La haine de l'amour von Leuchtender_Mond ([dt.: Der Hass der Liebe]) ================================================================================ Prolog: Vom Wollen und Müssen ----------------------------- Vor dreitausend Jahren in Askalon: Hastige Schritte hallten durch den großen Palastbau. Der Junge, der in dem großem Gemach stand und ungeduldig darauf wartete, dass die Sklaven ihn fertig eingekleidet hatten hörte, wie sie sich seiner Tür näherten. Der Junge seufzte. Wer würde es wohl sein? Seine aufgelöste Mutter, der die Tränen über die Wangen liefen? Oder sein Vater, der mit ernstem Gesicht und nur die Augen voll verborgener Trauer nach seinem Sohn sehen kam? Dem Sohn, den sie nun zum letzten mal würden sehen können, den sie heute verloren. Der junge Prinz seufzte innerlich. Er war erst fünf Jahre alt, er verstand nicht, was das alles sollte. Er sollte fort, fort von seiner Heimat und fort von den Menschen, die er liebte. Warum nur? Irgendein Ägypter hatte es so verlangt. Sonst würde Schlimmes geschehen. Seine Eltern hatten ihm erzählt, dass er das gesagt hatte. Yuugi verstand sie nicht. Warum sollte er das Land, das er so liebte, und das er, als Kronprinz, einmal würde regieren sollen, nun verlassen, auf so schmähliche Art? In Ketten.... Sie führten nun schon so lange Krieg gegen die Ägypter, sie kämpften schon so lange für ihre Freiheit. Ägypten hatte schon immer Interesse an Askalon und den anderen fünf Städten des Philister – Bundes gehabt. Natürlich war das Interesse an Askalon besonders groß, es war ja immerhin eine Hafenstadt, und halbägyptisch ohnehin. Man musste nur aus dem Fenster des Palastes sehen, um die ägyptischen Einflüsse auf die Stadt zu sehen. Da war der große Tempel, der einer ägyptischen Gottheit – sein Vater sagte, der Gott hieße Ptah, und er sagte es voller Abscheu – der aussah, wie ein normaler Mensch. Die Ägypter beteten zu ihm. Weil er die Welt erschaffen hatte, sagten sie. Wie dumm! Jeder wusste, dass Derketo, die Göttin des hohen Himmels, alles in Händen hielt. Die Ägypter waren schon ein seltsames Volk – und ein grausames. Seit sie vor gut hundert Jahren die Philister in der Schlacht von Kadesch besiegt hatten, waren sie die hiesigen Machthaber. Natürlich hatten die Philister sich nicht einfach so in ihr Schicksal ergeben, viel zu Stolz war ihr Gemüt, viel zu stark und unbrechbar ihr Wille. Und so kam es zu immer wieder neuen Aufständen und Scharmützeln gegen die neuen Herren der fünf Städte. Doch nachdem der letzte Aufstand so viele Opfer gekostet hatte, hatte der Herrscher im fernen Land der glühenden Sonne beschlossen, es müsse etwas unternommen werde. Und darum sollte er fort von allem was ihm lieb und teuer war. Er sollte nach Ägypten, in das Land, dass er so hasste. Er sollte dort leben am Hof des – wie nannten sie sich doch gleich? – Pharao! Ja, das war der Titel, mit dem sie sich bedachten. Komischer Name.... Die Tür zu seinem Gemach schwang auf, seine Eltern kamen herein, beide diese unglaubliche Trauer in den Augen. Wann würden sie sich das nächste mal wiedersehen? Seine Mutter fiel ihrem Sohn um den Hals, die Tränen tropften auf das Gewand des Jungen. Sein Vater, bemüht seine Gefühle im Zaum zu halten, legte ihm nur die Hand auf die Schulter, aber auch seine Augen schimmerten feucht. Schwach erwiderte der Junge die Gesten. Die Situation überforderte ihn ein wenig. Sein Vater räusperte sich unbehaglich:„Es wird Zeit...“ Es war offensichtlich, dass er es genauso wenig hatte sagen wie wahrhaben wollen. Dennoch – es führte kein Weg daran vorbei. Es war ja auch irgendwo richtig – er wollte seinem Land ja helfen – nur, dass das bedeutete, dass er es verlassen musste. Und das wiederum wollte er nicht. Aber er muss. Weil es sein Land sonst bald nicht mehr geben würde. Oh, wie sehr er die Ägypter hasste. Schwerem Herzens verabschiedete er sich von seinen Eltern und machte sich auf den Weg, in ein Land, in dem irgendwo ein grausamer Pharao befohlen hatte, dass alle, die er liebte, von nun an von ihm getrennt sein würden. Er hasste Ägypten, er hasste den Pharao und vor allem hasste er sich selbst, weil er, obwohl Kronprinz, so machtlos, so ausgeliefert war. Sie, die Ägypter, konnten machen was sie wollten, oder? Sie, die Philister, waren ihrer Willkür ausgeliefert. Wollte denn niemand kämpfen? Die Wachen des Pharao erwarteten ihn draußen, sie würden ihn nach Tanis, der Hauptstadt Ägyptens’ bringen. Dort würde der Pharao sein. Und bald auch er. Allein. In schnellem Galopp verließen sie die Stadt – ,Askalon, wann sehe ich dich wieder?’ – und machten sich auf den Weg nach Ägypten. To be continued Kapitel 1: Verlangen und Sehnsucht ---------------------------------- Vorwort: Hallöle, nur kurz, bevors gleich losgeht, zur Erklärung: Alles, was in eckigen Klammmern steht, sind meist Erklärungen zu ägyptischen Worten und Bräuchen (ich fand Fussnoten schon immer so kompliziert...) oder meine Kommentare zu etwas, aber das eher selten, meist Erklärungen.... Okay, dann hoffe ich, es gefällt euch und viel Spaß: 11 Jahre später in Tanis, Ägypten: Gelangweilt starrte der Kronprinz Ägyptens aus dem Fenster. Was interessierten ihn die Probleme des einfachen Volkes? Sollten sie sich doch selbst darum kümmern, er würde jetzt viel lieber ausreiten. Atemu seufzte vernehmlich und wandte den Blick wieder Djedchonsiuefanch [Leute, wenn ihr den Namen nicht lesen könnt, ich kann ihn auch weder lesen noch schreiben.. ich kopier ihn mir auch immer nur... *seufzt*] zu, dem Hohepriester des Amun, der für einige Tage aus Theben nach Tanis gekommen war. Atemu mochte ihn nicht. Er war verschlagen und bildete sich sowieso viel zu viel auf seine Stellung ein. Und das auch noch ihm gegenüber! Dabei war er der Kronprinz von Ägypten, Wesir, zweitmächtigster Mann im Land. Und da glaubte so ein kleiner Hohepriester, er sei etwas wert, nur weil er die Stimmen der Götter zu hören vermochte. Es wurde wirklich Zeit, das er von seinem Amt zurücktrat, fand Atemu. Aber Djedchonsiuefanch gefiel seine Stellung viel zu sehr, als das er sie aufgegeben hätte, und da die Macht der Priester immer mehr zunahm, hatte sein Vater, der Pharao von Ober- und Unterägypten nicht die Macht, ihn seines Amtes zu entheben. Was für eine ärgerliche Angelegenheit. Atemu hatte sich ohnehin vorgenommen, sobald er Pharao war – und das würde wohl nicht mehr allzu lange dauern, sein Vater war alt und in letzter Zeit außerdem ziemlich kränkelnd – würde er einfach alle Priester köpfen und ihre Namen auslöschen lassen. Waren sie dann selbst Schuld. Und Punkt. Wiederwillig konzentrierte er sich wieder auf die Unterweisungen Djedchonsiuefanchs’. In einem anderen Teil des Palastes: Nicht nur der Kronprinz Ägyptens’ langweilte sich, dem Kronprinzen aus dem fernen Askalon ging es nicht viel besser. Auch der Blick dieses Jungen schweifte von mal zu mal zum Fenster. Doch er hatte keinen Lehrer, dem er eigentlich hätte zuhören sollen. Er hatte überhaupt niemanden. Einsam hockte er auf dem Balkon seines Zimmers. Von hier hatte er einen herrlichen Blick über die königlichen Gärten, doch das nahm er gar nicht mehr war. Er hatte es schon so oft gesehen. Öfter als alles andere hier, wenn er es genau überdachte. Seit elf Jahren lebte er nun schon am Hofe des Pharao. Elf lange Jahre. Und jeder neue Tag, den er sich abrang, glich einem Wunder. Einem Wunder, dass er noch lebte, und nicht irgendeine Verzweiflungstat begangen hatte. Doch seine Kräfte gingen zu Ende. Er kämpfte mit sich selbst. Doch worum eigentlich? Er war hier, um für die Sicherheit eines Landes zu garantieren, an das er sich so gut wie gar nicht erinnern konnte. Askalon – wie fern war es! Er erinnerte sich kaum, er war ja auch so jung gewesen.... Der Palast, seine Eltern, all das verschwamm in seiner Erinnerung, wie Wasser, das er versuchte, in bloßen Händen zu halten. Zwecklos, sinnlos. Warum? Natürlich, er erfreute sich hier einiger Annehmlichkeiten, aber wenn man bedachte, dass sein ägyptisch mittlerweile besser war als sein persisch... [ühm, sprechen die da überhaupt persisch? Sorry, weiß ich gar nicht.. ^^] Er, Yuugi, Kronprinz von Askalon wusste nicht, ob er überhaupt noch Philister war. Er seufzte und beschloss, etwas gegen seine Langweile zu tun. Also verlies er seine Gemächer, huschte an den Sklaven und Wachen vorbei und fand sich kurze Zeit darauf mal wieder in der Küche wieder. Die Bäcker waren grade mit Brotbacken beschäftigt, und Yuugi setzte sich zu ihnen, sie waren seinen Besuch gewohnt, oft half er ihnen auch. Meine Güte – der Kronprinz von Askalon buk mit einfachen Leuten zusammen Brot [das hier aufgeführte Rezept gab’s so wirklich ;)]für seinen Kerkermeister. Welch Ironie des Schicksals. Aber es war eine Ablenkung. Salz, Mehl und Wasser waren schon gestern vermischt und geknetet worden, die runden, kleinen Brotlaibe, die die Nacht über in der Vorratskammer gestanden hatten bekamen grade mit den Fingerspitzen Ränder eingedellt um dann gebacken zu werden. In einigen der Brote sah Yuugi auch gehackte Datteln – diese also sollten für den Kronprinzen von Kemet [Ägypten] sein. War ja typisch. Nichts war gut genug für ihn, die Sklaven schwitzten und bangten unter seiner Tyrannei, mit Schrecken sah man dem Tag entgegen, an dem er den Horusthron besteigen würde. Er übertraf sogar seinen Vater, Akunumkanon – Cheper – Re, und das wollte schon eine Menge heißen. Yuugi war sehr froh, dass er dem Prinzen Remet-en-Kemets’ [Das Volk der schwarzen Erde, die Ägypter bezeichneten sich selbst so] noch nie gesehen hatte. Er fürchtete ihn auch so schon genug. Was man über ihn berichtete klang überaus grausam, Yuugi sorgte sich manchmal, was aus seinem Land werden würde, wenn dieser brutale Machtbesessene erst einmal den Thron Ägyptens’ besteigen würde. Aber im Grunde genommen – es war ja nicht so, dass sein Land ihm egal wäre, aber – was war Askalon? Wie sah es aus? Wie lebte es sich dort? Yuugi wusste es nicht zu sagen, seine Erinnerung verließ ihn. Er war traurig darüber, natürlich. Aber wie konnte man etwas betrauern, das man nicht kannte? Manchmal fragte Yuugi sich, ob es vielleicht egoistisch sei, was er empfand. Die Bäcker schreckten ihn aus seinen Überlegungen, als sie ihn dezent darauf aufmerksam machten, dass er ihnen grade ziemlich im Wege herumstand. Er stand auf und ging zurück in die Einsamkeit seines Zimmers. Niemand bemerkte den traurigen Blick. Niemand bemerkte die Einsamkeit in seinen Augen. Niemand bemerkte den Kummer in ihm. Niemand bemerkte den Schmerz in seinem Inneren. Niemand bemerkte das Messer, dass er mitgehen ließ. Königliche Gemächer, Atemu: Atemu seufzte erleichtert auf, als die Stunde endlich zuende ging. Was kümmerte ihn Djedchonsiuefanchs’ dummes Geschwätz? Gar nichts! Schnell verließ er den Raum, die Wachen draußen schraken auf und bemühten sich um eine straffe Körperhaltung. Diese dummen Tölpel! Nicht einmal ihre Arbeit konnten sie vernünftig erledigen! Er sollte sie vielleicht köpfen lassen und ihre Köpfe dann zur Schau stellen lassen, als Abschreckung. Ja, der Gedanke gefiel ihm durchaus. Er betrat seine Privatgemächer und ließ sich von der nackten Sklavin [die Sklaven damals waren alle nackt, denkt mir jetzt hier nix falsches!! ;)] einige Früchte darreichen. Dann beorderte er seinen Herold herbei, damit dieser dafür Sorge trug, dass die Wachen umgebracht und ihre Leichen zur Schau gestellt wurden. Er betrachtete die Früchte auf dem Tablett. Datteln, Birnen, Äpfel, Kirschen. Seine Hand wanderte zu den Datteln, genüsslich knabberte er daran herum. Er liebte Datteln. Und Macht. Er hoffte wirklich sehr, dass sein Vater bald stürbe. Er hatte nie wirklich viel für ihn empfunden. Seit seine Mutter bei Atemus’ Geburt verstorben war, hasste sein Vater ihn, weil er seinem einzigen Kind die Schuld am Tod seiner Hauptfrau gab. Atemu hatte er dementsprechend kalt und abweisend behandelt, und dieser hatte Gleiches mit Gleichem vergolten, und von jeher nur Hass und Verachtung für seinen Vater übrig gehabt. Er hoffte, dass er bald stürbe, damit er selbst die Macht übernehmen könne. Er würde anders vorgehen, als sein Vater. Der vermochte doch schon lange nicht mehr, Ägypten angemessen zu regieren. Der Einfluss der Priester, die Kriege, nein, da musste einiges geändert werden. Ägypten brauchte eine harte und kalte Hand. Und er besaß gleich zwei solcher Hände. Er nahm sich eine der Kirschen. Äpfel, Birnen und Kirschen wurden seit neustem auch hier angebaut und natürlich musste Atemu alles haben, was irgendwie auf dem Leid anderer Leute basierte, und die Arbeite, die man hier mit diesen Früchten hatte, war beträchtlich. Ein sadistisches Lächeln lag auf Atemus’ Gesicht, als seine Lippen sanft an der Kirsche knabberten, jede seiner zahlreichen Konkubinen hätte eine Menge darum gegeben, wäre er einmal so sanft zu ihr, wie er nun zu der Kirsche war. Aber Atemu genoss es, seine Konkubinen leiden zu sehen, er liebte ihre Schmerzensschreie, das Blut, das ihre Körper bedeckte, wenn er mit ihnen fertig war. Es war nichts ungewöhnliches, wenn eine von ihnen beim Akt starb, oder Atemu sie hinterher erwürgte, wenn sie ihre Sache nicht ordentlich gemacht hatte. Nun ja, das kümmerte ihn eigentlich nicht. Die Gefühle anderer Menschen hatten ihn noch nie interessiert. Was wichtig war, war er selbst. Und Macht. Sein Wille. Er war der Sohn der Götter. Sein Wille war ihr Wille. Und er wusste das. Und er wusste, dass er sehr bald zu Horus werden würde. [Der Pharao nahm die Stellung des Horus ein, erst im Tod wurde er zu Osiris, und somit zu einem wahren Gott, vorher war er nur der Sohn der Götter, auch, wenn einige Pharaonen den Titel Gott schon zu Lebzeiten beanspruchten.] Sein Vater war schwach. Er würde bald sterben. Atemus sehnte den Tag herbei. Es verlangte ihn nach Macht. Etwas weniger königliche Gemächer, dennoch im Palast: Yuugi stand schon wieder auf dem Balkon, dass Messer aus der Küche fest mit beiden Händen umklammernd. Er wusste weder ein noch aus. Als er hier her gekommen war, da hatte er dieses Land gehasst. Er hatte auch den Pharao gehasst, und seinen Sohn. Er hatte die Wachen und die Sklaven gehasst. Das einfache Volk in den Straßen, die spielenden Kinder. Die große, weite Wüste, den ewigen Sand. Kurzum, er hatte alles an diesem Land gehasst. Doch die Zeit verging. Ansichten ändern sich, Kinder werden erwachsen und Erinnerungen verblassen. Und Yuugi änderte sich. Der stille Junge hatte sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen, eingesponnen in einen Kokon aus Einsamkeit, Ängsten und Hoffnungen. Yuugi hatte Ägypten kennen gelernt. Er liebte die Tiere im königlichen Garten, die exotischen Früchte. Er liebte die Musik und den Tanz. Die atemberaubenden Tempel und Paläste. Und die wunderschönen Sonnenuntergänge, wenn Re in einem feurigen Ball die Erde für kurze Zeit verließ, um sich zur Nachtruhe zu legen. Und er mochte die Bäcker, unten, in den Palastküchen. Er liebte Ägypten, dieses wunderschöne, wilde Land. Nur den Pharao, den hasste er immer noch. Und seinen Sohn auch. Yuugi war älter geworden, die Erinnerung an seine Heimat geringer. Er wusste kaum noch etwas, hatte versucht, dies zu verhindern, hatte es nicht geschafft. Seine Heimat war so fern von ihm. Und jetzt stand er hier, dass Messer in der Hand und wusste nicht, wo er hingehörte. Und darum hatte er das Messer in der Hand. Weil er sie doch beide liebte. Und nicht wusste, wen mehr. Ägypten – das Land, dass er kennen und lieben gelernt hatte? Oder Askalon – seine Heimat? War es denn eine Sünde, das Land des Feindes zu lieben? Sicher schon.... Wäre es da nicht ehrenvoller, seinem kläglichen Leben ein Ende zu setzten? Sicher schon.... Und er verfluchte sich für seine Schwäche und die Angst, die ihn davon abhielt, den entscheidenden Schritt zu tun. Königliche Gemächer: Die Augen des Thronprinzen waren müde. Wen wunderte es? Den ganzen Vormittag über hatte er sich die langweiligen Vorträge Djedchonsiuefanchs’ zuhören sollen, und so etwas schläferte ungemein ein. Es war Mittag. Re sandte seine glühenden Strahlen hinab auf seine Kinder. Zeit für einen Mittagsschlaf. Atemu stand auf, durchquerte die Räumlichkeiten, die gewaltigen Statuen der Götter mit steinernem Blick und die farbenprächtigen Gemälde mit dem vielen Gold, das an allen Ecken und Enden glitzerte und glänzte, gar nicht beachtend, bis er in seinem Schlafgemach angelangt war. Der Raum war riesig, die Wände mit Gold beschmückt oder mit Bildnissen von ihm selbst geziert. Der Leibsklave kam sofort herbeigerannt, um ihm behilflich zu sein, Atemu ließ ihn walten, während der Sklave rasch seine Ketten und seinen Schmuck abnahm und ihn auf den Frisiertisch [das war ganz normal, dass die so was hatten!!] legte. Anschließend wusch er Atemu mit geschickten Fingern die Schminke ab und befreite Atemus’ Hände und Füße vom Dreck des Tages und vom Henna. [rote Farbe, die als Schminke verwendet wurde. Gerne auf Lippen, Handflächen und Fußsohlen aufgetragen] Nach dem der Sklave Atemu entkleidet hatte und sich anschließend auf die Matte am Zimmereingang zum Schlafen niedergelegt hatte, ging auch Atemu , nackt, wie die Götter ihn geschaffen hatten, hinüber zu seinem Bett und ließ sich darauf nieder. Er schob den Stein unter seinem Kopf zurecht und lauschte dann, bis der Sklave eingeschlafen war, er schätze es nicht, dass andere ihn in schlafendem Zustand sahen, sei es auch nur ein Sklave, der ja eher ein Haushaltsgegenstand als ein Mensch war. Langsam nur versank auch Atemu in Schlaf. Unruhig waren seine Träume, wie immer. Die Seelen der Toten, die er auf dem Gewissen hatte suchten ihn heim. Und eben waren noch ein paar Seelen dazugekommen, die Seelen einiger Wachmänner. Atemu fand keine Ruhe. Er fand sie nie. Balkon von Yuugis’ Zimmer: Die Sonne spiegelte sich auf dem Messer. Das grelle Licht stach in Yuugis’ Augen. Als er die Schritte eines seiner Sklaven hinter sich hörte, ließ er das Messer rasch unter seinem Rock verschwinden. Wieder nicht geschafft. Zeit, sich niederzulegen, ach so. Er folgte dem Sklaven in die Kühle des Palastes und ließ sich von ihm entkleiden und die Schminke abwaschen. Doch auch er fand keine Ruhe, das Messer, verborgen in den Stofffalten, hielt ihn davon ab. Einige Stunden später: Im Palast herrschte wieder reges Leben. Atemu und Yuugi hatten sich ebenso wie alle anderen von den – mehr oder weniger teuren – Holzliegen erhoben, ihre Sklaven kehrten den Sand aus den Zimmern, es würde nicht lange dauern, ehe er wieder da war, der Wind wehte ihn immer wieder herein. Atemu hatte sich dazu entschlossen, trotz seiner etlichen Pflichten und der vielen Briefe und Anfragen, die abgearbeitet werden wollten und sich nun auf seinem Schreibtisch stapelten, einen kleinen Ausritt zu unternehmen. Sollten die Leute doch selbst sehen, wie sie mit ihren Problemen fertig wurden, er wollte jetzt erst einmal etwas entspannen. Er wählte den Weg durch die Gärten, zu dieser Tageszeit waren sie besonders schön. Balkon von Yuugis’ Zimmer: Yuugi war allein. Der Sklave war draußen, vor der Tür, aber das war ja nicht der Punkt. Er hatte ja niemanden. Natürlich, er hatte als er noch Jünger war mit den anderen Söhnen einiger Adliger oder auch Niederer gespielt, doch er hatte schnell herausgefunden, dass es ihm nicht allzu viel Spaß machte, immer zu verlieren. Er war halt nicht der Größte. Zum Wettlaufen hatte er viel zu kurze Beine gehabt und auch für sitzende Ziege [ägyptisches Kinderspiel, bei dem alle Kinder über zwei, mit den Füßen aneinander sitzenden, Kinder springen, welche versuchen, die Springenden zu fangen, worauf diese mit ihnen den Platz tauschen müssen] war er zu klein gewesen, so hoch hatte er nicht springen können. Er war allein. Er war es immer gewesen. Seit er hier war. Das Messer in seiner Hand schien so freundlich. Er stach es sich in die Brust, sein Blut spritze auf den Sandstein des Balkons. Yuugi verlor das Gleichgewicht und fiel vornüber in die königlichen Gärten. Das Messer in der Brust immer noch umklammert. Das Blut auf der makellosen, zarten Haut. To be continued... Nachwort: Ühm, warum erwischt es eigentlich immer Yuugi? Ich bin schon sadistisch.... gut, dass habt ihr ja mittlerweile sicher selbst auch gemerkt. ^^ Aber keine Sorge, diese Story wird 13 Kapitel und sowie Prolog und Epilog haben, also kommt noch einiges..... Vielen Dank fürs Lesen schon mal!! Ühm...Kommis....bitte?? *Hundeblick* Eure Miss Hellfire Cuu!! Kapitel 2: Der Richter und sein Henker -------------------------------------- Vorwort: Okay, nachdem mein Prolog erst gar keine Kommis bekam, und ich dann direkt vier ganz liebe Kommis bekommen hab, ist dieses Kapitel als Dank den Schreiberinnen dieser Kommis gewidmet. Panki_Ponk und Hasi-Yugi - vielen Dank, hab euch lieb!! So, genug geschwaffelt, viel Spaß beim Lesen! Atemu schaute ärgerlich auf. Etwas war auf sein Gewand gespritzt. Etwas Rotes. Blut-? Wer wagte es...? Er wollte aufblicken, doch dazu kam er nicht mehr. Etwas stürzte von oben auf ihn. Reflexartig sprang er zurück und fing auf, was da herunterfiel. Ziemlich erstaunt starrte Atemu auf den Jungen herab, den er da in Armen hielt. Wie war der denn vom Himmel gefallen? Und vor allem – wie sah er aus? Die Kleidung war besonders in der Gegend des Herzens rot gefärbt, das Blut lief Atemu bereits jetzt über die Hände. Ein Messer stak in der Brust des Jungen, seine Hände umklammerten es noch, obwohl er bereits das Bewusstsein verloren hatte. Dieses Gesicht.... So blass, so verletzlich. Wer hatte es gewagt....? Atemu fuhr, den Jungen immer noch in Armen haltend, zu seinen Begleitern herum. Die Sklaven duckten sich, die Wachen richteten ihre Waffen, die Herolde harrten seiner Befehle. „Die Arzte, sofort!“, schrei Atemu sie an. Allgemeine Verwirrung. „Ich. Sagte. Sofort.“ Atemu betonte jedes einzelne Wort, seine Stimme war gefährlich leise. „Aber-“, setzte einer der Herolde an, weiter kam er nicht. „Die Besten, in das Zimmer dieses Jungen!“, herrschte Atemu sie an. Verwirrt zerstreuten sich die Herolde. „Und macht gefälligst schnell!“, keifte Atemu ihnen noch hinterher. Dann erst wandte er sich an seine oberste Wache. „Wer ist der Knabe?“, wollte er herrisch wissen. „Die Geisel aus Askalon....“, kam es zaghaft von dem Gefragten. „Askalon..... Wo ist sein Gemach?“ Schnell war es ausgemacht und der kleine Trupp setzte sich in Bewegung. Zum Erstaunen aller, von Sklaven über Wachen und hohen Würdenträgern, trug Atemu den Jungen selbst. Was war nur los, mit dem gefühlslosen Eisblock? Atemu indes schien die Blicke nicht zu bemerken, er war voll und ganz auf den kleinen Körper in seinen Armen fixiert. Er lief so schnell er nur konnte, der Kleine verlor so viel blut, eine Blutspur zogen sie bereits hinter sich her. Atemu hatte es nicht gewagt, das Messer aus der Brust des Jungen zu ziehen, er fürchtete, er könne dann noch mehr Blut verlieren. Als sie endlich bei den Gemächern des Jungen angelangt waren stürmte Atemu ungestüm hinein, die Anwesenden starrten ihn mit großen Augen an, bevor sie auf die Knie fielen. Atemu kümmerte sich nicht um sie, er eilte weiter ins Schlafzimmer, wo er zu seiner Erleichterung die Heiler, Arzte, Magier und Mathematiker [die Jobs als Arzt, Magier und Mathematiker wurden in Ägypten häufig von ein und der selben Person verkörpert, da man glaubte, zwischen diesen Elementen bestünde ein Zusammenhang] schon versammelt fand. Bei seinem Anblick fielen sie sogleich auf die Knie. „Kniet da nicht so unnütz rum, kümmert euch um den Jungen! Ich mache jeden von euch persönlich dafür verantwortlich, wenn er nicht durchkommt!“, zischte Atemu. Ziemlich überrascht erhoben sich die Angesprochenen wieder und machten sich an die Arbeit. Atemu trat zwei Schritte zurück. Seine Hände und Kleidung war blutverschmiert. Er versuchte einen Blick auf den Jungen zu erhaschen, aber das Gewusel der Ärzte um ihn herum war zu groß, als das er hätte etwas erkennen können. Mit einem mal fragte er sich, was er da grade eigentlich getan hatte. Das war doch sonst nicht seine Art. Aber der Junge hatte etwas an sich gehabt, dem er nicht hatte wiederstehen können. Atemu schüttelte ärgerlich den Kopf. Was sollte man denn von ihm denken?! Er herrschte die Ärzte an, er wolle benachrichtigt werden, sobald etwas über den Gesundheitszustand des Jungen zu vermelden sei. Dann rauschte er aus den Gemächern, eine Menge verwunderter Blicke auf sich ziehend. In seinen eigenen Gemächern angekommen beschloss er als erstes ein Bad zu nehmen, möglichst kalt. Er entledigte sich eigenhändig seiner Kleidung, den Sklaven schlug er weg. Im Bad angekommen lies er sich ohne große Umstände ins Wasser gleiten. Er lehnte sich gegen den Rand und schloss die Augen. Konnte er jetzt vielleicht einmal zur Ruhe kommen und seinen Gedankengänge ordnen? Was war nur mit ihm losgewesen? Er vermochte es nicht zu sagen. Aber sein Herz schlug wie wild. Drei Tage später: Yuugi blinzelte. Er fühlte sich so leer, und seltsam körperlos. Seine Kehle war wie ausgedörrt. Er wollte etwas sagen, aber er schaffte es nicht. Wo war er? Was war geschehen? War er tot? Bitte, bitte lass mich tot sein..... Zwei weitere Tage später: Als Yuugi dieses mal erwachte war ihm schmerzlich bewusst, dass er noch unter den Lebenden weilte. ,Osiris, warum hast du mich nicht geholt? Ich wäre gekommen...’ Vorsichtig schlug er die Augen auf. Seine Sicht klärte sich nur allmählich. Das erste, was er sah, als er den Kopf wandte, waren zwei Rubine. Zwei wunderschöne Rubine, die ihn fesselten und in denen er ertrinken wollte. Als er blinzelte, und etwas genauer hinsah, wurden auch langsam die Umrisse des Menschen, zu denen diese wundervollen Augen gehörten klarer. Er hatte ihn noch nie gesehen, den Mann, der da neben seinem Bett saß. Bis eben hatte er wohl gelesen, er hielt zwei Papyrusrollen in Händen. Doch jetzt legte er die Rollen beiseite. Die Rubine fixierten ihn. Yuugi starrte wie gebannt zurück. Dann bemerkte er die edle Kleidung – was machte ein Adeliger denn hier? Sein Blick wanderte weiter. Nein – unmöglich! Diese Kleidung, dieser Goldschmuck, die silberne Kobra auf seinem Kopf – Nein, er träumte!! Unmöglich! *~*~*~* Er hatte erfahren, dass Yuugi – man hatte ihm gesagt, dass sei der Name des Jungen – drei Tage nach seinem Selbstmordversuch aufgewacht sei. Doch wohl nur für ein paar Minuten, dann sei er wieder eingeschlafen. Seitdem hatte Atemu es sich zur Gewohnheit gemacht, täglich so vie Zeit wie nur irgend möglich bei ihm zu verbringen. Er erledigte seine gesamte Arbeit hier, er wachte in seiner ohnehin knapp bemessenen Freizeit an Yuugis’ Bett. Und nun wachte er also auf. Seine Lider hatten begonnen, zu zucken, da hatte Atemu die Papyrusrollen sinken lassen. Und tatsächlich – er schlug die Augen auf. Atemu stockte regelrecht der Atem. Er blickte in zwei wunderschöne, von langen Wimpern verhangene Amethysten. Diese blickten etwas orientierungslos durch das Zimmer, ehe sie auf ihm haften blieben. Sekundenlang starrten sich die zwei nur in die Augen, dann wanderten die beiden Amethysten auch über seinen restlichen Körper – und wurden groß und größer. Wie es aussah, war er erkannt worden. Sein Gegenüber blinzelte. Und noch mal. Nein, er war immer noch da, was dachte Yuugi denn, dass er sich in Luft auflösen würde? Süß war er ja schon, irgendwie – Halt! Stopp! Was waren das denn für Gedanken? Das war seiner ganz und gar unwürdig! Die Maske des eiskalten Prinzen legte sich wie von selbst auf seine Züge. Täuschte er sich, oder hatte der Junge enttäuscht geschaut? „Du solltest dich gut ausruhen, es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch lebst!“, sagte er unbeholfen. Der Junge nickte vorsichtig. Sekunden später war er doch tatsächlich eingeschlafen. Atemu jedoch stand auf, er rauschte hinaus in die Gärten, zum heiligen See. Kurz blickte er sein Spiegelbild an, vom Wasser verzerrt. Dann tauchte er kurz entschlossen den Kopf unter Wasser und blieb so lange unten, bis er keine Luft mehr bekam. Dann erst kam er wieder hoch und schüttelte den Kopf wie ein Hund, wobei er Wassertropfen in alle Richtungen verteilte. Ein dezentes Räuspern machte ihn darauf aufmerksam, dass er nicht mehr alleine war. Er fuhr herum . „Mein Prinz, verzeiht die Störung“, bat der kniende Herold,„aber der Göttliche Eine verlangt nach euch!“ Yuugis’ Gemächer: Er hatte doch geträumt, oder? Das war doch zu abstrus, um wahr zu sein, nicht wahr? Der Kronprinz von Ägypten hatte an seinem Bett gewacht?! Das ganze war nun schon mehrere Stunden her, Yuugi war mittlerweile wieder erwacht, doch er konnte es immer noch nicht glauben. Wie kam er denn zu dieser – recht zweifelhaften – Ehre? Er konnte es sich nicht erklären. Also döste er weiter. Drei Tage später, Yuugis’ Gemächer: Die Gesellschaft, die sich um Yuugis’ Krankenbett versammelt hatte war höchst durchlaucht. Yuugi kam sich ziemlich klein vor, wie er hier, mit nicht als einem knappen Lendenschurz bekleidet, im Bett saß, die Decke soweit wie möglich um sich gezogen. Da waren eine Menge wichtig aussehender Leute. Millenniumsgegenstände, wohin das Auge blickte. Und da, links von Atemu – Kronprinz Atemu – da war er, der Mann, den er bisher nur einmal gesehen hatte, aber mehr hasste, als jeden anderen auf der Welt. Das Millenniumspuzzle hing um seinen Hals, er war älter geworden, seine Gesichtszüge noch kälter: Akunumkanon – Cheper – Re, Pharao von Ägypten, Herrscher von Ober- und Unterägypten, höchster Priester, oberster Heerführer, Gottessohn, Stellvertreter der Götter auf Erden, mächtiger Stier der Maat, Reinkarnation des Horus – und sein Kerkermeister und Richter. Yuugi war ganz schön mulmig zumute. So viele wichtige Leute – und nur wegen ihm. Das es dabei darum ging, dass er sich hatte umbringen wollen machte das ganze auch nicht besser. Er wäre jetzt gerne in ein Mauseloch verschwunden, aber Atemus’ Rubine fesselten ihn zu sehr. Er musste sich eingestehen, dass er schon ziemlich erschrocken darüber war, dass er begonnen hatte, einen der Menschen, von dem er dachte, er würde sie so sehr hassen, nun beim Vornamen zu nennen. Aber dieser Name.... nun er hatte etwas, Yuugi wusste nicht, wie er es anders hätte sagen sollen. Einer der Männer räusperte sich dezent, nachdem der Pharao ihm dies signalisiert hatte. Sofort wurde es im Raum noch stiller, es war regelrecht bedrückend. Der Mann hob an zu sprechen:„Kronprinz von Askalon, ihr seit nun schon seit elf Jahren hier bei Hofe. Ihr hattet stets, was ihr braucht. Und nun tut ihr so etwas. Wir sind gelinde überrascht. Mangelte es euch an etwas? Wisst ihr, wenn ihr so etwas tut, könnte man denken, euer Land läge euch nicht mehr am Herzen. Wollt ihr uns das damit sagen?“ Yuugi fuhr auf: „Nein!“, rief er, bevor er realisierte, wie unhöflich das war. Also verfiel er wieder in Schweigen. Der Mann nutzte sein Schweigen um fortzufahren:„Ihr müsst bedenken, dass ihr hier seid, um für die Sicherheit dieses eueres Landes zu garantieren. Ihr wisst, was euer Verschwinden bedeuten würde.“ Yuugi nickte. Ja, natürlich wusste er das. Und er wusste immer noch nicht, ob es gut gewesen war, es zu versuchen. Aber er wusste, dass er nicht mehr weiter gewusst hatte. Er schreckte auf, als eine neue Stimme ansetzte zu sprechen, er hatte sie lange nicht mehr gehört. Akunumkanon – Cheper – Re richtete seine göttlichen Worte an ihn. „Wenn du uns verlassen willst, dann tu das. Nur bedenke die Konsequenzen für dein Land!“ Yuugi schluckte. Erpressung. Nichts anderes war das. Und so was wollte Pharao sein? Yuugi sagte nichts, starrte nur auf seine unter der Decke verborgenen Knie. Ein Hüsteln machte ihn darauf aufmerksam, dass eine Antwort von ihm erwartet wurde. „Ich kann mein Land nicht im Stich lassen....“, murmelte er. „Das ist deine Antwort?“ Yuugi mochte die Stimme des Pharao nicht, wenn sie so klang. „Das heißt, du bleibst also. Und somit bin ich nach wie vor dein Herr und kann über dich entscheiden. Immerhin war es ein Frevel, was du getan hast.“ Die kalten Augen des Pharao musterten ihn. Bestürzung machte sich auf seinem Gesicht breit. Bestrafung?? „Ich halte es für angemessen, dir zu zeigen, was du aufs Spiel gesetzt hast. Ich werde Askalon-“ abrupt brach der Pharao ab. Seine Augen weiteten sich. Alle Anwesenden starrten den Pharao an. Als dieser mit einemmal zusammenbrach. Ein einziger Tumult brach los. Yuugi hielt sich zurück, er wusste nicht, was er tun sollte und auch nicht, was vor sich ging. Als er aufsah, bemerkte er, dass er nicht der Einzige war, der sich aus dem Tumult heraushielt. Etwas abseits und mit kaltem Gesicht stand auch Atemu. Kurz kreuzten sich ihre Blicke. Dann wandten sie sich genauso schnell wieder von einander ab. Yuugi spürte, wie eine leichte Röte seine Wangen überzog. Was war das denn? Der Tumult stob auseinander. Einige verließen den Raum, andere hockten bei dem am Boden liegenden Pharao. Und wieder andere näherten sich vorsichtig Atemu. „Mein Gebieter, es betrübt uns zutiefst. Der Göttliche Eine ist von uns gegangen!“ Atemu lächelte. Der Pharao hatte ihn, Yuugi, richten wollen, nun war er gerichtet worden, die Götter waren seine Henker. Und Atemu lächelte, seine Augen so kalt. To be continued Nachwort: Eh...? Hab ich grad nicht schon wieder wen gekillt? Das darf doch nicht wahr sein! Okay, ich kann euch beruhigen, das war der letzte Tote fürs erste. ^^ Vielen Dank fürs Lesen!! *knuddel* Yours Eure Miss Hellfire Kapitel 3: 70 Tage ------------------ Vorwort: Dieses Kapitel ist als "Willkommen!" besonders TeamPharao und viky gewidmet. Viel Spaß beim Lesen, alle zusammen: Yuugi saß auf seinem Bett, die Beine mit den Armen umschlungen und den Kopf auf die Knie gestützt. Die Ereignisse des letzten Tages gingen ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Der Tod des Pharao. Atemus’ Grinsen. Wie hatte er nur lachen können, nachdem er mit angesehen hatte, wie sein Vater sein Leben ausgehaucht hatte? Yuugi würde so vieles dafür geben, seine Eltern noch einmal wiederzusehen, aber für Atemu hatte es nicht schnell genug gehen können, ehe er seinen Vater los war. Wie konnte er nur? Yuugi wollte weinen, aber er konnte nicht,. Er wusste auch gar nicht so genau, warum. Sicher nicht, um den Pharao zu betrauern. Das taten in diesem Augenblick schon genügend andere. Das brauchte er nicht. Und das wollte er auch nicht. Er war nicht traurig über den Tod des Pharao – aber nie hätte er darüber gelächelt, so wie Atemu es getan hatte. Atemu.... Nun würde er also Pharao werden...... Was sollte das nur werden? Nein, wegen dem alten Pharao wollte Yuugi nicht weinen. Vielleicht aus Heimweh. Aber das tat er auch schon so lange. Und er weinte weniger über die Sehnsucht nach der Heimat - war Ägypten nicht mittlerweile seine Heimat geworden? – als vielmehr aus Wut darüber, dass ihm sein Askalon genommen worden war, dass da etwas fehlte, was da sein sollte. Er glaubte. Er wolle wegen Atemu weinen. Aber warum? Atemu hatte alles, was er wollte, und nun würde er in einigen Wochen auch noch den Horusthron bekommen. Was wollte Atemu mehr? Vielleicht lag es an Atemus’ Augen..... diese Augen waren etwas besonderes. Meist blickten sie kalt und abweisend, doch manchmal, wenn man ganz genau hinsah, dann stand da mehr in ihnen. Gemächer von Osiris – Akunumkanon Atemu stand in den Gemächern seines verstorbenen Vaters. Er atmete bewusst tief ein und aus. Hier würde er also bald leben. Er hatte ja auch lange genug darauf gewartet. Nun also war die Zeit bald gekommen. Er atmete bewusst tief ein und aus, um die freudige Erregung nicht zu deutlich zu zeigen. Die Eigentümer seines Vaters waren bereits so gut wie komplett aus den Räumlichkeiten getragen worden, sie würden den Verstorbenen in die Ewigkeit seines Grabes begleiten. Jetzt lag sein Vater in der Mumifizierwerkstatt. Er musste noch eine ganze Weile austrocknen und in Natron gebadet werden, um seinen Körper zu gehalten. Wie sollte er denn sonst in die nächste Welt eingehen? Atemu war es herzlich egal, was aus seinem Vater werden würde. Ginge es nach ihm, könnte die große Fresserin [Monster, dass Krokodil, Nilpferd und Löwe zugleich ist und die Verstorbenen, die es nicht würdig sind, ins Totenreich einzugehen, auffrisst, wodurch sie bis in alle Ewigkeit verloren sind] seinen Vater mit Genuss verspeisen – obwohl, er schmeckte vermutlich nicht besonders. Atemus’ Blick wanderte durch das Zimmer. Wie sehr hatte er es gehasst, all die Jahre, in denen sein Vater hier gelebt hatte. Nun würde er es lieben lernen, nun, wenn er hier wohnte. Seine Finger strichen über die mit Gold bezogenen Wände. Er liebte Gold. Es war so edel – es war seiner so würdig. Atemu seufzte und wandte sich zum Gehen. Es gab viel zu tun. Nun, nach dem Tod seines Vaters war er endlich die wichtigste Person des Landes – Nein, er war kein Mensch – er war ein Gott!! [ühm, ja, etwas größenwahnsinnig, der Gute ^^ Ich mag ihn trotzdem!! ^^] Die Angst vor Isfet [dem Chaos] war groß in diesen Tagen. Und sie würde es noch bleiben – 70 Tage lang! [Ich habe mehrere Informationsquellen genutzt, in einigen stand, die Trauerzeit würde 70 Tage dauern, in anderen waren es 90 Tage. Ich hab mich jetzt also mal für die 70 Tage entschieden....] Dann erst nämlich würde er, Atemu, endlich zum Pharao gekrönt werden und die Maat [von den Göttern gewollte Weltordnung,( aber auch eine Göttin)] wiederherstellen, die mit dem Tod seines Vaters aus den Fugen geraten war. Atemu beschloss, den Mumifizierungswerkstätten einen Besuch abzustatten, um sich davon zu überzeugen, dass dort alles mit Rechten Dingen zuging. Bei diesen inkompetenten Dieners wusste man ja nie, und zumindest jetzt sollte er den Schein waren... Yuugis’ Gemächer: Yuugi stand vorsichtig auf. Das war gar nicht so einfach! Er hatte immer noch etwas Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und die Ärzte hatten ihm geraten, sich möglichst wenig zu bewegen, damit die Wunde nicht erneut aufriss. Nicht, dass Yuugi viel auf ihr Wort gegeben hätte – wer wollte schon jemandem vertrauen, der das Auge eines Schweins zerstampfte und es dem Patienten vermischt mit Honig und rotem Ocker ins Ohr stopfte um Erblindung vorzubeugen [das haben die echt gemacht!] – aber in dieser Beziehung schienen sie wohl Recht zu haben. Vorsichtig schleppte er sich zu einem der Kissenberge hinüber und lies sich darauf sinken. Er hielt es im Bett nicht mehr aus, er lag jetzt schon so lange dort drin. Die Wachmänner an der Tür äugten misstrauisch zu ihm herüber. Atemu war dafür verantwortlich, dass sie dort standen. Sie sollten darauf Acht geben, dass er nicht erneut eine Dummheit beging. Yuugi fragte sich, was der junge Herrscher damit wohl bezwecken wollte. Sorgte er sich etwa um ihn? Unwahrscheinlich. Also plante er wahrscheinlich etwas. Und nach allem, was Yuugi so gehört hatte, konnte das nichts Gutes ein. Er streckte die Hand nach dem Teller, der neben den Kissen stand, aus. Brot, Zwiebeln und etwas Salat. Arme Leute essen . Atemu schien ihn ja nicht sonderlich zu mögen. Das beruhte ja schließlich auf Gegenseitigkeit. Oder nicht? Doch, schon, natürlich.... Nur diese Augen... Yuugi wusste nicht, ob er sie lieben oder hassen sollte. Aber irgendwo in seiner Brust verspürte Yuugi einen qualvollen Stich bei dem Gedanken, Atemu würde ihn hassen. Nun, dass musste eine Nachwirkung der Verletzung sein, ganz sicher. Was denn sonst? Mumifizierwerkstatt: Atemu befand, dass er ausnahmsweise niemanden würde umbringen lassen müssen, um die Arbeiter weiter anzuspornen. Ausnahmsweise erledigten sie ihre Arbeit gut. Die vier Kanopen [Eingeweidekrüge] – Amset für die Leber, Duamutef für den Magen, Kebehsenuf für die Därme und Hapi für die Lunge – waren bereits fertiggestellt, wenn auch noch leer. Auch der Leichnam seines Vaters war vorschriftgemäß behandelt worden. Zufrieden verließ Atemu das sogenannte schöne Haus [gemeint ist die Mumifizierwerkstatt, was die Ägypter daran allerdings schön fanden, dürft ihr mich nicht fragen...] und ließ sich auf seine Sänfte helfen, um zurück in den Palast zu gelangen. Die um sie herum stehenden Menschen, die bei Atemus’ Anblick sofort auf die Knie sanken, ignorierte er gehfliesend. Zurück im Palast wusste Atemu nicht so recht, was er tun sollte. Es war Trauerzeit, also fiel sein Unterricht ohnehin aus. Und auch die Staatsgeschäfte waren weitgehend auf Eis gelegt worden. Natürlich, es gäbe da noch etwas, was er zu erledigen hätte.... Atemu erinnerte sich an sein Gespräch, dass er kurz vor dem Tod seines Vaters mit ihm gehabt hatte. Das Thema war mal wieder dasselbe wie seit mittlerweile vier Jahren. Atemu war jetzt sechzehn, in zwei Monaten würde er siebzehn sein. Und er war immer noch nicht verheiratet, obwohl er das eigentlich schon hätte sein sollte, seit er zwölf war, mindestens. Das Problem an der Sache war nur, dass Atemu ein Einzelkind war und somit keine Schwester hatte, die er hätte heiraten können. Er hatte auch keine Cousinen väterlicherseits, nur einen Cousin. Und den konnte er ja wohl schlecht heiraten. Er brauchte also dringend eine Frau von königlichem Geblüt, um das göttliche Blut, dass in seinen Adern floss, nicht zu verunreinigen. Atemu selbst jedoch hatte wenig Lust dazu, sich eine Gemahlin zuzulegen. Natürlich, jetzt, wo sein Vater tot war, gewann die Sache eine ganz neue Präsenz, aber Atemu sorgte sich nicht – er hatte nicht vor, seine nun erlangte Stellung schnell abzutreten. Er wollte sie halten, bis zum letzten Atemzug. Er wollte die Macht spüren – er war die Macht. Wochen später: Yuugi konnte mittlerweile wieder normal gehen, allerdings folgten ihm seine Wachen auf Schritt und Tritt, was ziemlich lästig war. Er hatte nicht vor, sich noch einmal umzubringen, was sollte denn aus Askalon werden? Yuugi hoffte sehr, dass Atemu die Drohung seines Vaters nicht wahr machen wollte. Zuzutrauen wäre es ihm allerdings. Yuugi saß im Garten und schaute zu dem gewaltigen Palastbau auf. Die blau-weiße Flagge in den Farben der göttlichen Familie hing nach wie vor auf Halbmast. Der Wind spielte träge mit ihr. Es würde nicht mehr lange dauern, ehe Osiris – Akunumkanon bestattet werden würde und dann würde Atemu zum Pharao werden. Yuugi fürchtete sich davor. Aber er hoffte dennoch, dass die Zeit schnell verstreichen möge, diese Ungewissheit war wohl das Schlimmste überhaupt. Ein Seufzer hob seine zierliche Brust. Mumifizierwerkstatt: Die Arbeiter waren damit beschäftigt, den Leichnam ihres ehemaligen Pharao zu mumifizieren. Atemu hatte darauf bestanden, hierbei zugegen zu sein. Nicht, dass er ihre Arbeit kontrollieren wollte, nein, er wollte, sehen, wie sein Vater die Reise ins jenseits unwiderruflich antrat und somit die Macht endlich ihm war. So beobachtete er nun befriedigt, wie mit kleinen Löffeln das Gehirn seines Vaters durch sein Nasenloch entfernt wurde, um anschließend an die Katzen verfüttert zu werden. Das Gehirn war gänzlich unwichtig, man brauchte es im Totenreich nicht mehr. Anschließend wurde der Leichnam aufgeschnitten; Atemu fand das ziemlich widerlich, war aber der Ansicht, dass diese Prozedur bei Lebenden sicherlich eine angemessene Strafe für gewisse Vergehen abgeben würde. Die Organe wurden entfernt, mit Palmöl gereinigt und in die bereitstehenden Kanopen gefühlt, anschließend wurde der Körper – nachdem die Hohlräume mit einer Mischung aus Natron und Sägespänen ausgefüllt worden waren – gewaschen und dann mit Leinenstreifen umwickelt. An dieser Stelle verließ Atemu die Werkstatt, das würde jetzt noch einige Zeit dauern. Er blieb draußen kurz stehen und genoss das Gefühl, seinen Vater tot zu wissen. Endlich! Endlich stand nichts mehr zwischen ihm und der Macht, nach der er so lange gestrebt hatte. Und er wusste schon genau, was er mit ihr machen würde. Vor den Mauern des Palasts, in den Straßen von Tanis: Er war da, der Tag des Begräbnis von Osiris – Akunumkanon. Die 70 Tage der Trauerzeit waren so gut wie vorüber. Der lange Zug aus Grabbeigaben zog nun schon seit Stunden durch Tanis, zum Grab, eingeschlagen in einen Felsen, aus Sicherheitsgründen. Die Menschen, die die Straßen säumten staunten stumm über die Menge an Kostbarkeiten, die sich aneinander reihten. Atemu führte den Zug an, nach außen hin trauernd, innerlich triumphierend. Hinter ihm ritten seine Berater und alle anderen wichtigen Männer des Landes. Zu Atemus’ Leidwesen war auch Djedchonsiuefanch anwesend, ebenso wie sein Lieblingsschüler, der wohl einmal in seine Fußstapfen treten würde, Mencheperre. Atemu hasste sie beide gleichermaßen; verschlagenes, anmaßendes und machtgeiles Pack! Doch sie ritten hinter ihm, er ritt vorne, an erster Stelle. Und so würde es immer bleiben, er war der Erste, der Größte, der Mächtigste. Die blauen Trauergewänder umwehten sie, als der Wind aufkam. Doch der Weg war nicht mehr weit, das Grab war bereits in Sicht. Die Diener hatten die Zelte bereits aufgebaut, sodass Atemu und seine Begleiter sich direkt in die Kühle des Schattens begeben konnten. Dort saßen sie, aßen und tranken, während die Grabbeigaben ins Innere des Grabes geschafft wurden und die Diener auf Tamburin und Oboe spielten. Die Zeit verging. Die Klageweiber sangen. Und der Tag neigte sich dem Ende zu. Derweil im Palast: Yuugi saß noch lange auf der Brüstung seines Balkons, den Rücken an den mittlerweile von der Sonne erwärmten Stein gelehnt und sah dem Zug nach. Er saß schon ziemlich lange dort, er hatte alles beobachtet, was er von hier oben aus zu sehen vermochte – und das war einiges, der Blick vom Palast aus war wirklich gut. Die vielen Dinge, die der Pharao mit ins Jenseits nehmen wollte beeindruckten ihn, aber er wusste bei einigen Dingen beim besten Willen nicht, wofür sie dem Verblichenen noch nützen sollten. Das Essen und Trinken, Kleider und eine Toilette [ist echt wahr!!] von Nöten waren verstand er ja – aber mussten wirklich die Kinderspielzeuge sein? Verstand einer diese Logik! Als der Zug in der Ferne verschwunden war, blieb er sitzen. Die Sonne ging unter, blutrot. Er hoffte, dass sein Blut nicht bald erneut fließen würde. Er starrte sie an, die Sonne. Wunderschön war sie, ein riesiger brennender Ball am Horizont. Er würde in den nächsten Tagen wohl nicht belästigt werden, der Pharao und die anderen kämen erst übermorgen wieder zurück, zum Leichenschmaus. Er kletterte mit Steifen Gliedern vom Balkon und ging ins Zimmer. Die immer noch dort stehenden Wachen war er bemühte zu ignorieren, aber ihre Anwesenheit machte ihn unabstreitbar nervös. Mit rotem Kopf huschte er ins Bad. Vor dem Grab Osiris – Akunumkanons’: Nun zogen sich die Feierlichkeiten schon so lange hin. Die Sonne versank erneut. Gestern waren sie hier angekommen, und nun zelebrierten die Priester grade das Mundöffnungsritual, damit sein Vater auch im Jenseits würde essen und trinken können. Milch und Honig flossen in die grade entstandene Öffnung, fertig. Die Klageweiber sangen: Ihr Götter nehmt diesen Menschen bei euch auf, lasst ihn hören, genau wie ihr hört, lasst ihn sehen, genau wie ihr seht, lasst ihn stehen, genau wie ihr steht, lasst ihn sitzen, genau wie ihr sitzt. [Ich hab mir das Lied nicht ausgedacht, dass ging wirklich so!] Wieder ein Tag vorbei. Morgen würde sein Vater endgültig beerdigt werden, dass Grab würde versiegelt werden, und die Doppelkrone Ägyptens wäre sein. Voller Vorfreude begab sich Atemu zu Bett. Nächster Tag: Schon früh hatte sich die Trauergesellschaft im Grab versammelt. Jeder legte Blumen nieder, jeder verrichtete sein Gebt und ging dann schnell und schweigend hinaus. Atemu blieb zum Schluss alleine zurück. Achtlos schleuderte er die hübschen, blauen Blumen vor die Füße des Sarges seines Vaters. Oberflächlich leierte er ein Gebet herunter, dann verließ er schnell die Grabkammer und gab den Priestern ein Zeichen, sie mögen mit der Versiegelung beginnen. Kurze Zeit später machte sich der Trupp auf den Weg, zurück nach Tanis. Im Palast: Yuugi hockte in seinem Zimmer und wusste nicht, was er mit sich anfangen sollte. Heute würde die Beerdigungsgesellschaft zurückkehren. Sicher, das war ein großes Fest. Aber eine kleine Geisel wie ihn lud man zu so etwas nicht ein. Dennoch – nach dem heutigen Tag würde das normale Leben wieder Einzug im Palast, in Tanis und in ganz Ägypten erhalten. Denn morgen würde Atemu zum Pharao gekrönt. Er sollte sich darauf freuen, dass das warten ein Ende haben würde. Aber jetzt, wo es soweit war, überwog die Angst. ,Schwächling!’ schimpfte er sich selbst. Schwächling! Er wäre gerne mutiger. Wie die Helden, aus den großen Geschichten. Aber er war kein Held, und das hier war die Geschichte Ägyptens’ und Atemus’, nicht seine. Festsaal des Palastes: Atemu trommelte mit den Fingern ungeduldig auf seiner Armlehne herum. Das hier war ja alles gut und schön, aber konnte dieser verdammte Tag nicht endlich zu Ende gehen? Und der neue anbrechen? Und er Pharao werden? Endlich? Ein Abend konnte ja so lange dauern.... Er winkte einen der Sklaven herbei und nahm sich noch etwas von dem Kopfsalat mit Gurken von der ihm dargereichten Platte. Eher um sich zu beschäftigen, als aus Hunger begann er zu essen. Die Tänzerinnen strömten herein, nackte Mädchen mit rot angemalten Brustwarzen [machten die da wohl so...], die sich anmutigen an den Klang der Musik schmiegten. Atemu sah ihnen zu, er würde sich gerne eine oder auch zwei für die heutige Nacht aussuchen, aber das ging nicht. Morgen war der wichtigste Tag seines Lebens, da musste er ausgeschlafen sein, denn er wollte jeden Augenblick genießen. Er sah den Tänzerinnen noch eine Weile zu, sich der Härte unter seinem Gewand durchaus bewusst, bevor er das Fest mit seinem Verschwinden für beendet erklärte. Er schlief unruhig, in dieser Nacht, was ihn ziemlich aufregte, wollte er doch erholt erwachen können. Doch als er am nächsten Morgen erwachte, war aller Ärger der Nacht vergessen. Dies war sein Tag! Seine Krone! Seine Macht! Heute würde er zum Pharao. Und er lachte, dass die Vögel auf seinem Balkon erschreckt davonflogen, und die Diener sich noch tiefer vor ihm verneigten. Der Tag brach an. Und sein Regime. Pharao. To be continued Nachwort: Vielen Dank fürs Lesen, erst mal. Zweitens möchte ich mich entschuldigen, denn dass war’s fürs erste. Ich hoffe, ihr könnt etwas warten – nicht lange, nur bis Mittwoch(2. Mai 07). ^^ Ich schreib jetzt nämlich Prüfungen, morgen(27. April 07) ist Deutsch dran, dass geht ja noch... nur Mittwoch Mathe wird ein ziemliches Problem, darum wird ich jetzt erst mal was lernen, bevor ich weiterschreibe. Wir sehen uns dann... ^^ Eure Miss Hellfire Cuu!! PS: @ yiky Tja, jetzt hab ich immer noch nicht mit den vielen Absätzen aufgehört.... ich hoffe, das macht nix.. ^^ @ Panki_Ponk Guck mal, guck mal! Keine Toten! Nicht einer! Was sagst du dazu? *stolz sei* Cuu! Kapitel 4: Maat --------------- Vorwort: So, ich hatte zwar gesagt, dass ich bis Mittwoch nichts mehr uppen werde, aber die Prüfungen scheinen leichter als gedacht zu sein, also hab ich das nächste Kapi doch schon beendet, voila, hier ist es! Gewidmet ist es angelwater als "Willkommen", Hasi-Yugi für die netten Tipps und PharaoTeam für die Unterstützung und die Bitte ums uppen. ^^ Hab euch alle lüüb!! Viel Spaß beim Lesen! Atemu saß vor seinem Frisiertisch. Sein persönlicher Leibdiener näherte sich vorsichtig, das Messer in der Hand. Nun ja, es musste sein. Atemu war ziemlich stolz auf seine Haare. Aber das war ein kleines Opfer. Er erinnerte sich noch gut, damals, als er das Knabenalter überschritten hatte und endlich in den größeren und komfortableren Teil des Palastes hatte umziehen dürfen. Seine Spielsachen und Kleidungsstücke aus seiner Kindheit waren eingeschlossen und versiegelt worden, in diesem Leben würde er sie nicht wiedersehen, erst, wenn er als Ba – Seele [Seelen Verstorbener] sein Grab verließ, würden sie sich in seiner Grabkammer wiedersehen. Dann hatte er die Jugendlocke angeschnitten bekommen und man hatte sie verbrannt. Nein, was hatte das gestunken! Aber seit dem hatte er seine Haare wachsen lassen, und er war doch immer stolz auf seine Frisur gewesen. Einzigartig wie er selbst. Aber Schluss damit. Haare wuchsen ja schließlich nach. Er winkte den Diener näher heran und bedeutete ihm, anzufangen. Vorsichtig wurde das Messer angesetzt, es war ziemlich kalt, auf seiner Haut. Noch viel vorsichtiger machte sich der Diener dann daran, Atemu die Haare abzuschneiden. Stück um Stück fielen sie um ihn herunter, wie Blätter im Herbst. Wie sein altes Leben von ihm abfiel. Überall um sie herum auf dem Boden lagen Haare. Sie waren doch ziemlich lang gewesen. Atemu spürte einen Anflug von Trauer, der aber recht schnell von Vorfreude verdrängt wurde. Kritisch musterte er sich im Spiegel. Es war lange her, dass er sich zuletzt mit Glatze gesehen hatte. Sein Kopf wirkte so groß, ohne seine Haare. Er drehte ihn nach allen Seiten, um ihn besser sehen zu können. Dann stand er auf. Straffte die Schultern. Die Tageszeremonie begann gleich. Er war bereit. Die Krone wartete auf ihn. Yuugis’ Gemächer: Noch jemand hatte in dieser Nacht keine Ruhe gefunden. Auch Yuugi hatte sich unruhig hin und her geworfen, und schon den Diener an der Tür geweckt, mit seiner Schlaflosigkeit. Aber wie sollte er auch schlafen können? Morgen würde ein verrückter Irrer mit wunderschönen Augen den Thron Kemets’ besteigen! Ah, Nein! Morgen würde ein verrückter Irrer den Thron Ägyptens besteigen! Was sollten die wunderschönen Augen? Ja... sie waren wunder- Nein! Sie gehörten einem Verrückten! Was war denn nur los mit ihm? Das war doch nicht normal! Aber er dachte ständig an ihn.... Tageszeremonie: Atemu atmete tief ein und aus. Der Duft von Ölen lag in der Luft. Er genoss es. Aber sein Gesicht war eine Maske aus Kälte, wie immer. Die Zeremonie hatte begonnen – endlich!! Die neunfache Salbung war in vollem Gange. Die Priester wuselten um ihn herum, aber Atemu nahm sie kaum war. Dies war der Augenblick, in dem er seine göttlichen Eigenschaften erhielt, der Augenblick, in dem er zum Sonnengott selbst wurde. Macht, sie war ihm. Die Luft im Allerheiligsten war getränkt von Weihrauch. Atemu spürte, wie seine Augen zu tränen beginnen wollten, aber er kämpfte die Tränen zurück, er war doch kein Schwächling! Tatsächlich schaffte er es erfolgreich, mit eiskalter Miene die Schmuckstücke entgegenzunehmen und dabei ziemlich erhabne auszusehen. Seine Hände krallten sich begierig um Was-Zepter, Djed-Pfeiler und das Ankh. Zeichen für Herrscherwürde, Dauer und Leben. Seine Füße schlüpften in die weißen Ledersandalen, seine Hände umschlossen den Stab der fremden Länder. Ein unglaubliches, unbeschreibliches Gefühl durchströmte ihn. Ja, hier gehörte er her, hier war er, er, der baldige Pharao. Die Zeremonie ging weiter. Er wurde eingekleidet, und dann sah er sie, die Kronen. Seine Kronen. Er zitterte vor lauter Aufregung und Vorfreude. Zuerst wurde ihm die weiße Krone des Südens aufgesetzt, dann, die rote Krone des Nordens. Er hatte Mühe den Kopf grade zu halten, diese verdammten Dinger waren schwerer als gedacht. Moment-! Hatte er grade „diese verdammten Dinger“ gedacht? Diese wundervollen Insignien seiner Macht.... waren scheiße schwer. Doch reckte den Kopf. Egal wie schwer, sein Herz war so leicht, dass es davonfliegen könnte. Die ersten Schritte, die er mit der gewaltigen Krone auf dem Kopf machte waren etwas mühsam und holperig, was er durch möglichst viele kalte Blicke in alle Richtungen zu überspielen suchte. Es war gar nicht so einfach, mit so einem großen, schweren ding auf dem kopf hoch erhobenen Hauptes erhaben durch den Palast zu schreiten. Und genau das tat er nun. Langsam gewöhnte er sich an das Gewicht auf seinem Kopf, doch drücken tat es trotzdem. Sein Weg führte ihn durch die Kapellen, Zeichen für das große Haus, das alte Heiligtum der Nechbet [Schutzgöttin der Pharaonen, Göttin Oberägyptens’], und das Haus der Flamme, das Heiligtum der Wadjet[Schutzgöttin der Pharaonen, Göttin Unterägyptens’]. Er war ziemlich erleichtert über die hier ständig wechselnde Kopfbedeckung – das Nemeskopftuch trug sich doch wesentlich leichter als die beiden schweren Kronen!! Yuugis’ Gemächer: Die Sonne wanderte über den Himmel, und Yuugi war das Herz schwer, so schwer. In einem anderen Teil des Palastes, irgendwo, wurde Atemu grade zum Pharao. Natürlich war es Yuugi nicht gestattet, hierbei anwesend zu sein, aber seine Gedanken weilten dennoch bei Atemu. Und obwohl er versuchte, nur an den nun sicherlich folgenden Schrecken Atemus’ Herrschaft zu denken, ertappte er sich immer wieder und immer öfter dabei, wie er sich eher fragte, wie Atemu wohl aussah, wenn er die Insignien der Macht trug, wenn er auf dem Thron saß, wenn das Licht auf sein weiches Haar fiel, die Sonne sich in den Rubinen seiner Augen brach oder wie Licht und Schatten auf seinen muskulösen Beinen tanzten. Er hasste sich. Für diese Gedanken. Für diese Schande. Er liebte es. Tageszeremonie: Atemu stand da, das Kinn stolz nach vorne gereckt, während seine Namen verlesen wurden. Geburtsname, Thronname, Horusname, Nebtiname und Goldname. Seine Namen, seine Macht. Nie würde die Welt sie vergessen, dafür würde er sorgen. Atemu folgte Djedchonsiuefanch, was er sehr ungern tat, aber als oberster Priester war es natürlich seine Aufgabe, die Inthronisierung zu vollziehen. Na schön. Wenn’s denn sein musste. Noch eine Salbung. Und dann kniete Djedchonsiuefanch vor ihm – was Atemu besonders genoss – und legte die aus Harzbrot gebackenen Hieroglyphen in seine Hand. Als er sie schluckte, hätte er sich zwar fast übergeben müssen – warum mutete man ihm zu, so etwas widerliches zu schlucken? Er war ein Gott! – aber damit war die Tageszeremonie beendet. Nachtzeremonie: Atemu befand sich erneut im Allerheiligsten. Allerdings mochte er es nicht zu liegen, wenn alles um ihn herum stand. Das gab ihm ein Gefühl von Ausgeliefertsein und wenn er nicht die Kontrolle über alles hatte, was das ein erstes Anzeichen von Schwäche. Und ein schwacher Pharao war nicht mehr lange Pharao. Die Priester gewannen an Einfluss. Und die lybischen Söldner, die seit neustem angeworben werden mussten bereiteten ihm ebenfalls Sorge. Ägypten war ein Pulverfass, und er saß auf dem Deckel. Es musste einiges getan werden! Seine Gedanken drifteten ab. Wie sollte er sich auch konzentrieren können, wenn er mit Mohn vollgestopft war? Na ja, dass hier sollte ja seinen Tod darstellen. Dennoch – ihn mit Drogen vollgepumpt und in den Händen machthungriger Priester zu liegen war wirklich nichts, was Atemu Freude breitet hätte. Die vier harten Siegel aus Holz nahm er kaum war, verdammter Mohn! Und diese Nachtzeremonie von nun an jedes Jahr! Er musste höllisch aufpassen. Und er brauchte neue Priester. Seine Gedanken wollten nicht bei ihm bleiben. Seine Priester enthaupteten irgendwelche Pflanzen, Atemus’ Bewusstsein kam nur langsam wieder zurück, er erwachte wieder von den Drogen. Rituelle Wiederbelebung von den Toten. Bannen der bösen Mächte. Und dafür die ganzen Drogen.... Atemu war schon etwas wohler, als sie sich darauf hin ins Lebenshaus begaben, wo ihm die neun verschieden Vögel dargereicht wurden. Die Schwingen des Falken und des Geiers auf seinen Wangen kitzelten unangenehm. Es wurde Zeit. Atemu verließ die verschlossenen Türen des Tempels und begab sich zu seinem neuen, goldenen Wagen, in dem er sich nun auf den Weg durch die Stadt machen würde. Feierlicher Umzug. Zeitverschwendung. Auf Yuugis’ Balkon: Yuugi lehnte sich aufgeregt über seinen Balkon. Hinter ihm rückten die Wachen ein Stück näher – er wollte sich doch nicht von seinem Balkon stürzen, was dachten die denn?? Nun ja, sie machten ihre Arbeit. Sollten sie das nicht tun, würde Atemu sie vermutlich einen Kopf kürzer machen lassen. Yuugi sagte nichts und suchte weiter die von Hunderten und Aberhunderten von Kerzen erleuchtete Nacht ab. Atemu müsste gleich kommen, die Zeremonie sollte nicht mehr allzu lange dauern. Und obwohl er sich eigentlich vor dem Anblick fürchten sollte, schlug sein Herz schneller bei dem Gedanken, Atemu gleich wiederzusehen. Immerhin hatten sie sich seit Yuugis’ Schicksalsschwerer Gerichtsverhandlung nicht mehr gesehen. Da! Der goldene Waagen blitze im Licht der vielen Feuerscheine auf. Die Gestalt darauf leuchtete nicht weniger. Atemu. Yuugi starrte ihn unverhohlen an. Musste wohl etwas seltsam aussehen, aber Yuugi war das im Augenblick ziemlich egal, er genoss diesen Augenblick, Atemu noch einmal wiederzusehen – wer wusste schon, wann das nächste mal sein würde? Atemus’ Gesicht war so erhaben, gottgleich, feierlich. Ausnahmsweise einmal nicht voller Hass, obwohl Yuugi ja schon wusste, dass Atemu auch zu anderen Gefühlsregungen im Stande war, war es doch schön, dies hier noch einmal bestätigt zu sehen. Seine edle Kleidung umwehte ihn beim schnellen Tempo der Pferde. Der Anblick hatte etwas magisches, eine Magie, der Yuugi sich nicht entziehen konnte und wollte. Atemu. Yuugi sah nichts und niemanden sonst. Nur Atemu. Hilfe!! Was war denn los mit ihm? Das war doch nicht normal! Atemu... Er war sein Feind. Er musste ihn doch hassen. Nur, was war das für ein Gefühl, tief in seiner Brust? Es war sicher kein Hass, Yuugi wusste, wie sich Schmerz anfühlte, jahrelang hatte er ihn in seiner Brust gegen Ägypten und den Pharao geschürt. Und nun gab es einen neuen Pharao. Konnte er diesen auch hassen? Er glaubte es nicht. Er wollte, aber er konnte nicht. Und das machte ihm Angst. Was war das für ein Gefühl? Königliche Gemächer: Atemu sank auf sein Bett. Seine erste Nacht in diesen Gemächern. Doch er fühlte sich nicht dazu im Stande, alles genau in sich aufzunehmen, nicht mehr. Der Tag hatte ihn geschlaucht und die Nachwirkung der Droge war noch nicht ganz abgeklungen. Obwohl er es eigentlich nicht wollte, fiel er fast augenblicklich in einen für ihn erstaunlich ruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen: Obwohl Atemu nicht viel geschlafen hatte, fühlte er sich hellwach, als er in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf schreckte. Die morgendlichen Lobgesänge der Priesterschaft klangen zum Fenster herein. Endlich galten sie ihm, nur ihm. Er stand auf, trat vor den Spiegel und musterte sein nacktes Ebenbild. Pharao. Er war da, wo er hatte sein wollen. Pharao. Die Macht war sein. Pharao. Er war der Herr, der Gott. Pharao. Sein, alles war sein. Pharao. Er war der Pharao. Atemu – Maat – Re. Pharao. To be continued..... Nachwort: Oh ja, Panki_Ponk,. Du hast mich erwischt. Da haben wir ja schon wieder einen Toten. Zwar einen zeremoniellen Scheintoten, aber einen Toten. Ich bin ja sooooo krank... *sich verdrückt* Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Ab nun kommt Fahrt in die Story, dass bisher war mehr oder weniger die Einleitung. ^^ Cuu! Eure Miss Hellfire Kapitel 5: Folgenschweres Urteil -------------------------------- Vorwort: Für Hasi-Yugi, der ihr es zu verdanken habt, dass Atis Haare einen Rekord im Schnellwachsen aufgestellt haben. Und für Nezu, in der Hoffnung, dass sie mal die Zeit hat, vorbeizuschauen. Viel spaß beim Lesen!! Atemu seufzte und massierte sich mit der linken den steifen Nacken, während er mit der rechten das zum Schreiben gedachte Schilfrohr malträtierte. Er war nun schon seit einem halben Jahr Pharao – sein Haar hatte seine alte Länge fast wiedererlangt [Ich weiß, so schnell wachsen Haare nun auch wieder nicht, aber was wäre Ati ohne seine Frisur??] – und immer noch hatte er es nicht geschafft, alles abzuarbeiten, was aus der Regierungszeit seines Vaters’ liegengeblieben war. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, wie sehr sein Vater seine Pflichten bereits vernachlässigt hatte. Natürlich, da waren die Dinge aus der Trauerzeit, da hatte sich ja niemand darum gekümmert, aber bereits sehr viel früher waren etliche Dinge liegengeblieben. Atemu erstickte regelrecht in Arbeit. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt mit einer seiner Konkubinen geschlafen hatte, und auch wenn er das gerne noch einmal tun würde, so blieb ihm dazu gar keine Zeit. Die Arbeit fraß ihn auf. Sein Schreiber öffnete den nächsten Brief und begann vorzutragen, Atemu zwang sich, seinen Worten zu folgen. Es war bereits Nacht, Atemu pflegte hier in seinem Arbeitszimmer zu speisen, so konnte er mehr Arbeit erledigen. Überhaupt – er verrichtete die Tagesgebete, empfing einen Haufen Leute, die sich für besonders wichtig hielten, und arbeitete bis spät in die Nacht an allerlei Briefen, Steuerzahlungen, Verwaltungsfragen und war nebenher noch bemüht, die gärenden Intrigen zu bändigen. Und nur, um am nächsten Morgen wieder vor Sonnenaufgang aufzustehen und sich erneut durch den Tag zu quälen. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und ständig Kopfschmerzen. Aber er dachte nicht daran, einen Gang [Autos im alten Ägypten – alles klar....] zurückzuschalten. Dies war sein Leben, er hatte es ja so gewollt. Er hatte Pharao werden wollen, er hatte gewusst, was das mit sich brachte. Und so diktierte er seinem Schreiber nun ein Antwortschreiben, in der Hoffnung, dies sei für heute alles gewesen. Er kippte gleich noch um, vor lauter Müdigkeit. Glück gehabt. Das Dringenste war erledigt, mit dem Rest konnte er sich auch morgen noch befassen, auch, wenn der Berg der Schreiben und Anfragen morgen vermutlich mindestens genauso groß war, wie er heute morgen gewesen war, warum musste er auch tagtäglich mit allerlei Problemchen der einfachen Leute belästigt werden? Als hätte er nichts besseres zu tun! Übernächtigt schleppte Atemu sich in sein Gemach, und ließ sich, die Diener gleich wieder verscheuchend komplett angezogen ins Bett fallen, wo er sofort einschlief. Als er zwei Stunden später wieder aufstand, um den Kampf gegen den Tag erneut aufzunehmen, fühlte er sich fast noch müder als am Vorabend – oder eher, als in der Nacht. Er öffnete den Schrein, warf sich davor zu Boden und verrichtete seine Gebete, sich mühsam dazu zwingend, die Augen offen zu halten. Dann ging er ins Bad, ließ sich wie immer mit eiskaltem Wasser waschen, damit er wenigstens ein bisschen wach wurde und machte sich dann direkt auf den Weg zum Tempel. Ein putzmunterer und bestens ausgeschlafener Djedchonsiuefanch erwartete ihn dort, Atemu hoffte, dass die grelle Schminke seine Müdigkeit und die Augenringe verbarg. Sie hatten ja alle keine Ahnung! Sie glaubten, als Pharao habe er ein Leben in Saus und Braus, er eile von einer Konkubine zur nächsten, von einer Festlichkeit zur nächsten. Und die Regierungsgeschäfte erledige er mit der linken Hand oder überlasse sie seinen Beratern und Ministern. Aber in dieser Beziehung war Atemu sehr eigen. Er überlies niemanden anderen die Regierung. Er lies so viele Feierlichkeiten wie möglich aus und wenn er doch kam, blieb er so kurz wie eben möglich und arbeitete sogar während sich die anderen um ihn herum vergnügten. Freizeit war ein Fremdbegriff. Er war sich der Tatsache bewusst, dass viele ihn für verrückt hielten. Dass sie sagten, was er versuche sei unmöglich. Vielleicht hatten sie recht. Aber selbst wenn, Atemu würde es ihnen niemals eingestehen. Er würde es auch sich selbst nicht eingestehen. Ägypten war sein Land. Sein Schicksal. Und das lenkte er, und niemand sonst. Er hatte seine Gründe. Es war nicht, wie viele glaubten, purer Eigennutz. Es war etwas anderes. Es war die glühende Sonne, die mit ihrem Feuerschein das Land verzauberte. Es war die Stimme, die er manchmal im Garten singen hörte, deren Gesicht er aber nie sah. Es war der große Tempel des Gottes Amun, im Zentrum der Stadt. Es war der kleine Horustempel daneben. Es war der Geschmack der Feigen. Es war Ägypten. Dieses Land war sein Schicksal. Dieses Land war er. Und er würde sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. So unwahrscheinlich es klang – aber Atemu liebte dieses Land. Und darum opferte er sich für es auf. Es war nicht die Bevölkerung, die ihm am Herzen lag – sie ätzten und stöhnten unter seinen hohen Steuern und den vielen Stunden, in denen sie sein Grab in den Felsen hieben – nein, es war das pulsierende Herz Ägyptens’ unter der glühenden Sonne. Diesem Land hatte er sich mit Leib und Seele verschrieben, es war so krank, er würde es heilen. Für seine Regierung hieß das, dass sie sehr streng und manchmal auch unmenschlich für die anderen Menschen ausfiel, aber für Ägypten hieß es, dass es blühte. Krieg um Krieg wurde gewonnen, die Libyer stellten zur Zeit keine Gefahr dar, nur die Priesterschaft war ihm nach wie vor ein Dorn im Auge. Es war doch nicht ganz so einfach gewesen, wie er gedacht hatte, sie zu entmachten. Er fürchtete beinahe, es gelänge ihm nie. Oh du geliebtes Ägypten! Atemu verlies den Tempel und begab sich in den Thronsaal. Keine Zeit zum Frühstücken. Stattdessen schluckte er einige wohl dosierte Drogen, die ihn den Tag über wach hielten. Es ging halt nicht anders, wie sollte er denn sonst die ganze Arbeit schaffen? Er ließ niemand anders etwas wichtiges erledigen, wer konnte schon wissen, ob sie wirklich so loyal waren, wie sie sagten? Er würde das Schicksal Ägyptens’ nicht leichtfertig aufs Spiel setzten. Und darum arbeitete er weiter. Gegen die Müdigkeit, die Intrigen und auch gegen den gesunden Menschenverstand, der ihm sagte, dass der dringend Ruhe brauche. Aber er hörte weder auf seinen Verstand noch auf seinen Körper, der versuchte, ihn auf seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen, was zur Folge hatte, dass Atemu bereits seit drei Monaten allmorgendlich und in letzter Zeit auch tagsüber Blut erbrach. Doch davon wusste niemand, so eine Schwäche durfte nicht bloßgelegt werden. Atemu hörte nur auf sein kaltes Herz. Und in dieses war der Name Ägypten eingraviert, unauslöschlich, bis jetzt. Atemu spürte, wie ihm wieder übel wurde, doch er ignorierte es und arbeitete weiter, die Droge ermöglichte es ihm. Yuugis Gemächer: Seufzend blickte Yuugi aus dem Fenster. Ihm fiel kein Lied mehr ein. Er saß oft hier, auf seinem Balkon oder am Fenster und sang. Er hoffte, dass es niemand hörte. Dann sang er alte Lieder aus Askalon, meist waren es Kinderlieder, an mehr erinnerte er sich nicht. Die Angst vor dem Urteil des Pharao war längst abgeklungen. Dieser schein sich nicht besonders für ihn zu interessieren. Vermutlich feierte er die ganze Zeit irgendwelche Orgien und kümmerte sich nicht um die Regierung. Yuugi jedenfalls hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er ihn an jenem schicksalhaften Tag seiner Krönung von ferne im Wagen durch Tanis hatte reiten sehen. Die Sehnsucht nagte an ihm, verzehrte ihn. Er hatte es aufgegeben, sich deswegen Schuldgefühle einzureden oder sich zu fragen, wie es kam, dass er sich nach dem grausamen Herrscher Ägyptens’ verzehrte, er nahm es hin, und versuchte, nicht allzu oft an Atemu zu denken, um es nicht noch schlimmer zu machen. Dummerweise erwies sich dies als ziemlich schwierig, denn überall gab es Statuen und Bildnisse von dem großen Pharao. Wie sollte er ihn denn da vergessen? Mit einem Seufzer stimmte Yuugi das nächste Lied an. - On dit dans la rue, que xy[musste zensiert werden, sonst wäre die Spannung raus ^^] est perdu, Qu'il mérite bien la lame, de ceux qui vendent leurs âmes, On dit dans la rue, que le fils des xy [s.o.], A trahi ses parents, déshonoré son rang, Mais toi qui vis comme un ange, toi que rien ne déranges, Tu crois que tout s'arrange mais la vie un jour se venge - T'avais pas le droit, - Ne me parlez pas de droit - T'avais pas le droit - Vous n'en avez pas sur moi - T'avais pas le droit - Je crois que vous n'aimerez jamais - T'avais pas le droit - Pour vous, je n'ai pas de secret - T'avais pas le droit - Je vous regarde et j'ai honte - T'avais pas le droit - Je me fous de ce qu'on raconte - T'avais pas le droit - La seule chose pour moi qui compte - T'avais pas le droit - C'est que vous l'aimez aussi - On dit dans la rue qu'en lui prenant sa vertu - Tu as perdu la tienne et réveillé la haine - On dit dans la rue que pour toi y'a plus d'issue, Que pour sauver ton honneur, il faut quitter cette fleur, Mais toi qui vis comme un ange, toi que rien ne déranges, Tu crois que tout s'arrange, mais la vie un jour se venge - T'avais pas le droit - Qu'est-ce que vous voulez que je vous dise - T'avais pas le droit - Me punir pour ma franchise - T'avais pas le droit - Vous qui savez tout de moi - T'avais pas le droit - Vous doutez ainsi, pourquoi - T'avais pas le droit - Pourquoi me juger ainsi - T'avais pas le droit - Vous mes frères, vous mes amis - T'avais pas le droit - Je suis libre comme vous l'étiez - T'avais pas le droit - Avant de vouloir me juger - Bien sûr c'est la vie qui choisit - Bien sûr c'est la vie qui choisit - Mais pourquoi la fille de ton ennemi - Je n'y peux rien, c'était écrit - Quand toutes les femmes te veulent dans leurs lits - Non, non, oh non! - Pourquoi c'est elle que t'as choisie - Je vis ma vie tel que je suis, je vous le dis, oh oui - T'avais pas le droit - Allons, regardez-vous - T'avais pas le droit - Vous êtes simplement jaloux - T'avais pas le droit - Vous oubliez toutes ces nuits - T'avais pas le droit - Avec celles qui nous ennuient - T'avais pas le droit - Vous oubliez la confiance - T'avais pas le droit - Qui nous liait depuis l'enfance - T'avais pas le droit - Quand on priait en silence - T'avais pas le droit - Pour que vienne enfin la chance - T'avais pas le droit - Non, je n'ai trahi personne - T'avais pas le droit - Je ne veux pas qu'on me pardonne - T'avais pas le droit - Avec vous j'étais quelqu'un - T'avais pas le droit - Mais sans elle, je ne suis rien - T'avais pas le droit - Non, je n'ai trahi personne, Je ne veux pas qu'on me pardonne, Sans elle, sans elle, je ne suis rien... - T'avais pas le droit... - Je ne suis rien - T'avais pas le droit... [Ich weiß, dass das französisch ist, und dass Yuugi das garantiert nicht gesprochen hat… aber das Lied passte einfach zu gut. ^^ An manchen Stellen musste ich es leider etwas zensieren, sonst wäre die Spannung raus gewesen, es ist nämlich aus dem Musical, dass mich zu dieser FF inspiriert hat] Atemus’ Arbeitszimmer: Atemu blickte abwesend zum Fenster heraus, während der Antrag eines Bittstellers vorgetragen würde. Als der Mann zur Hälfte ausgeredet hatte, wies Atemu die Wachen an, ihn wieder herauszuschmeißen, was unter heftigem Protest des Betroffenen geschah. Atemu wandte sich an seinen Schreiber. „Was gibt es sonst noch?“, fragte er ohne wirkliches Interesse. Er würde jetzt so gerne schlafen. Aber die Droge verhinderte es. Ihm war so schlecht, wie schon lange nicht mehr. „Die Geisel aus Askalon, euer Vater wollte sie noch richten, er wartet schon seit einem halben Jahr auf sein Urteil, Göttlicher.“, antwortete dieser befliesend. Geisel aus Askalon? Sagte Atemu nichts. „Also gut...“, meinte Atemu und stemmte sich aus seinem Thron hoch. Um ihn herum drehte sich alles. Vielleicht täte es ihm gut, etwas zu gehen. „Führ mich zu ihm. Ich werde ihm einen Besuch abstatten Und erzähl mir unterwegs, weshalb er gerichtet werden soll.“ Ziemlich überrascht über diesen exotischen Wunsch kam der Schreiber Atemus’ Befehl dennoch nach. Auch seine übrigen Begleiter schickte Atemu fort. Wenn ihm schon nicht gut war, dann mussten ja nicht unbedingt alle dabei sein. Und seinem Schreiber konnte er halbwegs vertrauen. Der Weg den sie einschlugen kam Atemu seltsam bekannt vor. Er lauschte der Geschichte des Schreibers’ aufmerksamer und plötzlich erinnerte er sich, diesen Junge doch tatsächlich schon einmal gesehen zu haben. War das nicht der Selbstmörder, der ihm in die Arme gefallen war? Der, mit den wunderschönen Amethysten? Wie hatte er ihn nur vergessen könne? Sie ereichten das Gemach. Ziemlich erstaunt ließ die Wache sie ein, Atemu unterband drinnen zuerst den Herold, der ihn hatte ankündigen wollen und betrat unangemeldet den Wohnraum des Jungen. Dort blieb er wie angewurzelt stehen. Der Junge saß auf der Fensterbank und sang in einer fremden Sprache: - Avec vous j'étais quelqu'un - T'avais pas le droit - Mais sans elle, je ne suis rien - T'avais pas le droit - Non, je n'ai trahi personne, Je ne veux pas qu'on me pardonne, Sans elle, sans elle, je ne suis rien... - T'avais pas le droit... - Je ne suis rien - T'avais pas le droit... Die Stimme des Jungen verstummte. Scheinbar war das Lied hier zu ende. Was für eine seltsame Sprache. In ihr lag ein ganz eigener Singsang. Aber auch eine wundervolle Stimme hatte der Junge, Atemu kannte sie. Er hatte sie im Garten gehört, schon oft. Er räusperte sich. Der Junge auf der Fensterbank fuhr herum. Mit großen Augen starrte er Atemu an, bevor er sich darauf besann, mit wem er es zu tun hatte und wie er sich also zu verhalten hatte. Er fiel zu Boden, Atemu konnte sehen, dass er zitterte obwohl er versuchte, dies zu unterbinden. Atemu starrte auf ihn herab. Seltsamer Junge, so klein, so zierlich. Dumm nur, dass er so, wie der Junge da kniete, seine wundervollen Augen nicht sehen konnte. Atemu räusperte sich erneut. „Steh auf.“ Atemu ließ sich auf dem Bett des Jungen nieder, zu Gehen war keine gute Idee gewesen, es drehte sich alles nur noch mehr. Mit bemüht fester Stimme fuhr er fort, sich nicht darum kümmernd, ob der Junge überhaupt aufgestandnen war, zu sprechen:„Du kannst dir wohl denken, warum ich hier bin. Mein Vater wollte dich bereits richten, dass Schicksal verhinderte es. Nun gibt es kein Zurück mehr. Mich wird niemand aufhalten. Ich werde Askalon angreifen lassen, den Schlag wird es wohl kaum überstehen.“ Er blickte zu seinem Schreiber hinüber, der alles mitgeschrieben hatte und bedeutete ihm, zu gehen. Dann wandte er sich dem Jungen zu – wie hieß er doch gleich? Yuugi, oder? Dieser starrte ihn entsetzt an, wagte aber nicht, zu wiedersprechen. Atemu wusste selbst nicht so genau, warum er noch geblieben war, er sah schon fast gar nichts mehr und arbeiten musste er auch, er hatte eigentlich keine Zeit hierfür. „Du hast eine schöne Stimme.“, sagte er aber statt zu gehen. Er nahm wage war, dass der Junge rot wurde wie eine Tomate. Was hatte er denn schlimmes gesagt? „Ich habe dich manchmal singen hören, in den Gärten...“, fuhr er fort, als eine Welle des Schmerzes über ihm zusammenschlug. Er spürte das Blut, dass sich in seinem Mund zu sammeln begann. Schnell presste er die Lippen fest aufeinander, in der Gegenwart des fremden Jungen mit den schönen Augen wollte er nicht brechen müssen. Doch er spürte, wie sein Körper ihm nicht mehr gehorchen wollte. Mit einem mal lag er auf dem Boden, das Blut lief über sein Gesicht. Da waren Geräusche, und Farben. Alles verschwommen. Und dann schwarz. ~*~*~*~ Yuugi hatte sich grade von dem Schrecken erholt, dass Askalon dem Untergang geweiht war, als der Pharao auch noch sagte, er habe Yuugi singen hören. Nein wie peinlich. Doch der größte Schock war wohl, was dann kam. Mit einem mal entglitt dem so starken Pharao die Maske der Kälte und Härte, fiel zu Boden wie ein Stein, laut hallte der Klang. Der Schmerz zeichnete sich so deutlich in seinem Gesicht ab, dass Yuugi am liebsten zu ihm herübergelaufen wäre, doch der Respekt hielt ihn davon ab, auch wenn sein Herz schmerzte. Die Augenringe fielen Yuugi mit einem mal auf. Scheinbar hatte er Atemu unterschätzt, und zwar gewaltig. Als dann mit einem mal der Pharao vornüber kippte gab es für Yuugi jedoch kein Halten mehr. Er stürzte nach vorne und drehte den Bewusstlosen vorsichtig in seinen Armen um. Bei allen Göttern! Das Gesicht war blutverschmiert, die Kleidung auch schon. Der Augen waren geschlossen und trotz des Blutes hatte Yuugi seinen Pharao noch nie so friedlich gesehen. Angst überkam ihn. Was war nur geschehen? Würde man ihn etwa dafür verantwortlich machen? Er versuchte, Atemu zu wecken, aber es klappte nicht. Vorsichtig hob er ihn auf sein Bett – ziemlich schwierig, wenn man so klein war wie Yuugi. Verzweifelt sah er sich um und kippte schließlich den Inhalt des Wasserkruges in das Gesicht des sonst so erhabenen Pharao. Die Schminke zerlief, das Blut wurde ein wenig abgewaschen, aber sofort durch neues, dass in Rinnsalen aus seinem Mund lief, ersetzt. Sonst nichts. Keine Reaktion. „Atemu!“, schrie Yuugi. Welch Frevel! Den Pharao beim Namen zu nennen! Egal. Der Bewusstlose rührte sich nicht. Yuugi schüttelte ihn und merkte erst, dass er weinte, als die Tropfen seiner Tränen auf Atemus’ Gesicht tropften. Weinend hockte er neben dem Pharao. Kaum hörbar flüsterte er zwei Sätze. „Je ne veux pas être sans toi. Je t’aime!“ To be continued.... Nachwort: Also, erst mal, für alle unter uns, die des französischen nicht mächtig sind und alle, die es nicht verstanden haben, weil französisch nicht zu meinen Stärken zählt und der Satz durchaus falsch sein könnte. Die beiden letzten Worte von Yuugi sollen heißen:„Ich will nicht ohne dich sein. Ich liebe dich!“ xD Oh! Jetzt, wo ich das hier geschrieben hab, fällt mir auf, dass das eigentlich ganz anders geplant war. Gefällt mir aber auch so ganz gut. ^^ Ich mag das Kapitel sehr. Endlich mal die Chance, Ati was besser darzustellen - ich mag Ati!! ^^ Ich glaube, in dem Kapitel wird auch so langsam deutlich, dass Atemu gar nicht so stark ist, wie er gerne wäre und wie er immer tut. Ich halte Atemu eigentlich für ziemlich schwach (in dieser FF). Yuugi dagegen ist sehr stark - hat das aber noch nicht so ganz gemerkt. Naja, er wird schon noch dahinterkommen. Um noch mal kurz auf das Lied, dass Yuugi singt zurückzukommen. Es stammt aus dem Musical "xyz - La haine de l'amour" und heißt "On dit dans la rue", also "Man sagt auf der Straße". Wenn ihr ne Übersetzung wollt, könnt ihr mich gerne fragen - Ich denke, dafür reicht mein französisch noch. ^^ Huh, was für ein langes Nachwort, ich hoffe, ich hab euch nicht erschlagen.... Tja, denn. Danke fürs lesen! Cuu! Eure Miss Hellfire Kapitel 6: Leid --------------- Vorwort: Gewidmet Schiller (Shaila) für eine Menge interessanter, inspirirender Ballwechsel, der Erklärung des Wörtchens "aus" und eine Menge Verständniss fürs Zulabern. viel Spaß beim Lesen!! Yuugi zuckte zusammen. Hatte er das grade wirklich gesagt? Nein, sicher nicht! Oder doch? Und wenn doch, wäre das so schlimm? Es stimmte doch.... Er liebte den Mann, den er am meisten auf der Welt hassen sollte. Er liebte ihn, und er konnte sich einfach nicht helfen. Aber vielleicht sollte er auch, bevor er sich half, erst einmal Atemu helfen. Der schien Hilfe ja nun wirklich dringender Nötig zu haben, als er selbst. Aber was tun? Er wollte nach den Wachen rufen, den Herolden, den Dienern, Sklaven, irgendwem. Er hatte den Mund auch schon geöffnet, als er ihn abrupt wieder schloss. Atemu war doch so stark. Was sollten das einfache Volk denn sagen, wenn es seinen Pharao so sah? Atemu würde das gar nicht schätzen. Und wenn Atemu ihn schon nie lieben würde, dann sollte er ihn doch wenigstens nicht hassen. Das war ja wohl das mindeste, Hass könnte Yuugi nicht ertragen. Allerdings war die Gleichgültigkeit, mit der Atemu ihn bedachte auch nicht viel besser auszuhalten. Aber hatte er nicht gesagt, er habe eine schöne Stimme....? ~*~*~*~ Die Dunkelheit war vollkommen. Er sah nichts, er fühlte nichts. Aber er hörte etwas. Eine Stimme. Sie schrie einen Namen. Wieder und wieder. „Atemu!!“ Wer war Atemu? ~*~*~*~ Yuugi schrie Atemus’ Namen, es brachte nichts, aber er konnte doch nicht nichts tun. Verdammt, was sollte er überhaupt tun? Er versuchte sich zu erinnern, die Köche hatten ihm doch einiges über Kräuter erzählt. Hastig sah er sich um, es musste hier doch etwas geben! Wasser war zum Glück auch noch da. Yuugi machte sich an die Arbeit. ~*~*~*~ Was war das für ein Licht? Divus und verschwommen am Rande seines Bewusstseins. Er versuchte die Hand nach dem Licht auszustrecken, aber es entglitt seiner Hand. Und wieder schrie die Stimme nach jenem mysteriösen Atemu. Verdammt, wer war der Kerl? Die Stimme war so laut, dass es ihm in den Ohren schmerzte. Er wollte, dass sie aufhörte, damit er seine Ruhe hatte. Er wollte einfach nur hier liegen bleiben. Es war so warm. Und es roch angenehm nach irgendwelchen Kräutern. Wann hatte er ihren Duft zuletzt so intensiv wahrgenommen? Und da war diese Stimme wieder, die sang, aber er verstand sie nicht, sie war zu weit weg. Und diese Wärme. Von der Hand. Die Hand, die sanft über seine Wange strich. Der Gesang hörte auf. Wieder ein warmes Gefühl. Als etwas sanft seine Lippen berührte und- Seine Lippen? Moment mal!! Abrupt riss Atemu die Augen auf. Weiche Lippen auf seinen. Und eine Zunge, die um Einlass bat. So warm. Atemus’ Lippen teilten sich fast ohne sein Zutun. Gerne wäre er der Zunge, die sanft seine Mundhöhle erkundete und zärtlich über seine Zunge strich, entgegengekommen, aber er war zu schwach. So lies er die Zunge gewähren, genoss jeden Augenblick und schloss genießerisch die Augen. So warm und friedlich. Er fühlte sich vollkommen sicher. Und wenn er jetzt stürbe, er wäre glücklich gestorben. Aber er wollte jetzt noch nicht sterben!! Nicht jetzt, die Zunge sollte doch noch etwas bleiben. Doch langsam und sachte löse sie sich wieder, Atemu hätte sie gerne zurückgehalten. Er wollte etwas sagen, aber irgendwie klappte das nicht. Er öffnete die Augen erneut, diesmal langsamer. Verträumter? Amethysten. ~*~*~*~ Hmm..... Er hatte es getan. Er hatte es wirklich getan. Er hatte den Pharao von Ägypten geküsst, als dieser schlief. Konnte man ihm das eigentlich als Vergewaltigung auslegen? Und wenn schon.... Er war so unheimlich glücklich. In seinem Inneren schrie etwas triumphierend auf. Er blickte auf den friedlich daliegenden Pharao in seinem Bett hinab. Der in diesem Augenblick die Augen öffnete. Yuugi schrak entsetzt zurück. Hatte er das etwas mitbekommen, den Kuss? Oh bei allen Göttern, bitte nicht!! Er wich zwei, drei Schritte vom Bett zurück. Starrte den Pharao entsetzt an. Dieser brauchte wohl etwas, um sich zu orientieren. Aber dann fanden seine wunderschönen Rubine – zur Zeit waren sie ganz stumpf, es tat Yuugi in der Seele weh, das sehen zu müssen – ihn. Yuugis’ Atemu ging schneller. Oh Hilfe. Der Blick des Pharao ruhte quälend lange auf ihm. Yuugi wagte nicht, sich zu bewegen, oder auch nur zu atmen. Er stand ganz ruhig da, sein Herz klopfte, sein Blut rauschte schmerzhaft in seinen Ohren. Und sein Mund sehnte sich nach Atemus’ Lippen. Ängstlich wagte er einen Blick in die Augen des Gottkönigs. Nein! Täuschte er sich? War das wirklich Atemu? Er lächelte?? Na ja, er versuchte es. Scheinbar hatte er noch Schwierigkeiten, seinen Körper zu kontrollieren. Kein Wunder. Und scheinbar war es lange her, dass er zuletzt freundlich gelächelt hatte. Auch kein Wunder. Atemu lächelte ihn an. Er lächelte. Für ihn. Yuugis’ Knie wurden ganz weich. Das war gut. Das war doch gut, dass Atemu lächelte, oder? Schnell blickte Yuugi noch einmal genauer hin. Aber in diesem Augenblick erstarb das Lächeln auf den Lippen des Geliebten. Ruhige Atemzüge machten Yuugi klar, dass er eingeschlafen war. Yuugi konnte nicht aufhören, zu lächeln. Der Mann, der seine Heimat auslöschen wollte, hatte ihn angelächelt. Konnte man glücklicher sein? Wenige Stunden später: Yuugi hatte den Diener, der normalerweise auf der Matte an der Tür schlief, von seinem Platz vertrieben, er hatte schon ein ganz schlechtes Gewissen deswegen. Aber die Sache war es wert gewesen. Er hatte die Matte zu seinem Bett geschleift, um den durchlauchten Menschen da drin beobachten zu können. Fest dazu entschlossen, nicht einzuschlafen lag er nun schon seit Stunden hier und blinzelte sich angestrengt den Schlaf aus den Augen. Seine Augen wanderten immer wieder zu dem wundervoll geformten, friedlich schlafenden Gesicht herüber. Die grade Nase. Die vollen Lippen, zum Küssen wie geschaffen. Die fein geschwungenen Augenbrauen. Das weiche Haar. Und die grade verborgenen Rubine seiner Augen. Konnte man es ihm zum Vorwurf machen, dass er ihn liebte? Yuugi fragte sich nur, wie man ihn nicht lieben konnte. Die Müdigkeit übermannte ihn, aber er wollte doch gar nicht schlafen, er wollte die Zweisamkeit mit Atemu genießen. Atemu...... Atemu...... At..... Einige Stunden später: Wenn er den Elefanten fand, der ihm über den Schädel getrampelt war, er schwor, er würde ihn eigenhändig töten. In seinem Kopf drehte sich alles, er hatte einen bitteren Geschmack im Mund und er fragte sich allen Ernstes, was er in den letzten Tagen getrieben hatte. Vorsichtig schlug er die Augen auf. Na wenigstens seine Sicht klärte sich. Die Umgebung war ihm allerdings auf den ersten Blick fremd. Doch als sein Blick auf die schlafende Person neben seinem Bett fiel, da kehrten die Erinnerungen schlagartig zurück. Er war zusammengeklappt. Na toll. Und die Regierungsgeschäfte?? Das würde wohl eine Menge Überstunden bedeuten... Aber was war dann passiert? Die Lacken um ihn herum verrieten ihm, dass er wohl mal wieder Blut erbrochen hatte. Und das vor einer kleinen Geisel. Sein Ruf war im Eimer! Er sollte den Jungen töten lassen. Vor allem, wenn ihn seine Erinnerung auch in einem anderen Punkt nicht trog. Der Junge hatte ihn doch nicht wirklich geküsst, oder?! Wenn ja, dann...... .....dann musste er sich eingestehen, dass es ihm nicht schlecht gefallen hatte. Oh bei allen Göttern! Warum musste ihm so etwas passieren? Seine Lippen waren so weich gewesen. Er hasste doch Homosexualität. Die Hand des Jungen so sanft. Er war der über alles erhabende Pharao. Die wundervollen Augen des Kleinen. Er hatte eine Menge Konkubinen und suchte eine Frau. Er wollte doch nur diesen Jungen. Der Junge war nur eine unbedeutende Geisel. Der Junge war alles, was gut und richtig war. Oh Hilfe, ging’s denn nicht mal einfacher? Warum konnte er denn nicht einfach eine scharfe Braut finden, eine Menge kleiner Pharaonen mit ihr machen, sich mit seinen Konkubinen vergnügen und haufenweise königliche Bastarde in die Welt setzen und zum Schluss mehr Kinder als Jahre auf dem Buckel haben? Das wäre normal gewesen, das wäre die Art und Weise gewesen, auf die es schon viele andere Pharaonen vor ihm getan hatten [siehe Ramses II (?)]. Aber Nein, natürlich. Er war den Göttern immer ein treuer Diener gewesen. Er hatte Ägypten zu neuem Glanz verholfen. Und dann musste er feststellen, dass er sich zu Männern hingezogen fühlte. Na herzlichen Dank auch. Niemand durfte es wissen. Auch der Junge nicht. Er sollte von hier verschwinden, er kam zu spät zur Morgenzeremonie im Tempel, wenn er nicht kam, würde die Sonne nicht aufgehen! Er setzte sich auf. Und bereute es sogleich wieder. Vor seinen Augen explodierten bunte Sterne und in seinem Kopf drehte sich erneut alles. Aber die plötzliche Bewegung hatte auch seinen kleinen Sonnenschein geweckt. Dieser schüttelte sich, um den Schlaf abzuschütteln und blickte dann zu ihm auf. Er verbeugte sich. Besser so, so sah er nicht, wie rot Atemu geworden war. Warum bloß? Er war doch sonst nicht so.... schüchtern? Wie tief sollte er denn noch sinken? „Ihr solltet noch nicht aufstehen, ihr solltet euch schonen, mein Gebieter...“, hauchte der junge mit zitternder Stimme. Atemu wollte ihn anherrschen, er sei nicht in der Position, ihm – ihm, dem Pharao – irgendwelche Befehle zu erteilen, aber aus seiner Kehle kam nur ein Gurgeln, dass ihm ziemliche Halsschmerzen bereitete. Also lies er es bleiben. Und sich von dem Jungen einen Becher Wasser geben. Er bekam ihn kaum herunter. Ständig rann das Wasser sein Kinn herunter. Er sabbelte ja schon wie ein alter Mann! Der Junge wischte vorsichtig mit einem Tuch das Wasser wieder weg. Er hatte sich geirrt. Er konnte sehr wohl noch tiefer sinken. Also setzte er den Becher ab, obwohl er eigentlich sehr durstig war, und wollte ihn auf das Tischchen neben dem Bett stellen. Aber da hatte er seine Rechnung ohne den Jungen gemacht. Dieser drückte ihm mit sanfter Gewalt den Becher wieder an den Mund. Was für ein Evolutionssprung! Vom alten Mann zum Kleinkind degradiert! Die Hände des Jungen streiften seine Haut, als er erneut einen Wassertropfen von seiner Haut wischte. Atemus’ Haut stand in Flammen. Der Wassertropfen hätte eigentlich verdunsten müssen. Tat er aber natürlich nicht, und so kam Atemu erneut in den Genuss der sanften Folter, die Berührung des Jungen auf seiner Haut zu spüren. Aber dann war es doch gut. Entschlossen setzte er den Becher ab, und schwank die Beine aus dem Bett. Der Junge sprang auf und wollte ihn daran hindern aufzustehen, aber Atemu ließ sich nicht beirren. Er musste gehen, es war höchste Zeit. Eine Menge Arbeit wartete auf ihn! Er stand auf – und fand sich im nächsten Augenblick auf dem Boden wieder. Seine Beine hatten ihn einfach im Stich gelassen, und jetzt lag er hier, hilflos wie ein Neugeborenes, und konnte nicht alleine wieder aufstehen, seine Glieder versagten ihm den Dienst. Sofort war der Junge bei ihm, seine Hände hoben ihn sachte in die Höhe und verfrachteten ihn zurück aufs Bett. Atemu musste ihn machtlos walten lassen. Eine ganz schöne Anstrengung für so einen kleinen Jungen, ihn zu tragen. Hätte Atemu ihm gar nicht zugetraut. Er war dem Jungen wohl ausgeliefert, dass musste Atemu sich eingestehen. Machtlos, doch noch einmal. Jetzt, wo Atemu daran dachte, fiel ihm auf, dass sie ganz alleine waren. Das wiederum bedeutete, dass niemand von seinem Zusammenbruch wusste, denn dann stünden jetzt alle möglichen Quacksalber hier herum. Er schuldete dem Kleinen etwas, wirklich. Aber erst einmal musste er dafür sorgen, dass auch weiterhin niemand etwas von seiner misslichen Lage mitbekam. Er bat Yuugi mittels Zeichensprache, er möge ihm doch etwas zu schreiben geben, was Aufgeforderter auch sofort tat. ~*~*~*~ Vorsichtig beugte Yuugi sich ein wenig herunter, um zu sehen, was der Pharao schrieb. Nicht, dass er lesen oder schreiben gekonnt hätte, aber es interessierte ihn, zu sehen, wie seine Handschrift wohl aussah. Schnell schrieb er, dass stand schon mal fest. Und häufig schien er es auch zu tun, seine Handschrift war sehr ausgeprägt. Obwohl die Zeichen alle sehr deutlich waren, so fielen sie doch allesamt ziemlich hoch und spitz aus. Yuugi fand, jedes einzelne Zeichen war ein einziges Kunstwerk. Meisterhaft und Einzigartig wie ihr Schöpfer. Besagter Schöpfer gestikulierte Yuugi nun, er möge das Schreiben seinem Schreiber zukommen lassen, dann wollte er einen weiteren Bogen vom Papyrus haben. Yuugi reichte ihm einen. Erneut begann Atemu zu schreiben, diesmal war er schneller fertig, er hielt Yuugi das Geschriebene vor die Nase. Dieser blickte darauf, bis ihm plötzlich klar wurde, dass von ihm erwartet wurde, zu lesen, was da stand. Erneut versank er in eine tiefe Verbeugung, tief genug, dass Atemu die feine Röte entging, die seine Wangen bedeckte, und flüsterte:„Verzeiht, aber ich kann nicht lesen.“ Er schielte nach oben. Atemu schien überrascht. Aber nicht böse. Er winkte Yuugi näher heran. Schon wieder eine Menge Zeichensprache. Aufstehen! Der junge Herrscher wollte doch tatsächlich weiterarbeiten! Yuugi schüttelte eisern den Kopf. „Das geht doch nicht! Ihr braucht Ruhe!“ Atemu schien nicht auf ihn hören zu wollen, doch scheinbar war sein Körper sehr angetan von Yuugis’ Vorschlag. Atemu sank zurück auf die Kissen. Kurz darauf war er eingeschlafen. Yuugi wollte sich erheben, doch es ging nicht. Atemu hielt seine Hand ganz fest in der seinen, braunen. Yuugi wurde hochrot. Atemu hielt seine Hand?! War das Zufall? Bitte nicht!! Aber plötzlich merkte auch Yuugi, dass er ganz schön müde war, er hatte die Nacht über ja kaum geschlafen. Nur nicht einschlafen!! Wenige Minuten später lagen die beiden einträchtig in Yuugis’ Bett. Yuugi lag halb auf Atemu, unauffällig an ihn geschmiegt. Atemus’ Hand umklammerte immer noch Yuugis’. Schlaf der Gerechten. Schlaf der Liebenden. Die Sonne lachte und tanzte, als sie die beiden sah. Und die Vögel sangen. Carpe diem. Nächster Morgen: Die Sonnenstrahlen kitzelten auf seiner Nase. Er zog die Nase kraus. Was für ein angenehmes Gefühl, einmal so geweckt zu werden. Seine Priester- Ah! Seine Priester! Wo steckten diese nutzlosen Tölpel?! Warum weckten sie ihn nicht? Er hatte zu tun! Er wollte aufstehen, wurde aber von der halb auf sich liegenden Gestalt davon abgehalten. Wer wagte es?? Oh! Der Junge mit den weichen Lippen. Er seufzte. ,Was mach’ ich nur mit dir?’, fragte er sich. Immerhin hatte er ihm geholfen. Und ihn geküsst. Welch Frevel! Doch wenn Atemu es sich genau überdachte, dann musste er, auch, wenn es ihm schwer – sehr schwer – fiel, sich eingestehen, dass es ihm gefallen hatte. Und das war das Problem. Er wusste nicht, ob er den Jungen dafür hassen oder lieben sollte. Federleicht lag er auf ihm. Eigentlich machte es Atemu nichts aus. Sie würden nicht gestört werden, niemand würde es sehen. Atemu hatte dafür gesorgt. In so eine Situation, so schwach, durfte ihn niemand jemals sehen. Doch einer hatte es getan. Und seltsamerweise fand Atemu das gar nicht weiter schlimm. Er verstand sich selbst nicht mehr. Der Junge begann, sich zu regen. Blinzelte, schlug die Augen auf. Bemerkte ihn. Erschrak. Atemu drückte seine Hand. Ganz sanft. Als hätte er selbst ein wenig Angst davor, dabei wollte er Yuugi doch die seine nehmen. Der Junge schaute überrascht auf, doch dann lächelte er und erwiderte den Druck. Ein ganz neues, unbekanntes Glücksgefühl durchströmte Atemu. Yuugi hatte ein wundervolles Lachen. Es war eines der wenigen Male, dass er ein Lachen sah, dass so echt, so unverfälscht war. Denn Yuugis’ Augen lachten mit. Atemu wusste, dass hier war ein einzigartiger, einmaliger Augenblick. Er würde sich bedanken, sich erkenntlich zeigen, und dann würden sie sich nie wieder sehen. Es war ein schöner Traum gewesen. Aber ein Traum blieb nun mal immer ein Traum. Verscheucht von den ersten Sonnenstrahlen. Besagte Sonnenstrahlen nun wanderten weiter über das Bett und machten den beiden darin liegenden unmissverständlich klar, dass es Zeit zum aufstehen sei. Ja, er sollte wohl wirklich aufstehen, sicherlich vermisste man ihn schon. Er war nun schon einen ganzen Tag fort, er wollte eigentlich gar nicht wissen, wie viel Arbeit jetzt auf ihn zukam. Yuugi richtete sich vorsichtig auf, Atemu musste sich eingestehen, dass er seine Wärme vermisste. Ruhig Blut! Er stand gleichfalls auf, streng bewacht von Yuugis’ misstrauischen Blick. Es ging sogar halbwegs. Wenn er langsam machte und sich nicht überschätze, dann schaffte er es auch, aufzustehen und ein paar vorsichtige Schritte zu gehen. Reichlich unsicher tapste er in Richtung Bad, als er plötzlich eine Schulter unter seinem Arm fand. Yuugi! Der Junge stand mit einem mal neben ihm und stützte ihn. Sein Gesicht sah fröhlich, aber leicht fragend und nervös zu ihm auf. Huh? Wie sollte er denn nun darauf reagieren? Okay, sein Körper mochte eine recht eindeutige Antwort darauf kennen – wie er ihm sehr anschaulich klar machte – aber das erschreckte ihn dann doch. Und den Kleinen hätte es wohl auch ziemlich überrascht und überfordert. Also rang der Pharao Ägyptens’ seinen steifen Gesichtsmuskeln ein Lächeln ab und schaffte es sogar, ein „Danke!“ hervorzubringen, auch, wenn seine Stimme dabei noch ziemlich rau klang. Wunderbar! Wie sollte er denn so arbeiten? Er hatte ganz offensichtlich ein Problem. Er sollte versuchen, schnellstmöglich zu Kräften zu kommen, denn was sonst passieren würde, dass wollte er gar nicht wissen. Sie erreichten das Bad, wo Atemu befriedigt feststellte, dass auch hier keine Wachen, Diener oder Sklaven zu finden waren. Wie ungewohnt! In seinem eigenen Bad standen immer sämtliche Würdenträger dabei, wenn er badete. Aber Yuugi schien das weniger zu behagen. Wie süß! Was ihn allerdings zu dem Problem brachte, dass er so niemanden hatte, der ihn waschen konnte, er selbst sah sich dazu nicht in der Lage. Niemanden außer...... ~*~*~*~ Atemus’ Blick wanderte schon wieder zu Yuugi. Yuugi war durchaus aufgefallen, dass er unter ständiger Beobachtung des Pharao stand, er konnte die Bedeutung dessen allerdings schlecht einschätzen. Zum Bad, zu ihm, zum Bad. Atemus’ Blick sprang hin und her wie ein Ball. Was?? Er sollte den Pharao baden? Seinen Körper an allen möglichen Stellen berühren? Na wenn das mal nicht schief ging! Yuugi hatte wohl Recht gehabt, was er sehr deutlich merkte, als sich beim Anblick des nackten Pharao nicht nur seine Zweifel erhärteten. [Nein..... nein, Leute, ihr denkt doch jetzt nichts unsittliches, oder? Also.... weil, ich schon! Muaha!! Ach nee, ich liebe diesen Satz!!] Dennoch fühlte er sich mit der Situation eindeutig überfordert. Erstens, weil er so etwas noch nie gemacht hatte, andere Leute waschen, und dann auch noch gleich den Pharao. Und zweitens war der Pharao nun mal der Pharao. Der Mann, den er liebte. Ein Glück, dass seine Gewänder heute etwas weiter ausfielen. Sonst hätte er jetzt wohl einiges zu erklären gehabt. Atemu lies sich ins Wasser gleiten, vorsichtig, immer noch. Seine Hände hielten sich am Rand fest, etwas unsicher war er immer noch. Süß. Ähm – hatte er den Pharao grade als süß bezeichnet? Er war wirklich rettungslos verloren. Atemu, mittlerweile gegen den Beckenrand gelehnt, war ihm einen auffordernden Blick zu. Na dann – auf in den Kampf!! ~*~*~*~ Der Junge kam näher, seine Schritte verursachten kaum ein Geräusch auf den Fliesen. Schüchtern. Ja. Er war sehr schüchtern, so zurückhaltend und verängstigt. Nun ja, kein Wunder. Pharao. Er war der Pharao. Atemu musste es sich in Erinnerung rufen, denn irgendwie vergas er es in Yuugis’ Anwesenheit. So was aber auch! Der Junge brachte ihn ja noch vollkommen um den Verstand. Warum nur? Was war es nur? Liebe? Er hatte noch nie geliebt, und er war noch nie geliebt worden. Er wusste nicht, wie sich Liebe anfühlte. Um genau zu sein, hatte es ihn aber auch nie interessiert. Er hatte es nicht wissen wollen, er hatte nicht lieben wollen. Weil Liebe ein Gefühl war. Und Gefühle zu haben konnte er sich nun mal nicht leisten, sie bedeuteten Schwäche und Angriffsfläche für allerlei Intrigenspinner. Und derer gab es nun wahrlich genug. Aber all das klärte ihn nicht über seine Gefühle auf. Liebe? Oder wie nannte man es? Wenn dein Herz in Flammen steht? Wenn deine Gedanken voll sind von dir? Wenn dein Lächeln wertvoller ist als Gold? Wenn du alles bist, was da ist? Ich nichts sehe außer dir? Ist es dass, was sie Liebe nennen? Liebe ich dich? Ich liebe dich. Es war ein Schock. Dieses Gefühl. Konnte das war sein? Sklave! Er – er, der Pharao!! – Sklave seiner Gefühle. Gekettet an eine kleine Geisel. Unausweichlich, unauslöschlich. Nein! Nein, nein, nein! So nicht! Das ging nicht. Nicht, dass er sich um das Geschwätz der Leute gekümmert hätte – wer waren sie schon, gemessen an ihm? Nichts! Aber er hatte keine Zeit. Er hatte zu tun. Und das nicht zu wenig. Und außerdem durfte das ohnehin niemand wissen. Nicht die Berater, nicht die Priester und am allerwenigsten Yuugi. Und Punkt. Vorsichtig begannen die Hände des Junge seinen Kopf zu massieren und seine Haare zu waschen. Er schloss die Augen. Damit das brennende Zeugs ihm nicht in die Augen lief. Warum denn sonst? Aus Wohlbehagen? Nein! Nein, nicht offiziell. Aber inoffiziell genoss er das ganz schön. Er hätte jetzt gerne geschnurrt. Aber das fehlte ihm grade noch! Die Hände Yuugis’ begannen weiter herabzuwandern. Oh bei allen Göttern! Er wollte ruhig bleiben, als die flüchtige Berührung von Yuugis’ Händen ausreichte, damit seine Brustwarzen sich so deutlich aufrichteten, dass es selbst ein Blinder gesehen hätte. Gar nicht so einfach... Atemu hielt die Augen krampfhaft verschlossen, damit er Yuugi nicht ansehen musste. Das hätte er nicht ausgehalten. Tiefer, immer tiefer glitten Yuugis’ Hände, als Atemu mit einem mal abrupt aufstand. Yuugi zuckte zurück. „Genug! Ich denke, dass sollte reichen!“, brachte Atemu mit bemüht ruhiger Stimme hervor, ob es ihm gelungen war wusste er nicht. Himmel! Er hätte es nicht länger ausgehalten! Und er konnte es sich nicht leisten, dass Yuugi etwas von seinen Gefühlen mitbekam. Rasch zog er sich an. So. Und nun musste er schleunigst an die Arbeit! Er wandte sich um, Yuugi stand noch da und sah ihn an, sah ihn einfach nur an. Was geht wohl grade in deinem hübschen Kopf vor? Er wandte sich zum Gehen, dieser süßen Folter wollte er sich nicht länger hingeben. Schüchtern richtete Yuugi das Wort an ihn:„Verzeiht, mein Pharao, aber ihr wollt doch nicht arbeiten, oder? Ich meine, weil...“, er begann zu stocken,„ihr braucht doch Ruhe... nach eurem Zusammenbruch...“ Die Stimme erstarb. „Quatsch!“, Atemus’ Stimme war harscher als gedacht – und viel rauer als erhofft. „Ich brauche keine Ruhe! Ich muss arbeiten!“ Yuugi schien das gar nicht zu gefallen. „Ihr arbeitet sehr viel, glaube ich. Euer Volk wird es zu schätzen wissen. Aber ihr helft so niemandem, wenn es euch nicht gut geht und ihr euch nicht auf die Arbeit konzentrieren könnt! Was ihr braucht ist Ruhe, damit ihr neue Kraft schöpfen könnt!“ Wow. Eine so lange Predigt hätte er ihm gar nicht zugetraut. Atemu trat an das Fenster von Yuugis’ Gemach. Sein Blick wanderte über die herrliche Aussicht, aber Yuugi hatte das Gefühl, er nehme das alles gar nicht wahr. Und dann fing er an zu sprechen, die Stimme immer noch so rau, dass das Zuhören fast genauso sehr schmerzte wie das Sprechen. „Das Volk! Das Volk hat keine Ahnung. Sie wissen nicht, was ich tue, sie halten mich für einen faulen Narren, der den Tag mit Konkubinen zuträgt. Lächerlich! Seit meiner Krönung hatte ich keine mehr. Ein halbes Jahr! Re, ich vermisse Sex! Aber dennoch. Ich habe zu tun. Das Volk ist mir egal! Aber das Land! Das Land doch nicht! Kemet darf nicht untergehen. Dieses wundervolle Land muss bis in die Ewigkeit reichen, darf nie vom Zahn der Zeit gefressen werden. Ich... ich bin dieses Land. Und dieses Land wird nicht untergehen. Dafür sorge ich. Die Bewohner sind egal, sie sterben wie die Fliegen. Das Land lebt weiter. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen!“ Das gab’s doch nicht! Yuugi war ehrlich beeindruckt. Hätte er Atemu nicht zugetraut. Aber was ihn wirklich – erschreckte? freute? – war die Tatsache, dass sie sich so ähnlich waren. Auch er kämpfte für ein Land. Nur für das Land. Denn was waren seine Bewohner? Er kannte sie nicht, also konnten sie ihm auch nicht viel bedeuten. Ihre Gefühle waren sich so ähnlich. Yuugi konnte Atemus’ Leid sehen. Und er konnte es verstehen. Vielleicht konnte er es ja auch heilen. Vielleicht. Er trat zu Atemu herüber. Sanft legte er ihm einen Finger auf die Lippen. „Ich verstehe. Wirklich. Komm! Ich glaube, ich kenne eine Medizin!“ Und Atemu ging mit. Warum nicht? Nur ein paar Stunden noch. Er liebte ihn. Er würde es ihm nie sagen. To be continued.... Nachwort: So! Nun hab ich mal wieder ne Menge geschrieben, aber immer noch nicht für meine Prüfung gelernt. Sollte ich mal mit anfangen..... Nur eine kleine Frage zum Schluss noch: Besteht eventuell Interesse an Benachrichtigungen via ENS wenn ein neues Kapitel on ist? Wenn ja sagt’s mir! Okay, dass war’s fürs erste. ^^ Hab euch lüüb! Cuu! Eure Miss Hellfire Kapitel 7: Balsam und Salbe --------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist meinem Schatz gewidmet. Der ist zwar gar nicht bei Animexx angemeldet und die Wahrscheinlichkeit, dass er das hier jemals lesen wird liegt irgendwo unter Null (vermutlich besser so!) aber weil er mich zu dem ersten Teil dieses Kapitels (unbewusst) inspirierte, ist es für ihn. In Liebe an meinen Schatz! Viel Spaß euch beim Lesen! Neugierig geworden folgte Atemu Yuugi durch die Gänge seines Palastes. Das seltsame Pärchen erntete eine Menge neugieriger und verwunderter Blicke von allen Seiten, welche beide mit gemischten Gefühlen verbargen und wegsteckten. Zugegebenermaßen fühlte Atemu sich doch nicht so wohl bei der Sache, wie er es gerne gehabt wäre. Körperich war er wieder fit, dass war nicht der Punkt. Aber die Blicke, die sie zugeworfen bekamen – es war doch etwas anderes, zu denken, dass es vielleicht ja doch nicht so schlimm sei, schwul zu sein, als dann die Reaktion der anderen darauf zu sehen. Atemu schalt sich einen Narren. Als hätte er jetzt „schwul“ auf der Stirn tätowiert stehen. Andererseits – sie liefen hier grade Händchen haltend durch den Palast und näherten sich immer mehr den Zimmern, die weniger häufig aufgesucht wurden. Der Junge wollte doch nicht etwa-?? Nein! Dazu war er doch viel zu schüchtern! Oder? Noch ein Punkt – Atemu hasste es, im Unklaren über eine Sache zu sein. Es machte ihn nervös, nicht über alles die Kontrolle zu haben und nicht überall die Zügel in der Hand zu halten. Und so hätte er auch hier gerne gewusst, was Yuugi vorhatte, und das schnell. Wenn er nun doch...? Aber Atemus’ Sorgen erwiesen sich als unbegründet, denn sie bogen nun in einen anderen Teil des Palastes ab. Die Küchen? Was zum Teufel hatte der Kleine mit ihm vor? Allzu lange spannte Yuugi ihn dann auch nicht mehr auf die Folter. Sie betraten in der Tat die Küchen, wo Atemu die ziemlich erstaunt dreinblickenden Köche und Diener sofort anfauchte, sie mögen die Räumlichkeiten sofort verlassen, wenn sie nicht einen Kopf kürzer gemacht werden wollten. Diese heftige Reaktion schien Yuugi ziemlich verängstigt zu haben, Atemu vermisste mit einem mal Yuugis’ Hand in der seinen. Atemu blickte rasch zu Yuugi hinab, der in diesem Augenblick den Blick ertappt in eine andere Richtung wandern lies. Gerne hätte er ihn jetzt beruhigt, aber er hielt die Fassade des Unnahbaren weiter aufrecht und sagte nichts. Der Junge sollte und durfte schließlich niemals etwas von seinen Gefühlen mitbekommen. Atemu war sich ziemlich sicher, dass Yuugi seine Gefühle erwiderte, aber darin sah Atemu nur einen weiteren Grund, nichts zu sagen. Er wollte nicht verletzt werden. Werde von Außenstehenden noch von Yuugi. Denn er vertraute niemandem. Auch nicht Yuugi. So gerne er es gekonnt hätte, er schaffte es einfach nicht. Bisher hatte er das meist als praktisch empfunden, aber nun hasste er sich dafür. Er misstraute Yuugi. Warum ging niemanden etwas an. Niemand durfte in sein Herz blicken, auch, wenn selbiges aus Eis war. Oder vielleicht, weil es aus Eis war. Tau das Eis auf, Yuugi, bitte, tau es auf!! Atemu wankte hinüber zu einem der einfachen Stühle. Nicht zu fassen! Das kurze Stückchen Weg hatte ihn doch tatsächlich völlig erschöpft. Er stützte den Kopf in die Hände und wartete, bis sich seine Atmung wieder beruhigt hatte. Als er den Kopf wieder hob, stand ein besorgt aussehender Yuugi mit einem Becher Wasser viel zu nah vor ihm. Re! Seinen Atem im Gesicht zu spüren! Rasch riss Atemu das Glas an sich und trank es in gierigen Schlucken aus. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er lange nichts gegessen und getrunken hatte. Waren sie darum hier? Seit wann aß man denn in der Küche? Yuugi wuselte bereits in dem großen Raum herum, scheinbar kannte er sich hier aus. Was machte er denn in den Küchen? Er war eine Geisel, kein Sklave.... Doch bevor Atemu fragen konnte, hatte Yuugi auch schon allerlei Dinge auf einem Tisch in der Nähe aufgestapelt. Eine Tasse klein geschnittener Datteln, Zimt, Kardamonpulver, gehackte Walnüsse, Honig und gemahlene Mandeln. Was sollte das denn werden? „Na los! Fangen wir an!“ Ein strahlender Yuugi sah ihn an. Wie konnte er da wiederstehen, bei so einem Lachen, bei so einem Jungen? Dennoch verstand er immer noch nicht, was genau Yuugi vorhatte, er erwartete doch nicht, dass Atemu den Kochlöffel schwang, oder? ~*~*~*~ Atemu schien nicht zu begreifen, was er wollte. Er musste lächeln. Der große Pharao hatte keine Ahnung. Irgendwie ja süß.... „Wir machen Pralines!!“ Atemus’ Kinnlade fiel hinab, na ja, fast zumindest, Atemu hatte sich schnell wieder im Griff. „Bitte?“, echote er. Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen. „Pralines!“, wiederholte Yuugi gut gelaunt. Ganz offenbar wusste Atemu nicht, was er dazu sagen sollte. Also fing Yuugi einfach schon mal an die Datteln mit etwas Wasser zu verrühren, um eine dicke Masse zu erhalten. Atemus’ Blick, der seinen, sich durch das Rühren hin und her wiegenden, Hintern ziemlich unverhohlen anstierte, bemerkte er nicht. So war er umso überraschter, als er mit einem mal Atemus’ Atem in seinem Nacken spürte. Und noch viel überraschter, als sich Atemus’ Arm um seine Taille legte. Was war denn jetzt los?? War es möglich, das auch Atemu.... Weiter kam Yuugi nicht. Atemu roch so gut. Und überhaupt machte seine Hand auf seinem Bauch Yuugi total verrückt, er bekam kaum mehr einen klaren Gedanken gefasst. Atemu umarmte ihn. Er umarmte ihn wirklich! Yuugi glaubte, vor Glück platzen zu müssen. Jemand hatte eine Horde Schmetterlinge in seinem Magen losgelassen. Er rührte weiter in seinem Dattelbrei, bemüht, nicht nach Atemu zu sehen. Was, wenn dieser dann die Verbindung lösen würde? Nur das nicht! Aber sagen konnte er ja auch nichts. So standen die beiden nur stumm in der Küche, die Nähe des anderen genießend und die Welt stand still für sie. Zimt und Kardamon! Das Zeug roch aber auch gut. Vorsichtig, um Atemu nicht zu vertreiben, streckte Yuugi die Hand nach den Gewürzen aus und blickte überrascht auf, als seine Hand mit einem mal die Atemus’ streifte. Er blickte auf. Ihre Blicke kreuzten sich. Yuugi hatte schamhaft wegsehen wollen, aber er schaffte es nicht. Atemus’ Augen fesselten ihn mal wieder. Auch Atemu sah nicht weg. Minutenlang standen sie so da, sich einfach nur in die Augen blickend. Und dann spürte Yuugi mit einem mal Atemus’ Lippen auf den seinen. Überrascht stöhnte er auf. Verdammt! Das hätte er nicht tun sollen, sofort verschwanden Atemus’ Lippen wieder, er wandte den Blick ab und wollte auch schon den Arm zurückziehen, als Yuugi klar wurde, dass dies hier die letzte Chance war und das er handeln musste. Kurz entschlossen beugte er sich vor und seine Lippen fanden die Atemus’. Dieser öffnete überrascht die Augen ein Stück weiter und löste sich ziemlich schnell wieder von Yuugi. „Nein... . Nein, dass musst du nicht tun, weil du glaubst, es meinetwegen tun zu müssen...“, hauchte Atemu und wandte sich entgültig ab. „Nein!“ Yuugis’ heftige Reaktion überraschte auch ihn selbst. Atemu stockte. „Ich... ich tue das nicht, weil ich glaube, zu müssen. Ich tue es, weil...“ Nein, er konnte es nicht sagen. Aber das musste er wohl auch gar nicht. Atemu drehte sich wieder um und sah Yuugi lange an, man konnte unmöglich sagen, was er dachte. Er kam zurück zu Yuugi, dessen Herz schmerzhaft gegen seine Rippen klopfte. Im nächsten Augenblick waren alle Schmerzen vergessen, denn Atemus’ Lippe waren wieder da. Sie lösten sich recht schnell wieder voneinander, beide unsicher, was sie tun sollten. Atemu griff nach dem Kardamon und dem Zimt, um es zu den Datteln zu geben, Yuugis’ Hände legten sich um die Atemus’, damit die Dosierung stimmte. Die Mischung musste nun durchgeknetet werden, als Yuugi damit begann, streckte auch Atemu seine Hände nach der duftenden Masse aus, seine Arme um Yuugi gelegt kneteten sie den Teig viel länger, als notwendig gewesen wäre, aber das Gefühl war einfach zu schön, um es so schnell wieder vergehen zu lassen. Auch die Kugeln formten sie auf diese Weise, beim Tunken in Honig und wälzen in Mandeln war es schon etwas schwieriger, die Position zu halten. Also lösten sie sich wiederwillig voneinander. Immer noch sprachen sie kein Wort miteinander, doch als die Pralinen fertig waren, nahm Yuugi kurz entschlossen eine und steckte sie Atemu einfach in den Mund. „Medizin!“, sagte er leise. Und Atemu lächelte. Dann nahm er eine Praline und fütterte Yuugi damit. Etwas von dem Honig tropfte auf Yuugis Kinn. Atemus’ Blick fiel auf den Tropfen. Mit ironischer Stimme bemerkte er:„Wäre doch schade um den Honig, was?“ Und schon spürte Yuugi, wie Atemus’ Zunge an seinem Kinn erstaunlich lange damit beschäftigt war, den Honigtropfen aufzuschlecken und dann weiter hoch wanderte, wo sie mit einem mal sachte Yuugis’ Lippen anstupste, worauf sich diese fast sofort teilten und dem Pharao Zutritt gewährten. Mmm.... Er schmeckte so süß, nach dem Honig. Die Grenzen zwischen Schein und Sein verschwammen. Die Grenzen zwischen Atemu und Yuugi verschwammen. Sie blieben noch lange in der Küche, sich gegenseitig mit den Pralinen fütternd, kein Wort sprechend und absichtlich mit Honig kleckernd, was ihnen die Gelegenheit für viele Küsse verschaffte. Es wäre nicht nötig gewesen, die Honigtropfen als Vorwand zu benutzen, aber sie waren beide viel zu unsicher. ~*~*~*~ Die letzte Praline war aufgegessen. Um sich nicht um sie streiten zu müssen, hatten sie sie halbiert – wollte heißen, sie hatten gleichzeitig ein Stück abgebissen und die Gelegenheit für gleich noch einen langen Kuss genutzt. Aber Atemu wollte Yuugi nicht mehr gehen lassen. Er nahm ihn bei der Hand, er hätte ihn auch getragen, aber dazu war er wohl doch zu schwach. Nächster Halt, das königliche Gemach des Pharao. Noch mehr verwunderte Blicke. Noch mehr hinausgeworfene Diener in Atemus’ Gemächern. Und dann wieder Zweisamkeit für die beiden. Nun standen sie also da, in Atemus’ Gemach und sahen sich an. Zwei Menschen, so unterschiedlich, sich so ähnlich. Atemu fiel erst jetzt auf, dass sie sich zwar schon unzählige male geküsst hatten, aber kaum ein Wort miteinander gewechselt hatten. Sie wussten ja kaum etwas über den anderen. Wie konnten sie sich da lieben? Oder war es am Ende keine Liebe? Liebte er einen Körper, aber nicht den Menschen, dem er gehörte? Ja, das war es wohl. Atemu war sich unsicher, ob ihn dass freuen sollte, oder nicht. Es wäre wohl das Beste, es herauszufinden. Geistesabwesend sank er auf einen der gewaltigen Kissenberge, direkt an der Tür zum Balkon. Ein auffordernder Blick an Yuugi. Na komm schon! Er war aber auch schüchtern! Yuugi näherte sich vorsichtig, und ließ sich dann schüchtern so weit wie möglich von Atemu entfernt in die Kissen sinken, weiterhin sehr angespannt. Offenbar hatte ihn die Größe und der Prunk hier eingeschüchtert, er war doch eben in der Küche nicht so gewesen. Er sollte wohl mal mit ihm reden. Fragte sich nur, was genau er sagen sollte. Irgendeine Belanglosigkeit? Irgendeine Frage? Irgendetwas. Nur keine Gefühle ansprechen oder zeigen. Das hatte er einmal getan, ein zweites mal würde er sich sein Herz nicht brechen lassen. Er würde daran zerbrechen, all dies noch einmal durchmachen zu müssen. Er sprach mit niemandem darüber. Er dachte auch nie daran. Nur des Nachts, wenn er wieder einmal keine Ruhe fand, dann kehrten die Bilder zurück. All die Bemühungen, so kalt und gefühllos wie nur eben möglich zu werden hatten nichts gebracht, wenn erst die Nacht und ihre Einsamkeit über ihn hereinbrachen, wie die Wellen des Nils. Ihn forttrugen, an den Grund zerrten und nicht mehr freigaben, bis zum Morgengrauen. Dann war er so kalt, wie die Eiseskälte die am Grunde des Meeres herrschte, seine Laune wechselhaft wie die See, sein Zorn schlimmer als jeder Sturm. Und in dem Unwetter hockte ein kleiner Junge und weinte bittere Tränen aus Blut. Niemand sah es. Er hatte geschrieen, um gesehen zu werden. Er hatte geweint. Niemand hatte es gesehen, niemand hatte es sehen wollen. Er hatte gelacht, niemand hatte es gehört. Sie hatten es nicht hören wollen. Er war kalt geworden. Sie hatten ihn verflucht. Und der Junge im Meer begann zu sterben. Blutrot das Wasser. Er starb, und niemand sah es, es kümmerte niemanden. Könnte es sein, dass Yuugi es kümmerte, dass er es sah, hörte, fühlte? Oder würde er ihm nur den Gnadenstoß versetzen? Atemu wollte es nicht wissen. Er hatte lange versucht, den Jungen im Wasser zu töten. Doch nun wollte er ihn retten. Aber er stand sich selbst im Weg. Und der Junge starb weiter. Seine Zeit lief ab. Tick tack. Atemu hatte noch immer nichts gesagt. Tick tack. Yuugi schwieg gleichfalls. Tick tack. Und es wurde Mittag. Tick tack. Die Zeit verstrich. Tick tack. Schweigen. Tick tack. Tick tack. Tick tack. „Ich wollte dich nicht entführen... wenn du zurück in deine Gemächer willst....“ Tick- Na endlich! Er hatte es geschafft, etwas über die Lippen zu bringen. Welch Wunder. Yuugi schüttelte jedoch den Kopf. Das war ein Grund zur Freude, oder? Immerhin wollte er hier bleiben. Und er hatte sofort geantwortet. Er hatte darauf gewartet, dass er etwas sagte? Er hätte früher was sagen sollen..... Und nun? „Ähm, hast du Hunger?“ Dämliche Frage. Sie hatten doch grade erst Pralinen gegessen! Warum musste es Yuugi ihm denn auch so schwer machen? Konnte er nicht auch mal was sagen? Und warum bei allen Göttern wurde er jetzt rot? Vielen Dank auch, Hathor! Also gut, neuer Versuch. „Was hast du neulich gesungen, als ich in dein Zimmer kam?“, frage er. Darüber grübelte Atemu nämlich schon länger nach. Er wird ganz rot und senkt den Kopf. ,Hab ich was falsch gemacht? Was hat er denn?’ „Ich... nix besonderes...“, nuschelt er, Atemu hatte Mühe, ihn zu verstehen. „Du singst sehr schön, wirklich!“, sagt er überzeugt, und meinte es auch so. Schüchtern hebt er den Kopf. Bezaubernd! „Meint ihr....?“ Warum zweifelt er nur so an sich? Noch einmal nickt Atemu nachdrücklich. Da ihm dieses Thema nicht zu behagen scheint wechselt er auf ein Neues. „Du hast in einer anderen Sprache gesungen. Was war das für eine? Etwa deine Muttersprache? Sie hat einen schönen Klang.“ Jetzt schüttelt er den Kopf. „Nein, ein Botschafter am Hof meines Vaters kam aus dem Land, wo man so spricht. Er hat sie mir beigebracht...“ Wieder wird seine Stimme immer leiser, je länger er spricht. War er denn so beängstigend? „Bring sie mir bei!“ Diese aus einem plötzlichen Impuls heraus gestellte Forderung überraschte sie beide. Zögernd nickte Yuugi, ihm war deutlich anzusehen, dass er lieber den Kopf geschüttelt hätte. Scheinbar wagte er es aber nicht. „Es.... die Sprache unterscheidet sich sehr vom Ägyptischen. Auch, was das Schriftbild angeht....“, bringt er zögernd hervor. „Das macht nichts!“, unterbricht Atemu ihn sofort, um dann auch gleich fortzufahren:„Aber wo wir grade von Schreiben sprechen, du sagtest, dass du es nicht kannst. Du solltest es lernen.“ Er sieht schon wieder so erstaunt aus. Aber mein Entschluss steht fest. Einige Wochen später in Atemus’ Gemächern: Hocker – zwei Schilffedern – Mund – Geier – Eule – Schlange – Hand – eine Schilffeder. Befriedigt starrte Yuugi auf die Tonscherbe in seinen Händen. Fertig. „Richtig.“, sagte in diesem Augenblick eine warme Stimme hinter ihm. Mit strahlenden Augen fuhr Yuugi herum. Diese Stimme erkannte er überall. Atemu stand hinter ihm, leicht vorgebeugt und musterte das Geschriebene. „Du lernst schnell.“, sagte er befriedigt. Yuugi starrte auf das zuletzt geschriebene Wort. Pyramide. Seine Schrift gefiel ihm nicht besonders. Sie war so kindlich. Die einzelnen Schriftzeichen waren sorgfältig hintereinander gemalt worden, klein und rund. Ganz anders als Atemus’ Schrift. Aber Atemu lächelte nur und setzte an einen der niedrigen Tische bei den Kissenbergen. Zeit für ihren allabendlichen Französischunterricht. Yuugi musste zugeben, dass Atemu sich erstaunlich gut schlug. Nicht nur, dass er tagsüber etlichen Pflichten im Palast nachkam, er stand auch nach wie vor morgens in alle Frühe auf, allerdings ging er jetzt etwas früher zu Bett. Yuugi wollte gerne daran glauben, dass er es seinetwegen tat. Minuten später waren die beiden völlig in passé compose und l’imparfait versunken. Il fait beau. Zwei Wochen später auf Atemus’ Balkon: Yuugi lehnte auf Atemus’ Balkon. Der Pharao selbst ist mal wieder in irgendwelchen wichtigen Besprechungen. Es war ja auch erst früher Vormittag und Yuugi hatte sich eben erst aus Pharaos’ Bett erhoben. Obwohl Yuugi ja eigentlich immer noch seine Gemächer zur Verfügung standen hielt er sich doch die meiste Zeit über in Atemus’ auf. Er schlief sogar in seinem Bett. Aber er schlief nicht mit Atemu. Um genau zu sein, lief kaum mehr etwas zwischen den beiden. Natürlich, die Küsse waren geblieben, die Blicke, die liebevollen Gesten. Aber keiner der beiden getraute sich, den nächsten Schritt zu machen. Yuugi verbrachte die Zeit ohne Atemu meist mit Lernen. Wenn er erst einmal genug vom Schreiben und all der Politik verstand, konnte er Atemu vielleicht etwas unter die Arme greifen, denn dieser weigerte sich immer noch, andere an seine Arbeit zu lassen. Yuugi verstand ihn. Er seufzte und fing wieder an zu singen. A quelle étoile, à quel Dieu, Je dois cet amour dans ses yeux Qui a voulu de là-haut Que Yuugi aime Atemu A quelle étoile, à quel Dieu Je dois cet amour dans ses yeux Même si je dois payer le prix D'un amour interdit Pourquoi nos pères se haïssent Et que le fils aime le fils Ça doit bien faire rire, là-haut Que Yuugi aime Atemu ~*~*~*~ Atemu durchmaß mit langsamen Schritten den Garten. Endlich noch einmal etwas Ruhe. In den letzten Tagen hatte er eine Menge Arbeit gehabt – eigentlich hatte er immer viel Arbeit. Grade, als er sich ins Gras im Schatten unter dem Balkon seines Zimmers setzte, konnte er mit einem mal wieder Yuugis’ Gesang vernehmen. Wie immer auf französisch – wie denn auch sonst? Aber dank ihrer gemeinsamen Französisch-Stunden verstand er dieses mal jedes Wort, was von Yuugis’ Lippen kam. Welcher Stern ist es, welcher Gott der sagt, dass diese Liebe für mich ist? Was dort oben will es so, dass Yuugi Atemu liebt. Welcher Stern ist es, welcher Gott Der sagt, dass diese Liebe für mich ist? Auch wenn ich den Preis bezahlen muss Damit unsere verbotene Liebe wachsen kann. Warum müssen sich unsere Väter hassen Während der eine Sohn den anderen liebt. Ich weiß, jene droben müssen darüber lachen, dass Yuugi Atemu liebt. Atemu wusste nicht, was er sagen sollte. Er war zu überwältigt von den Gefühlen, die mit einemmal auf ihn einströmten. Aber antworten musste er. Nur singen wollte er nicht. Also sprach er, was Yuugi sicherlich wundervoll hätte singen können: A quelle étoile, à quel Dieu Je dois cet amour dans ses yeux Que leur volonté soit faite Car Atemu aime Yuugi S'il faut prier je prierais S'il faut se battre, je me battrais Mais pourquoi faut-il payer Le droit de nous aimer ~*~*~*~ Als Yuugi plötzlich Atemus’ Stimme zu sich heraufklingen hörte, glaubte er, sein Herz müsse stehen bleiben. Glücklicherweise tat es das aber nicht, und so hörte er mit wild klopfendem Herzen zu, was Atemu mit leiser Stimme sagte, einen leichten Singsang in der Stimme. Welcher Stern ist es, welcher Gott der sieht, dass diese Liebe für mich ist? Wenn dies ihr Wille ist, sie sollen ihn haben – Denn Atemu liebt Yuugi. Muss ich beten, so bet' ich- Muss ich kämpfen, so kämpf' ich. Warum müssen wir dafür bezahlen, für das Recht zu lieben? Ängstlich, die Gunst der Stunde ungenutzt verstreichen zu lassen und diese einmalige Chance, endlich Atemus eine Gefühle einzugestehen zu verpassen, hob Yuugi erneut an zu singen. Et que nos pères se déchirent Leurs enfants eux se désirent On ne peut pas changer l'histoire La nôtre commencera ce soir Erstaunt hörte er, dass Atemu die Verse mitgesprochen hatte. Singen wollte er wohl nicht, aber er hatte im gleichen Takt wie Yuugi die gleichen Worte gesprochen: Und während unsere Väter sich weiter voneinander entfernen, sehnen sich unsere Herzen nacheinander. Wir können die Geschichte nicht verändern. Unsere wird nun beginnen. Mit Tränen in den Augen wollte Yuugi weitersingen, doch seine Gefühle überwältigten ihn, und er brachte nur eine Zeile zustande: Et tant pis si ça dérange ~*~*~*~ Atemu merkte, wie Yuugis’ Stimme brach, so fügte er an, was Yuugi nicht mehr aussprechen konnte : Qu’une pucelle aime un ange Ich weiß, wie sehr es sie betrüben wird, das ich ein Kind des Himmels liebe Er hielt es nicht mehr aus, er musste zu Yuugi, sofort. Ohne lange nachzudenken begann er, an den Pflanzen hängend, den Balkon zu erklimmen, wo er von einem überraschten Yuugi hochgezogen wurde. So beendeten sie ihr Lied gemeinsam: A quelle étoile, à quel Dieu Je dois cet amour dans ses yeux Que leur volonté soit faite Car Atemu aime Yuugi A quelle étoile, à quel Dieu Je dois cet amour dans ses yeux Ça doit bien faire rire là-haut Que Yuugi aime Atemu Welcher Stern ist es, welcher Tag, der sieht, dass diese Liebe für mich ist? Wenn dies ihr Wille ist, sollen sie ihn haben Denn Atemu liebt Yuugi. Welcher Stern ist es, welcher Tag, der sieht, dass diese Liebe für mich ist? Ich weiß, die droben müssen darüber lachen, dass Yuugi Atemu liebt Minutenlang standen sie sich gegenüber, die Hände ineinander verschränkt, halb blind vor Tränen. Schließlich fanden sich ihre Lippen trotz der Blindheit und lösten sich lange nicht mehr voneinander. Atemu kramte noch einmal in einem Französisch-Vokabular und brachte noch einen letzten Satz hervor:„Voulez vous coucher avec moi?“ To be continued.... Nachwort: So, jetzt hab ich meine Prüfungen endlich hinter mir…. Heißt, ich hab wieder mehr Zeit zum Schreiben!! Yuhu!! ^^ Also denn, hoffe, dass es euch gefallen hat. Ich befürchte, nach diesem Kapitel weiß so ziemlich jeder, welches Musical mich zu dieser FF inspiriert hat – lest ihr trotzdem weiter? ^^ Der Song ist übrigens auch aus dem Musical - da ich ihn selbst übersetzt hab, könnten natürlich einige Fehler drin sein... Ah, und ich glaube, ich muss auch mal den letzten Satz von Atemu übersetzten, nachdem ich jetzt ein paar mal darauf angesprochen worden bin. "Voulez vous couchez avec moi?" heißt aud deutsch "Willst du mit mir schlafen?" ;) Hrhrhrh... Hab euch lüüb!! ^^ Cuu! Eure Miss Hellfire Kapitel 8: Verhasster Geliebter ------------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist besonders für co-neko, als kleines "Willkommen" und Danke für die Kommis. Ich sehe mich sehr gut von dir durchschaut, wenn ich mir die Kommis so ansehe... ^^ Und außerdem für ChibiEngelchen, die als erste erkannt hat, worauf das alles herauslaufen wird.... ich hoffe, du hörst jetzt nicht auf, zu lesen ^^ Viel Spaß euch beim Lesen. ^^ „Voulez vous coucher avec moi?“ Yuugi war sich ziemlich sicher, Atemu diesen Satz nicht beigebracht zu haben, aber es überraschte ihn keineswegs, dass er ihn dennoch so fehlerfrei sagte. Willst du mit mir schlafen? Nervös machte das Yuugi schon. Er lächelte Atemu lieb an. „Oui, seulement!“ [Ja, natürlich!] Atemus’ Augen lächelten ihn an. Das taten sie nur sehr selten, und Yuugi genoss es in vollen Zügen. Dieses mal allerdings dauerte es nicht so lange, denn Atemu hob ihn plötzlich hoch und trug in ins innere der Gemächer. Yuugis’ Herz schlug viel zu schnell. Atemu legte ihn sanft auf einem der Kissenberge ab, immer noch das Strahlen in seinen Augen. Es gab nichts, wovor er Angst haben müsste. Wenn er in diese Augen sah, die nur für ihn strahlten und leuchteten, dann gab es nichts, wofür er Angst haben könnte. Atemus’ Hände glitten zärtlich über seinen Körper, strichen vorsichtig über sein Gesicht, seine Hände wanderten weiter über Yuugis’ Oberkörper, während er Yuugis’ Gesicht mit sanften Küssen bedeckte. Dieser klammerte sich fest an Atemu, seine Hände gruben sich in Atemus’ Rücken. Atemu sollte ja nicht aufhören! Es tat so gut.... Eine von Atemus’ Händen glitt unter Yuugis’ Oberteil, spielte mit den Brustwarzen. Yuugis’ Mund entkam ein leises Keuchen. Seine Hände krallten sich noch fester an Atemu. Leicht beugte er sich ihm entgegen, sein Mund verlangte nach einem Kuss. Er drückte seine Lippen gegen die Atemus’, seine Zunge bettelte um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde. Yuugi spürte, wie sich seine Brustwarzen erhärteten, wie Atemu es irgendwie geschaffte hatte, ihm die Kleider vom Leib zu reißen, so dass Yuugi den auf ihm liegenden Atemu mit jeder Faser seines Körpers spüren konnte. Er war so warm, was für eine Seltenheit! Erneut stöhnte Yuugi wohlig auf. ~*~*~*~ Nein, er ist aber auch zu süß. Atemu konnte gar nicht genug bekommen, von seinem Yuugi, der bereits nach so harmlosen Berührungen so reagierte. Er lies seine Hände sachte weiter abwärts wandern, bis sie auf Yuugis’ Oberschenkeln ruhen blieben, er vermied es dabei jedoch, Yuugis’ bereits reagierender Männlichkeit zu Nahe zu kommen. Das gefiel Yuugi scheinbar gar nicht, er stöhnte erneut, seine Augen waren halb geschlossen, die langen Wimpern kamen gut zur Geltung. Erneut schickte Atemu seine Hände auf Wanderschaft, doch dieses mal wieder höher, jetzt schon näher an Yuugis’ Intimbereich, diesen allerdings immer noch nicht betretend. Er spürte, wie Yuugis’ Herz immer schneller schlug, sein eigenes hatte seinen Rhythmus ebenfalls beschleunigt. Endlich strichen seine Hände über Yuugis’ Erektion, die unter seinen geschickten Fingern weiter anzuschwellen begann. Yuugis’ Stöhnen und Keuchen wurde immer lauter, Atemu beschleunigte seinen Rhythmus. Und erstarrte. Er blickte in Yuugis’ Gesicht. Was er sah, hatte ihn mitten in der Bewegung innehalten lassen. Sie waren wieder da. Woher kam diese Ähnlichkeit, mit einem mal? Warum? Warum jetzt? Warum hier? Nun gut, er wusste es schon.... Sie stürmten auf ihn ein. Eine Flut von Bildern. Er erinnerte ihn in dieser Position so daran. Damals, es war genau wie damals. Tod! Tod! Tod! Und er war Schuld. Seine Schwäche. Seine Schuld. Er hatte nicht beschützen können, was ihm so wichtig gewesen war. Es war seine Schuld, nur seine. Die Erinnerung an das blutüberströmte Gesicht lies ihn nicht los. Die Augen, die sich an ihn geklammert hatten. Der Mund, der als letztes seinen Namen geflüstert hatte. Die Hand, voller Blut, in der Seinen. Das enttäuschte Vertrauen. Seine Schuld. Er hatte nichts getan, damals, er war so schwach gewesen. Er hatte sich geschworen, nie wieder schwach zu sein. Er hatte sich geschworen, stark zu sein, stark und kalt. Er hatte geschworen, nie wieder zu fühlen. Er wollte nie wieder Schuld sein, wenn ein geliebter Mensch starb. Und darum wollte er nie wieder einen Menschen lieben. Aber das Schicksal hatte ihn nicht gehört. Erneut war da jemand in sein Leben gestolpert – oder eher gefallen – und nun war es wieder da, dieses Gefühl, alles für diesen Menschen tun zu wollen, und die Angst, doch nicht genug geben zu können. Er konnte nicht. Er bemerkte, dass Yuugi ihn anstarrte. Seine Züge klärten sich nur allmählich wieder, natürlich, er hatte ja kurz vor dem Höhepunkt aufgehört. Er sah Yuugi schuldbewusst an, der Atem des Kleinen ging immer noch schneller, doch aus seinem Gesicht sprach die Frage, was Atemu denn habe. Atemu wusste nicht, was er antworten sollte. „Ich... es tut mir Leid.....“, brachte er hervor. Ganz offensichtlich reichte Yuugi dies als Erklärung nicht aus. Doch die Gunst des Schicksals nahm Atemu die Pflicht der Antwort ab. Ein Klopfen an der Tür unterbrach die beiden. Ziemlich hektisch klang die Stimme von Atemus’ oberstem Herold zu ihnen herein, der durch die geschlossene Tür Atemu mitteilte, dass seine Anwesenheit dringend im Thronsaal erforderlich war. Diesen Vorwand erleichtert ausnutzend erhob sich Atemu sofort, ordnete seine Kleider und verließ fluchtartig seine Gemächer, ohne dem nackten, ihm erstaunt hinterherblickenden Yuugi auch nur noch eines Blickes zu würdigen. ~*~*~*~ Yuugi blickte Atemu hinterher. Was hatte er denn? Hatte er etwa etwas falsch gemacht? Er hatte ja keine Ahnung von solchen Dingen. Noch... Aber wo er grade an solche Dinge dachte – Er blickte an sich hinab. Und wurde ziemlich rot. Ja.... Es tat schon beinahe weh, so hart war er. Aber Atemu war nicht da. Und sicher würde er auch nicht mehr... zumindest nicht jetzt. Aber so hielt er es doch nicht mehr aus. Es sei denn..... Yuugi streckte die Hände nach seiner Erektion aus..... ~*~*~*~ Atemu atmete tief durch. Eine unglaubliche Freude durchströmte ihn, als er auf den vor sich liegenden Leichnam sah. Endlich! Endlich hatte Djedchonsiuefanch es geschafft, sich aus seinem jämmerlichen Leben zu schleichen. Was für eine Erleichterung! Natürlich – er würde ein angemessenes Begräbnis bekommen, aber niemand konnte von Atemu wahre Trauer verlangen. Allerdings bedeutete das auch, dass er einen neuen Hohepriester brauchte. Und für diesen Job kam nun mal zur Zeit nur einer in Frage: Djedchonsiuefanchs’ bester Schüler, Mencheperre. Atemu hatte es wegen all des Stresses, den er mit seinem unleidlichen Beruf nun mal hatte, immer noch nicht geschafft, sich darum zu kümmern, halbwegs vertrauenswürdige Menschen in die wichtigen Positionen zu bringen. Taktisch unklug, schon klar. Innerlich seufzend hasste er sich schon jetzt für das, was er nun zu sagen gedachte. „Schickt nach Mencheperre. Er soll schnellstmöglich zu Djedchonsiuefanchs’ Nachfolger ernannt werden.“ Einer der Herolde verließ sofort den Thronsaal. Er veranlasste, mit den Vorbereitungen für die Beerdigung zu beginnen, und wollte sich dann auch schon wieder davonstehlen, als erneut um seine Aufmerksamkeit gebeten wurde. Was war denn heute nur los? Warum musste er auch so einen unkompetenten Haufen um sich herum haben? Als sein Blick allerdings auf die Karten und Papiere fiel, die man nun vor ihm auszubreiten begann, wurde ihm schwer ums Herz. Natürlich! Askalon. Yuugis’ Heimat. Kurz vor seinem Zusammenbruch hatte er ja noch befohlen, die stolze Stadt dem Erdboden gleich zu machen. Oh verdammt! Das konnte er Yuugi doch nicht antun! Als er allerdings auf die Pläne vor sich blickte, musste er feststellen, dass alles schon geregelt war, sein Schreiber hatte ganze Arbeit geleistet. Zum ersten mal verfluchte Atemu den Scharfsinn und den Fleiß des Schreibers, bevor er sich genau ansah, was da auf Askalon zukam. Keine rosigen Zeiten, jedenfalls. Alles war gut durchdacht, der Angriff käme unvorbereitet, die Stadt hätte aber auch dann keine Chance, wenn sie etwas wüssten. Aller Augen sind auf mich gerichtet. Ja.... das soll ich dann wohl absegnen. Ich will nicht! Ich will Yuugi nicht verletzten, es reicht schon, dass ich ihn eben so verwirrt in meinem Gemach zurückgelassen habe. Darüber müssen wir noch reden. Aber wenn ich das hier unterschreibe, könnte unsere Beziehung endgültig daran zerbrechen. Aber ich habe diesen Angriff befohlen. Und ich habe schließlich auch meinen Stolz. Was soll man denn von mir denken, wenn ich jetzt alles zurücknehme? Warum bin ich auch ein so verdammter Sturkopf? Was mach ich nur? Geier – Brotlaib – eine Schilffeder – Eule – Küken - - Eule – Geier – Geier – Brotlaib - - Mund – eine Schilffeder. Noch nie ist es mir so schwer gefallen, meinen Namen zu schreiben. Aber jetzt steht er da, mit roter Tonerde, die rote Gummilösung sticht mir ins Auge. Rot wie Yuugis’ Blut. Er musste mich dafür hassen. Vielleicht konnte er dafür sorgen, dass Yuugi es nicht mitbekam? Ja, das wäre das beste. Noch nie hatte er so eine Angst davor gehabt, seine Gemächer zu betreten. ~*~*~*~ Yuugi saß mal wieder im königlichen Garten. Seit er mehr oder weniger beim Pharao wohnte, hatte er auch die Erlaubnis er halten, die Gärten zu betreten. Yuugi wusste, dass Atemu die Gärten sehr mochte und möglichst viel von seiner knapp bemessenen Freizeit hier verbrachte, er verstand genau warum. Es war wirklich wunderschön hier. Viel Ruhe, hier konnte man gut entspannen oder über diverse Ereignisse nachdenken. Zum Beispiel, was er eben getan hatte. Es hatte gut getan, schön. Aber es war ihm unendlich peinlich. Hoffentlich bemerkte Atemu nichts! Andererseits war Atemu Schuld daran, dass er es überhaupt getan hatte. Was hatte er nur plötzlich gehabt? Er war plötzlich mit erschrockenem Gesicht zurückgewichen. War es seine Schuld? Yuugi spürte die Angst in sich aufsteigen und ein unangenehmes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Atemu!! Was hast du nur? ~*~*~*~ Atemu indes hatte sich in sein Arbeitszimmer geflüchtet. Er wusste, dass es besser wäre, mit Yuugi zu reden, aber er schob diese, ihm ziemlich unangenehme Pflicht weiter vor sich her. Nicht nur, dass er Yuugi unbefriedigt in seinem Gemach zurückgelassen hatte, nein, er hatte ja auch noch Befehl gegeben, Askalon zu zerstören. Mission „Erobere Yuugis’ Herz“ fehlgeschlagen, und zwar gründlich. Danke, toll. Atemu stürzte sich weiter in die Arbeit, nur, um sich abzulenken und nicht an Yuugi denken zu müssen. Als Nut Re vom Himmel vertrieb dachte er immer noch nicht daran, zu Bett zu gehen, er wollte solange weiterarbeiten, bis er halbwegs sicher sein konnte, dass Yuugi schon schlief, damit er ihm nicht Rede und Antwort stehen musste. Es war schon sehr spät, als er sich endlich zur Ruhe begab, und in sein Gemach schlich. Yuugi schien auf ihn gewartet zu haben, war aber dann wohl doch vom Schlaf übermannt worden. Unendlich vorsichtig hob Atemu ihn hoch und trug ihn hinüber zum Bett. Trotz seiner Müdigkeit schlief Atemu nicht sofort ein, er lag noch lange neben Yuugi und betrachtete seinen schlafenden Liebsten. Er war aber auch zu süß! Und dieses wundervolle Geschöpf wollte er so viel Leid aussetzten?! „Du darfst mich nicht hassen, Yuugi, für das, was ich getan habe...“, flüsterte er und drängte entschlossen seine Tränen zurück. Das fehlte noch, dass er jetzt anfing zu weinen, er war der Pharao, und Pharaonen weinten nicht. Pharaonen hatten überhaupt gar keine Gefühle! Er war doch sonst nicht so nah am Wasser gebaut. Atemu fiel in einen unruhigen Schlaf. ~*~*~*~ Als Yuugi am nächsten Morgen erwachte, fand er den Platz neben sich leer. Er lag im Bett, hatte Atemu ihn hierher gelegt? Natürlich, wer denn sonst? Aber er war schon wieder fort. Er hatte gar nicht mit ihm gesprochen!! Was hatte er denn nur? Hatte er gelogen? Liebte Atemu ihn nun doch nicht? War es, wie alle vermuteten? Dass er nur Atemus’ Spielzeug gewesen war und das dieser nun jegliches Interesse an ihm verloren hatte? Wollte Atemu ihn darum nicht mehr sehen? Oh bitte nicht... Yuugi stand auf, doch der Tag war so grau, ohne Atemu. ~*~*~*~ Atemu war durchaus bewusst, wie sehr Yuugi verletzt war. Doch es war ihm lieber so, als das er wüsste, was wirklich vor sich ginge. Es ging jetzt seit zwei Wochen so, Atemu hatte sich wieder zu jenem Workaholic[ich weiß durchaus, dass es das Wort damals wohl kaum gegeben haben wird...] entwickelt, der er vor ihrer Begegnung gewesen war. Sogar die Droge benötigte er wieder, denn er arbeitete mehr, als gut für ihn war, nur, um Yuugi nicht über den Weg laufen zu müssen. Die wenigen male, die sie sich sahen, speiste Atemu Yuugis’ Fragen mit kurzen, wenig aussagenden Sätzen ab. Er spürte die Angst in dem Blick des Kleinen, aber er konnte sie ihm nicht nehmen, denn ihr würde nur eine größere Folgen. Warum mussten sie auch aus unterschiedlichen Ländern kommen, und dann auch noch aus verfeindeten Ländern, die sich in einem Krieg gegeneinander befanden? Warum musste er den Sohn eines seiner größten Feinde lieben? Arbeit! Er sollte weiter arbeiten! Eine Woche später: Zum Umfallen müde schlurfte Atemu in seine Gemächer. Er sollte diesen unnützen Tölpeln von Quacksalbern befehlen, die Dosierung der Droge zu verstärken. Er betrat leise die Gemächer und wollte sich grade vorsichtig, um Yuugi nicht zu wecken, ins Bett legen, als ihm auffiel, dass dieser nicht da war. Na toll! Dann war es jetzt also so weit, Yuugi hatte ihn verlassen. Mit diesem wenig erfreulichen Gedanken schwang er seine Beine aufs Bett und wollte sich grade mit einem Seufzer zurückgleiten lassen, als ihm der Schatten auffiel. Er war ja gar nicht allein! Er versuchte, die Dunkelheit zu durchmessen, aber seine Augen waren einfach zu Müde. Als sich der Schatten jedoch auf leisen Sohlen näherte, erkannte er diese Frisur, die außer ihm selbst nur einer trug – Yuugi. Na toll, erwischt. Yuugi setzte sich vorsichtig zu hm aufs Bett, etwas mehr Abstand als nötig gewesen wäre zwischen sich und den Pharao bringend. Aber nahe genug, um ihm in die Augen sehen zu können. Er sagte nichts, saß einfach nur da und sah Atemu an. Fordernd. Fragend. Bittend. Super! Wenn Yuugi ihn so ansah, konnte er ihm einfach nicht wiederstehen. „Ich.. es tut mit Leid, dass ich dich neulich so einfach alleine gelassen habe. Ich – das war nicht richtig, ich weiß. Ich hatte meine Gründe.... du hattest.... Verdammt!! Warum siehst du ihr so ähnlich?“ ~*~*~*~ Was? Was war das denn? Hatte es vielleicht doch nicht so viel mit ihm zu tun, wie er befürchtet hatte. Yuugi war etwas sprachlos. Wem sah er ähnlich? Was gab es da in Atemus’ Leben, dass ihn so sehr beschäftigte und dass er so sehr vor ihm verbarg? Atemu verfiel wieder in Schweigen, mit einer Hand sein Gesicht bedeckend. Schön, dieses Thema schien ihm ziemlich nahe zu gehen, darauf konnten sie auch später noch zurückkommen. Aber es gab da ja noch etwas, was Yuugi viel dringender mit Atemu besprechen wollte. „Warum redet ihr nicht mehr mit mir, Pharao?“ Er konnte es sich einfach nicht abgewöhnen, ihn zu siezen. Schüchtern sah er zu Atemu herüber. Er hoffte doch so auf eine Antwort! Atemu aber seufzte nur. Schien ihm aber gehörig schwer zu fallen. Doch diese Sache lag Yuugi sehr am Herzen, er musste einfach wissen, was los war. Wenn Atemu ihn nicht mehr liebte, dann würde er sich wohl damit abfinden müssen, aber betrogen und hintergangen zu werden – nein, das ging überhaupt gar nicht! „Liebt ihr mich denn nicht mehr?“ Seine Stimme war so leise, dass Atemu die Ohren spitzen musste, um sie überhaupt noch wahrzunehmen. Mit einem Ruck setzte Atemu sich wieder auf. „Das ist es nicht...“ Na schön, die Reaktion war heftig genug, um ihm zu zeigen, dass er – glücklicherweise – danebenlag. Aber jetzt schwieg er schon wieder, und Yuugi wurde schon ganz hibbelig, wollte er doch endlich wissen, was seinem geliebten Pharao solche Sorgen bereitete. „Was habt ihr dann...?“, fragte er mit leiser Stimme. Zaghaft fand seine Hand den Weg zu Atemus’. Hier blieb sie liegen, strich beruhigend darüber. Keiner der beiden wagte es, sich in die Augen zu sehen. Als Atemu schließlich anhob zu sprechen, war seine Stimme so leise, dass Yuugi Mühe hatte, ihn zu verstehen. Der Inhalt des Gesagten allerdings rüttelte ihn wach, unsanft und kräftig. „Askalon. Erinnerst du dich, kurz vor meinem Zusammenbruch in deinen Gemächern befahl ich, deine Heimat zu zerstören. Ich hatte es schon ganz vergessen... Aber dann, als Djedchonsiuefanch verstarb, da bekam ich die Pläne vorgelegt. Alles war schon bestens vorbereitet. Es fehlte nur noch meine Unterschrift.... und ich hab sie gegeben, die Unterschrift. Ich hab es abgesegnet, dass deine Heimat zerstört wird. Die Truppen bewegen sich schon, in vielleicht zwei Wochen werden sie da sein. Ich weiß nicht, wie lange Askalon standhalten kann, aber lange wird es wohl nicht sein. Und ich bin Schuld, ich habe deine Heimat zerstört. Ich.... Hass mich nicht, Yuugi, bitte....“ Yuugi saß da wie versteinert. Atemu wollte seine Heimat zerstören! Liebte er ihn wirklich, wenn er so etwas tun konnte? Ein erstickter Schrei entkam seiner Kehle. Nein! Nein, das konnte nicht wahr sein, das durfte nicht wahr sein! Die Tränen auf seinen Wangen spürte er gar nicht, als er fluchartig Atemus’ Gemächer verließ und an einer Reihe ziemlich verdutzt dreinblickender Wachen durch den Palast lief. Wohin? Egal. Nur weg!! ~*~*~*~ Oh ja, Atemu, dass haben wir ja mal wieder super hinbekommen, klasse, wirklich! Wäre er nicht zu müde dazu gewesen, so hätte er sich am liebsten selbst ohrfeigen mögen... Er hatte es nicht sagen wollen, wirklich nicht. Aber wer konnte schon Yuugis’ Augen wiederstehen, und diese Angst in seinem Blick war furchtbar gewesen. Atemu stand auf und steckte den Kopf in den Wasserkrug. Als er prustend und keuchend wieder hoch kam, ging es ihm schon etwas besser. Er trat nach draußen auf den Balkon und lehnte sich gegen die Brüstung, sein Blick wanderte über das schlafende Tanis. Aber er sah nicht Tanis, er sah Askalon. Ein brennendes Askalon, zerstört, und Yuugis’ Tränen. Und zum ersten mal verfluchte er es, Pharao zu sein. Er liebte ihn. Er hatte es nie gesagt, schon. Gut, auf französisch. Und sonst auch einigen Sprachen. Ti amo. I love you. Je t’aime. Wo Ai Ni. Aber er hatte es nie auf ägyptisch gesagt. Das hatte er nicht gekonnt, warum auch immer. Er liebte ihn. Er führte Krieg gegen ihn. Dieses sanfte Wesen. Das Land, aus dem er stammte. Er hasste das Land, er liebte den Prinzen. Warum war Liebe so kompliziert? Er konnte als Pharao doch nicht mit dem Kronprinzen der verfeindeten Nation etwas anfangen. Er liebte ihn. Er liebte ihn wirklich. Aber niemand würde verstehen. Und irgendwann, irgendwann würde er sich entscheiden müssen. Askalon oder Tanis. Yuugi oder Pharao. Leben oder Tod. ~*~*~*~ Wie hatte er auch nur so blöd sein können! Natürlich, Atemu war der Pharao. Natürlich, es sollte diesen Angriff geben, das hatte er ja gewusst. Natürlich! Wie hatte er auch nur eine Sekunde lang glauben können, dass ihre Gefühle von Dauer sein könnten, dass ihre Gefühle alles andere überwinden würden? Das hier war keine romantische Liebesgeschichte, dass war die Realität. Und die war ganz schön bitter und hart und kalt. Er liebte Atemu, immer noch. Unmöglich! Da wollte dieser selbstverliebte, idiotische Pharao seine Heimat zerstören, und er liebte ihn immer noch! Er war ein eiskalter Bastard. Er war so lieb und zärtlich zu ihm. Er war der Pharao Ägyptens’. Er war der König seines Herzens. Er wollte seine Heimat zerstören. Er war Yuugis’ ganze Welt. Du bist ein Arsch und ich liege dir zu Füßen. Du bist ein Miststück und ich kann nicht ohne dich. Du bist ein Mörder und ich liebe dich. Hörst du? Ich liebe dich! Yuugi blickte auf zu den klaren Sternen. Er war sein Feind, und er hatte ihn zu hassen. Aber er liebte ihn. Mit ganzem Herzen. Doch er wollte ihn nie wieder sehen. Das würde alles nur schlimmer machen. Schluss und aus. Es war ein netter Traum. Du warst der Sieger und ich war dein Ziel. Aber das war einmal. Es ist aus mit uns, hörst du? Ein für alle mal. In meinem Herzen ist kein Platz mehr für dich! ~*~*~*~ Atemu wandte den Blick von Tanis ab. Er liebte Yuugi. Aber es ging nun mal nicht. Dies hier war das Ende. Yuugi würde ohnehin nichts mehr von ihm wollen, also. Zeit, den Schlussstrich unter diese unmögliche Beziehung zu setzten. Entschlossen richtete er sich auf. Yuugi war passé. Zeit nach vorne zu blicken. Yuugi? Wer war Yuugi? To be continued..... Nachwort: Meine Güte, dieses Kapitel ist mir echt schwer gefallen! Ich meine nicht nur den Handlungsverlauf, das ganze fängt an, mit tierisch nah zu gehen. Ihr habt vielleicht bemerkt, dass ich sehr häufig zu Atemu springe und immer wieder aus seiner Perspektive erzähle. Nun ja. Ich kann mich sehr gut mit ihm identifizieren (Nein, ich hacke niemandem (realen) den kopf ab!!). Was ich meine ist die Tatsache, dass er niemandem vertrauen kann, und das er Yuugi nicht auf seiner Muttersprache „Ich liebe dich!“ sagen kann. Ich hab einige schlechte Erfahrungen mit falschen Freundinnen gemacht, ist nicht leicht für mich, anderen zu vertrauen.... Na ja, darum also war es etwas schwieriger und hat auch was länger gedauert, ich hoffe, ihr verzeiht mir. @ Panki_Ponk: Ja.... schon wieder ein Toter. Was für ne Überraschung! Aber gut, dass der Kerl weg ist, der Name hat mich noch in den Wahnsinn getrieben! ^^ Aber mal ernsthaft, es gab erst zwei Tote!! Ne Menge Halbtoter, Scheintoter und so, aber nur zwei richtige, echte, lebendige Tote! ^^ Hab euch lüüüb! Cuu! Euere Miss Hellfire Kapitel 9: Der Feind in meinem Bett ----------------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist als "Willkommen" Selket-Chan gewdmet. ^^ Viel Sapß beim Lesen allerseits!! Atemu wandte sich mit einem befriedigten Lächeln von dem Anblick der drei Gehängten ab. Es war aber auch wirklich Zeit geworden, dass er wieder härter durchgriff! Eigentlich stand ja alles zum Besten. Er hatte es dank der Droge wieder geschafft, sein altes Arbeitspensum einzuhalten, so dass er sich jetzt wieder eine Menge um die Politik kümmern konnte. Und auch was seinen Krieg gegen Askalon anging, so stand alles zum Besten. Es würde zwar noch dauern, ehe die Truppen die Stadt erreichten, aber was machte das schon, es sah gut aus, für Ägypten. Er lächelte sein grausames Lächeln. Wen kümmerte da das Stechen in seiner Brust? Dieser Schmerz, der ihn übermannte, wenn es dunkel wurde, und die Einsamkeit ihn auffraß? Niemanden, eben. Niemanden außer ihm. Er wollte das nicht. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber er vermisste Yuugi. Seine fröhliche Art. Sein liebes Lächeln. Seine strahlenden Augen. Aber es ging nicht. Also arbeitete er weiter, nur nicht an Yuugi denken! Yuugis’ Gemächer: Yuugi saß auf seinem Bett, den Kopf auf die Knie gebettet und hielt die Augen geschlossen. Damit man seine Tränen nicht sah. Schon erstaunlich, wie viele Tränen man in zwei Tagen vergießen konnte. Aber man konnte es ihm ja wohl kaum zum Vorwurf machen. Er vermisste Atemu so sehr, dass er glaubte, zu sterben, wenn er nicht sofort zu ihm lief. Aber das ging nun mal nicht. Atemu war Pharao. Und er griff Askalon an. Wo blieb denn seine Würde? Als Kronprinz von Askalon konnte er sich doch nicht in den Pharao Ägyptens’ verlieben! Gut, das Thema hatten wir schon. Aber trotzdem.... Every night in my dreams, I see you, I feel you.... Er musste ständig an ihn denken. Und das tat doch so weh.... Warum nur? Warum mussten sie sich bekriegen? Warum durften sie sich denn nicht lieben? Es war ungerecht, so verdammt ungerecht!! Und wieder kamen ihm die Tränen. Vielleicht.... Ja, vielleicht würde das helfen. Er stand leise auf und schlich sich zu Atemus’ Gemächern. Die Wachen sahen ihn komisch an, natürlich. Aber wie es schien, hatte man ihnen nicht gesagt, dass Yuugi der Zutritt zu verwehren sei. Atemu hatte es nicht veranlasst. Yuugis` Herz schlug schneller. Er ging durch die riesigen Räume, bis er das Schlafzimmer erreicht hatte. Überwältigt von der Flut an Gefühlen und Erinnerungen, die dieser Raum bei ihm auslöste ging er in Knie und begann erneut zu weinen. Erstaunt realisierte er, dass er auf dem Kissenberg kniete, auf dem Atemu und er damals begonnen hatten, sich zu lieben, es dann aber nicht beendet hatten. Der Tag, an dem das Unheil seinen Lauf genommen hatte. Beim Gedanken daran brach Yuugis erneut in herzzerreisende Schluchzer aus. Er kauerte sich in die Decken und Kissen und konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Wie es schien, war die Idee hierher zu kommen doch keine so Gute gewesen. Eine enorm Dumme, um genau zu sein. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Ein Glück, dass Atemu mal wieder so viel arbeitete, sonst wäre er jetzt gleich wohl hier herein gekommen, und hätte ihn gesehen. Das konnte Yuugi nun wirklich nicht gebrauchen. Tap, Tap. Genau, erst würde er seine sanften Schritte auf dem Boden hören. Knarz Und dann die Türe, richtig. Tap, Tap. Weitere Schritte, bis er hinter ihm stand. „Yuugi...?“ Das würde er wohl fragen, ja. Ähm, Sekunde mal! Yuugi fuhr herum. Atemu stand da. Hinter ihm. Sah ihn an. Fragend. Atemu! „ATEMU!!!“, schrie Yuugi. Er konnte nicht mehr, das war zu viel. Und ehe er realisiert hatte, was er da eigentlich tat hatte er sich dem Älteren schon um den Hals geworfen und weinte vor Freude. Und dann spürte er Atemus’ Hände, die ihn sanft umschlossen, ihn festhielten, an sich drückten. Und Atemus’ Lippen, die ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauchten. Er war so glücklich. Sollten sie doch sagen, was sie wollten! Und was wollte er schon mit Würde? Atemu war da! Er war wieder da! Es war alles gut. Er war wieder zu hause. ~*~*~*~ Zugegeben, er hatte nicht damit gerechnet, den weinenden Yuugi ins einen eigenen Gemächern aufzuspüren. Und als er ihn gesehen hatte, hatte er sich erst mal ziemlich vor Yuugis’ Reaktion gefürchtet. Doch dann war er ihm einfach um den Hals gefallen. Das hatte Atemu dann doch ziemlich überrascht und aus dem Konzept gebracht. Aber es hatte ihn auch unglaublich glücklich gemacht. Sein Yuugi war wieder da! Dann waren sie halt Feinde! Na und? Konnte ihm alles gestohlen bleiben! Yuugi war viel wichtiger! Vorsichtig bat seine Zunge an Yuugis’ Lippen um Einlass. Fast sofort wurde dieser auch gewährt, aber während Atemu eher sanft vorzugehen gedacht hatte, kam der Kuss von Yuugi mit einer Leidenschaft, die Atemu im wahrsten Sinne des Wortes umhieb. Eng ineinander verschlungen sanken sie in die Kissen. Immer wilder wurden ihre Küsse, bald schon hatten sie sich gegenseitig ausgezogen, ihre Finger glitten in wilder Leidenschaft über den Körper des jeweiligen anderen und erkundeten ihn. Ihre Herzen schlugen im selben Takt, ihre Atmung ging schneller. „Ich liebe euch!“, hauchte Yuugi an sein Ohr. „Lass das! Hör auf mich zu siezen!“, flüsterte Atemu zurück. „Aber...“, wollte Yuugi einwenden, doch Atemu lies ihn nicht ausreden und küsste ihn. „Yami! Nenn mich einfach nur Yami!“, sagte er. Yuugis’ Hände standen still, er blickte Atemu aus großen Augen an. „Nein! Euer Geburtsname, das kann ich doch nicht...“ Er verstummte, als ihm aufging, was Atemu ihm damit sagen wollte. Vielleicht hatte Atemu ja Schwierigkeiten damit die drei wertvollsten Worten der Welt auszusprechen, aber er klärte Yuugi auf andere Art und Weise über seine Gefühle auf. „Yami...“, flüsterte Yuugi überwältigt. Atemu lächelte und zog ihn näher zu sich. Und dann begannen seine Hände fortzusetzen, was sie schon einmal hier auf diesen Kissen begonnen hatten. Das Gefühl von damals kehrte zurück, nur viel stärker, viel intensiver. Atemus’ Hände schienen allgegenwärtig auf Yuugis’ Haut. Liebkosten hier, streichelten dort. Yuugis’ zarter Körper bog sich ihm entgegen, instinktiv spreizte er die Beine. Seine Hände fuhren über Atemus’ Körper, seine Haut brannte, wo er ihn berührte. Yuugi schien ja das reinste Naturtalent zu sein, wenn er es schaffte, ihn so zu erregen, obwohl er doch keine Übung hatte. Atemu jedoch besaß eine Menge Übung, und er machte auch gerne Gebrauch davon. Sein Mund wanderte weiter abwärts, seine Zunge umkreiste Yuugis’ Brustwarzen und lies sie hart aufgerichtet und nass zurück, als er eine nasse Spur über Yuugis’ Bauch weiter nach unten zog. Ein Klang wie von hellen Glocken, rein und wunderschön drang an Atemus’ Ohren, als seine Zunge in Yuugis’ Bauchnabel kreiste, und dieser anfing zu kichern. In der Hoffnung, dieses wundervolle Geräusch noch einmal zu hören, machte Atemu weiter, seine Hände bereits an der Innenseite von Yuugis’ Oberschenkeln liegend. Hände und Zunge wanderten wieder ein Stück höher, seine Hände machten kurz vor Yuugis’ Männlichkeit halt, seine Zunge beschäftigte sich erneut mit Yuugis’ Brustwarzen. So süße Knospen.... Seine Hände wanderten noch ein Stückchen weiter hoch. Nanu? Was war denn das? Seine Zunge unterbrach ihre Tätigkeit sofort, Sekunden später spürte ein überraschter Yuugi sie wieder zwischen seinen Beinen, wo sie die an seinen Beinen herabperlenden Lusttropfen begierig aufschleckte. Das Stöhnen, dass er Yuugi hierbei entlockte, was das schönste Geräusch, das er jemals gehört hatte. Darauf hoffend, es noch einmal zuhören, beschäftigte er sich nun doch eingehender mit Yuugis’ Intimbereich. Und er wurde nicht enttäuscht. Als seine Zunge fordernd über den Schaft fuhr, wurde Yuugis’ Stöhnen lauter, und noch mehr Lusttropfen fanden ihren weg in Atemus’ begierigen Mund. Ihre Bewegungen wurden immer ekstatischer, ihr Stöhnen immer lauter. Yuugis’ Hände krallten sich in die Kissen, sein Kopf war ihm in den Nacken gefallen, eine Speichelspur hatte sich ihren Weg über sein Kinn bebahnt. Als Atemu dann noch Yuugis’ Erektion in den Mund nahm, war es um ihn geschehen und er ergoss sich heiß und heftig in seinen Geliebten. Atemu kostete die kostbare Essenz aus, so lange es ging, ehe er sie herunterschluckte. Yuugis’ Hände nahmen ihre alte Tätigkeit wieder auf, vorsichtig glitten sie über Atemus’ Körper. Sanft, doch für Atemus’ Maßstäbe viel zu zurückhaltend erkundeten sie ihn. Atemus’ Herz raste, er verlor sich in einer Welt, in der nur noch Yuugi und er existierten. Eine seiner Hände legte sich auf die Yuugis’, sachte führte er sie tiefer hinab, bis Yuugis’ Hand auf seinem Glied lag. Ein wenig erstaunt hielt Yuugi kurz inne, doch als er die Hand kurz bewegte und Atemu lustvoll aufstöhnte, machte er weiter, wofür Atemu ihm unendlich dankbar war. Es dauerte nicht lange, Atemu war schon so scharf gewesen, ehe Yuugi überhaupt angefangen hatte, dass er kurz darauf in Yuugis’ Hand kam. Erschöpft lagen die beiden nebeneinander, sich fest umklammernd. Atemu wandte sich wieder Yuugi zu, seine Hals mit Küssen bedeckend. Schon alleine Yuugis’ Anwesenheit ließ ihn hart werden. Und egal wie gut ihm das grade gefallen hatte, er wollte mehr, und er wollte es von Yuugi, nur von ihm. Aber nur, wenn Yuugi auch einverstanden war. Doch scheinbar war Yuugi mehr als bereit, diesen Schritt gemeinsam mit ihm zu tun. ~*~*~*~ Immer noch ging Yuugis’ Atemu schneller. Immer noch schlug sein Herz im gleichen Takt mit dem Atemus’. Immer noch war es da, dieses Gefühl, mit ihm eins werden zu wollen. Eine Vielzahl von Gefühlen explodierten in ihm, als er Atemus’ Erektion an seinem Po spürte. Er stöhnte auf. Wenn doch nur die Zeit still stände! Dieser Augenblick sollte nie vergehen. Längst hatte er die Kontrolle über sich verloren, er stöhnte noch lauter auf, als er Atemu in sich spüren konnte. Die Welt um ihn herum verlor ich, als er und Atemu in ihre ganz eigene Welt eintauchten und alles vergaßen, was sie in dieser Welt hielt und belastete. Jetzt gab es nur noch sie beide. „Yami......“, nuschelte Yuugi erschöpft. Eine ganze Weile war vergangen, er lag in Atemus’ starken Armen und genoss das Gefühl der Sicherheit, dass von ihm ausging. „Hmm....“ kam es verträumt von Atemu. „Ich.... darf ich bleiben?“, fragte er schüchtern. Atemu schlang seine Arme fester um ihn. „Immer, bleib ja hier!“, hauchte er in Yuugis’ Ohr, bevor er dazu überging, an selbigem zu knabbern. Drei Tage später: Atemu und Yuugi saßen zusammen auf den Kissen, einen Tisch zwischen sich. Atemu starrte mit einem Seufzer auf die Tabellen. „Je ne veux plus.....“, murrte er. [Ich will nicht mehr..] „Sag mal“, lenkte er das Gespräch gleich in eine andere Richtung, ehe Yuugi ihm wiedersprechen konnte,„Als ich damals in deine Gemächer kam, wegen dem Urteil, da hast du gesungen. Singst du es noch mal, für mich? Ich würde gerne wissen, was du gesungen hast.“ Yuugi sah ihn überrascht an. „Na ja..“, druckste er unbehaglich herum. Atemu zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Yuugi senkte den Kopf, doch dann begann er erneut zu singen. Dieses mal allerdings sah sich Atemu dazu in der Lage, jedes Wort zu verstehen. Und jedes dieser Worte brannte sich in sein Herz, denn was er hörte, dass lies sein Herz einen Takt aussetzen zu schlagen – um dann mit dreifacher Geschwindigkeit gegen seine Rippen zu klopfen. - Man sagt auf der Straße, dass Yuugi in Ungnade gefallen sei. Die vergossenen Tränen sind ein Tribut von jenen, die ihre Seelen verkauften. Man sagt auf der Straße, dass der Sohn Askalons’ sein Land verraten habe und Schande über seinen Stand gebracht habe. Aber du, der du wie ein Engel lebst, es scheint, als ob nichts dich betrüben könnte. Du denkst, dass alles gut werden würde, aber die Rache des Lebens kann die Hölle sein. - Du hattest nicht das Recht! - Sprecht nicht von Rechten zu mir! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr habt nichts gegen mich! - Du hattest nicht das Recht! - Ich denke, die Liebe wird sich euch immer entziehen! - Du hattest nicht das Recht! - Ich habe keine Geheimnisse, es ist wahr! - Du hattest nicht das Recht! - Ich sehe euch an und fühle mich schuldig! - Du hattest nicht das Recht! - Es ist mir egal, was ihr von mir denkt! - Du hattest nicht das Recht! - Seht ihr, dass einzige, was für mich wichtig ist, .... - Du hattest nicht das Recht! - ist, dass ihr ihn auch liebt. - Sie sagen auf der Straße, irgendwann wirst du ihm seine Tugend nehmen, so wie du deine wirst verloren haben und Gefühle des Hasses werden erscheinen. Sie sagen auf der Straße, dass es keinen Ausweg für dich gibt, außer, um deine Ehre zu retten, musst du diese Blume verlassen. Aber du, der du wie ein Engel lebst, es scheint, als ob nichts dich betrüben könnte. Du denkst, dass alles gut werden würde, aber die Rache des Lebens kann die Hölle sein. - Du hattest nicht das Recht! - Was wollt ihr mir sagen? - Du hattest nicht das Recht! - Ihr treibt mich immer weiter in diese eine Richtung! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr, die ihr genau wisst, wer ich bin! - Du hattest nicht das Recht! - Immer noch zweifelt ihr an mir, sagt mir, warum! - Du hattest nicht das Recht! - Warum verurteilt ihr mich letzten Endes immer noch? - Du hattest nicht das Recht! - Ihr, meine Brüder, meine Freunde - - Du hattest nicht das Recht! - Ich bin frei, wie ihr es wart - Du hattest nicht das Recht! - Bevor ihr mich verurteilt habt - Sicher nicht, es ist das Schicksal, das entscheidet - Natürlich ist es das Schicksal, das entscheidet - Aber warum der Sohn unseres Feindes? - Es steht geschrieben, seht ihr es nicht? - Wenn alle Männer dies wollten - Nein, nein, oh, nein - Aber warum er, das kann nicht sein! - Ich lebe mein Leben, so wie ich bin, ich sage euch, oh ja - Du hattest nicht das Recht! - Seht euch doch an! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr seid doch bloß neidisch! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr vergesst all’ jene Nächte - - Du hattest nicht das Recht! - In denen wir uns sorgten - Du hattest nicht das Recht! - Ihr vergesst all’ das Vertrauen! - Du hattest nicht das Recht! - Wir waren zusammen seit unserer Kindheit - Du hattest nicht das Recht! - Als wir in der Stille gebetet haben - Du hattest nicht das Recht! - Hier ist nun endlich die Chance! - Du hattest nicht das Recht! - Nein, ich habe niemanden betrogen! - Du hattest nicht das Recht! - Ich will keine Entschuldigung! - Du hattest nicht das Recht! - Mit euch zusammen war ich jemand - Du hattest nicht das Recht! - Aber ohne ihn bin ich niemand! Nein, ich habe niemanden betrogen! Ich brauche niemandes Entschuldigung. Ohne ihn, ohne ihn bin ich nichts... - Du hattest nicht das Recht! - Ich bin nichts! - Du hattest nicht das Recht! - Du hattest nicht das Recht! [So, dass ist also noch mal das Lied, dass Yuugi im Kapitel „Folgenschweres Urteil“ singt, es stammt also aus dem Musical. Da die Übersetzung selbstgemacht ist, können natürlich einige Fehler drin sein..] Atemu war sprachlos. Das kam wirklich selten vor, aber er saß da und starrte den mit hochrotem Kopf dasitzenden Yuugi eine Zeit lang an, ehe er seine Stimme wiederfand. „Du.... du hattest schon die ganze Zeit-?“, krächzte er schließlich. Die ganze Zeit? Yuugi hatte ihn schon so lange geliebt? Und er hatte es nicht bemerkt, er hatte es einfach nicht gesehen, und selbst als er es gewusst hatte, da hatte er es ignoriert. Wie hatte er nur gekonnt? Yuugis’ gesenkter Kopf sagte ihm mehr, als alle Worte es gekonnt hätten. Wortlos stand er auf, und zog Yuugi in seine Arme. ~*~*~*~ Wie hätte er ihm denn die Bitte abschlagen können, noch einmal für ihn zu singen?! Gar nicht, eben. Also hatte er es noch einmal gesungen, aber er hatte es nicht gewollt, er hatte nicht gewollt, dass Atemu über alle diese Gefühle Bescheid wusste, die er damals schon empfunden hatte. Über die Liebe zu Atemu. Über die Liebe zu seinem Land. Über die Innere Zerrissenheit, die dies ausgelöst hatte. Nun wusste er es, und Yuugi kam sich so klein und schutzlos vor. Sein Gesicht glühte und er starrte seine Knie an, überaus interessanter Anblick, wirklich. Doch mit einem mal war Atemu wieder da und breitete seine Arme wie einen schützenden Mantel um ihn aus. Und erneut spürte Yuugi, wie alle Angst von ihm abfiel und er einfach nur das Gefühl genoss, bei Atemu zu sein. In den Armen des größten Feindes seines Landes vergoss er einige Tränen, doch jede von ihnen trocknete besagter Feind, und Yuugi spürte in den tiefen seines Herzens, dass alles gut werden würde. Er lehnte sich gegen Atemu, die letzten Sonnenstrahlen glitten über sie beide. Sie sollten langsam zu Bett gehen. Yuugi versuchte jetzt schon seit den drei Tagen, in denen er wieder da war, Atemu davon zu überzeugen, dass er die Droge weglassen sollte, aber dieser beharrte auf ihrer Notwendigkeit und ließ nicht von ihr ab. Sah er denn nicht, wie sehr es Yuugi beunruhigte, wenn er sie nahm? Immerhin hatte er ja schon einmal gesehen, wie die Folgen aussehen konnten, wenn er sie einnahm. Atemu aber wollte von alledem nichts hören, und so sah Yuugi ihm missbilligend dabei zu, wie er das kleine Fläschchen mit einem Zug ausleerte und kurz erschauderte, es schmeckte widerlich, sagte er. Aber dann blickte er auch schon wieder lächelnd zu Yuugi und streckte die Hand nach ihm aus. Yuugi ließ sich auch gar nicht lange bitten sondern ergriff die ihm dargebotene Hand und gemeinsam gingen sie ins Bad. Es war angenehm kühl, des nachts, wenn nur die Mond neugierig in das königliche Schlafgemach spähte. Dann sah der Mond zwei junge Männer, sich sehr ähnlich sehend, wie sie eng ineinander verschlungen auf dem Holzbett lagen, nur eine dünne Decke um die Hüften gewickelt. Heute aber schlief nur einer der beiden. Yuugi war immer noch wach, Atemu hatte ihm erzählt, dass seine Truppen Askalon in einer Woche erreichen würden. Gab es denn nichts, was sie tun konnten? Er konnte es nicht ertragen, den Gedanken an seine brennende Heimat. Und vor allem ekelte er sich vor sich selbst. Hier lag er, in den Armen des Pharao. Hier lag er, und er liebte ihn. Seine Heimat fürchtete ihn so sehr. Der Krieg hatte ihn seine Heimat genommen. Doch der Krieg hatte ihm auch den Weg zu Atemu gezeigt. So gesehen war der Krieg das beste, was ihm jemals passiert war. Und eben das war der Gedanke, der ihm so schwer zu schaffen machte. Er blickte in das schlafende Gesicht von Atemu. Wie immer wich nicht einmal mehr im Schlaf die Anspannung von ihm, er knirschte mit den Zähnen. Na ja, das war besser, als wenn er schnarchen würde. Zärtlich strich er mit der Hand über das Gesicht des Geliebten. „Wenn ich dir doch nur helfen könnte...“, flüsterte er. Doch der Konflikt tobte weiter in seinem Inneren. Wie sollte er sich denn entscheiden können? Atemu war die Liebe seines Lebens, ohne Zweifel. Und Askalon war seine Heimat. Keinen wollte er betrügen. Und der Mond sah stumm den Tränen zu, die Yuugi in den Schlaf wiegten. ~*~*~*~ Ein tiefer Seufzer entfloh Atemus’ Brust. Die Truppen würden Askalon bald erreicht haben. Um Yuugis’ Willen hatte er eigentlich den Angriff doch noch abbrechen wollen, aber daraus würde wohl nichts werden. Atemu hatte sich ziemlich gefreut, als Djedchonsiuefanch [Ich kann den Namen mittlerweile sogar schreiben, Leute!! *stolz sei*] das Zeitliche gesegnet hatte, doch wie es schien, war er vom Regen in die Traufe geraten. Denn Djedchonsiuefanchs’ Nachfolger Mencheperre war noch schlimmer als sein Lehrmeister es gewesen war. Atemu schnaubte verächtlich. Jede seiner Entscheidungen sollte erst von Amon gebilligt werden? Er war ein Gott, wieso einen anderen zur Rate ziehen? Und abgesehen davon war Atemu natürlich klar, dass dies bedeuten würde, dass seine Macht an Mencheperre übergehen würde, denn dieser als oberster Priester des Amon konnte natürlich viel erzählen, wenn der Tag lang war. Dummerweise wuchs der Einfluss der Priesterschaft immer weiter, Atemu arbeitete schon so viel er konnte daran, dies zu unterbinden. Es war ja nicht so, dass er nicht wüsste, dass das Yuugi ziemliche Sorgen bereitete, aber wenn er seine Macht verlöre, würde es nicht mehr lange dauern, ehe auch sein Leben folgte. Und wer sollte denn dann auf Yuugi Acht geben und dieses wundervolle Geschöpf beschützen? „Eure Befehle, Göttlicher?“ Mencheperres’ Stimme klang so aalglatt wie eh und je. Befehle, natürlich. Er begann sich zu fühlen wie eine Marionette in den Händen der Priester, und der Puppenspieler war natürlich Mencheperre. „Erst kundschaften wir die Gegend aus, dann greifen wir an!“, keifte er, bevor er mit wehendem Mantel aus dem Thronsaal stürmte. Mehr konnte er fürs erste nicht tun. Er spielte auf Zeit. Zwei zusätzliche Tage bedeutete das Aussenden der Kundschafter. Dann kämen sie zurück und dann würde er angreifen müssen. Er hoffte sehr, dass ihm in der Zwischenzeit etwas einfiel, wie er Yuugis’ Heimat doch noch retten könnte. Er betrat seine Gemächer. Yuugi war damit beschäftigt, die Schriftzeichen der Hieroglyphen zu lernen. Wie er da so saß, sah er richtig niedlich aus. Als Atemu den Raum betrat blickte er auf, die Augen voller Sorge. „Neun Tage.“, seufzte Atemu und ließ sich neben Yuugi auf eines der Kissen sinken. Tick tack. Doch als Yuugi seine Arme um Atemu legte, da lächelte dieser schon zuversichtlicher. Und mitten in einem Sturm, am Grund des Ozeans, bei Kälte, Wind und Wetter, saß ein kleiner Junge am Grund und lachte von ganzem Herzen. To be continued..... Nachwort: Hui, schon wieder ein Kapitel zu Ende. Es geht auf den Showdown zu!! So, jetzt muss ich mich noch ganz, ganz herzlich bei euch bedanken!! 51 Kommentare!! Leutz, ich liebe euch!! Tja, ich sollte mich irgendwie bedanken, ich weiß nur nicht, wie. Zeichen ist ne ganz schlechte Idee, dass ich das nicht kann, hab ich hier ja schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt -.-“ Na ja.... vielen, vielen Dank!! *verbeug* Cuu! Hab euch lüüb! See ya! Eure Miss Hellfire Kapitel 10: Politik ------------------- Vorwort: Für Cat (Nezu) als kleines Dankeschön, sie weiß schon, warum! ;) Viel Spaß beim Lesen!! Yuugi starrte trübselig hinaus in die Wüste. Obwohl es noch früh am morgen war – so früh, dass selbst Atemu noch schlief – war Yuugi bereits wach und saß auf der Brüstung des Balkons’. Neun Tage. Nur noch neun Tage. Und dann wäre es um seine Heimat geschehen. Atemu hatte ihm von Mencheperre erzählt. Yuugi fand, dass Atemu ihn bei weitem unterschätzte, aber gesagt hatte er das nicht. Er kannte doch Atemu, er war so stolz. Doch es war Mencheperres’ Schuld, dass Atemu den Krieg nicht einfach abbrechen konnte. Es stimmte schon – die Priesterschaft wurde immer mächtiger. Mencheperre hatte sogar schon einen neuen Schüler, er machte ein großes Geheimnis um selbigen, als hielte er ihn für seine Geheimwaffe. Wie auch immer. Während er hier saß, sicher in Ägypten, lebten die Menschen in Askalon fröhlich in den Tag hinein, nichts von der drohenden Gefahr wissend. Dachten sie eigentlich manchmal noch an ihn, in Askalon? Oder hatte man ihn schon lange vergessen? Hatten seine Eltern andere Kinder, die sie nun liebten? Bedeutete er ihnen überhaupt noch etwas? Warum nur musste er in so ein Schlamassel hineingeraten? Es war ziemlich kalt auf dem Balkon, aber Yuugi rührte sich trotzdem nicht und hing weiter seinen unerfreulichen Gedanken nach. Er zuckte zusammen, als sich plötzlich zwei starke Arme von hinten um ihn legten und ihn an einen wärmenden Körper zogen. Er drehte den Kopf. Atemu stand hinter ihm, die Augen geschlossen hielt er ihn fest. Yuugi entspannte sich augenblicklich und lehnte sich vertrauensvoll an Atemu, der in diesem Augenblick das Wort an ihn richtete. „Warum bist du denn schon wach, Yuugi?“ Yuugi senkte den Kopf, er brauchte nichts zu sagen, Atemu wusste ja ohnehin Bescheid. Aber es bedeutete Yuugi viel, dass er gefragt hatte, dass er Interesse gezeigt hatte. „Sing für mich, Yuugi....“, bat Atemu leise. Yuugi lächelte. Atemu bat ihn oft um ein Lied, er sagte, er könne sich dann besser entspannen. Yuugi überlegte kurz, ehe er, mal wieder in einer anderen Sprache, etwas sang, nur für Atemu. You had my heart, and we'll never be world apart Maybe in magazines, but you'll still be my star Baby cause in the Dark, You can see shiny Cars And that's when you need me there With you I'll always share Because When the sun shines We'll shine together Told you I'll be here forever That I'll always be your friend Took an oath I’m ma stick it out 'till the end Now that it's raining more than ever Know that we still have each other You can stand under my Umbrella You can stand under my Umbrella Ella ella eh eh eh Under my umbrella ella ella eh eh eh Under my umbrella ella ella eh eh eh Under my umbrella ella ella eh eh eh eh eh eh Atemu zog mit einem mal scharf die Luft ein, was Yuugi dazu veranlasste, sich zu unterbrechen. Yuugi wandte den Kopf und sah Atemu fragend an, doch dieser lächelte ihn nur an, küsste ihn innig und verschwand dann, ihm noch „Du bist genial, Yuugi!“, hinterherrufend. Verwirrt blieb Yuugi zurück. Was war denn jetzt los? ~*~*~*~ Verdammt, wo steckte denn sein Schreiber? Natürlich, brauchte man diese faulen Idioten von Untergebenen einmal, dann waren sie nicht da, das ging doch irgendwie immer so. Lautstark verlangte Atemu erneut nach dem Schreiber, der kurz darauf keuchend und nur halb bekleidet – ganz offensichtlich hatte Atemu ihn dabei gestört, den Fortbestand der menschlichen Spezies zu erhalten – vor ihm stand. Atemu beschloss über seinen Ärger hinwegzusehen, immerhin hatte er einen wichtigen Auftrag an den Schreiber. Mit kalter, schneidender Stimme wandte er sich von oben herab an seinen Schreiber:„Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich! Solltest du ihn vermasseln, bedeutet das deinen Tod, ich werde deinen Namen auslöschen, ebenso wie deinen Körper, die Götter werden dich niemals finden und du wirst nie ins Totenreich eingehen. Wenn du den Auftrag nicht zu meiner Zufriedenheit erledigst. Solltest du das aber doch tun, erwartet dich eine reiche Belohnung.“ Der Schreiber nickte eingeschüchtert, um zu zeigen, dass er verstanden hatte. Atemu fuhr fort:„Dein Auftrag ist nicht einfach. Du wirst nach Askalon gehen, und du wirst mit ihrem König sprechen. Du wirst ihm alles erzählen. Wirklich alles, hörst du? Von dem Krieg, von dem Angriff. Du wirst sie warnen.“ Die Augenbrauen des Schreibers waren überrascht in die Höhe gefahren, während er den Worten seines Pharao gelauscht hatte. Auch jetzt sah er Atemu noch immer höchst verwirrt an. Dieser zog die Augenbrauen zusammen und fuhr mit seiner Unterweisung fort:„Zu niemandem wirst du davon sprechen. Nicht zu Reisenden, die du unterwegs siehst, nicht zu deinen Sklaven und Dienern und vor allen Dingen zu keinem Priester! Was hier besprochen wurde, wird erst wieder laut, wenn du mit dem König Askalons’ sprichst. Habe ich mich klar ausgedrückt? Und nun geh! Du hast eine Woche Zeit, dann muss das Gespräch stattgefunden haben! Enttäusch mich nicht, du würdest es nur bereuen! Geh jetzt! Geh!“ Der Angesprochene eilte davon, so schnell er konnte, immer noch sehr verwirrt von dem, was er grade gehört hatte. Atemu aber starrte ihm sinnierend nach und fragte sich, ob er Askalon wohl rechtzeitig erreichen würde und wenn ja, ob sein Plan wohl aufgehen würde. Er hoffte es so sehr. Für Yuugi. Begierig darauf, seinen Schatz von der positiven Entwicklung der Dinge unterrichten zu können machte sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Er war grade in den Flügel, in dem sich seine Zimmerfluchten befanden, eingebogen, als er einen Mann gewahrte, den er hier noch nie gesehen hatte. Und er würde sich bestimmt erinnern, wenn er ihn schon einmal gesehen hätte. Er war sehr groß, Atemu musste den Kopf in den Nacken legen, damit er zu seinem Gesicht aufblicken konnte. Atemu mochte es nicht, zu anderen aufblicken zu müssen. Er tat es bei diesem Mann dennoch, denn er hatte etwas wirklich faszinierendes an sich. Vor allem diese Augen. Sie waren eisblau, Atemu hatte noch nie so blaue Augen gesehen – von Veilchen einmal ganz abgesehen. Diese Augen jedoch waren nicht nur blau wie Eis – sie waren auch kalt wie solches. Absolut ausdruckslos und so eisig, dass es Atemu kalt den Rücken herunterlief. Und es wollte schon einiges heißen, wenn Atemu eine Person als „kalt“ einstufte. Der Andere bemerkte ihn jetzt erst, er sank mit einem gemurmelten „Mein Pharao!“ auf die Knie und verharrte unten, den blick nicht hebend. Doch Atemu hatte das dringende Gefühl, dass dieser Mensch nicht wirklich kniete, sondern sich eher zum Sprung bereitmachte. Zum Sprung auf ihn. Ein Sprung, der ihn umreisen würde. Es machte ihm Angst. „Wer bist du?“, fragte er, gelinde überrascht, auch, wenn man dies einer Stimme nicht anmerkte. „Seth, mein Pharao, zu euren Diensten.“ Er hatte eine angenehme Stimme. Atemu wusste nicht, was es war, aber er fühlte sich in seiner Anwesenheit trotz all der Kälte einfach nur geborgen und sicher. Ähnlich wie bei Yuugi. Warum klopfte sein Herz so schnell? Was war denn nur los? Er nickte knapp, wollte sich umwenden und flüchten, als er Mencheperre erblickte, der grade ebenfalls in den Gang einbog. Der auch noch! Was war denn heute los? Hatte man vergessen, ihn davon zu unterrichten, dass die Versammlungen von nun am im Gang zu seinem Schlafzimmer abgehalten wurden? Mit einem unterdrückten Seufzer wandte er sich Mencheperre[Boah, das ist toll, den Namen kann man so viel einfacher schreiben, als den anderen!! ^^] zu. Mencheperre verbeugte sich ebenfalls tief vor ihm – warum fiel er nicht auf die Knie, wie es sich gehörte? – und deutete dann auf den immer noch vor Atemu knienden Seth, dessen Gesicht nicht zu sehen war, so tief war die Verbeugung. „Wie ich sehe, habt ihr meinen neuen Schüler bereits kennen gelernt. Ich hoffe doch, er hat sich angemessen benommen. Sein Name ist Seth, er ist ein wirklich gelehrsamer Schüler!“ Aus irgendeinem unerfindlichen Grund lächelte Mencheperre bei diesen Worten fröhlich vor sich hin. „Es freut mich, dass es dir gelungen ist, einen so guten Schüler aufzutreiben. Und mach dir über sein Verhalten keine Sorgen – ich habe nichts auszusetzen!“, erklärte Atemu ihm. Erneut schickte er sich an zu gehen und diesmal fand sich kein weiterer unerhoffter und unerwünschter Besucher ein, sodass Atemu endlich in seine Gemächer zu Yuugi gelangen konnte. Dieser hatte seine alte Position nicht aufgegeben und saß noch immer auf der Balustrade des Balkons’. Wenn er ihn so von schräg hinten betrachtete – der kurze Rock, den er sich um die Hüften geschlungen hatte, war Yuugi durch das Sitzen ein wenig nach oben gerutscht – kam sein süßer Hintern hervorragend zur Geltung. Atemu leckte sich die Lippen. Lecker, wirklich. Er schlenderte zu Yuugi hinüber, seinen Hintern nicht aus den Augen lassend. Seine Schritte waren laut genug, als dass Yuugi sie hatte hören können, so wandte sich dieser nun um – verdammt, so konnte er doch seinen süßen Po nicht mehr bewundern! – und lächelte ihn an. „Ist dir was eingefallen?“, fragte er hoffnungsvoll. ~*~*~*~ Mit wachsender Freude hörte Yuugi Atemu zu. Natürlich! So einfach, so genial! Wenn sie gewarnt wären, dann konnte ihnen der Angriff nicht mehr viel anhaben, dann konnten sie sich entsprechend vorbereiten. „Glaubst du denn, dass dein Schreiber schnell genug reiten kann, dass er rechtzeitig da ist?“, fragte er dennoch nach, er wollte sicher sein, dass alles gut werden würde. Atemu nickte bedächtig. „Ja, ich denke schon. Die Strecke sollte in sechs Tage mindestens zu bewältigen sein, mit etwas Glück bekommen wir sogar noch Kunde davon, ehe die neun Tage verstrichen sind.“ Yuugi jubelte auf und warf sich Atemu in die Arme. Dieser fing ihn lachend auf – Yuugi liebte es, wenn Atemu lachte – und zerwuschelte ihm die Haare. „Mach dir keine Sorgen mehr, Yuugi, es wird alles gut, ich schwöre es dir! Ich lasse nicht zu, dass dich irgendwer verletzt!“, flüsterte Atemu in seine Haare, deren Duft einziehend. Yuugi vergrub sein Gesicht an Atemus’ Brust. Wie schön es war, sich so an ihn zu kuscheln, davon konnte er nie genug bekommen. Doch Atemu schien noch etwas zu beschäftigen, er überspielte es, wie immer sehr geschickt, doch Yuugi konnte er nichts vormachen. „Was hast du?“, fragte Yuugi vorsichtig, und hakte, als er keine Antwort erhielt noch einmal nach:„Yami?“ Atemu löste sich leise seufzend von Yuugi und erzählte diesem von seiner Begegnung mit Seth. Zunehmend besorgt lauschte Yuugi Atemu. Er merkte sehr wohl, dass Atemu ihm nicht die ganze Wahrheit erzählte – Atemu hatte es schamhaft vermieden, sein Herzklopfen in Seths’ Anwesenheit zu erwähnen – doch auch er fürchtete den neuen Hohepriester. Etwas geheimnisvolles umwehte diesen Mann und Yuugi fragte sich, ob es ihnen wohl zum Verderben gereichen würde. An diesem Abend gingen sie beide ziemlich beunruhigt zu Bett, obwohl der Krieg doch eine so günstige Wende genommen hatte. Am nächsten Tag: Atemu starrte die Wüste an, als sei er grade mit der unglaublich sinnvollen Aufgabe beschäftigt, ihre Sandkörner zu zählen. Die Wüste war sehr viel freundlicher, als die Blicke, mit denen er grade bedacht wurde. Natürlich, sie waren verstohlen, versteckt hinter Augenliedern, Büchern und Stofffetzen. Doch sie entgingen Atemu keinesfalls. Nun ja, sie mussten ihn ja auch für ziemlich bescheuert halten – immerhin hatte er ihnen gesagt, sein Schreiber mache Urlaub. Urlaub! Als hätte er jemals auch nur einem seiner Untergebenen eine solche Zeitverschwendung gegönnt und gestattet. Kein Wunder also, dass sie ihn alle so ansahen. Unwürdige! Atemu stemmte sich aus seinem Thron und verließ den Saal. Bald schon hörte er die Schritte zweier Personen hinter sich. Er wüsste gerne, wer es war, doch er wollte sich nicht umdrehen – er litt doch nicht unter Verfolgungswahn! Als er schließlich Mencheperres’ Stimme hinter sich hörte musste er wohl oder übel anhalten und sich umwenden. Mencheperre und Seth. Toll. Er wartete ungeduldig bis die beiden zu ihm aufgeholt hatten. Nicht, dass er wirklich mit ihnen hätte sprechen wollen. Mit hochgezogenen Augenbrauen erwartete er die beiden. „Mein Gebieter!“, sprach Mencheperre ihn direkt an – er konnte sich nicht erinnern, ihm das Wort erteilt zu haben – und sank gefolgt von Seth auf die Knie. „Was gibt es?“, fragte Atemu und machte sich gar nicht erst die Mühe, den Widerwillen in seiner Stimme verbergen zu wollen. Mencheperre entging dies keinesfalls, er quittierte es mit einem abfälligen Lächeln, als könne er es sich leisten, sich nicht gut mit dem Pharao zu stellen. Was Atemu daran am meisten ärgerte, war die Tatsache, das es vermutlich stimmte. „Mein Gebieter.... es geht um den Philister-Krieg.“ Gab es denn kein anderes Thema als diesen verfluchten Krieg mehr? „Was soll mit dem Krieg sein? Es läuft doch alles bestens!“, entgegnete Atemu gereizt. Mencheperre sah ihn mit einem seltsamen Ausdruck in den unergründlichen, dunklen Augen an und klärte sich dann:„Zweifelsohne sind mein Gebieter ein begnadeter Kriegsherr, wie ihr ja schon oft genug unter Beweis stelltet. Doch etwas in mir scheint der – sicherlich irrigen – Meinung zu sein, dass etwas diesmal anders ist. Habe ich nicht Recht, oh Göttlicher? Warum die Gegend auskundschaften, wenn wir sie auf Karten verewigt haben? Ihr wollt doch gar nicht angreifen, nicht wahr? Hat es etwas mit eurem kleinen “Gesellschafter“ zu tun?“ Atemu sah sich eiskalt erwischt. „Ich wüsste nicht, dass ich gegenüber euch Rechenschaft ablegen müsste!“, entgegnete er kühl, zu spät bemerkend, dass er Mencheperre gesiezt hatte. Diesem war es ebenfalls nicht entgangen, ein siegesgewisses Lächeln umspielte seinen Mund. Seth dagegen schien sich über das Betragen Mencheperres’ zu ärgern. Was war das denn? Stand er etwa auf seiner, Atemus’, Seite? Sein Herz schlug so schnell, was war denn nur mit ihm los? Atemu drehte sich rasch um, bevor er noch eine Dummheit beging, und schritt mit wehendem Mantel davon. Mencheperres’ Macht wuchs von Tag zu Tag, Atemu konnte nichts dagegen tun. Natürlich: Amun wollte es! Das sagte Mencheperre doch immer. Alles, was er sagte, war der Wille Amuns’. Natürlich. Es war sein ureigener Wille und seine Machtgier. Und was war eigentlich mit Seth? Diese Augen. Diese Würde. Dieser – Nein! Was war denn das? Er war total verwirrt. Sein Herz schlug so schnell. Atemu hatte Angst. Wirkliche, richtige Angst. Acht Tage später: Atemu quälte sich mal wieder durch seine morgendlichen Besprechungen und Audienzen, Yuugi stets an seiner Seite. Dieser hatte darum gebeten, damit er, falls es Neuigkeiten aus der Heimat gebe, sofort darüber Bescheid wisse. So erfuhren sie es beide gleichzeitig, dass Atemus’ Schreiber zurückgekehrt sei. Atemu ließ sofort alles stehen und liegen und eilte mit Yuugi zu den Privatgemächern seines Schreibers. Dort angekommen stürmten sie ohne anzuklopfen hinein und wären infolge dessen beinahe mit dem Gesuchten zusammengestoßen. Er verbeugte sich sogleich tief und kam Atemus’ unausgesprochener Bitte sofort nach und berichtete alles, was sich in Askalon zugetragen hatte. „Ich ritt wie ihr befahlt nach Askalon, so schnell ich und mein Pferd konnten. Dort sprach ich mit dem König –“, an dieser Stelle wanderte sein Blick kurz zu Yuugi – „doch diese Unterredung, nun, sie – Verzeiht mir, mein Herr!!“, unterbrach er sich plötzlich flehend. Was war denn jetzt los? Stück für Stück schließlich kam die ganze, schreckliche Wahrheit heraus. Yuugis’ Vater hatte natürlich alles andere als begeistert reagiert, als er von dem nahenden Übel erfuhr, doch hatte er die Warnung als Provokation empfunden. Er hatte sich an die anderen vier Städte des 5-Städte-Bundes [den gab’s wirklich zwischen den 5 großen Philister-Städten damals. Askalon war tatsächlich eine davon]gewandt, welche ihm ihre Unterstützung zusicherten. Und nun waren die vereinten Heere der fünf Städte auf dem Weg nach Ägypten. Atemus’ Schreiber hatte das ägyptische Heer zurückgepfiffen und es lagerte nun vor Tanis, zum Schutz. Atem und Yuugi standen da, sprachlos, entsetzt. Schließlich fing sich Atemu wieder. „Wann?“, fragte er mit belegter Stimme. Wann sind sie da?“ „Wenn sie ihr Tempo beibehalten – vermutlich morgen schon.“ Die Stimme des Schreibers’ klang leise, er brachte das Kunststück fertig, sich noch kleiner vor seinem Herrscher zu machen. Atemu fragte weiter. „Haben sie eine Chance? Wie stark sind sie?“ Der Schreiber räusperte sich unbehaglich:„Da sie nun zu fünft sind, sind auch ihre Chancen beträchtlich gestiegen. Sie sind unserem Heer in etwa gleichwertig. Sie haben eine gute Chance!“ ~*~*~*~ Yuugi saß nun schon seit Stunden draußen, auf Atemus’ Balkon und weinte. Er wollte nicht, doch er konnte nichts dagegen tun. Atemu war nicht da, er war ganz allein. Frösteln zog er sich trotz der Hitze die Arme enger um den kleinen, zerbrechlichen Körper. Sein Vater würde kommen. Aber er stünde als Feind hier. Niemals würde er Verständnis haben, für die Liebe seines Sohnes. Ebenso, wie niemand Atemu, der grade die Verteidigung von Tanis plante, verstehen würde. Niemand verstand sie. Sie waren ganz allein. Und sie hatten die ganze Welt gegen sich. Und Yuugi weinte bitterlich weiter, bis die Sonne rot glühend unterging und seine rot geschwollenen Augen keine Tränen mehr hervorbrachten. Als Atemu das kleine Häufchen Elend spät am Abend auf seinem Balkon fand, da wusste er, dass die Nacht noch lang werden würde [nicht so, wie ihr jetzt denkt, das ist der falsche Zeitpunkt, wie unkawaii!!]. Vorsichtig nahm er ihn in seine Arme, trug ihn nach drinnen und hielt ihn, auf dem Bett liegend, einfach nur fest. Ganz fest, in seinen Armen. Die ganze Nacht. Am nächsten morgen – Yuugi erinnerte sich gar nicht, geschlafen zu haben – sprang er sofort aus dem Bett und rannte zum Balkon. Atemu folgte ihm, und so standen sie nebeneinander, als sie nach draußen blickten. Der Anblick war wahrlich furcheinflößend. Unmittelbar vor den Stadttoren von Tanis lagerte das ägyptische Heer, wachsam, den Feind fixierend. Und ihnen gegenüber ein Heer von fast der gleichen Größe. Die beiden Heere standen sich genau gegenüber, wie ein Ameisenhaufen wirkten sie von hier oben, überall Bewegungen, die den Wüstensand aufwirbelten. Stumm standen die beiden da, starrten die Katastrophe an. Atemu hatte den Krieg verhindern wollen, jetzt war alles nur noch schlimmer geworden. Die Geister die ich rief – ich werde sie nicht mehr los. Er sah Yuugi an, dessen Augen vor Entsetzten geweitet waren. Halt suchend sah er Atemu an, doch dessen Augen waren plötzlich wieder so kalt, dass Yuugi erschrak. Atemu sah ihn an. Und dann brachte er Yuugis’ Welt zum Einsturz. „Geh! Tritt mir ja nicht so bald wieder unter die Augen, ich will dich jetzt nicht wieder sehen! Mach, dass du weg kommst, geh! Lauf zu deinem Vater. GEH!! VERSCHWINDE!“ Yuugi taumelte zurück. To be continued..... Nachwort: Hilfe! Was macht Seth in meiner FF? Ich hab ihn nicht eingeladen... mal wieder typisch, meine – oder eher Takahashis’ – Charaktere machen mal wieder was sie wollen und ich werd ignoriert.... ich dachte, ich wäre die Autorin – Pech gehabt, wie? ^^ Na ja, also, dieses Kapitel hat mich echt mal geschlaucht. Hab die ganze Zeit voll die Depri-Musik gehört *sniff* Na ja, also denn..... nur noch drei Kapitel und der Epilog...und dann kommt schon meine nächste, die ist auch schon mehr oder minder fertig geplant – mal wieder Yami x Yuugi, wer sonst? ^^ Luv ya! Cuu! Eure Miss Hellfire Kapitel 11: So süßes Trennungsweh --------------------------------- Vorwort: Nun ja, dieses Kapitel möchte ich allen witmen, die meinen Ati nicht für seine Schlussworte nicht verurteilt haben. Besonders aber geht dieses Kapitel an Panki_Ponk: Wie gehts deinem Arm? Viel Spaß beim Lesen!! Yuugi starrte Atemu entsetzt an. „Was-?“, krächzte er. Atemu sah ihn an, seine Augen füllten sich erneut mit Emotionen. Trauer. Liebe. Er zog Yuugi in seine Arme. „Verstehst du nicht?“, flüsterte er in seine Haare. „Auf einen Ägypter würde dein Vater nicht hören, aber vielleicht auf dich, auf seinen Sohn! Geh zu ihm und rede mit ihm. Wir brauchen Friedensverhandlungen. Nur kann ich diese nicht beginnen, Mencheperre setzt mich immer mehr unter Druck. Aber wenn ihr den ersten Schritt machen würdet, könnte ich sofort darauf eingehen. Diese Schlacht wird in einem Gemetzel enden! Das müssen wir verhindern! Geh zu deinem Vater und sprich mit ihm – und dann kommst du zurück, zurück zu mir, ja?“ Yuugi blickte auf. Atemu war gar nicht böse, ein Glück. Und er hatte schon geglaubt.... Er strahlte übers ganze Gesicht, als er Atemu versprach, zu tun, was in seiner Macht stünde und anschließend zurückzukehren. Er freute sich schon jetzt auf seine Rückkehr in Atemus’ Arme. Er liebte es, in seinen Armen zu liegen. Dort vergas er alle Probleme und Sorgen, alles was ihn bedrückte. Dann genoss er einfach nur Atemus’ Nähe und war so glücklich, wie ein Mensch es nur sein konnte. Atemu zog seinen Kopf hoch und küsste ihn, Yuugi konnte gar nicht genug bekommen. „Wir sollten uns beeilen, wir müssen doch los....“, flüsterte er dennoch. Schwer seufzend ließ Atemu von ihm ab, doch nur für eine Sekunde. Dann zog er Yuugi nämlich zu einem erneuten Kuss zu sich und schob gleichzeitig Yuugis’ Röcke hoch. „Ein letztes Mal noch...“, hauchte er. Yuugi stöhnte schon in froher Erwartung leise auf:„Nimm mich...!“ Atemu lächelte, bevor seine Hände über Yuugis’ Po glitten, Yuugi dann mit einem mal an den Hüften fassten, hochhoben und auf der Fensterbank absetzten. Zwischen zahllosen Küssen fanden schließlich auch Yuugis’ Hände ihren Weg unter Atemus’ Rock, wo sie sein bereits reagierendes Glied umfassten, streichelten. Doch Yuugis’ Bewegungen kamen nur zu abgehakt, er wurde beständig von der pumpenden Hand Atemus’ abgelenkt. Den Kopf in den Nacken gelegt schrie Yuugi seine Lust in den frühen Morgen hinaus. Atemu, dem dies ganz offensichtlich gefiel, beugte sich vor, seine Hände strichen fordernder über Yuugis’ Schaft. Yuugis’ Hände verkrampften sich, um nicht vollkommen die Beherrschung zu verlieren. „Nana, ganz ruhig...“, schnurrte Atemu und knabberte an Yuugis’ Ohr. Dieser konnte sich in der Tat nicht länger zurückhalten und stöhnte erneut auf, was Atemu enorm erregend fand. Unter Atemus’ geschickten Fingern dauerte es nicht lange, bis Yuugi über die Klippe sprang, und die Kleidung Atemus’ und Yuugis’ ziemlich einsaute. Schwer atmend lehnte Yuugi sich gegen Atemu, seine Hände unter dessen Rock nahmen ihre Arbeit wieder auf, doch nicht für lange. Dann nämlich legte Atemu mit einem mal seine Hände auf die zierlichen Yuugis’ und zogen sie fort, legten sie sich um den Hals. Yuugi rückte ein Stück näher zu Atemu, der seinerseits ebenfalls auf Yuugi zukam, seine Röcke ein Stück weiter hoch raffte. Yuugis’ Beine schlangen sich um die Hüften Atemus’, fast wie von selbst glitt Atemu beinahe vollständig in Yuugi hinein, ihr erregtes Keuchen kam fast synchron. Einige wenige Sekunden verharrten sie still in dieser Stellung, dann begann Atemu sich vorsichtig in Yuugi zu bewegen, der diese Rhythmus sofort aufnahm und seine Beine noch fester um Atemu schlang, damit dieser noch weiter in ihn eindringen konnte, was er nur zu gerne tat. Aneinander geklammert, Herz und Körper im selben Rhythmus stand die Zeit um sie herum still. Tief sahen sie sich in die Augen. Atemu senkte bejahend die Lieder und umfasste Yuugi fester, um ihm halt zu geben, als Yuugi sich rücklings aus dem Fenster lehnte, die Welt stand Kopf, doch es zählten sowieso nur die Bewegungen Atemus’ in ihm. Atemu drang noch ein Stück tiefer in ihn ein, was Yuugi erneut aufstöhnen ließ, und auch Atemus’ Lust war deutlich zu hören. Und schließlich spürte Yuugi, wie sich das Ergebnis von Atemus’ Lust in ihn ergoss, er stöhnte erneut. Atemus’ Keuchen drang an sein Ohr, meine Güte, wenn das so weiterging, dann kam er gleich zum zweiten mal. Ein Gedanke, der ihm durchaus behagte. Vorsichtig ließ er sich von Atemu wieder hochziehen, er kippte vornüber gegen Atemu, der, damit nicht rechnend, seinerseits hintenüber in ein Meer aus Kissen fiel. Immer noch vereint drehte Atemu sie beide um, so dass Yuugi in den Kissen lag, Atemu obenauf. Erneut versank Atemu noch tiefer in Yuugi, der sich in Atemus’ Haaren festkrallte. „Ah.... Yami... nicht- nicht aufhören!! Tiefer!! Fester!“, stöhnte er. Yuugis’ Worte jagten einen erneuten Blutstoß in Atemus’ Lenden, doch nur zu gern kam er dieser Bitte nach. Fester stieß er in den zarten Körper Yuugis’, der sich ihm verlangend entgegenbog. Aus den Augenwinkeln bemerkte Atemu, dass Yuugis’ Härte wieder anzuschwellen begann. Die Versuchung war viel zu groß, als dass er ihr hätte wiederstehen können – nicht, dass er sich überhaupt ernsthaft darum bemüht hätte! Er beugte sich, Yuugi erneut heftig aufpfählend, vor und umschloss Yuugis’ Erektion sanft mit seinen Lippen, bevor er ihn schließlich ganz in den Mund nahm und mit der Zunge behutsam über die Rosenknospe und dann den Schaft fuhr. Immer fordernder wurde Atemus’ Zunge. Yuugi sah sich kaum mehr imstande, etwas anderes als Keuchen, Stöhnen und Lustschreie von sich zu geben. Insgeheim hoffte er, dass sie nicht so laut waren, dass der halbe Palast bereits mithörte, doch andererseits musste er sich eingestehen, dass es ihm herzlich egal war. Solange Atemu da war, war alles andere unwichtig. Atemus’ Mund gab Yuugis’ Männlichkeit wieder frei, was von Yuugi mit einem sehnsüchtigen Wimmern quittiert wurde. Atemu beugte sich zu Yuugi hinab, küsste ihn, und begann dann, die Härte Yuugis’ mit der Linken zu massieren. Für dieses Keuchen von Yuugi hätte er seine Krone sofort hergegeben. Der Himmel auf Erden. Als Yuugi mit einem ziemlich laut gestöhnten „Yami!!“ zum zweiten mal kam und Atemus’ Kleider und den Pharao selbst über und über mit seinem Sperma bespritzte, gab es auch für Atemu kein Halten mehr, erneut ergoss er sich in Yuugi. Sie sahen sich an, ihre Augen lasen ineinander, es gab kein du, kein ich. Nur wir. Sie hätten ewig so weitermachen können. Stattdessen aber lösten sie sich langsam wieder voneinander und lagen sich noch einen Moment lang in den Armen. Schweren Herzens erhoben sie sich schließlich und verließen, nachdem sie sich umgezogen hatten, Atemus’ Gemächer. Rasch huschten sie durch den Palast zu den Ställen. Dort wartete eine kleine Überraschung auf Yuugi, denn nicht nur ein Pferd, sondern auch ein kleines, aber wertvolles Kästchen warteten dort auf sie. Atemu öffnete das Kästchen und hielt es Yuugi hin, der bei seinem Inhalt erstaunt nach Luft schnappte und Atemu dann fragend musterte. Dieser aber hob nur mit einem Lächeln den Schmuck und die Krone des Kronprinzen von Askalon heraus, die er bei seiner Ankunft im Palast getragen hatte, die man ihm dann aber wieder fortgenommen hatte. Überwältigt ließ Yuugi es geschehen, dass der Pharao Ägyptens’ ihm beim Einkleiden behilflich war und schaute gleich noch überraschter, als Atemu eines seiner eigenen Amulette – den Ankh nämlich – von seinem Hals löste, und ihn Yuugi umlegte. „Auf das er dich beschützen möge!“, flüsterte er,„Ich weiß nicht, welche Götter die wahren sind, ob es die deinen, oder die meinen sind. Aber bete du zu deinen und ich zu meinen, damit alles gut werden wird!“ Erstaunt sah Yuugi, dass Atemu doch tatsächlich weinte. Mi zitternden Fingern wischte er die Tränen fort und versiegelte Atemus’ Lippen dann mit einem zärtlichen Kuss. Alles nahm er in sich auf, jedes Gefühl, jeden Geschmack, um es in der Zeit, wo er es entbehren musste ja nicht zu vergessen. Als sie sich voneinander lösten, hob Atemu Yuugi plötzlich erneut hoch und drückte ihn gegen die Stallwand. „Ein allerletztes mal... bitte... zum Abschied...“ sagte er, während sich Yuugis’ Beine erneut um ihn schlangen und er Atemu ganz in sich aufnahm. Glücklicherweise war ihr Stöhnen diesmal nicht ganz so laut, denn so hörten sie grade noch rechtzeitig, dass sich ihnen jemand näherte. Als hätte er Schlag sie getroffen ließen sie wieder voneinander ab. „Na los, lauf, reite!“, brachte Atemu mit gebrochener Stimme hervor. Yuugi rannte zu dem Pferd und schwang sich hinauf. Noch einmal blickte er zu Atemu, die Tränen ließen seine Sicht verschwimmen. „Yami...“, hauchte er. „Mach schnell!!“ , rief dieser. „Ich liebe dich!“ Eindringlich klangen die Worte zu Atemu herunter, der nur nicken konnte, auch er weinte. Atemu gab dem Pferd einen Klaps auf den Hintern und von Yuugi ermutigt machte es sich so schnell wie irgend möglich auf den Weg. Mit Tränen verhangenem Blick ritt Yuugi vorwärts. Und während er in der Ferne schon das Heer seines Vaters’ auftauchen sah, spürte er noch Atemus’ Sperma, dass ihm die Beine herablief. ~*~*~*~ Atemu sah Yuugi nicht lange nach. Zum einen, weil er wollte, dass sein verdammter Tränenfluss endlich versiegte, zum anderen, weil ja nicht unbedingt jeder wissen musste, was hier grade vorgefallen war. Also machte er auf dem Absatz kehrt und verließ zügig den Stall. Kaum hatte er diesen verlassen, da wäre er auch schon fast mit Seth zusammengeprallt. Toll, auch der noch. Seth verneigte sich sogleich so tief, dass er seine Kleider sicherlich hinterher wegschmeißen konnte, so, wie er da im Sand lag. Er murmelte unzählige Entschuldigungen und starrte den Boden an. Atemu war ihm dafür ziemlich dankbar, denn so sah er nicht, wie rot der Herrscher Ägyptens’ geworden war. Warum wurde er denn jetzt so rot? Warum schlug sein Herz so schnell? Mit – wie er hoffte – fester Stimme beruhigte er Seth und sagte ihm, er solle sich erheben, was dieser auch tat, den Blick aber immer noch zu Boden gerichtet. Besser so. „Was wolltest du denn zu dieser Stunde in den Stallungen?“, fragte er Seth, einfach nur, um sich abzulenken, als denn aus wirklichem Interesse. „Ich habe euch gesucht, mein Pharao!“ Huh? Interesse geweckt. „Warum suchtest du mich?“ „Ich sah euch so schnell aus dem Palast eilen... ich fragte mich, ob etwas vorgefallen sei.“, erklärte Seth. Gelinde überrascht sagte Atemu, dass durchaus alles in Ordnung sei. Er hoffte, dass man die Spuren der Tränen nicht auf seinen Wangen sah. Seth schien die Tränenspuren jedoch nicht zu brauchen. Er sah auf und musterte Atemu respektvoll, aber skeptisch. „Seid ihr sicher? Ihr seht besorgt aus...“ Ah!! Was wurde das denn? Seths’ Hand strich zärtlich über Atemus’ noch ungeschminktes Gesicht. Sehr zu seinem Ärger konnte Atemu fühlen, wie das Blut in seine Wangens schoss und er gehörig errötete. Was-? Seth merkte es auch. Aber es schien ihn nicht zu irritieren. „Ihr seid so einsam, mein Pharao...“, flüsterte Seth, beide seiner Hände umfassten jetzt sein Gesicht. Atemus’ Gesichtsfarbe sah mittlerweile nach überreifer Tomate mit schlimmem Sonnenbrand aus. Wütend über sich selbst schlug er Seths’ Hände aus seinem Gesicht. „Wer bringt dich auf die Idee, ich sei einsam?! Fass mich nicht an, hast du vergessen, wer ich bin? Was fällt dir ein?!“, herrschte er Seth an, sich aber eigentlich selbst meinend. „Ich hatte nicht den Eindruck, zu irren.... und ich glaube, es gefiel euch...“ Seth war viel zu nahe. Er konnte direkt in diese wunderschönen blauen Augen sehen, die so viel Zuwendung ausstrahlten. Sein Herz raste. „Ich – du redest wirres Zeug! Kümmere er sich lieber um seine Arbeit! Er hat doch wohl genug davon?“ Atemus’ Stimme klang nicht ganz so sicher, wie dieser das gerne gehabt hätte. Entschlossen wandte er sich um und schritt – nachdem er fast gegen die Türen der Stallungen gelaufen wäre – zurück zum Hauptgebäude des Palastes. Das fehlte ja noch, dass Yuugi grade fünf Minuten weg war, und er schon fremdging. Ähm, fremdging? Wer dachte denn an so etwas? Hilfe, dieser Hohepriester brachte ihn noch um den Verstand. Warum schlug sein Herz so schnell, wenn er bei ihm war? Er liebte Yuugi doch, daran gab es nichts zu rütteln. Aber obwohl seine Gefühle für Yuugi nicht abnahmen, sondern im Gegenteil von Sekunde zu Sekunde stärker wurden, fühlte er doch eine besondere Verbundenheit mit dem neuen Hohepriester. An Bigamie gab es zwar grundsätzlich nichts auszusetzen, aber er wollte Yuugi doch gar nicht betrügen. Seine Hände strichen vorsichtig über die Stellen in seinem Gesicht, die Seth berührt hatte. Hmm..... ~*~*~*~ Yuugi glitt langsam von dem Pferd herunter. Die vielen Blicke der Menschen um ihn herum, die ihn angafften nahm er nur zu bewusst war, sie verunsicherten ihn sehr. Die sehr erstaunten Wachen an den Eingängen zum Lager hatten ihn durchgelassen, sie hatten den Blick nicht von ihm wenden können, und als er die Tore kaum durchritten hatte, da hatten sie es schon überall weitererzählt, wie ein paar alte Klatschweiber. Die Nachricht, der Kronprinz sei zurückgekehrt verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Lager und überall wo er hinkam, hatte man schon von ihm gehört. Einige waren sogar vor ihm auf die Knie gesunken. Yuugi war das ziemlich peinlich, es war so lange her, dass man vor ihm gekniet hatte, immerhin war er elf lange Jahre lang eine Geisel, ein Gefangener der Ägypter gewesen. Die meisten allerdings waren viel zu sehr damit beschäftigt, ihn anzustarren, als dass sie sich niedergekniet hätten. Viele der Blicke waren auch höchst misstrauisch, scheinbar zweifelten sie an seiner wahren Identität. Nun ja, verständlich. Zwei der Wachen schoben die Zeltplane zurück, die in das Innere des Zeltes seines Vaters führte. Sein Herz raste. Sein Vater! Wie oft hatte er sich gewünscht, ihn wiederzusehen!! Aber eigentlich hatte er im Augenblick ziemliche Angst vor diesem Wiedersehen. Tief Luft holend, als wolle er ins kalte Nass springen, trat er schließlich in das Zelt und sah – nichts. Alles war so dunkel, seine Augen mussten sich erst daran gewöhnen. Schließlich konnte er erste Umrisse ausmachen und ging vorsichtig in die Richtung, in der er zwei sehr menschliche Schatten zu sehen glaubte. Ziemlich überrascht sah er plötzlich, wie einer dieser Schatten vorpreschte und er plötzlich keine Luft mehr bekam. Strampelnd, weil mit einem Angriff rechnend, wehrte sich Yuugi zuerst. Doch dann nahm er noch etwas wahr. Dieser Duft. Der Duft seiner Kindheit. Das war kein Angriff, das war eine Umarmung. „Mutter....?“ „Oh Yuugi, du bist es wirklich, du bist zurück!!“ Bei der Stimme lief es Yuugi eiskalt den Rücken herunter. Kein Zweifel, dass war seine Mutter. Sie weinte, er könnte ihre Tränen auf seiner Haut spüren. Auch ihre Stimme war von Schluchzen geschüttelt:„Wie oft hab ich mir gewünscht, du kämst zurück? Oh, so oft..... ich bin ja so froh, dass du wieder da bist, dass es dir gut geht! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Und jetzt bist du wieder da... du bist wieder da....“ Schüchtern strich Yuugi ihr über den Rücken. „Ich... ja, ich bin da. Es ist alles in Ordnung... mir geht es gut..“, sagte Yuugi leise. Er wollte nicht, dass seine Mutter ihn in den Arm nahm, nur Atemu durfte das. Atemu.... Er vermisste ihn jetzt schon so schmerzlich. Hoffentlich schaffte er es, die Friedensverhandlungen schnell voranzutreiben, damit er zurück zu ihm könnte. Er spürte noch Atemus’ getrocknetes Sperma zwischen seinen Beinen. Er löste sich vorsichtig aus der Umarmung, verletzten wollte er die Frau nicht, immerhin war sie seine Muter. Sie ließ ihn nur ungern gehen, doch dann schon sie ihn auf Armslänge von sich weg. „Lass dich ansehen!“ Ein wenig mulmig war Yuugi schon zumute, als er zwei Paare Augen über sich tasten spürte. Atemus’ Hände wären ihm lieber gewesen. Schließlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er blickte auf. Der Mann, dessen Hand auf seiner Schulter lastete sah ihn wohlwollend an. Etwas rührte sich in seiner Erinnerung, ganz schwach und wage nur, aber immerhin. „Vater?“ „Ich bin so froh, dich wieder zu sehen, mein Sohn!“, sagte der Mann. Sein Vater kämpfte mit den Tränen. Yuugi konnte nicht anders, als ihn dafür zu missachten, denn Atemu hatte nie geweint. Atemu war immer so stark gewesen, nur für ihn, hatte er stark sein wollen, damit es ihm gut ging. Atem hatte immer diese gewisse Würde besessen. Halt, was war das? Er dachte ja von Atemu, als sei dieser schon tot. Aber es machte keinen großen Unterschied, ob Atemu tot war oder lebte. Denn solange er nicht bei Yuugi war, konnte dieser doch nicht glücklich sein. Die Welt war grau und trist, er lebte doch nur, um sich auf den nächsten gemeinsamen Moment mit Atemu zu freuen. Es war schon ein wenig seltsam, auf diese Art und Weise zu fühlen, er war noch nie so verliebt gewesen – um genau zu sein, war er überhaupt noch nie verliebt gewesen. Dieses Gefühl war so unglaublich stark. Ständig spürte er diese Flamme in seiner Brust. Mal war sie stark und gab ihm Kraft und Mut, manchmal aber war sie verzehrend und dann hatte er das Gefühl, zu verbrennen, wenn er nicht sofort zu Atemu käme. Er dachte sowieso ständig an ihn. Es gab nichts, auf das er sich länger als ein paar Minuten hätte konzentrieren können, dann tauchte das schillernde Bild von Atemu wieder in seiner Gedankenwelt auf und verdrängte alles andere von dort. Dann schwebte Yuugi irgendwo auf rosaroten Wolken und Atemu war allgegenwärtig, überall, alles, was zählte. Er war jetzt grade mal ein paar Minuten weg von ihm und schon glaubte er, vor Sehnsucht nach seinem geliebten Pharao verbrennen und vergehen zu müssen. Seine Mutter lächelte ihn an. Sie sah so viel älter aus, als in seiner Erinnerung. Schmale Falten zogen sich um ihren zierlichen Mund und sie hatte einen traurigen Zug in den Augen. Aber wenn sie lächelte, wirkte sie viel jünger und hübscher. „Gut siehst du aus. Du bist ja so gewachsen!“ [Yuugi? Gewachsen?] Sein Vater sprach ihn schließlich auch an:„Sicher hast du Hunger. Möchtest du nichts essen?“ Eigentlich hatte Yuugi keinen sonderlich großen Appetit, aber er hatte heute immerhin noch nichts gegessen und sein Magen suchte schon seit einiger Zeit Yuugis’ Aufmerksamkeit zu erlangen. Er lächelte in die Runde:„Ja, gerne...“ ~*~*~*~ Atemu lief unruhig im Thronsaal auf und ab. Yuugi war jetzt seit zwei Stunden fort. Zwei Stunden! Ein Wunder, dass er noch lebte. Am liebsten wäre er jetzt sofort ins Lager der Philister gestürmt um Yuugi zu sehen. Lächerliche Vorstellung, sie würden ihn töten. Na ja, wenn er Yuugi vorher noch gesehen hätte, dann hätte es sich gelohnt. Er brauchte dringend Ablenkung! Eine doppelte Dosis der Droge hatte er schon genommen, in den letzten zwei Stunden hatte er eine Menge gearbeitet, doch das füllte ihn nicht mehr aus. Er sehnte sich nach etwas anderem. Er sehnte sich nach Yuugi. Er beschloss, in sein Arbeitszimmer zu gehen, dort gab es sicherlich auch noch eine Menge zu tun, immerhin hatte er in letzter Zeit nicht mehr ganz so viel gearbeitet, zum einen, weil der Krieg viel Zeit in Anspruch genommen hatte, zum anderen, weil er seine Zeit lieber mit Yuugi verbracht hatte. Wie erwartet wurde er in seinem Arbeitszimmer von einem eifrigen Schreiber und vor allem einem überdimensionalen Stapel an Briefen aller Art empfangen. Der Schreiber ging vor ihm in die Knie, den Berg an Papieren würde erst noch dorthin zwingen müssen. Da hatte er sich ja etwas vorgenommen!! Aber es war ihm lieber, sich mit Arbeit abzulenken, als mit dieser bewussten Sache, die ständig in seinem Kopf herumspukte, und ihm keine Ruhe ließ. Seth. Dieser verdammte Hohepriester spukte ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf. Atemu war sich selbst nicht sicher, was er für ihn empfand. Seth schien ihn jedenfalls ziemlich gut zu durchschauen, als würden sie sich schon lange kennen. Ein Gefühl, dass Atemu durchaus auch bei Seth hatte. Manchmal glaubte er, ihn schon einmal gesehen zu haben. Er konnte nicht sagen wo oder wann, aber er hatte etwas an sich, dass ihm sehr bekannt vorkam. Aber das klärte ihn nicht über seine Gefühle auf. Er konnte nicht leugnen, dass er Seth nicht wie die anderen Hohepriester verabscheute. Ebenso wenig hätte er von sich sagen können, dass Seth ihn kalt ließ. Um genau zu sein mochte er ihn. Sehr sogar. Er liebte ihn doch nicht, oder? Oder?? Er fühlte sich so wohl, in Seths’ Gegenwart. Und sein Herz klopfte so schnell. Aber was war mit Yuugi? Yuugi war alles. Er liebte ihn, es gab niemanden neben ihm. Dennoch verfolgte Seth ihn regelrecht..... „-rao?“ „Was?“ Atemu schreckte aus seinen Grübeleien auf. „Ihr hört mir ja doch nicht zu, mein Pharao.“, bemerkte sein Schreiber. „Nun, nein. Ich glaube, wir verschieben das hier auf später. Ich gehe nach draußen, ich brauche etwas frische Luft!“ Sprachs und entschwand sogleich. Draußen in den Gärten blieb Atemu gegen einen Baum gelehnt stehen und atmete tief durch. Dieses Chaos in seinem Inneren zerrte an seinen ohnehin schon überstrapazierten Nerven. Erst gestern war ihm zu Ohren gekommen, dass Mencheperre sich seit neustem König von Ober- und Unterägypten nannte! Sein Titel! Dieser Titel gebührte nur dem Pharao, was Mencheperre tat war einfach nur noch anmaßend zu nennen. Einen Thronnamen hatte er sich auch zugelegt. Atemu regte die ganze Sache furchtbar auf, aber er konnte nichts dagegen unternehmen. Mencheperre war sein oberster Priester, und die Priesterschaft war so mächtig, dass es an Selbstmord grenzte, gegen sie vorgehen zu wollen. Ob Seth das auch so sah? Ob er auch so sehr an Macht interessiert war? Er glaubte nicht. Er hoffte nicht. Schritte ließen ihn aufhorchen. Seth. Sein Herz raste schon wieder. Er wollte verschwinden, aber zu spät. Seth hatte ihn bereits bemerkt und schritt mit einem leutseligen Lächeln auf ihn zu. Entkommen ausgeschlossen. ~*~*~*~ Yuugi fühlte sich ein wenig unbehaglich, wie er da saß, zwischen seinen Eltern, und vorsichtig von dem ungewohnten Essen kostete. „Wie ist es dir denn ergangen, in Ägypten? Hat man dich auch anständig behandelt?“, fragte seine Mutter. „Es.. es war schon okay, nicht so schlimm, wie ich dachte. Und.. ja, es ging mir eigentlich immer gut....“, wich Yuugi der Frage aus. Ich war schrecklich einsam. Ich wollte mich umbringen. Aber dann hab ich mich in euren Erzfeind verliebt. Hätte er das vielleicht sagen sollen? „Wie hast du es eigentlich geschafft, zu fliehen?“ wollte sein Vater wissen. „Ich.. ich musste nicht fliehen-“, setzte Yuugi an, doch sein Vater unterbrach ihn heftig:„Ha! Soll das ein Köder sein, weil sie Angst vor uns haben?! Diese Ägypter sind ja so ein feiges, verschlagenes Pack! Es wird ihnen nichts nützen, ich werde sie töten, alle, bis auf den letzten Mann! Dann wird ihr verfluchter Pharao vor mir kriechen!!“ Yuugis’ Augen weiteten sich. Dieser Mann war sein Vater. Er hätte etwas mehr Verständnis erwartet. Nun ja, er wusste nicht, was er genau erwartet hatte, aber auf jeden Fall nicht das. „Es.. so schlimm sind die Ägypter nicht! Und ich hab sogar ein paar ganz Nette kennen gelernt..“, warf Yuugi vorsichtig ein. Doch sein Vater wollte davon nichts wissen. Mit aller Kraft hieb er auf den Tisch, als sei dieser sein persönlicher Feind und Schuld an allem Unglück. Yuugi spürte die Hand seiner Mutter, die sich auf seinen Arm legte. Es widerte ihn an. Sein Vater polterte dazwischen:„Es gibt keine netten Ägypten! Nur meuchelnde, mordende, Familien zerreisende und heuchelnde Ägypter! Denen kann man nicht vertrauen! Hast du vergessen, was sie unserem Volk angetan haben? Hast du vergessen, was sie dir angetan haben? Hast du? Sag mir das, mein Sohn!“ Yuugi blickte betreten zu Boden. „Nein. Nein, natürlich hab ich das nicht vergessen. Aber es war doch die Entscheidung eines einzelnen. Du kannst doch nicht alle dafür verantwortlich machen! Bitte... bitte greif nicht an. Wir können doch sicher.. nun ja.. reden!“ Hoffnungsvoll blickte Yuugi auf. „Reden? Mit Ägyptern? Niemals! Ich werde angreifen, mein Sohn, versuch nicht, mir das auszureden, ich verstehe sowieso nicht, warum du diese Brutstätte des Bösen verteidigen willst!“ Seine Mutter schien da schon etwas mehr von zu verstehen:„Hast du eine nette Ägypterin kennen gelernt? Ist es das?“ Ertappt blickte Yuugi auf. So ungefähr stimmte das ja. „Nicht direkt eine Ägypterin, aber.... ja.“, flüsterte er. „Da kann man doch sicher was machen, oder?“, wandte sich seine Mutter an ihren Mann. Dieser schien zu überlegen. Er konnte ja wohl kaum ahnen, dass Yuugi mit seiner Aussage eher das Geschlecht als die Nationalität gemeint haben konnte. Schließlich blickte er auf, wohlwollend sah er seinen einzigen Sohn an:„Nun ja, wir wollen morgen einen Präventivschlag führen. Du könntest mitreiten und versuchen, deine Kleine zu befreien. Dann würde sie nichts von alledem mitbekommen und ihr zwei könntet zusammen glücklich werden.“, schlug er vor. Aber Yuugi senkte nur den Kopf:„So einfach ist das leider nicht...“, murmelte er. Sein Vater schlug mit der Faust auf den Tisch. „Da will man dir helfen..... bist du Ägypter oder Philister?!“ „Philister.“, kam die geflüsterte Antwort. Warum konnte er kein Ägypter sein? Dann wäre alles soviel einfacher. Und er könnte jetzt bei Atemu sein. Atemu..... „Wenn du wirklich Philister bist, dann beweis es! Oder haben die Ägypter dich so sehr mit ihrem schleichenden Gift infiziert?“, fragte sein Vater, seine Augen bohrten sich in die Yuugis’. „Was meinst du?“, fragte Yuugi desorientiert. Irgendwie machte ihm die Art, wie sein Vater diese Worte gesprochen hatte, Angst. „Kämpfe! Kämpfe morgen gegen Ägypten! Reite mit dem Trupp, wir werden ja sehen, wie du dich schlägst!“ Die Augen seines Vaters glitzerten. „Was?? Ich.. nein, das kann ich doch nicht!“, wehrte Yuugi erschrocken ab. Doch sein Vater war nicht mehr von seiner fixen Idee abzubringen. „Du bist Philister, die Ägypter waren schon immer unsere Feinde. Und morgen beweist du mir, dass du auch ein Philister bist!“ „Ich will das nicht!“ Doch Yuugis’ Protest blieb ungehört. Sein Vater rauschte bereits aus dem Zelt und ließ einen höchst verwirrten Yuugi zurück. Er sollte gegen Atemu kämpfen? ~*~*~*~ Atemu wusste nicht so recht, ob er sich darüber freuen sollte, dass Seth ihn gefunden hatte, oder nicht. Er wusste nur, dass mal wieder alles so war, wie immer, wenn er Seth traf – hörte das denn nie auf? Scheinbar. Er rang sich ein Lächeln ab – warum wusste er selbst nicht so genau – und sah Seth entgegen, der, sobald bei ihm angekommen, auf die Knie sank. Spielte er nur mit ihm? Atemu war immer noch nicht aus der Aktion am Pferdestall schlau geworden. Etwas mulmig blickte er auf seinen knienden Priester herab. „Seth......“ lang gedehnt sprach er den Priester schließlich doch an. „Mein Pharao?“ Übereifrig wie immer. „Was führt dich heute erneut zu mir?“, fragte Atemu von oben herab, wie er hoffte. Doch egal ob es ihm gelungen war oder nicht, Seth durchschaute ihn sowieso. Er stand auf und sah Atemu direkt an. „Ich wollte nachsehen, wie es euch geht. Immerzu arbeitet ihr. Ihr solltet öfters eine Pause machen. Euch ablenken. Ich bin doch nur besorgt, mein Pharao, um euch, um eure Gesundheit!“ Was wurde das denn? Meinte Seth das etwa ernst? Und wenn ja, das sollte doch wohl nicht heißen, dass..... Verschreckt blickte Atemu auf. Sah in Seths’ wunderschöne Augen. Die sich in diesem Augenblick schlossen. Als Seths’ Lippen die Atemus’ berührten. Atemu stand still, wie unter Strom. Und dann schlossen sich auch seine Augen, als Seths’ Zunge über seine Lippen fuhr. Atemu verharrte noch eine Sekunde länger so. Dann erst teilten sich zögerlich seine Lippen und Seths’ Zunge schlüpfte in seinen Mund. Er schmeckte nicht süß, wie erwartet, eher nach Gefahr, Atemu schmeckte den Alkohol. Dennoch tastete seine Zunge nach der Seths’. Ohne weiteren körperlichen Kontakt standen sie im Garten und küssten sich. To be continued..... Nachwort: So.... wurde aber auch mal Zeit, dass ich wieder was schreibe, was? Hat lange gedauert, diesmal – Gomen Nasai!! Falls es wen interessiert – ich hab in meinem Stecki mal alle FFs aufgelistet, die ich geschrieben habe, schreibe und schreiben werde. Bin jederzeit für eure Wünsche offen!! ^^ Das war’s dann auch schon – und bitte verurteilt mir meinen Ati nicht zu sehr für den Kuss, ja? Bye bye!! Hab euch lüüb! Eure Miss Hellfire Kapitel 12: Freiwilliger Zwang ------------------------------ Vorwort: Dieses Kapitel ist besonders für PharaoTeam!! Viel Spaß euch, hiermit. Sagt mir Bescheid, wenn ihr Taschentücher braucht! ^^ Yuugi saß trübselig auf dem Boden und starrte gen Himmel. Er hockte draußen, vor dem Zelt seiner Eltern. Die vielen Menschen um ihn herum beachtete er gar nicht. Egal. Alles egal. Außer Atemu. Was sollte der denn von ihm denken, wenn er Yuugi gegen sich kämpfen sah? Betrübt blickte Yuugi an sich herab. Er trug die Rüstung eines Philisters, eines Soldaten von hohem Rang. Er hasste dieses dumme Ding. Nicht nur, dass es schwer und unbequem war und obendrein noch kratzte, nein, er hasste auch alles, was sie ausdrückte. Soldat. Er war kein Soldat. Philister. Er fühlte doch wie ein Ägypter. Feind des Pharao. Verdammt, er liebte den Pharao! Nein, schlimmer ging’s nun wirklich nicht mehr. Seufzend starrte Yuugi in Richtung Tanis und wünschte sich dorthin. Tanis, königliche Gärten: Seths’ Zunge spielte sachte mit der Atemus’, ganz zärtlich, ganz vorsichtig. Dennoch war Atemu alles andere als bei der Sache. Dachte er doch immer nur an Yuugi. Überhaupt – würde er Yuugi nicht so schrecklich vermissen, dann hätte er Seth schon längst von sich gestoßen. Seth war sozusagen sein Ersatz – und ein verdammt schlechter noch dazu. Yuugi..... Er löste den Kuss und sah Seth an. „War es das?“, fragte er ruhig, beherrscht. Kein Herzklopfen. Alles gut. Endlich war ihm bewusst, was er wollte. Yuugi, nur Yuugi. Seth war ein ganz netter Typ, das war’s dann aber auch schon. Da war zwar diese Bekanntheit, aber was machte das? „Ich- sagt mir nicht, ihr hättet nichts empfunden!“, erwiderte Seth heftig. „Ich habe nichts empfunden.“ Atemus’ Antwort kam kalt und ohne jegliche Emotionen. Aber er sagte nichts als die Wahrheit. Seth starrte ihn an. „Das glaube ich euch nicht. Bei allem Respekt, Pharao, aber-“, weiter kam Seth nicht. „Nein, Seth, du irrst. Ich war kurz verwirrt, das ist alles. Da war nichts, da wird nie etwas sein. Und nun geh. Bevor ich mich vergesse.“ Atemu, das Gespräch als beendet betrachtend drehte sich um und verließ die Gärten. Aus und vorbei. Es tut mir Leid, Yuugi! Der Kuss, das tut mir wahnsinnig Leid. Aber es gibt nur dich.... Atemu war vergnügt, wie seit Yuugis’ Abreise nicht mehr. Sicher würde alles gut, logisch. Atemus’ gute Laune fand jedoch einen jähen Dämpfer, als er in seinem Arbeitszimmer auf Mencheperre stieß. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er ihn an, als ihm zu allem Überfluss auch noch auffiel, dass statt seines Schreibers der Mencheperres’ hinter seinem Schreibtisch saß. Was nahm sich dieser eingebildete Idiot nur wieder heraus? Er sollte jetzt wohl auch noch ausspioniert werden. Na toll. Und mal wieder konnte er nichts dagegen tun, mal wieder saßen die Priester am längeren Hebel, mal wieder hatten sie mehr Macht. „Mein Gebieter, ich bitte unterwürfigst um Verzeihung für diese Störung, aber ich habe meine Gründe!“ Aus Mencheperres’ Stimme trieften Ironie und Verachtung. Er sprach von oben herab, als sei Atemu ein unwichtiges, kleines Kind, dem man vergebens versucht zu erklären, dass es die Hand nicht auf die heiße Herdplatte legen soll. Auch der Blick, mit dem er Atemu musterte – kalt, verachtend, von oben herab halt. Am liebsten wäre Atemu vorgeprescht und hätte auf ihn eingeschlagen, auf dieses grell geschminkte Gesicht, diese grade Körperhaltung, keine Verbeugung, nichts. Nur der Hohn in seinen Augen. Aber Atemu konnte nicht. Vor dem Pharao Ägyptens’ stand immerhin der mächtigste Mann Ägyptens’. Atemu hatte lange nach Macht gestrebt, sein ganzes Leben lang. Nur um jetzt, am Gipfel, erkennen zu müssen, dass man dort oben nicht nur einsam war, sondern dass es auch noch andere Berge gab, die durchaus größer sein konnten, als sein eigener. Es war ein Kreuz, oh ja.... So kühl wie nur eben möglich, um wenigstens einen letzten, kläglichen Rest seiner Würde zu bewahren, fragte er Mencheperre, was denn besagter Grund sei. Auf Atemus’ Provokation nicht eingehend und arrogant wie immer kam des Priesters’ Antwort:„Ihr habt immer noch nicht angegriffen, mein Pharao.“ – Diese ironische Betonung des Wortes Pharao machte Atemu ganz kirre – „Und verzeiht, aber wir haben eine so gute Chance; die Verlagerung des Krieges hierher verschafft uns einen Heimvorteil, hier kennen wie das Gelände, die Landschaft, jeden Stein. Warum warten?“ Tja, warum warten? Nur für Yuugi. Aber das konnte er Mencheperre nicht sagen. Atemu wollte zu einer wenig einleuchtenden Erklärung anheben, da sprach Mencheperre auch schon weiter:„Mein Gebieter, da ihr sicherlich vorhattet, so schnell wie möglich anzugreifen, habe ich mir die Freiheit genommen, den Befehl zu geben, morgen einen ersten Schlag gegen den Feind zu führen. Wir werden sie sicher vollkommen überraschend angreifen, mit etwas Glück und Sachmets’ [Kriegsgöttin] Segen sollte es ein leichtes werden, sie in die Flucht und in ihre Grenzen zu schlagen!“ „Ein Angriff? Schon morgen? Ohne die Stärke des Feindes zu kennen? Das war in höchstem Maße unverantwortlich!!“, zürnte Atemu, doch er rief den Angriff nicht zurück, dazu besaß er einfach nicht die Macht. „Nein, ich denke, es war die richtige Entscheidung!“, erklärte Mencheperre kalt. Noch einmal sah er Atemu geringschätzig an, bevor er aus dem Raum eilte und Atemu zusammen mit dem Schreiber zurückließ. Aufgrund des fremden Schreibers verkniff Atemu sich mühsam jegliche Gefühlsausbrüche und machte sich stattdessen an die Arbeit, was gar nicht so einfach war, er konnte jetzt weniger tun, was er wollte, er hatte zu tun, was die Priester von ihm wollten, was er tat. Der Schreiber lächelte die ganze Zeit gehässig in sich hinein. Lager der Philister: Der Tag neigte sich dem Ende zu. Nut vertrieb Re bereits, aber er war wohl der einzige hier, der das so auslegte, alle anderen hier beteten zu irgendwelchen Göttern, an die auch Yuugi einmal geglaubt hatte. Aber die Götter hatten ihn verlassen. Er hoffte so sehr, dass der Angriff aus irgendeinem Grund nicht stattfinden würde, aber das war so unwahrscheinlich. Er sollte desertieren. Überhaupt fragte er sich, warum er vor seinem Vater noch so getan hatte, als sei er Philister. Längst schlug doch ein ägyptisches Herz in seinem Körper, und es schlug nur für Atemu. Er war ja so dumm gewesen, aus Angst seine Gefühle zu verleugnen. Dabei war doch die Angst, Atemu zu verlieren, die größte von allen. Er stand auf und begab sich in das Zelt seines Vaters’. Sein Entschluss, von hier zu flüchten und zurück zu Atemu zu gehen stand fest. Er konnte in den verbohrten Köpfen dieser alten Männer nichts mehr verändern, sie wollten ägyptisches Blut sehen. Es tat ihm so Leid, dass er Atemu nicht helfen konnte. Aber vielleicht konnte er sich ja die Kriegspläne ansehen und Atemu davon berichten. Dann würde Atemu den entscheidenden Schlag führen können, seine Familie, sein Volk, sein Land, das gäbe es dann zwar nicht mehr, aber Atemu wäre da. Er hatte nichts zu verlieren. Nichts, außer Atemu. Er begab sich in das Zelt, niemandem in die Augen sehend. Tanis, Bibliothek: Atemu war so froh, endlich diesem widerwärtigen Schreiber entkommen zu sein, dass er kaum gemerkt hatte, wie seine Schritte ihn in die Bibliothek getragen hatten. Er blickte sich um. Eigentlich wusste er gar nicht so recht, was er hier sollte. Unsicher steuerte er auf eine der Reihen zu, in der die Geschichte, die Stammbäume und alles andere eventuell Wissenswerte über seine Vorfahren vermerkt war. Sein Blick fiel auf einen der Tische. Oh, welch Überraschung! Seth. Saß da, den Kopf in einer Papyrusrolle mit Stammbäumen vergraben und hatte ihn noch nicht bemerkt. Was er las, schien ihn allerdings ziemlich mitzunehmen. Sein Gesicht war unter der Schminke ganz weis geworden, seine Augen waren weit aufgerissen. Atemu beunruhigte dieser Anblick durchaus. „Seth? Alles in Ordnung?“, fragte er, von sich selbst durch diese Anteilnahme überrascht. Seth schreckte hoch, starrte Atemu an, als habe er einen Geist vor sich und deutete stumm auf die Rolle vor sich. Na gut, dann wollte er mal nicht so sein. Er näherte sich Seth und der mysteriösen Rolle. Neugierig beugte er sich über selbige und mit einem mal ergab alles einen Sinn. Er riss Mund und Augen auf. Das gab es doch nicht!! Aber das war so logisch! Das erklärte alles. Das Herzklopfen. Die Vertrautheit. Seth. Atemu starrte wie gebannt auf die Linien. Da stand der Name seines Vater, und daneben der seines Onkels, Akunadin. Vom Namen seines Vaters’ aus verlief eine zierliche, goldene Linie hin zu seinem eigenen Namen, aber was sie beide nun eigentlich so anstarrten, war die Linie, die vom Namen Akunadins’ aus zu dem Namen seines Sohnes lief. Seth. Atemu blickte auf, begegnete Seths’ Blick. „Cousin...“, flüsterte er. Die Erkenntnis hieb sie beide um. Aber für Atemu bedeutete es auch eine große Erleichterung. Er hatte jemanden gefunden, dem er vertrauen konnte, jemanden, der seine Nachfolge antreten konnte. Denn so jemanden würde er bald brauchen. Wenn er mit Yuugi davonliefe nämlich. Irgendwohin, weit weg, wo sie niemand kannte. Wo sie nur noch zwei Menschen waren, die sich liebten. Er wusste, dass Seth ein würdigerer Pharao sein würde, als er selbst es jemals gewesen war. Sicherlich würde Seth die Intrigen zum versiegen bringen und sicher würde er Ägypten zu einem ganz und gar neuen Glanz verhelfen. Und er selbst konnte mit Yuugi glücklich werden. Es war alles gut. Alles gut..... Am nächsten Tag: Atemus’ beunruhigter Blick wanderte über die Schar an Soldaten vor sich. So viele... Viel zu viele. Mencheperre trat selbstzufrieden neben ihn, auf den kleinen Balkon, von dem aus Atemu unbemerkt das Treiben unten im Hof beobachtet hatte. Atemu straffte die Schultern. Auch das noch. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Mit einem gehässigen Grinsen hob Mencheperre nämlich an zu sprechen:„Mein Pharao. Ihr tragt ja gar keine Rüstung....“ Bitte?? „Oh, vergas ich zu erwähnen, dass man von euch erwartet, mit in die Schlacht zu ziehen? Ihr wärt ein leuchtendes Beispiel an der Spitze eurer Truppen, sicherlich....“ Mencheperres’ Stimme tröpfelte wie Gift in Atemus’ Ohren. Er sollte an der Spitze der Truppen reiten? Natürlich.. Natürlich hatte Mencheperre das veranlasst. Natürlich konnte er das gar nicht überleben. Die erste Reihe war ein Todesfahrtskommando. Pfeile und Lanzen fanden ihren Weg am ehesten dorthin. Und wenn er dort wäre..... Das hatte Mencheperre sich ja nett ausgedacht. Atemu spürte, wie die Wut, die er schon so lange auf seinen Hohepriester hegte, in ihm zu gären begann. Mencheperre schenkte ihm ein verachtendes Lächeln. Und mit Atemus’ Selbstbeherrschung war es dahin. Er ballte seine Faust, und ehe er noch darüber nachdenken konnte, was er tat, schlug er sie Mencheperre mit aller Kraft ins Gesicht. „Du verdammtes Schwein!!“, brüllte er und schlug immer weiter auf den überraschten Mencheperre ein. Dieser brauchte etwas, um sich von dem Schock zu erholen, doch diese Zeit war Atemu nicht zu gewähren gewillt. Immer wieder traf seine Faust den am Boden liegenden Hohepriester, Blut tropfte bereits aus dessen Mund. Da endlich fasste Mencheperre sich wieder, seine Faust hieb er Atemu in den Magen, dass diesem die Luft wegblieb und er keuchend zusammensackte. Erneut ging Mencheperre auf ihn los, doch die Wut verlieh Atemu Kraft. Ineinander geklammert wälzten sie sich am Boden, keiner von beiden vermochte einen Treffer zu landen. Schließlich brachte Atemu etwas Abstand zwischen sich und den verhassten Hohepriester, holte erneut aus und packte Mencheperre an den Schultern. Immer wieder stieß er ihn gegen die Wand hinter ihnen, Mencheperres’ Kopf schlug wild hin und her, Gegenwehr gab es keine mehr. Dennoch hörte Atemu nicht auf, zu groß war seine Wut. „Pharao!! Atemu!! Hör auf! Genug! Pharao!!“ Die Stimme drang nur langsam in sein Bewusstsein, dann spürte er Seths’ Hand auf seiner Schulter. Allmählich kehrte sein Bewusstsein zurück, fassungslos starrte er auf seinen Hohepriester vor sich. Kraftlos fielen Atemus’ Hände herab, Mencheperre sank zu Boden, eine Blutspur auf der Wand hinterlassend. Atemu starrte ihn, ungläubig dessen, was er getan hatte, an. Er wandte sich um. Sein Cousin stand hinter ihm, ebenfalls ziemlich geschockt, doch um Fassung bemüht. Atemu ließ den Kopf an die Schulter seines Cousins’ sinken, dieser legte einen Arm um ihn und hielt ihn fest, gab ihm Halt. Schließlich lies er ihn wieder los, Atemu beugte sich zu Mencheperre hinunter. Er war tot. Blutverschmiert lag er zu Atemus’ Füßen. Es war zwar nicht so, dass Atemu dies besonders bedauerte, aber es bedeutete eine Menge neuer Probleme. Wie sollte er dass den anderen Priestern beibringen, ohne das diese ihm an die Gurgel gingen? Er wandte sich zu Seth um. Dieser versuchte ein zuversichtliches Lächeln, als er sagte:„Macht euch keine Sorgen. Ich werde sagen, dass ich es gewesen bin, ich bin auch Priester, das wird gehen. Aber ihr solltet jetzt baden. Ihr seid ja voller Blut! Überlasst den Rest mir.“ Atemu senkte den Kopf. „Danke...“, flüsterte er und schlich davon. Seth begann, diskret seine selbstauferlegte Pflicht zu erfüllen. Nie würde er den Pharao, seinen Cousin, verraten. Atemu wiederum zweifelte nicht an Seth, als er sich ins Bad gleiten lies, wobei sich das Wasser um ihn herum rot vom Blut zu färben begann. Oh Yuugi, was hab ich getan? Es war das erste mal, dass er, seit er Yuugi kannte, jemanden eigenhändig getötet hatte. Zum ersten mal meldete sich sein schlechtes Gewissen wegen eines ausgelöschten Lebens’. Dabei war es grade jener Mann gewesen, der ihn doch auch hatte töten wollen. War das so falsch? Man könnte es doch durchaus als Notwehr bezeichnen.... Atemu tauchte den Kopf unter Wasser. Im Lager des Philister: Yuugi ging unruhig auf und ab. Der Angriff würde ihn wenigen Minuten gestartet, das war der Augenblick, wenn Yuugi im allgemeinen Chaos flüchten wollte. Er hatte Angst. Davor, erwischt zu werden, oder nicht mehr zu Atemu zu können. Er atmete tief durch, bevor er sich auf sein Pferd schwang und sich zu den anderen begab. Diese waren auch soweit fertig, man formierte sich, man hörte Schlachtrufen zu. Und dann ritt man los. Yuugis’ Herz schlug im bis zum Hals. Doch mit einem mal machte sich Panik breit, Yuugi reckte den Kopf in alle Richtungen, um den Grund hierfür zu erfahren, doch sehen konnte er nichts. Dafür aber hören. Die Ägypter! Ein Gegenangriff! Scharen von ägyptischen Soldaten ritten auf sie zu. Viel zu viele. Keine Chance. Tanis, königliches Badezimmer: „Pharao?“ „Hm....?“ Atemu schreckte aus seinem Schlaf hoch. Oh! Wie es schien, war er im Wasser eingeschlafen. Er blinzelte den neben sich hockenden Seth an, der ziemlich außer Atem schien. „Seth. Ist alles in Ordnung?“, fragte er. „Nun...“, Seths’ Antwort kam recht zögerlich:„Ich konnte wegen dieser bewussten Angelegenheit zwar alles klären, aber es gibt ein neues Problem. Unser Angriff... Nun, die Philister schienen ebenfalls einen Angriff starten zu wollen. Sie wurden einfach überrollt, niemand aus der Truppe hat überlebt. Man sagt, unsere Geisel aus Askalon sei auch in den Kampf verstrickt gewesen. Mein Herr, er ist tot!“ Atemu keuchte entsetzt auf. Tot? Yuugi sollte tot sein? Nein! Nein, das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! Yuugi!! „Ist.... ist das ganz sicher?“, fragte er Seth mit krächzender Stimme. Seth blickte zu Boden:„Man sah ihn unter einem Schwerthieb fallen... Es tut mir Leid...“ Seths’ Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dennoch hallten die Worte laut und schmerzhaft in Atemus’ Kopf nach. Man sah ihn unter einem Schwerthieb fallen. Er ist tot. Er ist tot. Er ist tot...... Und immer wieder: Tot, tot, tot..... Atemu konnte nicht einmal mehr weinen. Er konnte gar nichts mehr. Er saß da, in der Badewanne, und blickte geschockt ins Wasser vor sich. Doch sah er nicht das Wasser. Yuugi, wie er ihm blutend in die Arme gefallen war. Yuugi, wie er ihn gepflegt hatte. Yuugi, wie er mit ihm zusammen Pralinen gemacht hatte. Yuugi, wie er ihn geküsst hatte. Yuugi, wie er für ihn gesungen hatte. Yuugi, wie sie sich vereinigt hatten. Yuugi, wie er davon geritten war. Yuugi, wie er ihn immer angelächelt hatte. Yuugi..... Komm zurück!! Komm zurück... komm zu mir..... Atemu stand auf. Krallte sich seine Sachen. „Seth, du bist mein letzter Blutsverwandter, das weißt du. Du weißt, was das heißt, wenn ich tot bin...“, sagte er leise, bevor er rasch aus den Gemächern schlüpfte und zum Tempel ging. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann muss der Prophet halt zum Berg kommen; sagte man nicht so? Wenn Yuugi nicht mehr zu ihm kommen konnte, dann musste er halt zu Yuugi kommen. Atemu stieß die Flügeltüren ins Allerheiligste des Tempels auf. Er stand direkt vor dem Altar. Als er auf die Klinge des Dolches sah, spiegelte nicht er, sondern Yuugis’ lachendes Gesicht sich darin. Yuugi..... Was haben sie dir nur angetan? Warum haben sie dich mehr weggenommen, warum hast du mich verlassen? Warum musstest du sterben, soweit weg? Ich konnte nicht einmal mehr deine Hand halten... Ihr Götter, ihr habt gewonnen, ihr habt uns getrennt. Doch er glaubte, die Götter überlisten zu können. Er lächelte. „Warte auf mich, Yuugi, ich komme...“, flüsterte er, als er sich den Dolch ins Herz stach. Rücklings fiel er auf die Altarplatte. Bin ich schuld, Yuugi? Habe ich Schuld an deinem Tod? Wäre es nie passiert, wenn wir uns nicht geliebt hätten? Ein Spruch besagt „Bereue nichts, was du getan hast, wenn du in dem Augenblick, da du es tatest, glücklich warst!“ Ich war so glücklich mit dir. Und ich bereue nicht, dich geliebt zu haben. Aber das Gewicht lastete so schwer auf meinen Schultern. Habe ich Schuld? Dann tut es mir Leid.... Aber nun ist es vorbei. Ich muss gehen. Wenn ich dich doch nur noch ein letztes mal gesehen hätte...! Sein Blut perlte über den Dolch, auf seine Kleider. Es gab nichts, was ihn hier gehalten hätte. Warum bleiben und alt werden in einer Welt, in der du nicht länger existierst? Das ist keine wirkliche Wahl, nur eine logische Konsequenz. Das einzig wichtige warst du, und nun, wo du fort bist.... Er war ganz alleine. „Yuugi...“ To be continued...... Nachwort: So, das war das vorletzte Kapitel. Keine Ahnung, was soll ich jetzt sagen..... ich find es enorm traurig.... Ah, aber um noch mal auf Atemus’ Kuss mit Seth zurückzukommen, ich hab lange überlegt, ob ich das machen soll, oder nicht, aber ich fand es irgendwie passend an der Stelle... Und außerdem musste ich euch doch was ärgern hrhrhrhr.... nein, nicht böse gemeint!! *lieb guck* Na denn, man liest sich.... Hab euch lüüb! Eure Miss Hellfire Kapitel 13: Romeo und Julia --------------------------- Vorwort: So, mein letztes Kapitel - kommt nur noch der Epilog. Dieses Kapitel ist für -myst3ry- als Willkommen. Beim Schreiben hab ich die ganze Zeit über die Filmmusik von "Titanic" gehört, kann nur empfehlen, beim Lesen zumindest Celine Dions' "My heart will go on" zu hören... das passt irgendiwe... ;) Viel Spaß euch allen!! Eine kleine Gestalt rannte durch die Gänge des Tempels. Man hatte ihm gesagt, der Pharao sei hier. Hoffentlich! Die unter einem schwarzen Umhang verhüllte Gestalt rannte weiter. Die Wachen warfen ihm seltsame Blicke zu, doch er war zu schnell, als das sie ihn hätten aufhalten können. Er rannte weiter, so schnell es die Verletzung an der Schulter zuließ. Die Türen zum Allerheiligsten! Die Gestalt hetzte darauf zu und öffnete sie hastig. Er durfte eigentlich nicht hier sein, aber wen kümmerte das schon? Er schlüpfte hindurch und schloss sie dann leise hinter sich. Dann erst wagte er einen Blick ins Innere. Und schrie entsetzt auf. Als er zu der Altarplatte hetzte fiel der schwarze Umhang von seinen Schultern. „Yami!! Yami, was ist mit dir?“ Yuugis’ Stimme überschlug sich förmlich, als er auf seinen Geliebten zulief, der niedergestreckt dalag, Blut, überall Blut. Atemu regte sich. Yuugi atmete auf, er war nicht tot! Aber wer hatte ihn so zugerichtet? Atemu sah ihn an, seine Augen weiteten sich überrascht, dann schlossen sie sich und seine Lippen, zwischen denen das Blut hervorquoll, zogen sich zu einem schmerzverzerrten Lächeln nach oben. „Yuugi.... du bist nicht tot..... du lebst.... ich bin ja so froh...“ Atemus’ Worte kamen abgehakt, das Sprechen schien ihm große Mühe zu bereiten. Yuugi hockte sich neben Atemu auf die Altarplatte. „Was ist passiert, wer hat dir das angetan?“, wollte er wissen. Atemu lächelte erneut kurz, der Schmerz, der ihm das verursachte war ihm deutlichst anzusehen. „Ich, mir selbst... sie sagten, du wärst tot.. da konnte ich.... doch nicht hier bleiben,.. so ganz.... ohne dich....Yuugi...“ Yuugi zuckte zusammen. Seinetwegen? Er hatte sich so darauf gefreut, Atemu wiederzusehen, und nun lag er hier vor ihm und starb?? Nein! Das durfte nicht sein! „Ich war nur ohnmächtig, das Schwert hat mich an der Schulter erwischt.“, murmelte er eine Erklärung. „Was bin ich froh....“, lächelte Atemu. „Nicht sprechen!! Warte, ich hole Hilfe!“, rief Yuugi, Atemus’ Leid nicht länger mit ansehen könnend. Doch Atemu ergriff seine Hand und hielt ihn fest. „Geh nicht, bleib bei mir! Es ist so dunkel.... ich brauche dich doch..... so dunkel...“, bat er. Yuugi zögerte. Atemu starb doch! Er konnte das doch nicht zulassen!! Doch Atemu hielt seine Hand und lies ihn nicht gehen. „Was meinst du, so dunkel?“, fragte er, das beunruhigte ihn nämlich wirklich. Atemu seufzte, er keuchte auf, als er sich zur Seite wegbog und Blut erbrach. Yuugi tat es in der Seele weh, hilflos daneben sitzen zu müssen. Atemu lag da, Blut in seinem Gesicht, Blut auf seiner Kleidung, Blut auf dem Altar und den Dolch in der Brust. Allmählich beruhigte Atemu sich wieder, er sank völlig entkräftet zurück. Erneut begann er zu sprechen, die Stimme nicht mehr als ein heiseres Flüstern:„So kalt.. so dunkel..... einsam.... Yuugi, halt meine Hand, bitte..... es brennt, tief drinnen... es tut so weh.. und mir ist kalt..“ Yuugi spürte die Tränen seine Wange herunterrinnen. Er legte seine Hände um die blutverschmierte, zitternde Atemus’ und hielt ihn ganz fest. „Ist gut, ist alles gut. Ich bin bei dir, ich bleibe bei dir. Ich geh nicht mehr weg, nie mehr, hörst du? Ich bleibe immer bei dir... also, bitte – Bitte!! – bleib du auch bei mir!!“, schluchzte Yuugi. „Wein nicht, Yuugi, bitte, lächle.....“ Mühsam hob Atemu die freie Hand und strich Yuugi damit sanft über die Wange, ehe die Hand kraftlos herabfiel. „Wie soll ich denn nicht weinen?! Ich liebe dich! Und du..... du machst so was!!“, schrie Yuugi verzweifelt. Atemu versuchte erneut zu lächeln. „Es.. tut mir Leid.....“ Es tat ihm wirklich Leid. Um die Träume, die sie geträumt hatten, um das glück, dass sie nicht hatten erringen können. Und vor allem, weil Yuugi neben ihn saß und weinte. ,Ihr Götter, warum hasst ihr mich so sehr?’ Sein Atem wurde immer flacher, es war so schwierig, an Luft zu kommen. Die Umgebung begann zu verschwimmen, Atemu hatte Mühe, Yuugi noch klar zu sehen, dabei wollte er grade dies doch so sehr. Denn es gab da ja noch etwas, was geklärt werden musste.... Doch bevor Atemu ansetzten konnte, zu sprechen, kam Yuugi ihm zuvor:„Das geht doch so nicht..... ich sollte wirklich jemanden holen!“ Atemu wollte den Kopf schütteln, doch er schaffte es nicht. Mühsam bekam er noch ein paar Worte heraus. Es sollten seine letzten sein. „Es..... es ist zu spät. .... Yuugi, singst du noch.... einmal? Für... mich? Ich... es ist alles in Ordnung.... ich bin glücklich....... glücklich, dich gekannt zu haben.... geliebt zu haben... dich geliebt, Yuugi....... Ich liebe dich..... Yuugi.....“ Atemus’ Stimme versagte, doch drückte er weiterhin Yuugis’ Hand. Diesem standen die Tränen in den Augen. Er wusste durchaus, dass dies das erste mal gewesen war, dass Atemu ihm seine Liebe in seiner Muttersprache gestand. Er wusste es zu schätzen, aber freuen konnte er sich darüber nicht, sagte er es doch so spät und jetzt, wo er es wohl nie wieder hören würde, er konnte doch nichts mehr für Atemu tun. Nichts, außer ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Er kramte in seinen Erinnerungen, auf der Suche nach einem schönen Lied, mit dem er Atemu ein letztes mal eine Freude machen konnte. „Every night in my dreams I see you. I feel you. That is how I know you , go on. Far across the distance And spaces between us You have come to show you go on.” Es war ein Wunder, dass wir uns überhaupt gefunden haben. Ich bin dankbar für jede einzelne Sekunde mit dir. Aber nun rinnen diese Sekunden dahin. Während des Singens lies Yuugi Atemu nicht einen Augenblick lang aus den Augen, doch glücklich machte ihn der Anblick wahrlich nicht. Zwar drückte Atemu immer noch seine Hand, doch seine Atmung ging unregelmäßig und er war so blass. Yuugi war es doch gewohnt, Atemus’ Gesicht so stark gebräunt zu sehen, er fand, diese Blässe stand seinem Geliebten ganz und gar nicht. Man konnte förmlich mit ansehen, wie das Leben in ihm schwand. Der Anblick brach Yuugi das Herz, dennoch sang er weiter. „Near, far, wherever you are I believe that the heart does go on Once more you open the door And you're here in my heart And my heart will go on and on” Yuugi war redlich bemüht, Atemu so zuversichtlich wie nur irgend möglich anzusehen. Doch er zweifelte daran, ob es ihm gelungen war. Ebenso, wie er daran zweifelte, dass Atemu ihn überhaupt sah. Der Blick des Pharao hatte sich verschleiert, seine wunderschönen Rubine kamen kaum mehr zur Geltung, sie wirkten so gebrochen. Wo war der stolze Pharao, den er kennen gelernt hatte? Wo war der liebevolle Mann, den er geliebt hatte? Er lag sterbend neben ihm. Mit blutendem Herzen sang Yuugi weiter. „Love can touch us one time And last for a lifetime And never let go till we're gone” Unsere Liebe hätte halten sollen. Über Tage, Monate, Jahre, Ewigkeiten. Für immer. Und dann blieben uns nur ein paar Monate. Monate voller Liebe, aber auch voller Schwierigkeiten. Man trifft nur einmal die große Liebe seines Lebens. Und das warst du. Wie soll ich denn ohne dich? Atemus’ Atem wurde immer schwächer. Weinend und mit letzter Kraft wagte sich Yuugi an die nächsten Zeilen. „Love was when I loved you One true time I hold you In my life we'll always go on” Was redete er denn da? Er würde weiterkämpfen? Er wüsste nicht, wofür. Ohne Atemu war das doch sinnlos, er wollte nicht ohne ihn sein, er konnte nicht ohne ihn sein. Dennoch sang er es, Atemu sollte doch glücklich werden. Sicherlich würde ihm dieses Wissen helfen, dass Atemu glücklich war, wenn er fort war. Alle sagten immer, das Wichtigste sei doch das Glück des Geliebten. Doch Yuugi verstand nicht, warum er glücklich sein sollte, wenn Atemu fort wäre, und er alleine zurückbliebe. Er hatte doch auch sonst niemanden. Weder Philister noch Ägypter würden noch etwas mit ihm zu tun haben wollen. Aber er wollte ja auch nichts mehr mit ihnen zu tun haben, war es doch überhaupt erst ihre Schuld, das es soweit gekommen war. In Yuugi begann ein Entschluss zu reifen, als sein Mund die nächsten Töne von sich gab. „Near, far, wherever you are I believe that the heart does go on Once more you open the door And you're here in my heart And my heart will go on and on” Atemu sah nichts mehr. Er hörte nur noch Yuugis’ Stimme, die sang, wundervoll wie immer. Die Schmerzen verebbten. Es ging zu Ende. Atemu konnte es deutlich spüren. Er hatte wenig gutes getan, in seinem Leben. Eigentlich gar nichts. Das einzig gute, was er jemals getan hatte war, Yuugi zu lieben. Das aber mit ganzem Herzen, mit ganzer Kraft, mit ganzer Seele. Und das musste auch reichen, wenn er vor der Waageschale der Götter stand. Alles wurde schwarz. Ein Licht am Horizont. Yuugis’ Worte trugen ihn davon, wie auf Flügeln. Yuugi..... Das letzte, was er gesehen hatte, war Yuugis’ Gesicht. Das letzte, was er gehört hatte, war Yuugis’ Gesang. Das letzte, was er gespürt hatte, war Yuugis’ Hand. Das letzte, was er gefühlt hatte, war Liebe. „You're here, there's nothing I fear, And I know that my heart will go on We'll stay forever this way You are safe in my heart And my heart will go on and on” Yuugi beendete sein Lied mit zittriger Stimme. Er blickte auf. Atemu hatte die Augen geschlossen, er lächelte friedlich. Er sah aus, als schliefe er. Aber.... „Yami?“, flüsterte Yuugi. Keine Reaktion. Nein! Bitte, nein, das durfte nicht sein! „Yami! Sag was!“ Yuugis’ Stimme wurde panisch. Er konnte doch nicht..... Yuugi setzte sich auf, seine Hände glitten über Atemus’ reglosen Körper. Keine Atmung. Kein Puls. Kein Leben. Der Pharao Ägyptens’ hatte sein Leben ausgehaucht. Er war fort. Tot. Er war tot. Yuugis schrie auf. Zu keiner Reaktion fähig hockte er neben der Leiche des Menschen, den er am meisten auf der Welt geliebt hatte. Er weinte, die Tränen rannen seine Wangen hinab, viel zu schnell. Yuugis’ Schluchzen klang erstickt, weil er es einfach nicht schaffte, durch es all den Kummer und Schmerz zu besiegen. Was tut man, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird? Yuugi beugte sich vor, seine Hände glitten über Atemus’ Körper, strichen sanft über seine Wangen, seinen Hals, liebkosten ein letztes mal diesen wundervollen Körper dieses wundervollen Mannes. Seine Lippen berührten die Atemus’, ganz sanft war der Kuss, doch voller Gefühle. Atemu reagierte nicht. Yuugi wusste nicht warum, aber er hatte so darauf gehofft, Atemu würde nun die Augen öffnen. Aber er tat es nicht. Verdammt, er rührte sich nicht! Warum? Warum kam er nicht zurück? Er packte Atemu an den Schultern und schüttelte ihn, doch als Atemus’ Kopf daraufhin unkontrolliert hin und her schlackerte lies er es wieder bleiben, umfasste allerdings weiterhin die starken Schultern, an die er sich so oft gelehnt hatte. „Antworte mir!“, schluchzte er. „Sprich mit mir! Antworte!“ Die Stille lastete schwer auf Yuugi. „ANTWORTE!!“ Yuugis’ Schrei verhallte ungehört. Weinend brach er über Atemus’ Leichnam zusammen. „Komm zurück!“, flüsterte er zwischen seinen Schluchzern in Atemus’ blutverschmierte Kleidung. „Komm zurück!“ Doch Atemu hatte eine andere Welt betreten, aus der er Yuugi nicht mehr antworten konnte. Yuugi weinte, bis seine Augen rot geschwollen und nicht mehr in der Lage zu weinen waren. Dann erst setzte er sich auf. Sein Blick wanderte ein letztes Mal über Atemu. Er beugte sich über ihn, küsste ihn innig. „Ich liebe dich, Atemu, warte auf mich!“, flüsterte er. Dann zog er den Dolch aus Atemus’ Brust. Atemus’ Blut spritzte auf ihn, doch Yuugi machte das nichts aus. Er sah den Dolch lange an, Atemus’ Blut troff herab. Er lächelte. Als er sich den Dolch ins Herz stieß. Es ging schneller, als bei Atemu. Ein letztes Aufbäumen seines Körpers. Unendlicher Schmerz. Und dann Friede, hinter dem Vorhang, der zurückgeschlagen wurde. Er kippte seitlich weg, lag neben Atem. Die untergehende Sonne glitt über die beiden Toten. Da lagen sie, auf der Altarplatte. Die Gesichter voneinander abgewandt, doch Yuugi in Atemus’ Armen und ihre Hände ineinander geklammert. Die Sonne lief über den Fußboden und verschwand dann. Im Raum wurde es dunkel. Und still. To be continued...... Nachwort: *schluchz* Grundgüter, das war von Anfang an so geplant, trotzdem ist das so unglaublich traurig... Ich denke, jetzt wissen es ja auch die letzten – Das Musical hieß „Roméo et Juliette – La haine de l’amour“ Ich hoffe, niemand bringt mich für dieses Ende um.... Hab euch lüüb! Eure Miss Hellfire Epilog: Vom Winde verweht ------------------------- Vorwort: Tja, das wars.... dieses Kapitel ist niemandem bestimmtes, als viel mehr euch allen gewidmet. Ich hoffe, ihr seid über den Tod der beiden hinweg und nehmt mir das nicht zu übel. ^^ Hab euch lüüüb und viel Spaß. Taschentücher gefällig? Es war vollkommen still. Nur der Wind heulte durch die Grabkammer. Siebzig Tage waren vergangen, seit ein geschockter Seth die Leichen seines Cousins’ und dessen Geliebten im Allerheiligsten des Tempels’ gefunden hatte. Siebzig Tage, in denen viel geschehen war. Oder eher, in denen nichts geschehen war. Kein Krieg, keine Toten. Man hatte die Philister informiert. Sie hatten es nicht glauben wollen, also hatten sie sich überzeugt. Auch die Ägypter taten sich schwer mit der Erkenntnis. Doch zum Schluss hatten sie einsehen müssen, dass das, was ihre Kinder verbunden hatte, wirklich Liebe gewesen war. Zum ersten mal seit so vielen Jahren hatte man zusammen an einem Tisch gesessen und geredet. Friedensverträge wurden aufgesetzt und unterzeichnet. Es herrschte Friede. Nur das jene, die diesen Frieden so sehr erstrebt und dafür gekämpft hatten, nichts mehr von ihm mitbekamen. Die Sarkophage der beiden standen nebeneinander in der großen, reich verzierten Grabkammer. Man war übereinstimmend zu dem Schluss gekommen, dass die beiden sich das sicherlich gewünscht hätten, auch, wenn es nicht den Normen entsprach. Darum lagen sie nun nebeneinander, im Tot bis in alle Ewigkeit vereint. Die Grabkammer leerte sich nach und nach, viele Gebete wurden gesprochen, viele Blumen lagen vor den Gräbern, als Philister und Ägypter die Kammer verließen und nach draußen traten. Zum Schluss standen nur noch zwei Menschen in dem Grab. König von Askalon –Yuugis’ Vater – und der zukünftige Pharao Ägyptens’ – Seth. Noch mehr Blumen, noch mehr Gebete. In friedlicher Eintracht traten die beiden aus der Grabkammer. Nebeneinander gehend. Draußen blieben sie kurz stehen, tief einatmend. Die Sonne stand hoch am Himmel, die Luft flirrte. Und der Wind wehte. Die beiden Herrscher horchten auf. Im Wind lag ein Lachen, so schien es ihnen. Die Zeit verheilt alte Wunden. Irgendwann, mit der Zeit. Dann bleibt nur eine Narbe zurück. Manchmal muss man eben erst auf die Herdplatte fassen, um zu wissen, dass sie heiß ist. Manchmal muss man zuerst einen Fehler machen, um zu wissen, wie es besser geht. Solange man daraus lernt. Alle Geschichten beginnen gleich- Alle beginnen mit "es war einmal" – Damit ein Stern erstrahlt, muss ein anderer erlöschen. Alle Geschichten haben ihre Geschichte- Zwei Länder, gleich an Rang und Namen, verdunkeln durch ihren lang währenden Hass und Groll Das Land Ägypten. Den Feinden entspringt ein Liebespaar- Ihr Stern strahlt nur für kurze Zeit, doch ihr Tod begräbt den alten Streit. Alle Geschichten beginnen gleich- Alle beginnen mit "es war einmal“ – Hier jene von Atemu und Yuugi. – Fin – Nachwort: Tja, das war’s, die FF ist beendet. Ich bin eigentlich ganz froh damit, ich muss sagen, dass ich zufrieden bin. Vielleicht noch kurz etwas zur Historie. Es hat diesen Krieg zwischen Askalon und Ägypten wirklich gegeben, ebenso weiß man von einem Botschafter aus Askalon in Tanis am Hof des Pharao. Der Friedensvertrag zwischen Ägypten und Tanis ist der erste (bekannte) Friedenvertrag der Geschichte. Askalon wurde später zu einer bedeutenden Metropole Ägyptens’. Das Schlusswort ist übrigens die Einleitung zu dem Musical, nur halt an zwei Stellen entsprechend ungeändert. Ich hoffe, euch hat die FF gefallen und ihr hattet ebensoviel Freude beim Lesen wie ich beim Schreiben. Zur Zeit schreibe ich an einem kleinen One-Shot über Atemu und Yuugi, als Dankschön an alle meine lieben Leser und Kommentar-Schreiber. Ich sag euch Bescheid, wenn er on ist! Vielen Dank fürs Lesen und für eure Treue, ich hab euch echt lieb!! In Dankbarkeit: Eure Miss Hellfire Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)