Internatsabenteuer und die ganz große Liebe von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 10: Gaara, Retter in der Not ------------------------------------ Kapitel 10: Gaara, Retter in der Not Nach diesem Wochenende war wieder Schule angesagt. Coco wachte an diesem grauen Montagmorgen als Erste auf. Müde setzte sie sich in ihrem Bett auf und rieb sich über die Augen, bevor sie einen Blick auf die Uhr warf. Es war genau sechs, in einer halben Stunde würde der Wecker klingeln. Sie gähnte nochmal, ehe sie aufstand und erst einmal hinüber zum Fenster tappste. Ein kaltes Grau empfing sie, Regen prasselte gegen die Fensterscheibe. "Na super...das fängt ja gut an", seufzte die Blonde und wandte den Blick ab. Leise ging sie zurück zu ihrem Bett, über dessen Fußende ihre Schuluniform hing. Sie schnappte sie im Vorbeigehen und verschwand ins Bad. Als sie eine halbe Stunde später wieder in den Schlafsaal kam, saß Seirra wach in ihrem Bett. "Hey, guten Morgen", sagte Coco lächelnd. "Morgen", erwiderte die Rothaarige ebenfalls lächelnd. "Gut geschlafen?", fragte Coco, während sie sich daran machte, ihre Schultasche zu packen. Seirra nickte als Antwort. "Hast du das Wetter schon bemerkt? Sieht ja echt vielversprechend aus...", meinte sie mit einem Blick aus dem Fenster. "Ja, da kann sich Gai den Schwimmunterricht in die Haare schmieren", grinste Coco. "Zum Glück, ist immerhin besser für uns." Seirra setzte sich auf die Bettkante, bevor sie auch aufstand und im Bad verschwand. Nach einer weiteren halben Stunde waren schließlich alle aufgestanden und fertig angezogen. "Sind jetzt alle fertig?", fragte Hanon in die Runde. Allgemeines Nicken. "Gut, dann lasst uns zum Frühstück gehen, bevor die uns noch alles wegessen", meinte die Blauhaarige und war auch schon auf den Flur verschwunden. "Die denkt immer nur ans Essen, kommt gehen wir", lachte Luchia und winkte die anderen hinter sich her, die ihr schließlich folgten. Im Speisesaal angekommen kam sofort Ino auf sie zu, die sie zu einem Tisch zerrte, wo auch schon die anderen saßen. "Guten Morgen!", erklang es fröhlich aus der Runde. "Morgen", antworteten die Neuankömmlinge und setzten sich. Kurz darauf waren sie am Essen und es herrschte weitestgehend Stille zwischen den Freunden. "Hey, habt ihr schon von der Schwimmmeisterschaft gehört, die jetzt bald wieder stattfinden soll?", fragte Tenten nach einer Weile. "Was für 'ne Schwimmmeisterschaft?", fragte Luchia. "Einmal im Jahr findet eine Schwimmmeisterschaft statt, dazu wird im Sportunterricht trainiert und die besten werden dann ausgewählt und fahren mit Gai zwei Orte weiter, wo der Wettkampf zwischen allen Internaten der Umgebung ausgetragen wird", erklärte Sakura. "Klingt ja interessant", meinte Coco. "Ja, vor allem, wenn man im Wasser zwei Flossen hat und unmöglich an sowas teilnehmen kann", erwiderte Caren. "Stimmt, das können wir wohl oder übel vergessen", gab Rina ihr Recht. "Ist doch egal, dann werden wir uns eben eine Ausrede überlegen und nicht mittrainieren", meinte Hanon grinsend und schaufelte fröhlich die Cornflakes in ihren Mund. "Ach, das dürfte nicht allzu schwer sein, Gai glaubt einfach alles, bei Oro wäre ich mir da nicht so sicher", lachte Kin. "Du musst das ja wissen, immerhin hast du dich schon öfters mit Orochimaru angelegt, was, Kin?", grinste Hanon. "Ohja, wir sind alte Freunde", antwortete Kin und lächelte verschmitzt. "Hey, seht mal, es ist schon fast viertel vor acht, wir sollten uns langsam auf den Weg machen." Seirra zeigte auf die Uhr. "Ja, du hast Recht, also dann, wir sehen uns beim Mittagessen, Leute." Die Mädchen der zehnten Klasse verabschiedeten sich von den anderen und machten sich dann auf den Weg zum Unterricht. Kurze Zeit später saßen Caren, Hanon, Seirra, Haku und Kankuro in ihrem Klassensaal und warteten darauf, dass Kurenai kommen würde, die sich heute ungewöhnlich viel Zeit ließ. "Wo bleibt die denn...? So spät war sie ja noch nie", überlegte Caren, während sie die ganze Zeit zur Tür schaute. "Vielleicht muss sie noch was klären, das ist schon öfters vorgekommen", winkte Haku ab, der neben ihr saß und seinen Blick ziellos durch die Klasse schweifen ließ. "Hey, wo ist eigentlich Hidan?", fragte Caren plötzlich, als sie den leeren Platz des Weißhaarigen bemerkte. "Jetzt wo du's sagst...mir ist gar nicht aufgefallen, dass er fehlt", meinte Haku, als auch er einen Blick auf die verlassene Bank warf. "Naja, ist mir auch egal, ich vermisse ihn nicht", antwortete die Lilahaarige und schüttelte sich bei dem Gedanken an ihn. In diesem Moment ging die Tür auf und Kurenai kam herein. "Guten Morgen, entschuldigt meine Verspätung, aber es gab da einige Dinge, die geklärt werden mussten." Kurenai ging zum Pult, wo sie ihre Tasche abstellte und ihre Unterlagen auspackte. "Wo ist Hidan? Ich hab ihn vorhin bei Ihnen gesehen!", rief Tayuya aus der letzten Reihe. "Ich glaube nicht, dass es dich etwas angeht, Tayuya, aber gut, wenn du es wissen willst, Hidan hat mal wieder am Wochenende eine Schlägerei auf dem Schulhof angezettelt und wurde deswegen von der Direktion für diese Woche vom Unterricht ausgeschlossen. Er muss auf dem Gelände und auch innerhalb des Gebäudes Arbeiten verrichten, was das genau ist, ist jetzt nicht wichtig", erklärte Kurenai. "Geschieht ihm recht", murmelte Caren und grinste unauffällig; niemand außer Haku, der ebenfalls grenzenlose Genugtuung empfand, konnte es sehen. "So, und nun kommen wir zu einigen organisatorischen Dingen. Am Donnerstag haben wir einen Wandertag angesetzt. Allerdings wird er nicht wie der letzte verlaufen, wir werden diesesmal wirklich wandern gehen, bis jetzt haben wir drei Stunden eingeplant, es können allerdings auch vier daraus werden..." "Was?! Wir sollen vier Stunden durch die Gegend laufen?", rief die Klasse entsetzt aus. "Wir werden ja immer wieder kleinere Pausen einlegen", warf Kurenai ein und hob beschwichtigend beide Hände. "Und wann geht das Ganze los?", fragte Seirra dann, worauf sich der Geräuschpegel wieder etwas senkte. "Morgens um elf laufen wir los, nachmittags sind wir wieder da", erklärte die Schwarzhaarige. "Heißt das, dass wir vormittags keinen Unterricht haben?", fragte Hanon hoffnungsvoll. Kurenai nickte. "Genau das soll es heißen, Hanon." "Ich freu mich ja schon so darauf, ihr nicht auch?" Mit leuchtenden Augen wandte sich die Prinzessin des Südatlantiks an ihre Freunde. "Doch, Hanon, wir freuen uns genauso wie du", lachte Caren, die sich immer wieder über das Verhalten der Blauhaarigen amüsierte, wenn es um einen unterrichtsfreien Tag ging. Am Nachmittag saßen die Mädchen der zehnten Klasse im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Schlafsaal fest. Sie hatten jede Menge Hausaufgaben zu erledigen und der Berg an Arbeit wollte einfach kein Ende nehmen, zudem schüttete es draußen immer noch wie aus Eimern. Mit finsterem Gesichtsausdruck starrte Luchia an diesem Nachmittag aus dem Fenster und beobachtete die Regentropfen, die immer heftiger gegen die Fensterscheibe schlugen. "Argh, das ist doch zum Verrücktwerden...könnte es nicht mal so langsam wieder aufhören zu regnen? Das macht einen ja voll aggressiv", maulte die Blonde und wandte den Blick vom Fenster ab. "Dann sieh doch nicht raus", murmelte Hanon, die gerade über ihren Französisch-Hausaufgaben saß. "Sie hat Recht, du solltest dich zur Abwechslung mal um deine Matheaufgaben kümmern, meinst du nicht auch, Luchia?", fragte Rina dazwischen und zog fragend eine Augenbraue hoch. Ein leichter Rotschimmer der Verlegenheit schlich sich auf Luchias Wangen. "Naja...ich hab doch keine Ahnung, wie das geht", nuschelte sie. Rina seufzte. "Wieso sagst du das denn nicht gleich, ich kann es dir doch erklären. Komm, setz dich her, wir machen sie zusammen." "Na schön, vielleicht kapiere ich ja bei dir mehr, als im Unterricht." Sie stieß sich von der Fensterbank ab, an der sie die ganze Zeit gelehnt hatte und setzte sich mit ihrem Matheheft und ihrem Buch neben Rina an deren Schreibtisch. Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter immer noch nicht gebessert. Im Gegenteil - aus dem anfänglichen Wind, der gestern noch geweht hatte, war ein richtiger Sturm geworden und der Regen war heftiger denn je. "Die wollen doch nicht wirklich am Donnerstag bei diesem Sauwetter mit uns wandern gehen, oder?", fragte Noel zweifelnd, als sie an diesem Morgen in das trübe Grau des Himmels schaute, während die anderen noch ihre Taschen packten. "Das glaube ich kaum...", antwortete Rina. "Oh nein, heißt das, wir müssen doch zum Unterricht?", fragte Hanon schon beinahe panisch. "Ist es dir etwa lieber bei so einem Wetter durch den Schlamm zu latschen? Außerdem könnten wir bei Regen sowieso nicht raus", warf Coco ein. "Da hast du Recht", stimmte Seirra zu. "Ist doch auch egal jetzt, lasst uns lieber zum Frühstück gehen, vielleicht ändern sie es ja nochmal um", beendete Caren die Diskussion. "Wir kommen ja schon", antwortete Hanon und folgte der Lilahaarigen auf den Flur; die anderen kamen wenige Sekunden später nach. Gemeinsam gingen sie hinunter in den Speisesaal. Eine Stunde später standen Rina, Luchia, Noel und Coco vor ihrem Klassensaal und warteten darauf, dass Anko kommen würde. "Hoffentlich blasen die den Wandertag ab...ich hab keine Lust bei strömendem Regen durch die Gegend zu laufen", meinte Luchia missmutig und lehnte sich gegen die Wand. "Hab ich auch nicht, ich denke, Anko wird uns nochmal genaue Anweisungen geben, was jetzt abläuft, immerhin war gestern auch noch nicht klar, ob wir drei oder vier Stunden laufen, wenn überhaupt", überlegte Coco. In diesem Moment kam Anko den Flur entlang. "Guten Morgen", sagte sie lächelnd, als sie an den vier Mädchen vorbeikam. "Morgen, Sensei Anko", grüßten die vier zurück. Die Schwarzhaarige schloss die Tür auf und ließ die Klasse hinein. Drinnen setzten sich alle auf ihre Plätze und warteten darauf, dass ihre Geschichtslehrerin mit dem Unterricht begann. Als Anko ihre Unterlagen ausgepackt hatte, schaute sie kurz durch die Klasse, um zu überprüfen, ob alle anwesend waren. "Gut, es sind alle da. Dann kommen wir nun zum Wandertag, der ja eigentlich am Donnerstag stattfinden sollte", fing sie an. "Sie wollen wirklich bei diesem Wetter wandern gehen?", fragte ein Junge aus der zweiten Reihe. "Lass mich doch erst einmal ausreden. Also, wir haben uns gestern nochmal zusammengesetzt und sind schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Wanderung absagen, da das Wetter in nächster Zeit nicht besser zu werden scheint. Stattdessen haben wir uns darauf geeinigt, dass wir alle zusammen in der Turnhalle einen Sportnachmittag machen, mit verschiedenen Mannschaftsspielen", erklärte Anko. "Das klingt ja echt super, das ist tausendmal besser, als drei, vier Stunden sinnlos durch die Gegend zu laufen", freute sich Luchia, während Noel neben ihr die Hand hob, um Anko noch eine Frage zu stellen. "Ja, was ist los, Noel?", fragte diese auch sogleich, als sie die erhobene Hand der Blauhaarigen bemerkte. "Wann fängt das dann an und haben wir dann morgens trotzdem Unterricht?" "Nein, an diesem Morgen findet trotz allem kein Unterricht statt und wir treffen uns um drei Uhr mittags in der Turnhalle", antwortete Anko. Die Klasse brach in Jubel aus - was gab es schöneres, als ein freier Tag, an dem man auch noch jede Menge Spaß mit seinen Freunden haben konnte? "Sonst noch Fragen?" Die Schwarzhaarige schaute nochmal durch die Klasse, konnte aber keine Meldungen mehr entdecken. "Gut, da nun alles geklärt ist, lasst uns anfangen", sagte sie und schlug ihr Buch auf. Die Klasse tat es ihr gleich und der Unterricht begann. Dann war es endlich Donnerstag. An diesem Morgen nutzten es die Mädchen aus der zehten Klasse aus, dass sie ausschlafen konnten. Erst gegen halb elf wurden die ersten wach. Rina rührte sich als Erste. Müde schlug sie die Augen auf und warf einen Blick auf ihren Wecker, der neben ihr auf ihrem Nachttisch stand. "Ohje, es ist schon halb elf...das Frühstück können wir wohl vergessen", murmelte sie vor sich hin und schlug die Bettdecke zurück. Leise, um die anderen nicht zu wecken, stand sie auf und schlich zu ihrem Schrank, den sie sich mit Seirra teilte und holte sich frische Klamotten heraus. Als sie sich angezogen hatte, ging sie kurz nach unten, Richtung Speisesaal, um nachzusehen, ob nicht doch etwas vom Frühstück übrig geblieben war. Auf ihrem Weg nach unten traf sie plötzlich auf Masahiro, der auch noch ziemlich verschlafen aussah. "Guten Morgen", begrüßte Rina ihn lächelnd. "Morgen, auch erst aufgestanden?", fragte er müde und unterdrückte ein Gähnen. "Ja, so lange wollte ich eigentlich gar nicht schlafen", meinte die Grünhaarige und strich sich eine vorwitzige Strähne hinter die Ohren. "Ach was, das muss man doch ausnutzen", lächelte Masahiro, während er neben ihr herging; offenbar hatten sie das gleiche Ziel. "Ja, da hast du auch wieder Recht, kommt ja nicht alle Tage vor", lachte Rina, "hast du etwa auch Hunger?" "Ja, schon seit ich aufgewacht bin hab ich Kohldampf. Ich guck mal, ob noch was da ist, dann werd ich meinen Freunden gleich noch was mitbringen", erklärte er, als sie durch die große Eingangshalle liefen. "Ja, hatte ich auch vor. Immerhin will ich nicht riskieren, dass Hanon um ihr Frühstück kommt und dann den ganzen Morgen rummault." Rina seufzte. "Dann sollten wir uns lieber beeilen, hm?", fragte Masahiro. Die Grünhaarige nickte. Kurz darauf kamen sie in dem großen Speisesaal an und tatsächlich bekamen sie noch etwas vom Frühstück ab. Jeder von ihnen ließ genug, dass es auch für ihre Freunde reichte, mitgehen, bevor sie wieder hinaus in die Eingangshalle traten. "Also dann, wir sehen uns heute Mittag in der Turnhalle. Mach's gut, Rina." Er küsste sie kurz auf die Wange, lächelte ihr nochmal zu und verschwand dann die nächste Treppe hinauf. Einen Moment lang stand sie noch da, ihre Finger fuhren langsam über die Stelle, auf die er sie geküsst hatte. Doch dann schüttelte sie den Kopf und machte sich auch auf den Rückweg in ihren Schlafsaal. Mittags um viertel vor drei machten sich die sieben Freundinnen auf den Weg in die Sporthalle. Auf dem Weg nach unten in die Eingangshalle stießen die Neuntklässler zu ihnen. "Hey, Leute, freut ihr euch schon?", begrüßte Kin sie grinsend. "Klar, das wird bestimmt total lustig", antwortete Coco. "Ob ich das einen ganzen Mittag mit euch aushalte...?", seufzte Temari und ließ ihren Blick zweifelnd durch die Runde schweifen. "Ach was, wir werden dich auch nicht zu hart rannehmen", versicherte ihr Tenten und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter. "Wie gnädig, Tenten. Ich danke dir...", meinte die Blonde mit einem Seitenblick. Kurz darauf waren sie an ihrem Ziel angekommen. Die anderen waren auch schon da und nun warteten sie nur noch auf Anko und einige andere Lehrer, die zusammen mit ihnen diesen Nachmittag gestalten wollten. "Hey...Tayuya und Kakuzu sind gar nicht da", bemerkte Hanon, als sie einen Blick auf ihre Klassenkameraden geworfen hatte. "Ja, du hast Recht. Wissen sie überhaupt, dass wir uns heute hier treffen?", warf Seirra ein, die das Fehlen der beiden ebenfalls bemerkt hatte. "Nein, als wir das geklärt haben, war sie grade nicht da, weil sie angeblich auf die Toilette musste und er musste ja urplötzlich auch, also wenn ihr mich fragt, sind die schnurstraks zu Hidan gegangen und haben versucht ihn von diesen Arbeiten, die er machen musste, loszusagen. Bestimmt haben sie 'ne Runde bei Tsunade geschleimt, was nur leider nichts gebracht hat", überlegte Caren. "Ja, es wäre ihnen zuzutrauen", stimmte Kankuro ihr zu, der sich zu ihnen gesellt hatte. "Ist doch auch egal, ich brauche die drei jedenfalls nicht", mischte sich Hanon wieder ein, worauf sie von den anderen eindeutige Zustimmung erhielt. Kurz darauf kamen auch schon die Lehrer und Gai schloss ihnen die beiden Umkleiden auf. Die Jungs und Mädchen strömten in die jeweiligen Kabinen, um sich umzuziehen und kamen danach in ihrer Sportkleidung, die genau wie die Uniformen einheitlich war, in die Sporthalle. Als endlich alle versammelt waren, setzten sie sich erst einmal in einem großen Kreis in der Mitte der Halle zusammen und beratschlagten, was sie als erstes tun wollten. "Ich finde wir sollten erst einmal ein paar Spiele zur Auswahl stellen und dann stimmen wir ab", schlug Itachi vor. "Ja, eine gute Idee. Also schön, wer macht den ersten Vorschlag?" Fragend sah Gai in die Schülermenge. Naruto hob sofort die Hand. "Ja, Naruto, was schlägst du vor?", fragte der Sportlehrer und sah den Blondschopf erwartungsvoll an. "Ich wäre für Völkerball", sprach der Angesprochene seinen Gedanken laut aus, worauf er zustimmendes Gemurmel aus der Menge erntete. "Gut, noch jemand andere Vorschläge?" "Wie wär's mit Handball?", warf Tenten ein. "Okay, bis jetzt haben wir Völkerball und Handball. Noch jemand?" "Was ist mit Basketball oder Fußball", schlug Ino vor. "Beides angenommen, so, ich denke, das reicht vorerst. Wir stimmen jetzt ab, was wir zuerst spielen", erklärte Gai. Die Schülerinnen und Schüler nickten, als Zeichen dass sie verstanden hatten. Die Abstimmung war relativ schnell abgeschlossen. Als erstes würden sie Basketball spielen und danach stand Handball auf dem Programm. Schnell waren Mannschaften gebildet und mit dem Anpfiff des ersten Spiels war der Sportnachmittag offiziel eröffnet. Nachdem sie sich zwei Stunden verausgabt hatten, setzten sie sich schließlich wieder zusammen und die Lehrer machten eine weitere Ansage. "So, da ihr euch so angestrengt habt und auch wirklich jeder von euch Engagement bei den Spielen gezeigt hat, haben wir jetzt noch eine kleine Überraschung für euch", setzte Kurenai an. Die Schüler starrten sie erwartungsvoll an und warteten gespannt darauf, dass einer von ihnen weitersprechen würde. "Wir wollen euch mit einem kleinen Picknick belohnen, dass von unserer Köchin persönlich zusammengestellt wurde. Es ist vielleicht nicht dasselbe, als wenn wir im freien picknicken würden, aber wir hoffen, dass es euch trotzdem gefällt", sagte Nikora schließlich. Einen Moment herrschte Stille, doch dann brach die Menge in Jubel aus; alle freuten sich riesig. Die Lehrer grinsten sich zufrieden an und machten sich auf den Weg, um die Picknickkörbe zu holen. Kurze Zeit später hatten sie alles, was die Köchin ihnen eingepackt hatte, auf dem Boden der Turnhalle verteilt und reichten es an die Schüler weiter. "Das hat sich ja richtig gelohnt", lachte Hanon, die neben Luchia saß und gerade ein Stück Kuchen verputzte. "Ja, da hast du Recht, das hat richtig Spaß gemacht, mit allen zusammen zu spielen", stimmte ihr die Blonde zu. "Was wohl unsere drei Schlägertypen dazu sagen werden, wenn sie das herausfinden...?", überlegte Seirra. "Und wenn schon, die vermisst doch wirklich keiner, oder?", entgegnete Caren, die neben der Rothaarigen saß. "Stimmt, aber sie werden bestimmt sauer sein", meinte Kankuro. "Hätten sie halt dableiben sollen", erwiderte Haku. "Genau, sie sind selbst dran Schuld", gab Hanon ihm Recht. "Warum macht ihr euch solche Gedanken darüber? Seid doch froh, dass ihr die mal los seid", mischte sich Coco ein. "Das sind wir auch", seufzte Seirra. "Hey, hier seid ihr, wir haben euch schon gesucht in dem ganzen Getümmel", ertönte plötzlich Sakuras Stimme. "Wir haben auch die ganze Zeit geguckt, ob wir euch sehen", erwiderte Noel. "Jetzt haben wir euch ja gefunden. Und, wie findet ihr's bis jetzt?", fragte Ino grinsend. "Es ist echt super, soetwas sollten wir unbedingt öfters machen", antwortete Luchia. "Finde ich auch, das ist viel besser, als stundenlang in diesem langweiligen Unterricht zu sitzen", stimmte Kin ihr zu, "was sagst du dazu, Hinata." Die Hyuga, die sich wie immer eher ruhig verhielt, nickte nur und wie so oft legte sich ein leichter Rotschimmer über ihre Wangen. Eine Zeit lang herrschte Stille, bis schließlich Hanon wieder das Wort ergriff. "Ich bin sofort wieder da, ich muss mal ganz dringend wohin", meinte sie grinsend. "Alles klar, wir halten hier die Stellung", grinste Luchia zurück. Die Blauhaarige stand auf, grinste ihnen nochmal zu und verschwand dann nach draußen. Kurz darauf schlug Hanon den Weg zurück zur Turnhalle ein. Als sie die große Holztür fast erreicht hatte, lief ihr plötzlich Tayuya über den Weg. "Hey, Hanon", sagte sie, mit ihrem gewohnten, arroganten Grinsen. "Hallo, Tayuya...", antwortete Hanon und musterte sie misstrauisch. "Wo kommst du denn her?", fragte die Rothaarige, als sie die Sportkleidung ihres Gegenübers bemerkte. "Oh, hab ich etwa vergessen, dir das zu sagen? Wir haben unseren Wandertag abgeblasen und haben stattdessen einen Sportnachmittag gemacht. Ich dachte das wüsstest du...aber achja, du warst ja angeblich auf der Toilette, als wir das besprochen haben, das nenn ich dann Pech, Tayuya. Es muss mir wohl entfallen sein, dir Bescheid zu sagen", meinte Hanon beiläufig und wollte schon weitergehen, doch sie wurde von der Rothaarigen am Handgelenk gepackt und hart gegen die Wand gepresst. "Spinnst du?! Lass mich sofort los!", fuhr Hanon sie an und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. "Weißt du, was ich jetzt am liebsten mit dir tun würde, du kleines Miststück?", fragte Tayuya mit leiser Stimme, ganz nah an ihrem Ohr, "ich würde dich am liebsten hier und jetzt verprügeln." Ungewollt fing Hanon an zu zittern. "Was ist denn los? So kenne ich dich gar nicht, hast du etwa Angst vor mir?" Ein fieses Grinsen schlich sich auf die Lippen der Rothaarigen. Die Prinzessin des Südatlantiks erwiderte nichts darauf, sie wollte Tayuya auf keinen Fall zeigen, dass sie tatsächlich ein bisschen Angst hatte. "Gibt es hier irgendein Problem?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Hanon wandte ihr Gesicht ein wenig zur Seite und stellte erleichtert fest, dass Kabuto zu ihnen gestoßen war. "Was mischst du dich denn da ein?", fauchte Tayuya ihn an. "Ich hatte eben den Eindruck, dass du Hanon schlagen willst, habe ich mich da getäuscht?", fragte er mit ruhiger Stimme. Die Rothaarige ließ wortlos von Hanon ab und warf ihr einen eiskalten Blick zu. "Das werdet ihr noch bereuen, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt." Mit diesen Worten verschwand sie den Gang hinunter. Hanon sah ihr nach und rieb sich gedankenverloren das Handgelenk. "Alles okay?" Kabuto war zu ihr gekommen. "Ja, danke, dass du mir geholfen hast, ich weiß nicht, ob ich alleine mit ihr klar gekommen wäre", murmelte sie und schaute verlegen zu Boden. "Was wollte sie von dir?", fragte der Weißhaarige und schaute ihr nun direkt in die Augen. "Sie hat sich aufgeregt, weil ich ihr nicht wegen dem Sportnachmittag Bescheid gesagt habe, vergiss es einfach", winkte Hanon ab. "Naja, verübeln kann man es dir nicht", murmelte Kabuto. "Vergiss sie, die darfst du nicht wirklich ernst nehmen", meinte die Blauhaarige lächelnd. "Vermutlich hast du Recht. Was ist, gehen wir wieder zurück?", fragte er dann. "Ja, gehen wir wieder zu den anderen", stimmte Hanon zu. Gemeinsam gingen sie wieder zurück in die Turnhalle. Abends, als sie längst wieder in ihren Schlafsälen waren, erzählte Hanon den anderen von dem Vorfall mit Tayuya. Als sie geendet hatte, warf Rina ihr einen stirnrunzelnden Blick zu. "Wie meint sie das denn bitte?" "Ich hab keine Ahnung, hab ich mich auch schon gefragt", antwortete Hanon, während sie sich seufzend in die Kissen fallen ließ. "Mal ganz ehrlich, Leute...", fing Coco an. "Was denn?", fragte Seirra. "Ihr nehmt Tayuya doch nicht wirklich ernst, oder?", fuhr die Blonde fort, "ich jedenfalls nicht, das sind doch alles nur leere Versprechungen." "Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich würde Tayuya schon ernst nehmen...wenn sie sagt, dass wir das bereuen werden, dann wird sie sich auch irgendetwas Gemeines ausdenken, glaubt mir. Dafür kenne ich sie mittlerweile zu gut", mischte sich Caren ein. "Achja, stimmt. Du hattest ja schon öfters das Vergnügen", murmelte Noel. Die Lilahaarige nickte. "Ihr denkt, sie wird uns alle einzeln verhauen oder so...?", überlegte Luchia und schaute die anderen mit einem leicht ängstlichen Ausdruck in den Augen an. "Wer weiß...macht euch keine Sorgen, lasst uns lieber schlafen gehen, ich bin müde", beendete Rina die Diskussion und stand auf, um das Licht auszumachen. Die anderen stimmten ihr mit leisem Gemurmel zu und kurz darauf waren alle eingeschlafen. Am nächsten Morgen, als sie gerade von der ersten Pause wieder in ihren Klassensaal kamen, entdeckten Caren, Hanon und Seirra Yuriko, die nervös durch den Raum ging und immer wieder unter Bänke schaute oder sich auf den Boden kniete, um unter die Tische zu sehen. "Hey, Yuriko. Suchst du etwas?", fragte Hanon, als sie zu ihr traten. "Ja...mein Geldbeutel ist weg...dabei bin ich mir sicher, dass ich ihn heute Morgen unter meine Bank gelegt habe, aber er ist irgendwie nicht mehr da", meinte Yuriko, als sie sich aufrichtete und Hanon verzweifelt ansah. "Was?! Aber der kann doch nicht einfach weg sein", meinte diese und schaute sich automatisch suchend im Raum um. "Aber ich kann ihn nirgendwo finden...ich habe schon überall gesucht", erwiderte Yuriko. "Weißt du was, wir helfen dir bei deiner Suche, immerhin haben wir jetzt Kakashi, also können wir uns ruhig Zeit lassen. Die anderen bleiben vermutlich wieder länger draußen", meinte Seirra. "Vielen Dank, ihr drei." Ihre Klassenkameradin strahlte über's ganze Gesicht. Also machten sich die vier Mädchen erneut an die Suche nach Yurikos Geldbeutel, doch wieder blieb der Erfolg aus. Leicht gefrustet ließen sie sich auf ihre Plätze fallen. "Na toll, was mach ich denn jetzt? Ich wollte doch heute Mttag in die Stadt gehen, ich hatte extra so viel gespart und jetzt ist alles weg", murmelte Yuriko niedergeschlagen. "Das ist doch nie im Leben ein Zufall...", meinte Caren misstrauisch. "Ob ihn der Hausmeister vielleicht gefunden hat oder dass ihn jemand bei ihm abgegeben hat?", überlegte Seirra. "Ja, es wäre möglich, komm Seirra, lass uns mal nachfragen gehen. Caren, bleibst du mit Yuriko hier?", wandte sich Hanon an die Lilahaarige, die daraufhin nickte. "Wir beeilen uns", versprach Seirra, bevor sie mit Hanon verschwand. Zehn Minuten später betraten die beiden wieder den Raum. "Und?", fragte Yuriko hoffnungsvoll. "Fehlanzeige." Seirra schüttelte den Kopf. "Dann gibt es nur eine logische Erklärung...", meinte Caren mit ernstem Gesichtsausdruck. "Und die wäre?", fragte Hanon. "In unserer Klasse gibt es einen Dieb und Yuriko ist ihm zum Opfer gefallen", sprach die Lilahaarige ihren Verdacht aus. Einen Moment herrschte angespannte Stille im Raum, bevor Seirra das Wort ergriff. "Aber wer könnte das sein? Jeder aus der Klasse könnte eine Möglichkeit dazu gehabt haben", gab die Rothaarige zu bedenken. "Das stimmt, bis auf zwei Ausnahmen - Haku und Kankuro, die würden sowas nie im Leben tun", meinte Hanon. "Stimmt, die beiden fallen weg, aber dann bleiben immer noch 21 andere...", erwiderte Caren. "Das stimmt leider...naja, lasst uns das nachher nochmal besprechen, Kakashi kommt bestimmt gleich", sagte Yuriko dann. Die anderen drei Mädchen nickten und setzten sich auf ihre Plätze. Tatsächlich kam kurz darauf der Rest ihrer Klasse herein, gefolgt von Kakashi, der zum Pult ging, seine Sachen auspackte und somit begann der Unterricht, der wie so oft nur noch eine viertel Stunde dauerte. In der Mittagspause, nachdem Iruka gerade den Saal verlassen hatte, ging Hanon nach vorne zum Pult. "Bleibt mal bitte alle sitzen. Wir haben etwas sehr Wichtiges zu besprechen." Alle schauten sie fragend an, blieben aber dennoch auf ihren Plätzen sitzen; diejenigen, die gerade aufstehen wollten, um zum Mittagessen zu gehen, setzten sich wieder hin. "Mann, mach's kurz, ich hab Hunger", maulte Hidan. "Halt die Klappe", zischte Hanon. "Sag schon, Hanon. Was ist denn los?", fragte Shiharu, ein braunhaariges Mädchen aus der zweiten Reihe. "Zuerst muss ich euch fragen, ob jemand von euch Yurikos Geldbeutel gesehen hat", fing die Blauhaarige an. "Nein, wieso denn?", fragte Akira, ein weiterer Klassenkamerad. "Er ist gestohlen worden", sagte Hanon gerade heraus. Einen Moment herrschte Stille. "Bist du dir sicher, dass du ihn nicht mitgenommen und irgendwo vergessen hast?", fragte Sayuri, Yurikos beste Freundin. "Nein, ich bin mir ganz sicher, dass ich ihn unter meine Bank gelegt habe. Und als ich nach der Pause wieder reinkam, war er weg. Ich habe überall gesucht - Caren, Hanon und Seirra haben mir noch geholfen - aber wir haben nichts gefunden", erzählte Yuriko. "Und der Hausmeister?", warf Sayuri ein. "Da haben wir schon nachgefragt, es wurde nichts abgegeben", meldete sich Seirra zu Wort. "Und das bedeutet, dass er gestohlen wurde und dass einer von uns ein Dieb ist", schlussfolgerte Hanon. "Woher willst du das wissen, hä? Willst du uns etwa unterstellen, dass wir irgendwelche Sachen klauen?", fragte Hidan gereizt. "Ich unterstelle gar niemandem etwas", gab Hanon bissig zurück. Daraufhin setzte der Weißhaarige sein unverschämtes Grinsen auf, worauf sie ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. "Könnte es nicht auch sein, dass du ihren Geldbeutel hast? Du hättest doch auch eine Gelegenheit gehabt", grinste Hidan. "Willst du etwa von dir ablenken?", schleuderte Hanon zurück. Einige Sekunden starrten sie sich feindselig an, bevor sich die Blauhaarige abwandte. "Es gibt nur eine Möglichkeit herauszufinden, wer es war. Derjenige muss sich freiwillig melden." Eine drückende Stille erfüllte den Raum. Niemand rührte sich oder hob die Hand. Hanon sah schließlich ein, dass, wer auch immer es getan hatte, derjenige sich nicht ohne Weiteres stellen würde. Sie seufzte resigniert und richtete ihren Blick wieder in die Klasse. "Na schön, es hat ja doch keinen Zweck. Achtet alle genauestens auf eure Sachen und sollte jemand irgendetwas Auffälliges beobachten - meldet es sofort Kurenai", meinte Hanon noch, bevor sie zurück zu ihrem Platz ging, um ihre Schultasche zu holen. Die anderen standen sofort auf und gingen nach unten in den Speisesaal. "Ich könnte durchdrehen", sagte Hanon missmutig, als auch sie mit Caren und Seirra den Klassensaal verließ. "Lass gut sein, Hanon. Wir finden schon raus wer's war", meinte Caren. "Genau, wir werden vor allem Hidan und seine Freunde im Auge behalten", stimmte Seirra zu. "Na gut, ihr habt Recht. Lasst uns jetzt essen gehen, ich hab Hunger", grinste Hanon und zog die beiden mit sich. Daraufhin machten sich die Mädchen auf den Weg zum Mittagessen. Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Innerhalb dieser zwei Wochen kam es zu drei weiteren Diebstählen in der Klasse. Entweder wurden den betroffenen Schülern Geld oder andere wertvolle Dinge gestohlen. Immer wieder versuchten Hanon und die anderen dem Dieb auf die Schliche zu kommen, doch jedesmal blieb ihre Suche nach dem Schuldigen erfolglos. An diesem Morgen saßen sie alle zusammen beim Frühstück; Hanon war auffällig still. Das entging den anderen natürlich nicht. "Hanon, ist alles okay? Du siehst ein bisschen blass aus", meinte Noel besorgt. "Mir gehts irgendwie nicht besonders. Weiß auch nicht warum...mir ist irgendwie schwindelig und mir ist kalt...", murmelte Hanon. "Guck mich doch mal an", verlangte Rina, die rechts von ihr saß. Die Blauhaarige tat wie ihr geheißen und drehte sich zu Rina um. Sofort fasste die Grünhaarige ihr an die Stirn. "Wenn du mich fragst, hast du dir eine Erkältung eingefangen, du hast Fieber, Hanon", stellte sie fest, als sie ihre Hand wieder zurückzog. "Ach, so ein Quatsch, es geht mir gut", wehrte die Blauhaarige ab. "Das sehe ich anders, du solltest besser wieder nach oben gehen und dich hinlegen", meinte Seirra. "Ich werde nirgendwo hingehen. Es geht mir gut", wiederholte Hanon noch einmal, diesesmal mit mehr Nachdruck. "Wie du meinst, aber beschwer dich nicht, wenn du nachher zusammenbrichst", erwiderte Coco. "Jaja, können wir los? Es klingelt gleich", drängte Hanon dann. Das veranlasste die anderen dazu, aufzuschauen und einen Blick auf die große Wanduhr zu werfen. Leicht erschrocken sprangen sie auf und folgten der Blauhaarigen aus der Halle. Als es zur ersten großen Pause klingelte, meldete sich Hanon kurz bei Seirra und Caren ab und schlug den Weg zur Toilette ein. Dort angekommen blieb sie erst einmal, auf das Waschbecken gestützt, vor dem Spiegel stehen. Sie sah ihrem Spiegelbild entgegen und stellte fest, dass sie wirklich schrecklich aussah. Sie war blass und unter ihren Augen lagen leichte dunkle Schatten. Außerdem machte ihr das Schwindelgefühl und auch das Fieber jetzt mehr zu schaffen, als beim Frühstück. Vielleicht hätte sie doch auf Seirras Rat hören und sich hinlegen sollen. Aber nein, wie es für sie üblich war, hatte sie alles abgestritten und war stur geblieben und jetzt musste sie damit klar kommen. Seufzend drehte sie den Wasserhahn auf und ließ das kalte Wasser kurz über ihre Hände laufen, bevor sie es sich ins Gesicht spritzte und sich mit den nassen Fingern kurz durch die Haare fuhr. Sie sah auf ihre Uhr und stellte fest, dass es gleich wieder zur nächsten Unterrichtsstunde klingeln würde. Sie drehte das Wasser wieder ab und verließ die Toilette, doch als sie auf den Gang trat, spürte sie erneut dieses starke Schwindelgefühl und es fiel ihr im Moment schwer, das Gleichgewicht zu halten. Keuchend lehnte sie sich gegen die Wand und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, um dieses Gefühl loszuwerden, doch auch nachdem sie die Augen wieder öffnete, ließ es nicht nach. "Verdammt nochmal, wenn das so weitergeht, werde ich wirklich noch zusammenklappen", murmelte sie und fuhr sich kurz über die heiße Stirn. "Hey, Hanon, ist alles okay mit dir?", fragte plötzlich eine besorgte Stimme neben ihr. Die Blauhaarige drehte den Kopf zu Seite und erkannte Kabuto, der sie mit sorgenvollem Blick ansah. Sie zögerte kurz, doch schließlich sah sie es ein, dass es wirklich besser wäre, wenn sie es ihm sagen würde und er sie dann zurück in ihren Schlafsaal bringen würde, wo sie sich sofort hinlegen würde. "Ich ähm...mir gehts nicht so besonders...", gab sie schließlich zur Antwort. "Du siehst blass aus, hast du dich erkältet?", fragte Kabuto. Hanon nickte. Da spürte sie seine Hand auf ihrer Stirn und sog überrascht die Luft ein, so gut das, aufgrund ihrer verstopften Nase, eben ging. "Du hast hohes Fieber, hast du dich so etwa durch die ersten beiden Unterrichtsstunden gequält?", fragte der Weißhaarige, während seine Hand immer noch auf ihrer Stirn ruhte. "Ja...ich dachte, ich würde es aushalten", antwortete sie kleinlaut. "Du kannst unmöglich zurück in die Klasse gehen, wenn du dich nicht bald ins Bett legst, wirst du irgendwann noch zusammenbrechen. Wen hast du in der nächsten Stunde?", fragte Kabuto dann. "Zabuza..." "Gut, komm mit, wir fangen ihn ab und sagen ihm Bescheid, und dann bring ich dich zur Krankenstation. Yashamaru wird wohl am besten wissen, was gegen das Fieber zu tun ist", meinte er und nahm sie an der Hand. "Wieso tust du das für mich?", fragte Hanon leise. "Sagen wir es mal so...ich finde dich ganz süß und möchte dir gerne helfen, weil du wirklich furchtbar aussiehst", antwortete Kabuto lächelnd. Die Blauhaarige errötete leicht und senkte den Blick auf den Boden. "Danke...", flüsterte sie und umschloss seine Hand mit ihren Fingern. Der Brillenträger lachte leise und sah sie dann wieder an. "Na komm, lass uns gehen." Mit diesen Worten zog er sie mit sich den Gang hinunter. Nach einigem Herumsuchen machten sie Zabuza in einem der belebten Korridore ausfindig. Schnell erklärte Kabuto ihm, dass er Hanon zu Yashamaru bringen wollte und nachdem der Englischlehrer zugestimmt hatte, weil auch er gesehen hatte, wie blass seine Schülerin war, wurde die Blauhaarige auch schon in das oberste Stockwerk des Internats gezogen. Vor der Tür zur Krankenstation angekommen, klopfte der Weißhaarige kurz an und schob dann die Tür auf. Der Sanitäter, der an seinem Schreibtisch saß, blickte von seinen Unterlagen auf, als die beiden eintraten. "Guten Morgen, Yashamaru", begrüßte Kabuto ihn freundlich. "Guten Morgen, ihr beiden, was kann ich für euch tun?", grüßte er zurück und kam um seinen Schreibtisch herum. "Hanon ist krank, eine schwere Grippe schätze ich", antwortete Kabuto. Yashamaru kam auf Hanon zu und berührte, wie schon Kabuto zuvor, ihre Stirn. "Sie hat hohes Fieber, sie muss sofort ins Bett, wieso habt ihr sie heute Morgen überhaupt in den Unterricht gelassen? Sie hätte gleich im Bett bleiben sollen", meinte der Blonde mit einem leichten Vorwurf in der Stimme. "Es war meine Schuld...die anderen wollten, dass ich mich nach dem Frühstück hinlege, aber ich habe es abgewehrt", murmelte Hanon mit schuldbewusstem Blick. "Naja, ist ja jetzt auch egal, jetzt ist es erstmal wichtig, dass wir dich schnell wieder hinkriegen", meinte Yashamaru lächelnd. "Danke...heißt das, dass ich in den nächsten Tagen nicht zum Unterricht kann?", fragte die Blauhaarige leise. "Ja, das heißt es, du wirst vorerst hier bleiben, damit ich dich im Auge behalten kann", bestätigte der Sanitäter. Hanon ließ den Kopf hängen. "Und wie lange muss ich hier bleiben?" "Zunächst mal eine Woche, dann sehen wir weiter. Zuerst sollten wir zusehen, dass dein Fieber sinkt", antwortete er. "Na schön, wird vermutlich das Beste sein. Tust du mir einen Gefallen, Kabuto?" Fragend wandte sie sich an den Weißhaarigen. "Klar, was ist denn?", fragte der Angesprochene sofort. "Würdest du mir vielleicht mein Nachthemd und die Klamotten, die über meinem Bett hängen vorbeibringen? Ich möchte nicht unbedingt mit der Schuluniform im Bett liegen", sprach die Blauhaarige ihre Bitte aus. "Mach ich doch gern, ich bring sie dir nach dem Unterricht, okay?" Hanon nickte. "Danke, dass du mich hergebracht hast, du musst jetzt bestimmt wieder in den Unterricht." "Ja, aber ich komme heute Mittag nochmal bei dir vorbei, versprochen." Kabuto verabschiedete sich dann von den beiden und beeilte sich, wieder in seine Klasse zu kommen. Hanon währenddessen folgte Yashamaru in einen Nebenraum, wo einige Betten für diejenigen standen, die länger auf der Krankenstation bleiben mussten. Die Blauhaarige legte sich in eines dieser Betten und war kurz darauf eingeschlafen. Eine Woche später, war Hanon immer noch krank. So gut Yashamaru auch versucht hatte, das Fieber zu senken, es stieg immer weiter an und der Blauhaarigen ging es von Tag zu Tag schlechter, bis der Blonde schließlich Angst hatte, die junge Schülerin, könnte unter seiner Hand verglühen, wenn er ihre Temperatur fühlte. Kabuto war in dieser Zeit nicht von ihrer Seite gewichen, wann immer er die Zeit dazu fand, war er bei ihr und hielt ihre raue Hand fest, beobachtete sie oft stundenlang und hoffte insgeheim, dass sie bald wieder gesund werden würde. Auch an diesem verregneten, späten Mittwochnachmittag saß er an Hanons Bett und sah mit traurigem Blick auf ihr hübsches Gesicht, auf dem vereinzelte Schweißperlen glitzerten, immer noch machte ihr das Fieber zu schaffen. In diesem Moment betrat Yashamaru den Raum. Kabuto drehte sich zu ihm um; der Blonde bemerkte sofort seinen betrübten Gesichtsausdruck. Er kam zu Hanons Bett, nahm den Waschlappen, der die ganze Zeit auf ihrer Stirn gelegen hatte und ersetzte ihn durch einen neuen. "Ich nehme an, es geht ihr immer noch nicht besser, richtig?", fragte der Sanitäter mit belegter Stimme. Kabuto schüttelte den Kopf, worauf Yashamaru seufzte. "Ich weiß nicht, was ich noch machen soll...ich habe schon alles versucht, aber das Fieber will einfach nicht sinken." "Kann ich heute Nacht nicht bei ihr bleiben?", fragte Kabuto und richtete seinen Blick wieder auf Hanon. "Wie du willst, du kannst gerne hier schlafen. Dann wäre jemand bei ihr, wenn etwas ist. Als ich die letzten beiden Nächte wegen ihr hiergeblieben bin, war glücklicherweise nichts", meinte Yashamaru. "Keine Sorge, du kannst heute Abend ruhig gehen, ich passe auf sie auf", versicherte Kabuto. "Vielen Dank, komm, ich zeige dir noch, wo du was finden kannst, wenn doch etwas sein sollte", meinte Yashamaru dann und winkte Kabuto hinter sich her. Nachdem er dem Weißhaarigen alles gezeigt hatte, verabschiedete er sich von ihm und verließ die Krankenstation. Kabuto ging wieder zurück zu Hanon, die immer noch tief und fest schlief. Kurz schweifte sein Blick über ihr Gesicht, doch als er feststellte, dass er im Moment nichts für sie tun konnte, ging er wieder hinaus in den Vorraum und setzte sich an Yashamarus großen Schreibtisch, um seine Hausaufgaben zu erledigen. Als er endlich damit fertig war und einen Blick auf die Uhr warf, stellte er fest, dass es schon kurz vor elf war; er hatte beim Lernen ganz die Zeit vergessen. Müde klappte er seine Bücher zu und packte sie zurück in seine Schultasche. Dann streckte er sich gähnend und stand auf, um in das Badezimmer zu gehen, das an den Vorraum angrenzte. Als er sich bettfertig gemacht hatte, ging er zurück zu Hanon und legte sich in das Bett direkt neben ihr, nachdem er ihr noch einmal einen neuen kalten Umschlag auf die Stirn gelegt hatte. Kurz darauf war er eingeschlafen. Mitten in der Nacht wurde Kabuto durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt. Müde setzte er sich in dem Bett auf und schaute sich in dem dunklen Zimmer um. Es dauerte eine Weile, bis seine Augen sich einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, doch dann fiel sein Blick auf Hanons Bett. Unscharf konnte er die Umrisse der Blauhaarigen erkennen, doch er sah gerade so viel, dass er bemerkte, dass sie sich unruhig hin und herwarf. Sofort war Kabuto hellwach und schwang die Beine aus dem Bett. Mit zwei schnellen Schritten war er an Hanons Seite und umfasste sogleich ihre Hand. "Hanon! Hanon, hörst du mich, wach auf!", rief Kabuto in gedämpfter Lautstärke und schüttelte sie leicht an der Schulter. Schweißgebadet fuhr die Blauhaarige im Bett hoch. "Kabuto...was machst du hier?", keuchte sie atemlos. "Ich habe mit Yashamaru ausgemacht, dass ich heute Nacht hierbleibe...ist alles okay mit dir...?", fragte er besorgt. "Nein...ich fühle mich schrecklich...das ging schon die ganze letzte Woche so und es will einfach nicht besser werden", seufzte Hanon und fuhr sich mit einer schwachen Handbewegung über die schweißbedeckte Stirn. "Mach dir keine Sorgen, ich werde so lange bei dir bleiben, bis es dir besser geht und ich werde alles dafür tun, damit du wieder gesund wirst", sagte Kabuto leise und strich ihr eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. "Das hast du schön gesagt", murmelte sie und lächelte leicht. "Als erstes werde ich ein für alle mal dein Fieber senken, ich bin sofort wieder da." Der Weißhaarige sprang auf und lief wieder durch den Vorraum, in das Badezimmer. Kurz darauf kam er mit einem Lappen und einer Schüssel mit kaltem Wasser zurück. "Was hast du vor?", fragte Hanon und versuchte sich aufzusetzen, doch sie fiel kraftlos zurück in die Kissen. "Das wirst du gleich sehen", antwortete Kabuto sanft und tauchte den Lappen in das Wasser. Mit sanften Berührungen strich er immer wieder über ihre heiße Stirn und die Blauhaarige seufzte wohlig auf, als sie das kalte Nass auf ihrer erhitzten Haut spürte. Irgendwann war Hanon wieder eingeschlafen, doch Kabuto hörte trotzdem nicht auf, immer wieder ihre Stirn und auch den Rest ihres Gesichts mit dem kalten Wasser zu kühlen. Nach einer Weile setzte er den Lappen ab und stellte die Schüssel zur Seite. Das schien erstmal zu reichen, Hanon schlief wieder tief und fest. Nachdem er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gegeben hatte, schlüpfte er zurück ins Bett und war wieder eingeschlafen. Am nächsten Morgen, als er durch die Sonnenstrahlen, die durch's Fenster fielen, geweckt wurde, stand er sofort auf und ging hinüber zu der Prinzessin des Südatlantiks, die noch schlief. Zögernd berührte er ihre Stirn und verspürte eine unendliche Erleichterung, als er fühlte, dass das Fieber tatsächlich gesunken war. In diesem Moment rührte sich Hanon und schlug kurz darauf die Augen auf. "Guten Morgen", sagte sie lächelnd. "Guten Morgen, wie geht es dir?", fragte Kabuto. "Schon viel besser, das hab ich dir zu verdanken", antwortete Hanon. "Schon okay, ich konnte doch nicht zulassen, dass das Fieber noch weiter ansteigt. Es tat furchtbar weh, dich so zu sehen, Hanon. Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht, ich hatte solche Angst um dich." Bevor die Blauhaarige reagieren konnte, hatte er sie in seine Arme geschlossen und drückte sie fest an sich. "Kabuto...was...?", brachte Hanon heraus. "Hör mir zu, Hanon, ich muss dir unbedingt etwas sagen", setzte Kabuto an. °Oh mein Gott, sagt er jetzt etwa, dass er mich liebt...bitte lass es ihn sagen° Hanon schickte ein Stoßgebet gen Himmel. "Ich habe in den letzten Tagen etwas gespürt, dass ich zuvor noch niemals gefühlt habe...ich wusste erst nicht, was es zu bedeuten hatte, aber immer, wenn ich dich sah, fühlte ich mich so seltsam, es war als würde ich schweben, obwohl ich mit beiden Füßen auf dem Boden stehe. Mein Leben hatte bis jetzt immer einen geregelten, geordneten Ablauf, doch als du plötzlich aufgetaucht bist, hast du meine kleine Welt total aus den Fugen gebracht. Ich konnte plötzlich nur noch an dich denken, an deine wunderschönen Augen, dein wunderbares, ehrliches Lächeln. Was ich dir sagen will, Hanon...ich...ich liebe dich, ja, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und ich will für immer mit dir zusammen sein", gestand Kabuto ihr und sah ihr direkt in die Augen. Einen Moment herrschte Stille, bevor Hanon schließlich das Wort ergriff. "Das hast du schön gesagt...ich erwidere deine Gefühle, schon seit dem ersten Augenblick, als ich dich gesehen habe, ich liebe dich auch", sagte sie lächelnd und drückte sich noch näher an ihn. In diesem Moment wurde die Tür aufgeschoben und Yashamaru kam herein. "Guten Morgen...Hanon, du bist wach, wie geht es dir?", fragte er sofort, als er bemerkte, dass die Blauhaarige in ihrem Bett saß. "Schon viel besser, Kabuto hat mir heute Nacht geholfen", lächelte sie. Der Sanitäter kam auf sie zu und fasste ihr an die Stirn. "Unglaublich, das Fieber ist tatsächlich erheblich abgesunken, alle Achtung Kabuto, du hast es geschafft, in ein - zwei Tagen ist sie wieder auf den Beinen, ab nächster Woche kann sie auch wieder zum Unterricht", meinte er. "Na endlich, das wurde aber auch Zeit", freute sich Hanon. "Scheint so, als wäre das wirklich eine gute Idee gewesen, Kabuto bei dir zu lassen, wie sagt man so schön: Liebe ist die beste Medizin." Yashamaru zwinkerte ihnen vielsagend zu und verschwand dann im Vorraum. Hanon und Kabuto starrten ertappt auf den Boden. Schließlich ergriff die Blauhaarige wieder das Wort. "Was ist, bleibst du die nächsten beiden Tage auch noch bei mir?" "Natürlich, ich werde nie wieder von deiner Seite weichen", lächelte Kabuto und küsste sie sanft. Am darauffolgenden Montag war Hanon wieder ganz gesund und konnte an diesem Morgen wieder zusammen mit ihren Freundinnen zum Frühstück gehen. "Es ist schön, dich wieder bei uns zu haben, Hanon", sagte Coco lächelnd, als sie sich an einen Tisch setzten. "Ja, ich bin auch froh, endlich von der Krankenstation weg zu sein, ich habe es kaum noch ausgehalten", antwortete Hanon grinsend. "Aber es war besser so", meinte Rina. "Ja, das auf jeden Fall...tut mir Leid, dass ich so stur war, ihr habt es ja bloß gut gemeint", murmelte die Blauhaarige kleinlaut. "Schon okay, wir sind echt froh, dass es dir wieder gut geht", winkte Seirra ab. "Und ich erst und jetzt sollten wir uns beeilen, ich bin am Verhungern." Schon war Hanon davon gestürmt. Die anderen lachten und folgten ihr. Am Nachmittag, als der Unterricht schon längst vorbei war, beschlossen Luchia und Seirra einen Spaziergang durch die Rosengärten zu unternehmen. Gemütlich schlenderten die beiden Freundinnen an den Beeten entlang und unterhielten sich über verschiedene Dinge. Plötzlich blieb Seirra stehen. "Was hast du denn?", fragte Luchia und hielt ebenfalls an. "Hörst du das auch?", fragte die Rothaarige und drehte sich um. Luchia lauschte kurz auf mögliche Geräusche in der Umgebung. "Nein...was meinst du denn?", fragte sie, als sie nichts Ungewöhnliches feststellen konnte. Seirra schwieg einen Moment, doch dann hörte sie es erneut. "Da, hörst du das nicht? Es hört sich irgendwie nach einem Fiepen an...als wäre hier irgendwo ein Tier in den Büschen", antwortete sie. Noch einmal hörte Luchia genau hin und diesesmal hörte auch sie es. "Ja, du hast Recht, aber wo kommt das her?", fragte die Blonde und schaute sich suchend um. "Keine Ahnung, lass uns nachsehen", meinte Seirra und fing an, die Büsche abzusuchen. Luchia folgte ihr und half ihr bei der Suche. Sie waren fast den ganzen Weg, den sie gekommen waren, wieder zurückgegangen, als Luchia Seirra plötzlich aufgeregt zu sich rief. "Seirra, komm mal her!" Sofort war die Rothaarige an ihrer Seite. "Was ist denn?" "Ich glaube, ich hab was gefunden", antwortete Luchia und deutete auf den Busch vor sich. "Ja, schnell halt mal die Äste weg", sagte Seirra aufgeregt. Luchia kam ihrer Aufforderung nach und schob die dichten Blätter des Busches auseinander. Seirra kniete sich ganz auf den Boden und erblickte ganz hinten im Dickicht einen kleinen Hund, der dort zusammengekauert saß und leise vor sich hin wimmerte. Vorsichtig streckte Seirra die Hand nach ihm aus. Zögernd kam der Hund einen Schritt näher und schnupperte erst an ihrer Hand, bevor er ihr vertrauenswürdig über die Finger leckte. Die Rothaarige lächelte und nahm dann die andere Hand zu Hilfe, um den kleinen Vierbeiner aus dem Busch zu holen. "Na also, wer sagt's denn", sagte Seirra, als sie sich wieder aufrichtete und den Hund auf den Armen hielt. "Ein Hund...wie kommt der denn hierher?", fragte Luchia ein bisschen verwundert und strich über das weiche, wenn auch etwas struppige, Fell des Tieres. "Keine Ahnung...aber sieh nur, er ist verletzt", sagte Seirra und deutete auf die eine Hinterpfote des Hundes. "Stimmt, wo hat der sich nur rumgetrieben", überlegte Luchia mit nachdenklichem Gesichtsausdruck, als sie den blutenden Fuß bemerkte. "Ich weiß nicht, vielleicht ist er an den Dornen der Rosen hängen geblieben", gab Seirra zur Antwort. "Wäre möglich. Und was machen wir jetzt? Ich hab keine Ahnung, wie man einen Hund verarztet", meinte Luchia und schaute hilfesuchend zu ihrer Freundin. "Komm, lass uns zur Krankenstation gehen, vielleicht weiß Yashamaru was zu tun ist", schlug diese vor. "Eine gute Idee", stimmte die Blonde zu. Damit machten sich die beiden Mädchen auf den Weg zur Krankenstation. Dort angekommen schob Seirra ohne zu zögern die Tür auf. Yashamaru, der gerade einige Medikamente in einen Schrank einräumte, drehte sich um, als die beiden Mädchen eintraten. "Hallo, Yashamaru", begrüßte Seirra ihn lächelnd. "Hallo, Seirra. Wie kann ich euch helfen?", fragte der Sanitäter freundlich. "Als Luchia und ich vorhin durch die Rosengärten spaziert sind, haben wir plötzlich ein Fiepen gehört und haben dann nachgesehen woher es kommt und dabei haben wir diesen Hund hier gefunden. Er ist verletzt und wir wollten dich fragen, ob du ihn nicht vielleicht mal untersuchen und ihm dann die Pfote verbinden kannst", erklärte die Rothaarige. Yashamaru zögerte nicht lange und nickte zustimmend. "Na klar, kommt mal mit, ich werde ihn mir gleich mal ansehen." Die beiden Freundinnen nickten und folgten dem Blonden in ein Nebenzimmer, wo er ihnen bedeutete, den Hund auf einem Sessel abzusetzen. Seirra kam seiner Aufforderung nach und ließ das Tier runter. Yashamaru währenddessen hatte schon seine Tasche aus dem Vorraum geholt und kramte nun Verbandszeug aus einem der unzähligen Schränke. Als er alles zusammenhatte, was er brauchte, ging er zu dem Sessel, auf dem der Hund saß und beugte sich über den Vierbeiner, um ihn zu untersuchen. Schließlich hob er wieder den Blick und schaute die beiden Mädchen vor sich an. "Und, was hat er? Hat er noch weitere Verletzungen?", fragte Luchia besorgt. "Nein, es ist alles in Ordnung. Ich werde jetzt noch die Pfote verbinden, das dürfte innerhalb einer Woche wieder verheilt sein", antwortete Yashamaru lächelnd. "Gott sei Dank." Seirra atmete erleichtert auf. Schnell legte der Sanitäter noch den Verband an und hob den Hund dann hoch, um ihn wieder an Seirra zu übergeben. "Vielen Dank", sagte diese, als sie ihn wieder auf den Arm nahm. "Schon okay, aber ihr müsst mich jetzt entschuldigen, ich muss mich noch um einen Schüler kümmern", meinte Yashamaru dann und wandte sich zum Gehen. Luchia und Seirra nickten. "Bis bald", antworteten sie und folgten ihm wieder in den Vorraum. Dort trennten sich ihre Wege; während die beiden Mädchen wieder auf den Flur traten, ging Yashamaru in ein anderes Nebenzimmer, wo er für gewöhnlich seine kranken Schüler unterbrachte. "Was machst du jetzt mit ihm?", fragte Luchia an Seirra gewandt. "Ich werde ihn behalten, ich kann ihn doch nicht wieder nach draußen bringen, wo wir ihn gefunden haben", antwortete diese. "Das stimmt, aber was wird Tsunade dazu sagen? Immerhin hat Kiba schon Akamaru hier, was wird sie wohl zu einem zweiten Hund meinen?", warf Luchia nachdenklich ein. "Ich werde ihn erstmal in unserem Schlafsaal verstecken und irgendwann später mit Tsunade reden, du wirst mich doch nicht verraten oder, Luchia?", fragte Seirra und sah sie bittend an. "Natürlich nicht", lächelte die Angesprochene. "Danke, komm, es ist gleich Zeit für's Abendessen, wir sollten uns beeilen, bevor hier gleich alles vor Schülern wimmeln wird", meinte Seirra und beschleunigte ihre Schritte. Luchia beeilte sich, ihr nachzukommen. Kurz darauf waren sie an ihrem Schlafsaal angekommen. Vorsichtig schob Luchia die Tür auf. "Die Luft ist rein, die anderen scheinen schon auf dem Weg zum Essen zu sein", meldete sie Seirra, die hinter ihr stand. Die Rothaarige nickte und betrat hinter der Blonden den Raum. Schnell ging sie hinüber zu ihrem Bett und schob den kleinen Hund darunter. Er schaute sie mit großen Augen an und legte den Kopf leicht schief. "Bleib schön hier sitzen, Kleiner. Ich bring dir auch was zu essen mit", sagte Seirra und lächelte. Noch einmal schaute er sie an, doch dann legte er sich hin und legte den Kopf auf die Vorderpfoten. Seirra richtete sich wieder auf. "Komm, lass uns zum Abendessen gehen, bevor sich die anderen noch Sorgen machen", meinte sie dann an Luchia gewandt. Die nickte und zusammen machten sich die beiden auf den Weg in den Speisesaal. Am nächsten Morgen stand Seirra extra eine halbe Stunde früher als die anderen auf. Gestern Abend hatte sie absichtlich etwas mehr vom Abendessen mitgehen lassen, da sie einiges davon dem kleinen Hund zu Fressen gab. Einen kleinen Rest hatte sie in ihrem Schrank versteckt, damit sie ihn auch an diesem Morgen füttern konnte. Schnell schwang sie die Beine aus dem Bett und zog sich an, bevor sie leise zu ihrem Schrank schlich und vorsichtig die Türen aufzog. Sie wollte gerade die Hand nach ihrem Vorrat ausstrecken, als eine Stimme sie innehalten ließ. "Morgen, Seirra, was machst du da?" Ertappt fuhr die Rothaarige herum. Hinter ihr stand Hanon und schaute sie leicht verwirrt an. "Oh...ähm...g-guten Morgen, H-hanon", stotterte sie vor sich hin und lachte unsicher auf. Hanons Blick wurde noch etwas verwirrter. "Ist alles okay mit dir? Geht es dir nicht gut?", fragte sie besorgt und trat einen Schritt auf sie zu. "J-ja, mir geht's gut, ehrlich", antwortete Seirra. "Aber warum bist du dann so nervös?", bohrte die Blauhaarige vor ihr weiter. Seirra seufzte. "Also schön, ich kann es ja sowieso nicht ewig vor euch geheimhalten." Sie ging hinüber zu ihrem Bett, ließ sich auf die Knie sinken und holte den kleinen Hund darunter hervor. Hanon weitete die Augen und starrte ihre Freundin etwas ungläubig an. "Wo kommt der denn her?", fragte sie nach einigen Sekunden des Schweigens. "Als Luchia und ich gestern spazieren waren, haben wir ihn in einem Busch gefunden. Er war verletzt und Yashamaru hat sich um ihn gekümmert, ich wollte ihn nicht wieder nach draußen bringen und habe ihn deshalb hier versteckt", erklärte die Rothaarige. "Willst du ihn etwa behalten?", fragte Hanon dann. Seirra nickte. "Ja, wenn es euch nichts ausmacht und wenn Tsunade zustimmt", bestätigte sie. "Eine gute Idee, ich würde es toll finden sozusagen ein Haustier zu haben", grinste Hanon. "Schön, dann habe ich ja schonmal jemanden auf meiner Seite", lächelte Seirra. Als eine halbe Stunde später auch die anderen langsam wach wurden und Seirra ihnen von ihrem Fund berichtet hatte, waren alle sofort begeistert und stimmten dafür, dass sie ihn behalten sollte. "Gut, nach dem Mittagessen werde ich mit Tsunade sprechen", meinte Seirra schließlich, nachdem sie von allen Seiten Zustimmung erhalten hatte. "Und was machst du jetzt mit ihm, bis du heute Mittag vom Unterricht kommst?", warf Coco ein. "Sie kann ihn doch einfach hier im Zimmer lassen, hier kommt sowieso niemand rein", antwortete Rina an Seirras Stelle. "Ja, das ist vermutlich das Beste. Ich werde nachher, bevor es zur ersten Stunde klingelt, nochmal nach ihm sehen, lasst uns gehen", sagte die Rothaarige und machte sich auf den Weg zur Tür. Die anderen nickten zustimmend und folgten ihr nach draußen. Als Seirra in der Mittagspause in den Schlafsaal kam, um nach dem Hund zu sehen, konnte sie diesen nirgends ausfindig machen. Sie schaute überall nach, konnte ihn aber nicht finden. Panik stieg in ihr hoch, als sie nochmals das ganze Zimmer absuchte, jedoch wieder ohne Erfolg. "Oh nein, wo kann er denn bloß sein, die Tür war doch zu...er kann unmöglich rausgeschlüpft sein...", murmelte sie verzweifelt vor sich hin. Es gab nur eine logische Erklärung - irgendjemand musste den Hund gefunden und ihn dann womöglich zu Tsunade gebracht haben, vielleicht sollte sie einfach mal bei der Direktorin nachfragen. Schnell rannte sie zurück auf den Flur und stieß prompt mit jemandem zusammen, der anscheinend auf dem Weg zum Mittagessen war. Seirra stolperte ein paar Schritte zurück und schüttelte kurz den Kopf. "Tut mir Leid, ich hab nicht aufgepasst", murmelte sie und wollte schon weitergehen, wurde aber von dem Jemand am Handgelenk zurückgehalten. Überrascht drehte sie sich um und erkannte jetzt denjenigen, den sie angerempelt hatte. "Gaara!", rief sie aus. "Seirra, was ist denn los? Ist irgendwas passiert?", fragte er und schaute sie leicht besorgt an. Die Rothaarige zögerte kurz, entschloss sich aber dann doch dazu, ihm die Wahrheit zu sagen. "Ich wollte gerade zu Tsunade, ich glaube sie hat etwas, das mehr oder weniger mir gehört", setzte sie an. "Und was, wenn ich fragen darf?", stellte Gaara sofort die nächste Frage. Seirra seufzte und fing an, ihm die Geschichte von gestern zu erzählen. Als sie geendet hatte, herrschte einen kurzen Moment Stille, ehe Gaara wieder das Wort ergriff. "Verstehe und weil der Hund nicht mehr da ist, willst du jetzt bei Tsunade nachfragen, ob ihn jemand bei ihr abgegeben hat, richtig?" Seirra nickte. "Ich komm mit dir, sozusagen als moralische Unterstützung", meinte Gaara lächelnd und fasste sie bei der Hand. Seirra schaute ihn kurz überrascht an, lächelte dann aber zurück und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Tsunades Büro. Fünf Minuten später standen sie vor besagter Tür. Seirra sah ihren Begleiter kurz an und als der nickte, holte sie noch einmal tief Luft und klopfte dreimal kurz an. Sie warteten kurz, bevor sie ein "Herein!" aus dem Inneren des Zimmers hörten. Die Rothaarige drückte die Klinke herunter und schob die Tür langsam auf, ehe die beiden in das geräumige Büro traten. Tsunade saß an ihrem Schreibtisch und hatte einen Stapel mit Dokumenten vor sich liegen. Als sie die beiden sah, legte sie ihren Stift zur Seite und schaute sie erwartungsvoll an. "Was kann ich für euch tun?", fragte sie schließlich und bat die zwei, Platz zu nehmen. Seirra und Gaara kamen ihrer Aufforderung nach und setzten sich auf die beiden Sessel, die vor dem Schreibtisch standen. Die Rothaarige schluckte und ergriff dann schließlich das Wort. "A-also...ich ähm...wollte Sie fragen, o-ob vielleicht ein Hund bei Ihnen abgegeben wurde." "Ach, das ist also dein Hund, Seirra? Eine unserer Putzfrauen hat ihn in einem Schlafsaal gefunden, als sie dort sauber machen wollte", erzählte Tsunade, "ich dachte, er würde genau wie Akamaru zu Kiba gehören." "Ich habe ihn gestern zusammen mit Luchia draußen gefunden, er war verletzt und Yashamaru hat sich um den Verband gekümmert. Ich wollte Sie fragen, ob ich ihn nicht behalten kann, ich möchte ihn nicht wieder aussetzen", sagte Seirra und wagte es zunächst nicht, die Direktorin anzusehen. Diese überlegte kurz, bevor sie schließlich langsam nickte. "Also schön, ich sehe ein, dass du ihn nicht wieder weggeben willst, meinetwegen - du kannst ihn behalten, Seirra." Ein glückliches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Rothaarigen aus. "Vielen Dank, ich werde auch gut aufpassen, dass er keinen Ärger macht", versprach sie. "Da bin ich mir sicher, für dich gelten die gleichen Regeln wie für Kiba. Während der Unterrichtszeit muss der Hund im Zimmer bleiben, aber auch an Wochenenden sollte er nicht alleine und überall herumspringen, draußen hat er natürlich freien Auslauf", erklärte Tsunade noch und lächelte dann. "In Ordnung, vielen Dank", sagte Seirra noch einmal. Dann stand die Direktorin auf und verschwand in einem Nebenzimmer, kurz darauf kam sie mit dem kleinen Fox Terrier auf dem Arm wieder heraus und übergab ihn an Seirra. "So, hier und pass gut auf ihn auf." "Mach ich", lächelte die Rothaarige. Dann verabschiedeten sich die beiden von Tsunade und traten wieder hinaus auf den Flur, nachdem Gaara leise die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Gemeinsam schlugen sie den Weg zur Eingangshalle ein. "Sag mal, hast du schon einen Namen für deinen Hund?", fragte Gaara nach einer Weile. "Naja...was hälst du von...Wuschel?", schlug Seirra vor. "Ja, das passt irgendwie zu ihm", stimmte der Rothaarige zu. "Gut, dann heißt er jetzt so", lächelte sie, "ich bring ihn jetzt wieder in meinen Schlafsaal, dann muss ich wieder zum Unterricht." "Ja, ich muss mich auch beeilen, ich hab jetzt Englisch, wenn ich zu spät komme, wird Zabuza mir 'ne Woche Nachsitzen aufhalsen", meinte Gaara und lächelte verschmitzt. "Dann beeil dich lieber, ich weiß ja, wie er ist, wir sehen uns später, und danke, dass du mitgekommen bist", bedankte sich Seirra und lächelte ihn an. "Schon okay, also dann, bis später." Mit diesen Worten verabschiedete sich Gaara von ihr und verschwand den Gang hinunter. Seirra sah ihm noch kurz nach, dann ging sie schnell zurück zu ihrem Schlafsaal, setzte Wuschel dort ab und beeilte sich dann zum Nachmittagsunterricht zu kommen. Zwei Tage später saßen die Zehntklässler gerade im Matheunterricht, als es an der Tür klopfte und Gai hereinkam. "Guten Morgen, Orochimaru, entschuldige, dass ich dich störe", sagte er, als er in den Klassenraum kam. "Schon okay, aber mach's bitte kurz", antwortete Orochimaru. Gai nickte und wandte sich dann an die Klasse. "Ich fasse mich kurz: Wie ihr alle wisst, hätten wir heute Nachmittag ja Sport, aber da in Kürze die Schwimmmeisterschaften beginnen, habe ich mit der Schulleitung beschlossen, dass wir heute Schwimmen haben. Kommt also alle zur siebten Stunde runter ans Meer", erklärte Gai. "Wieso ans Meer? Wieso gehen wir nicht runter ins Schwimmbad?", warf Yuriko ein. "Schon vergessen, dass wir späten Herbst haben? Da ist kein Wasser mehr im Schwimmbecken, uns bleibt nichts anderes übrig, als ans Meer zu gehen", erwiderte der Sportlehrer. "Was ist das denn für 'ne dumme Regelung? Sonst waren die Schwimmmeisterschaften doch immer im Frühjahr", maulte Sayuri. "Das stimmt, aber dieses Jahr ist das Schuljahr kürzer als sonst und deswegen ist es schon im Herbst", antwortete Gai. Orochimaru, der an der Wand neben der Tafel lehnte, räusperte sich hörbar und Gai beeielte sich, seinen Vortrag zu beenden. "Also, wie gesagt, siebte Stunde - unten am Meer." Damit wandte er sich zum Gehen. "Bis später, Orochimaru", sagte er noch an den Schwarzhaarigen gewandt, ehe er den Klassenraum verließ und der Matheunterricht weiterging. Pünktlich nach der Mittagspause kam die Klasse zu Beginn der siebten Stunde runter ans Meer. Gai war schon da und wartete auf seine Schüler. Glücklicherweise konnten Hanon, Caren und Seirra Yashamaru davon überzeugen, dass er ihnen allen drei einen Verband um den Arm machte, er hatte auch nicht weiter nach dem Grund gefragt, als sie ihm erklärt hatten, dass sie unbedingt eine Ausrede für den Schwimmunterricht brauchten. Nachdem sie sich hastig von ihm verabschiedet hatten, eilten sie hinunter zum Strand, wo die Klasse schon fast vollständig versammelt war. Als Gai einen prüfenden Blick in die Menge warf und feststellte, dass alle da waren, ergriff er schließlich das Wort. "Gut, es scheinen alle da zu sein, dann wollen wir gleich mal mit ein paar Aufwärmübungen anfangen, zeigt mir eure Kraft der Jugend und gebt euer Bestes!" Die Klasse sah ihn mit einem unbeeindruckten Blick an, setzte sich dann aber in Bewegung und ging Richtung Meer. Als erstes sollten sie sich mit ein paar Bahnen einschwimmen. Als Seirra, Caren und Hanon am Strand stehen blieben, wandte sich Gai überrascht zu ihnen um. "Was ist denn mit euch los? Wieso seid ihr nicht im Wasser, habt ihr etwa nicht die Kraft der Jugend in euch?", fragte er und nahm sofort wieder seine typische Pose ein. "Der hat doch wohl nicht mehr alle Latten am Zaun", murmelte Hanon den beiden anderen zu. "Bist du bald still", zischte Caren ihr zu. "Lasst mich das machen", mischte Seirra sich ein und trat auf ihren Sportlehrer zu. "Entschuldigen Sie, Sensei Gai, aber wir können leider nicht mitmachen." Mit diesen Worten zog die Rothaarige ihren Ärmel hoch und der weiße Verband kam zum Vorschein; Hanon und Caren taten es ihr gleich. "Oh, das tut mir Leid, aber da kann man wohl nichts machen, ihr solltet den Unterricht unter diesen Umständen aufmerksam beobachten, okay?!", fragte Gai dann und grinste die Mädchen breit an. "Ja, klar, wird gemacht, Sensei", antwortete Hanon und ließ sich in den Sand sinken. Damit wandte sich der Schwarzhaarige wieder den anderen Schülern zu und beobachtete sie dabei, wie sie ihre Bahnen schwammen. Caren und Seirra hatten sich mittlerweile zu Hanon auf den Boden gesellt und auch die drei Freundinnen verfolgten das Geschehen. "Ich hätte nie gedacht, dass er uns das so einfach abkauft, zumal wir ja alle drei die gleiche 'Verletzung' haben", meinte Hanon nach einer Weile und grinste die anderen an. "Ja, irgendwie ist er sehr leichtgläubig", stimmte Seirra ihr zu. "Na und? Kann uns nur recht sein, immerhin muss ja nicht gleich jeder unser Geheimnis kennen oder?", meldete sich Caren zu Wort. "Ja, da hast du Recht", antwortete Hanon. Eine halbe Stunde später war Gai dazu übergegangen, kleinere Übungen mit Schwimmbrettern oder Taucherflossen machen zu lassen. Als auch das alle einigermaßen gut hinbekommen hatten, sollte jeder noch eine viertel Stunde, ohne Unterbrechung, schwimmen. Yuriko, die eine sehr gute Schwimmerin war, schwamm dabei sehr weit auf's Meer hinaus. Hanon schaute ihr mit besorgtem Blick nach. "Was hast du? Du guckst so komisch", bemerkte Seirra und warf der Blauhaarigen einen Seitenblick zu. "Yuriko schwimmt ziemlich weit raus, findet ihr nicht?", sprach Hanon ihre Bedenken aus und schaute Yuriko nach, die immer weiter auf's Meer hinausschwamm. "Du hast Recht...bei diesem Wetter sollte sie das lieber nicht machen", überlegte Caren. "Hoffentlich kehrt sie bald um", murmelte Hanon. Kurz darauf rief Gai alle ans Ufer. Daraufhin kamen die Schüler aus dem Wasser und stellten sich wieder in einer Reihe am Strand auf. Seirra ließ ihren Blick über ihre Klassenkameraden schweifen und erstarrte plötzlich. "Wo ist Yuriko?" "Was?! Ist sie etwa nicht da?!" Hanon sprang auf. "Nein, sie muss noch im Wasser sein", antwortete Caren, die ebenfalls aufgestanden war. "Wir müssen es sofort Gai sagen", meinte Seirra und setzte sich schon in Bewegung, dicht gefolgt von den beiden anderen. "Sensei Gai, Yuriko ist nicht da, sie muss noch im Wasser sein", sprach die Rothaarige den Sportlehrer sofort an. Dieser schaute sie zuerst etwas verwirrt an, zählte aber dann nochmals die Menge vor sich durch und stellte fest, dass sie Recht hatte. "Wer von euch war ziemlich dicht an Yuriko dran?", fragte er in die Runde. Sayuri hob zögernd die Hand. "Ich war die ganze Zeit ein Stück hinter ihr. Als Sie uns gerufen haben, hab ich ihr zugerufen, dass wir zurückkommen sollen und bin dann gleich umgekehrt, ich dachte, sie wäre hinter mir, ich habe nicht bemerkt, dass sie immer noch weiter geschwommen ist", erzählte sie und fing an zu zittern. Seirra ging zu ihr hin und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Mach dir keine Vorwürfe, sie wird bestimmt gleich wieder kommen, sie muss doch gemerkt haben, dass ihr anderen auch wieder an den Strand gekommen seid." "Hoffentlich...hoffentlich ist ihr nichts passiert", murmelte Sayuri etwas abwesend. Hanon wandte sich von den beiden ab und ging auf das Meer zu, ließ ziellos ihren Blick darüber schweifen, in der Hoffnung, ein Lebenszeichen von Yuriko zu erhalten. Zunächst konnte sie nichts erkennen, doch plötzlich sah sie aus der Ferne einen ausgestreckten Arm aus dem Wasser ragen. Erschrocken weiteten sich ihre Augen. "Oh nein! Sie ist untergegangen!", rief sie den anderen zu. "Was?!", rief Caren erschrocken zurück. "Dahinten sehe ich einen ausgestreckten Arm", erzählte Hanon panisch. "Wir müssen ihr helfen, ich muss zu ihr", sagte Sayuri, riss sich von Seirra los und wollte schon ins Wasser springen, wurde aber von Hanon am Handgelenk zurückgehalten. "Was machst du da?! Wir müssen sie so schnell wie möglich da rausholen!", schrie sie die Blauhaarige schon fast an. "Ich weiß, verdammt!", schrie Hanon zurück. Sofort verstummte Sayuri und schaute sie mit tränenüberfüllten Augen an. "Beruhige dich, ich hole sie da raus", erwiderte die Blauhaarige dann wieder ruhiger. "Ich dachte, du kannst aufgrund deiner Verletzung nicht schwimmen", warf Gai ein. "Vertraut mir einfach, ich werde sie retten." Mit diesen Worten sprang Hanon ins Wasser; sofort verwandelten sich ihre Beine in ihren hellblauen Fischschwanz. Alle, bis auf Caren, Seirra, Haku und Kankuro, starrten sie geschockt an. "Sorry, dass ich euch so erschrecken musste", grinste Hanon ihnen zu, "aber entschuldigt mich, ich muss Yuriko retten." Mit diesen Worten schwamm sie los, immer in die Richtung, in der sie Yurikos Arm gesehen hatte. Nach wenigen Minuten war sie schon so weit draußen, dass sie die anderen am Strand gar nicht mehr sehen konnte. Verzweifelt schaute sie sich um, sie konnte sie nicht mehr entdecken. °Sie muss untergegangen sein!°, dachte Hanon und tauchte unter. Wieder ließ sie ihren Blick überall umherschweifen, durchstreifte sorgsam jeden einzelnen Winkel, des trüben Wassers. "Verdammt, Yuriko, wo bist du?!", rief Hanon durch's Wasser, in der Hoffnung, dass ihr die Blauhaarige ein Zeichen geben würde. Doch nichts geschah. Hektisch schaute sie sich überall um, schwamm mal hier und mal dort hin, doch sie konnte sie einfach nicht finden. °Verdammt nochmal, wenn ich sie nicht bald finde, wird es vielleicht zu spät sein!°, dachte Hanon verzweifelt. Als sie die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, erregte plötzlich etwas ihre Aufmerksamkeit, das reglos im Wasser trieb. Hanon schwamm näher heran, um das Etwas besser sehen zu können. "Yuriko!", rief sie aus, als sie sie erkannte. Schnell überbrückte sie die letzte Entfernung zwischen ihnen und schwamm nun direkt zu ihrer Klassenkameradin. °Sie ist bewusstlos! Ich muss sie sofort an Land bringen!°, schoss es ihr durch den Kopf. Schnell packte sie Yurikos schwachen Körper und schwamm zurück an die Oberfläche. Hastig warf sie einen Blick auf die Blauhaarige in ihren Armen, doch als diese keine Regung zeigte, beeilte sie sich loszuschwimmen, um schnellstmöglich zu den anderen zu kommen. Kurze Zeit später war sie wieder am Strand angekommen. Sofort stürmten alle zu ihr und zu Yuriko. "Was ist mit ihr? Ist sie okay?", fragte Sayuri sofort. "Ich bin nicht sicher...sie ist bewusstlos...", murmelte Hanon, die jetzt im Sand saß und zu Sayuri aufsah. "Sie atmet nicht! Hanon, sie atmet nicht!", rief Seirra panisch, die direkt neben Yuriko stand. "Was?!" Sofort wandte sich die Blauhaarige um und stellte erschrocken fest, dass Seirra Recht hatte. "Aber...sie ist doch nicht etwa...?", fragte Sayuri hysterisch und brach in Tränen aus. "Beruhige dich, ich versuche, ihr zu helfen, aber bitte beruhige dich", sagte Hanon ruhig. Sayuri schniefte heftig und versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken und nickte dann. Hanon lächelte ihr beruhigend zu und wandte sich dann wieder an Yuriko. Vorsichtig drückte sie auf die Brust der Blauhaarigen und versuchte zu erreichen, dass sie das Wasser, das sie geschluckt hatte, wieder ausspuckte. °Komm schon, komm schon, spuck das Wasser aus, lass dich nicht so hängen°, dachte Hanon und hörte nicht auf, auf Yurikos Brustkorb zu drücken. Endlich nach einer halben Ewigkeit, wie es Hanon erschien, hustete Yuriko, spuckte einen ganzen Schwall von Wasser aus und fing wieder an zu atmen. Kurz darauf öffnete sie die Augen und setzte sich auf. "Was ist passiert...?", fragte sie noch etwas benommen. "Du wärst fast ertrunken, wir haben uns wahnsinnige Sorgen um dich gemacht!", rief Sayuri erleichtert aus und fiel ihrer besten Freundin um den Hals. "Was...? Achja...ich erinnere mich...ich bekam ganz plötzlich einen Krampf in mein rechtes Bein...ich habe dich noch gerufen, Sayuri, aber du warst schon zu weit weg...und dann hatte ich keine Kraft mehr, mich länger über Wasser zu halten und bin untergegangen", erzählte Yuriko. "Es tut mir Leid, ich hätte mich nochmal nach dir umschauen sollen", enschuldigte sich Sayuri. "Es ist okay, du kannst nichts dafür. Hanon?" Yuriko wandte sich an die Blauhaarige. "Hm?", fragte diese zurück. "Danke, du hast mir das Leben gerettet", lächelte sie. "Schon gut, das war doch selbstverständlich, ich konnte dich doch nicht ertrinken lassen, dafür habe ich zwar den anderen mein Geheimnis gezeigt, aber das war es mir wert", grinste Hanon zurück. "Das hast du gut gemacht, Hanon, ich bin stolz auf dich." Gai war zu ihr getreten. "Vielen Dank, Sensei Gai", sagte Hanon und lächelte verlegen. "So, wir sollten den Unterricht hier beenden, ihr könnt gehen und du solltest dich nach diesem Schock erstmal ausruhen, Yuriko", meinte Gai dann. Diese nickte und verschwand dann zusammen mit der murmelnden Schülermenge Richtung Schulgebäude. Nachdem auch Gai gegangen war, nahm Hanon wieder ihre menschliche Gestalt an und gesellte sich wieder zu ihren Freunden. "Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde, Hanon, gut gemacht", sagte Caren anerkennend und klopfte ihr auf die Schulter. "Danke, kommt, lasst uns auch zurückgehen, ich habe für heute genug vom Strand", meinte die Blauhaarige dann. Die anderen nickten zustimmend und gemeinsam gingen auch sie zurück in die Schule. Die nächsten Wochen vergingen ziemlich schnell, bei den ganzen Tests und Klassenarbeiten blieb kaum Zeit für Freizeit und der Regen hielt immer noch an. Es wollte einfach nicht aufhören zu regnen, im Gegenteil, es schien noch schlimmer zu werden. Die Landstraßen waren so matschig, dass sie unbegehbar geworden waren, keiner durfte ohne die Erlaubnis eines Lehrers das Internat verlassen. An diesem verregneten Nachmittag schlich Tayuya durch die leeren Gänge, immer darauf bedacht, dass sie von niemandem gesehen wurde. Schließlich blieb sie vor einer Tür, die zu ihrem Klassensaal führte, stehen. Sie schaute sich nochmal kurz nach links und rechts um, um sicherzugehen, dass sie von niemandem gesehen wurde und verschwand dann ins Innere des Raumes. Der Klassensaal war leer, der Unterricht war schon längst vorbei, doch in der hinteren Ecke standen zwei Gestalten, die von dem Halbdunkel, das im Saal herrschte, verdeckt wurden. "Da bist du ja endlich, du kommst spät, Tayuya", meinte Hidan und trat aus dem Halbdunkel hervor. "Tut mir echt Leid, aber Kurenai hat mich aufgehalten, ihr wisst schon, dieses dämliche Referat, das ich nächste Woche halten soll, damit hat sie mir noch die ganze Zeit die Ohren vollgelabert", antwortete Tayuya und verdrehte genervt die Augen. "Ist ja jetzt auch egal, hast du das Päckchen dabei?", mischte sich Kakuzu ein, der sich bis jetzt rausgehalten hatte. "Na klar, für wie blöd hälst du mich denn. Keiner von diesen Blödmännern hat irgendwas gemerkt, sie haben keine Ahnung, das ich diejenige war, die sie um einige Sachen erleichtert hat", grinste Tayuya triumphierend. "Sehr gut, jetzt müssen wir es nur noch verschicken und deinen Eltern weismachen, dass die Sachen und das Geld dir sind und du es lieber nicht in der Schule behalten willst", redete Hidan fies lächelnd weiter. "Das dürfte nicht allzu schwierig werden, du kennst meine Eltern, Hidan. Die glauben doch alles", winkte die Rothaarige ab. "Und wer soll das Päckchen bitte zur Post bringen? Seht doch mal raus, es regnet immer noch wie aus Eimern, da können wir unmöglich raus", warf Kakuzu ein. "Da hast du Recht, das stellt ein echtes Problem dar...außer wir finden jemanden, der es für uns erledigt, ohne dass derjenige weiß, was sich in dem Päckchen befindet", überlegte Hidan. "Wie wäre es denn, wenn ich Seirra dazu überreden würde, die ist doch so gutmütig und hilft immer, wenn man sie braucht. Sie wird das bestimmt gerne für mich erledigen", schlug Tayuya vor und lächelte fies. "Tayuya, ich bin immer wieder stolz auf dich, eine sehr gute Idee. Du solltest mit ihr reden, ich glaube kaum, dass sie mir oder Kakuzu über den Weg trauen würde", meinte Hidan. "Mir traut sie doch auch nicht richtig", entgegnete die Rothaarige. "Aber immerhin mehr, als uns beiden", erwiderte Hidan. "Na schön, hast du auch wieder Recht, ich werde mich gleich auf den Weg machen und sie suchen, bis später, Leute." Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von ihren beiden Freunden und machte sich auf den Weg, um Seirra zu suchen. Nach einigem Herumsuchen fand Tayuya Seirra schließlich in der Bibliothek. Die Rothaarige saß an einem der vielen kleinen Tische und lernte für die Klassenarbeit in Englisch, die nächste Woche anstand. Sie bemerkte Tayuya zunächst nicht, bis diese zu ihr an den Tisch trat. "Hallo, Seirra", begrüßte Tayuya die Prinzessin des Indischen Ozeans, mit einem falschen freundlichen Lächeln. Seirra schreckte hoch, sie hatte ihre Umwelt ganz vergessen, so sehr war sie in ihre Bücher vertieft gewesen. "Oh, hallo, Tayuya", antwortete sie dann schließlich freundlich, ließ jedoch ihren Blick misstrauisch über die Rothaarige vor sich wandern. Tayuya bemerkte ihren Blick. "Was ist los? Stimmt was nicht?", fragte sie mit perfekter Unschuldsmiene. "O-oh nein, alles in Ordnung. Was ist los? Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Seirra hastig und sah ihr nun in die Augen. °Sie scheint diesesmal wirklich nichts im Schilde zu führen...gib ihr eine Chance, Seirra°, ermahnte sie sich selbst. "Ich wollte dich um einen kleinen Gefallen bitten", fing Tayuya an. "Und der wäre?", fragte Seirra. "Ich wollte dich fragen, ob du dieses Päckchen für mich zur Post bringen könntest. Ich weiß, es regnet fürchterlich draußen und der Wind ist einfach schrecklich, aber ich habe keine Möglichkeit selbst hinzugehen, sonst würde ich es tun und es ist wirklich wichtig für mich, dass es noch heute bei der Post abgegeben wird", erzählte Tayuya und sah Seirra bittend an. Die Rothaarige zögerte kurz, war unschlüssig, was sie tun sollte, aber dann gab sie schließlich doch nach. "Also schön, ich werde es für dich zur Post bringen", seufzte sie."Vielen Dank, Seirra. Du hast echt was gut bei mir, das werde ich dir nie vergessen, du bist wirklich eine super Freundin!", rief Tayuya aus und fiel ihr um den Hals. "Ähm...ja, kein Problem", stammelte Seirra etwas überrumpelt vor sich hin. "Also dann, ich muss jetzt dringend was erledigen, wir sehen uns morgen im Unterricht." Tayuya hob die Hand zum Abschied und verließ dann die Bibliothek. Ihr fieses Grinsen, als sie um die Ecke bog, sah Seirra nicht. Schnell packte die Rothaarige ihre Sachen zusammen, nahm das Päckchen, das Tayuya ihr dagelassen hatte und verließ ebenfalls die Bücherei. Als sie durch die wenig belebten Korridore lief, fiel ihr Blick nach draußen. °Ich sollte wohl besser die Purifizierung annehmen und meine Klamotten drüberziehen, wenn ich mich bei diesem Wetter nicht mitten auf der Straße verwandeln will°, überlegte sie im Stillen, während sie den Weg zu den Toiletten einschlug. Dort angekommen, ließ sie ihre Schultasche samt dem Päckchen auf den Boden sinken und nahm schnell ihre Purifizierung an, bevor sie sich ihre Sachen wieder schnappte und sich auf den Weg zu ihrem Schlafsaal machte. Leise schob sie die Tür auf und trat ein. Die anderen schienen nicht da zu sein, nur Rina lag auf ihrem Bett und las. Als Seirra hereinkam, hob die Grünhaarige den Blick und lächelte sie an. "Hey, Seirra, fertig mit dem Lernen?" "Ja, ich wollte nur schnell meinen Mantel holen", antwortete die Angesprochene. "Wieso? Was hast du vor?", fragte Rina misstrauisch. "Tayuya hat mich gebeten, dieses Päckchen für sie auf der Post abzugeben", sagte Seirra und hielt besagten Gegenstand hoch. "Was?! Aber du weißt doch, dass wir ohne die Erlaubnis eines Lehrers nicht rausdürfen und die werden dir das ganz sicher nicht erlauben. Außerdem habe ich schon oft genug von Caren gehört, dass Tayuya falsch sein soll, immerhin hängt sie ja auch mit Hidan rum. Was ist, wenn das ein Trick ist, damit sie nicht selbst gehen muss, weil sie Angst hat, bei diesem Sturm rauszugehen?!", fuhr Rina auf. "Jetzt reg dich mal ab, sie hat echt nicht den Eindruck gemacht, dass sie was im Schilde führt, sie war richtig freundlich und hat es auch wirklich ernst gemeint, dass es ihr wichtig ist, dass dieses Päckchen heute noch zur Post gebracht werden würde", erwiderte Seirra. "Aber, Seirra, ich habe ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, bitte bleib hier, sie soll selbst gehen, wenn sich das Unwetter gelegt hat", meinte Rina. "Nein, ich werde gehen, ich werde ihr diesen Gefallen tun", wehrte Seirra ab. "Seirra, jetzt komm schon, es hat doch keinen Sinn, wenn du da raus gehst, der Wind würde dich glatt wegwehen", versuchte Rina noch einmal, sie aufzuhalten. "Bitte Rina, ich will ihr helfen, bitte verrate mich nicht bei den anderen oder bei den Lehrern, bitte", flehte Seirra die Grünhaarige an. Rina zögerte kurz, sie schien innerlich einen Kampf mit sich selbst auszufechten, ob sie Seirra gehen lassen sollte, oder besser doch nicht. Doch schließlich nickte sie. "Ich verspreche es dir", gab sie nach. "Danke Rina, du bist echt die Beste", sagte Seirra dankbar und strahlte sie an. "Nur noch eine Frage...wie willst du bitte bis ins Dorf kommen, wenn du durch diesen Regen läufst? Du wirst dich verwandeln", warf Rina dann ein. "Sei unbesorgt, ich habe schon dafür gesorgt, dass ich mich nicht verwandle", antwortete die Rothaarige und zog den Reißverschluss ihrer Weste auf, unter der ein Teil ihrer Purifizierung hervorlugte. "Nicht schlecht", schmunzelte Rina. "Also dann, ich muss mich beeilen, bevor die Post noch schließt, und nochmal danke, Rina", lächelte Seirra. "Schon gut und jetzt hau ab, bevor ich es mir noch anders überlege", sagte die Grünhaarige und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie gehen sollte. Seirra grinste ihr nochmal zu und verschwand dann. Unbemerkt schlüpfte Seirra aus dem Schulgebäude und lief über den leeren Schulhof. Sofort bließ ihr der starke Wind ins Gesicht und sie musste sich kurz abwenden, um wieder richtig zu Atem zu kommen. °Oh mann, wenn bloß dieser verdammte Wind nicht wäre°, dachte sie und versuchte, sich weiter Richtung Tor zu kämpfen, das auf die Landstraße führte und somit das Ende des Hofes markierte. Als sie es endlich erreicht hatte und auf die Landstraße treten wollte, erstarrte sie. Die Straße war kaum noch zu sehen, überall war Matsch und der Regen wühlte ihn immer wieder auf, sodass es unmöglich war, auf diesem Weg ins Dorf zu kommen. "Mist, was mach ich denn jetzt?" Seirra überlegte fieberhaft, ob es einen anderen Weg gab. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. "Natürlich, ich könnte die Abkürzung über die Klippen nehmen, da ist es bestimmt nicht matschig, ich muss nur aufpassen, dann bin ich innerhalb von einer viertel Stunde im Dorf", murmelte Seirra vor sich hin. Gesagt, getan. Schnell lief sie hinunter auf die Wiese, die zum Strand führte. Doch sie ging nicht die kleine Treppe aus Holzstufen hinunter, sondern lief den Weg weiter, der über die Klippen führte. Sie wusste ganz genau, dass das der schnellere Weg ins Dorf war, war sie ihn doch schon mehrmals mit den anderen gegangen. Immer noch fegte der Wind gnadenlos über die Landschaft hinweg. "Wenn es doch bloß nicht so stürmisch wäre", sagte Seirra zu sich selbst und kämpfte sich weiter durch den Sturm. Ein paarmal wurde sie durch den Wind ein bisschen nach hinten gedrängt, doch immer wieder schaffte sie es, wieder auf den Weg zu kommen. Doch plötzlich wurde sie von einer starken Winböe erfasst; Seirra versuchte, dagegen anzukämpfen, doch diesesmal war der Windstoß einfach zu stark und ehe sie noch etwas dagegen tun konnte, drängte er sie über die Klippe. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie den Abgrund unter sich erblickte. In letzter Sekunde hielt sie sich an der Klippe fest, während der Rest ihres Körpers hilflos in die Tiefe baumelte. °Verdammt, was mach ich denn jetzt?°, dachte sie verzweifelt und krallte ihre Finger in den grasbewachsenen Rand der Klippe. Ihr kam die Idee, sich einfach ins Meer fallen zu lassen, immerhin würde sie sich dann in eine Meerjungfrau verwandeln und könnte zurück an den Strand schwimmen. Doch als sie einen vorsichtigen Blick nach unten warf, stellte sie entsetzt fest, dass sich unter ihr spitze Felsen befanden, also fiel diese Idee schonmal flach. °Verdammt° Seirra biss sich auf die Unterlippe. Dann holte sie Luft und nahm alle Kraft, die sie aufbringen konnte, zusammen. "Hilfe~!", schrie sie so laut sie konnte. Doch sie wusste ganz genau, dass es sinnlos war, hier draußen würde sie niemals jemand hören. °Verdammt, was mach ich bloß?°, dachte sie den Tränen nahe. Ihre letzte Hoffnung war, dass jemand sie suchen und finden würde. Vielleicht würde Rina den Lehrern Bescheid sagen, wenn sie nicht zurückkommen würde. Oder vielleicht hatte ja noch jemand anders gesehen, dass sie das Internat verlassen hatte. Waren sie vielleicht schon auf der Suche nach ihr? Verzweifelt schloss sie die Augen. Sie konnte nichts anderes tun, als sich festzuhalten und zu hoffen, dass bald jemand kommen und ihr helfen würde. Im Internat lief Gaara unruhig in seinem Schlafsaal hin und her. Lee, der von seinen restlichen sechs Zimmergenossen, als einziger ebenfalls im Raum war, saß auf seinem Bett und schaute dem Rothaarigen mit skeptischem Blick bei seinem Furchenlauf zu. "Gaara, was ist los mit dir? Willst du mir nicht endlich mal sagen, was du hast? Du läufst hier schon seit geschlagenen zehn Minuten hin und her", meinte der Schwarzhaarige und schaute ihn weiterhin fragend an. "Seirra ist vorhin weggelaufen, dabei sollen wir doch gar nicht rausgehen. Bis jetzt habe ich sie auch noch nicht zurückkommen sehen...meinst du...dass ihr vielleicht etwas passiert ist?" Gaara war am Fenster stehengeblieben und schaute besorgt hinaus in den strömenden Regen, der immer noch anhielt. "Seirra ist doch die kleine Rothaarige aus der Zehnten oder?", fragte Lee. Gaara nickte. "Wieso ist sie rausgelaufen? Kein Mensch würde doch freiwillig bei diesem Wetter nach draußen gehen", meinte Lee und schaute ebenfalls aus dem beschlagenen Fenster. "Ich habe keine Ahnung, wieso sie es gemacht hat, aber es gibt bestimmt einen Grund", murmelte der Rothaarige und ließ sich seufzend auf sein Bett fallen, das neben dem von Lee stand. Dieser ließ sich auch in die Kissen fallen und schaute Gaara dann nachdenklich an. "Du machst dir Sorgen, habe ich Recht...?", sagte er nach einer Weile leise. Der Angesprochene nickte. "Ich will mich ja wirklich nicht einmischen, aber sei mal ehrlich, Gaara - liebst du sie?", fragte der Schwarzhaarige dann. "Was?", erwiderte Gaara ein wenig überrascht. "Du hast mich schon verstanden, hast du dich in Seirra verliebt?", wiederholte Lee seine Frage. Der Rothaarige zögerte kurz, doch dann nickte er. "Ich wusste es, sie hat es wirklich geschafft, dich ein bisschen mehr zu öffnen", grinste sein Freund. "Ja, ich glaube du hast Recht...", murmelte Gaara. Einen kurzen Moment herrschte Stille, doch dann setzte Gaara sich wieder auf. "Was ist?" Fragend schaute Lee ihn an. "Ich werde sie suchen gehen", antwortete der Rothaarige. "Was?! Aber wenn dich jemand erwischt...", fing Lee an. "Mich wird niemand erwischen, zur Zeit sind alle Lehrer im Lehrerzimmer. Und du wirst mich doch bestimmt nicht verraten oder, Lee?", fragte Gaara und schaute seinen Kumpel direkt an; Lee glaubte einen hoffnungsvollen Ausdruck in seinen Augen sehen zu können. Er seufzte. "Nein, ich halte dicht, versprochen. Aber, wenn du innerhalb einer Stunde nicht zurückgekommen bist, werde ich jemandem Bescheid sagen, okay?" Eindringlich schaute Lee ihn an. "Na gut, aber sag es dann zuerst meinen Geschwistern, bevor du zu einem Lehrer gehst", antwortete Gaara. Lee nickte. "In Ordnung, geh jetzt und komm nicht ohne sie zurück. Du solltest sie finden und sie zurückbringen, wer weiß, was ihr da draußen bei diesem Sturm zustoßen könnte." Wieder warf der Schwarzhaarige einen besorgten Blick aus dem Fenster. Gaara schluckte, fasste sich dann aber wieder und griff zu seinem Mantel, den er sich kurzerhand überwarf. "Willst du nicht wenigstens einen Schrim mitnehmen?", fragte Lee, als sich der Rothaarige angezogen hatte. "Nein, das hätte bei diesem Regen und bei dem Wind sowieso keinen Sinn", meinte er und schüttelte den Kopf. "Wie du willst, also dann, wir sehen uns, pass auf dich auf", sagte Lee dann, stand von seinem Bett auf und trat zu seinem Freund. "Mach dir keine Gedanken, ich mach das schon." Gaara lächelte leicht, verabschiedete sich von ihm und verließ dann seinen Schlafsaal. Seirra währenddessen konnte sich schon fast nicht mehr halten. Ihre Hände waren klitschnass, eiskalt und taub. Sie hatte kein Gefühl mehr in den Fingern und würde es bestimmt nicht mehr lange durchhalten, sich an den Hang der Klippe zu klammern. Verzweifelt hatte sie immer wieder nach Hilfe gerufen, doch es war jedesmal vergeblich. Ihre Hoffnung hatte sie schon längst aufgegeben, hier würde sie nie jemand finden. Plötzlich spürte sie, wie sich einer ihrer Finger von dem grasbewachsenen Hang löste. Sie schaffte es einfach nicht mehr, sie würde loslassen müssen. °Es ist vorbei°, dachte sie und biss sich auf die Unterlippe. Gaara irrte schon seit einer halben Stunde umher und suchte nach ihr, konnte sie jedoch nicht finden. Nachdem er gesehen hatte, wie matschig die Landstraße war, hatte er sich gleich auf den Weg zu den Klippen gemacht, er war sich sicher, dass sie diese Abkürzung genommen hatte. Immer wieder rief er ihren Namen, doch seine Stimme kam nicht gegen den tosenden Wind an, der seine Rufe einfach davontrug. Durch den dichten Regen konnte er kaum die Hand vor Augen sehen, doch egal, wie weit der Sturm ihn auch zurückdrängte, er kämpfte sich immer wieder vor; er war nicht mehr weit von der Stelle, an der Seirra sich verzweifelt festhielt, entfernt. Plötzlich meinte er durch den Regen eine Hand auf dem Rand der Klippe zu sehen. Er war sich nicht sicher, aber dennoch ging er näher heran und konnte plötzlich die Rothaarige erkennen, die sich dort festhielt und anscheinend nicht mehr lange durchhalten würde. Gerade als er auch noch die letzte Distanz zwischen ihnen überbrücken wollte, lösten sich ihre Finger von der Klippe. Gaaras Augen weiteten sich erschrocken und er rannte schnell zum Rand der Klippe, um ihre Hand zu packen und sie vor dem Sturz in den Abgrund zu retten. Seirra konnte nicht mehr, ihre Kraft reichte nicht mehr aus, um sich noch länger festzuhalten. Sie ließ die Klippe los, wartete darauf, dass sie unten aufkommen und von den Felsen zerschmettert werden würde, doch gerade, als sie losgelassen hatte, hörte sie plötzlich jemanden "Seirra!" schreien und im nächsten Moment wurde sie von einer starken Hand gepackt, die sie festhielt. Erschrocken schaute sie auf und blickte geradewegs in Gaaras grüne Augen. "Gaara...", flüsterte sie kaum hörbar. Der Rothaarige verstand es nicht, da ihr Flüstern vom Wind davongetragen wurde. "Seirra, hab keine Angst, ich hab dich, ich zieh dich hoch!", rief er zu ihr herunter und streckte ihr noch seine andere Hand entgegen, die sie sogleich ergriff. "Bitte lass mich nicht los!", flehte sie ihn an. "Keine Sorge, ich halte dich fest", versprach er und versuchte sie im nächsten Augenblick hochzuziehen. Doch plötzlich fegte wieder ein starke Windböe über sie hinweg und drohte auch Gaara über die Klippe zu wehen. Seirra schrie verzweifelt und krallte ihre tauben Finger in seine Hand. Gaara versuchte dagegen anzukämpfen und konnte gerade noch seine Füße, um einen Dornenstrauch, der dort einsam neben dem kleinen Trampelpfad wuchs, schlingen, bevor er auch über den Rand der Klippe getragen wurde. Er ignorierte den Schmerz an seinen Beinen, als sich die Dornen durch seine Hosen in seine Haut bohrten. "Bitte halt mich fest", schluchzte Seirra wieder. "Mach dir keine Gedanken, ich habe alles unter Kontrolle, ich habe Halt gefunden. Aber ich kann dich so unmöglich hochziehen, sonst weht mich der Sturm auch noch über die Klippe und dann kann uns keiner mehr helfen, wir müssen warten, bis jemand kommt und uns hilft. Lee sagt Temari und Kankuro Bescheid, wenn ich nicht bald wieder da bin. Halt dich einfach an mir fest, es kann nicht mehr lange dauern, bis jemand kommt", versuchte Gaara sie zu beruhigen. "Ich hab Angst", weinte Seirra weiter. "Vertrau mir, Seirra, ich lasse dich nicht los", versicherte Gaara ihr noch einmal und hielt sie noch stärker fest, als wollte er seinen Worten Ausdruck verleihen. Doch auch er hatte in seinem Inneren ein bisschen Angst, hoffentlich würde Lee bald seinen Geschwistern Bescheid sagen. Im Moment konnte er nichts weiter tun, als sich mit den Füßen an diesen Dornenstrauch zu klammern und Seirra festzuhalten. In der Schule machte sich Lee gerade auf den Weg zu Temaris Schlafsaal. Die Stunde, die er Gaara gegeben hatte, war schon längst abgelaufen und er wollte nun seiner Schwester und seinem Bruder Bescheid sagen, das Gaara das Schulgebäude verlassen hatte. Sie mussten die Lehrer informieren, alleine würden sie ihm und vielleicht auch Seirra niemals helfen können. Kurz darauf war er vor besagtem Raum angekommen. Er holte noch einmal tief Luft und klopfte. Er hörte Schritte und im nächsten Moment öffnete Sakura die Tür. "Oh, hallo, Lee. Komm doch rein, was führt dich denn hierher?", fragte die Rosahaarige lächelnd und ließ ihn in das Zimmer treten. "Ich muss ganz dringend mit Temari reden", antwortete Lee auf ihre Frage. "Was, mit mir? Um was geht es denn?", meldete sich Temari zu Wort, die mit Hinata auf deren Bett saß und Schach spielte. "Gaara hat vor einer Stunde das Internat verlassen. Er wollte Seirra suchen, die schon länger weg ist und einfach nicht zurückgekommen ist", fing Lee an. "Was?! Seirra ist weg und ist noch nicht wiedergekommen?!", fragte Ino entsetzt. "Ich hab keine Ahnung, warum sie rausgegangen ist, Gaara meinte, es muss einen bestimmten Grund haben. Er wollte sie unbedingt suchen und ich habe ihm eine Stunde Zeit gegeben, andernfalls, würde ich dir und Kankuro Bescheid geben. Den beiden ist bestimmt etwas zugestoßen, wir müssen es den Lehrern sagen und sie dann so schnell wie möglich finden, bevor es zu spät ist", erzählte Lee panisch. Temari war sofort aufgesprungen. "Du hast Recht, ich suche Kankuro, du gehst mit den anderen zum Lehrerzimmer, wir treffen uns in zehn Minuten dort." Mit diesen Worten war die Blonde auch schon verschwunden. "Kommt, worauf warten wir noch, wir müssen sofort zum Lehrerzimmer", sagte Tenten zu den anderen. Die stimmten hastig zu und folgten ihr. Am Lehrerzimmer angekommen klopfte Kin laut gegen die Tür. Es dauerte kurz, bis sie endlich Schritte hörten und ihnen die Tür geöffnet wurde. Jiraiya stand vor ihnen und schaute sie fragend an. "Was ist denn los? Ist was passiert?" "Ja, es ist was ganz Schreckliches passiert", sprudelte Sakura los. "So, jetzt beruhigt euch mal und erzählt mir, was los ist", meinte der Kunstlehrer ruhig und lehnte sich in den Türrahmen. Schnell erzählte Lee ihm die ganze Geschichte. "Und das sagt ihr erst jetzt? Wir müssen sie sofort suchen gehen, wieso ist Seirra nur rausgelaufen, ohne was zu sagen", murmelte der Weißhaarige vor sich hin. "Weil Tayuya sie darum gebeten hat, ein Päckchen für sie auf der Post abzugeben und weil Seirra ihr unbedingt diesen Gefallen tun wollte, deswegen", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Überrascht drehten sich alle um. Rina stand hinter ihnen und machte ein ernstes Gesicht. "Es muss etwas passiert sein, Seirra ist schon geschlagene zwei Stunden weg, wenn sie wirklich heil ins Dorf und wieder an den Strand gekommen wäre, wäre sie schon längst wieder hier", meinte die Grünhaarige. "Du hast Recht, ich werde jetzt ein paar Kollegen Bescheid sagen, wir werden die beiden suchen gehen", mischte sich Jiraiya wieder ein und verschwand im Lehrerzimmer. Kurz darauf stießen auch Temari und Kankuro zu ihnen. Die Blonde hatte ihrem Bruder alles erzählt und auch er war sofort aufgesprungen und war ihr gefolgt. Wenig später kam auch Jiraiya wieder. Im Schlepptau hatte er Orochimaru, Kakashi, Asuma, Iruka und Gai. "Wir werden sie jetzt suchen gehen, ihr solltet besser hierbleiben", meinte der Weißhaarige. "Können nicht wenigstens Kankuro und ich mitkommen? Immerhin ist Gaara unser Bruder", schaltete sich Temari ein. Die Lehrer überlegten kurz, doch schließlich nickte Orochimaru zustimmend. "Also schön, ihr beiden könnt mitkommen, aber der Rest bleibt hier", ordnete er an. "Bitte finden Sie sie und kommen Sie nicht ohne sie zurück", sagte Sakura leise. "Mach dir keine Gedanken Sakura, wir schaffen das", versicherte Kakashi ihr lächelnd. Auch die anderen Lehrer nickten. "Kommt, lasst uns gehen", meinte Asuma dann. Wieder nickten sie und die Gruppe, gefolgt von Kankuro und Temari, setzte sich in Bewegung. Gaara und Seirra hielten sich immer noch gegenseitig fest. Mittlerweile hatte auch der Rothaarige jegliches Gefühl in seinen Fingern verloren. Doch er bemühte sich krampfhaft, nicht auch nur einen Moment ihre Hand loszulassen. Wo blieben sie bloß? Lee müsste seiner Schwester doch schon längst etwas gesagt haben. Wieso brauchten sie so lange? Plötztlich kam Gaara ein erschreckender Gedanke - was, wenn sie gar nicht wussten, wo sie waren?! °Ach was, sie werden sich bestimmt denken, dass wir diesen Weg genommen haben, immerhin kommt man auf der Landstraße nicht weit°, dachte Gaara und verschob den Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Seirra wimmerte immer noch und es tat ihm weh, sie so zu sehen, jetzt wo ihm endlich klar geworden war, dass er sie liebte. Er drückte ihre Hand fester, auch wenn er es nicht spüren konnte, um ihr zu zeigen, dass er immer noch da war und sie auch nicht loslassen würde. Noch nie hatte ihm ein Mensch so viel bedeutet, wie sie. Beide waren nass bis auf die Knochen, doch er versuchte, die Kälte, die immer weiter in ihm aufstieg, zu ignorieren. Im Moment zählte bloß Seirra, die er festhalten musste, alles andere war unwichtig. Plötzlich horchte er auf. Waren das etwa Stimmen, die ihre Namen riefen? "Höre ich jetzt etwa schon Gespenster?", murmelte er vor sich hin. Doch als die Stimmen immer lauter wurden, konnte er schließlich die Stimme seiner Schwester erkennen und er seufzte erleichtert. "Seirra! Hörst du das?! Das ist Temari und bestimmt hat sie auch Kankuro und einige Lehrer bei sich, wir sind gleich gerettet!", rief er zu ihr runter. "Endlich, ich habe schon nicht mehr dran geglaubt!" Auch Seirras Stimme klang erleichtert. Kurz darauf hatten die Lehrer und auch Gaaras Geschwister die beiden endlich gefunden. "Gaara! Gott sei Dank, da bist du ja!", rief Temari aus und rannte zu ihm. "Temari, endlich, ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr", sagte der Rothaarige leise und lächelte müde. "Als Lee uns Bescheid gesagt hat, haben wir sofort die Lehrer informiert und sind dann gleich losgegangen. Was hast du dir nur dabei gedacht, einfach wegzulaufen?", fragte Temari dann leicht vorwurfsvoll. "Ich konnte sie nicht im Stich lassen, ohne mich wäre sie nicht mehr am Leben", antwortete Gaara. Erst jetzt bemerkte Temari Seirra, die sich immer noch an ihm festhielt. "Seirra...", sagte sie tonlos. In diesem Moment kamen auch die Lehrer dazu. Sofort erfasste Kakashi die prikäre Lage und streckte die Hand nach dem Sicherungsseil aus, das Asuma in den Händen hielt. Der Physiklehrer reichte es ihm und daraufhin ging auch Kakashi hinüber zu Gaara und Temari, die immer noch bei ihrem Bruder stand. Er kniete sich zu ihm runter, damit er besser mit ihm sprechen konnte. "Gaara, wir müssen Seirra mit diesem Seil hochziehen, du musst sie mit einer Hand loslassen, damit du ihr das Seil geben kannst. Kannst du sie auch mit einer Hand halten?", fragte er. "Ich werd's versuchen", erwiderte Gaara. Er lockerte seinen Griff ein wenig und ließ Seirra schließlich mit einer Hand los. "Was machst du da, Gaara?!", rief sie panisch zu ihm hoch. "Keine Angst, ich schick dir ein Seil runter, Sensei Kakashi und Sensei Asuma werden dich hochziehen, du bist gleich in Sicherheit!", antwortete Gaara ihr, "vertrau mir, Seirra!" Die Rothaarige stimmte ihm zu, auch wenn ihre Stimme immer noch vor Angst zitterte. Daraufhin nickte er Kakashi zu, nahm das Seil, das er ihm in die Hand drückte und warf es dann zu ihm runter. Seirra fing es irgendwie mit ihrer freien Hand auf und warf es sich mit zittrigen Fingern über den Kopf, immer darauf bedacht, sich auch weiterhin in Gaaras Hand zu krallen. Endlich hatte sie es geschafft, sich das Seil um die Taile zu binden. "Ich hab es geschafft, du kannst mich loslassen!", rief sie Gaara zu. "Sicher?!", fragte dieser nochmal nach. "Ja! Vertrau mir", wiederholte sie seine Worte von vorhin. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Sie hat es geschafft, Sie können sie hochziehen", meldete er dann Kakashi. Der nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte. Daraufhin ließ Gaara sie los und Kakashi und Asuma begannen mit vereinten Kräften die Rothaarige hochzuziehen. Mittlerweile hatte sich der Sturm gelegt und auch Gaara richtete sich nun endlich wieder auf. Sein ganzer Körper tat weh, ihm war furchtbar kalt und seine Beine waren total zerkratzt, wie er jetzt feststellte. Plötzlich wurde er von jemandem umarmt, der sich an ihn klammerte und wieder anfing zu weinen. Kakashi und Gai hatten es geschafft, Seirra hochzuziehen. "Ich danke dir, Gaara. Du hast mir das Leben gerettet. Es war so dumm von mir, einfach wegzulaufen, ohne jemandem etwas davon zu sagen", schluchzte sie und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. "Beruhige dich, jetzt bist du ja in Sicherheit", sagte er sanft und strich ihr beruhigend über den Rücken. Da trat Iruka zu ihnen. "Hier, ihr friert doch sicher, ruht euch erst mal noch einen kurzen Moment aus, bevor wir zurück zur Schule gehen", meinte er lächelnd und übergab Gaara eine Wolldecke, die sie in weiser Voraussicht mitgenommen hatten. "Danke, Sensei Iruka", sagte Gaara und nahm die Decke entgegen. Als Iruka zu den anderen Lehrern gegangen war, ließ Gaara sich seufzend ins nasse Gras fallen, wobei er Seirra mit sich runterzog. Die drückte sich sofort wieder an ihn. "Sag mal...", fing der Rothaarige nach einer Weile an. "Was?", murmelte sie. "Wieso bist du überhaupt rausgegangen? Gab es einen bestimmten Grund dafür?", fragte Gaara und schaute sie nun direkt an. "Tayuya ist vorhin zu mir gekommen und hat mich gebeten ein Päckchen für sie auf der Post abzugeben. Sie sagte, dass es total wichtig sei, dass es heute noch abgeschickt werden würde. Sie war so freundlich und ich hatte überhaupt nicht den Eindruck, dass sie etwas im Schilde führt, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Es tut mir Leid, Gaara...nur wegen mir hast du dich in so eine Gefahr begeben." schuldbewusst senkte Seirra ihren Blick. "Hey, dich trifft keine Schuld. Wenn jemand Schuld ist, dann ja wohl Tayuya. Weißt du, was in dem Päckchen ist?", fragte Gaara dann und zog sie noch näher an sich. Seirra schüttelte den Kopf, doch Gaaras Frage sollte bald beantwortet werden. Denn in diesem Moment kam Orochimaru zu ihnen und kniete sich zu ihnen ins Gras runter. "Seirra, war es wirklich Tayuya, die dir aufgetragen hat, das Päckchen für sie zur Post zu bringen?", fragte er. Die Rothaarige nickte. "Und soweit ich weiß, sind doch in letzter Zeit mehrmals Diebstähle in eurer Klasse passiert, richtig?", fragte der Schwarzhaarige weiter. "Ähm...ja, wieso?" Mit jeder Frage wurde Seirra verwirrter. "Nun, ich glaube, ihr habt euren Dieb gefunden." Mit diesen Worten hielt Orochimaru ihr das geöffnete Päckchen unter die Nase und die Rothaarige erstarrte. "Oh mein Gott...das sind ja die gestohlenen Sachen", flüsterte sie kaum hörbar. "Ja, sieht ganz danach aus und damit wäre wohl bewiesen, dass Tayuya euer gesuchter Dieb ist", endete der Mathelehrer. "Aber dann müssen wir sie doch sofort zur Rede stellen, das können wir ihr doch auf keinen Fall durchgehen lassen", meldete sich Gaara zu Wort. "Sehr richtig, Gaara. Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir jetzt zurück zur Schule gehen und diese Sache aufklären. Oder wollt ihr euch noch ausruhen?" Fragend sah er die beiden an. "Nein, es ist schon okay", antwortete Seirra und richtete sich auf; Gaara tat es ihr gleich. Auch Orochimaru stand wieder auf und gab dann den anderen Bescheid, die sich weiter hinten angeregt über den Inhalt des Päckchens unterhielten. Als der Schwarzhaarige ihnen mitgeteilt hatte, dass Seirra und Gaara sich wieder einigermaßen von ihrem Schock erholt hatten, nickten sie und kurz darauf waren sie auch schon auf dem Rückweg zum Internat. In der Schule angekommen schlugen Orochimaru, Jiraiya und Kakashi sofort den Weg zu Tayuyas Schlafsaal ein. Iruka, Gai und Asuma brachten Gaara und Seirra erst einmal zur Krankenstation, damit Yashamaru nachsehen konnte, dass ihnen auch nichts fehlte. Als die drei Lehrkräfte vor besagter Tür angekommen waren, hämmerte Orochimaru einmal heftig dagegen. Das Gemurmel von drinnen verstummte schlagartig und Schritte näherten sich der Tür. Kurz darauf wurde sie geöffnet und ein blondes Mädchen erschien im Türrahmen. "S-sensei Orochimaru, was machen Sie denn hier?", fragte sie sofort etwas eingeschüchtert. "Ist Tayuya bei euch?", fragte der Schwarzhaarige ruhig. "Ähm ja...moment", antwortete sein Gegenüber und ging zurück ins Zimmer. Es dauerte einen kurzen Moment, bis die Rothaarige an die Tür kam. "Was ist denn los? Ist etwas passiert?", fragte sie unschuldig. "Ob etwas passiert ist? Du fragst tatsächlich, ob etwas passiert ist?!", fuhr Orochimaru sie an, "deinetwegen wäre Seirra beinahe ums Leben gekommen! Nur, weil du sie gebeten hast, dein Päckchen für dich zur Post zu bringen, wurde sie über die Klippe geweht und wäre gestürzt, wenn Gaara nicht im richtigen Moment da gewesen wäre und sie festgehalten hätte!" "Was für ein Päckchen denn? Ich weiß nicht wovon Sie reden", wehrte Tayuya ab. "Ach nein? Dann interessiert es dich wohl auch nicht, dass wir jetzt wissen, dass du der Dieb bist, der in der zehnten Klasse sein Unwesen getrieben hat, oder?", fragte Orochimaru gefährlich leise. "Das ist eine gemeine Unterstellung! Ich war das nicht, oder können Sie das vielleicht beweisen, Sensei Orochimaru?", stellte Tayuya die Gegenfrage. "Sicher können wir das", meldete sich Kakashi zu Wort, "und zwar hiermit, Seirra hatte das Päckchen immer noch bei sich und ich bin mir sicher, dass wir Tsunami befragen können, ob du es ihr gegeben hast, es sei denn, du gibst es zu." Er hielt ihr das offene Päckchen unter die Nase und die Rothaarige erstarrte. Für Jiraiya war das Geständnis genug. "Deiner Reaktion zufolge, wusstest du sehr genau, was sich in deinem kleinen Paket befindet", meinte er. Tayuya schwieg und starrte zu Boden. "Na komm, ich werde dich sofort zu Tsunade bringen, die wird schon wissen, was mit dir zu tun ist", schaltete sich Orochimaru wieder ein und packte sie am Arm. Tayuya ließ sich von ihm mitziehen, da sie genau wusste, dass sie gegen ihren Mathelehrer keine Chance hatte. Bevor sie um die nächste Ecke verschwunden waren, warf sie Jiraiya und Kakashi noch einmal einen vernichtenden Blick zu. Kurz darauf waren die beiden vor Tsunades Büro angekommen. Orochimaru klopfte kurz an und öffnete die Tür, nachdem er die Erlaubnis, hereinzukommen, erhalten hatte. Die Direktorin saß, wie so oft, an ihrem Schreibtisch und las sich irgendwelche Dokumente durch. Als die beiden eintraten, schaute sie auf. "Ach, Tayuya, was hast du denn diesesmal ausgefressen?", fragte sie und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, stand die Rothaarige doch nicht zum ersten Mal vor ihr. "Soweit ich weiß, wurde dir berichtet, dass in der 10b in letzter Zeit vermehrt Diebstähle vorgefallen sind, oder?", fragte Orochimaru. "Ja, das ist mir bekannt, hast du etwas herausgefunden?", fragte Tsunade zurück. "Ja, allerdings, wir haben den Dieb gefunden", antwortete der Schwarzhaarige und stupste Tayuya ein Stück weiter nach vorne. Die Direktorin schien überhaupt nicht überrascht zu sein. "Warum wundert mich das jetzt nicht? Lass mich raten, vermutlich steckst du wieder mit Hidan und Kakuzu unter einer Decke, habe ich Recht?" Fragend zog die Blonde eine Augenbraue hoch. Die Rothaarige erwiderte nichts darauf und zog es vor, auch weiterhin auf den Boden zu starren. Tsunade seufzte. "Na schön, wie du willst. Wie seid ihr zu dem Schluss gekommen, dass sie die Sachen gestohlen hat?", fragte sie nun wieder an Orochimaru gewandt. "Hiermit", antwortete er knapp und zeigte auch ihr das Päckchen samt Inhalt. "Verstehe...", murmelte sie. "Sie hatte vor, es per Post zu verschicken, vermutlich nach Hause. Allerdings hat sie das nicht selbst gemacht, sondern hat Seirra damit beauftragt", erzählte Orochimaru weiter. "Was?! Wo ist Seirra jetzt?!" Tsunade war aufgestanden und stützte sich mit den Händen auf ihrem Schreibtisch ab. "Sie ist bei Yashamaru. Zum Glück war Gaara da und hat sie festgehalten, sonst wäre sie die Klippen runtergefallen...Sie scheint aber nicht verletzt zu sein", antwortete der Mathelehrer. "Gott sei Dank, könntest du sie bitte herholen? Und Gaara am besten auch, ich möchte mir die Geschichte gern mal von vorne anhören", meinte Tsunade dann und setzte sich wieder hin. "Sicher, ich werde mich gleich auf den Weg machen, pass so lange auf sie auf." Er nickte Richtung Tayuya und verschwand dann. Zehn Minuten später kam er, mit Gaara und Seirra im Schlepptau, zurück. "Guten Abend, ihr zwei, kommt setzt euch", sagte Tsunade freundlich lächelnd. Die beiden taten wie ihnen geheißen und nahmen Platz. "Ich habe gehört, was passiert ist. Wie geht es euch?", fragte die Blonde dann. "Es geht uns gut, wir haben zum Glück keine schweren Verletzungen", antwortete Seirra. "Das ist schön, aber nun möchte ich dich bitten, mir die Geschichte mal von vorne zu erzählen und lass kein Detail aus, Seirra." Tsunade faltete die Hände ineinander und stützte ihren Kopf darauf ab. Die Rothaarige holte nochmal tief Luft und fing an zu erzählen. Als sie geendet hatte, schwieg Tsunade erst einmal, doch dann schaute sie auf und fixierte Tayuya. "Ist dir überhaupt klar, in was für eine Gefahr du Seirra gebracht hast?! Sie könnte tot sein, verdammt!", schrie sie sie plötzlich an. Wieder schwieg die Angesprochene. "Ich verlange, dass du dich bei ihr entschuldigst. Desweiteren erhälst du einen Verweis und wenn ich nochmal höre, dass du dir etwas in dieser oder ähnlicher Weise leistest, kannst du deine Koffer packen und von hier verschwinden, verstanden?", fauchte Tsunade sie an. Tayuya nickte leicht, bevor sie zu Seirra ging und ihr die Hand entgegenstreckte. "E-es tut mir L-leid...", murmelte sie. "Es ist okay, ich bin nicht nachtragend, aber ich kann dir nicht mehr vertrauen", antwortete Seirra leise. Wieder nickte Tayuya und wandte sich wieder an Tsunade. "Kann ich gehen?" "Ja, ich denke, du wirst wenigstens diesesmal etwas daraus lernen", meinte die Direktorin noch. Tayuya sagte nichts mehr und verließ das Büro. Seufzend lehnte sich Tsunade in ihrem Stuhl zurück. "Ihr könnt auch gehen, immerhin gibt es gleich Abendessen. Ach und, Orochimaru?" "Was denn?", fragte der Angesprochene. "Sorg dafür, dass die Schüler ihre Sachen wiederbekommen", sagte Tsunade lächelnd. "Ich kümmer mich drum", lächelte der Schwarzhaarige zurück. Kurz darauf standen die drei auf dem Flur vor dem Büro. Orochimaru verabschiedete sich von ihnen und Gaara und Seirra standen alleine im Gang. "Also...ich wollte mich nochmal bei dir bedanken, ich habe dir echt mein Leben zu verdanken", murmelte sie leicht verlegen. "Schon okay, ich konnte nicht zulassen, dass du abstürzt, nicht jetzt, da ich endlich erkannt habe, dass ich dich liebe", antwortete Gaara. Die Rothaarige erstarrte. "Was hast du gerade gesagt?", hauchte sie fassungslos. "Ich liebe dich, Seirra. Ich habe es vorher nicht bemerkt, aber als ich gesehen habe, dass du weggeaufen bist, habe ich mir furchtbare Sorgen gemacht. Ich habe erkannt, dass ich doch mehr für dich empfinde, als ich zunächst zugeben wollte. Verzeih mir, dass ich am Anfang immer so gemein und kalt zu dir war, ich wusste einfach nicht, dass ich in dir endlich den Menschen gefunden habe, mit dem ich immer zusammen sein will. Ich liebe dich wirklich", sagte er leise und starrte dann auf den Boden. Doch dann wurde er stürmisch von Seirra umarmt und bekam einen liebevollen Kuss auf die Lippen gedrückt. "Ich liebe dich auch, du hast mich vom ersten Moment an fasziniert. Ich gebe ja zu, dass ich am Anfang auch ein bisschen Angst vor dir hatte, aber irgendetwas tief in mir zog mich immer wieder in deine Nähe und natürlich verzeihe ich dir, dass du gemein zu mir warst, ich weiß ja warum du so warst. Ich hatte gehofft, dass du kommst und mir hilfst und meine Gebete wurden erhört. Ich will dich nie wieder verlieren, Gaara", flüsterte sie, drückte sich an ihn und verbarg ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Eine Weile standen sie einfach nur regungslos auf dem Flur, genossen einfach nur die Nähe des jeweils anderen, doch dann löste sich Seirra wieder von ihm. "Na komm, lass uns zum Abendessen gehen, ich hab tierischen Hunger und die anderen sollen sich nicht noch mehr Sorgen machen", meinte sie lächelnd. "Ja, du hast Recht, die mussten sich für heute genug Kummer um uns machen", lächelte Gaara zurück. Er nahm sie bei der Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Abendessen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war's auch (schon) wieder. Ist diesesmal ja doch ein bisschen länger als gedacht geworden^^" Aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat Danke, für die lieben Kommis, hat mich wie immer sehr gefreut und hoffe doch, dass ihr auch bei diesem Kappi einige hinterlassen werdet =) Hoffe, es gefällt euch auch weiterhin Bis dann Haku_2910 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)