Werewolf II von Rejah (Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]) ================================================================================ Kapitel 9: Die Heulende Hütte ----------------------------- Huhu *wink* Hier habt ihr endlich das lang ersehnte Kapitel, in dem ... Ja, was wohl? *höhö* Viel Spaß! -^.^- Kapitel IX : Die Heulende Hütte Der Gang, der unter der Weide hindurch führte, war stockduster. An manchen Ecken knisterte es, als wäre er nicht allein in der Dunkelheit und es fröstelte ihn unwillkürlich. Remus schlang die Arme um seinen Körper und schalt sich einen Dummkopf, dass er keinen Umhang angezogen hatte. Es war still. Weder von draußen noch von drinnen, dort, wo der Tunnel hinführte, konnte er auch nur das geringste Geräusch vernehmen. Es war, als befände er sich in einem Grab. Das Einzige, was die Stille unterbrach, waren seine eigenen Schritte, die beinahe hastig über den feuchten Boden liefen und immer wieder in den Morast, der zeigte, dass hier schon lange niemand mehr regelmäßig herkam, einzusinken drohten. Vor ihm tauchte eine Tür auf. Es war dieselbe, wie damals auch. Als er sie öffnete, konnte er leise Stimmen von drinnen hören, deren genauen Wortlaut er jedoch nicht entziffern konnte, auch nicht, als er die Ohren spitzte. Er wollte gerade weitergehen, als ein Ruf von oben ertönte. “Nein, das tust du nicht!” Es war Harry, der geschrieen hatte, wenn er sich nicht irrte. Es knallte, dann kehrte wieder Ruhe ein. Der Schweiß rann Remus von der Stirn. Was ging da oben vor? War es wirklich, wie er gedacht hatte, Sirius, der sich dort befand? Er entschloss sich binnen Sekundenbruchteilen, dass er keine Zeit dazu hatte, jetzt darüber nachzudenken und steuerte die wahrscheinlich schon morsche Treppe an, deren Geländer nur noch zur Hälfte da war. “Wir sind hier oben!” hörte er eine Mädchenstimme. “Sirius Black - schnell!” Sein Herz pochte und sein Blut rauschte in seinen Ohren, als er diesen Namen hörte. Gleich würden sie sich gegenüber stehen, nach so vielen Jahren. Noch bevor er die Tür überhaupt erreicht hatte, ließ er sie schon mit einem Schwung seines Zauberstabes aufschwingen und stürmte hinein, den Stab immer noch erhoben. Er dachte nicht weiter darüber nach, was er tat, sondern entwaffnete sie alle vorsorglich und fing die Zauberstäbe der anderen geschickt auf. Dann sah er ihn. Sirius. Er sah schrecklich aus. Seine Haare hingen ihm schlaff und dreckig ins Gesicht, die bleiche Haut spannte um die Knochen und seine Augen lagen tief aber glänzend in den Höhlen. Sirius starrte zurück, sein Mund stand leicht offen. Dann kehrte Remus in die Realität zurück, er bemerkte erst jetzt Harry, der halb auf Sirius lag und seine Hände an seiner Kehle hatte. Der Anblick schnitt ihm ins Herz. “Remus?” Seine Stimme erschreckte ihn nur noch mehr, denn es kam nicht mehr als ein heiseres Krächzen aus seiner Kehle, als sich ein kaum sichtbares Lächeln in seinem Gesicht bildete. “Lange nicht mehr gesehen, Kumpel.” Remus konnte es nicht fassen. Er sprach ihn an, als sei er gerade eben aus einem erholsamen Urlaub wiedergekommen und habe nicht sein halbes Leben in Azkaban verbracht. Remus sah, wie Harry, Hermine und der anscheinend verletzte Ron seltsame Blicke austauschten. Er wagte es nicht, Sirius direkt anzusprechen, oder ihn gar weiterhin anzusehen, sondern senkte den Kopf und schwieg. Hermine war es schließlich, die das Schweigen brach. “Professor Lupin?” Er sah auf. “Sie kennen ihn, nicht wahr?” fragte sie und zeigte dabei auf Sirius, doch es lag nichts Fragendes in ihrer Stimme. Seine Augen huschten hin und her; zwischen Harry, der ihn mit geweiteten Augen anstarrte, Ron, der auf dem staubigen Bett lag - dem Bett, an dem so einige Erinnerungen geknüpft waren, wie er mit Schamesröte im Gesicht feststellte - , Hermine, die ihn unverwandt ansah und zu guter Letzt Sirius, dessen Blick etwas Flehendes angenommen hatte. Ganz so, als wolle er sagen: Verleugne mich nicht. Remus resignierte. “Ja.” gestand er leise und sah aus dem Augenwinkel, wie Sirius’ Schultern hinuntersackten, als habe er nur auf diese Aussage gewartet. “Sirius …” wisperte er dann endlich, als die Stille zu stark auf ihm drückte. Doch dieser sah ihn nicht an, denn seine Augen waren zu Ron geschweift. “Deine Ratte.” sagte er. “Gib sie mir.” Verständlicherweise schaute Ron verwirrt in die Runde. “M-Meine Ratte? Was wollen Sie mit meiner Ratte?” “Das ist keine Ratte, verdammt!” In Remus zog sich alles zusammen. Konnte es etwa sein? “Sirius!” Er sah auf. “Sirius … kannst … ist … ist das Peter?” Sirius sah ihn an, mit seinen dunkeln Augen und als er zurückblickte, wusste er, dass es so war. Dass er all die Jahre lang das Falsche geglaubt hatte. Dass er dem Ministerium mehr vertraut hatte als seinem Freund. “Es tut mir Leid …” sagte er mit gesenktem Kopf. Er konnte es im Moment nicht ertragen, ihm in die Augen zu sehen. Zu groß war die Angst, dort etwas wie Enttäuschung zu sehen. Oder möglicherweise sogar Hass? Sirius antwortete nicht. Er hatte sich wieder Ron zugewandt und ging einen Schritt auf diesen zu. Ron, der auf dem Bett lag, stieß sich mit beiden Händen ab, um von ihm weg zu kriechen, hisste dabei jedoch schmerzerfüllt auf. Sein Bein schien gebrochen zu sein. Doch Sirius war Rons offensichtliche Angst egal; er beugte sich über den Jungen und hielt seine Hände mit seiner eigenen Rechten fest, während die Linke in seine Brusttasche fasste, um von dort eine quiekende, zerzaust aussehende Ratte hervorzuholen, die sich wie wild in seinen Fingern wand. Dann ließ er Ron wieder los, der sich die Handgelenke rieb. Sirius war bei solchen Sachen nie besonders sanft gewesen, allerdings auch nie so brutal, dass es wehtat, erinnerte sich Remus. Menschen konnten sich verändern. “Schau her.” forderte Sirius ihn auf und hielt ihm die Ratte unter die Nase. Die plötzliche Nähe seiner Finger ließ sein Herz schneller schlagen - er hätte sich dafür am liebsten wie ein Hauself selbst bestraft. “Siehst du’s?” wurde er nach einer Weile gefragt. Er sah es keineswegs; all seine Gedankenwege waren so sehr auf die Person vor ihm gerichtet, dass kein Platz mehr für andere Überlegungen blieb. Jetzt wurde er jedoch aus seinen Träumen gerissen. “Ihm fehlt ein Zeh. Genauer gesagt, ein Finger. Der Finger, den sie damals gefunden haben.” klärte Sirius ihn im kalten Tonfall auf, sodass es Remus Schauer über den Rücken jagte. “Das …” fing er an. Das war der Beweis, dass Peter lebte. Dass er auf eine Lüge hereingefallen war. “Ja, das!” fauchte Sirius ihn an. “Du hast mir auch nicht geglaubt, oder? Sonst hättest du dich ja wohl in den ganzen Jahren mal blicken lassen!” In Remus machten sich Schuldgefühle breit, trotzdem versuchte er sich zu verteidigen. “Ich - du hast ja keine Ahnung! S-Sie lassen nicht einfach jeden rein, glaub mir, ich habe es versucht!” Und das hatte er tatsächlich, sogar mehrmals, doch sein Antrag wurde jedes einzelne Mal wieder zurückgewiesen, ohne dass man ihm ein einziges Mal einen Grund dafür genannt hatte. Allerdings hatte er ihn immer zur Rede stellen wollen. “Ich hab keine Ahnung? Hast du eine Ahnung, wie es ist, zwölf - zwölf! - Jahre lang in diesem kleinen, stinkenden Loch zu hausen, umgeben von Dementoren, die dir wirklich alles nehmen, was dir noch geblieben ist? Hast du sie?” Sirius hatte sich in Rage geredet; und jetzt, wo er so wütend vor ihm stand, erkannte Remus vollends, was er durchgemacht haben musste, wie ausgezehrt er war, wie bleich und leblos sein Erscheinungsbild. Remus wünschte sich, er könnte die Zeit zurückdrehen. Langsam senkte er den Kopf. Nicht nur, weil er sich vor all ihnen schämte, sondern auch, weil er nicht wollte, dass Sirius sah, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. “Ich werde jetzt beenden, wofür ich angeklagt wurde.” Sirius’ Stimme war leise und an niemanden gerichtet, es klang mehr wie ein Gebet als eine Aussage. Ich werde es beenden und danach soll alles gut sein. Sirius hielt die zappelnde Ratte fest und streckte seine Hand in Remus’ Richtung. “Gib mir einen Zauberstab.” sagte er. Remus zögerte nur kurz, bevor er wahllos einen der Zauberstäbe nahm und ihn ihm in die Hand drücken wollte. “Halt!” Er hatte die drei Kinder ganz vergessen. Harry war es gewesen, der dazwischengerufen hatte und sich jetzt zwischen Sirius und ihn stellte. “Sie - Sie wollen doch nicht etwa gemeinsame Sache mit ihm machen, oder?” “Krätze!” flehte Ron heiser. “Lasst ihn in Ruhe! Gebt ihn mir wieder!” Doch Krätze hatte wohl ganz andere Pläne, denn auf einmal war von Sirius ein Aufschrei zu hören und als sich alle nach ihm umdrehten, sahen sie, wie die Ratte gerade zu Boden fiel, einen blutigen Biss hinterlassend. “Haltet ihn auf!” Sirius’ Augen hatten sich unnatürlich geweitet, doch er schien unfähig sich zu bewegen. Remus, der immer noch den Zauberstab in der Hand hielt, tat das Einzige, was ihm gerade einfiel, richtete den Stab auf das davonlaufende Tier und haspelte einen Spruch. Ein gelber Strahl zischte aus dessen Spitze und traf Krätze, welcher sofort erstarrte - und dann auf einmal seine Form zu verändern begann. ~~~~~*~~~~~ Da ich auf Rechtschreibfehler hingewiesen wurde, habe ich diese soweit ich sie gefunden habe verbessert. Gomen nasai! ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)