Werewolf II von Rejah (Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]) ================================================================================ Kapitel 12: Anfang einer Vereinigung ------------------------------------ Omfg, dieses Kapitel ist wirklich so extrem kitschig! Viel Spaß .___. Kapitel XII : Anfang einer Vereinigung Remus wusste nicht mehr, was er tun sollte. Einerseits war er zutiefst von Sirius’ Worten verletzt, andererseits spürte er die ihm nur allzu bekannte Sehnsucht ihn zu umarmen. Doch er war sich nicht sicher, ob er sie nicht auch ein zweites Mal abwehren würde. Remus war feige geworden. War er früher nicht anders gewesen? Hatte er nicht Mut bewiesen, indem er Sirius seine Gefühle offenbarte oder auch mal Streit mit ihm anfing? Wieso konnte er dieses Risiko nicht eingehen? Er hatte Angst verletzt zu werden. Über die Jahre hinweg war er einsam gewesen und diese Einsamkeit hatte sich mehr und mehr in sein Herz gefressen und ihn unsicher gemacht. Wie sollte er da noch einen Neuanfang wagen können, geschweige denn, dass er sich traute auch nur einen Schritt in die von ihm angestrebte Richtung zu unternehmen. Und was war mit Sirius? Dachte er vielleicht gar nicht an all das, was ihn so aufwühlte? War er ihm egal? Remus merkte, dass er sich langsam in seine Emotionen reinsteigerte und in ihnen zu versinken drohte; seine Finger krallten sich fester in den harten Stoff. “Sirius, ich …” Er erschrak, als er sich selbst hörte. Das Zuschnüren seiner Kehle hatte ihm beinahe die Stimme geraubt, sie hörte sich in seinen Ohren auf einmal viel zu schwach an, als dass er sie weiterhin benutzen könnte. Ratlos starrte er Sirius an, welcher ihn ebenfalls ansah, als hätte er ihn noch nie gesehen: Seine hellen Augen waren weit aufgerissen, sein Gesicht verzerrt, der Mund stand leicht offen. Remus wagte es kaum zu atmen, fürchtete sich davor, den Moment, den er zwölf lange Jahre lang herbeigesehnt hatte durch eine voreilige Handlung zu beenden. Er schluckte. Und auf einmal war das Eis gebrochen; Sirius zog Remus beinahe harsch an sich heran, Remus stolperte einen halben Schritt vorwärts, drückte sich an ihn und atmete wieder, sog alles was er wahrnehmen konnte in sich hinein, als wollte er nicht Luft, sondern ihn, Sirius, einatmen, als wäre es nur das, was er zum Leben bräuchte. Und es war so; er brauchte nichts weiter, ohne ihn war er nichts. Er wusste endlich, warum er ihm immer gefehlt hatte: All die Jahre war er tot gewesen, ein lebloses Stück Fleisch, auf der Suche nach einer Seele, die er irgendwann mal verloren hatte. Und er hatte ihn wieder gefunden. Sie hatten sich wieder gefunden. Das Wie und Wo war ihm vorerst egal, für ihn zählte nur dieser Augenblick und er betete zu wem auch immer, dass dieser nie aufhören möge. Sirius roch anders als früher. Damals hatte er ihn immer an ein warmes Kaminfeuer erinnert und seltsamerweise auch an Wintergras. Jetzt kam ihm düsterer Rauch in den Sinn, kalte, einsame Nächte und noch vieles mehr in dieser Richtung. Doch es störte ihn nicht, er hatte keine Angst, er machte sich höchstens Sorgen. Tief einatmend zog er ihn noch fester an sich. “Es tut mir Leid.” nuschelte Remus irgendwann in Sirius’ Mantel. “Ich denke, das könnten wir beide sagen.” meinte dieser nur, dann schwiegen sie wieder. Strähnige Haare kitzelten ihn an der Wange und ließen ihn seine Augen zusammenkneifen, damit sie ihn nicht stachen. Er hätte ewig so dastehen können, alleine mit Sirius, doch er spürte bereits in seinen Beinen, dass er dafür noch zu erschöpft war. Auch Sirius schien sich dessen bewusst zu werden, denn plötzlich rückte er ihn wieder leicht von sich ab, die Hände auf seinen Schultern und hielt ihn so auf Abstand. Kein Lächeln war auf seinem Gesicht erschienen, ebenso wenig wie auf Remus’. Sie beide waren dazu nicht fähig, auch kam es Remus falsch vor, dies jetzt zu tun. Die Situation war einfach zu traurig um lächeln zu können. “Sirius, ich-” “Moony, sei still.” Dass es die Worte waren, mit denen er ihn eben noch so verletzt hatte, schmerzte Remus ein wenig, doch diesmal sprach er sie nicht kalt, sondern mit unglaublicher Sanftheit aus. Sanftheit, wie er sie nur von Sirius gekannt hatte. Immer noch kannte. Wenigstens das war ihm also geblieben. Er spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen und das ärgerte ihn. Kaum sahen sie sich wieder, heulte er. Was würde Sirius von ihm denken? Er konnte doch nicht als erwachsener Mann- “Moony, liebst du mich?” Erschrocken hielt er in seinen Gedanken inne, wischte sich die Tränen aus den Augen, die an seiner Wange hinunter zu laufen drohten. Sirius sah ihn ernst an, nur der leicht gequälte Ausdruck auf seinem Gesicht zeigte ihm, dass auch er es nicht auf die leichte Schulter nahm. Fast hätte Remus ‘Ja, natürlich!‘ geantwortet, doch gerade als er den Mund geöffnet hatte, schloss er ihn wieder, denn auf einmal kroch dieselbe Unsicherheit in ihm hoch wie am Tag zuvor, als er zwischen Sirius und Peter entscheiden musste. Und er wurde sich mit Schrecken bewusst, dass er die Antwort auf diese Frage nicht kannte. “Du musst nicht antworten.” Jetzt lächelte Sirius wieder. “Lass dir Zeit, ich bin mir selber nicht ganz so sicher.” Diese seine Worte trafen Remus tief, es stach ihn in seiner Brust und er versuchte mit Macht, seine brennenden Augen vor der Verselbstständigung zurückzuhalten, was ihm gerade noch so gelang. Remus seufzte. “Ich … Ich denke …” Er musste allen Mut, den er aufzubringen hatte, sammeln, um folgende Worte sagen zu können, die Worte, die er für die Wahrheit hielt: “Es kann sein, dass meine Liebe zu dir … na ja, wie soll ich sagen?” Er lachte leise und verlegen, sah ihm nicht in die Augen. Sirius nahm seine rechte Hand von seiner Schulter und hob mit spitzen Fingern sein Kinn hoch, in seine Augenhöhe, damit er ihn ansehen konnte. “Sag’s einfach, ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen.” “Wirklich?” Remus lachte. Es war schön, mit Sirius so beinahe befreit reden zu können. Beinahe hätte er nachgegeben und sich in ihre gemeinsame Schulzeit hineinversetzt gefühlt. Trotzdem fiel es ihm schwer, ihm so lange in die Augen zu sehen. “Also …” startete er etwas befangen einen neuen Versuch. “Ich denke …”, er schluckte, als Sirius ihn intensiver anzusehen schien, “… also … wahrscheinlich … hat meine Liebe ein wenig … na ja, nachgelassen …” sagte er immer leiser werdend. “Ich meine, wir haben uns lange - sehr lange - nicht mehr gesehen und … na ja, ich will nicht sagen, ich hätte mich nicht nach anderen … du weißt schon …” “Männern? Oder bist du wieder auf Frauen umgesprungen?” Remus hustete, als Sirius so locker über seine Orientierung sprach. “Ja.” bestätigte er Sirius’ Vermutung. “Aber es war wirklich niemand dabei … den … den …” Er stockte; was er vorgehabt hatte zu sagen, klang in seinen Augen wie zweitklassiger Kitsch aus einem drittklassigen Film. “… den du so sehr geliebt hast wie mich?” fragte Sirius, lächelnd und mit hochgezogener Augenbraue. Remus errötete. “Ja.” wisperte er. “Ich hoffe, du denkst jetzt nicht wegen den anderen irgendwie schlecht von mir, ich meine, es waren immerhin zwölf Jahre und ich-” “Ist ja schon gut!” Sirius hob abwehrend die Hände. “Ich glaube auch nicht, dass ich keusch geblieben wäre, wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte …” Gegen Ende wurde seine Stimme wieder leiser, er wusste, dass er unbeabsichtigt etwas Heikles angesprochen hatte. Oder wollte er ihr Gespräch nur wieder auf das eigentliche Thema lenken? Remus wusste es nicht. Endlich brach Sirius den Blickkontakt ab, er nahm die Hände von seinen Schultern und ließ sich beinahe erschöpft wirkend auf den Boden sinken; kleine Staubwölkchen wirbelten auf, als Remus sich neben ihn setzte, die Hände im Schoß gefaltet. Sirius hatte die Augen beinahe geschlossen, blau blinzelten sie durch den schmalen Schlitz, den er ihnen noch zum Sehen gelassen hatte, doch es schien, als würde er nichts von seiner Umgebung wahrnehmen. “Tatze?” Sirius schrak hoch, als Remus es wagte, seine Spitznamen endlich auszusprechen. Er lächelte melancholisch. “Es tut gut das zu hören.” sagte er, dann seufzte er herzerweichend. “Verdammt!” fluchte er vor sich hin. “Ich dachte, ich hätte ihn endlich gefangen und jetzt ist er wieder entwischt. Ich hätte den Vollmond beachten müssen!” schalt er sich selbst, doch Remus kam sich wie der Schuldige vor. War er es nicht gewesen, der ihn aufgehalten hatte, das zu tun, wonach er gestrebt hatte, nur, weil es an der Zeit gewesen war sich zu verwandeln? “Tut mir Leid …” Seine Stimme war kaum hörbar, doch gerade noch so laut, dass Sirius ihn verstehen konnte. Dieser drehte sich überrascht wieder in seine Richtung. “Hm? Wofür denn?” fragte er. Remus wagte es nicht, ihn anzusehen. “Dass ich dir im Weg gestanden habe. Wegen Peter.” Er fühlte sich schrecklich, schrecklich nutzlos. Ein undefinierbares Geräusch ließ ihn dennoch aufblicken. Sirius sah plötzlich sehr ernst und sehr konzentriert aus, doch sein Blick hatte auch etwas Weiches. “Hör zu, Remus.” sagte er in einem Tonfall, den er wirklich noch nie von ihm gehört hatte. “Egal, was passiert, egal, was zwischen uns passiert ist”, er stockte, suchte nach passenden Worten, “du stehst mir nie im Weg.” Und mit diesen Worten packte er Remus Arm, zog ihn so zu sich und küsste ihn mit geschlossenen Augen. Hosted by Animexx e.V. 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