La haine de l'amour von Leuchtender_Mond ([dt.: Der Hass der Liebe]) ================================================================================ Kapitel 9: Der Feind in meinem Bett ----------------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist als "Willkommen" Selket-Chan gewdmet. ^^ Viel Sapß beim Lesen allerseits!! Atemu wandte sich mit einem befriedigten Lächeln von dem Anblick der drei Gehängten ab. Es war aber auch wirklich Zeit geworden, dass er wieder härter durchgriff! Eigentlich stand ja alles zum Besten. Er hatte es dank der Droge wieder geschafft, sein altes Arbeitspensum einzuhalten, so dass er sich jetzt wieder eine Menge um die Politik kümmern konnte. Und auch was seinen Krieg gegen Askalon anging, so stand alles zum Besten. Es würde zwar noch dauern, ehe die Truppen die Stadt erreichten, aber was machte das schon, es sah gut aus, für Ägypten. Er lächelte sein grausames Lächeln. Wen kümmerte da das Stechen in seiner Brust? Dieser Schmerz, der ihn übermannte, wenn es dunkel wurde, und die Einsamkeit ihn auffraß? Niemanden, eben. Niemanden außer ihm. Er wollte das nicht. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber er vermisste Yuugi. Seine fröhliche Art. Sein liebes Lächeln. Seine strahlenden Augen. Aber es ging nicht. Also arbeitete er weiter, nur nicht an Yuugi denken! Yuugis’ Gemächer: Yuugi saß auf seinem Bett, den Kopf auf die Knie gebettet und hielt die Augen geschlossen. Damit man seine Tränen nicht sah. Schon erstaunlich, wie viele Tränen man in zwei Tagen vergießen konnte. Aber man konnte es ihm ja wohl kaum zum Vorwurf machen. Er vermisste Atemu so sehr, dass er glaubte, zu sterben, wenn er nicht sofort zu ihm lief. Aber das ging nun mal nicht. Atemu war Pharao. Und er griff Askalon an. Wo blieb denn seine Würde? Als Kronprinz von Askalon konnte er sich doch nicht in den Pharao Ägyptens’ verlieben! Gut, das Thema hatten wir schon. Aber trotzdem.... Every night in my dreams, I see you, I feel you.... Er musste ständig an ihn denken. Und das tat doch so weh.... Warum nur? Warum mussten sie sich bekriegen? Warum durften sie sich denn nicht lieben? Es war ungerecht, so verdammt ungerecht!! Und wieder kamen ihm die Tränen. Vielleicht.... Ja, vielleicht würde das helfen. Er stand leise auf und schlich sich zu Atemus’ Gemächern. Die Wachen sahen ihn komisch an, natürlich. Aber wie es schien, hatte man ihnen nicht gesagt, dass Yuugi der Zutritt zu verwehren sei. Atemu hatte es nicht veranlasst. Yuugis` Herz schlug schneller. Er ging durch die riesigen Räume, bis er das Schlafzimmer erreicht hatte. Überwältigt von der Flut an Gefühlen und Erinnerungen, die dieser Raum bei ihm auslöste ging er in Knie und begann erneut zu weinen. Erstaunt realisierte er, dass er auf dem Kissenberg kniete, auf dem Atemu und er damals begonnen hatten, sich zu lieben, es dann aber nicht beendet hatten. Der Tag, an dem das Unheil seinen Lauf genommen hatte. Beim Gedanken daran brach Yuugis erneut in herzzerreisende Schluchzer aus. Er kauerte sich in die Decken und Kissen und konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Wie es schien, war die Idee hierher zu kommen doch keine so Gute gewesen. Eine enorm Dumme, um genau zu sein. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Ein Glück, dass Atemu mal wieder so viel arbeitete, sonst wäre er jetzt gleich wohl hier herein gekommen, und hätte ihn gesehen. Das konnte Yuugi nun wirklich nicht gebrauchen. Tap, Tap. Genau, erst würde er seine sanften Schritte auf dem Boden hören. Knarz Und dann die Türe, richtig. Tap, Tap. Weitere Schritte, bis er hinter ihm stand. „Yuugi...?“ Das würde er wohl fragen, ja. Ähm, Sekunde mal! Yuugi fuhr herum. Atemu stand da. Hinter ihm. Sah ihn an. Fragend. Atemu! „ATEMU!!!“, schrie Yuugi. Er konnte nicht mehr, das war zu viel. Und ehe er realisiert hatte, was er da eigentlich tat hatte er sich dem Älteren schon um den Hals geworfen und weinte vor Freude. Und dann spürte er Atemus’ Hände, die ihn sanft umschlossen, ihn festhielten, an sich drückten. Und Atemus’ Lippen, die ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauchten. Er war so glücklich. Sollten sie doch sagen, was sie wollten! Und was wollte er schon mit Würde? Atemu war da! Er war wieder da! Es war alles gut. Er war wieder zu hause. ~*~*~*~ Zugegeben, er hatte nicht damit gerechnet, den weinenden Yuugi ins einen eigenen Gemächern aufzuspüren. Und als er ihn gesehen hatte, hatte er sich erst mal ziemlich vor Yuugis’ Reaktion gefürchtet. Doch dann war er ihm einfach um den Hals gefallen. Das hatte Atemu dann doch ziemlich überrascht und aus dem Konzept gebracht. Aber es hatte ihn auch unglaublich glücklich gemacht. Sein Yuugi war wieder da! Dann waren sie halt Feinde! Na und? Konnte ihm alles gestohlen bleiben! Yuugi war viel wichtiger! Vorsichtig bat seine Zunge an Yuugis’ Lippen um Einlass. Fast sofort wurde dieser auch gewährt, aber während Atemu eher sanft vorzugehen gedacht hatte, kam der Kuss von Yuugi mit einer Leidenschaft, die Atemu im wahrsten Sinne des Wortes umhieb. Eng ineinander verschlungen sanken sie in die Kissen. Immer wilder wurden ihre Küsse, bald schon hatten sie sich gegenseitig ausgezogen, ihre Finger glitten in wilder Leidenschaft über den Körper des jeweiligen anderen und erkundeten ihn. Ihre Herzen schlugen im selben Takt, ihre Atmung ging schneller. „Ich liebe euch!“, hauchte Yuugi an sein Ohr. „Lass das! Hör auf mich zu siezen!“, flüsterte Atemu zurück. „Aber...“, wollte Yuugi einwenden, doch Atemu lies ihn nicht ausreden und küsste ihn. „Yami! Nenn mich einfach nur Yami!“, sagte er. Yuugis’ Hände standen still, er blickte Atemu aus großen Augen an. „Nein! Euer Geburtsname, das kann ich doch nicht...“ Er verstummte, als ihm aufging, was Atemu ihm damit sagen wollte. Vielleicht hatte Atemu ja Schwierigkeiten damit die drei wertvollsten Worten der Welt auszusprechen, aber er klärte Yuugi auf andere Art und Weise über seine Gefühle auf. „Yami...“, flüsterte Yuugi überwältigt. Atemu lächelte und zog ihn näher zu sich. Und dann begannen seine Hände fortzusetzen, was sie schon einmal hier auf diesen Kissen begonnen hatten. Das Gefühl von damals kehrte zurück, nur viel stärker, viel intensiver. Atemus’ Hände schienen allgegenwärtig auf Yuugis’ Haut. Liebkosten hier, streichelten dort. Yuugis’ zarter Körper bog sich ihm entgegen, instinktiv spreizte er die Beine. Seine Hände fuhren über Atemus’ Körper, seine Haut brannte, wo er ihn berührte. Yuugi schien ja das reinste Naturtalent zu sein, wenn er es schaffte, ihn so zu erregen, obwohl er doch keine Übung hatte. Atemu jedoch besaß eine Menge Übung, und er machte auch gerne Gebrauch davon. Sein Mund wanderte weiter abwärts, seine Zunge umkreiste Yuugis’ Brustwarzen und lies sie hart aufgerichtet und nass zurück, als er eine nasse Spur über Yuugis’ Bauch weiter nach unten zog. Ein Klang wie von hellen Glocken, rein und wunderschön drang an Atemus’ Ohren, als seine Zunge in Yuugis’ Bauchnabel kreiste, und dieser anfing zu kichern. In der Hoffnung, dieses wundervolle Geräusch noch einmal zu hören, machte Atemu weiter, seine Hände bereits an der Innenseite von Yuugis’ Oberschenkeln liegend. Hände und Zunge wanderten wieder ein Stück höher, seine Hände machten kurz vor Yuugis’ Männlichkeit halt, seine Zunge beschäftigte sich erneut mit Yuugis’ Brustwarzen. So süße Knospen.... Seine Hände wanderten noch ein Stückchen weiter hoch. Nanu? Was war denn das? Seine Zunge unterbrach ihre Tätigkeit sofort, Sekunden später spürte ein überraschter Yuugi sie wieder zwischen seinen Beinen, wo sie die an seinen Beinen herabperlenden Lusttropfen begierig aufschleckte. Das Stöhnen, dass er Yuugi hierbei entlockte, was das schönste Geräusch, das er jemals gehört hatte. Darauf hoffend, es noch einmal zuhören, beschäftigte er sich nun doch eingehender mit Yuugis’ Intimbereich. Und er wurde nicht enttäuscht. Als seine Zunge fordernd über den Schaft fuhr, wurde Yuugis’ Stöhnen lauter, und noch mehr Lusttropfen fanden ihren weg in Atemus’ begierigen Mund. Ihre Bewegungen wurden immer ekstatischer, ihr Stöhnen immer lauter. Yuugis’ Hände krallten sich in die Kissen, sein Kopf war ihm in den Nacken gefallen, eine Speichelspur hatte sich ihren Weg über sein Kinn bebahnt. Als Atemu dann noch Yuugis’ Erektion in den Mund nahm, war es um ihn geschehen und er ergoss sich heiß und heftig in seinen Geliebten. Atemu kostete die kostbare Essenz aus, so lange es ging, ehe er sie herunterschluckte. Yuugis’ Hände nahmen ihre alte Tätigkeit wieder auf, vorsichtig glitten sie über Atemus’ Körper. Sanft, doch für Atemus’ Maßstäbe viel zu zurückhaltend erkundeten sie ihn. Atemus’ Herz raste, er verlor sich in einer Welt, in der nur noch Yuugi und er existierten. Eine seiner Hände legte sich auf die Yuugis’, sachte führte er sie tiefer hinab, bis Yuugis’ Hand auf seinem Glied lag. Ein wenig erstaunt hielt Yuugi kurz inne, doch als er die Hand kurz bewegte und Atemu lustvoll aufstöhnte, machte er weiter, wofür Atemu ihm unendlich dankbar war. Es dauerte nicht lange, Atemu war schon so scharf gewesen, ehe Yuugi überhaupt angefangen hatte, dass er kurz darauf in Yuugis’ Hand kam. Erschöpft lagen die beiden nebeneinander, sich fest umklammernd. Atemu wandte sich wieder Yuugi zu, seine Hals mit Küssen bedeckend. Schon alleine Yuugis’ Anwesenheit ließ ihn hart werden. Und egal wie gut ihm das grade gefallen hatte, er wollte mehr, und er wollte es von Yuugi, nur von ihm. Aber nur, wenn Yuugi auch einverstanden war. Doch scheinbar war Yuugi mehr als bereit, diesen Schritt gemeinsam mit ihm zu tun. ~*~*~*~ Immer noch ging Yuugis’ Atemu schneller. Immer noch schlug sein Herz im gleichen Takt mit dem Atemus’. Immer noch war es da, dieses Gefühl, mit ihm eins werden zu wollen. Eine Vielzahl von Gefühlen explodierten in ihm, als er Atemus’ Erektion an seinem Po spürte. Er stöhnte auf. Wenn doch nur die Zeit still stände! Dieser Augenblick sollte nie vergehen. Längst hatte er die Kontrolle über sich verloren, er stöhnte noch lauter auf, als er Atemu in sich spüren konnte. Die Welt um ihn herum verlor ich, als er und Atemu in ihre ganz eigene Welt eintauchten und alles vergaßen, was sie in dieser Welt hielt und belastete. Jetzt gab es nur noch sie beide. „Yami......“, nuschelte Yuugi erschöpft. Eine ganze Weile war vergangen, er lag in Atemus’ starken Armen und genoss das Gefühl der Sicherheit, dass von ihm ausging. „Hmm....“ kam es verträumt von Atemu. „Ich.... darf ich bleiben?“, fragte er schüchtern. Atemu schlang seine Arme fester um ihn. „Immer, bleib ja hier!“, hauchte er in Yuugis’ Ohr, bevor er dazu überging, an selbigem zu knabbern. Drei Tage später: Atemu und Yuugi saßen zusammen auf den Kissen, einen Tisch zwischen sich. Atemu starrte mit einem Seufzer auf die Tabellen. „Je ne veux plus.....“, murrte er. [Ich will nicht mehr..] „Sag mal“, lenkte er das Gespräch gleich in eine andere Richtung, ehe Yuugi ihm wiedersprechen konnte,„Als ich damals in deine Gemächer kam, wegen dem Urteil, da hast du gesungen. Singst du es noch mal, für mich? Ich würde gerne wissen, was du gesungen hast.“ Yuugi sah ihn überrascht an. „Na ja..“, druckste er unbehaglich herum. Atemu zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Yuugi senkte den Kopf, doch dann begann er erneut zu singen. Dieses mal allerdings sah sich Atemu dazu in der Lage, jedes Wort zu verstehen. Und jedes dieser Worte brannte sich in sein Herz, denn was er hörte, dass lies sein Herz einen Takt aussetzen zu schlagen – um dann mit dreifacher Geschwindigkeit gegen seine Rippen zu klopfen. - Man sagt auf der Straße, dass Yuugi in Ungnade gefallen sei. Die vergossenen Tränen sind ein Tribut von jenen, die ihre Seelen verkauften. Man sagt auf der Straße, dass der Sohn Askalons’ sein Land verraten habe und Schande über seinen Stand gebracht habe. Aber du, der du wie ein Engel lebst, es scheint, als ob nichts dich betrüben könnte. Du denkst, dass alles gut werden würde, aber die Rache des Lebens kann die Hölle sein. - Du hattest nicht das Recht! - Sprecht nicht von Rechten zu mir! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr habt nichts gegen mich! - Du hattest nicht das Recht! - Ich denke, die Liebe wird sich euch immer entziehen! - Du hattest nicht das Recht! - Ich habe keine Geheimnisse, es ist wahr! - Du hattest nicht das Recht! - Ich sehe euch an und fühle mich schuldig! - Du hattest nicht das Recht! - Es ist mir egal, was ihr von mir denkt! - Du hattest nicht das Recht! - Seht ihr, dass einzige, was für mich wichtig ist, .... - Du hattest nicht das Recht! - ist, dass ihr ihn auch liebt. - Sie sagen auf der Straße, irgendwann wirst du ihm seine Tugend nehmen, so wie du deine wirst verloren haben und Gefühle des Hasses werden erscheinen. Sie sagen auf der Straße, dass es keinen Ausweg für dich gibt, außer, um deine Ehre zu retten, musst du diese Blume verlassen. Aber du, der du wie ein Engel lebst, es scheint, als ob nichts dich betrüben könnte. Du denkst, dass alles gut werden würde, aber die Rache des Lebens kann die Hölle sein. - Du hattest nicht das Recht! - Was wollt ihr mir sagen? - Du hattest nicht das Recht! - Ihr treibt mich immer weiter in diese eine Richtung! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr, die ihr genau wisst, wer ich bin! - Du hattest nicht das Recht! - Immer noch zweifelt ihr an mir, sagt mir, warum! - Du hattest nicht das Recht! - Warum verurteilt ihr mich letzten Endes immer noch? - Du hattest nicht das Recht! - Ihr, meine Brüder, meine Freunde - - Du hattest nicht das Recht! - Ich bin frei, wie ihr es wart - Du hattest nicht das Recht! - Bevor ihr mich verurteilt habt - Sicher nicht, es ist das Schicksal, das entscheidet - Natürlich ist es das Schicksal, das entscheidet - Aber warum der Sohn unseres Feindes? - Es steht geschrieben, seht ihr es nicht? - Wenn alle Männer dies wollten - Nein, nein, oh, nein - Aber warum er, das kann nicht sein! - Ich lebe mein Leben, so wie ich bin, ich sage euch, oh ja - Du hattest nicht das Recht! - Seht euch doch an! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr seid doch bloß neidisch! - Du hattest nicht das Recht! - Ihr vergesst all’ jene Nächte - - Du hattest nicht das Recht! - In denen wir uns sorgten - Du hattest nicht das Recht! - Ihr vergesst all’ das Vertrauen! - Du hattest nicht das Recht! - Wir waren zusammen seit unserer Kindheit - Du hattest nicht das Recht! - Als wir in der Stille gebetet haben - Du hattest nicht das Recht! - Hier ist nun endlich die Chance! - Du hattest nicht das Recht! - Nein, ich habe niemanden betrogen! - Du hattest nicht das Recht! - Ich will keine Entschuldigung! - Du hattest nicht das Recht! - Mit euch zusammen war ich jemand - Du hattest nicht das Recht! - Aber ohne ihn bin ich niemand! Nein, ich habe niemanden betrogen! Ich brauche niemandes Entschuldigung. Ohne ihn, ohne ihn bin ich nichts... - Du hattest nicht das Recht! - Ich bin nichts! - Du hattest nicht das Recht! - Du hattest nicht das Recht! [So, dass ist also noch mal das Lied, dass Yuugi im Kapitel „Folgenschweres Urteil“ singt, es stammt also aus dem Musical. Da die Übersetzung selbstgemacht ist, können natürlich einige Fehler drin sein..] Atemu war sprachlos. Das kam wirklich selten vor, aber er saß da und starrte den mit hochrotem Kopf dasitzenden Yuugi eine Zeit lang an, ehe er seine Stimme wiederfand. „Du.... du hattest schon die ganze Zeit-?“, krächzte er schließlich. Die ganze Zeit? Yuugi hatte ihn schon so lange geliebt? Und er hatte es nicht bemerkt, er hatte es einfach nicht gesehen, und selbst als er es gewusst hatte, da hatte er es ignoriert. Wie hatte er nur gekonnt? Yuugis’ gesenkter Kopf sagte ihm mehr, als alle Worte es gekonnt hätten. Wortlos stand er auf, und zog Yuugi in seine Arme. ~*~*~*~ Wie hätte er ihm denn die Bitte abschlagen können, noch einmal für ihn zu singen?! Gar nicht, eben. Also hatte er es noch einmal gesungen, aber er hatte es nicht gewollt, er hatte nicht gewollt, dass Atemu über alle diese Gefühle Bescheid wusste, die er damals schon empfunden hatte. Über die Liebe zu Atemu. Über die Liebe zu seinem Land. Über die Innere Zerrissenheit, die dies ausgelöst hatte. Nun wusste er es, und Yuugi kam sich so klein und schutzlos vor. Sein Gesicht glühte und er starrte seine Knie an, überaus interessanter Anblick, wirklich. Doch mit einem mal war Atemu wieder da und breitete seine Arme wie einen schützenden Mantel um ihn aus. Und erneut spürte Yuugi, wie alle Angst von ihm abfiel und er einfach nur das Gefühl genoss, bei Atemu zu sein. In den Armen des größten Feindes seines Landes vergoss er einige Tränen, doch jede von ihnen trocknete besagter Feind, und Yuugi spürte in den tiefen seines Herzens, dass alles gut werden würde. Er lehnte sich gegen Atemu, die letzten Sonnenstrahlen glitten über sie beide. Sie sollten langsam zu Bett gehen. Yuugi versuchte jetzt schon seit den drei Tagen, in denen er wieder da war, Atemu davon zu überzeugen, dass er die Droge weglassen sollte, aber dieser beharrte auf ihrer Notwendigkeit und ließ nicht von ihr ab. Sah er denn nicht, wie sehr es Yuugi beunruhigte, wenn er sie nahm? Immerhin hatte er ja schon einmal gesehen, wie die Folgen aussehen konnten, wenn er sie einnahm. Atemu aber wollte von alledem nichts hören, und so sah Yuugi ihm missbilligend dabei zu, wie er das kleine Fläschchen mit einem Zug ausleerte und kurz erschauderte, es schmeckte widerlich, sagte er. Aber dann blickte er auch schon wieder lächelnd zu Yuugi und streckte die Hand nach ihm aus. Yuugi ließ sich auch gar nicht lange bitten sondern ergriff die ihm dargebotene Hand und gemeinsam gingen sie ins Bad. Es war angenehm kühl, des nachts, wenn nur die Mond neugierig in das königliche Schlafgemach spähte. Dann sah der Mond zwei junge Männer, sich sehr ähnlich sehend, wie sie eng ineinander verschlungen auf dem Holzbett lagen, nur eine dünne Decke um die Hüften gewickelt. Heute aber schlief nur einer der beiden. Yuugi war immer noch wach, Atemu hatte ihm erzählt, dass seine Truppen Askalon in einer Woche erreichen würden. Gab es denn nichts, was sie tun konnten? Er konnte es nicht ertragen, den Gedanken an seine brennende Heimat. Und vor allem ekelte er sich vor sich selbst. Hier lag er, in den Armen des Pharao. Hier lag er, und er liebte ihn. Seine Heimat fürchtete ihn so sehr. Der Krieg hatte ihn seine Heimat genommen. Doch der Krieg hatte ihm auch den Weg zu Atemu gezeigt. So gesehen war der Krieg das beste, was ihm jemals passiert war. Und eben das war der Gedanke, der ihm so schwer zu schaffen machte. Er blickte in das schlafende Gesicht von Atemu. Wie immer wich nicht einmal mehr im Schlaf die Anspannung von ihm, er knirschte mit den Zähnen. Na ja, das war besser, als wenn er schnarchen würde. Zärtlich strich er mit der Hand über das Gesicht des Geliebten. „Wenn ich dir doch nur helfen könnte...“, flüsterte er. Doch der Konflikt tobte weiter in seinem Inneren. Wie sollte er sich denn entscheiden können? Atemu war die Liebe seines Lebens, ohne Zweifel. Und Askalon war seine Heimat. Keinen wollte er betrügen. Und der Mond sah stumm den Tränen zu, die Yuugi in den Schlaf wiegten. ~*~*~*~ Ein tiefer Seufzer entfloh Atemus’ Brust. Die Truppen würden Askalon bald erreicht haben. Um Yuugis’ Willen hatte er eigentlich den Angriff doch noch abbrechen wollen, aber daraus würde wohl nichts werden. Atemu hatte sich ziemlich gefreut, als Djedchonsiuefanch [Ich kann den Namen mittlerweile sogar schreiben, Leute!! *stolz sei*] das Zeitliche gesegnet hatte, doch wie es schien, war er vom Regen in die Traufe geraten. Denn Djedchonsiuefanchs’ Nachfolger Mencheperre war noch schlimmer als sein Lehrmeister es gewesen war. Atemu schnaubte verächtlich. Jede seiner Entscheidungen sollte erst von Amon gebilligt werden? Er war ein Gott, wieso einen anderen zur Rate ziehen? Und abgesehen davon war Atemu natürlich klar, dass dies bedeuten würde, dass seine Macht an Mencheperre übergehen würde, denn dieser als oberster Priester des Amon konnte natürlich viel erzählen, wenn der Tag lang war. Dummerweise wuchs der Einfluss der Priesterschaft immer weiter, Atemu arbeitete schon so viel er konnte daran, dies zu unterbinden. Es war ja nicht so, dass er nicht wüsste, dass das Yuugi ziemliche Sorgen bereitete, aber wenn er seine Macht verlöre, würde es nicht mehr lange dauern, ehe auch sein Leben folgte. Und wer sollte denn dann auf Yuugi Acht geben und dieses wundervolle Geschöpf beschützen? „Eure Befehle, Göttlicher?“ Mencheperres’ Stimme klang so aalglatt wie eh und je. Befehle, natürlich. Er begann sich zu fühlen wie eine Marionette in den Händen der Priester, und der Puppenspieler war natürlich Mencheperre. „Erst kundschaften wir die Gegend aus, dann greifen wir an!“, keifte er, bevor er mit wehendem Mantel aus dem Thronsaal stürmte. Mehr konnte er fürs erste nicht tun. Er spielte auf Zeit. Zwei zusätzliche Tage bedeutete das Aussenden der Kundschafter. Dann kämen sie zurück und dann würde er angreifen müssen. Er hoffte sehr, dass ihm in der Zwischenzeit etwas einfiel, wie er Yuugis’ Heimat doch noch retten könnte. Er betrat seine Gemächer. Yuugi war damit beschäftigt, die Schriftzeichen der Hieroglyphen zu lernen. Wie er da so saß, sah er richtig niedlich aus. Als Atemu den Raum betrat blickte er auf, die Augen voller Sorge. „Neun Tage.“, seufzte Atemu und ließ sich neben Yuugi auf eines der Kissen sinken. Tick tack. Doch als Yuugi seine Arme um Atemu legte, da lächelte dieser schon zuversichtlicher. Und mitten in einem Sturm, am Grund des Ozeans, bei Kälte, Wind und Wetter, saß ein kleiner Junge am Grund und lachte von ganzem Herzen. To be continued..... Nachwort: Hui, schon wieder ein Kapitel zu Ende. Es geht auf den Showdown zu!! So, jetzt muss ich mich noch ganz, ganz herzlich bei euch bedanken!! 51 Kommentare!! Leutz, ich liebe euch!! Tja, ich sollte mich irgendwie bedanken, ich weiß nur nicht, wie. Zeichen ist ne ganz schlechte Idee, dass ich das nicht kann, hab ich hier ja schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt -.-“ Na ja.... vielen, vielen Dank!! *verbeug* Cuu! Hab euch lüüb! See ya! 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