Internatsabenteuer und die ganz große Liebe von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 6: Ein Streich jagt den nächsten ---------------------------------------- Kapitel 6: Ein Streich jagt den nächsten Es war wieder Montag. Pünktlich um sechs Uhr klingelte Rinas Wecker und mit einem Schlag saßen alle hellwach im Bett. "Rina, spinnst du, den Wecker so früh zu stellen?", beschwerte sich Hanon, während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. "Immerhin ist es Montag und bis ihr alle fertig seid, ist es sowieso Zeit zum Frühstücken", meinte die Grünhaarige grinsend. "Na toll...ich hätte lieber noch eine halbe Stunde geschlafen", murmelte Hanon missmutig. "Komm, Hanon, mecker nicht rum, sondern steh auf", sagte Caren gut gelaunt und zog ihr mit einem Ruck die Decke weg. "Caren!", rief Hanon nun sauer und stand so schnell auf, dass Caren erst zu spät bemerkte, wie sie mit ihrem Kissen ausholte und sie mitten im Gesicht traf. "Na warte, das hast du nicht umsonst gemacht", sagte sie mit einem bedrohlichen Unterton. Sie schnappte sich eines von Cocos Kissen, da sie nahe an ihrem Bett stand und begann dann mit Hanon eine erbitterte Kissenschlacht, in die schließlich auch noch Noel und Seirra hineingezogen wurden. Doch schließlich hörten sie atemlos auf, zogen sich dann lachend an und gingen anschließend zum Frühstück. Dort trafen sie auch sofort auf die anderen, die auch noch nicht ganz ausgeschlafen hatten. "Hey, ihr seht ja noch richtig verschlafen aus", stellte Luchia mit einem Grinsen fest. Kin gähnte als Antwort. "Das ist noch gar nichts...", grummelte Temari, "ich hatte echt Schwierigkeiten die heute Morgen alle aus dem Bett zu bekommen." Die anderen lachten und wandten sich dann ihrem Frühstück zu. Nach dem Frühstück holten alle ihre Schultaschen und begaben sich auf den Weg zum Unterricht. "Hey, Seirra, Hanon, Caren!" Überrascht drehten sich die drei um. Yuriko, ein Mädchen aus ihrer Klasse kam auf sie zugerannt und kam schlitternd bei ihnen zum Stehen. "Was ist denn los, Yuriko?", fragte Hanon und sah sie fragend an. "Habt ihr schon das Neuste gehört?" Die drei Mädchen warfen sich flüchtige Blicke zu, bevor sie alle gleichzeitig mit einem unsicheren "Nein." antworteten. "Sayuri hat sich ein paar Streiche ausgedacht. Sie findet, dass es höchste Zeit ist, dass sie mal wieder ein bisschen Schwung in den Laden bringt." "Cool, ich liebe Streiche", sagte Hanon sofort, "wem wollen sie denn einen Streich spielen?" "Wahrscheinlich Nikora, wenn wir das nächste mal Musik haben, die kann man immer am besten hereinlegen", erklärte Yuriko mit einem wissenden Lächeln. "Wie aufregend! Was wollen wir denn anstellen?", fragte die Blauhaarige mit funkelnden Augen. "Keine Ahnung, dass will sie mit uns allen besprechen, also beeilt euch, bis Kakashi auftaucht, haben wir noch jede Menge Zeit", sagte Yuriko und zog die drei mit sich zu ihrem Klassensaal. Als Hanon die Tür zum Klassenzimmer öffnete, schlug ihnen ein einziges Stimmengewirr entgegen. "Hey, da seid ihr ja endlich! Wir haben nur auf euch gewartet!", rief Sayuri ihnen gut gelaunt entgegen und rutschte dabei von ihrer Bank herunter. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen", sagte Hanon lachend. "Wie auch immer, setzt euch auf eure Plätze, ich muss euch unbedingt was sagen", kündigte Sayuri mit geheimnisvollem Lächeln an, während sie ihr hellblaues Haar über ihre Schulter warf. Die anderen warfen sich vielsagende Blick zu und setzten sich dann auf ihre Plätze. Sayuri ließ den Blick kurz über die Klasse schweifen und als sie sicher war, dass alle anwesend waren, ging sie nach vorne zum Pult und bat um Aufmerksamkeit. "Hey, Leute! Hört mal alle her, ich habe euch etwas zu sagen!", rief sie mit lauter Stimme. Das Gemurmel wurde leiser und verstummte schließlich ganz. "Also, wie ihr sicher schon mitbekommen habt, ist der langweilige Alltag in die Schule zurückgekehrt...und das finde ich ehrlich gesagt ziemlich bescheuert, deshalb bin ich dafür, dass wir für ein bisschen Abwechslung sorgen und mal wieder einen Lehrer so richtig reinlegen", fing sie an. "Gute Idee, aber wen willst du denn reinlegen?", kam es von der hinteren Reihe. "Ich habe an Nikora gedacht...ihr kann man am besten Streiche spielen." Ein Blitzen ging durch Sayuris Augen." "Cool, was wollen wir machen?", fragten mehrere aufeinmal begeistert. "Ich habe gedacht, dass ihr mir Vorschläge macht", grinste die Blauhaarige. "Hat Nikora nicht Angst vor Katzen?", fragte Yuriko mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. "Ja...Yuriko, das ist die Idee!", rief Sayuri begeistert aus. "Kannst du auch mal Klartext reden?", fragte Hidan gelangweilt. "Ganz einfach, wir werden 'ne Katze irgendwo einfangen und sie in den Schrank mit dem CD-Player setzen. Und wenn sie uns dann was vorspielen will, wird sie an den Schrank gehen und zu Tode erschrecken", lachte Sayuri, "also was haltet ihr davon?" Die Klasse stimmte begeistert zu. "Okay, dann werden Yuriko und ich bis Freitag eine Katze anschaffen. Auf gutes Gelingen", lächelte die Blauhaarige. Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Kakashi kam herein. Sayuri setzte sich wieder auf ihren Platz und der Französischunterricht begann. Am Nachmittag, nachdem sie alle Hausaufgaben erledigt hatten, verabschiedete sich Hanon von den anderen und begab sich in den westlichen Teil des Schulgebäudes wo hauptsächlich die Kunstsäle lagen. Dahinter lagen nur noch einige kleine Musikzimmer und genau in eines von diesen verzog sich Hanon mit Notenblättern. Sie liebte es, in ihrer Freizeit Klavier zu spielen. Eine ganze Weile spielte sie die Stücke, die sie mitgenommen hatte, bis eine Stimme sie plötzlich unterbrach. "Du spielst wirklich gut. Seit wann machst du das schon?" Erschrocken schaute sie zur Tür. Dort stand ein Junge, der gut drei Jahre älter als sie war. Er hatte weiße Haare und trug eine Brille. Irgendwie kam er Hanon bekannt vor, sie wusste nur nicht mehr genau, wo sie ihn schon einmal gesehen hatte. "Kennen wir uns nicht?", fragte sie schließlich. "Ich bin in der Oberstufe, ich denke, du kennst mich über Serina", antwortete er. "Moment...ah, jetzt fällts mir wieder ein! Du bist Kabuto, stimmts?" Der Angesprochene nickte lächelnd. "Und du bist Hanon, richtig?" "Ja." "Du hast wirklich Talent für´s Klavierspielen. Spielst du schon lange?", fragte er dann. "Oh...naja...eigentlich erst seit letztes Jahr", sagte Hanon, während sich ein sanfter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. "Und trotzdem spielst du so gut, das ist bewundernswert", sagte Kabuto anerkennend. "Ich habe in jeder freien Minute geübt...mein Musiklehrer an meiner alten Schule hat es mir beigebracht", erzählte die Blauhaarige. "Warst du vorher auch auf einem Internat oder in einer ganz normalen Schule?", fragte er. "Es war auch ein Internat, aber die nehmen nur Mädchen bis 15 auf", antwortete sie. "Verstehe, du mochtest deinen Musiklehrer sehr, oder?", fragte er und grinste sie wissend an. Hanon zuckte zusammen und wandte ihren Blick ab, bevor sie verlegen nickte. "Er hat mich ein halbes Jahr lang unterrichtet...dann ist er allerdings von der Schule gegangen...er gab manchmal Klavierkonzerte, in dem Ort, wo die Schule lag. Als er jedoch merkte, dass er Erfolg hat, wollte er noch weitergehen und jetzt reist er durch ganz Europa und gibt in der ganzen Welt Klavierkonzerte." Hanon war aufgestanden und schaute verträumt aus dem Fenster. "Du scheinst ihn zu vermissen", stellte Kabuto fest. Hanon nickte. "Ich habe vorher noch nie so einen netten Menschen gekannt...ich hatte nicht viele Freunde in meiner alten Schule, aber zum Glück hat sich das hier geändert", sagte sie lächelnd. Kabuto erwiderte ihr Lächeln. "Willst du noch ein Stück hören?", fragte sie daraufhin und drehte sich wieder zu ihm um. "Gern, fang an", stimmte er zu. Hanon lächelte noch einmal, bevor sie sich wieder ans Klavier setzte und anfing zu spielen. Beim Abendessen hatten die Neuntklässler Neuigkeiten. "Ab morgen ist endgültig Schluss mit dem langweiligen Schulalltag", sagte Ino fröhlich. "Ohoh...wenn du so redest, habt ihr meistens was vor." Temari ahnte nichts Gutes. "Genau, wir haben uns einen Streich ausgedacht", sagte Ino mit geheimnisvollem Lächeln. "Das könnt ihr am besten", meinte Temari grinsend. Ino streckte ihr daraufhin die Zunge raus. "Also ich finde es cool, was habt ihr euch ausgedacht?", wollte Luchia wissen. "Kin wird morgen in Japanisch so tun, als wäre sie schwerhörig. Das wird ein Spaß! Kurenai ist wirklich einfach reinzulegen", grinste Ino. Auch die anderen grinsten. "Dann viel Erfolg, schade, dass wir nicht dabei sein können", seufzte Hanon. "Keine Sorge, wir werden euch alles haarklein erzählen", versprach die Blonde. Die anderen nickten und aßen dann weiter. Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg zurück in ihren Schlafsaal. Alle, bis auf Seirra, die wollte lieber noch etwas spazieren gehen. Langsam ging sie am Strand entlang und schaute dabei verträumt auf´s Meer. Plötzlich erkannte sie jemanden, der ebenfalls auf´s Meer hinausstarrte. Als sie ihn besser sehen konnte, erschrak sie. °Das ist doch...Gaara!°, schoss es ihr durch den Kopf. Ohne es wirklich zu wollen, fing sie an zu zittern. Dennoch holte sie tief Luft und ging dann auf ihn zu. "Hey, Gaara...so sieht man sich wieder. Du bist oft hier und beobachtest das Meer, oder?" Keine Antwort. "Ich meine...es ist wirklich wunderschön, ich liebe das Meer, es wirkt beruhigend auf mich. Was meinst du?", ihre Stimme klang viel selbstsicherer, als sie sich in Wirklichkeit fühlte. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte er sich zu ihr um, starrte sie aus eiskalten Augen an. Seirra zuckte zusammen und wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. "Wann kapierst du endlich, dass du mich in Ruhe lassen sollst?! Ich hasse Leute wie dich. Immer nur rennt ihr euren Träumen hinterher, aber ihr bemerkt nicht, dass das nur Zeitverschwendung ist! Ich verabscheue alle, die sich lieben, was bedeutet Liebe schon?! Gar nichts! Wenn du einem Menschen vertraust, wirst du früher oder später ausgenutzt! Egal, wie sehr du davon überzeugt bist, dass dich dieser Jemand liebt, er hasst dich insgeheim und wird dich früher oder später verletzen. Also verschwinde endlich, halt dich fern von mir, bevor ich noch etwas tue, was mir später Leid tun könnte!" Wieder sprach er mit so viel Kälte in der Stimme, dass sich in Seirras Augen Tränen sammelten. Sie sagte nichts mehr, sondern rannte einfach davon. So schnell sie konnte, rannte sie zurück ins Schulgebäude, wobei sie nicht darauf achtete, dass ihre Tränen nach hinten vom Wind davongetragen wurden. Sie wollte auch gar nicht darauf achten, sie wollte einfach nur noch weg von Gaara. Erst als sie einen stechenden Schmerz an ihrem Arm spürte, blieb sie stehen. Erschrocken stellte sie fest, dass sie wohl an einigen Dornen hängen geblieben sein musste, denn überall hatte sie kleinere oder auch größere Schnitte. °Mist, nie wieder nehme ich die Abkürzung durch den Rosengarten°, dachte sie missmutig. Sie seufzte, bevor sie beschloss zur Krankenstation zu gehen, um sich die Wunden mit einer Salbe einreiben zu lassen. Im obersten Stockwerk angekommen, klopfte sie kurz an die Tür, bevor sie diese aufschob. Sie erstarrte, als sie sah, wer ihr gegenüber stand. °Wie ist er so schnell hier hoch gekommen?° Gaara stand vor ihr und musterte sie mit seinen kalten Augen. Dann ging er ohne ein Wort an ihr vorbei und verschwand. °Verdammt...wieso habe ich nur so schreckliche Angst vor ihm?°, fragte sie sich und schon wieder begann sie zu zittern. "Kann ich dir helfen?" Yashamarus Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Erschrocken hob sie ihren Blick. Der Sanitäter lächelte sie freundlich an und kam um seinen Schreibtisch herum auf sie zu. "I-ich habe...mich verletzt...", sagte Seirra mit zitternder Stimme. "Oh ja, ich sehe es...wie hast du das denn geschafft?", fragte der Blonde, während er sich die Schnitte genauer ansah. "Ich bin vorhin durch den Rosengarten gerannt und habe nicht auf die Dornen der Rosen geachtet, die schon über das Beet hinaus gewachsen sind", murmelte die Rothaarige. "Wieso bist du gerannt? Hat dich jemand verfolgt?", fragte Yashamaru und sah sie besorgt an. Seirra schüttelte den Kopf und begann stärker zu zittern. "Du zitterst ja wie Espenlaub...na komm, setz dich mal hin, ich werde dir einen heißen Tee machen und mich dann um deine Wunden kümmern", sagte er freundlich lächelnd. Seirra nickte und setzte sich hin. Kurz darauf hatte Seirra einen heißen Tee in der Hand und Yashamaru kümmerte sich um die Schnittwunden. "Kann ich Sie mal etwas fragen?", fragte sie nach einer Weile. "Klar, schieß los. Ach und, lass mal das Sie sein", sagte er lächelnd. Seirra nickte und sprach dann weiter: " Was hat Gaara vorhin hier gemacht?" "Er brauchte meine Hilfe bei seinen Hausaufgaben...außerdem hat er mir erzählt, dass er nicht länger von einem Mädchen genervt werden wollte und deshalb zu mir gekommen ist", antwortete Yashamaru. "Ich habe ihn also genervt", sagte Seirra leise, doch der Blonde hatte sie dennoch verstanden. "Du bist also Seirra?", fragte er daher. Sie nickte. "Es war nicht meine Absicht ihn zu nerven. Ich habe ihn nur gefragt, ob er oft an den Strand kommt und ob er das Meer abends auch so schön findet...und dann hat er mir gesagt, dass er Leute wie mich hasst", sagte Seirra traurig. Yashamaru seufzte. "Weißt du, Seirra...das meint er nicht böse. Er hasst dich nicht, das sagt er nur, um nicht wieder verletzt zu werden." "Um nicht wieder verletzt zu werden? Was soll das heißen?", fragte sie sofort. "Weißt du, Gaaras Mutter starb bei seiner Geburt und sein Vater hat sich nie wirklich um ihn gekümmert. Egal, wie oft Gaara versucht hat, die Liebe seines Vaters zu gewinnen, er hat ihn immer abgewiesen. Er macht ihn dafür verantwortlich, dass seine Mutter gestorben ist. Nachdem er so oft enttäuscht wurde, hat er fast niemandem mehr vertraut. Er hat immer wieder meine Nähe gesucht, er hat nur mir vertraut und tut es auch heute noch. Selbst seinen Geschwistern gegenüber ist er sehr verschlossen, obwohl Kankuro und Temari immer zu ihm halten würden. Aber vermutlich liegt es einfach daran, dass er als Kind niemals wirklich Liebe erfahren hat. Deswegen hat er das vorhin zu dir gesagt", erzählte Yashamaru. "Wie schrecklich...das wusste ich nicht...er scheint zu leiden. Seine Augen sind zwar kalt, aber sie haben einen traurigen Ausdruck. Ich hasse es, andere leiden zu sehen...ich leide mit ihnen", sagte Seirra leise. "Ja...ich glaube, dass seine Seele so sehr verletzt ist, dass er niemandem mehr traut und niemanden an sich heran lässt...", murmelte Yashamaru. "Kann ich ihm denn gar nicht helfen? Ich kann das nicht mit ansehen, wie er sich immer weiter von anderen distanziert", sagte Seirra heftig. "Vielleicht schaffst du es ja, ihn endlich wieder zu öffnen und wieder zu dem Menschen zu machen, der er einmal war", überlegte Yashamaru. "Ich verspreche, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde", versprach Seirra. "Sag mal, ich will mich ja nicht einmischen, aber kann es sein, dass du ein kleines bisschen in Gaara verliebt bist?", fragte der Blonde lächelnd. "K-kann schon sein", antwortete Seirra verlegen. "Ich glaube, das ist auch so. Versuch einfach mal näher an ihn heranzukommen. Ich bin mir sicher, irgendwann wird er dir vertrauen." "Woher kennst du Gaara eigentlich so gut?", wollte die Rothaarige wissen. "Oh, ich bin Gaaras Onkel und kümmere mich schon seit einigen Jahren um ihn und seine beiden Geschwister", antwortete er lächelnd. "Verstehe", sagte sie leise. "So, ich habe jetzt alle Schnitte versorgt", sagte er schließlich. "Vielen Dank. Ich sollte jetzt wohl besser in meinen Schlafsaal gehen. Es ist schon gleich neun." Seirra stand auf und wandte sich zum Gehen. "Gute Nacht." "Gute Nacht, Seirra. Ach und, wenn du Probleme hast, dann komm ruhig zu mir", sagte Yashamaru und lächelte sie noch einmal freundlich an. "Ja, vielen Dank. Aufwiedersehen." Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg in ihren Schlafsaal. Am nächsten Morgen waren die Mädchen der neunten Klasse besonders gut gelaunt. Das merkten auch Temari und die anderen beim Frühstück. "Was ist denn mit euch los?", fragte Coco und sah eine nach der anderen an. "Das haben wir euch doch gestern schon erzählt. Heute werden wir Kurenai einen Streich spielen", lachte Ino. "Ach ja, ihr habt es gestern erwähnt", erinnerte sich Rina. "Das wird großartig", freute sich Sakura. "Dann viel Erfolg", meinte Luchia grinsend. "Den werden wir haben", versicherte ihr Tenten. Nachdem die Neuntklässler Geschichte und Physik hinter sich gebracht hatten, hatten sie endlich Japanisch. "Okay, Kurenai wird jeden Augenblick kommen. Kennt jeder den Plan?", fragte Sakura in die Klasse. Allgemeines Nicken. "Okay, dann kanns ja losgehen", meinte die Rosahaarige grinsend und setzte sich auf ihren Platz neben Ino. Kurz darauf kam auch schon Kurenai und fing mit dem Unterricht an. Während sie anfing der Klasse irgendetwas zu erklären, beugte sich Kin auf ihrem Tisch weit vor und legte die Hand hinters Ohr. Kurenai fiel das sofort auf. "Kin kannst du mich nicht gut verstehen?" Sie sagte etwas auf Japanisch. "Wiederhol das bitte." Kin schaute sie nur verständnislos an. "Kin, kannst du nicht hören?", fragte Kurenai besorgt. "Sensei Kurenai hat gesagt 'Kannst du nicht hören?!'", wiederholten Sakura und Tenten so laut sie konnten. "Sakura, Tenten, seid gefälligst leiser", sagte Kurenai in strengem Ton. Doch Kin unterbrach sie. "Was, ich soll mich beschweren? Wieso sollte ich das denn tun, Sensei Kurenai?", fragte die Schwarzhaarige verwirrt. Ino konnte sich nur noch mit Mühe ein Lachen verkneifen. Kurenai sah sie scharf an. "Was ist denn los, Ino?" "Nichts, ich muss nur niesen", sagte die Blonde und versteckte ihr Gesicht schnell hinter einem Taschentuch. Währendessen wiederholten Sakura und Tenten Kurenais Worte noch lauter für Kin. "Was ist mit Möhren?", fragte diese noch verwirrter. "Sensei Kurenai hat gesagt 'Kannst du nicht hören!", schrie Sakura ihr ins Ohr. Dann wiederholte die ganze Klasse Kurenais Worte. "Seid sofort still, ihr stört ja die anderen Klassen", zischte Kurenai. Sie hatte richtig Mitleid mit Kin, sie hatte manchmal selbst unter Ohrenschmerzen zu leiden und wusste, wie schlimm das war. "Schmerzen deine Ohren denn so stark?", fragte sie mitleidsvoll. Kin schaute sie überrascht an. "Was, schon wieder Quark? Zum Abendessen? Den gab es doch gestern erst!" Schließlich hielt es die Klasse nicht mehr aus und brach in schallendes Gelächter aus. "Seid sofort still!", schrie Kurenai durch den Lärm, "das tut mir aber wirklich Leid mit deinen Ohren, Kin." "Was?", fragte Kin und sah Sakura und Tenten fragend an. "Sie hat gesagt, dass es ihr Leid tut, das mit deinen Ohren!", schrien Sakura und Tenten gleichzeitig. "Wer will bohren?", fragte Kin verwirrt. "Es tut ihr Leid, das mit deinen Ohren!", schrie die ganze Klasse und lachte noch mehr. Als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatten, wandte sich Kurenai wieder an Kin. "Es hat keinen Sinn, setz dich ans Fenster und lies für dich, du verstehst ja kein Wort, von dem, was wir sagen." Die Schwarzhaarige sah fragend zu Sakura. "Du verstehst ja kein Wort, von dem, was wir sagen!", schrie diese so laut sie konnte. Dann wiederholte es die gesamte Klasse noch einmal. Doch plötzlich flog die Tür auf und ein wütender Orochimaru stampfte ins Klassenzimmer. "Ich möchte ja nicht unhöflich sein und deinen Unterricht stören, wobei deine Schüler das bei meinem zweifelsohne tun, aber was wird das hier?", fragte er mit einer bedrohlich leisen Stimme. "Äh, also, Orochimaru...Kin hat Probleme mit dem Hören...", antwortete die Schwarzhaarige ihrem Kollegen und sah verlegen zu Boden. "Ach wirklich? Hat sie das?", fragte er zynisch und wandte sich zu Kin um. "Ja", sagte Sakura sofort und der Rest der Klasse nickte zustimmend. "Nun, da bin ich aber ganz anderer Meinung. Habe ich dich nicht erst vorhin auf dem Gang mit deinen Freundinnen hier laut schwatzen gehört? Da scheinst du sie sehr gut verstanden zu haben, ist es nicht so?" Keiner aus der Klasse wagte es, zu widersprechen. Mit einem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen baute er sich vor ihrem Tisch auf. "Ähm...", stammelte Kin und Kurenai sah sie verblüfft an. "Oh, du scheinst mich ja doch verstanden zu haben." Kin schluckte hart und nickte kaum merklich. Ihre Sensei schnappte erbost nach Luft, stemmte die Hände in die Hüften und wollte etwas sagen, doch Orochimaru hielt sie mit einer Handbewegung davon ab. "Überlass das mir", sagte er. Dann wandte er sich an Kin. "Und du, junge Dame, wirst heute nach dem Mittagessen in mein Büro kommen. Dann werden wir mal sehen, ob du nach einer Woche Nachsitzen immer noch so schwer hörst!" Mit diesen Worten stürmte er zurück in seine Klasse. Kurenai sah ihm verwundert nach und führte dann ihren Unterricht fort, wobei sie Kin sehr oft drannahm. Endlich kam das langersehnte Klingeln zur Mittagspause und alle beeilten sich, nach draußen zu kommen. Auf dem Flur bestürmten alle Kin und lachten sich über den mehr oder weniger gelungenen Streich kaputt. "Das war einmalig, Kin! Ich dachte ich müsste an meinem Lachen ersticken", grinste Sakura. "Ja...aber jetzt hab ich Ärger mit Orochimaru...das ist gar nicht gut", seufzte die Schwarzhaarige. "Aber immerhin hat es einigermaßen geklappt", munterte Ino sie auf. "Na, wenn ihr meint...lasst uns nach unten gehen", sagte Kin und ging voraus. Die anderen folgten ihr langsamer. Im Speisesaal angekommen setzten sie sich zu den anderen und begannen zu essen. "Und, wie ist es gelaufen?", wollte Hanon wissen. "Naja...am Anfang lief alles glatt, aber dann ist Orochimaru reingestürmt hat mich durchschaut...jetzt muss ich nach dem Essen bei ihm antreten...", seufzte Kin. "Ohoh...ausgerechnet bei Orochimaru", murmelte Temari. Kin sagte nichts darauf, sondern aß still weiter. Als sie fertig war, stand sie auf und wandte sich zum Gehen. "Viel Glück, Kin", murmelte Tenten. "Das kann ich gebrauchen", antwortete die Schwarzhaarige. "Du schaffst das schon", meinte auch Hinata. "Danke, Leute. Ich werde es schon überleben, aber jetzt sollte ich wirklich gehen", sagte sie und verließ den Speisesaal, um sich auf den Weg zu Orochimarus Büro zu machen. Kurz darauf war sie angekommen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stand sie vor seiner Tür, klopfte dann und wartete auf ein "Herein!", das auch wenige Sekunden später ertönte. Sie holte noch einmal tief Luft und öffnete dann die Tür. Drinnen saß Orochimaru mit einer Brille, die er absetzte, als sie eintrat und blätterte in Unterlagen. Er legte diese zurück auf den Schreibtisch und bedeutete ihr, sich zu setzen. "Also, ich denke, du weißt, warum du hier bist. Da gibt es eigentlich nicht viel zu reden. Nun zu deiner Strafe: Du wirst eine Woche nachsitzen, und dort kannst du dir dann überlegen, warum." Kin traute sich nicht, ihn anzusehen und nickte stumm, als Zeichen, dass sie verstanden hatte. "Orochimaru, meinst du nicht, dass einmal Nachsitzen genügt?", kam es plötzlich von der Tür. Der Angesprochene hob seinen Blick und sah dort seine Frau stehen. "Anko? Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht. Was machst du überhaupt hier?", fragte der Schwarzhaarige. "Hab es nur zufällig mitbekommen", antwortete Anko, "komm schon, sie wollte doch bestimmt nur einen Scherz machen." "Ja, aber mit diesem Scherz hat sie meinen und vor allem Kurenais Unterricht gestört." Sie trat näher heran, stellte sich dann hinter ihren Mann und legte ihre Hände auf seine Schultern. "Komm schon, ich denke, einmal Nachsitzen reicht." "Aber..." Nichts aber, meinst du nicht?", fragte sie leise und zwinkerte ihm zu. Orochimaru seufzte resigniert und bedeutete Kin dann mit einem Kopfnicken, dass sie zum Nachsitzen gehen sollte. Bevor sie das Zimmer verließ verbeugte sie sich leicht und murmelte ein leises "Danke." zu Anko. Nachdem sie verschwunden war, wandte sich Anko wieder an Orochimaru. "Na, fühlen wir uns nicht viel besser, wenn wir nicht so viel Strafe verteilt haben?", raunte sie und beugte ihren Kopf neben den von Orochimaru. Der seufzte und zog sie schließlich auf seinen Schoß. "Wegen dir werde ich irgendwann noch zu weich und lasse ihnen alles durchgehen." "Du musst einfach mal lockerer werden", lachte Anko und lehnte ihre Stirn an seine. Wieder ein Seufzen seitens Orochimaru. "Mama, Papa, darf ich euch mal ganz kurz stören?" Überrascht sahen beide zur Tür. Dort stand eine verstörte Shiori und zitterte am ganzen Körper. Sofort stand Anko auf und kam auf ihre Tochter zu. "Was ist denn passiert?", fragte sie besorgt. "Es hat eine Schlägerei auf dem Schulhof gegeben", sagte die Schwarzhaarige leise. "Was?!" Auch Orochimaru war nun auf sie zugekommen. "Ein paar Fünftklässler haben sich mit Hidan angelegt...ich wollte ihnen helfen und habe mir dabei selbst ein paar Schläge eingefangen...ich dachte, ich hole euch...anders schlägt er sie noch krankenhausreif", sagte Shiori. "Komm, Anko, lass uns gehen", sagte Orochimaru und ging schon mal voraus. Nachdem auch Anko in Richtung Schulhof ging, folgte Shiori ihren Eltern. Draußen hatte sich eine große Schülermenge versammelt. "Was ist hier los?!" Die wütende Stimme von Orochimaru ließ alle aufschrecken. Schnell bildeten die Schüler eine Gasse und Orochimaru und Anko gingen zu den Fünftklässlern, die mit blutverschmiertem Gesicht auf dem Boden lagen. Nebendran stand Hidan mit einem selbstsicheren Lächeln im Gesicht. "Kannst du mir mal erklären, was das hier soll?", fauchte Orochimaru ihn an. "Die haben mich provoziert", verteidigte sich der Weißhaarige. "Du gehst auf der Stelle zu Tsunade." Orochimarus Tonfall ließ keine Widerrede zu. Hidan murmelte etwas Unverständliches und machte sich dann auf den Weg. "Anko, du bringst die drei zu Yashamaru", sagte er dann zu seiner Frau. Die nickte und brachte die Fünftklässler weg. Als Hidan an Shiori vorbeikam blieb er kurz stehen und flüsterte ihr ins Ohr:"Dich krieg ich noch, du kleine Schlampe, dann wirst du mehr als nur ein paar Faustschläge einstecken und dann wird dir dein Vater nicht mehr helfen können." Damit ging er davon. Shiori konnte sich nicht bewegen, sie war starr vor Angst. "Ist alles in Ordnung?", fragte plötzlich eine vertraute Stimme. Ihr Vater war wieder zu ihr getreten und hatte ihr einen Arm um die Schulter gelegt. Shiori antwortete ihm nicht, sondern drückte sich an ihn und weinte bittere Tränen. Orochimaru hielt sie fest und wartete geduldig, bis sie sich wieder beruhigt hatte. "Wann wird das endlich ein Ende nehmen...", schniefte sie. "Ich weiß es nicht, wir müssen einen Weg finden, ihn loszuwerden. Erst Haku, dann Caren und jetzt du", seufzte ihr Vater. "Wir müssen ihn von der Schule verweisen", sagte Shiori. "Wenn das so einfach wäre. Wegen einer Schlägerei kann man ihn nicht gleich runterwerfen...", antwortete Orochimaru resigniert, "na komm, lass uns wieder reingehen." Shiori nickte und folgte ihrem Vater zurück ins Schulgebäude. Am Nachmittag stürmte Coco aufgeregt in ihren Schlafsaal, wo auch die anderen schon waren. "Hey, Leute!", rief sie gut gelaunt. "Schrei doch nicht so", sagte Caren, die auf ihrem Bett lag und in einem Buch las. "Ich muss euch unbedingt was zeigen", sagte Coco und kramte in ihrer Jackentasche. "Wo warst du überhaupt?", wollte Rina wissen, als sie bemerkte, dass Coco ihre Jacke anhatte. "Ich war unten in der Stadt", sagte Coco und lächelte geheimnisvoll. "Und warum?", fragte Luchia. "Deswegen." Coco streckte ihre Hand aus und zeigte ihren Freundinnen drei Stücke rosa Kreide. "Was willst du mit der Kreide?", fragte Noel verwirrt. "Das ist nicht irgendeine Kreide. Sie hat eine Besonderheit. Man sieht sie nicht, wenn man sie auf einen Stuhl reibt. Aber wenn sich jemand rein setzt, kann man kurz darauf einen rosa Fleck an seinem Hinterteil erkennen. Die Kreide färbt nämlich ab, sobald sie erwärmt wird", erklärte die Blonde. "Cool, und was machst du damit?", fragte Hanon. "Ich dachte, ich probier das mal an Kakashi aus. So verpeilt wie der immer ist, kriegt der das eh nicht mit", grinste Coco. "Wie cool, wann machst du's?", fragte Luchia aufgeregt. "Morgen, wenn wir Religion haben", antwortete Coco grinsend. "Das wird ein Spaß", freute sich die Blonde. "Dann viel Glück, ihr müsst uns alles haarklein erzählen, okay?" "Natürlich, Hanon." Am nächsten Morgen in der dritten Stunde, in der sie Religion hatten, erklärte Coco der ganzen Klasse ihren Plan. Alle waren begeistert und so trug sie die Kreide auf den Stuhl vorm Lehrerpult auf. Als Kakashi dann endlich eine halbe Stunde später auftauchte und sich hinsetzte, während er irgendwas von schwarzen Katzen murmelte, die ihm angeblich über den Weg gelaufen waren, grinsten die Schüler breit vor sich hin. Verwirrt schaute er auf, ließ sich aber dennoch nicht vom Unterricht, der ohnehin nur noch eine viertel Stunde dauerte, ablenken und stand auf, um etwas an die Tafel zu schreiben. Von seiner schwarzen Hose hob sich deutlich ein leuchtend rosa Fleck ab. Sofort prusteten alle los. Einer der etwas vorlauteren Schüler flüsterte zu der Klasse gewandt, so dass Kakashi es nicht hören konnte, aber hinter ihm alle mitbekamen: "Der muss aber einen sehr heißen Arsch haben!" Alle brachen in schallendes Gelächter aus und Kakashi sah sie verständnislos an. "Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte er vorsichtshalber mal nach. "N-Natürlich, S-sensei Kakashi", sagte Coco, die sich das Lachen verbeißen musste. "Dann hört jetzt auf zu lachen und schreibt das ab." Mit diesen Worten drehte er sich wieder um, um weiterzuschreiben und wieder leuchtete der rosa Fleck auf. Einige Schüler waren schon vor Lachen unter ihre Bank gerutscht und das Gekicher wollte kein Ende nehmen. Schließlich klingelte es zur vierten Stunde. Kakashi packte seine Sachen zusammen und verließ den Saal. Sofort stürmten alle zu Coco. "Das war echt super, ich dachte ich ersticke vor Lachen", lachte ein rothaariges Mädchen. "Freut mich, dass ihr so viel Spaß hattet", grinste die Blonde. "Sag mal, wir haben doch heute Mittag noch Französisch. Kannst du das nicht nochmal bei ihm machen?", fragte dann einer aus der hinteren Reihe. Coco überlegte kurz, bevor sie wieder grinste und nickte. "Ja, eine gute Idee. Aber wie wärs, wenn Luchia diesesmal den Stuhl einreibt? Immerhin muss sie sich diese Woche um den Klassenraum kümmern, also würde es nicht auffallen, wenn sie vor dem Nachmittagsunterricht durch die Gänge streift", sagte Coco. "Okay, ich werde es machen", antwortete Luchia. "Sehr gut, dann wird das heute Mittag ja wieder 'ne lustige Stunde", freute sich Coco. Dann kam Zabuza rein und der Englischunterricht begann. Eine halbe Stunde bevor es zum Nachmittagsunterricht klingelte, machte sich Luchia auf den Weg zum Klassensaal. Gleich in der ersten Stunde nach der Mittagspause hatten sie Französisch mit Kakashi. Schnell lief sie die langen Korridore entlang. Das Stück rosa Kreide, das Coco ihr beim Mittagessen gegeben hatte, hatte sie sicher in ihrer Hosentasche verstaut. Im Klassensaal angekommen, goss sie schnell die Blumen und wandte sich dann dem Stuhl vorm Lehrerpult zu. "Dann wollen wir mal", murmelte sie grinsend. Sie holte die Kreide aus ihrer Tasche und wollte sie gerade auf der Sitzfläche ansetzen, als ihr plötzlich ein Gedanke kam. "Wenn ich jetzt die Sitzfläche einfach nur einreibe, wäre es ja irgendwie langweilig, den Spaß hatten wir ja vorhin schon...ah, ich weiß, ich schreibe einfach ein Wort drauf...wie wärs mit...genau, ich schreibe einfach "Igitt", lachte Luchia leise. Gesagt, getan. Schnell schrieb sie das Wort darauf und ließ die Kreide wieder in ihrer Tasche verschwinden. Dann verschwand sie schnell wieder in den Speisesaal. Kurze Zeit später saßen alle im Französischunterricht und warteten gespannt auf Kakashi. Der kam dann auch endlich mal nach einer halben Stunde. Kurz begrüßte er die Schüler und setzte sich dann hin, um seine Unterlagen auszupacken. Die Klasse hielt gespannt den Atem an. Endlich stand der Grauhaarige auf, um etwas an die Tafel zu schreiben. Doch als die Klasse sah, was sich deutlich auf seiner schwarzen Hose abbildete, stockte ihnen der Atem. "Argh, Luchia, hast du sie noch alle?! Wenn das jemand von den anderen Lehrern sieht, sind wir geliefert und wir kriegen 'nen riesen Krach mit Tsunade", zischte Coco sie an. "Oh nein...das habe ich nicht bedacht. Es tut mir Leid, Coco", murmelte Luchia schuldbewusst. Coco schnaubte und ließ sich unter die Bank sinken. "Ich bin dran, wenn die die Kreide bei mir finden." "Dann werde ich eben die Schuld auf mich nehmen, eigentlich ist es ja auch meine Schuld...aber ich kann versuchen, es nach der Stunde abzubürsten, ich kann ja sagen, dass er sich irgendwo reingesetzt hätte", bot Luchia an. "Gut, dann versuch es. Hoffentlich klappt es auch", antwortete Coco. Doch es kam wie es kommen musste - Kakashi ging und Luchia hatte es nicht geschafft, die Kreide abzubürsten. Coco schlug den Kopf auf ihre Bank. "Ich bin am Arsch", seufzte sie. "Mach dir keine Gedanken, ich biege das schon wieder hin", versicherte Luchia ihr unsicher. "Nein, lass mal, das reicht für heute", sagte Coco leicht sauer. "Tut mir Leid", murmelte Luchia noch einmal und setzte sich wieder auf ihren Platz, als Orochimaru reinkam und der Matheunterricht begann. Kakashi kam unterdessen in die neunte Klasse, in die Klasse von Ino und Sakura. Er begrüßte die Schüler und schrieb dann, wie schon bei den Zehntklässlern, etwas an die Tafel. "Ach du Scheiße, was ist denn das...", murmelte Kin grinsend. Jetzt hatten es auch die anderen bemerkt und die gesamte Klasse brach in schallendes Gelächter aus. Verwirrt drehte sich Kakashi um. "Ist irgendwas?" "Och...gar nichts, Sensei", lachte Kin, die sich schon den Bauch hielt. "Gut, dann schreibt das hier ab, es könnte gut möglich sein, dass bald ein Test auf euch zukommt", sagte der Grauhaarige und wandte sich wieder der Tafel zu. "Das war bestimmt das Werk von Coco, meinst du nicht?", fragte Tenten leise an Sakura gewandt, während sie die Vokabeln abschrieb. "Ich glaubs auch. Auweiher, wenn das ein anderer Lehrer sieht, gibts mächtig Zoff, wir müssen es unbedingt schaffen, das abzubürsten, bevor er Oro oder sonst wem über den Weg läuft", flüsterte Sakura zurück. "Ja, du hast Recht. Ich mach das nach dem Unterricht", sagte Tenten. Und tatsächlich gelang es ihr, Kakashi nach der Stunde aufzuhalten und die Kreide abzubürsten. Der Lehrer bedankte sich bei ihr und verließ dann das Klassenzimmer. Tenten ließ sich wieder auf ihren Platz fallen. "Na also, wer sagts denn", lächelte sie. "Wenigstens bekommen sie jetzt keinen Ärger, aber das war echt genial", lachte Ino. "Allerdings, sowas sollten wir auch mal machen", sagte Kin begeistert. "Vergiss es! Du hattest doch erst Stress mit Oro, ich würde ihn in nächster Zeit nicht verärgern, Kin", ermahnte Sakura sie. "Schon gut, ich mach ja nix", schmollte die Schwarzhaarige. Die anderen lachten. Abends im Schlafsaal erzählten Luchia und Coco, was in der Klasse vorgefallen war. Hanon lachte. "Oh Gott, da war bestimmt was los." "Ich dachte schon, dass ich Krach mit Tsunade kriegen würde", sagte Coco leise. "Bist du mir etwa immer noch böse?", fragte Luchia entsetzt. "Aber nein, ist ja alles nochmal gut gegangen und so schlecht war das nicht", grinste die Blonde. Luchia atmete erleichtert aus und lachte auch. "Und morgen seid ihr dran, nicht wahr?", warf Rina ein. "Ohja, das wird ein Spaß. Yuriko und Sayuri haben schon eine Katze besorgt", grinste Seirra. "Ihr verpasst Nikora bestimmt den Schock ihres Lebens", meinte Noel. "Ach was, es ist doch nur Spaß", winkte Hanon ab. "So lange ihr es nicht übertreibt, lasst uns jetzt ins Bett gehen. Wir sind schon fünf Minuten zu spät." Mit diesen Worten stand Rina auf und knipste das Licht aus. Kurz darauf war Ruhe ins Internat eingekehrt. Am nächsten Morgen fieberte die 10 b ihrer Musikstunde entgegen. Gleich nach der Geschichtsstunde rannte Sayuri mit Yuriko in den Musiksaal. Zuvor holte Yuriko die Katze aus einem durchlöcherten Katon, den sie in ihrem Spint aufbewahrte. "Alles klar?", fragte Sayuri. "Ja, lass uns gehen, bevor Nikora kommt", antwortete Yuriko. Schnell machten sich die beiden Mädchen auf den Weg zum Musiksaal, wo sie die Katze in den Schrank mit dem CD-Player sperrten. Grinsend nickten sie sich zu und setzten sich dann auf ihre Plätze. Kurz darauf kamen auch die anderen aus ihrer Klasse und setzten sich ebenfalls hin. Fünf Minuten später kam auch schon Nikora. Zuerst machte sie ganz normalen Unterricht und schrieb etwas an die Tafel, das sie in ihre Hefte übernehmen mussten. Doch dann ging sie endlich Richtung Schrank, da sie ihnen ein Hörbeispiel vorführen wollte. Gespannt hielten die Schüler die Luft an. Nikora öffnete die Tür und sofort sprang ihr die Katze entgegen, die sichtlich froh darüber war, wieder frei zu sein. Nikora schrie entsetzt auf und wich einige Schritte zurück. Dadurch kam die Katze nur noch mehr auf sie zu und strich um ihre Beine, nachdem sie aus dem Schrank gesprungen war. Die Dunkelhaarige zitterte am ganzen Körper und versuchte verzweifelt, die Katze loszuwerden. Schließlich rannte sie fast panisch zum Pult zurück, packte ihre Sachen und verschwand. Beunruhigt wandte sich Caren an Haku. "Ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl...und ein schlechtes Gewissen noch dazu", flüsterte sie. "Ich bin ganz deiner Meinung", flüsterte er zurück. "Ich habe noch nie erlebt, dass ein Lehrer rausgerannt ist", seufzte Caren. "Nein, ich auch nicht...Nikora wurden schon oft Streiche gespielt, aber das hier ist noch nie passiert", antwortete Haku. "Ich finde, wir sollten uns bei ihr entschuldigen", sagte die Lilahaarige entschlossen. "Dann sag das doch mal der Klasse", sagte Haku. "Hast Recht...das werden die nicht so einfach einsehen..." Sie warteten noch bis zum Ende der Stunde, das ohnehin nur noch zehn Minuten entfernt war und gingen dann in die Pause. Beim Mittagessen kam Ino plötzlich aufgeregt an den Tisch gerannt. "Habt ihr schon das Neuste gehört?!", rief sie aufgekratzt. "Beruhige dich, was ist denn los?", fragte Temari. "Nikora will die Schule verlassen!" Allen fiel das Besteck aus der Hand. "Was?!", riefen alle fassungslos im Chor. "Ich glaube, mit eurem Streich seid ihr zu weit gegangen...", sate Tenten nachdenklich. "Ja...ich glaube, du hast Recht", sagte Seirra mit schuldbewusstem Blick. "Und was wollt ihr jetzt machen?", fragte Hinata. "Wir haben zwar für heute keinen Unterricht mehr, aber ich finde, wir sollten die Klasse noch einmal zusammenrufen und dann sollten wir ihnen vorschlagen, dass wir uns alle bei Nikora entschuldigen. Kakashi ist bestimmt stinksauer auf uns", sagte Hanon unsicher. "Dazu hat er auch allen Grund", warf Caren ein, "ihr wisst sowieso, dass ich von Anfang an gegen diesen Schwachsinn war." "Du hattest ja so Recht, Caren", murmelte Hanon kleinlaut. "Ist jetzt egal, wir müssen es irgendwie wieder gut machen", sagte die Lilahaarige bestimmt. Die anderen nickten. "Gut, Kankuro, Seirra, ihr trommelt die Klasse zusammen. Hanon, Haku und ich werden schon in unseren Klassensaal gehen", ordnete Caren dann an. Wieder nickten alle und beendeten dann ihr Mittagessen. Nachmittags gegen halb drei hatte sich die ganze Klasse versammelt und wartete gespannt darauf, was Caren ihnen zu sagen hatte. Als alle da waren, schaute sie sich kurz um, bevor sie zu sprechen anfing. "Also, zuerst mal, danke, dass ihr alle gekommen seid. Ihr fragt euch sicher, warum ich euch nochmal herbestellt habe. Also, ich finde, das, was wir mit Nikora gemacht haben, war nicht richtig. Sie will sogar die Schule wegen uns verlassen, weil sie die ständigen Gemeinheiten gegen sie nicht mehr ertragen kann. Unser Streich heute, hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich finde, wir sollten uns alle bei ihr entschuldigen und sie dazu überreden, zu bleiben." Da trat jemand blitzschnell auf sie zu und packte sie fest an den Handgelenken. Caren verzog vor Schmerz das Gesicht und blickte der Person ins Gesicht. Sie erstarrte, als sie Hidan vor sich erkannte. "Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mich entschuldige oder, Caren?", flüsterte er leise in ihr Ohr. Ohne es zu wollen, fing sie an zu zittern. "Hey, hey, halt den Ball flach, Hidan, oder es setzt was. Lass Caren in Ruhe, wenn du nicht mitmachen willst, dann lass es, wir brauchen dich nicht", ging Hanon dazwischen. Feindselig funkelten die beiden sich an, während Haku zu Caren trat und sie zu sich zog. Schließlich wandte sich Seirra an die Klasse. "Also? Wer schließt sich uns an?" Einer nach dem anderen hob zögernd die Hand. "Sehr gut, dann lasst uns gehen. Nikora ist meines Wissens nach schon auf dem Weg zum Bahnhof. Wir müssen sie unbedingt einholen", sagte Hanon. Und so rannte die ganze Klasse aus dem Schulgebäude und machte sich auf den Weg Richtung Bahnhof. Nikora war gerade dabei, in einen der Züge zu steigen, als sie hinter sich lautes Rufen hörte. Überrascht drehte sie sich um und sah die zehnte Klasse auf sich zustürmen. "Warten Sie, Sensei Nikora. Sie dürfen nicht gehen", sagte Hanon und blieb direkt vor ihr stehen. "Wieso nicht? Es gibt nichts mehr, was mich hier hält", antwortete Nikora und wollte sich abwenden. "Bitte, gehen Sie nicht. Es tut uns Leid! Wir wollten sie nicht zu Tode erschrecken. Das hätten wir niemals tun dürfen, es war dumm von uns, Ihnen diesen Streich zu spielen", sagte Seirra und verbeugte sich leicht vor Nikora, um ihrer Entschuldigung Ausdruck zu verleihen. Und schließlich kam jeder der Klasse Seirras Geste nach und alle verbeugten sich reumütig vor Nikora. "Bitte gehen Sie nicht", bat Caren sie noch einmal. Nikora wusste nicht, was sie sagen sollte, sie war einfach nur gerührt. Sie waren tatsächlich nur gekommen, um sie aufzuhalten. Ohne es wirklich zu bemerken, liefen ihr ein paar Tränen über die Wangen. "Ach ihr, ihr seid mir schon eine Rasselbande. Also schön, ihr habt gewonnen, ich bleibe!", sagte sie lachend. Alle richteten sich wieder auf, brachen in Jubel aus und umringten ihre Musiklehrerin fröhlich. "Na, kommt, lasst uns gehen", sagte diese schließlich. Die Klasse nickte und folgte ihr zurück ins Internat. Abends lagen die sieben Mädchen in ihren Betten und unterhielten sich noch. "Wisst ihr eigentlich, dass das echt mutig von euch war? Ich glaube nicht, dass die von alleine drauf gekommen wären, dass sie einen Fehler gemacht haben. Respekt vor euch", sagte Noel. "Ja, auch wenn es nicht gerade einfach war, sich dazu zu überwinden, wir haben es geschafft", grinste Hanon. "Das war echt eine tolle Leistung. Zum Glück habt ihr alles wieder in Ordnung gebracht und Kakashi wird euch auch weiterhin mögen", sagte Rina grinsend. "Jaja, mach dich nur über uns lustig", schmollte Seirra. Die anderen brachen in schallendes Gelächter aus, in das schließlich auch die Rothaarige einstimmte. "Oh mann, das war schon eine anstrengende Woche", sagte Coco nach einer Weile. "Allerdings, und deswegen würde ich vorschlagen, dass wir jetzt schlafen, morgen ist ja zum Glück Samstag, also können wir ausschlafen", sagte Rina und stand auf. Die anderen nickten und kuschelten sich tiefer in ihre Kissen. Die Grünhaarige machte das Licht aus und legte sich dann auch hin. "Gute Nacht", murmelte sie noch. "Nacht", kam die müde Antwort. Kurz darauf waren alle eingeschlafen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das war's mal wieder. Hat ein bisschen länger gedauert, da ich einiges für die Schule zu erledigen hatte. Aber wie auch immer, ich habs ja jetzt geschafft^^ Vielen Dank für die Kommis, freut mich immer wieder Hoffe, es gefällt euch auch weiterhin^^ Bis dann Haku_2910 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)