La haine de l'amour von Leuchtender_Mond ([dt.: Der Hass der Liebe]) ================================================================================ Kapitel 2: Der Richter und sein Henker -------------------------------------- Vorwort: Okay, nachdem mein Prolog erst gar keine Kommis bekam, und ich dann direkt vier ganz liebe Kommis bekommen hab, ist dieses Kapitel als Dank den Schreiberinnen dieser Kommis gewidmet. Panki_Ponk und Hasi-Yugi - vielen Dank, hab euch lieb!! So, genug geschwaffelt, viel Spaß beim Lesen! Atemu schaute ärgerlich auf. Etwas war auf sein Gewand gespritzt. Etwas Rotes. Blut-? Wer wagte es...? Er wollte aufblicken, doch dazu kam er nicht mehr. Etwas stürzte von oben auf ihn. Reflexartig sprang er zurück und fing auf, was da herunterfiel. Ziemlich erstaunt starrte Atemu auf den Jungen herab, den er da in Armen hielt. Wie war der denn vom Himmel gefallen? Und vor allem – wie sah er aus? Die Kleidung war besonders in der Gegend des Herzens rot gefärbt, das Blut lief Atemu bereits jetzt über die Hände. Ein Messer stak in der Brust des Jungen, seine Hände umklammerten es noch, obwohl er bereits das Bewusstsein verloren hatte. Dieses Gesicht.... So blass, so verletzlich. Wer hatte es gewagt....? Atemu fuhr, den Jungen immer noch in Armen haltend, zu seinen Begleitern herum. Die Sklaven duckten sich, die Wachen richteten ihre Waffen, die Herolde harrten seiner Befehle. „Die Arzte, sofort!“, schrei Atemu sie an. Allgemeine Verwirrung. „Ich. Sagte. Sofort.“ Atemu betonte jedes einzelne Wort, seine Stimme war gefährlich leise. „Aber-“, setzte einer der Herolde an, weiter kam er nicht. „Die Besten, in das Zimmer dieses Jungen!“, herrschte Atemu sie an. Verwirrt zerstreuten sich die Herolde. „Und macht gefälligst schnell!“, keifte Atemu ihnen noch hinterher. Dann erst wandte er sich an seine oberste Wache. „Wer ist der Knabe?“, wollte er herrisch wissen. „Die Geisel aus Askalon....“, kam es zaghaft von dem Gefragten. „Askalon..... Wo ist sein Gemach?“ Schnell war es ausgemacht und der kleine Trupp setzte sich in Bewegung. Zum Erstaunen aller, von Sklaven über Wachen und hohen Würdenträgern, trug Atemu den Jungen selbst. Was war nur los, mit dem gefühlslosen Eisblock? Atemu indes schien die Blicke nicht zu bemerken, er war voll und ganz auf den kleinen Körper in seinen Armen fixiert. Er lief so schnell er nur konnte, der Kleine verlor so viel blut, eine Blutspur zogen sie bereits hinter sich her. Atemu hatte es nicht gewagt, das Messer aus der Brust des Jungen zu ziehen, er fürchtete, er könne dann noch mehr Blut verlieren. Als sie endlich bei den Gemächern des Jungen angelangt waren stürmte Atemu ungestüm hinein, die Anwesenden starrten ihn mit großen Augen an, bevor sie auf die Knie fielen. Atemu kümmerte sich nicht um sie, er eilte weiter ins Schlafzimmer, wo er zu seiner Erleichterung die Heiler, Arzte, Magier und Mathematiker [die Jobs als Arzt, Magier und Mathematiker wurden in Ägypten häufig von ein und der selben Person verkörpert, da man glaubte, zwischen diesen Elementen bestünde ein Zusammenhang] schon versammelt fand. Bei seinem Anblick fielen sie sogleich auf die Knie. „Kniet da nicht so unnütz rum, kümmert euch um den Jungen! Ich mache jeden von euch persönlich dafür verantwortlich, wenn er nicht durchkommt!“, zischte Atemu. Ziemlich überrascht erhoben sich die Angesprochenen wieder und machten sich an die Arbeit. Atemu trat zwei Schritte zurück. Seine Hände und Kleidung war blutverschmiert. Er versuchte einen Blick auf den Jungen zu erhaschen, aber das Gewusel der Ärzte um ihn herum war zu groß, als das er hätte etwas erkennen können. Mit einem mal fragte er sich, was er da grade eigentlich getan hatte. Das war doch sonst nicht seine Art. Aber der Junge hatte etwas an sich gehabt, dem er nicht hatte wiederstehen können. Atemu schüttelte ärgerlich den Kopf. Was sollte man denn von ihm denken?! Er herrschte die Ärzte an, er wolle benachrichtigt werden, sobald etwas über den Gesundheitszustand des Jungen zu vermelden sei. Dann rauschte er aus den Gemächern, eine Menge verwunderter Blicke auf sich ziehend. In seinen eigenen Gemächern angekommen beschloss er als erstes ein Bad zu nehmen, möglichst kalt. Er entledigte sich eigenhändig seiner Kleidung, den Sklaven schlug er weg. Im Bad angekommen lies er sich ohne große Umstände ins Wasser gleiten. Er lehnte sich gegen den Rand und schloss die Augen. Konnte er jetzt vielleicht einmal zur Ruhe kommen und seinen Gedankengänge ordnen? Was war nur mit ihm losgewesen? Er vermochte es nicht zu sagen. Aber sein Herz schlug wie wild. Drei Tage später: Yuugi blinzelte. Er fühlte sich so leer, und seltsam körperlos. Seine Kehle war wie ausgedörrt. Er wollte etwas sagen, aber er schaffte es nicht. Wo war er? Was war geschehen? War er tot? Bitte, bitte lass mich tot sein..... Zwei weitere Tage später: Als Yuugi dieses mal erwachte war ihm schmerzlich bewusst, dass er noch unter den Lebenden weilte. ,Osiris, warum hast du mich nicht geholt? Ich wäre gekommen...’ Vorsichtig schlug er die Augen auf. Seine Sicht klärte sich nur allmählich. Das erste, was er sah, als er den Kopf wandte, waren zwei Rubine. Zwei wunderschöne Rubine, die ihn fesselten und in denen er ertrinken wollte. Als er blinzelte, und etwas genauer hinsah, wurden auch langsam die Umrisse des Menschen, zu denen diese wundervollen Augen gehörten klarer. Er hatte ihn noch nie gesehen, den Mann, der da neben seinem Bett saß. Bis eben hatte er wohl gelesen, er hielt zwei Papyrusrollen in Händen. Doch jetzt legte er die Rollen beiseite. Die Rubine fixierten ihn. Yuugi starrte wie gebannt zurück. Dann bemerkte er die edle Kleidung – was machte ein Adeliger denn hier? Sein Blick wanderte weiter. Nein – unmöglich! Diese Kleidung, dieser Goldschmuck, die silberne Kobra auf seinem Kopf – Nein, er träumte!! Unmöglich! *~*~*~* Er hatte erfahren, dass Yuugi – man hatte ihm gesagt, dass sei der Name des Jungen – drei Tage nach seinem Selbstmordversuch aufgewacht sei. Doch wohl nur für ein paar Minuten, dann sei er wieder eingeschlafen. Seitdem hatte Atemu es sich zur Gewohnheit gemacht, täglich so vie Zeit wie nur irgend möglich bei ihm zu verbringen. Er erledigte seine gesamte Arbeit hier, er wachte in seiner ohnehin knapp bemessenen Freizeit an Yuugis’ Bett. Und nun wachte er also auf. Seine Lider hatten begonnen, zu zucken, da hatte Atemu die Papyrusrollen sinken lassen. Und tatsächlich – er schlug die Augen auf. Atemu stockte regelrecht der Atem. Er blickte in zwei wunderschöne, von langen Wimpern verhangene Amethysten. Diese blickten etwas orientierungslos durch das Zimmer, ehe sie auf ihm haften blieben. Sekundenlang starrten sich die zwei nur in die Augen, dann wanderten die beiden Amethysten auch über seinen restlichen Körper – und wurden groß und größer. Wie es aussah, war er erkannt worden. Sein Gegenüber blinzelte. Und noch mal. Nein, er war immer noch da, was dachte Yuugi denn, dass er sich in Luft auflösen würde? Süß war er ja schon, irgendwie – Halt! Stopp! Was waren das denn für Gedanken? Das war seiner ganz und gar unwürdig! Die Maske des eiskalten Prinzen legte sich wie von selbst auf seine Züge. Täuschte er sich, oder hatte der Junge enttäuscht geschaut? „Du solltest dich gut ausruhen, es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch lebst!“, sagte er unbeholfen. Der Junge nickte vorsichtig. Sekunden später war er doch tatsächlich eingeschlafen. Atemu jedoch stand auf, er rauschte hinaus in die Gärten, zum heiligen See. Kurz blickte er sein Spiegelbild an, vom Wasser verzerrt. Dann tauchte er kurz entschlossen den Kopf unter Wasser und blieb so lange unten, bis er keine Luft mehr bekam. Dann erst kam er wieder hoch und schüttelte den Kopf wie ein Hund, wobei er Wassertropfen in alle Richtungen verteilte. Ein dezentes Räuspern machte ihn darauf aufmerksam, dass er nicht mehr alleine war. Er fuhr herum . „Mein Prinz, verzeiht die Störung“, bat der kniende Herold,„aber der Göttliche Eine verlangt nach euch!“ Yuugis’ Gemächer: Er hatte doch geträumt, oder? Das war doch zu abstrus, um wahr zu sein, nicht wahr? Der Kronprinz von Ägypten hatte an seinem Bett gewacht?! Das ganze war nun schon mehrere Stunden her, Yuugi war mittlerweile wieder erwacht, doch er konnte es immer noch nicht glauben. Wie kam er denn zu dieser – recht zweifelhaften – Ehre? Er konnte es sich nicht erklären. Also döste er weiter. Drei Tage später, Yuugis’ Gemächer: Die Gesellschaft, die sich um Yuugis’ Krankenbett versammelt hatte war höchst durchlaucht. Yuugi kam sich ziemlich klein vor, wie er hier, mit nicht als einem knappen Lendenschurz bekleidet, im Bett saß, die Decke soweit wie möglich um sich gezogen. Da waren eine Menge wichtig aussehender Leute. Millenniumsgegenstände, wohin das Auge blickte. Und da, links von Atemu – Kronprinz Atemu – da war er, der Mann, den er bisher nur einmal gesehen hatte, aber mehr hasste, als jeden anderen auf der Welt. Das Millenniumspuzzle hing um seinen Hals, er war älter geworden, seine Gesichtszüge noch kälter: Akunumkanon – Cheper – Re, Pharao von Ägypten, Herrscher von Ober- und Unterägypten, höchster Priester, oberster Heerführer, Gottessohn, Stellvertreter der Götter auf Erden, mächtiger Stier der Maat, Reinkarnation des Horus – und sein Kerkermeister und Richter. Yuugi war ganz schön mulmig zumute. So viele wichtige Leute – und nur wegen ihm. Das es dabei darum ging, dass er sich hatte umbringen wollen machte das ganze auch nicht besser. Er wäre jetzt gerne in ein Mauseloch verschwunden, aber Atemus’ Rubine fesselten ihn zu sehr. Er musste sich eingestehen, dass er schon ziemlich erschrocken darüber war, dass er begonnen hatte, einen der Menschen, von dem er dachte, er würde sie so sehr hassen, nun beim Vornamen zu nennen. Aber dieser Name.... nun er hatte etwas, Yuugi wusste nicht, wie er es anders hätte sagen sollen. Einer der Männer räusperte sich dezent, nachdem der Pharao ihm dies signalisiert hatte. Sofort wurde es im Raum noch stiller, es war regelrecht bedrückend. Der Mann hob an zu sprechen:„Kronprinz von Askalon, ihr seit nun schon seit elf Jahren hier bei Hofe. Ihr hattet stets, was ihr braucht. Und nun tut ihr so etwas. Wir sind gelinde überrascht. Mangelte es euch an etwas? Wisst ihr, wenn ihr so etwas tut, könnte man denken, euer Land läge euch nicht mehr am Herzen. Wollt ihr uns das damit sagen?“ Yuugi fuhr auf: „Nein!“, rief er, bevor er realisierte, wie unhöflich das war. Also verfiel er wieder in Schweigen. Der Mann nutzte sein Schweigen um fortzufahren:„Ihr müsst bedenken, dass ihr hier seid, um für die Sicherheit dieses eueres Landes zu garantieren. Ihr wisst, was euer Verschwinden bedeuten würde.“ Yuugi nickte. Ja, natürlich wusste er das. Und er wusste immer noch nicht, ob es gut gewesen war, es zu versuchen. Aber er wusste, dass er nicht mehr weiter gewusst hatte. Er schreckte auf, als eine neue Stimme ansetzte zu sprechen, er hatte sie lange nicht mehr gehört. Akunumkanon – Cheper – Re richtete seine göttlichen Worte an ihn. „Wenn du uns verlassen willst, dann tu das. Nur bedenke die Konsequenzen für dein Land!“ Yuugi schluckte. Erpressung. Nichts anderes war das. Und so was wollte Pharao sein? Yuugi sagte nichts, starrte nur auf seine unter der Decke verborgenen Knie. Ein Hüsteln machte ihn darauf aufmerksam, dass eine Antwort von ihm erwartet wurde. „Ich kann mein Land nicht im Stich lassen....“, murmelte er. „Das ist deine Antwort?“ Yuugi mochte die Stimme des Pharao nicht, wenn sie so klang. „Das heißt, du bleibst also. Und somit bin ich nach wie vor dein Herr und kann über dich entscheiden. Immerhin war es ein Frevel, was du getan hast.“ Die kalten Augen des Pharao musterten ihn. Bestürzung machte sich auf seinem Gesicht breit. Bestrafung?? „Ich halte es für angemessen, dir zu zeigen, was du aufs Spiel gesetzt hast. Ich werde Askalon-“ abrupt brach der Pharao ab. Seine Augen weiteten sich. Alle Anwesenden starrten den Pharao an. Als dieser mit einemmal zusammenbrach. Ein einziger Tumult brach los. Yuugi hielt sich zurück, er wusste nicht, was er tun sollte und auch nicht, was vor sich ging. Als er aufsah, bemerkte er, dass er nicht der Einzige war, der sich aus dem Tumult heraushielt. Etwas abseits und mit kaltem Gesicht stand auch Atemu. Kurz kreuzten sich ihre Blicke. Dann wandten sie sich genauso schnell wieder von einander ab. Yuugi spürte, wie eine leichte Röte seine Wangen überzog. Was war das denn? Der Tumult stob auseinander. Einige verließen den Raum, andere hockten bei dem am Boden liegenden Pharao. Und wieder andere näherten sich vorsichtig Atemu. „Mein Gebieter, es betrübt uns zutiefst. Der Göttliche Eine ist von uns gegangen!“ Atemu lächelte. Der Pharao hatte ihn, Yuugi, richten wollen, nun war er gerichtet worden, die Götter waren seine Henker. Und Atemu lächelte, seine Augen so kalt. To be continued Nachwort: Eh...? Hab ich grad nicht schon wieder wen gekillt? Das darf doch nicht wahr sein! Okay, ich kann euch beruhigen, das war der letzte Tote fürs erste. ^^ Vielen Dank fürs Lesen!! *knuddel* Yours Eure Miss Hellfire Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)