Another Timeskip von Fantasia (Weshalb es noch lange nicht vorbei ist!) ================================================================================ Kapitel 2: Die Leiden der Eltern -------------------------------- „Mama! Was machst du denn hier?“ Ein Mädchen von zirka acht Jahren stürmte auf Kuri zu. Sie hatte lilafarbenes Haar wie ihre Mutter, indem viele kleine Zöpfchen hinein geflochten waren. „Akako! Nicht so stürmisch. Ich bin heute hier, um euch abzuholen. Außerdem bekamen wir unsere Teams zugeteilt!“ Große hellblaue Augen starrten Kuri unglaubwürdig an. „Du hast auch ein Team bekommen?“ „Natürlich, was hast du denn gedacht? Und dein Vater ist auch zugeteilt worden!“ „Hoffentlich benehmt ihr euch nicht allzu peinlich gegenüber den anderen!“, sagte Akako misstrauisch. „Wie meinst du das denn wieder? Ah, da kommen ja auch deine Brüder.“ „Juhu, ich kann’s kaum erwarten!“, murmelte Akako trotzig. „Meckerst du schon wieder rum, Schwesterherz?“ Zwei Jungs waren an Kuri, Aiko und Akako herangetreten. Der eine von ihnen hatte dunkelgraues Haar mit einem Stich Lila, der andere, jüngere, hatte hellgraues Haar. Beide hatten braune Augen. Der ältere hatte mit seiner Schwester gesprochen. „Halt deine blöde Klappe, Ryo!“, fauchte Akako ihren zwei Jahre älteren Bruder an. „Na, das ist Geschwisterliebe. Vertragt euch, streiten kostet Energie, die werdet ihr später noch brauchen!“, Kuri gab Akako einen sanften aber bestimmten Klaps auf ihren Rücken. „Wo bleibt denn Hiroshi schon wieder?“, fragte Aiko seufzend. „Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er noch im Klassenzimmer. Komisch, er sollte doch schon hier sein!“, meldete Susumu sich das erste Mal zu Wort. Plötzlich ertönte lautes Hundegebell hinter der kleinen Gruppe. Alle drehten sich augenblicklich um. Susumu schrie erschrocken auf, als ein kleines graues Etwas auf ihn zuschoss. Schon lag Susumu mit dem Rücken auf dem Boden und wehrte sich nach Kräften gegen das graue Geschoss. „Shuga, mach dass du von mir runter kommst. Nein, hör auf, ich will jetzt nicht von dir abgeschleckt werden,…uäh, du bist so unhygienisch. Runter von mir!“ Susumu rappelte sich mühsam auf. In seinen Händen hielt er, wie nun alle sehen konnten, einen kleinen Hund. Dieser hatte langes zotteliges Fell von grauer Farbe. Nur hin und wieder war er an manchen Stellen weiß. Er hatte so lange Stirnfransen, dass seine kleinen Augen kaum darunter hervorschauen konnten. Shuga sah einfach zu süß aus. „Shuga, du bist es. Komm her mein Kleiner!“, rief Aiko verblüfft und nahm Susumu den Hund ab. „Sieh dir deine Stirnfransen an. Schon wieder so lang, das ist ja nicht normal! Wo hast du denn dein Herrchen gelassen?“, fragte Aiko. „Shuga! Komm her, wohin bist du nur abgehauen??“ Ein Schrei hallte aus der Akademie. Kurz daraufhin rannte ein zirka sechsjähriger Junge aus dem Gebäude. Verblüfft blieb er stehen, als er sein kleines Hündchen in den Armen seiner Mutter wieder fand. Diese sah gar nicht freundlich drein. „Hiroshi, ist dir Shuga schon wieder davon gelaufen? Wie soll ich das nur wieder deinem Vater erklären? Er wird toben vor Wut.“, meinte Aiko zornig. Hiroshi strich sich Strähnen seines wirren braunen Haares aus dem Gesicht, die ihm während des Laufens hineingerutscht waren. „Du musst ja nicht zu ihm laufen, und ihm alles erzählen. Außerdem ist Shuga mein Hund, und der geht Vater nun mal nichts an. Ich kann schließlich nichts dafür, dass Akamaru so ein Schoßhündchen geworden ist!“, erwiderte Hiroshi genervt. „Wieso ist er wohl so geworden? Weil dein Vater sich um ihn gekümmert hat und ihm Regeln aufgezeigt hat, an die Akamaru sich halten muss. Du wirst mit Shuga nie so eine Bindung haben, wenn der Hund nicht weiß, wann du etwas wirklich von ihm willst, oder wenn du ihn nur ärgerst. Du solltest ihn schon soweit haben, dass du ihn ohne großes Reden unter Kontrolle hast! Aber wie ich sehen hat der Hund Susumu lieber als dich, da er ja zu ihm gelaufen ist!“ Wütend starrte Hiroshi auf den Boden. „Weißt du was? Ich will diesen blöden Hund gar nicht mehr haben! Er wird mir nie gehorchen, weil er absichtlich zu anderen läuft. Diesmal war es Susumu, nächstes Mal ist es wieder jemand anderes! Der Hund hasst mich, und ich hasse ihn langsam auch schon! Mach mit dem blöden Vieh, was du willst! Schick ihn mit freundlichen Grüßen zurück zu Vater!“ Mit diesen Worten rannte Hiroshi davon. Die kleine Gruppe starrte ihm sprachlos hinterher. „Ach, wenn er doch nicht so stur wäre. Ich muss mal ein ernstes Wort mit Kiba reden. Es kommt mir so vor, als setze er den Jungen ganz schön unter Druck.“, seufzte Aiko. Sie streichelte Shuga liebevoll über den Kopf. „Mama, ich glaube es wäre besser, wenn ich mal nach Hiro sehe. Ich komme später nach Hause.“, meinte Susumu entschlossen. „Wenn du meinst, aber das ist nicht meine Entscheidung.“, erwiderte Kuri. „Natürlich kannst du zu ihm gehen, wenn du willst. Ich halte dich nicht auf!“, sagte Aiko. Plötzlich sprang Shuga aus ihren Händen und stellte sich neben Susumu. Als der ihn anstarrte, bellte der Hund Susumu an. „Ich glaube, er will mit dir gehen, kleiner Bruder.“, sagte Akako verblüfft. „Na dann, komm mit, Hündchen.“, sagte Susumu und lief Hiroshi hinterher. Kuri wandte sich an Aiko. „Hiroshi kommt mir ein bisschen überfordert vor. Vielleicht wäre es besser, wenn Kiba mit ihm reden würde. Der Junge kommt offensichtlich mehr nach seinem Vater.“ „Ich weiß. Ich habe Kiba auch schon tausendmal gesagt, dass Hiroshi mit Shuga noch nicht so gut zu Recht kommt! Aber er denkt, dass Hiroshi das Problem ohne Hilfe lösen muss, obwohl das Blödsinn ist!“, sagte Aiko aufgebracht. Sie fuhr sich genervt mit den Fingern durch ihr schulterlanges glattes Haar. Eine Zeit lang herrschte Stille auf dem kleinen Platz vor der Akademie. „Mann, können wir jetzt endlich nach Hause gehen? Ich will nicht länger als notwendig hier herumstehen!“, murrte Akako genervt. „Du hast Recht. Lass uns gehen!“, erwiderte Kuri. „Ich werde wohl lieber mal nach Hiroshi und Susumu plus Hund sehen. Wer weiß was sie anstellen, wenn mein Sohn sich wieder beruhigt hat.“, meinte Aiko. „Endlich. Ich kann es kaum erwarten Vater alles über die Teameinteilung zu berichten. Außerdem hat er mir versprochen, später mit mir zu trainieren. Das will ich auf keinen Fall versäumen!“, sagte Ryo erfreut. „Sei dir nicht so sicher, ob er heute wirklich Zeit hat, schließlich müssen wir uns auf morgen vorbereiten. Dein Vater und ich haben beide Teams bekommen, und das ist schließlich eine gewisse Verantwortung, aber ihr bekommt später irgendwann Informationen darüber!“, wandte Kuri vorsichtig ein. „Dann eben nicht. Ich hab sowieso nicht mit seiner Hilfe gerechnet. Schließlich müssen wir immer ohne ihn zu Recht kommen! Manchmal weiß ich nicht, ob er weiß, wann wir ihn brauchen. Vater versteht uns, vor allem mich, nicht!“, fuhr Ryo aufgebracht auf, als er den Einwand seiner Mutter vernahm. Der Junge hatte sich so in Rage geredet, dass Kuri und Akako in erstaunt ansahen. Normalerweise leistete Ryo sich keine solchen Gefühlsausbrüche. „Hey! Ryo, reiß dich zusammen, du weißt, dass du deinem Vater unrecht tust. Er gibt sich immer Mühe, genug Zeit mit euch Kindern zu verbringen! Du kannst dir nicht vorstellen, wie stolz er auf euch ist!“, wies Kuri ihren Sohn zurecht. „Ja ja, ist schon gut. Vergiss, was ich gesagt habe!“, erwiderte Ryo zähneknirschend. Aber Kuri bemerkte an dem Ausdruck seiner Augen, dass er das Gesagte tief in seinem Inneren ernst gemeint hatte, und das verunsicherte sie. „Hey, wo willst du hin?“, rief die junge Frau ihm hinterher, als er mit Händen in den Hosentaschen davon stapfte. „Nach Hause, was denkst du denn? Kommt ihr jetzt auch, oder was?“, rief Ryo über sein Schulter hinweg schon wieder vergnügt zurück. Augenblicklich sprang Akako auf und lief ihrem älteren Bruder hinterher. Sie würde es zwar niemals zugeben, aber sie mochte ihren Bruder doch, trotz alle dem Streit den die Geschwister andauernd hatten. Kuri blieb noch einen Moment stehen. „Scheint so, als wäre mein Sohn nicht der einzige, der Probleme mit seinem Vater hat!“, sagte Aiko zu Kuri. „Scheint tatsächlich so. Also, mach’s gut Aiko. Und sag Susumu, dass er sich beeilen soll nach Hause zu kommen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)