Sailor Trek DS9: Ein Sailor Paradoxum von ZMistress (Teil 3 der Sailor Trek Saga) ================================================================================ Kapitel 3: Tag der Katastrophe ------------------------------ {i]„Vielleicht ist heute ein guter Tag zum Sterben...“ -Lt. Commander Worf „Ich sage Ihnen, Worf, Krieg macht mehr Spaß wenn man gewinnt!“ -General Martok Aus dem Augenwinkel sah Sisko wie Kira energisch auf die Brücke schritt. „Stürmischer Ausflug, Major?“ „Das könnte man sagen“, antwortete sie. „Worf hat unsere Gäste zur Krankenstation gebracht, aber auf der Erde ist ein großes Problem, um das wir uns kümmern müssen. Da unten ist die Hölle losgebrochen. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Ich weiß, Major“, erwiderte der Captain leise und deutete auf den Sichtschirm. Verwirrt wandte sich Kira zum vorderen Teil der Brücke und schnappte nach Luft als sie das Bild sah, das dort angezeigt wurde. „Mögen uns die Propheten beistehen...“ „Wir sollten nicht hier sein“, sagte Mars gerade als Worf sie zur Krankenstation führte. Sie hielt einen Moment inne, um Odo, der ihnen folgte, einen wütenden Blick zu zuwerfen. „Wir sollten zurück auf der Erde sein und versuchen, Beryl aufzuhalten.“ „Deine Einstellung ist lobenswert, aber ein solcher Versuch wäre dumm“, erwiderte Worf. „Ihr zwei habt nicht die Macht euch allein gegen Beryl zu stellen, von Metallia gar nicht zu reden. Jeder eurer Versuche das zu tun wäre eine sinnlose, wenn auch ehrenhafte, Geste.“ Mars sah für einen Moment so aus, als wolle sie widersprechen, dann gab sie nach. Sie hasste es, das zuzugeben, aber Worf hatte recht... Sie und Merkur hatten nicht die Macht Beryl zu besiegen, zumindest nicht ohne den Silberkristall. Und nun da Metallia erweckt worden war, gab es nur sehr wenig Hoffnung, dass sie an die Regenbogenkristalle kommen und sie dazu benutzen konnten, ihn wieder zu erschaffen. Sie betraten die Krankenstation und sie seufzte. Die Lage hatte nicht mehr so trostlos ausgesehen seit... Die rabenhaarige Kriegerin blieb wie angewurzelt stehen, kaum dass sie hereingekommen war. In der kleinen Krankenstation der Defiant waren zwei Betten und ein Mann, anscheinend der Doktor, arbeitete an einem. Auf dem anderen lag eine regungslose Gestalt, die mit einem Laken bedeckt war. „Nein...“ hauchte sie und starrte schockiert darauf. Nach einem Moment ging Merkur an ihr vorbei und hob das Lagen zögernd an. Darunter lag Sailor Venus. „Sie ist vor ein paar Minuten gestorben“, kam eine Stimme von hinter ihnen. Sie wandten sich zu Bashir um. Mit Bedauern in der Stimme fuhr er fort: „Es tut mir leid, aber ich konnte nichts mehr für sie tun... eigentlich für keinen von ihnen. Der Schaden durch... was immer das verursacht hat, war einfach zu groß und reichte bis auf zellulare Ebene.“ „Artemis?“ fragte Luna von ihrem Sitzplatz auf Merkurs Schulter. „Wenn damit die weiße Katze gemeint ist, dann fürchte ich, dass er bereits tot war, als er hierher gebracht wurde.“ „Und... Sailor Jupiter?“ fragte Merkur leise. Bashir öffnete den Mund um zu antworten, aber jemand anderes meldete sich zu Wort, bevor er das tat und sagte mit schwacher Stimme: „Ich bin noch hier... für eine kleine Weile jedenfalls.“ Die anderen beiden sahen Bashir an, in der Hoffnung, dass er etwas positiveres zu sagen hätte, aber er nickte nur in stummer Zustimmung. Merkur zog automatisch ihren Computer hervor und scannte Jupiter, aber sie sah schnell, dass der Doktor recht hatte. Die hochgewachsene Kriegerin hatte nicht mehr lange zu leben. „Nein!“ protestierte Mars und ging an Jupiters Seite. „Das kann nicht wahr sein! Sie wird wieder gesund...“ „Rei.“ Ihr Name ließ sie innehalten. Sie blinzelte und sah auf die hochgewachsene Kriegerin herunter, die sie mit festem Blick anstarrte. „Belüg dich nicht selbst. Doktor Bashir hat mir schon gesagt, wie schlecht es um mich steht.“ Sie warf dem Doktor einen Blick zu. „Wirklich schade, dass ich nicht bleiben kann. Er sieht genauso aus wie mein Ex-Freund.“ Ihre Feststellung erwischte Bashir offensichtlich unerwartet und er blinzelte überrascht. „Oh, Makoto...“ flüsterte Mars. Ein Teil von ihr spürte wie Merkur neben sie trat und wie Luna auf das Biobett neben Jupiter sprang. „Hey, ihr könnt euch über mich keine Sorgen machen“, sagte Jupiter. Sie verzog das Gesicht und Bashir wollte ihr eine Dosis mit dem Hypospray verabreichen, doch sie winkte ab. „Ihr müsst euch um Beryl kümmern. Ich wünschte ich könnte euch helfen, aber wenigstens haben ich und Venus Kunzite für euch erledigt.“ „Wir werden es natürlich versuchen“, sagte Merkur. „Aber ich weiß nicht, ob wir die Macht haben werden, das zu schaffen...“ „Ihr müsst“, bestand Jupiter. Eine weitere Schmerzwelle durchzog sie und sie packte fest Mars' Arm. „Versprecht mir das“, sagte sie und sah eindringlich erst Luna, dann Merkur und schließlich Mars an. „Versprecht mir, dass egal was nötig ist, egal was ihr tun müsst, ihr Beryl aufhalten werdet. Sonst wäre alles umsonst. Und nach allem, was wir durchgemacht haben, muss es doch eine Bedeutung haben...“ „Wir werden es tun“, sagte Luna. Die anderen beiden nickten nur. Sie wussten nicht ob sie es schaffen würden zu sprechen ohne in Tränen auszubrechen. „Gut“, sagte Jupiter. Dann bemerkte sie Worf, der hinter ihnen stand. Verwirrung zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Seltsam... irgendwie fühle ich mich, als würde ich Sie kennen. Aber das kann nicht sein. Ich habe noch nie jemanden wie Sie gesehen...“ Ihre Stimme verlor sich als das Leben aus ihrem Körper floss. Das einzige Geräusch im Raum war das schrille Aufheulen von den Biomonitoren, das Bashir mit einer Berührung der Kontrollen zum Schweigen brachte. Er wollte gerade dem Trio sein Beileid aussprechen als ihn ein leises Grollen verstummen ließ. Kaum dass er ausgemacht hatte, dass es von Worf kam, warf der Klingone den Kopf zurück und ließ einen ohrenbetäubenden heulenden Schrei ertönen. Muniz sah von dem Torpedo, an dem er und O'Brien arbeiteten auf. „Was war das?“ „Meinen Sie dieses Heulen?“ fragte der Chief, der seine Aufmerksamkeit immer noch dem Torpedo widmete. Als Muniz nickte fügte er hinzu: „Das war Commander Worf, der das klingonische Todesheulen ausgestoßen hat.“ „Klingonisches Todesheulen?“ „Richtig.“ O'Brien sah Muniz an, sein Gesicht völlig ernst. „Es ist eine Tradition, die einige Klingonen beim Tod eines ihrer Genossen durchführen. Es ist eine Warnung an die Toten: Nehmt euch in Acht, ein Krieger kommt zu euch.“ Alle in der Krankenstation starrten Worf an. Das Heulen hatte sie offensichtlich erschüttert. Selbst Odo schien trotz seiner einzigartigen Physiologie verstört. „Warum haben Sie das gemacht?“ fragte Merkur. Das war eine Frage, die Bashir und Odo auch gern beantwortet bekommen hätten, aber beide konnten sehen, dass Worf nur widerwillig antwortete. „Es ist eine lange Geschichte“, war alles was der Klingone bereit war zu sagen. In Wahrheit war sich Worf nicht ganz sicher wie er es im Moment erklären sollte, nun da diese Mission mit solchen Veränderungen in der Zeitlinie aufwartete. Während des Aufenthalts der Kriegerinnen auf der Enterprise, hatte er großen Respekt für Makoto Kino, alias Sailor Jupiter entwickelt... genug Respekt, dass er sie mit ihrer Zustimmung in das Haus von Mogh adoptiert hatte. Verstandesmäßig wusste er, dass die Makoto vor ihm diese Zeitlinie nie erlebt hatte, aber in seinem Herzen fühlte er, dass er ihr dennoch verpflichtet war... auch wenn das Haus von Mogh vor fast achtzehn Monaten von Kanzler Gowron aufgelöst und entehrt worden war. „Das ist alles?“ rief Mars ungläubig aus. „Das ist alles, was Sie zu sagen haben, nachdem Sie uns fast die Trommelfelle zerrissen haben? ,Es ist eine lange Geschichte'?“ Das Kom-System retterte Worf davor, entscheiden zu müssen, was er dazu sagen sollte. „Sisko an Worf. Melden Sie sich auf der Brücke.“ „Ich bin auf dem Weg, Captain.“ Worf ging auf den Ausgang zu als Mars seinen Arm packte. „Einen Moment. Wir kommen mit Ihnen.“ „Ihr solltet zuerst eure Verletzungen behandeln lassen“, wandte Bashir ein. „Alle beide.“ Worf starrte Mars eindringlich an und sah die Entschlossenheit in ihren Augen. Obwohl kein Wort zwischen den beiden gesprochen wurde, erzählten sie sich eine Menge. In diesem kurzen Moment verstand Worf sofort ihre Gründe. Sie musste ihn begleiten, so dass sie das Versprechen, das sie der sterbenden Jupiter gegeben hatte, erfüllen konnte. Und Mars verstand ihrerseits, dass Worf alles tun würde was er konnte, damit sie gegenüber Makoto Wort halten konnten. Ohne sich von der rabenhaarigen Kriegerin abzuwenden, fragte Worf: „Sind ihre Verletzungen lebensbedrohlich?“ „Also... nein“, gab Bashir zu. „Aber sie sollten so bald wie möglich behandelt werden. Besonders die Schulter.“ „Dann werden sie behandelt werden... aber nachdem wir mit dem Captain gesprochen haben.“ Worf nickte den beiden Kriegerinnen und der Katze zu und sie folgten ihm aus der Krankenstation. Bashir seufzte und begann die Körper in Stase zu legen. Das beanspruchte nicht sehr viel Aufmerksamkeit, deshalb brütete ein großer Teil von ihm gleichzeitig über den Verlust der zwei jungen Leben und auch der Katze. ,Vielleicht', überlegte er, ,wenn ich die Ressourcen der Krankenstation von DS9 gehabt hätte oder wenn dies nur eine richtige Krankenstation wäre, statt dieser Miniaturausgabe, hätte ich sie retten können. Vielleicht sogar Artemis...' Erschrocken bemerkte er, dass Odo mit ihm zurückgeblieben war und ihn stumm beobachtet hatte. „Es tut mir Leid, Odo. Kann ich etwas für Sie tun?“ fragte Bashir. „Ich bin mir nicht sicher“, gab der Constable widerwillig zu. „Ich fühle mich... seltsam seit dem Kampf gegen Kunzite.“ „Na, mal sehen, was ich für Sie tun kann“, meinte Bashir mit falscher Herzlichkeit. Er öffnete einen medizinische Tricorder und begann den Wechselbalg damit zu scannen. „Hmm... da sind ein paar kleine Unbeständigkeiten in ihrer morphogenen Matrix.“ „Unbeständigkeiten?“ fragte Odo besorgt. Bashir lächelte. „Kein Grund zur Sorge, Constable. Es ist nichts, was sich nicht durch ein paar Stunden Ruhe während ihrer Regeneration beheben ließe.“ Odo nickte erleichtert. „Danke, Doktor. Ich glaube, ich werde in mein Quartier gehen und das tun.“ „Keine Ursache“, sagte Bashir. Sein Gesicht wurde ernster, als er wieder zu den Leichen in der Stasekammer sah. „Es freut mich, dass ich wenigstens überhaupt jemandem heute helfen konnte.“ Odo betrachtete ihn eindringlich für einen Moment. „Es ist nicht ihre Schuld, Doktor.“ Bashir lächelte reuevoll. „Oh, das ist mir schon klar, Odo... wenigstens verstandesmäßig. Aber ich komme nicht gegen das Gefühl an, dass ich mehr für sie hätte tun können, wenn ich nur die Ressourcen wie auf der Station gehabt hätte oder das hier eine richtige Krankenstation wäre.“ „Vielleicht“, sagte Odo zurückhaltend. „Aber mir fällt kein Grund ein, darüber nachzugrübeln, was hätte sein können.“ „Dann sollte ich vielleicht über andere Dinge spekulieren“, antwortete Bashir. „Ich habe bemerkt, dass Mars und zu einem geringeren Grad auch Merkur, Sie ziemlich böse angesehen haben. Also, woran liegt das nun?“ Odo schnaubte. „Darüber muss man kaum spekulieren, Doktor. Merkur hat mich informiert, dass sie bereits einen anderen Wechselbalg getroffen haben und dass dieser für den Tod einer Freundin verantwortlich war.“ „Das würde sie wohl beide ein bisschen feindselig gegenüber Wechselbalgen im allgemeinen machen. Und es hätte Einfluss auf ihr Verhalten gegenüber Ihnen.“ Odo nickte. „In der Tat. Besonders wenn diese Freundin Sailor Moon ist.“ „Mehr Spekulationen, Odo?“ „Schlussfolgerungen, Doktor, nicht Spekulationen. Erstens, Sailor Moon fehlt bei einem Kampf, bei dem sie eine entscheidende Rolle hat. Zweitens, Worf zufolge sind die Sailorkriegerinnen alle enge Freundinnen. Wenn man jetzt Merkurs Enthüllung dazurechnet, führt das zu dieser Schlussfolgerung.“ Der Doktor runzelte die Stirn. „Das scheint zu passen.“ „Es freut mich, dass Sie mir zustimmen“, erwiderte Odo etwas sarkastisch. „Vielleicht sollten Sie mich bei medizinischen Angelegenheiten auch zu Rate ziehen.“ Bashir lächelte. „Keine Sorge, Odo. Ich werde es nicht zu einer Gewohnheit werden lassen.“ „Das hoffe ich doch.“ „Wenn der Verbleib aller Sailorkriegerinnen nun geklärt ist, frage ich mich was aus diesem Tuxedo Mask geworden ist, von dem Worf gesprochen hat.“ „Er war dort“, bestätigte Odo. In aller Kürze gab der Constable die Geschehnisse auf dem Schlachtfeld in der Arktis wieder. Bashir war ziemlich beeindruckt von dem was er hörte. „Schade dass Sie ihn nicht fangen konnten. Ich hätte vielleicht etwas für Mamoru tun und seinen Gedächtnisverlust rückgängig machen können.“ Odo schnaubte. „Meinen Sie nicht Prinz Endymion?“ „Wie immer er sich nennt.“ „Nein, Doktor. Beryl war nicht bereit ihre... ,Beute' so einfach gehen zu lassen. Außerdem können wir nicht wissen ob die Einstellung auf Betäubung überhaupt Auswirkung auf ihn gehabt hätte. Und ich bin Mars nicht böse, dass sie Worf am Schießen gehindert hat. Sie wusste nicht, dass der Phaser auf Betäuben gestellt war... und sie ist eindeutig in diesen Mamoru verliebt.“ „Verliebt?“ fragte ein verwirrter Bashir. „Woher wissen Sie das?“ „Ich bin ein Detektiv, Doktor. Und ich habe Sie Humanoide über die Jahre genau beobachtet. Die Zeichen sind offensichtlich, wenn man weiß, worauf man achten muss. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen.“ Der Constable nickte Bashir zu und brach zu seinem Quartier auf. Wenigstens würde er es auf dieser Reise nicht mit Quark teilen müssen. Auf der Brücke ging es zu wie in dem sprichwörtlichen Bienenstock, als Worf und die Kriegerinnen hereinkamen. Der Klingone bemerkte, dass mehrere Stationen von Reservepersonal bemannt waren und dass, vom Captain abgesehen, Kira der einzige leitende Offizier auf der Brücke war. Der Major arbeitete heftig an der Taktik-Station und dirigierte die Handlungen derer, die sie umgaben. Im Gegensatz dazu stand Sisko völlig reglos neben seinem Kommandosessel und starrte eindringlich auf den Sichtschirm. Gerade bellte er: „Chief, wo zur Hölle bleiben diese Torpedos?“ Eine unsichtbare Stimme antwortete ihm. „Fast fertig, Captain. Wir modifizieren gerade die letzten beiden.“ „Gut.“ Er wandte sich zu Worf um. „Übernehmen Sie die Waffenkontrolle und überprüfen Sie das Feuerprogramm, Mr. Worf. Kira wird Sie über den Plan informieren.“ Der Klingone nickte und ging zu der Station. Kira stand auf und begann den Plan zu umreißen, den Dax und O'Brien erarbeitet hatten. Neugierig folgte Merkur ihnen um zuzuhören. Luna sprang auf die Konsole des Kommandosessels. „Nicht dass wir undankbar wären, aber was SIND Sie für Leute? Und was versuchen Sie zu tun?“ Sisko betrachtete die Katze einen kurzen Moment. Obwohl er über ihre Existenz informiert worden war, verblüffte es ihn eine sprechende Katze von Angesicht zu Angesicht zu treffen. „Es tut mir Leid... Luna, nicht wahr?“ Als die Katze nickte fuhr er fort: „Wir haben im Moment keine Zeit für langwierige Vorstellungen, aber ich bin Captain Benjamin Sisko und kommandiere das Föderationsraumschiff Defiant. Zur Zeit versuchen wir die Verbindung zwischen Erde und dem Königreich des Dunklen zu versiegeln.“ Sein Blick kehrte zum Sichtschirm zurück. „Bevor es zu spät ist.“ Mars und Luna taten es ihm gleich und schnappten nach Luft. Ein riesiger Teil der nördlichen Hemisphäre wurde von einer zuckenden dunklen Masse bedeckt, die sichtbar wuchs. Bereits ein ganzes Drittel des Planeten waren davon eingehüllt. „Was ist das?“ fragte Mars mit leiser Stimme. „Unsere Sensoren identifizieren es als negatives Kraftfeld, aber es ähnelt nichts, auf das wir bis jetzt getroffen sind“, erwiderte Sisko. „Alles was wir mit Sicherheit sagen können, ist dass wir von innerhalb des Feldes Anzeichen großer Zerstörung empfangen. Ganze Städte werden zerstört. Selbst außerhalb des Feldes, scheint es als würde die Natur durchdrehen: Erdbeben, ausbrechende Vulkane, Tornados... so ziemlich alle Arten von Naturkatastrophen passieren gerade.“ „Das ist Metallias Werk“, sagte Luna. „Sie erschafft die Oberfläche der Erde neu im Bild des Königreichs des Dunklen.“ Die schwarze Katze schüttelte traurig den Kopf. „Wir haben versagt.“ Sisko schüttelte den Kopf. „Bis jetzt noch nicht“, beharrte er fest. „Vielleicht sind am Ende des Neunten Laufs schon zwei Schläge im Aus, aber dank Dax und Chief O'Brien haben wir noch die Chance auf einen Schlag.“ Mars hoffte, dass er Recht hatte, aber innerlich konnte sie fast die Schreie der Leute hören, die in der dunklen Masse dort unten gefangen waren. „Haben... haben Sie eine Ahnung, wie hoch die Verluste da unten sind?“ Der Captain zog eine Grimasse. „Hoch“, gab er zu. „Unsere Sensoranzeigen in dem Feld sind begrenzt, aber es scheinen wenigstens einige Tausend zu sein. Wenn man bedenkt, dass mehrere große Städte darinnen liegen, können es auch gut Millionen sein. Aber damit können wir uns im Moment nicht befassen.“ „Was?!“ zischte Mars. Sie war sich bewusst, dass mehrere aus der Crew sich umgedreht hatten und sie anstarrten, besonders Worf und Kira, aber sie sprach trotzdem weiter. „Wie können Sie so kaltblütig sein...“ „Weil ich mir mehr Sorgen um die Millionen machen muss, die noch am Leben sind“, fiel ihr Sisko heftig ins Wort. „Wir werden später um die Toten trauern... nachdem diese Krise überstanden ist.“ Die beiden funkelten sich an und der eiserne Wille beider weigerte sich auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Schließlich fügte Sisko mit sanfterem Tonfall hinzu: „Das schließt diejenigen ein, die hier auf der Defiant gestorben sind. Ihr alle habt mein Beileid für den Tod eurer Freunde und ich glaube ich kann mit Sicherheit für meine Crew sprechen, wenn ich sage, dass sie das gleiche fühlen. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, jemanden plötzlich zu verlieren, der einem nahe steht.“ Mars spürte die Aufrichtigkeit hinter Siskos Worten und ihr Gesichtsausdruck wurde weicher, aber bevor sie antworten konnte, öffnete sich mit einem Zischen die Steuerbordtür um Dax, gefolgt von O'Brien hereinzulassen. Die Trill sah müde aus, als sie zum Steuer ging. „Wir sind bereit, Sir“, sagte sie. „Alle Torpedos wurden modifiziert und in die Abschussrohren geladen.“ „Ich hoffe Ihre Berechnungen stimmen, alter Mann...“ begann Sisko leise und nahm Platz. „Denn wenn sie es nicht sind...“ „Wenn sie es nicht sind, glaube ich nicht, dass viel von einer Erde übrig bleiben würde, die man retten könnte“, beendete Dax den Satz in dem gleichen Tonfall. Luna warf Dax einen seltsamen Blick zu, dann sah sie Sisko an. „Alter Mann? Mit Ihren Augen stimmt wohl etwas nicht.“ Sisko hob eine Augenbraue während Dax breit lächelte. „Es ist eine lange Geschichte, Luna“, sagte sie. „Ich werde dir gerne alles darüber erzählen, wenn wir hiermit fertig sind.“ In der Zwischenzeit ging Mars hinüber zu Merkur, die hinter Worf an der taktischen Station stand. Sie konnte sehen, dass sowohl er als auch Kira fieberhaft letzte Details des Feuerprogramm einstellten. Mit leiser Stimme fragte sie die andere Kriegerin: „Was versuchen sie zu tun? Und kann das überhaupt funktionen?“ Die blauhaarige Kriegerin tippte einen Moment lang etwas in ihren Computer ein bevor sie antwortete. „Sie haben mehrere ihrer Waffen modifiziert um ein Subrauminversionsfeld zu erschaffen.“ Auf Reis zweifelnden Blick hin, lächelte sie. „Keine Sorge, ich bin auch nicht sicher, dass ich es verstehe. Und ob es funktioniert... Naja, es ist möglich. Die Subraumvorgänge, die sie benutzen sind recht fortschrittlich im Vergleich zu allem was wir auf der Erde haben, aber die Theorie klingt vernünftig. Angenommen alles funktioniert wie geplant, werden die Explosionen ein Inversionsfeld errichten, das eine Kettenreaktion bei dem Dimensionsportal zwischen Erde und Königreich des Dunklen verursacht und dadurch die Verbindung löst. Zumindest sollte es uns etwas Zeit verschaffen.“ Mars sah zweifelnd zum Sichtschirm zurück. Es schien weit her geholt zu sein, aber was sollten sie sonst versuchen? Worf wandte sich an Sisko. „Das Feuerprogramm ist geladen und bereit, Sir.“ „Sehr gut. Deaktivieren Sie die Tarnung und feuern Sie sobald sie bereit sind, Mr. Worf“, befahl Sisko. „Aye, Sir.“ Worf berührte eine Kontrolle auf seinem Monitor und aktivierte das Feuerprogramm. Im Raum wurde die Defiant wieder sichtbar und begann sofort eine schwindelerregende Salve Photonen- und Quantentorpedos abzufeuern. Diejenigen, die sich auf der Brücke befanden, sahen nervös zu, wie die orangen und weißen Waffen auf die Erde zurasten und in der dunklen Masse über dem Nordpol verschwanden. Dax beobachtete die Sensoranzeigen um jede Reaktion erkennen zu können. „Detonation aller Torpedos bestätigt. Die Inversion des Subraumfeldes findet statt.“ „Es funktioniert...“, hauchte Merkur. Die Kriegerinnen und die Crew hielt den Atem an als das Wachstum des dunklen Feldes langsamer wurde und schließlich zu stoppen schien. Ein Alarmsignal ertönte von Dax' Konsole. Eilig überprüfte sie die Sensoranzeigen. „Einen Moment. Etwas stört die Kettenreaktion“, verkündete sie. „Metallia“, bemerkte Luna traurig. Dax sah verstört von den Sensoranzeigen auf. „Das Subrauminversionsfeld wurde völlig aufgehoben. Das Portal kollabiert nicht... es reißt weiter auf.“ Auf dem Sichtschirm begann sich die schwarze Masse mit viel größerer Geschwindigkeit auszudehnen und bedeckte den Planeten innerhalb von Sekunden. Die versammelte Gruppe starrte in betäubtem Schweigen auf das Bild, bis die Stille von einem Alarm an der Taktikstation unterbrochen wurde. „Captain, man feuert auf uns!“ rief Worf. Mehrere große Energieblitze tauchten aus der Dunkelheit über dem Norpol auf und rasten genau auf die Defiant zu. „Ausweichmanöver!“ befahl Sisko. „Schilde auf Maximum!“ Während Dax einigen der Schüsse ausweichen konnte, trafen ein gutes Teil das kleine Raumschiff und ließen es davontaumeln. Im Innern explodierten mehrere Konsolen wegen der Energieschübe und die Crew hielt sich verzweifelt fest als das Deck unter ihnen hochruckte. Merkur und Mars klammerten sich an die Rückseite von Worfs Sessel, während Luna ihre Krallen in die Armlehne von Siskos Sessel grub. „Schilde haben versagt!“ berichtete Worf. „Warpantrieb ist auch weg“, rief O'Brien über den Lärm. „Und die ganze Waffenphalanx ist offline!“ Sisko begann Befehle zu brüllen. „Dax, bringen Sie uns wieder unter Kontrolle! Aktivieren Sie die Tarnvorrichtung.“ Dax arbeitete daran, dass Schiff ruhig zu halten und es in eine andere Umlaufbahn zu bewegen. Im Raum hörte die Defiant auf sich um ihre Achse zu drehen und verschwand aus der Sicht als gerade ein weiterer Energieblitz hinaufzuckte und dort vorbeifuhr, wo sich eben noch das Schiff befunden hatte. Kira meldete sich zu Wort. „Diese Schüsse kommen uns unheimlich nah. Ich glaube, sie können uns irgendwie aufspüren!“ „Während wir getarnt sind?“ fragte O'Brien ungläubig. „Sie hatten mehrere Jem'Hadar unter ihrer Kontrolle, also hatten sie wahrscheinlich auch Zugang zu der Technologie des Dominion. Ihre Methode die Tarnung zu durchdringen eingeschlossen“, überlegte Dax. „Was auch immer es ist, wir werden nicht hierbleiben um das herauszufinden“, sagte Sisko. „Bewegen Sie uns aus dem System heraus, Dax. So schnell wie möglich.“ Der Trill Offizier nickte und nahm am Steuer die notwendigen Einstellungen vor. Das Bild der Erde auf dem Sichtschirm wurde kleiner als die Defiant sich mit Impulsgeschwindigkeit wegbewegte und das Feuer vom Boden aus wurde immer sporadischer als sie die Umlaufbahn des Mondes hinter sich ließ. Mars betrachtete das schrumpfende Bild der eingehüllten Erde auf dem Sichtschirm, dann warf sie einen Blick auf den Monitor, der die Bedingungen innerhalb der Schwärze anzeigte. Sie konnte nicht alles verstehen, aber das Ausmaß der völligen Verwüstung, die dort unten hereinbrach, war völlig klar. Das Königreich des Dunklen hatte gesiegt. All ihre Anstrengungen waren umsonst gewesen. Alle in der Brückencrew der Defiant sahen unsicher aus, als wüssten sie nicht so recht, was sie jetzt tun sollten. Schließlich richtete Mars den Blick auf Sisko, der einen ähnlichen Gesichtsausdruck hatte. „Nun?!?“ fragte sie, „Was jetzt?“ Sisko starrte weiter auf die umhüllte Erde. „Dritter Schlagmann ist raus“, sagte er leise. Mars konnte es nicht glauben. Die Entschlossenheit, die sie gespürt hatte, als sie die Krankenstation verlassen hatten, verließ sie wie Luft aus einem geplatzten Ballon. „Es war alles umsonst. Alles, was wir durchgemacht haben... alle, die wir verloren haben... Usagi“ Worf warf ihr bei diesen Worten einen aufmerksamen Blick zu, schwieg aber. „Makoto... Minako... Artemis... alles UMSONST!“ Sie brach in einen leeren Stuhl zusammen, zu emotional erschöpft um auch nur zu weinen. Merkur ging zu ihr hinüber und versuchte ihre Freundin zu trösten, aber Rei schien sie kaum wahrzunehmen. Sisko wandte sich an Kira. „Major, unser Gast hat noch immer Verletzungen, die Aufmerksamkeit benötigen. Bitte begleiten Sie sie auf die Krankenstation, dann weisen Sie ihnen Quartiere zu“, sagte er mit leiser Stimme. „Ja Sir“, erwiderte der Major. Sanft bat sie die Kriegerinnen mit ihr zu kommen und Mars tat es beinahe mechanisch. Nachdem sie gegangen waren, wandte sich Sisko zum Steuer. „Dax, sehen Sie sich die Situation noch einmal an. Finden Sie eine andere Methode die dimensionale Verbindung zu lösen. Und sorgen Sie dafür, dass es dieses Mal funktioniert.“ „Benjamin, ich glaube nicht...“ auf den ernsten Ausdruck in Siskos Gesicht hin, der kein Argument zuließ, brach sie ab und sagte statt dessen leise: „Ja, Sir.“ Sie ging zu einer der Wissenschaftsstationen hinüber und begann zu arbeiten. Eine ungemütliche Stille senkte sich über die Brücke, die nur von einem lauten Knall und dem Zerbrechen von Glas gestört wurde, als Sisko frustriert die Faust auf seine Konsole niedersausen ließ. „Da“, sagte Bashir und legte den Geweberegenerator beiseite. Er nahm einen medizinischen Tricorder und führte ihn über Mars Schulter. „So gut wie neu.“ Mars bewegte ihren Arm prüfend. Da war überhaupt kein Schmerz mehr von der Wunde, die die Waffe des Jem'Hadar verursacht hatte. Es war vielmehr so, als wäre sie nie verletzt worden. „Danke.“ „Alles Teil des freundlichen Service“, antwortete der Doktor und ging zu dem Biobett hinüber, auf dem Merkur saß. „Obwohl du demjenigen danken solltest, der das als erstes verbunden hat.“ „Das wäre wohl ich“, sagte Merkur und errötete leicht. „Oh?“ Bashir begann Merkurs Verletzungen zu scannen und bemerkte erleichtert, dass sie recht leicht waren. „Ich weiß nicht, warum dir das peinlich ist. Du hast erstklassige Arbeit mit diesem behelfsmäßigen Verbandszeug geleistet. Ich bezweifle, dass ich es unter den Umständen besser gekonnt hätte.“ „Danke, Doktor.“ Er sah von dem Tricorder auf. „Hast du schon einmal darüber nachgedacht eine Laufbahn in der Medizin einzuschlagen? Du hast mit Sicherheit die Begabung dafür.“ „Ich... ich wollte Ärztin werden“, antwortete das blauhaarige Mädchen, das plötzlich niedergeschlagen aussah. „Aber ich bezweifle, dass das jetzt noch geht.“ Bashir gab sich innerlich einen Tritt und dem Blick nach, den Kira ihm zuwarf, war sie mehr als bereit, das auch buchstäblich zu tun. Alles was er tun wollte, war sie etwas aufzumuntern, aber was er schließlich getan hatte, war sie an die Vernichtung zu erinnern, die auf der Erde um sich griff. Kira ging hinüber und legte eine tröstende Hand auf Mars' Schulter. „Gib noch nicht die Hoffnung auf. Wenn es einen Weg gibt Beryl von eurer Welt zu vertreiben, wird Captain Sisko ihn finden.“ Mars starrte den Major finster an und diese gab den Blick zurück. „Wer sind Sie denn, dass sie uns erzählen, wir sollten nicht aufgeben? Ihre Welt wurde doch nicht von fremden Eroberern übernommen!“ „Oh doch, das war sie“, erwiderte Kira und ihre Stimme bekam einen harten Klang. „Bajor, meine Heimatwelt, wurde von den Cardassianern erobert und besetzt. Wir waren keine Bedrohung für sie, aber sie kamen trotzdem und nahmen sich die Ressourcen unserer Welt, steckten uns in Arbeitslager... ermordeten uns... was immer du dir vorstellen kannst, die Cardassianer haben es getan. Aber wir haben nicht aufgegeben. Wir haben eine Widerstandsbewegung gegründet und gegen die Cardassianer gekämpft. Es hat vielleicht fünfzig Jahre gedauert, aber wir haben es geschafft, sie von unserer Welt zu vertreiben. Und das selbe kann auch bei der Erde funktionieren.“ „Eine Widerstandsbewegung? Gegen das Königreich des Dunklen?“ sagte Luna, der man die Zweifel deutlich anhörte. Merkur und Mars sahen ebenso skeptisch aus. Kira nickte. „Es ist eine Möglichkeit.“ „Nichts gegen Sie, Major“, warf Bashir ein. „Aber eine Widerstandsbewegung gegen die Cardassianer ist eine Sache. Nach allem was ich gehört habe, spielt ihr Gegner in einer ganz anderen Liga.“ „Das haben Sie richtig verstanden“, bemerkte Mars. „Es ist nur eine mögliche Lösung“, sagte Kira. „Was ich sagen wollte, ist das keine Situation völlig hoffnungslos ist. Und Captain Sisko wird einen Weg finden, das hier zu lösen – ob es nun die Gründung einer Widerstandsbewegung und das Versorgen dieser mit Waffen aus dem Bestand der Defiant ist... Oder etwas ganz anderes.“ „Sie glauben wirklich an ihn, nicht wahr?“ fragte Merkur. „Völlig“, bestätigte Kira. „Schließlich ist er der Abgesandte.“ Mehrere Stunden später drückte Dax widerwillig die Türklingel an Siskos Quartier und hörte wie er leise antwortete: „Kommen Sie rein.“ Die Tür öffnete sich und ließ sie in Siskos zeitweiliges Heim auf der Defiant. Sisko saß auf dem unteren Bett, das Gesicht düster. Offen gesagt, glaubte sie nicht, dass sie ihren alten Freund so deprimiert gesehen hatte, seitdem Jennifer vor etwas über fünf Jahren bei Wolf 359 gestorben war. Das war noch zu der Zeit von Curzon Dax, bevor der Dax Symbiont an Jadzia weitergegangen war, aber die Erinnerungen waren noch immer lebendig. Sisko stand langsam auf und wandte sich zu ihr. „Ich könnte jetzt ein paar gute Neuigkeiten gebrauchen, alter Mann.“ „Unglücklicherweise habe ich keine“, antwortete sie. „O'Brien und ich sind es über ein Dutzend Mal von verschiedenen Blickwinkeln aus durchgegangen. Wir können die Verbindung zwischen diesem Universum und dem Königreich des Dunklen nicht durchtrennen.“ Sisko sank gegen die Koje zurück und fühlte sich sehr erschöpft. „Sind Sie sicher?“ Sie nickte. „Ich habe alles versucht, was mir eingefallen ist, selbst ein paar Dinge, die die Gesetze der Physik verletzen. Die Verbindung ist einfach zu stark um sie mit unseren gegenwärtigen Möglichkeiten zu lösen.“ Sisko drehte sich von ihr weg und wandte sich zur gegenüberliegenden Wand. „Und es hilft uns auch nicht, dass sie auf künstliche Weise vom Königreich des Dunklen aufrecht erhalten wird.“ Sisko stand für einige Zeit reglos da und verdaute ihren Bericht, dann schlug er mit der Faust gegen die Wand der Kabine. „Verdammt!“ Trotz der Lage überflog ein amüsierter Ausdruck Dax' Gesicht. „Sie konnten ihr Temperament noch nie beherrschen, Ben. Fühlen Sie sich jetzt besser?“ „Ein bisschen“, gab er zu. „Ich hasse es nur, mich so hilflos zu fühlen, Dax. Wir sind nicht bloß über diese Situation gestolpert, wir wurden hierher gebracht! Das Wurmloch wurde absichtlich umgeleitet, um uns in diese Zeit und an diesen Ort zu bringen und etwas zu tun. Aber es scheint, als gäbe es nichts was wir tun könnten um zu helfen.“ Er seufzte frustriert und stemmte die Hände in die Hüften. „Dieses Problem ist zu groß, als dass wir etwas daran ändern könnten, selbst mit Hilfe der Sailorkriegerinnen.“ Dax runzelte die Stirn. „Vielleicht sehen wir das Ganze falsch an.“ Sisko drehte sich zu ihr. „Was meinen Sie?“ „Wie sie gesagt haben, ist das hier eine Nummer zu groß für uns. Also hatten die Wurmlochwesen vielleicht einen anderen Grund uns hierher zu schicken.“ „Wie zum Beispiel?“ Dax zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Diese Puzzleteile fehlen noch.“ Sisko drehte sich um und ging einige Male in dem Zimmer auf und ab, wobei er über das nachdachte, was sie gesagt hatte. „Dann ist es an der Zeit, dass wir diese fehlenden Teile finden, alter Mann“, sagte er einen Moment später und verspürte einen neuen Sinn in sich. „Die Propheten haben eine ,Anomalie' erwähnt... und jetzt da ich Zeit habe, darüber nachzudenken, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine temporale Anomalie. Und ich wette meinen Baseball, dass es eine Verbindung zu den Änderungen der Zeitlinie, die wir hier festgestellt haben, gibt.“ „Ich wette nicht“, sagte Dax. „Ich glaube, Sie sind da etwas auf der Spur, Benjamin. Ich werde an die Sensoren gehen und anfangen nach temporalen Anomalien zu scannen.“ „Suchen Sie auch nach räumlichen Anomalien, Dax. Wir können es uns nicht leisten einen Stein nicht zu wenden. Und lassen Sie Chief O'Brien die Arbeit an dieser Logboje aufnehmen. Jetzt, da wir die Zeit haben, sie genau unter die Lupe zu nehmen, könnten darin auch ein paar Antworten zu finden sein.“ „Ja, Sir“, antwortete sie und verließ den Raum. „Sisko an Worf“, sagte der Captain, worauf der Computer das Interkom aktivierte. „Ich habe eine Aufgabe für Sie.“ „Muniz!“ Der jüngere Mann blickte von einer Konsole auf und sah O'Brien den Maschinenraum betreten. „Ja, Chief?“ „Der Captain will, dass wir uns diese Logboje, die wir geborgen haben, ansehen“, antwortete der Chief. „Hoffentlich gibt uns das einen Hinweis, was zur Hölle hier vor sich geht. Außerdem brauchen Sie ja jetzt, da der meiste Schaden repariert ist, etwas zu tun, nicht wahr?“ Die zwei Ingenieure gingen zu der beschädigten Boje hinüber, die in einer Ecke des Maschinenraums der Defiant abgestellt worden war. Bei all dem Trubel, der hier vor kurzem geherrscht hatte, hatte keiner der beiden die Zeit gehabt, zu versuchen, nützliche Informationen daraus hervorzuholen. „Es wird ein Wunder sein, wenn wir aus dieser Bescherung etwas herauskriegen“, bemerkte Muniz und schüttelte den Kopf. „Das können wir nicht wissen, bevor wir es versucht haben“, stellte O'Brien fest. „Außerdem haben Sie doch wohl keine Angst vor etwas harter Arbeit, oder Muniz?“ „Nein, Sir“, antwortete Muniz mit einem Lächeln. „Nennen Sie mich nicht Sir“, nörgelte der Chief. „Falls sie nicht wirklich zur Abfallentsorgung überstellt werden wollen.“ Sie kicherten beide und begannen mit der Arbeit, indem sie die Inspektionsplatte von der Boje ablösten. Mit großer Mühe bekamen sie sie ab und starrten in betäubter Stille auf die innere Ausstattung der Boje, die sie jetzt erst richtig sehen konnten. „Ich glaube es nicht!“ bemerkte Muniz. „Ich dachte, sie hätten vor bestimmt hundert Jahren aufgehört, solches Zeug zu benutzen!“ O'Brien schüttelte den Kopf und versuchte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. „Das haben sie, aber das ändert nichts an der Arbeit, die wir zu tun haben. Captain Sisko will Antworten und das bedeutet, er will, dass wir sie finden.“ Das Geräusch der Türglocke erschreckte Ami und ließ sie beinahe das Padd fallen lassen, das sie gerade studiert hatte. Sie und Rei waren in dem kleinen, aber spartanisch eingerichteten Quartier, das Major Kira ihnen zugewiesen hatte. Nachdem sie sich zurückverwandelt hatten, hatte Rei sich entschieden, etwas Schlaf zu bekommen, aber Ami wusste, dass sie ihre Neugier über ihre Gastgeber nicht zurückhalten konnte und hatte auf den Computer zugegriffen. Außerdem bezweifelte sie, dass sie im Moment gut schlafen können würde. Jedes bisschen Schlaf, das sie jetzt bekommen könnte, würde zweifellos von dem Alpträumen der vergangenen Ereignisse beschmutzt sein... Minakos Tod... Makotos... das Königreich des Dunklen, das die Erde überrannte... und Usagis Tod. Es waren Monate vergangen, seit es geschehen war, aber die Geschehnisse jenes Tages plagten sie noch des Nachts. Wieder fragte sie sich wie Rei diese Dinge beiseite schieben und so leicht schlafen konnte. Wahrscheinlich lag es an ihrem Training als Shintopriesterin, entschied sie. Während sie Daten auf das Padd lud, hatte sie sich entschieden, mit der Geschichte der Defiant und der Crew, auf die sie getroffen waren anzufangen, und war bis zu den kürzlichen Ereignissen auf Bajor gekommen, bevor sie unterbrochen wurde. Sie stand von der unteren Koje auf und sah Rei an. Das andere Mädchen betrachtete die Tür erschöpft. „Was ist denn jetzt?“ fragte sie mit ziemlich genervter Stimme als die Türglocke wieder ertönte. Ami hätte schwören können, dass letztere dabei angefangen hatte ungeduldig zu klingen. „Das finden wir nur auf eine Art heraus.“ Sie wollte gerade wen auch immer hereinlassen, als Rei sie zurückhielt. „Warte. Verwandeln wir uns erst.“ „Ich glaube kaum, dass es jetzt noch notwendig ist, unsere geheime Identität zu bewahren, Rei.“ „Vielleicht nicht“, gab das andere Mädchen zu. „Und ich glaube, man kann diesen Leuten vertrauen... zumindest Worf. Aber lass uns auf Nummer sicher gehen, okay?“ Ami bedachte, was sie gesagt hatte und nickte. „Okay.“ Zwei Verwandlungssätze und drei Klingeln an der Tür später sagte sie: „Kommen Sie rein.“ Die Tür öffnete sich und ein sehr ungeduldiger Worf, der versuchte das nicht zu zeigen, trat ein. Er sah erst Merkur an, dann betrachtete er Mars, die ihn von der oberen Koje beäugte. Er bemerkte, dass die kleinen Risse in ihrer Kleidung verschwunden waren. „Störe ich euch?“ „Überhaupt nicht“, erwiderte Mars mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „Ich habe nur geschlafen.“ Worf unterdrückte den instinktiven Drang zu knurren. Das war eindeutig Mars. Sie war genauso scharfzüngig, wie während ihres Ausflugs zur Enterprise D. „Mars!“ schalt Merkur sie. Zu Worf gewandt fuhr sie fort: „Also, ich habe nicht geschlafen, obwohl ich etwas über die Geschichte ihrer Welt nachgeforscht habe. Es klingt wie ein interessanter Ort.“ „Das ist es“, stimmte er zu. „Es ist zu hoffen, dass wir dorthin zurückkehren können, sobald diese Sache bereinigt ist.“ Mars sah verwirrt aus. „Können Sie nicht den selben Weg benutzen wie auf dem Hinweg?“ „Nein“, erwiderte der Klingone. „Wir haben eine Anomalie im Wurmloch untersucht. Aus irgendeinem Grund hat es uns hierher geführt und ist dann verschwunden.“ Merkur nickte verstehend. „Ja, das Wurmloch zwischen dem Alpha- und dem Gammaquadranten.“ Dann runzelte sie die Stirn als ihr klar wurde, was Worf gesagt hatte. „Es hat Sie hierher geführt? Das hätte es nicht tun sollen.“ „Wir verstehen es auch nicht“, stimmte Worf zu. „Unsere jetzige Theorie ist, dass die Wurmlochwesen uns aus einem Grund hergeleitet haben. Und das ist der Grund für meinen Besuch.“ „Wieso das?“ fragte Mars. „Wir glauben, dass eine temporale Anomalie aufgetaucht ist und die Geschichte eurer Welt verändert hat. Captain Sisko hat mich gebeten mit euch dreien zu reden...“ Er verstummte und sah sich im Zimmer um. „Wo ist Luna?“ „Sie hat etwas darüber gesagt, dass sie das Schiff erkunden will. Sie sollte bald zurück sein“, antwortete Merkur. „Was wollten Sie sagen?“ „Ja. Der Captain hat mich gebeten, mit euch dreien zu reden, um zu sehen ob ich das entscheidende Ereignis bestimmen kann, das den Lauf eurer Geschichte verändert hat.“ „Sie meinen, etwas ist passiert, das die Art wie es für uns weitergehen sollte, geändert hat?“ fragte Merkur. „Das ist unsere gegenwärtige Theorie, ja.“ „Aber warum Sie?“ fragte Mars. „Ich meine, ist Dax nicht die Wissenschaftlerin?“ „Das ist sie“, gab Worf zu. „Aber ich habe größeres Wissen über eure wahre Geschichte von meinem früheren Treffen mit euch auf der Enterprise.“ Merkur sah ihn verwirrt an. „Treffen?“ „Wir haben Sie noch nie getroffen“, fügte Mars hinzu. „Und glauben Sie mir, wir würden uns definitiv an jemanden wie Sie erinnern.“ „Natürlich nicht“, sagte Worf und ignorierte Mars' Stichelei. „Dieses Ereignis fand später in eurer Geschichte statt und in der richtigen Zeitlinie. Ihr könnt das, was ich gesagt habe, bestätigen, wenn ihr auf die Logbücher der Enterprise D zugreift.“ Er fügte eine Reihe Sternenzeiten hinzu. Merkur griff nach dem Padd und bediente schnell die Kontrollen, um die relevanten Daten aufzurufen. Es dauerte nur ein einen Moment die Logbücher zu überfliegen. „Er hat recht, Mars. Alle fünf Sailorkriegerinnen sind dort gewesen... und Tuxedo Mask auch.“ Sie las einen Moment weiter und schnappte nach Luft. „Unsere Namen sind hier aufgelistet! Unsere richtigen Namen!“ „Ihr habt über einen Monat auf der Enterprise verbracht und da wir aus verschiedenen Universen stammen, gab es keinen Grund zu verbergen, wer oder was ihr seid“, sagte Worf, der versuchte sie zu beruhigen. „Aber um diese Zeitlinie zu erhalten, müssen wir wissen, wie sich die Dinge geändert haben. Ihr müsst mir alles erzählen, was passiert ist. Von dem Moment an, als ihr Sailorkriegerinnen wurdet bis zu Sailor Moons Tod... und was seitdem geschehen ist.“ Hosted by Animexx e.V. 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