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Eine Verkettung unglücklicher Umstände

von

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Katz und Maus spielen mal ganz anders

Katz und Maus spielen mal ganz anders
 

Shaliha stand abwartend an einer Straßenecke und wartete auf Sherry. Das diebische Gespann hatte sich kurz nach dem Zwischenfall getrennt, um ihre Spuren zu verwischen. Sie hatte geplant sich eine Woche später in ihrem geheimen Lager wieder zutreffen. Unterwegs war Shaliha zufällig Sherry über den Weg gelaufen und sie hatten beschlossen den Rest des Weges zusammen zurückzulegen. In diesem Augenblick war das braunhaarige Mädchen damit beschäftigt einen Teil ihrer Beute zu verhökern. Wenn es darum ging etwas zu verkaufen, war Sherry das absolute Genie. Es gab nichts was Sherry nicht verkaufen konnte. Sei es nun ein abgetragener Umhang oder ein undichter Wasserkrug; Sherry überzeugte sie alle. Doch heute schien nicht ihr Tag zu sein. Shaliha begann gerade sich zu langweilen, als Sherry um die Ecke schoss. Ein fetter Mann mit einer Halbglatze stürmte hinter ihr her.

„Lauf Shai! Mach schon!“ rief sie ihr zu. Die beiden rannten um die nächste Ecke, wo ihre Flucht ein abruptes Ende nahm. Urplötzlich hatte sich ein unüberwindbares Hindernis vor ihnen aufgetan. Sie waren geradewegs in Kyos Reisetruppe hineingerannt. Bevor die beiden sich von ihrem Schreck erholen konnten, hatten ein aufgebrachter Benitora und ein noch mehr verärgerter Kyo die Mädchen gepackt.

„Schön dass wir euch treffen.“ Sagte Kyo freundlich. Doch sein Blick verhieß nichts Gutes.

„So ein Zufall.“ Sagte Shaliha. „Aber leider haben wir jetzt gar keine Zeit.“

„Stimmt.“ Sagte Sherry. „Wir müssen einem dicken Problem aus dem Weg gehen, das unaufhaltsam auf uns zurollt.“

„Oh,“ sagte ein Fremder, den Sherry erst jetzt bemerkte. „Ich seh schon was ihr meint.“ Er strahlte die beiden wie ein Honigkuchenpferd an und stellte sich tapfer der herannahenden Lawine (Verkäufer) entgegen. „Womit kann ich euch behilflich sein, mein Herr?“

„In dem ihr mir dies Diebespack von Hals schafft.“

„Hei, ich hab dir nichts geklaut, du Idiot!“ rief Sherry erbost.

„Noch nicht. Wolltest du wohl sagen.“ Mischte sich Kyo ein.

„Was sollte es in so einem dreckigen heruntergekommenen Loch schon zu klauen geben?“

„Genau.“ Fügte Shaliha hinzu. „Auch Diebe haben ihren Stolz.“

„Wir werden uns darum kümmern.“ Beendete Kyos neuer Reisegefährte das Gespräch. Er wandte sich um und ging gefolgt von den anderen Richtung Ortsausgang. Shai und Sherry wurden einfach mitgezehrt.

„Hei, du Trampel. Das gibt blaue Flecken.“ Motzte Shaliha Kyo an, was ihn nur dazu ermutigte noch fester zuzupacken. Shaliha trat ihm feste vors Shienbein.

„Ich hab gesagt, das tut weh, du Sohn eines hirnlosen Esels.“

„Ich wusste gar nicht, dass zwei so hübsche junge Damen wie ihr einen so unschönen Wortschatz haben könnt. Ich heiß übrigens Yukimura. Schön euch kennen zulernen.“

„Da sei mal ganz beruhigt. Sie hat noch nicht einmal angefangen.“ Sagte Sherry.

„Jetzt aber raus mit der Sprach.“ Sagte Kyo säuerlich. „Wo ist mein Schwert?“

„Tja…“ machte Sherry.

„Weg!“ Fauchte Shaliha ihn an und grinste.

„Ich sag es nur noch einmal freundlich. Wo ist mein Schwert?“

„Gut, dann werde ich es anders formulieren. Es hat sich in Luft aufgelöst, es ist verschwunden, es hat aufgehört zu existieren und glänzt auch sonst durch seine Abwesenheit. Wie ich eben schon sagte: WEG!“

Kyo war kurz vorm Ausrasten, als sich Benitora einmischte.

„Jetzt rück schon raus mit der Sprache. Ich will mein Schwert auch wieder haben.“

„Ist der Tiger etwa einsam ohne seine Waffe?“ Shaliha kam scheinbar erst jetzt richtig in Fahrt. Bevor das Ganze eskalieren konnte, mischte sich Yukimura ein.

„Wo ist denn eure Kollegin? Ich denke ihr seid zu dritt.“

„Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände, die wir hier nicht näher erläutern wollten, haben sich unsere Wege getrennt.“ Sagte Sherry.

„Und wo wollt ihr sie treffen?“ fragte Yukimura.

„Ich würde sagen an unserem Treffpunkt.“ Sherry machte ein Gesicht, als wäre sie Lehrerin und hätte einem besonders dummen Schüler erklärt, dass eins plus eins nun mal zwei ergibt.

„Sehr witzig.“ Mischte sich Yuya in das Gespräch ein.

„Ja, nicht wahr. Sie ist eine richtige Komikerin, unsere Sherry.“ Die Situation schien ein wenig festgefahren zu sein, als plötzlich etwas Unerwartetes geschah. Doch zuvor zu Shana.
 

Nachdem sich Shana von ihren Komplizinnen getrennt hatte, lief sie eine ganze Weile querfeldein um ihren Verfolger loszuwerden. Und doch hatte sie wieder diese dunkle Vorahnung, dass ihre Bemühungen völlig umsonst waren. Obwohl sie schon oft in solchen Situation gewesen waren, besaß dieser nervtötende Kopfgeldjäger das unglaubliche Talent, immer genau dort aufzutauchen, wo sie ihm zu entwischen versuchte. Es war schon ein Fluch mit ihm. Wäre er nicht zufällig Kopfgeldjäger gewesen und obendrein eines ihrer ehemaligen Opfer, hätte sie das Ganze vielleicht sogar lustig gefunden. Doch so war das Ganze eher lästig. Während Shana also querfeldein marschierte, stieß sie plötzlich auf eine Spur. Sie bückte sich, um diese genauer zu betrachten, als sie von jemanden bekannten gestört wurde.

„Irgendwie laufen wir uns ständig über den Weg.“

„Ja. Und wie immer störst du gerade.“ Shana richtete sich auf und drehte sich zu dem dunkelhaarigen Kopfgeldjäger um.

„Heute so alleine?“ sagte er.

„Rein Zufällig. Womit kann ich dir weiterhelfen?“

„Wie wäre es mit deinem Kopfgeld?“

„Sicher. Darf es sonst noch etwas sein? Wir hätten heute noch Kopfnüsse und Ohrfeigen im Angebot. Heute besonders würzig.“

„Ich sehe schon. Ein Scherzkeks wie eh und je. Doch wie willst du mir auf offenen Gelände entkommen?“

“Hm, mal sehen. Da hätten wir Variante eins: Ich laufe dir davon. Für meinen Geschmack etwas zu anstrengend. Oder Variante zwei: Ich lasse mich von dir festnehmen. Kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ich mag keine engen Bindungen. Bleibt nur noch Variante drei.“

“Und die wäre?“ Shana grinste.

„Das, mein Lieber, wirst du gleich sehen.“

In diesem Augenblick brach eine Gruppe von finster aussehenden Kerlen durch das Gebüsch. Noch eh sie sich versahen, standen sie Rücken an Rücken den herannahenden Schurken gegenüber.

„Glaub bloß nicht, dass ich deine Haut retten will.“ Stellte Shana klar, während sie ihr Schwert zog.

„Fällt mir nicht ein.“ Entgegnete der Kopfgeldjäger.

„Wie heißt du eigentlich?“

„Wieso willst du das wissen?“

„Damit ich es auf deinen Grabstein schreiben kann, du Trottel.“

„Satoshi Furikawa.“

Die Meute stürzte sich auf die beiden. Es gab ein kurzes heftiges Gerangel. Obwohl in der Überzahl, mussten die Wegelagerer bald einsehen, dass sie den beiden nicht gewachsen waren. Sie ergriffen die Flucht. Shana drehte sich zu ihrem unfreiwilligen Mitstreiter um und bemerkte erst jetzt, dass dieser keuchend auf dem Boden saß. Er hatte eine Hand auf seinen rechten Oberarm gepresst, an dem das Blut hinunterlief.

„Ach du meine Güte!“ sagte Shana.

„So wie es aussieht,“ sagte Satoshi bedauernd, „Werde ich dich auch dieses Mal nicht festnehmen können und du kannst mir einfach davon laufen.“

“Sei nicht albern.“ Sagte Shana und steckte ihr Schwert zurück in die Scheide. Sie wühlte in ihrer Tasche und holte etwas Verbandszeug heraus.

„Was hast du denn damit jetzt vor?“ fragte Satoshi.

„Damit stopfe ich dir die vorlaute Klappe.“ Shana hockte sich neben Satoshi und begutachtete mit Kennerblick die Schwertwunde an seinem Arm. Sie schnappte sich einen Wasserschlauch um die Wunde zu säubern und verband anschließend den Arm fachmännisch.

„Warum hast du das gemacht?“ fragte der Kopfgeldjäger. „Du hättest mich genauso gut auch hier verbluten lassen können.“

„Jetzt mach kein Drama aus diesem kleinen Schnitt. Alten Menschen und Idioten muss man helfen.“

„Aha. Und ich welche Kategorie falle ich?“

„Das darfst du dir aussuchen.“ Shana wollte sich gerade aufrichten, als sie einen Widerstand an ihrem Handgelenk spürte.

„Was soll denn das werden, wenn es fertig ist?“ fragte sie und starrte die Handschellen an ihrem Handgelenk an.

„Jetzt kannst du mir nicht mehr davonlaufen.“

„Das du dich nicht schämst eine solche Situation schamlos auszunutzen.“ Sagte Shana empört. „Na los, rück schon die Schlüssel raus!“

„Die sind weg.“ trällerte er. „Hab ich verloren.“

„Und wie möchtest du bitteschön mein Kopfgeld kassieren, wenn du an mir fest gekettet bist?“

„Das lass mal meine Sorge sein. Wie meine Mutter schon zu sagen pflegte: Man muss die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, wenn sie da ist.“

„Und du glaubst jetzt allen Ernstes, dass ich schön brav hinter dir her laufe zur nächsten Polizeistation, damit du mein Kopfgeld kassieren kannst?“

„Sicher. Was sonst?“

„Träum weiter. Oder besser gesagt: Wach auf! In welchem Leben sollte das je passieren?“

„Na in diesem.“

„Na schön. Ich habe es mit Geduld versucht.“

Shana ging ohne Vorwarnung auf den verblüfften Satoshi los. Sie griff nach dem nächst bestem Gegenstand, was zu Satoshis Leidwesen ein mit Dornen besetzter Ast war und drosch damit auf den Kopfgeldjäger ein.

„Hei was soll den das?“ Er griff nach Shanas Handgelenk. „Nun hör doch auf mit dem Unfug.“

„Irgendwie muss ich dir doch die Flause aus dem Kopf treiben.“

„Aber das kann man doch auch anders regeln.“

„Aber nicht mit dir.“ Der dunkelhaarige Mann versuchte immer noch nach ihrem Handgelenk zu greifen, doch die Diebin wich im jedes Mal geschickt aus. Sie wollte gerade ein weiteres Mal ausholen, als sie plötzlich inne hielt. Ihre Augen wurden groß.

„Ohoh!“ sagte sie.

„Na endlich hörst du mit dem Schwachsinn auf.“ Sagte Satoshi erleichtert, doch Shana beachtete ihn nicht weiter sondern deutete schweigend hinter ihn.

„Glaubst du ich fall auf solch einen Trick rein. Da musst du dir schon ein besseres Ablenkungsmanöver ausdenken.“

„Ich hab die ganz bestimmt nicht bestellt.“ Sattoshi drehte sich allermierend um. Hinter ihn tauchte die Truppe finsterer Kerle auf, die sie kurz zuvor vertrieben hatten. Diesmal mit schlagkräftiger Unterstützung.

„Ach du Schande. Nichts wie weg hier.“

„Nichts lieber als das“ stimmte ihn Shana bei. Die beiden stürmten gleichzeitig los und wurden kurz darauf von einem kräftigen Ruck zu Boden gerissen.

„Du dämmlicher Trottel. Warum rennst du nach links?“

„Warum rennst du nach rechts.“ Sie sprangen auf und rannten erneut los mit demselben Ergebnis.

„Du hirnloser Esel. Warum rennst du jetzt nach rechts?“

„Aus dem gleichen Grund wegen dem du nach links läufst“

„Na schön. Dann jetzt geradeaus.“ Sie flitzten beide los und schlugen den nächsten Weg zum Dorf ein. Sie hatten es fast erreicht als sie plötzlich aufgehalten wurden. Shana rannte direkt in einen schwarzhaarigen, jungen Mann hinein, der reflexartig nach ihr griff.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Binas-Artworks
2008-02-04T16:42:20+00:00 04.02.2008 17:42
Ich find die ff echt Klasse freu mich schon wenn es irgendwann weiter geht .Du kannst echt gut schreiben =)

lg Shana
Von:  devillady
2007-06-03T20:46:51+00:00 03.06.2007 22:46
Hey

Ich hab mir mal deine ff durchgelesen..die ist richtig witzig..ich hoffe sie geht bald weiter.. ^^

lg devi


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