Missbraucht von Yamica (Wenn Erwachsene sich an Schutzbefohlenen vergreifen) ================================================================================ Kapitel 9: Bange Zukunft ------------------------ Titel: Missbrauch Untertitel: Bange Zukunft Teil: 09/?? Autor1: Nicnatha Email: 2X-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: Prince of Tennis Rating: PG-14 Genre: Drama Inhalt: Wer verliert fliegt aus dem Team! Das ist die Devise von Hyotei, doch was passiert wenn selbst der Tensai einmal verliert? Wird Yuushi seinen Platz räumen müssen? Warnungen: [yaoi][angst] Pairing: noch keines Archiv: ja Disclaimer: Prince of Tennis und die Charaktere daraus gehört natürlich nicht uns (schön wär's) und wir verdienen hiermit auch kein Geld. Atobe musste lang warten, bis endlich jemand auftauchte. Yuushis Eltern waren gekommen und sahen ihn vollkommen schockiert an. "Was ist geschehen?", wollte Yuushis Mutter völlig außer sich wissen und packte Atobe an den Oberarm. "Was ist mit meinem Jungen passiert?" Atobe musste sich erstmal sammeln, dann senkte er den Blick. "Ich hab ihn gefunden, ich hab ihn von ihm runter gerissen und verprügelt, dann den Notarzt gerufen und die Polizei..." "Es... es ist also wirklich wahr? Oh mein Gott...." Yuushis Mutter Himiko ließ Atobe augenblicklich los und presste sich die Hand vor den Mund. "Es tut mir so Leid...", murmelte Atobe. "Ich hätte ihn beschützen müssen." Himiko weinte nun ganz offen und vergrub ihr Gesicht an der Brust ihres Mannes, der zu Atobe sah. "Du bist noch ein Kind, was hättest du machen sollen? Gib dir nicht die Schuld dafür." "Ich hab auch die letzten Wochen auf ihn aufgepasst." "Es ist meine Schuld", kam es leise von Himiko. "Ich hab nicht gemerkt, dass er sich verändert hat." "Niemand hat Schuld", kam nun der Arzt dazwischen und sah die Eltern direkt an. "Können wir bitte in mein Büro gehen, wir sollten sprechen." Die beiden Erwachsenen nickten und blickten zu Atobe. Der Junge sah ziemlich fertig aus und Himiko hatte ein schlechtes Gewissen, ihn nun alleine hier stehen zu lassen. Ihr Mann aber nahm ihre Hand und zog sie mit sich. Kabaji trat nun wieder in Erscheinung und schob Atobe hinter her. "Kabaji wartet...", meinte er nur und gab Atobe einen letzten Schubs. "Hö?" Atobe wusste nicht ganz, was der Koloss wollte. Doch da erwischte ihn auch schon Himikos Hand, die ihn einfach am Ärmel mit sich zog. Atobe war wirklich verwirrt, denn eigentlich hatte er ja hier nichts zu suchen. Doch die Stimmung in dem Büro schien so drückend und ernst, dass selbst ein Atobe Keigo es nicht wagte, etwas zu sagen. Er setzte sich still an die Seite und beobachtete Yuushis Eltern. Seinen Vater sah er heute zum ersten Mal und stellte fest, dass er Yuushi extrem ähnlich sah. "Also, sagen Sie mir, was mit meinem Sohn geschehen ist", murrte Yuushis Vater und drückte die Hand seiner Frau. Der Arzt räusperte sich etwas. Eltern so etwas mitzuteilen war niemals einfach. "Nun, ich will ehrlich sein, die Verletzungen ihres Sohnes sind äußerst massiv, was nur von einem unvorstellbar gewaltsamen Akt herrühren kann. Er wird zur Zeit operiert, um auch die inneren Blutungen zu stoppen. Zu den körperlichen Verletzungen werden aber besonders auch noch die seelischen Qualen hinzu kommen, denn die Misshandlung wurde nicht von irgend jemandem verübt, sondern von einer Vertrauensperson, was besonders schwerwiegend sein dürfte." "Was genau ist geschehen", fragte Yuushis Vater Kamio nun leise. "Nun, es sieht aus, als sei er mehrmals von einem Erwachsenen vergewaltigt worden, er hat auch ältere Verletzungen, die darauf hinweisen." "Mehrmals...", murmelte Kamio und musste seine Frau festhalten. "Wie lange geht das schon so? Wie alt sind die Verletzungen?" "Ein paar Tage sicher, wenn nicht Wochen." Kamio standen nun selber die Tränen in den Augen. "Wie lange wird die Operation noch dauern?" "Voraussichtlich noch etwa zwanzig Minuten", meinte der Mann nach einem Blick auf die Uhr. "Dann wird er in den Aufwachraum gebracht und anschließend auf ein Zimmer." "Können wir ihn dann sehen?" "Hai, natürlich." "Wir möchten, dass er so bald er wieder gesund ist eine Therapie macht." "So bald er dazu fähig ist, wird eine Psychologin ohnehin mit ihm reden." Kamio nickte und sah zu seiner Frau. "Willst du noch etwas wissen, Darling?" "Wird... wird er wieder ganz gesund werden? Ich mein... wird er später keine Probleme mehr damit haben... körperlich?" Atobe hielt nun die Luft an, das war auch etwas, was er unbedingt wissen wollte. "Nach dem Stand der heutigen Medizin sollte das der Fall sein. Es wird allerdings einige Wochen in Anspruch nehmen." Die beiden nickten und hofften, dass ihr Sohn alles gut überstehen würde. "Was er nun besonders braucht ist Liebe, aber keine erdrückende", warnte der Arzt Himiko vor, da Mütter dazu neigten zu übertreiben. "Und natürlich viel Zeit und Geduld." "Wir werden darauf achten und ihn nicht bedrängen." Damit sah Kamio nach hinten zu Atobe. "Das gilt auch für dich und das Team, lasst ihm Zeit, bedrängt ihn nicht!" Atobe nickte nur und senkte dann den Blick. "Ich werde mich vorerst zurückhalten." "Aber schneidet ihn nicht. Das wäre das Schlimmste. Missbrauchsopfer fühlen sich meist schon schuldig und wenn man sie meidet, verstärkt sich dieses Gefühl noch." Atobe seufzte. Er sollte Yuushi nicht bedrängen, aber ihn auch nicht schneiden, wie sollte das funktionieren, wenn er ihn nicht sehen durfte? Doch er durfte ihn sehen, wenn auch erst eine Stunde später und nach Himiko und Kamio. Die Eltern hatten das Zimmer ihres Sohnes verlassen und Himiko lächelte Atobe aufmunternd zu. "Geh nur hinein, aber erwarte nicht zuviel." Atobe nickte, dann betrat er leise das Zimmer. Wie in einer dieser Krankenhausserien kam es Atobe vor. Das weiße Zimmer mit dem Bett in der Mitte und all den Apparaten drum herum. Nur Yuushis blauschwarze Haare hoben sich deutlich von dem weißen Bettzeug ab, während sein Gesicht fast genauso blass war. Atobe trat näher an ihn heran und seufzte dann leise. "Yuu-chan, es tut mir so Leid...", flüsterte er. "Ich hab versprochen auf dich aufzupassen." Schwach nur zogen sich Oshitaris Augenbrauen zusammen. Atobe hatte angenommen der Jüngere würde schlafen, doch scheinbar war er wach und bekam mit, was um ihn herum vorging. Atobe setzte sich auf einen der Besucherstühle neben dem Bett und griff zaghaft nach der Hand seines Freundes. Kaum merklich legten sich Yuushis Finger um seine und scheinbar unter Anstrengung öffneten sich seine Augen etwas, um Atobe ansehen zu können. "Yuu-chan?", fragte Atobe leise und beugte sich vor, um ihn anzusehen. "Kei... -chan...", kam es leise als Antwort von Yuushi, der sich fühlte, als wäre alles um ihn herum dick in Watte eingepackt. "Ja, ich bin hier... shht, ruh dich aus, du musst dich schonen..." "Kei-chan... gomen ich... ich konnte... konnte es dir nicht... nicht sagen." Atobe gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich verstehe dich, nun ist es vorbei, er wird dir nie wieder etwas tun, er kommt nicht mal mehr in deine Nähe." "Und... und du...? Bleibst du... bei mir?" "Solange ich darf ja, ich werd dich nicht verlassen." Atobe küsste ihn auf die Hand. "Ich hab dich so lieb Yuu-chan..." Das war das erste Mal, das Atobe so was sagte und es klang komisch aus seinem Mund. Doch scheinbar war es Balsam für Oshitari und er lächelte sogar schwach. "Ich dich auch Kei-chan...." "Wir müssen nun am Wochenende wohl ohne dich antreten", versuchte Atobe die Stimmung etwas zu lockern. "Hmm.... Hiyoshi ist gut drauf... lass ihn Single 1 spielen..." "Und wen im Doppel mit Gakuto?", fragte Atobe leise. "Du...", hauchte Yuushi nur noch, dann schienen ihn seine Kräfte zu verlassen und er sank wieder ganz zurück ins Kissen. Atobe schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Er wusste nicht, ob er gehen oder bleiben sollte, denn egal was er tat, es war nicht richtig. Doch noch immer hielt er Yuushis Hand und der schien nicht bereit zu sein loszulassen. Also blieb er einfach bei ihm sitzen und wartete ab. Warten war etwas, was er in den nächsten Tagen viel und oft musste. Aber er musste sich trotzdem nebenher auch um sein Team kümmern. Dank der Verbindungen seines Vaters wurde er auch auf dem Laufenden gehalten, was mit ihrem ehemaligen Kantoku passierte. Atobe pendelte also zwischen dem Krankenhaus, der Schule, dem Tennisteam und seiner Familie hin und her und bald merkte man ihm an, wie sehr es ihn stresste. Das Turnier, welches am Wochenende stattfand gewannen sie zwar, nicht zuletzt wegen Yuushis Empfehlungen wen er wo einsetzen sollte, doch danach war Atobe einfach nur noch müde. Er gönnte sich aber keine Erholung, sondern fuhr direkt danach wieder ins Hospital. Heute sollte Yuushi das erste Mal das Bett wieder verlassen, doch als Atobe eintrat, saß er noch immer auf der Bettkante und schien auf ihn zu warten, auch wenn seine Mutter, die Krankenschwester und die Physiotherapeutin ihn zu animieren versuchten aufzustehen. Atobe betrat das Zimmer und sah ihn fragend an. "Kei-chan...", strahlte Yuushi sofort. "Oi, was machst du denn noch im Bett? Ich dachte du fällst mir gleich in die Arme", murmelte er leise. Dessen bedurfte es keiner zweiten Aufforderung mehr. Kaum das die Tür zu war, stand Yuushi auch schon und stakste etwas unbeholfen auf Atobe zu. Seine Mutter beobachtete ihn nervös, die Krankenschwester stand an seiner Seite und die Physiotherapeutin war bereit ihn notfalls abzufangen und gab Anweisungen. Atobe lächelte ihm entgegen. "Du machst das toll." Die Erwachsenen schienen erstaunt, mit wie viel Elan Oshitari plötzlich bei der Sache war. So recht verstanden sie die Verbindung zwischen den beiden Jungen nicht, für die im Moment aber nur der jeweils andere zu existieren schien. Für Yuushis Mutter jedoch war das auch unbedeutend. Sie sah nur, dass ihr Sohn offenbar sehr an dem anderen hing und sich in dessen Gegenwart immer schneller erholte. Dann aber geriet er doch ins Wanken, was wiederum einen schmerzhaften Blitz durch seinen Körper jagte. Sofort fing Atobe ihn auf und nahm ihn auf die Arme. "Nicht überfordern, mein Kleiner." Yuushi sah ihn überrascht an. Als 'Kleiner' hatte ihn schon lange keiner mehr bezeichnet. Trotzdem genoss er es so gehalten zu werden und irgendwie hatte Atobe das Gefühl, auch schon mal mehr Gewicht getragen zu haben, als jetzt gerade. "Willst du es noch mal probieren, oder wieder ins Bett?" "Noch mal... kurz versuchen." "Okay." Atobe setzte ihn wieder vorsichtig ab. Sofort ruderte Yuushi erst mal kurz, fand dann aber sein Gleichgewicht wieder und dackelte vorsichtig los. Atobe lächelte ihm hinterher. "Du machst das wunderbar", lobte ihn auch seine Mutter und Yuushi schlurfte kreuz und quer durchs Zimmer. Auch die Physiotherapeutin war begeistert und schickte die Krankenschwester heraus. "Sehr gut Yuushi-kun, aber nicht übertreiben." "Zum Bett schaff ich's noch", meinte Oshitari, als man ihm helfen wollte. "Wirklich?", fragte Atobe musternd. "Ja, warte nur auf mich..." Und wirklich kehrte Yuushi selbstständig um und lief dann langsam, Schritt für Schritt auf Atobe zu. Atobe klatschte. "Toll machst du das." Dann streckte er die Arme nach ihm aus. Als er nah genug heran war, griff Yuushi nach seinen Händen und zog sich dann langsam zu ihm heran. In dem Moment war es ihm herzlich egal, was die anwesenden Erwachsenen davon dachten. Doch seine Mutter kam eben zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange und sah kurz zu Atobe, bevor sie ging und auch die Physiotherapeutin verließ den Raum mit dem Spruch: "Gleich aber ab ins Bett." Hosted by Animexx e.V. 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