Ich mag dich wirklich sehr, schon seit dem Tag, an dem ich dir die Biosäle gezeigt habe", sagte er und kam ihr noch ein Stück näher. "Es geht mir genauso...ich mag dich auch, Masahiro", murmelte sie. Einen Moment herrschte Stille, bevor sie auch noch die letzte Entfernung überbrückten und sich ihre Lippen schließlich trafen. Erst langsam und vorsichtig, doch dann wurde ihr Kuss leidenschaftlicher und intensiver. Am liebsten würden sie sich nie wieder voneinander lösen, sie wollten diesen Moment für die Ewigkeit festhalten, doch plötzlich ging die Tür wieder auf und Masahiros Eltern kamen zurück. Schnell lösten sie sich, gerade schnell genug, dass die beiden Erwachsenen nichts davon mitbekamen. "So, da sind wir wieder. Jetzt essen wir erstmal etwas, dann können wir weitergehen", begrüßte sein Vater sie gut gelaunt. "Ähm...ja, super, hat der Regen aufgehört?", fragte Masahiro leicht überrumpelt, da er nicht damit gerechnet hatte, dass seine Eltern gerade jetzt wiederkamen. "Ja, es hat doch vorhin schon nicht mehr geregnet. Ist alles in Ordnung?", fragte seine Mutter verwirrt. "Ja, alles bestens, wir haben uns nur gerade so gut unterhalten und haben uns so erschrocken, weil die Tür plötzlich aufging", antwortete Rina lächelnd und rettete somit die Situation, denn seine Mutter lächelte nun auch, bevor sie ihr antwortete. "Achso, schön, dass ihr euch so gut versteht." Dann half sie ihrem Mann die mitgebrachten Sachen auszupacken und die beiden atmeten erleichtert auf. "Danke, das war knapp. Du hast was gut bei mir", flüsterte er der Grünhaarigen zu, die daraufhin nur leicht lächelte. "Schon okay, ich komm drauf zurück", meinte sie, bevor sie schließlich anfingen zu essen. Am Abend, nachdem alle von ihren Ausflügen zurückkamen, gab es noch ein großes Abendessen mit den Eltern, bevor sie sich schließlich von ihren Kindern verabschieden mussten. Gegen acht Uhr abends versammelten sich abermals sämtliche Schüler des Internats auf dem großen Parkplatz vor dem Haupteingang, um ihre Eltern zu verabschieden. Winkend standen sie da und sahen den davonfahrenden Autos hinterher, bis sie schließlich nicht mehr zu sehen waren und die Menge sich langsam auflöste. Drei Stunden später waren die Zwillinge und die anderen in ihrem Schlafsaal und machten sich gerade fürs Bett fertig. "Oh mann, ich bin total erledigt", seufzte Luchia und ließ sich auf ihr Bett fallen. "Geht mir genauso, ich will bloß noch ins Bett", stimmte Coco ihr zu. "Sag mal, was ist eigentlich los, Rina? Du bist schon den ganzen Abend so still, ist was passiert?", fragte Seirra plötzlich und alle wandten sich an die Grünhaarige, die nachdenklich in ihren Kissen lag und die Decke anstarrte. "Naja...es ist tatsächlich etwas passiert, also zwischen Masahiro und mir", meinte sie leise und sofort waren alle wieder hellwach. "Erzähl, was ist passiert?", fragte Hanon neugierig. "Naja, ihr wisst ja, dass er mich diese Woche dazu eingeladen hat, mit ihm und seinen Eltern etwas zu unternehmen. Wir waren in der Stadt am Strand und wurden vom Regen überrascht", fing sie an, wurde aber von den anderen unterbrochen. "Was?! Vom Regen?! Du hast dich doch nicht verwandelt, oder?!", fragte Noel entsetzt. "Ach Unsinn, so nass bin ich zum Glück nicht geworden, bevor ich mich verwandeln konnte, haben wir ein leerstehendes Strandhaus gefunden, wo wir uns untergestellt haben. Als der Regen aufhörte, sind seine Eltern in die Stadt, um etwas zu essen zu holen und dann sind wir uns näher gekommen...", erzählte sie weiter. "Inwiefern?", fragte Caren. "Naja, wir haben uns geküsst, mussten aber aufhören, weil seine Eltern wiedergekommen sind", gestand die Grünhaarige leicht verlegen. "Haben sie euch erwischt?", fragte Coco, doch Rina schüttelte den Kopf. "Nein, wir haben uns rechtzeitig voneinander gelöst." "Na, wenn sich da mal nichts anbahnt", grinste Hanon. "Halt die Klappe und leg dich hin", antwortete Rina daraufhin und streckte ihr die Zunge raus. "Vielleicht sollten wir morgen darüber reden. Kann ich das Licht ausmachen?", fragte Seirra schließlich und beendete somit die Diskussion. Die anderen nickten zustimmend und so stand die Rothaarige auf und machte das Licht aus, bevor sie sich wieder hinlegte und sich in ihre Kissen kuschelte. Sie wünschten sich eine gute Nacht und bald darauf waren alle eingeschlafen. Danach vergingen einige Wochen, die voll von Tests und Klassenarbeiten waren. Die Schüler waren kaum mit etwas anderem als mit lernen beschäftigt und eine Pause konnten sie sich nicht einmal an den Wochenenden erlauben. Doch nach endlosen vier Wochen, die allen wie eine Ewigkeit vorkamen, hatten sie endlich ein bisschen Spielraum, sodass sie an diesem Wochenende etwas unternehmen konnten. Die meisten nutzten ihre Freizeit, um sich von dem ganzen Stress zu erholen und sich einen schönen Tag zu machen. Etwas anderes konnten sie auch nicht tun, immerhin war es jetzt Mitte November und die Sonne hatte sich seit ein paar Wochen gänzlich verabschiedet und einem tristen Grau und anhaltendem Regen Platz gemacht. So wollten auch Sakura und die anderen diesen Samstag im Gemeinschaftsraum verbringen, nur Kin war da anderer Meinung. Sie zog es vor, sich in eines der kleinen Musikzimmer zurückzuziehen. Also verabschiedete sie sich am frühen Nachmittag von ihren Freundinnen mit dem Versprechen in spätestens zwei Stunden wieder da zu sein und machte sich mit Notenblättern auf den Weg in den hinteren Teil des Gebäudes. Dort angekommen, stellte sie erleichtert fest, dass außer ihr offensichtlich niemand hier war. Gut gelaunt setzte sie sich ans Klavier und war schon bald darauf ganz in ihr Spiel vertieft. Sie bemerkte nicht, wie sich die Tür öffnete und jemand hereinkam, der wohl ebenfalls die Absicht hatte, sich hier die Zeit zu vertreiben. Erst als sich die Person vor ihr aufbaute, unterbrach sie sich schließlich und schaute auf, nur um sich im nächsten Moment zu wünschen, sie hätte es nicht getan, denn vor ihr stand niemand anderes als Tayuya. "Was willst du hier?", fragte Kin unfreundlich. "Dasselbe könnte ich dich fragen. Verzieh dich, aber ein bisschen plötzlich", herrschte die Rothaarige sie an. "Wieso sollte ich? Ich war zuerst hier, also such dir einen anderen, dem du auf die Nerven gehen kannst", gab die Schwarzhaarige ungehalten zurück. "Du solltest besser gehen, wenn dir deine Gesundheit am Herzen liegt. Du willst doch nicht, dass ich ungemütlich werde und dir dann leider wehtun muss, oder?" Drohend kam Tayuya noch einen Schritt näher und Kin stand entrüstet auf. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich von hier verschwinde, nur weil du hier auftauchst und dir einbildest, den ganzen Raum für dich alleine haben zu können. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du die Musikräume gepachtet hast!", rief Kin wütend aus. "Du solltest lieber ganz schnell verschwinden, wenn ich sage, dass du gehen sollst, dann hast du das auch zu machen! Wenn ich hierher komme, um zu üben, haben andere Platz zu machen!", schrie Tayuya zurück. "Ich werde aber keinen Platz machen! Ich werde so lange üben bis ich es leid bin und erst dann kommst du dran!", erwiderte Kin hitzig. "Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal: Entweder du verschwindest jetzt auf der Stelle oder ich sorge dafür." Tayuyas Stimme war auf einmal wieder ganz ruhig und bedrohlich leise. "Ich werde nicht gehen", antwortete Kin bestimmt. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als Tayuya auch schon zum Schlag ausholte und ihr mit voller Wucht in den Magen schlug. Kin war von dem Schlag so überrascht, dass sie rückwärts stolperte, bis sie schließlich über den Klavierhocker fiel und regungslos auf diesem liegen blieb. Tayuya sah sie einen Moment mit einem triumphierenden Grinsen an, doch als sich Kin nicht mehr rührte, verschwand es und ein panischer Ausdruck trat in ihre Augen. Wenn sie jemand hier erwischte, würde sie gleich wieder bei Tsunade landen und darauf konnte sie verzichten. Schnell schaute sie sich um und verschwand dann so schnell sie konnte den Gang hinunter, ohne Kin noch weiterhin zu beachten, geschweige denn ihr zu helfen. So vergingen zwei weitere Stunden und langsam begannen sich die anderen im Gemeinschaftsraum Sorgen um Kin zu machen. "Wo bleibt sie denn nur? Ich dachte, sie wollte nur zwei Stunden üben", überlegte Tenten besorgt. "Vielleicht hat sie noch eine Stunde drangehängt", versuchte Sakura sie zu beruhigen. "Ich habe aber auch ein ungutes Gefühl", warf Temari ein. "Sollte nicht doch mal lieber einer von uns nach ihr sehen?", meinte nun auch Ino. "Ja, eine gute Idee", stimmte Hinata der Blonden zu. "Also schön, ich geh nachsehen", meldete sich Temari wieder zu Wort und war auch schon im Begriff den Gemeinschaftsraum zu verlassen. Schnell machte sie sich auf den Weg zu den Musikräumen. Dort angekommen, musste sie jedes der drei Zimmer abklappern, bis sie schließlich im hinteren fündig wurde. Als sie Kin sah, die immer noch reglos über dem Klavierhocker hing, wurde die Blonde von Panik ergriffen. Schnell lief sie zu ihr und schüttelte sie vorsichtig an der Schulter. "Kin! Kin, hörst du mich?! Bitte sag doch was!", flehte Temari sie an und schüttelte sie erneut an der Schulter. Plötzlich bewegte sich die Schwarzhaarige und öffnete kurz darauf unter einem schmerzvollen Stöhnen wieder die Augen. "Temari...bitte hilf mir...ich hab solche Schmerzen...", flüsterte sie kaum hörbar. "Was? Wo hast du Schmerzen?", fragte sie sofort. "Ich weiß auch nicht genau...ich hab einfach nur Bauchschmerzen...", murmelte Kin und kniff die Augen zusammen. Erneut wurde Temari von Panik ergriffen. "Komm, lass uns zur Krankenstation gehen", meinte sie und wollte sie hochziehen, doch sie wehrte ab. "Ich kann nicht aufstehen..." °Verdammt...was mach ich denn jetzt? Wenn sie nicht aufstehen kann, kann ich sie unmöglich von hier wegbringen. Was soll ich machen?!° Panisch versuchte sie, sich zu beruhigen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. "Hör zu, Kin. Ich werde Sakura anrufen, dann kann sie Hilfe holen", sagte sie schnell zu der Schwarzhaarigen, die sich immer noch vor Schmerzen krümmte. Mit zitternden Fingern zog Temari ihr Handy aus der Hosentasche und wählte Sakuras Nummer. Doch sie nahm nicht ab, das Handy war ausgeschaltet. Klar, Sakura war immer noch mit den anderen im Gemeinschaftsraum, da erwartete sie wohl kaum, dass jemand sie anrufen könnte. Verdammt, was sollte sie jetzt machen?! Sie musste ganz schnell eine Lösung finden, denn Kins Schmerzen schienen immer schlimmer zu werden. Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke. Sie könnte doch eigentlich Zaku anrufen, immerhin hatte sie dank Kin die Nummer und wenn er hörte, was gerade mit der Schwarzhaarigen los war, würde er sicher gleich kommen. Gedacht, getan. Erneut nahm sie ihr Handy zur Hand und wählte nun Zakus Nummer. Zu ihrer Erleichterung nahm er nach dem zweiten Klingeln ab. "Ja?", konnte sie seine Stimme am anderen Ende der Leitung hören. "Zaku?! Ich bin es, Temari. Hör zu, du musst ganz schnell zu den Musikräumen kommen. Ich hab eben Kin hier gefunden, als sie bewusstlos über dem Klavierhocker lag, sie hat so starke Bauchschmerzen, dass sie nicht aufstehen kann. Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll", erklärte Temari panisch. Zaku war im Moment unfähig etwas zu sagen, doch dann fasste er sich wieder. "Bleib wo du bist, Temari, ich bin sofort da!", rief er noch durch die Leitung, ehe er auflegte. Damit bemüht, sich wieder unter Kontrolle zu bringen, wandte sich die Blonde wieder Kin zu. "Kin, hab keine Angst...Zaku ist gleich hier, dann können wir dir helfen", sagte sie beruhigend, "aber wieso lagst du hier bewusstlos?" "Ich hab hier geübt...und plötzlich ist Tayuya gekommen und wollte mich vertreiben...ich hab mich geweigert und wir hatten 'ne hitzige Diskussion...und plötzlich hat sie mir in den Magen geschlagen...ich bin über den Klavierhocker gestürzt...und an mehr kann ich mich nicht erinnern...", erzählte Kin, während sie versuchte, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. "Tayuya schon wieder, na warte, diesesmal ist sie endgültig fällig", knurrte Temari und ballte wütend eine Hand zur Faust. In diesem Moment flog die Tür auf und ein atemloser Zaku kam herein. Als er Kin sah, trat ebenfalls ein panischer Ausdruck in seine Augen. "Ich bin so schnell gekommen wie's ging. Was ist nur passiert?", fragte er erschrocken. "Die Antwort lautet Tayuya...sie hat Kin in den Magen geschlagen, als sie nicht das Feld räumen wollte", erklärte Temari schnell. "Wenn ich die in die Finger kriege..." "Jetzt ist keine Zeit, um sich weiterhin aufzuregen. Wir müssen Kin helfen", warf die Blonde dann ein. "Ja, du hast Recht. Ich bleib bei ihr, hol du Yashamaru", meinte Zaku und nahm Temaris Platz an Kins Seite ein, nachdem sie aufgestanden war. "Okay, ich bin gleich wieder da", sagte sie noch, bevor sie Richtung Krankenstation davonstürmte. Im obersten Stock angekommen, riss sie ohne Vorwarnung die Tür zur Krankenstation auf, sodass Yashamaru erschrocken von seinen Unterlagen aufschaute. "Yashamaru! Du musst schnell mit runter kommen! Kin ist im Musikzimmer zusammengeklappt und hat furchtbare Schmerzen!", rief Temari ihm aufgekratzt entgegen. "Jetzt bleib mal ganz ruhig, Temari. Was genau ist mit Kin?", fragte er ruhig, stand aber dennoch auf. "Ich hab sie vor einer halben Stunde im hinteren Musikzimmer gefunden. Sie lag bewusstlos über dem Klavierhocker und als sie wieder aufgewacht ist, hat sie mir gesagt, dass sie furchtbare Bauchschmerzen hat", erklärte seine Nichte jetzt etwas gefasster. "Bring mich zu ihr", sagte Yashamaru daraufhin. Sie nickte und war auch schon wieder auf dem Flur. Ihr Onkel folgte ihr runter in den dritten Stock, wo Zaku immer noch bei Kin saß und versuchte, sie zu beruhigen. Als Temari mit Yashamaru zurückkam, schaute er auf und war sichtlich erleichtert, dass sie Hilfe geholt hatte. Der Sanitäter setzte sich sofort neben Kin, als Zaku ihm Platz gemacht hatte. "Kin...kannst du mich hören?", fragte er leise. Die Schwarzhaarige nickte kaum merklich. "Wo hast du die Schmerzen?", fragte er weiter. "Ich kann es nicht genau sagen...", flüsterte sie. "Also schön, wir nehmen sie mit hoch auf die Krankenstation, dort kann ich sie untersuchen und dann werden wir sicherlich mehr wissen", wandte er sich wieder an die anderen beiden, als er sich wieder aufrichtete. Sie nickten langsam. Vorsichtig nahm Yashamaru Kin auf den Arm, immer darauf bedacht, ihr nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten, als sie ohnehin schon hatte. Dann trat er mit ihr auf den Flur und lief wieder Richtung Krankenstation; Temari und Zaku folgten ihm. Dort angekommen, nahm Yashamaru Kin mit sich und für ihre beiden Freunde hieß es erst einmal warten. Nervös lief Zaku auf und ab, während Temari sich hingesetzt hatte und nervös die Hände in ihrem Schoß verkrampfte. "Denkst du, es ist was Ernstes?", fragte sie nach einer Weile, in der eine angespannte Stille zwischen ihnen geherrscht hatte. "Ich wünschte, ich könnte es dir sagen...ich weiß es einfach nicht, Temari. Ich weiß nur, dass ich eine wahnsinnige Angst um sie habe", antwortete Zaku leise. "Du liebst sie wirklich, hab ich Recht?", fragte die Blonde dann ebenso leise. Er hielt in seinem Lauf inne und schaute sie einen Augenblick an, bevor er schließlich nickte. "Ja, ich liebe sie mehr, als alles andere auf der Welt. Wenn ich nicht bald weiß, was mit ihr los ist, werde ich noch verrückt." Er hatte das Laufen wieder aufgenommen und schaute immer wieder zu der geschlossenen Tür des Behandlungszimmers. "Beruhige dich doch, ich bin genauso nervös wie du, ich mache mir genauso viele Sorgen und auch ich habe eine furchtbare Angst, aber das hilft doch alles nichts. Wir können jetzt nichts Anderes tun, als abzuwarten", meinte Temari, doch wirklich beruhigt war sie nicht. "Das sagst du so einfach...ich kann mich jetzt aber nicht hinsetzen und stumm vor mich hinstarren", erwiderte er, als er zum wiederholten Mal an ihr vorbeilief. "Ja, das verstehe ich", murmelte sie und senkte ihren Blick wieder. Eine weitere halbe Stunde verstrich, bis Yashamaru schließlich wieder zu ihnen trat. "Und? Hast du was gefunden?", fragte Temari sofort, doch ihr Onkel schüttelte bedauernd den Kopf. "Nein, leider nicht, aber die Schmerzen wollen einfach nicht aufhören. Ich muss irgendetwas übersehen, auf jeden Fall brauche ich Hilfe, wir müssen schnell herausfinden, was es ist und es dann auf der Stelle behandeln, sonst kann es vielleicht zu spät sein." Eine unheimliche Stille folgte auf seine Worte. "Du meinst..." Temari wagte es nicht, ihren Gedanken auszusprechen, doch das brauchte sie auch gar nicht, denn Yashamaru nickte bedauernd. Auch Zakus Augen weiteten sich erschrocken. "Dann musst du was tun, bitte hilf ihr!", flehte er ihn verzweifelt an. "Ich werde jetzt sofort bei Tsunade anrufen und sie bitten, Shizune hierher zu schicken. Ich brauche ihre medizinischen Kenntnisse, die noch über meine hinausgehen. Nur sie kann Kin jetzt noch helfen...", antwortete Yashamaru daraufhin. "Und was sollen wir machen?", fragte Temari dazwischen. "Am besten ihr geht mal zu den anderen, sie werden sich schon fragen, wo ihr seid. Ich werde euch Bescheid sagen, sobald ich weiß, was es ist und bitte, versucht euch nicht allzu viele Sorgen zu machen. Ich weiß, das ist leicht gesagt, aber bitte, ich verspreche euch, dass Shizune und ich alles tun werden, was in unserer Macht steht, um Kin zu helfen, in Ordnung?" Eindringlich sah er seine Nichte und Zaku an, die daraufhin nur leicht nickten. "Gut, dann geht jetzt." Wieder nickten sie und verabschiedeten sich leise von ihm. Langsam traten sie auf den Flur, während er zurück zu seinem Schreibtisch ging, um nach Shizune zu schicken. Langsam machten sie sich auf den Rückweg zum Gemeinschaftsraum. Mittlerweile hatten sich auch die anderen Mädchen aus der zehnten Klasse zu ihnen gesellt und auch die Jungs waren zu Sakura und ihren Freundinnen gestoßen. "Hey, da seid ihr ja endlich, wo wart ihr so lange? Dosu hat uns erzählt, dass Zaku mit dir unterwegs ist, Temari. Wo habt ihr Kin gelassen?", fragte Ino, als sie sich zu ihnen setzten. Bei Kins Namen schauten beide betreten zu Boden. "Okay...was ist passiert?", fragte Tenten vorsichtig. "Ich habe Kin vorhin bewusstlos im hinteren Musikzimmer gefunden...sie hatte furchtbare Schmerzen und weil ich mir nicht anders zu helfen wusste, hab ich Zaku angerufen. Während er auf Kin aufgepasst hat, habe ich Yashamaru geholt. Er hat sie dann mit auf die Krankenstation genommen und hat sie untersucht, aber er hat nichts gefunden und doch lassen die Schmerzen nicht nach...er lässt jetzt Shizune kommen, sie müssen schnell herausfinden, was es ist und es dann sofort behandeln, andernfalls kann es vielleicht zu spät für Kin sein...", erzählte Temari leise, während sich einige Tränen über ihre Wangen bahnten. Entsetzt schauten die anderen sie an. "Das ist nicht wahr, oder...?", fragte Ino tonlos, die auf einmal ganz blass geworden war. "Doch leider...wenn sie nichts finden können, wird sie vielleicht sterben." Jetzt war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Verzweifelt klammerte sie sich an Shikamaru, der neben ihr saß. Er war zwar von ihrer Reaktion überrascht, ließ es aber zu und legte vorsichtig einen Arm um ihren zitternden Körper. "Beruhig dich doch...", sagte er leise. "Das ist ja furchtbar...", murmelte Sakura fassungslos, während auch ihr Tränen über die Wangen liefen. "Jetzt malt mal nicht den Teufel an die Wand, die beiden werden ihr sicher helfen können", mischte sich Sasuke ein, der neben der Rosahaarigen saß und sie sofort in den Arm nahm, als er die Tränen bemerkte. "Hoffentlich", murmelte Tenten niedergeschlagen. "Wenn ihr etwas passiert...dann..." Zaku brach ab und schaute weiterhin auf den Boden. "Sag sowas nicht, Zaku. Es wird alles wieder gut...ich bin mir sicher, dass Yashamaru und Shizune ihr helfen können", meinte Seirra, die es nicht ertragen konnte, ihn so am Boden zu sehen. "Hoffentlich hast du Recht, Seirra...", murmelte der Angesprochene. Dann herrschte betretenes Schweigen. Jeder hing seinen Gedanken nach und jedem war es deutlich anzusehen, dass er sich Sorgen um Kin machte. Schließlich hob Rina wieder den Blick und brach schließlich das Schweigen. "Wir sollten runter zum Essen gehen...es wird auffallen, wenn wir nicht auftauchen", meinte sie mit belegter Stimme. Die anderen nickten zustimmend und folgten ihr kurz darauf runter in den Speisesaal. In dieser Nacht konnten alle kaum schlafen, die Sorge um Kin plagte sie einfach zu sehr. Yashamaru hatte sich nicht bei ihnen gemeldet und so wussten sie nicht, ob es der Schwarzhaarigen schon besser ging oder ob sie immer noch nichts gefunden hatten. Am nächsten Morgen schliefen alle lange, immerhin mussten sie den Schlaf irgendwie nachholen, der ihnen verloren ging, als sie in der vergangenen Nacht noch lange miteinander geredet hatten. Als sie schließlich gegen elf aufstanden, trafen sie sich unten im Speisesaal beim Frühstück. "Guten Morgen...konntet ihr schlafen?", fragte Sakura in die Runde, als sie sich setzte. "Nicht so wirklich, wir sind erst spät eingeschlafen", gestand Luchia leise. "Ja, wir auch", antwortete Hinata. "Habt ihr was gehört, Temari?", fragte Coco an die Blonde gewandt, doch die schüttelte resigniert den Kopf. "Nein, leider noch nicht." "Wie wär's, wenn wir nach dem Frühstück einfach mal hochgehen und nachfragen...auch wenn ich Angst davor habe", schlug Tenten vor. "Ja, eine gute Idee, wir müssen einfach wissen, was mit ihr ist", stimmte Noel ihr zu und auch die anderen waren einverstanden. Also machten sie sich zehn Minuten später auf den Weg zur Krankenstation. Dort angekommen, blieben sie allerdings noch kurz vor der Tür stehen, keiner traute sich so richtig, sie zu öffnen. Bis schließlich Gaara vortrat und die Tür aufschob. Yashamaru saß an seinem Schreibtisch und war schon wieder in einige Unterlagen vertieft. Als sein Neffe und die anderen eintraten, schaute er auf und unterbrach seine Arbeit sofort. "Guten Morgen, Yashamaru...", begrüßte Gaara seinen Onkel. "Guten Morgen, alle zusammen. Ich weiß, wieso ihr gekommen seid, ihr wollt wissen, was mit Kin ist, stimmts?" Fragend schaute er einen nach dem anderen an. "Ja...wir machen uns furchtbare Sorgen um sie...", antwortete Ino leise. "Ja, das verstehe ich, aber ich kann euch beruhigen, in spätestens zwei Wochen wird sie wieder auf den Beinen sein", sagte Yashamaru lächelnd. Einen Moment herrschte Stille. "Im Ernst?", fragte Temari, fassungslos vor Freude. "Ja, sie wird wieder gesund", bestätigte ihr Onkel. "Oh, Gott sei Dank..." Schon wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, doch diesesmal waren es Freudentränen und Tränen der Erleichterung. Auch den anderen ging es nicht besser. Alle waren heilfroh, dass es Kin offenbar wieder besser ging. "Aber was hatte sie denn jetzt? War es wirklich Tayuyas Schuld? Temari hat uns das beim Abendessen gestern erzählt", warf Hanon plötzlich ein. "Ich habe mitbekommen, dass Kin eine Auseinandersetzung mit Tayuya hatte...sie wurde deswegen auch schon zu Tsunade geschickt, aber dennoch war sie nicht für ihre Schmerzen verantwortlich", fing Yashamaru an. "Was war es dann?", fragte Naruto. "Shizune und ich mussten sie heute Nacht operieren, sie hatte eine Blinddarmentzündung, daher hatte sie auch so heftige Bauchschmerzen", erklärte der Sanitäter, "aber es wird ihr schon bald besser gehen. Im Moment schläft sie noch, aber ich bin mir sicher, dass ihr sie spätestens heute Abend besuchen könnt." "Oh mann...Gott sei Dank, dass ihr nichts passiert ist", seufzte Sakura erleichtert. "Ihr solltet sie trotzdem noch ein bisschen in Ruhe lassen", meinte Yashamaru dann, worauf alle nickten. Sie verabschiedeten sich von ihm, mit dem Versprechen, später noch einmal vorbeizuschauen und verließen die Krankenstation schließlich wieder. Gegen Abend kehrten sie schließlich dorthin zurück, in der Hoffnung, dass Kin mittlerweile aufgewacht wäre. Und tatsächlich - als sie den Vorraum betraten wurden sie von Yashamaru in den großen Raum, in dem die Krankenbetten standen, geführt. Kin war zur Zeit offensichtlich die Einzige, die hier lag. "Kin, bist du wach?", fragte der Blonde, als er zu ihr ans Bett trat. "Ja...was ist, Yashamaru?", fragte sie leise. "Deine Freunde sind hier, ich lass euch dann allein", antwortete er lächelnd. Bevor er verschwand, wandte er sich noch einmal den anderen zu. "Ihr solltet allerdings nur eine halbe Stunde bleiben, sie braucht noch viel Ruhe." Dann verließ er das Zimmer und sie hatten Zeit, alleine mit der Schwarzhaarigen zu reden. "Hey...schön, dass ihr da seid", flüsterte sie und lächelte schwach. "Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht, Kin", sagte Tenten. "Das tut mir leid...aber ich muss mich wohl bei dir bedanken, Temari. Du hast mir das Leben gerettet...wer weiß, ob ich jetzt hier wäre, wenn du mich nicht gesucht und gefunden hättest...danke...ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll", murmelte Kin und schloss kurz die Augen. "Das war selbstverständlich, Kin. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, weil du deine Zeiten normalerweise immer einhälst. Zum Glück hast du diese Gewohnheit, sodass man schnell stutzig wird, wenn du es mal nicht tust", lächelte die Blonde. "Ja, da hast du Recht...es geht doch wirklich nichts über persönliche Macken", antwortete Kin und lachte kurz auf, "hat Yashamaru gesagt, wann ich hier wieder raus kann?" "In zwei Wochen", antwortete Hanon. "Was?! Ich soll zwei Wochen hier versauern?", fragte Kin aufgeregt, bereute es aber sofort. "Beruhige dich, du darfst dich auf keinen Fall überanstrengen, hörst du? Du wirst schön hier bleiben, bis Yashamaru dich gehen lässt", sagte Temari streng. "Jaja, schon gut", murmelte die Schwarzhaarige und ließ sich wieder in ihre Kissen sinken. "Wir werden dir auch jeden Tag die Hausaufgaben und wenn nötig Arbeitsblätter mitbringen, damit du mitkommst", lächelte Hinata. "Genau und wir werden dich täglich besuchen", versprach Sakura. "Also schön, ihr werdet mich also unterhalten?", fragte sie hoffnungsvoll. "Auf jeden Fall", grinste Ino. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis schließlich Yashamaru nach einer halben Stunde kam und sie aufforderte zu gehen, da Kin immer noch sehr viel Ruhe brauchte. Also verabschiedeten sie sich von der Schwarzhaarigen und versprachen ihr, am nächsten Tag wiederzukommen, bevor sie die Krankenstation verließen. In der folgenden Woche besuchten sie Kin so oft es ging. Manchmal konnte auch nur einer alleine zu ihr gehen oder sie gingen zu zweit, je nachdem, wie es die Hausaufgaben und das Lernen zuließen. Vor allem Zaku besuchte sie oft, was der Schwarzhaarigen ungemein gefiel. Sie genoss es, wenn er alleine zu ihr kam, immerhin hatte sich an ihren Gefühlen für ihn noch nichts geändert. Sie spürte, dass die Spannung zwischen ihnen mit jedem Besuch immer weiter anwuchs. Schließlich konnte sie es kaum noch erwarten, bis er endlich wiederkam. Dann redeten sie die ganze Zeit über verschiedene Dinge, er half ihr mit den Hausaufgaben oder manchmal schwiegen sie einfach nur; beide wussten, dass sie keine Worte brauchten, um zu verstehen, was der jeweils andere fühlte. Auch an diesem Mittwochnachmittag saß Zaku alleine an ihrem Bett. Er hatte in den vergangenen Tagen viel nachgedacht und war nach langem Hin und Her schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass er ihr jetzt endlich sagen wollte, was er für sie empfand. Kin fiel auf, dass er heute auffällig still war. "Zaku? Ist alles in Ordnung? Du bist heute irgendwie so still", bemerkte sie leise. "Naja...ich wollte unbedingt mit dir reden...", gestand er ebenso leise. "Mit mir reden? Worüber denn?", fragte Kin und schaute ihn direkt an. Er schluckte hart und zwang sich, weiterzureden. "Naja...ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht...über uns beide...und dann bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich dir dringend etwas sagen muss...also Kin...ich ähm...ich konnte in letzter Zeit einfach nicht mehr klar denken, nicht mehr richtig schlafen und mich auf nichts mehr konzentrieren. Irgendwann hab ich gemerkt, dass mir das nur passierte, weil ich die ganze Zeit an dich denken musste...du bist mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Anfangs wusste ich nicht wirklich, was das war, aber jetzt bin ich mir sicher. Was ich sagen will...ich liebe dich Kin...", brachte er schließlich heraus. Einen Moment herrschte Stille, fassungslos starrte sie ihn an, doch dann breitete sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Oh mein Gott, Zaku, ich glaub's ja nicht! Ich liebe dich auch!", rief sie aus und warf sich in seine Arme. Überrascht hielt er sie fest. "Jetzt bin ich wirklich erleichtert", seufzte er und drückte sie an sich. "Und ich erst, ich war total aufgeregt, als du eben angefangen hast", lachte sie und schmiegte sich an ihn, "jetzt werden auch Dosus Verkupplunsgversuche endlich aufhören." "Du sagst es, der wird sich bestimmt freuen, wenn er das erfährt", grinste Zaku, bevor er sie etwas höher zog und sie in einen zärtlichen Kuss verwickelte. "Das glaub ich auch", lächelte Kin und erwiderte seinen Kuss. Nach zwei Wochen war Kin wieder gesund und Yashamaru entließ sie von der Krankenstation. An diesem Morgen saß sie mit den anderen beim Frühstück und war heilfroh, dass sie nicht mehr das Bett hüten musste. Mittlerweile hatten Zaku und sie den anderen erzählt, dass sie jetzt zusammen waren. Wie sie es erwartet hatten, freute sich vor allem Dosu für sie, er war fest davon überzeugt, dass seine langen Versuche, die beiden zusammenzubringen endlich Wirkung gezeigt hätten und Kin und Zaku ließen ihn in dem Glauben. "Hey, Leute, habt ihr heute Mittag schon etwas vor?", fragte Temari plötzlich in die Runde. "Nein, wieso? Immerhin ist heute Samstag", meinte Coco und schaute sie fragend an. "Naja, ich hatte ganz vergessen euch zu sagen, dass Kankuro heute Mittag mit der Theater-AG ein Stück in der Turnhalle aufführt und da wollte ich euch fragen, ob wir da nicht zusammen hingehen wollen", erklärte Temari. "Hey, eine super Idee, ist das etwa das Stück, bei dem wir mal zugeschaut haben?", fragte Seirra. "Ja, genau", bestätigte die Blonde. "Ja, das müssen wir uns unbedingt anschauen, das war bei den Proben schon so lustig", meinte Luchia grinsend. "Wieso diskutieren wir dann noch lange? Wir gehen hin und fertig", mischte sich Naruto ein. "Gut, um vier gehts los, als treffen wir uns am besten um halb vier im Gemeinschaftsraum, damit wir noch gute Plätze bekommen", meinte Temari dann. Die anderen nickten zustimmend. Pünktlich um halb vier kamen alle wie vereinbart in den Gemeinschaftsraum. "Sind alle da?", fragte Rina in die Runde. Seirra, die neben ihr stand, schaute sich um und nickte dann schließlich. "Ja, es sind alle da." "Worauf warten wir dann noch? Wenn wir noch lange hier rumstehen, sind die besten Plätze weg", meinte Hanon. "Sie hat Recht, wir sollten uns auf den Weg machen", stimmte Luchia ihr zu und auch die anderen nickten zustimmend. "Ja, gehen wir!" Mit diesen Worten verließen sie den Gemeinschaftsraum und machten sich gut gelaunt auf den Weg zur Turnhalle. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war's auch (schon) wieder. Es tut mir wirklich leid, dass ihr so lange warten musstet...aber ich musste erst neue Ideen sammeln. Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kappi gefallen hat. Und Elena, dir möchte ich für deinen Kommi vom letzten Kapitel danken^^ Hoffe doch, dass euch die FF weiterhin gefällt und dass ich zum nächsten Kappi schneller kommen werde. Bis dann -Kyoko______Sasagawa Hosted by Animexx e.V. 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