Wer ich wirklich bin von Korimu ================================================================================ Kapitel 23: Warum? ------------------ Die Regenwolken waren verschwunden und gaben die Sicht auf einen funkelnden und glitzernden Sternenhimmel frei. Er schwebte über den dunklen Wäldern Konohas, die sich als breiter Teppich über das Land erstreckten. In Mitten dieser Finsternis leuchtete ein kleiner Schein. Kaum besser zu erkennen als ein Funken stach er zwischen den dichten Bäumen hervor. Sähe man genauer hin, so könnte man lodernde Flammen erkennen, um die sich vier Gestalten angeordnet hatten. Drei liegend, eine sitzend. Das Feuer knisterte, als Sasuke einen Ast nachlegte. Kurz schürte er das Feuer an, dann legte er die Hände in den Schoß und starrte teilnahmslos in die tanzenden Flammen. In den nächsten Tagen würden sie Konoha erreichen. Dann hätten sie ihren Auftrag erfüllt und das Fläschchen sicher zur Hokage gebracht. Sasuke sah zu seinen Kameraden. Naruto schnarchte vor sich hin, Lee war vor wenigen Stunden bewusstlos geworden und Neji hatte ihm den Rücken zu gewand. Sasukes Blick glitt weiter auf eine leere Stelle neben dem Feuer. Gedankenverloren starrte er auf den Waldboden. Fast so, als hoffe er, dass nur durch seine Blicke Sakura vor ihm erscheinen würde. Nach einigen Minuten senkte er den Blick auf seine Hände. Es juckte ihn förmlich in den Fingern. Er wollte los um ihr zu helfen! Sie brauchte ihn, dessen war er sich sicher. Sasukes Hände ballten sich zu Fäusten. Zornig starrte er darauf. Wer auch immer diese Typen waren, sollten sie Sakura etwas angetan haben, würden sie Alle bezahlen. Ein trauriger blick huschte über sein Gesicht und die Hände lockerten sich und fielen zurück in den Schoß. Er hatte ihr schon vorher nicht helfen können. Dabei hatte er ihr versprochen, dass sie niemals Angst haben müsse und dass er sie immer beschützen würde. Und nun war er völlig machtlos. Ein brummeln von Naruto lies ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Kurz warf er dem blonden einen blick zu, dann starrte er erneut ins Feuer. Langsam zog sich eine schleichende Kälte durch seinen Körper und lies Sasuke erschaudern. Er kannte diese Kälte. Es war Angst. Er hatte Angst, dass er Sakura verlieren könnte. Sasuke kniff die Augen zusammen. Er würde es nicht ertragen noch jemanden zu verlieren. Besonders nicht sie! Sie, Sakura. Vorsichtig legte sich eine Hand auf seine Schulter und Sasuke öffnete langsam die Augen. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer da hinter ihm stand. Graue Augen sahen den Uchiha besorgt an. Neji setzte sich nun neben ihn und starrte ebenfalls ins Feuer. „Du solltest etwas schlafen. Ich sehe doch, dass du erschöpft bist.“ Sasuke rührte sich nicht. Neji seufzte. Wieder legte er Sasuke die Hand auf die Schulter und sah ihn ernst an. „Ich habe dir doch gesagt, dass ihr Nichts passieren wird. Da bin ich mir völlig sicher.“ Der Uchiha blieb erneut regungslos sitzen. In seinen Augen spiegelten sich die lodernden Flammen. Neji öffnete erneut den Mund, wurde aber unterbrochen. „Ich habe sie im Stich gelassen.“ Erstaunt schreckte der Hyuga leicht hoch. Sasukes Stimme war leise. Sie war voller Verzweiflung, Vorwürfe und Angst. So hatte er seinen Freund wirklich noch nie gesehen. Sasuke begann nun leicht zu zittern. „Ich konnte ihr nicht helfen. Schon wieder konnte ich nichts tun, weil ich zu schwach war.“ Traurig senke Neji den Blick. „Wir waren Alle zu schwach. Oder besser gesagt, unsere Gegner waren zu viele und zu stark. Niemand kann etwas dafür.“ Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den Beiden. Schließlich stieß Neji seinem Freund leicht in die Seite. „Nun geh endlich schlafen! Sonst kippst du mir morgen noch um!“ Sasuke nickte knapp, dann legte er sich auf die Seite und zog sich eine Decke über. Neji betrachtete den Uchiha kurz. Es tat ihm weh, seinen Freund so zu sehen. Es war für ihn völlig neu, Sasuke ängstlich oder verzweifelt zu erleben. Der Hyuga aktivierte sein Byakugan. Nirgends waren Gegner zu sehen. Leider auch nirgends eine Spur von Sakura. Neji biss sich auf die Unterlippe. Er wollte gar nicht daran denken, was geschehen würde, wenn sie Sakura nicht finden könnten. Sasuke würde in ein tiefes Loch fallen. Und das gerade jetzt, wo Sakura sich doch halbwegs eingelebt hatte. Wieder fiel sein Blick auf den Schwarzhaarigen neben ihm. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Nein. Sie würden Sakura finden. Denn Sasuke würde Alles tun, um sie heil zurück zu bringen. An einem völlig anderen und weit entfernten Ort durchbrachen ebenfalls Flammen die Finsternis. Ihr Schein drang aus einer Höhle und erhellt die Nacht. Sakura öffnete die Augen. Sie starrte an die Decke der Höhle und musterte kurz die Maserung der Steine. Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite, als ein stechender Schmerz sie stoppen lies. Es fühlte sich an, als könnten sämtliche Muskeln in ihrem Körper jeden Moment reißen und alle Knochen gleichzeitig brechen. Sie musste husten und wandte dann, die Zähne zusammenbeißend, den Kopf zur Seite. Außer ihr schien Niemand in der Höhle zu sein. Sie spürte auch keine Chakren. Hatten die Beiden sie etwa alleine gelassen? Vielleicht waren sie ja ganz verschwunden. Ein leichter Luftzug lies sie erschaudern und die Flammen des Feuers tanzen. Nochmals biss sie die Zähne zusammen und richtete sich stöhnend auf. Sie saß nun aufrecht auf einer Stoffdecke. Neben ihr ragte die Höhlenwand auf. Sakura keuchte. Sie hatte noch immer kaum Chakra und um aufzustehen war sie auch noch viel zu schwach. Sakura schloss die Augen und versuchte Chakren zu orten, doch nirgends konnte sie etwas erkennen. Plötzlich spürte sie einen starken Griff um ihre Kehle und sie wurde gegen die Felswand hinter ihr gedrückt. Entsetzt riss sie die Augen auf und starrte in zwei kleine, schwarze Augen, die sie anfunkelten. Über Kisames Gesicht lag ein mordlustiger Schleier. Grinsend drückte er Sakuras Kehle zu. „Ich weis zwar nicht, wer du bist, oder warum Itachi dich hierher gebracht hat, aber du bist uns nur im Weg.“ Sakura war zu schwach, um sich irgendwie gegen den Akatsuki zu wehren. Mühsam hob sie einen Arm und versuchte Kisame damit zu schlagen, doch ihr Schlag hatte kaum genug Kraft, um eine Fliege zu töten. Kisame lächelte. Zufrieden sah er in Sakuras glasig werdende Augen. Vor Sakuras Augen verschwamm das scharfe Gesicht ihres Angreifers langsam. Ihr Kopf begann sich zu senken und schließlich schloss sie die Augen. Sie hörte noch einen merkwürdigen Laut, dann lockerte sich der Griff um ihren Hals plötzlich wieder. Sie sackte zu Boden und blieb auf der Seite liegen. Zögernd öffnete sie ihre Augen wieder und riss diese weit auf. Das Feuer war ausgegangen. Nur der schwache Schein des Mondes erhellte die Höhle noch. Kisame kniete direkt vor ihr. Sein Blick ging ins Leere. Aus seinem Bauch ragte eine blutige Schwertspitze, die nur knapp vor Sakura in der Luft hing. Hinter Kisame konnte Sakura zwei rote Augen in der Dunkelheit erkennen. Diese schlossen sich nun und mit einem Schleifgeräusch wurde die Klinge aus dem Körper des gewaltigen Ninjas gezogen. „Ich habe dir doch gesagt, dass du sie nicht anfassen sollst!“ Die eisige Kälte und Grausamkeit in Itachis zischender Stimme ließen Sakura erschaudern. Sie sah, wie Kisames Körper auf dem Steinboden aufschlug und regungslos liegen blieb. Sakura starrte auf das Blut, das sich nun langsam über den Höhlenboden verteilte. Als sie Itachis Schritte hörte riss sie den Blick nach oben und sah, wie Itachi zur Feuerstelle ging und das Feuer mit einem Jutsu neu entzündete. Danach kam er langsam auf sie zu. Vor ihr blieb er stehen und ging in die Hocke. Vorsichtig legte er sie wieder auf die Decke. Noch immer starr vor Schreck sah Sakura in seine Augen, die kurz über den toten Körper seines Partners glitten. Itachi ging zu Kisame und trat den Körper aus der Höhle. Der schwere Ninja flog nach draußen. Ein leises Platschen verriet Sakura, dass der Körper außerhalb der Höhle in einer Pfütze gelandet sei musste. Itachi kam zu ihr zurück und setzte sich neben sie. Kurz musterte er sie. „Ist Alles in Ordnung?“ Sakura stutze. Seine Stimme war nun wieder völlig anders. Sie war nicht gerade warm und fürsorglich, doch die Kälte war völlig verschwunden. Sie nickte schwach und sah verwirrt in Itachis Augen. Dieser wandte nun den Kopf zum Feuer. Seine Augen färbten sich schwarz und Sakura konnte sehen, wie sich die Flammen darin spiegelten. „Du solltest schlafen. Du bist noch sehr schwach und morgen wird ein anstrengender Tag.“ Kurz beobachtete Sakura den Uchiha noch. Sein Gesicht nahm einen abwesenden und traurigen Ausdruck an und er starrte gedankenverloren ins Feuer. Sakura merkte, wie die Müdigkeit sie überkam und schließlich fielen ihr die Augen zu. Langsam suchte die Sonne ihren Weg über die hohen Baumwipfel und so mancher Strahl fand sogar zum Waldboden. Drei Schatten huschten durch den Wald. Neji führte die Gruppe an. Hinter ihm Sasuke, der Lee auf dem Rücken trug, daneben Naruto. „Wir erhöhen das Tempo!“ rief der Hyuga seinen Nachfolgern zu. Naruto und Sasuke nickten und beschleunigten ihre Schritte. Naruto schloss zu Neji auf. „Wie lange werden wir brauchen?“ Der Hyuga sah kurz nachdenklich ins Leere. „Ich hoffe, dass wir noch heute ankommen, denn ich weis nicht, wie schlimm es um Lee steht. Aber ich fürchte, dass wir Konoha doch erst gegen Morgen erreichen werden.“ Naruto nickte knapp. Plötzlich blieb er stehen. Sasuke hielt knapp hinter dem Blonden ebenfalls an und auch Neji hielt inne. Vier fragende Augen ruhten auf Naruto. „Das dauert viel zu lange! Wir haben nicht mehr so viel Zeit!“ Entschlossen sah der Blonde seine Freunde an. Er schloss die Augen und rotes Chakra umgab seinen Körper. Dann begann er Fingerzeichen zu formen, biss sich in den Daumen und legte die flache Hand auf den Boden. Eine Rauchwolke versperrte den drei Shinobi die Sicht. Als sie sich langsam legte gab sie eine große Bergkröte frei. Ihr Körper war grün-bläulich und voller Warzen. Ihr Kopf ragte knapp über die Baumwipfel und erwartungsvoll sah sie auf Naruto herab. Der blonde sprang nun leichtfüßig auf ihren Rücken und deutete seinen Teamkollegen an, ihm zu folgen. Neji und Sasuke nickten sich kurz zu, dann sprangen sie ebenfalls auf die Kröte. Naruto war derweil auf den Kopf der Kröte gesprungen und sah sie ernst an. „Nach Konoha! So schnell wie möglich.“ Das mächtige Tier nickte kurz und Naruto sprang zurück auf den Rücken. Er ging leicht in die Knie. „Haltet euch gut fest!“ Mahnend sah er Neji und Sasuke an. Auch die Kröte ging nun in die Knie, bevor sie sich mit einem gewaltigen Satz nach vorne katapultierte. Nur mit Mühe konnten die drei sich festhalten und Neji musste Sasuke helfen, da dieser ja noch Lee auf dem Rücken trug. Sasuke sah, wie die Bäume unter ihnen vorbeizogen. Sie waren so schnell, dass er die einzelnen Bäume kaum noch erkennen konnte. Naruto wandte sich nun grinsend an Neji. „Und? Wie lange werden wir brauchen?“ Die Kröte kam auf dem Boden auf und knickte dutzende Bäume ab, als wären es Grashalme. Dann sprang sie in großen Sätzen weiter. Auch Neji lächelte zufrieden. „Wir kommen auf jeden Fall noch heute an!“ Viele Stunden reisten sie auf dem Rücken der Kröte. Die Sonne war bereits über sie hinweg gewandert und verschwand nun langsam am Horizont. Naruto war irgendwann eingeschlafen und schnarchte seelenruhig vor sich hin, während Neji und Sasuke noch immer leichte Probleme hatten, sich auf dem Rücken der Kröte zu halten. Neji sah sich um. „Ich kenne die Wälder hier. Wir sind also schon sehr nah an Konoha-Gakure.“ Sasuke nickte erleichtert. Das ständige Auf und Ab der Kröte und die Tatsache, dass er sich mit Lee auf dem Rücken nicht besonders gut festhalten konnte, hatten an seinen Kräften gezehrt. Er sah zu Neji hinüber. Auch der Hyuga sah geschwächt aus. Seine Wunden bluteten zwar nicht mehr allzu stark, doch er hatte sicherlich viel Blut verloren und so hatte auch ihn diese ungewöhnliche Art der Fortbewegung geschwächt. Wie Naruto bei diesem Geholper selbst schlafen konnte, war Sasuke allerdings ein Rätsel. „Da vorne!“ Sasuke folgte dem Blick des Hyugas und erblickte am Horizont einen kleinen, dunklen Fleck. Er lächelte. „Konoha-Gakure! Endlich!“ Neji nickte. Er schüttelte Naruto etwas, um diesen aufzuwecken. Nachdem Naruto irgendwelche Flüche gebrummelt hatte, rieb er sich schließlich die Augen und blinzelte verschlafen. Neji lächelte ihn an. „Wir haben es gleich geschafft.“ Naruto sprang fröhlich auf, um gleich wieder vor Schmerz zusammenzuzucken. Stöhnend rieb er sich die Seite. „Da sind wohl ein oder zwei Rippen gebrochen, fürchte ich.“ Der Blonde drückte mit zwei Fingern leicht an die schmerzende Stelle, um sie genauer zu untersuchen. Er seufzte. „Jetzt bräuchte man eben eine Medical-Nin.“ „Wir sind gleich da! So lange wirst du dich noch zusammenreißen können.“ Neji grinste. „Oder bist du so ein Weichei?“ Verschlagen grinste Naruto zurück. „Wer von uns Beiden kann sich fast nicht mehr auf dem Rücken der Kröte halten? Du oder ich?“ Nach einem kurzen „Tz.“ von Neji drehten die Beiden ihre Köpfe wieder nach vorne. Sasuke sah zu Naruto. „Es wäre möglich, dass dort Menschen im Wald um Konoha sind. Wenn wir mit dem Fiech da reinstürmen, könnten wir jemanden verletzten.“ Naruto nickte und sprang auf die Nase der Kröte. Diese hielt auch sofort an und die drei Shinobi sprangen von ihrem Rücken. Naruto bedankte sich noch kurz bei ihr, dann verpuffte sie in einer riesigen Rauchwolke. Neji nickte Sasuke und Naruto kurz zu und schon sprangen sie weiter durch den Wald. Als sie das Dorf erreicht hatten, machten sie sich gleich auf den Weg zur Hokage. Ohne die Menschen auf den Straßen zu beachten stürmten sie über die Dächer. Sasuke stöhnte kurz auf. Es schien ihm, als würde Lee immer schwerer werden. Auch schien vor seinen Augen langsam Alles zu verschwimmen. Neji bemerkte, dass sein Freund langsam ins taumeln geriet und lies sich leicht zu ihm zurückfallen. Besorgt sah er Sasuke an. „Ist Alles in Ordnung bei dir?“ Sasuke schüttelte kurz den Kopf, dann sah er wieder mit festem Blick nach vorn. „Jaja! Mach dir keine Sorgen!“ Neji nickte kurz, dann schloss er wieder zu Naruto auf. Leichtfüßig landeten sie vor dem großen Hauptgebäude. Sasuke machte sich mit Lee auf den Weg ins Krankenhaus. Neji und Naruto verlangsamten ihre Schritte ein wenig. Bald hatten sie Tsunades Büro erreicht. Naruto riss die Tür auf und stürzte hinein. Keuchend starrte er in das Gesicht der aufgeschreckten Hokage. „Sie haben Sakura! Wir müssen sofort jemanden schicken, um sie zu suchen!“ Tsunade stand auf und hob beruhigend die Arme. „Jetzt mal ganz ruhig!“ ermahnte sie Naruto. In der Zwischenzeit stellte Neji die Flasche auf Tsunades Schreibtisch. Die Hokage nickte ihm kurz zufrieden zu, dann wandte sie sich wieder an Naruto. „Jetzt erzähl mir erstmal was passiert ist.“ Nach einigen Minuten hatten Naruto und Neji ihr die Geschehnisse und den Kampf mit der Übermacht aus Shinobi erläutert. Gerade als Naruto fertig war, kam Sasuke ins Zimmer. „Wir brauchen einen Suchtrupp! Geben sie mir ein paar Leute und ich werde sie suchen!“ Tsunade sah in Sasuke entschlossenes und besorgtes Gesicht. Kurz musterte sie ihn. Mit aller Kraft hielt er sich an der Türklinke fest. Er sah erschöpft aus und seine Wunden brauchten dringende Behandlung. Sie verschränkte die Arme. „Von euch dreien wird keiner auf die Suche nach ihr gehen! Ihr werdet jetzt erstmal ins Krankenhaus gehen und euch dort versorgen lassen.“ Ruckartig lies Sasuke die Tür los. Er versuchte, so aufrecht und fest wie möglich zu stehen. „Ich werde hier nicht im Krankenhaus sitzen und Däumchen drehen, während Sakura meine Hilfe braucht!“ „In deinem jetzigen Zustand bist du nicht in der Lage auf solch eine Mission zu gehen. Sobald du dich auskuriert hast kannst du mit einem weiteren Suchtrupp losgeschickt werden, aber solange bleibst du hier! Wahrscheinlich haben wir Sakura bis dahin längst gefunden.“ Erst als sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde sich die Hokage bewusst, was sie da eben gesagt hatte. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass sie Sakura so schnell finden würden. Mittlerweile könnte sie bereits weit über Konohas Grenzen hinaus gekommen sein, wenn sie überhaupt noch lebte. Sasuke machte einen Schritt auf Tsunade zu. „Ich weis, wo wir uns aufhielten, als wir von Sakura getrennt wurden. Ich habe Erfahrung mit diesen Kerlen. Lassen sie mich verdammt noch mal auf diese Mission gehen!“ Aus ihren Gedanken gerissen ging die Hokage nun auf Sasuke zu, bis sie direkt vor ihm stand. Der Uchiha war etwas größer als sie und sah sie herausfordernd an. Nachdenklich musterte sie ihn. Die Sannin seufzte und schüttelte leicht den Kopf. Sie sah Sasuke wieder in die Augen und erstarrte. Bittend, fast schon flehend sah der Uchiha sie mit besorgtem Blick an. Seine Augen waren voller Schmerz und Angst. Ganz leise, dass nur sie es hören konnten drangen seine Worte zu ihr. „Bitte. Ich will sie nicht verlieren.“ Traurig senkte die Hokage denk Kopf. Sasuke starrte abwesend ins Leere. Mit fester Stimme fuhr die Sannin fort. „Es tut mir Leid Sasuke. Aber in deinem Zustand wäre es unverantwortlich von mir, dich gehen zu lassen. Aber lass dir versichert sein, dass ich Alles in meiner Macht stehende tun werde, ums sie zu finden.“ Wütend begann Sasuke zu schnauben. Er wollte gerade losbrüllen, als Tsunade ihm mit dem Fuß die Beine wegzog. Der Uchiha verlor das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Im letzten Moment stand plötzlich Neji neben ihm und bewarte ihn vor einem harten Aufprall. Der Hyuga nickte Tsunade noch kurz zu, dann zog er Sasuke mit sich nach draußen. Die Augen des Uchihas waren noch immer zornig auf die Hokage gerichtet, die ihm einen kurzen Blick nachwarf. Als Sasuke und Neji verschwunden waren wandte sie sich ein letztes Mal an Naruto. „Ich mache dich und Neji dafür verantwortlich, dass er den Anweisungen der Ärzte folge leistet. Sorgt dafür, dass er keine Dummheiten anstellt. Selbst, wenn ihr ihn ans Bett fesseln müsst!“ Naruto nickte lächelnd. „Ich glaube ja nicht, dass es so starke Ketten auf der Welt gibt, aber wir werden es versuchen.“ Nach diesen Worten drehte der Blonde sich um und ging aus der Tür. Kurz nachdem Naruto verschwunden war, betrat Shizune den Raum und sah die Hokage fragend an. „Haben sie die Flasche bekommen?“ Tsunade, die wieder an ihrem Schriebtisch saß, nickte der jungen Frau kurz zu. Shizune kam näher und nahm das Fläschchen mit der bläulichen Flüssigkeit. „Ich bringe es sofort ins Labor!“ Gerade wollte sie das Büro wieder verlassen, als Tsunade sie aufhielt. „Warte noch kurz.“ Shizune drehte sich um und sah die Sannin erwartungsvoll an. „Stell ein Team zusammen, das sich auf die Suche von Sakura macht. Wenn wir sie nicht gefunden haben, bis Sasuke wieder fit ist, kann dieses Dorf bald einen neuen Hokage ernennen.“ Etwas verwirrt runzelte Shizune die Stirn, drehte sich um und ging aus dem Raum. Durch den Höhleneingang fiel ein schwaches, rötliches Licht. Der Himmel im Westen war blutrot gefärbt und ging, je höher man sah über ein Lila in ein dunkles Blau über. Sakura blinzelte kurz und öffnete schließlich die Augen. Sie sah sich kurz um und erblickte Itachi. Er saß noch immer an der Selben Stelle und starrte auf einen Haufen Asche, der vor ihm lag. Hatte der Uchiha etwa die ganze Zeit so dagesessen? Sakura musterte Itachi genauer. Sein Blick war traurig und leer, seine Haltung leicht geknickt. Einige seiner langen, schwarzen Haare hingen ihm ins Gesicht und er wirkte völlig abwesend. Sakura legte den Kopf leicht schief. Sie wurde einfach nicht schlau aus diesem Menschen. Wie er seinen Partner in der vergangenen Nacht einfach so abgestochen hatte und wie er nun traurig und verloren auf einen Haufen Asche starrte… All das passte nicht zusammen. „Du bist wach?“ Die tiefe Stimme des Uchihas riss sie aus ihren Gedanken. Itachi Augen färbten sich rot und er sah sie kalt an. Sakura setze sich mühsam auf. Sie fühlte sich deutlich kräftiger als in der vergangenen Nacht und begann gleich damit, ihre Wunden zu versorgen. Itachi sah ihr stumm dabei zu. Nach einigen Minuten stoppte Sakura. „Ich habe noch nicht genug Chakra, um Alles zu heilen.“ Itachi nickte und stand auf. Auch Sakura versuchte aufzustehen. Etwas wackelig und nur unter großen Mühen konnte sie sich halbwegs auf den Beinen halten. Itachi ging zu ihr und musterte sie kurz. Dann drehte er sich um und ging leicht in die Hocke. Etwas verwirt sah Sakura auf ihn herab. „Steig auf!“ Der Uchiha drehte den Kopf zu ihr und sah sie gleichgültig an. Nach einigen Sekunden des Zögerns stieg Sakura schließlich auf seinen Rücken. Itachi stand wieder auf und ging mit ihr aus der Höhle. Fragend sah Sakura ihn an. „Was hast du jetzt mit mir vor?“ Konzentriert sah Itachi nach vorne. „Ich bringe dich nach Hause.“ Sakura stutzte. Wie bitte? Itachi Uchiha, der grausame Mörder, der ihr nun schon zum dritten Mal das Leben gerettet hatte und sie eben auf seinem Rücken trug wollte sie nach Hause bringen? In seine alte Heimat, wo jeder seinen Namen kannte und ihn hasste. Ein kaltes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Uchihas. „Verwirrt?“ Auch Sakura lächelte. „Oh ja! Sehr sogar!“ Als sie die Höhle verlassen hatten sprang Itachi auf den nächsten Baum. Kurz blickte er sich um, dann sprang er mit Sakura davon. Sakura versuchte irgendwelche bekannten Chakren zu orten, doch sie fand Nichts. „Weist du denn mittlerweile, wer ich bin?“ Erstaunt sah Sakura auf. Dann senkte sie traurig den Kopf. „Dein Name ist Itachi Uchiha. Sie nenne dich Mörder und Verräter.“ Itachi nickte knapp. „Und wie nennst du mich?“ Jetzt begann Sakura zu lächeln. „Ich nenne dich den Menschen, der mir mittlerweile schon zum dritten Mal das Leben gerettet hat.“ Sie musterte Itachi, aber sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. „Du bist entweder der schlauste, oder der dümmste Mensch den ich je kennen gelernt habe. Ich weis nur noch nicht, Welches von Beiden.“ Kam es monoton von dem Schwatzhaarigen. Sakura grinste. Dann sah sie wieder ernst nach vorne. „Ich habe da ein paar Fragen an dich.“ Itachi nickte ihr kurz zu und sie fuhr fort. „Warum hast du deinen Clan getötet?“ Der Uchiha zuckte kurz zusammen. „Du hast anscheinend wirklich keine Angst vor mir.“ Stellte er kühl fest. Er seufzte. „Das ist eine Frage, die ich dir nicht beantworten werde.“ Nun war seine Stimme wieder zischend. Sakura senkte den Blick. Es war je klar gewesen, dass er jetzt nicht großartig über seine Vergangenheit reden würde. Sie stutzte. Warum redete sie mit diesem Kerl eigentlich so vertraut. Und warum war er plötzlich so zugänglich? Wie kam sie denn dazu, mit einem Mörder zu reden, als wäre sie ihm irgendwo auf der Straße begegnet? Allerdings hatte er ihr ja noch Nichts Schlimmes angetan. Im Gegenteil, er hatte sie beschützt und sich um sie gekümmert. Aber warum? „Dann eine andere Frage.“ Fuhr sie fort. „Warum hast du mir jetzt schon zum dritten Mal das Leben gerettet, deinen Partner getötet und bringst mich sogar noch nach Konoha zurück?“ Erwartungsvoll sah sie den Uchiha an. Dieser zögerte. Nach einiger Zeit konnte sie ein leises, kaltes Lachen von ihm hören. Er wandte den Kopf zu ihr nach hinten und funkelte sie an. „Diese Frage kann ich mir nicht mal selbst beantworten.“ ---------------------------------------------------------------------------------- ach herrje! Das hat ja wieder so ewig gedauert! Zuerst war ich weg und dann spackt das Internet! Aber nun is es ja da! Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Jetzt wird die Handlung nämlich so richtig ins Rollen gebracht. Kiss-kiss, Knutscha Kori Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)