Halloween – Die Nacht, die Wahrheiten offenbart von SonjaArika (Kaito & Aoko) ================================================================================ Kapitel 1: Die Ankündigung -------------------------- Hallo ihr Lieben!! Da bin ich wieder und wünsche euch allen ein verspätetes frohes Osterfest! Mit dieser FF habe ich mal etwas ganz Neues versucht zu schreiben. Das Pairing AokoxKaito ist ein ganz neues Blickfeld für mich, da ich mich mit den beiden noch nicht so lange und vor allem nicht so intensiv beschäftige, wie mit ShinichixRan oder HeijixKazuha. Dennoch hoffe ich, dass euch diese FF gefallen wird. Habe mir auch extra große Mühe damit gegeben. ^^v Wie immer an dieser Stelle würde ich mich über eure Meinung sehr freuen und ihr dürft mich auch ruhig kritisieren, wenn ihr irgendetwas findet, was anders vielleicht besser gewesen wäre. Also dann! Viel Spaß beim Lesen wünscht euch eure SonjaArika. Halloween – Die Nacht, die Wahrheiten offenbart Die Ankündigung Mein Gesicht ist nicht rund und nicht oval. Eher gleicht es einem großen Apfel, der im Scheine des Lichtes feurigen Orangen gleicht. Doch schmecke ich bitter – nicht süß! Meine Visage ist eine Fratze und komme ich geflogen, so nehme ich mir das, was mir gehört. Zur Geisterstunde gerufen fahren keine Züge. Nur unter der Erde ist das schnellere bewegen von Ort zu Ort möglich. So nehme ich das feuerrote Auge des Drachen! „Habt ihr es schon gehört? Kaito Kid wird wieder zuschlagen?“ „Was echt? Hat er wieder eine Warnung geschickt?“ „Was will er sich denn dieses Mal schnappen?“ „Hey Aoko! Weißt du es schon?“ „Aoko, ist dein Vater wieder mit diesem Fall betreut?“ Eigentlich wollte sich Aoko vor dem Unterricht nochmals die Mathematikformeln ansehen, doch ihre Freundinnen bestürmten sie mit Fragen über Fragen, sodass sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. „Schon wieder dieser Kid? Langsam regt dieser Kerl echt auf. Jetzt hindert er mich auch noch am Lernen! Für wen hält der sich?“, regte sie sich auf und zerknüllte die Zeitung, welche vor ihr auf dem Tisch lag. „Die Polizei und mein Vater tappen mal wieder vollkommen im Dunkeln. Zwar wissen sie, wann und wo er zuschlagen wird und vor allem wissen sie, was das Objekt seiner Begierde ist, aber was diese Andeutung mit den Zügen soll, das weiß bisher noch keiner.“ Einen Platz hinter ihr grinste ein Junge tief in sich hinein. Wusste doch niemand um sein Geheimnis bescheid. Kaito Kid war ein Dieb, ohne Zweifel einer der Besten und das wusste er. „Hey Kaito! Was grinst du so dämlich vor dich hin?“, fragte Aoko, die sich gerade zu ihm umgedreht hatte. „Ist das verboten?“, das Grinsen des Jungen wurde noch breiter. Seine Sandkastenfreundin aufzuziehen, war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. „Ich amüsiere mich nur darüber, dass dein Vater, was er auch tut, es nicht schafft diesen Kid zu fassen.“ Aoko funkelte ihn böse an. Sie hatte angebissen, ohne es auch nur im Entferntesten zu merken. „Wenn du so schlau bist, warum fängst du ihn denn dann nicht?“ „Nun, liebste Aoko, Kíd ist nun mal nicht dumm. Er ist ein gewiefter Zauberer. Natürlich braucht er noch sehr viel Übung, wenn er an mein Genie heranreichen will, aber er hatte schon einige Tricks drauf, auf die niemand vorbereitet war. Er plant im Voraus und weiß genau, was sein Gegenüber als nächstes tun wird. Er ist deinem Vater immer einen Schritt voraus und genau deshalb wird es dieser auch nie schaffen ihn zu schnappen.“ Das Mädchen sah ihn perplex an. Mit solch einer Ausführung hatte sie nicht gerechnet. „Wie kommst du darauf, dass Kid immer einen Schritt vorausdenkt? Ich meine, du kennst ihn doch gar nicht. Wie kannst du dir dann so sicher sein?“ „Äh, na ich weiß es natürlich nicht genau, aber es könnte doch genau der Grund sein, weshalb ihn niemand schnappen wird.“ Kaito vermied es Aoko ins Gesicht zu sehen. Beinahe hatte er sich selbst verraten. Eine Eigenschaft, die er an sich hasste. Er war einfach von zu ehrlicher Natur und Aoko anzulügen hasste er am meisten. Die Warnung von Kaito Kids neuem Coup verbreitete sich wie ein Lauffeuer und bald wusste jeder in der Stadt bescheid. Es war das Gesprächsthema Nummer eins und es wurde viel darüber gerätselt, ob es Inspektor Nakamori dieses Mal gelingen würde, den Meisterdieb zu verhaften und seine wahre Identität preiszugeben. Auf dem Nachhauseweg von der Schule brütete die Oberschülerin fieberhaft über der Ankündigung, die 1412 losgeschickt hatte. „Meine Visage ist eine Fratze. Was könnte er damit nur meinen? Er wird doch nicht etwa in den Spiegel gesehen haben und festgestellt haben, dass er in Wirklichkeit und ohne Maskerade ein ganz hässlicher Wichtigtuer ist?“ Kaito, der neben ihr lief, schüttelte sich vor lachen. Wie konnte man nur auf eine solch absurde Idee kommen? War es denn wirklich so unsagbar schwer seine Botschaft zu übersetzen? „Was ist nun schon wieder so komisch?“, Aoko funkelte ihn erneut wütend an. Es passte ihr überhaupt nicht, dass er sich andauernd über sie lustig machte. „Nichts, ich finde es nur so unglaublich, wie man auf solche Assoziationen kommen kann.“ „Wenn du so schlau bist, dann kannst du mir ja vielleicht sagen, was er damit meinen könnte.“ Kaito überlegte. Sollte er es ihr sagen, oder besser nicht? Eigentlich würde er sich ja selbst damit ins Boxhorn schlagen, wenn er ihr helfen würde. Aber so ein klitzekleines bisschen vielleicht? Sie tat ihm schon sehr leid, dass sie nicht von alleine darauf kam. „Hey, was ist denn nun?“, Aoko wurde langsam ungeduldig. „Wenn du es selbst nicht weißt, dann spuck gefälligst nicht so große Töne!“ „Ich gebe es ja zu, ich werde aus dem Rätsel auch nicht ganz schlau, aber vielleicht solltest du am Anfang anfangen etwas logisches herauszulesen. Der Rest ergibt sich dann meistens von selbst. So ist es bei mir in Mathe jedenfalls auch immer.“ Die beiden Oberschüler hielten an, da sie an der Stelle angekommen waren, an der sich ihre Wege tagtäglich trennten. „Vielleicht weiß mein Vater inzwischen mehr. Also dann, Kaito, man sieht sich!“, gerade drehte sich das Mädchen um und wollte ihren Weg fortsetzen, als sie sich nochmals zu ihrem Jugendfreund umdrehte. „Ach, Kaito! Was ich dich noch fragen wollte: Hast du nächsten Freitag schon etwas vor?“ Der Junge runzelte die Stirn. „Weiß ich noch nicht. Wieso, was ist denn nächsten Freitag?“ „Na, da ist doch Halloween und ich dachte mir, dass wir uns da vielleicht treffen könnten. Nur so zum Spaß halt“, Aoko war verlegen und das sah man ihr deutlich an. Halloween? Das Fest der gruseligen Gestalten und Gespenster? Der Hexen und Verdammten? Und Aoko wollte diesen Abend mit ihm verbringen? Moment mal, aber das hieße ja, dass dieser Termin womöglich genau mit seiner Ankündigung übereinstimmen würden. „Ich überlege es mir, okay?“, antwortete Kaito. Dies war noch keine direkte Absage ihr gegenüber. Aber auch keine Zusage. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und jeder ging seinen Weg nach Hause. Am Abend klingelte bei Kaito das Telefon. Es war Aoko, die ihm mitteilte, dass sein Vater das Rätsel geknackt habe. Sie erzählte ihm, dass das „feuerrote Auge des Drachen“ ein wertvoller Rubin sei und Kaito Kid vorhabe ihn an Halloween um Mitternacht zu stehlen. Dies sei der erste Teil der Botschaft gewesen. Der Tag, an dem das Verbrechen stattfinden solle. Das ganze drum herum um den großen orangenen Apfel, der bitter schmecke und eine Fratze habe wäre einzig und alleine dafür da gewesen, um den genauen Zeitpunkt wiederzugeben. Nur die Sache mit den Zügen habe der Inspektor noch nicht lösen können. Doch vorsichtshalber habe er bereits veranlasst, dass alle Züge am 31. Oktober die ganze Nacht hindurch überwacht würden. „Na also. Da hat der gute Nakamori meine Nachricht also doch so gut wie richtig entschlüsselt. Allerdings kann er sich sparen die Züge zu überwachen. Immer wieder macht er den Fehler meine Ankündigungen nicht richtig zu lesen. Mir tun nur die armen Polizisten leid, die umsonst auf mich warten werden“, dachte Kaito bei sich, nachdem er das Gespräch beendet hatte. Was ihm jedoch mehr Sorgen bereitete, war Aokos Einladung. Er konnte unmöglich auf ihre Party gehen und den Rubin stehlen. Wenn er ihr sagen würde, er sei müde und gehe deshalb früher nach Hause ... Nein, das würde sie ihm nicht abkaufen. Diese Einladung kam bestimmt nicht von ungefähr. Wahrscheinlich hatte sie Angst vor den unheimlichen Masken, die an diesem Tag ihr Unwesen trieben und brauchte deswegen einen „Beschützer“. Einen anderen Grund konnte er sich nicht vorstellen. Ach was, es würde ihm schon eine Ausrede einfallen. Dessen war er sich sicher. Der Freitag kam schneller als erwartet und Kaito hatte noch immer keine Ausrede parat. Schließlich erzählte er Aoko irgendein Märchen von einem Cousin in Kyoto, den er seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen habe und der ihn übers Wochenende zu sich eingeladen habe. Er hasste es, wenn er Aoko so anlügen musste. Zudem wäre er wirklich gerne zu ihr gegangen. Aber ausgerechnet diesen Tag musste er sich ja für seinen Diebstahl aussuchen. Er entschuldigte sich an diesem Tage oft bei Aoko und machte ihr alle möglichen kleinen Zauberkünste zu Geschenken, um sie etwas aufzuheitern. Ja warum machte es ihr überhaupt so viel aus, dass er nicht zu ihr kommen würde? Sonst schien es ihr doch auch nicht so wichtig zu sein, ob er präsent war oder nicht. Als sie sich erneut nach der Schule voneinander verabschiedeten, beschloss Kaito sich endlich auf seinen bevorstehenden Auftritt vorzubereiten und Aoko aus seinen Gedankengängen zu verbannen. Fortsetzung folgt... Kapitel 2: Ein Diebstahl mit unliebsamen Gästen ----------------------------------------------- Da bin ich wieder! Und im Gepäck der nächste Teil! Ich wollte mich noch einmal ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr mir so liebe Kommis hinterlassen habt! Zu diesem Kapitel muss ich vorweg sagen, dass dort eine dunkle Gestalt auftauchen wird, die allerdings nichts mit unseren bekannten Männern in Schwarz zu tun hat. Sie trägt nur zufällig die gleiche Farbe. Rosa hätte ihm so schlecht gestanden. ^.- Ich wünsche euch also viel Spaß beim Lesen und entschuldigt die Verspätung. HEL eure Sonja. Ein Diebstahl mit unliebsamen Gästen Mitternacht rückte immer näher und Aoko saß alleine zusammengekauert in einer Ecke ihres Zimmers. Im Zimmer war es dunkel. Nur die kleine Nachttischlampe erhellte den Raum ein wenig. Doch bis zu Aoko drang kaum ein Lichtstrahl vor. Sie hatte diesen Ort gewählt, weil sie sich dort einigermaßen sicher fühlte. Ja, Aoko hatte große Angst vor Gespenstern und anderen übermenschlichen Kreaturen. Sie gab es nur ungern zu und schon gar nicht wollte sie, dass Kaito es wusste. Sie wollte ihn bei sich haben, damit er ihre Angst mit seiner Anwesenheit linderte. Doch nun war sie ganz alleine in dem großen Haus. Ihre Mutter war bei einer Freundin eingeladen und ihr Vater jagte Kaito Kid – den Meister aller Diebe. Apropos, wie spät war es überhaupt? Ein Blick auf die Uhr verriet der Oberschülerin, dass es dreiviertel zwölf war. Eine viertel Stunde also noch. Dann würde Kid auftauchen. Ob sie sich schlafen legen sollte? Nein, sie war nicht müde und ihre Angst ließ es nicht zu, dass sie schlafen würde. So zog das Mädchen ihre Beine noch näher an ihren Körper heran und starrte weiter auf den Boden vor sich. Plötzlich und völlig unerwartet kam ihr der Gedanke, dass ihr Vater sich geirrt haben könnte und Kaito Kid gar nicht am Bahnhof auftauchen würde. „Ach Blödsinn!“, sagte Aoko laut in die Stille, die sie umgab. „Mein Vater irrt sich nicht!“ Und was wenn doch? Draußen liefen skurrile Gestalten von Haus zu Haus, doch Aoko versteckte sich vor ihnen, statt die Türe zu öffnen, wenn sie klingelten. Sie bat eine stärkere Macht darum, dass diese Wesen schnell weiterzogen. Klar wusste sie, dass es sich nur um verkleidete Menschen – meist Kinder – handelte, aber die Masken waren der Grund für ihre Angst. Als sie sich sicher war, dass die ungebetenen Besucher am nächsten Haus angelangt waren, griff sie in ihre Hosentasche und zog den zusammengefalteten Zettel heraus, auf dem sie Kids Ankündigung geschrieben hatte. „Zur Geisterstunde gerufen fahren keine Züge. Nur unter der Erde ist das schnellere bewegen von Ort zu Ort möglich. Unter der Erde. Was könnte das heißen?“, fragte sich Aoko. Was fuhr unter der Erde, wenn keine Züge fuhren? Unter der Erde. Unter – Die U-Bahn! Genau, das war es! Unter der Erde fuhr nur die U-Bahn und die gleicht einem Zug noch am ehesten! Ihr Vater hatte sich tatsächlich geirrt! Eiligst stand sie auf und jagte zu ihrem Telefon um ihren Vater über seinen Fehler zu informieren, doch dieser schien das Klingeln nicht zu hören. Aoko hielt inne und lauschte. War das nicht ein Telefon, das da klingelte? Sie öffnete die Türe zu ihrem Zimmer und musste betrübt feststellen, dass sie recht hatte. Ihr Vater hatte sein Handy zu Hause vergessen. Und was nun? Kaito Kid würde ihm wieder durch die Lappen gehen. Sie musste etwas unternehmen. Sie musste ihren Vater unbedingt erreichen. Aber wie? Sie musste zu ihm gehen und es ihm persönlich sagen. Aber dies würde bedeuten, dass sie da hinaus zu den Monstern und Hexen musste. Sie würde Hunderten von denen über den Weg laufen und Kaito war nicht da um sie zu beschützen. Sie sah erneut auf die Uhr. Zehn Minuten waren erst vergangen, seit sie das letzte Mal auf die Uhr gesehen hatte. Wie nur sollte sie in fünf Minuten zu ihrem Vater gelangen und wie nur sollte dieser seine Männer vom Bahnhof zur U-Bahnstation schicken. In fünf Minuten? Es half nichts, sie musste wohl oder übel selbst auf Verbrecherjagt gehen. So zog sie sich in Windeseile ihre Schuhe an, zog sich einen Parker drüber, nahm ihren Hausschlüssel vom Brett und ließ die Wohntüre hinter sich zuknallen. Während ihr der kalte Herbstwind um die Ohren pfiff, rannte sie so schnell sie konnte vorbei an leuchtenden Kürbisköpfen und dunklen Magiern, die ihr einer nach dem anderen Flüche auf den Leib sprachen. Sie musste es schaffen. Sie musste schneller sein als Kaito Kid. Sie musste ihn aufhalten, egal wie! Kaito indes wartete schon gespannt auf seinen Auftritt. Die Sekunden rannen davon und schon bald konnte er den Countdown zählen. Noch zehn Sekunden, noch neun, acht, sieben, sechs, fünf – Kaito Kid machte sich zum Absprung bereit – noch vier, drei, zwei, eine, dann sprang er. Seine Blendgranate zerbarst die Scheibe des Daches unter ihm und er konnte mühelos hinterher springen. Unten angekommen wurde er sogleich von mehreren Polizisten in Schutzkleidung empfangen. Das feuerrote „Auge des Drachen“ wurde bestmöglichst beschützt, doch der Meisterdieb ließ sich nicht einschüchtern. Da erblickte er Kommissar Nakamori, der seinen Hilfspolizisten die Anweisung gab, ein großes Netz bereit zu halten, falls Kaito aus einer der Türen versuchte zu fliehen. Schelmisch grinste 1412. Sein Lieblingsfeind hatte auch nichts Neues mehr auf Lager. Geschickt umging er alle Fallen und jedem Polizisten, der sich ihm in den Weg stellte. Er durchbrach die Strombarriere, welche rund um die Vitrine in der sich der Rubin befand gespannt war und konnte nach einem gekonnten Manöver den wertvollen Kristall an sich nehmen. „Ich wünsche den Herren noch eine geruhsame Halloweennacht und bedanke mich rechtherzlich für die großzügige Spende!“, mit einem höhnischen Lachen verschwand der Meisterdieb Kid in einer Rauchwolke und entkam so ungesehen aus der Dachluke, durch die er zuvor gekommen war. „Ihm nach! Alle man zum Bahnhof! Er darf uns nicht entkommen!“, brüllte Aokos Vater und rannte allen voran aus dem Gebäude. Kaito Kid hingegen flog über die Dächer der Stadt in entgegengesetzte Richtung davon. Er wollte seine Ankündigung einhalten und mit der nächsten U-Bahn verschwinden. Plötzlich traf ihn etwas hart an der Schulter und verfehlte ihn nur knapp. Jemand schoss auf ihn. Der Kommissar würde doch nicht etwa? Nein, dass konnte doch unmöglich sein! Aokos Vater würde nie einen Scharfschützen auf ihn ansetzen. Dass durfte er allein aus Gesetzeswegen schon nicht. Also wer war es dann? Er landete auf einem der Dächer unter ihm und blickte sich um. Niemand war zu sehen. Nur der Schmerz, den der Streifschuss verursacht hatte, nahm zu. Blut rann aus einer schmalen Ritze in seiner Haut. Es tränkte das strahlendende Weiß seines Umhangs in tiefdunkles Rot. „Wer ist da? Stell dich gefälligst!“, rief Kaito Kid sichtlich wütend. Jemand behinderte ihn bei seinem Auftritt, was ihm zutiefst missfiel und dass dieser jemand auf ihn schoss passte ihm schon dreimal nicht! Hinter einem Kamin – zwei Häuser weiter – bewegte sich ein Schatten und schließlich erschien eine in Schwarz gekleidete Person, die den Lauf ihrer Pistole streichelte. Ihr Kopf war mit einem Strumpfband bedeckt und eine getönte Brille verdeckte die Augen. Sie wirkte wie ein Ninja der alten Generation, nur dass sie statt Shuriken und Kunais modernisiert wurde und nun eine Pistole trug. Die beiden Kontrahenten musterten sich gegenseitig und Kaito fand als Erstes seine Coolness wieder. „Was willst du von mir? Ein Autogramm vielleicht?“ Die finstere Gestalt machte einige Schritte auf den Meisterdieb zu und antwortete dann: „Red keinen Unsinn! Den Rubin will ich haben. Sonst nichts.“ „Den Rubin? Welchen Rubin?“, Kaito war nicht wohl zumute. Bisher hatte er es noch nie mit einem Gegner zu tun gehabt, der wirklich bereit war jederzeit auf ihn zu schießen. Aber dieser Situation würde er sich stellen, komme was wolle! „Tu nicht so unbehelligt! Ich rede von dem Rubin, den du gerade gestohlen hast! Ich rede vom Auge des Drachen!“, die dunkel gekleidete Person kam immer näher. „Gehörst du zur Polizei?“ „Nein, ich gehöre nur mir selbst. Ich bin genauso ein Dieb wie du und du hast mir heute Nacht die Tour versaut. Also her mit dem Stein!“ Der Kerl meinte es also ernst. Doch konnte ihm dieser Schmalspurdieb wirklich gefährlich werden? Ein Risiko wollte Kaito nicht eingehen, aber seine Beute kampflos herzugeben war unehrenhaft und nicht in seinem Sinne. Da hätte er es auch gleich bleiben lassen können oder dem Kommissar den Rubin persönlich zurück bringen können. „Was ist jetzt? Gibst du mir den Rubin freiwillig, oder muss ich ihn mir erst mit Gewalt holen?“, fragte der Gauner bereits sichtlich erregt. „Pah, da könnte ja jeder kommen, wer wolle!“, der Oberschüler hatte sich entschieden. Er würde seine Beute auf gar keinen Fall wieder hergeben. Er würde seinen Plan so durchziehen, wie er es vorgehabt hatte und in der U-Bahnstation im Nichts verschwinden. Flink wie ein Wiesel sprang er von Dach zu Dach und gewann sehr bald Abstand zu dem Mann in Schwarz. Doch dieser war ihm auf den Fersen. Er nahm den gleichen Weg wie Kaito über die Dächer der Stadt. Doch brauchte er ihm gar nicht zu Nahe zu kommen, schließlich besaß er eine Schusswaffe, die er im Notfall auch gebrauchen würde. Kaito hingegen hoffte, dass es an der U-Bahnstation genügend Passanten in Verkleidung gab, dass der Dieb es nicht wagen würde ihn bis dorthin zu verfolgen. Andererseits war es die perfekte Gelegenheit nicht aufzufallen. Jeder würde denken, dass es sich bei ihnen lediglich um Halloweenkostüme handle. Bald würde er es geschafft haben. Er konnte bereits das Dach der Station sehen, als von hinten auf ihn geschossen wurde. Der Unbekannte hatte aufgeholt und schoss nun auf den Meisterdieb. Nur knapp verfehlten ihn die Patronen. Galten sie nur der Abschreckung, oder war der Schütze einfach nur schlecht im Zielen? Im Grunde war Kid dies ziemlich egal, solange er nur nicht getroffen wurde. Ein letztes Stück war er noch von der U-Station entfernt. Er machte einen Satz und sprang vom nächsten Dach hinunter auf die Straße. Dort rannte er weiter den Bürgersteig entlang, vorbei an Skeletten und Gobelins, weiter gen Eingang und die Treppen hinab zu den Gleisen. Er hatte Recht behalten. Vor ihm standen etliche Menschen in den unterschiedlichsten Kostümen. Hier und dort konnte er sogar einen Kaito Kid Fanatiker ausmachen. Er würde also nicht im Geringsten auffallen. Immer weiter rannte er den Bahnsteig entlang und sprang in die erste U-Bahn, die angefahren kam. Wie vermutet waren nirgendwo Polizisten der Spezialeinheit „Kid“ zu sehen. Er setzte sich auf einen freien Sitzplatz und blickte sich um. Scheinbar hatte er seinen Verfolger abgeschüttelt. Jedenfalls war dieser weit und breit nicht zu sehen. Erschöpft atmete er kräftig aus. Dann blickte er zur Seite und besah sich seiner Schulter, die bereits Blutverkrustet war. Nicht weiter schlimm. Drei bis vier Tage vielleicht, dann wäre nichts mehr zu sehen. Als Kid einfiel, dass er beim Einsteigen nicht darauf geachtet hatte, in welche Bahn er gestiegen war, klatschte er sich mit der Handfläche auf die Stirn. „Ich Idiot!“, sagte er und sah sich nach einem Fahrplan um. Als er ihn fand, musste er zu seinem Leidwesen feststellen, dass er auf direktem Wege ans andere Ende der Stadt fuhr. „Na toll! Wie zum Henker soll ich denn da wieder weg kommen? Diesen Teil von Osaka kenne ich doch gar nicht!“ Zudem musste er feststellen, dass er nahezu alleine in der Bahn saß. In seinem Abteil saß außer ihm nur noch ein alter Grizzlybär, der anscheinend zu viel Alkohol konsumiert hatte, da er gehörig schnarchte und seltsam verdreht auf seinem Platz hing. Im Waggon nebenan saßen eine ältere Dame mit Stock und Einkaufstüten, die sich neben ihren Beinen stapelten. Zwei Plätze neben ihr saßen eine Hexe und ein Gespenst. Vom äußeren Erscheinungsbild würde Kaito die beiden Gestalten auf etwa sein Alter schätzen. Sonst war er scheinbar alleine hier. Gerade drehte er sich um, um auf seinen Platz zurück zu kehren, als er im Augenwinkel sah, wie jemand aus dem hinteren Waggon angerannt kam. Zu seinem Leidwesen handelte es sich um keinen anderen, als um den in Schwarz gehüllten Mann, vor dem er eigentlich fliehen wollte. „So ein Mist! Wie hat er mich nur gefunden?“, sagte der Meisterdieb laut und öffnete die Schiebetüre, die vor ihm lag. Es blieb ihm keine andere Wahl, er musste weiter in eines der vorderen Abteile flüchten und sich dort möglichst unauffällig in Kaito Kuroba verwandeln. Das war seine einzigste Möglichkeit zu entkommen. Er rannte von Abteil zu Abteil und erst, als er meinte, er habe nun einen ausreichenden Abstand erreicht, um sich umzuziehen, hielt er in seiner Bewegung inne. Er griff an die Knöpfe seines Umhangs und wollte diese gerade lösen, als keine zwei Meter vor ihm eine weitere Person auftauchte. „Hab ich dich endlich gefunden! Kaito Kid!“ Fortsetzung folgt... Kapitel 3: Eine ungewöhnliche Hetzjagd -------------------------------------- So, der dritte Teil ist endlich fertig! (Sorry für den Titel. Mir ist nichts besseres eingefallen.) Frage vorweg: Wie kommt ihr alle nur auf die Idee, diese Person, die zum Schluss aufgetaucht ist, sei Aoko??? Ist mir wirklich total schleierhaft... Tss (Ironie bitte überhören. ^^) Und Crazy: Du musst mir unbedingt verraten, wen du hinter der Maske des Diebes vermutet hattest/hast! Würde mich mal brennend interessieren. =^.^= Das Kapi ist etwas kürzer geworden, als sein Vorgänger, aber ich hoffe trotzdem, dass ihr euren Spaß damit haben werdet. Am besten wird’s wohl sein, wenn ihr mir zum Schluss wieder ein paar Kommis dalasst, damit ich weiß, ob ich weiterschreiben soll, oder nicht. :) Alles Liebe eure Sunny. PS: Es ist eine seeeeeeeeeeeeeeeeeehr lange U-Bahn. Also nicht wundern. *g* Eine ungewöhnliche Hetzjagd Vor Schreck wusste Kid nicht, was er nun tun sollte. Er kam weder vor, noch zurück. Hinter ihm rückte der Mann in Schwarz immer näher und vor ihm stand... „Aoko! Wo kommst du denn her?“ „Was? Wo- woher kennst du meinen Namen?“, fragte das Mädchen überrascht und misstrauisch zugleich. „Äh, das ist jetzt nicht so wichtig! Los, wir müssen schnell weg von hier!“, Kaito machte einen Schritt auf sie zu, wobei Aoko einen Schritt zurück wich. Gut, sie hatte Kid also gestellt, aber wie sollte es nun weitergehen? Sie hatte keinerlei Waffen oder Erfahrung im Umgang mit Verbrechern und Kid Auge in Auge gegenüber zu stehen war ein ganz anderes Gefühl, als sie für möglich gehalten hätte. Plötzlich wurde die Schiebetüre zum hinteren Abteil aufgerissen und der Mann in Schwarz erschien mit angeschlagener Pistole. „Ich wusste, du würdest mir nicht entkommen!“, höhnte der Fremde und kam stetig näher. „Verdammt! Woher wusstest du, dass ich in diese Bahn geflüchtet bin? Es standen doch so viele herum. Warum bist du ausgerechnet in diese gekommen?“, fragte der Dieb mit weißer Weste. „Es standen viele Kids auf dem Bahngleis, für wahr. Aber nur einer war makellos. Einem fehlte der Hut, dem nächsten das Monokel. Einer hatte statt dem blauen Hemd ein rotes und einer trug schwarze Schuhe zum weißen Cape. Glaubst du ich bin blöd? Ich habe dich lange genug studiert, Kid, um zu wissen, wer der Echte und wer nur eine Imitation ist.“ Kid biss die Zähne zusammen. Er musste von hier verschwinden. Sofort, denn dieser Mann war gefährlich. Und dann war da auch noch Aoko, die es irgendwie geschafft hatte ihn ebenfalls aufzuspüren. Aoko! Er durfte sie auf keinen Fall in Gefahr bringen. „Pah, du glaubst also, du könntest mich aufhalten? Wenn du dich da mal nicht gewaltig täuscht!“, sagte Kid und just im gleichen Moment brachte er eine Rauchbombe vor sich zum platzen. Der Angreifer hielt schützend einen Arm vor sein Gesicht, doch es war bereits zu spät. Er sah nichts mehr und noch dazu kratzte der feine Staub auf seinen Lungen und er fing das Husten an. Kaito hingegen wandte sich blitzschnell an Aoko und warf diese sanft über seine unverletzte Schulter. Zuerst verdutzt, dann wütend begann das Mädchen mit ihren Fäusten auf Kaitos Rücken zu trommeln. „Lass mich runter! Hast du nicht gehört? Du sollst mich runter lassen!“ „Sei still! Ich tue dir nichts, aber dieser Typ da, der tut dir etwas, wenn ich dich da stehen lasse. Der ist gefährlich und rücksichtslos. Ich glaube, er würde sogar Geiseln opfern, nur um das von mir zu bekommen, was er gerne haben möchte.“ Im vordersten Abteil angekommen setzte Kid Aoko wieder auf den Boden und öffnete eines der Fenster. Vor ihnen lag ein weites Feld und die Lichter der nächsten Stadt waren etwa noch fünf Minuten entfernt. Soviel Zeit blieb ihnen nicht, das wusste er. Der Mann in Schwarz hatte sich bestimmt schon von seinem Hustenanfall beruhigt und hatte erneut die Verfolgung aufgenommen. Er wusste bestimmt, dass es unmöglich war von hier zu fliehen, solange die Bahn fuhr. Die meiste Zeit bewegte sie sich untertage, doch hin und wieder fuhr sie kleinere Strecken wie ein Zug überlande. Dies war genau so ein Moment und den mussten sie nutzen. „Aoko, hör mir jetzt gut zu. Der Mann wird uns umbringen, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Er wird uns wahrscheinlich auch umbringen, sollte ich ihm den Rubin überlassen. Diese Sorte von Verbrechern sind unberechenbar. Man kann nie wissen, was sie als nächstes tun. Ich schlage vor, dass wir den Rest der Fahrt auf dem Dach verbringen. Er wird sich nicht trauen alleine dort hoch zu klettern. Außerdem fehlt ihm nachher der Platz um dort hoch zu gelangen. An der Endstation müssen wir dann so schnell wie möglich abhauen. Hast du das verstanden?“, der letzte Teil war rhetorischer Natur. Die Oberschülerin sah ihren Gegenüber ungläubig an. Meinte er das etwa im Ernst? Sie sollten die restliche Fahrt auf dem Dach des Waggons zutragen? War er von allen guten Geistern verlassen? „Du spinnst wohl! Ich gehe auf gar keinen Fall auf das Dach hoch! Wenn du lebensmüde bist, dann bitteschön. Tu dir keinen Zwang an, aber ich werde hier bleiben!“ Draußen raste das Feld vorbei und der nächste Tunnel kam bereits in Sichtweite. „Aoko, ich bitte dich! Es wird dir nichts passieren, solange ich bei dir bin. Versprochen!“, Kaito war verzweifelt. Schon sah er den Mann in Schwarz auf sich zukommen. Eine Frage von Sekunden und er wäre hier, auch wenn er noch immer hustete und so nur langsam gehen konnte. Aoko indes verschränkte nur ihre Arme. Doch als auch sie den Mann erblickte, wich ihr alle Farbe aus dem Gesicht. Der Dieb schien Recht zu haben. Der schwarzgekleidete Typ füllte gerade das Magazin seiner Pistole neu auf und kam Schritt für Schritt auf sie zu. Kaito stand bereits im Fenster und reichte Aoko seine rechte Hand. Noch weniger als drei Kilometer und sie würden den Tunnel zur Hauptstation erreicht haben. „Aoko! Ich bitte dich, vertrau mir!“ Dies war der Anstoß, den das Mädchen brauchte, um zögerlich, aber doch bestimmt seine Hand zu ergreifen und sich von ihm aufs Dach schwingen zu lassen. Dort presste er sie dicht auf das Dach und hielt sie schützend unter sich. Somit stellte er sicher, dass weder sie, noch er herunterfallen konnten. Gerade noch rechtzeitig hatten sie es geschafft, denn just in dem Moment hatte der Meisterdieb den richtigen Halt gefunden, da herrschte um sie herum auch schon tiefste Dunkelheit und nur das Rauschen von Metall auf Schienen war zu hören. Die kurze Zeit, die die U-Bahn benötigte, um bis zur Endstation zu gelangen und letztendlich stehen zu bleiben, kam den beiden Oberschülern auf dem Dach des Abteils vor, wie eine Ewigkeit. Die Zeit schien für beide eingefroren zu sein. Kaito konnte es nicht glauben, dass er dies gerade tatsächlich tat. Er, Kaito Kid, Meister aller Diebe versteckte sich mit seiner Jugendliebe – die von seiner Identität nichts wusste – vor einem anderen Kleinkriminellen auf dem Dach einer fahrenden U-Bahn. Aoko erging es nicht anders. Sie lag mit dem Rücken auf dem Runddach des Waggons und auf ihr lag Kaito Kid, an dem sie sich nun auch noch krampfhaft festhielt, um nicht herunterzufallen. Noch nie zuvor hatte sie so viel Angst gehabt, wie in diesem Moment und doch fühlte sie sich seltsam geborgen. Letzteres erstaunte sie. Dieses warme Gefühl kam ihr bekannt vor, doch sie konnte es weder deuten, noch zuordnen, wo sie es sonst immer spürte. Endlich ertönte das schrille Quietschen, als die Bremsen die Räder zum stehen brachten. Sie rollten in den menschenleeren Bahnsteig für U-Bahnen ein und noch ehe sich die Türen öffneten, richtete sich Kid auf und half Aoko ebenfalls auf die Beine. Doch diese gaben unter ihr nach und er musste sie auffangen. So ging das nicht, er musste sie wohl oder übel von neuem tragen. Dieses mal charmanter nahm Kid Aoko auf seine Arme und sprang vom Dach der Bahn. Dann sprintete er gen Ausgang. Schüsse erhellten die Stille des Bahnsteiges, als der Mann in Schwarz sich an ihre Fersen haftete. Kid rannte einfach darauf los. Hier, wo auch immer er war, kannte er sich nicht aus. Er war im hintersten Teil seiner Heimatstadt gelandet, in einem Viertel, in dem die Armut direkt sichtbar war. Bisher hatte er nicht einmal gewusst, dass es so etwas in Osaka überhaupt gab und doch existierte es. Er rannte von Straße zu Straße, immer in der Hoffnung, in keiner Saggasse zu landen. „Lass mich bitte runter, ich glaube, ich kann wieder alleine laufen“, sagte Aoko, die merkte, dass sie ihm auf Dauer zu schwer wurde. „Ist gut!“, sagte Kaito und setzte seine Freundin neben sich ab, ergriff ihre Hand und zog sie rennend hinter sich her. Wieso nur gab dieser Mann nicht auf? Immer und immer wieder schoss er auf die beiden und dann traf er Kaito plötzlich am Bein. Dieser geriet ins Schwanken, stolperte und viel hin. „Mist elendiger!“, fluchte der Junge und rappelte sich wieder auf. Doch dieser Moment des Zögerns verursachte, dass der Fremde die beiden einholte. Schnaufend kam er hinter ihnen zum Stehen. „Gib auf! Du siehst doch, dass du mir nicht entkommen kannst!“ „Tja, wie es aussieht, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als gegen dich zu kämpfen“, der Junge in Weiß zog seinerseits eine Pistole aus seinem Umhang. Sie zielten Gegenseitig aufeinander, doch keiner wollte als erstes den Abzug betätigen. Dann ging alles ganz schnell: Der Mann in Schwarz schoss auf seinen Gegenüber, doch dieser war darauf vorbereitet gewesen und schoss seinerseits aus seiner Pistole. Der Unterschied bestand jedoch darin, dass der Fremde mit Kugeln schoss und aus Kaitos Pistole Spielkarten heraussausten. Sie streifte den Mann an der Schläfe, wohingegen die Kugel ihr Ziel nur knapp verfehlte. Dies machte den Mann erst richtig wütend und er zielte mit seiner Waffe nun nicht mehr auf seinen Kontrahenten, sondern auf Aoko, die vor Angst wie gelähmt war. „Sag deiner Freundin Lebewohl!“, sagte er und drückte ab. Fortsetzung folgt... Kapitel 4: Entkommen mit Schrecken ---------------------------------- I´ll be back! Es ist leider nicht wirklich länger (eher kürzer) geworden, als das letzte, aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen. Bin gerade ziemlich im Lernstress, weshalb ich nicht so viel zum Schreiben komme. Aber ich bemühe mich, dass ihr so schnell wie möglich wieder Lesefutter von mir bekommt. Auch wenn es dafür etwas kürzer ist. Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Vielleicht habt ihr es bereits bemerkt, aber ich habe ein FA zu dieser Geschichte gezeichnet. (Siehe Charabeschreibung auf der Hauptseite) Wenn nicht, könnt ihr es euch auch bei meinen FA´s in größer ansehen, wenn ihr wollt. Ihr könnt aber auch, wenn ihr wollt ebenfalls ein Bild zu der FF zeichnen. Wäre mal interessant zu sehen, wie ihr euch die Szenen vorstellt. ^^ Apropos: Bevor ich euch viel Spaß beim Lesen wünsche wollte ich euch noch kurz sagen, dass ich zur Zeit etwas sadistisch drauf bin und ich befürchte fast, ich habs etwas an Kaito ausgelassen... Also, alles Gute und viel Spaß!!! Entkommen mit Schrecken „Sag deiner Freundin Lebewohl!“, sagte er und drückte ab. Doch statt sie traf die Kugel weißen Stoff. Ein brennender Schmerz durchzog Kaitos Körper, während er sich vor Aoko stürzte. Gerade noch rechzeitig hatte er sich vor sie werfen können und die Kugel so mit seinem Körper abgefangen. Nun klaffte eine tiefe Wunde an seiner linken Bauchseite, aus der das Blut nur so herausströmte. „Oh mein Gott! Was haben Sie getan? Sind Sie wahnsinnig?“, Aoko kniete sich neben den verletzten Dieb und drehte ihn auf den Rücken. Das Blut begann ihm bereits aus dem Mund zu laufen und er musste würgen. Der andere Dieb kam auf die beiden zu und stieß das Mädchen unsanft zur Seite, als es sich ihm in den Weg stellte. Dann kniete er sich seinerseits neben Kaito und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige mit seiner Pistole, sodass er eine Platzwunde über dem rechten Auge erlitt. „Wo ist der Rubin? Gib ihn mir und ich verschone euch vielleicht“, knurrte er wie ein räudiger Hund. „Vergiss es, du bekommst ihn nicht!“, wisperte Kid, der kaum noch Kraft zum Sprechen besaß. Er hatte höllische Schmerzen am ganzen Körper und Kälte kroch seinen Rücken hinauf. „Wie du willst, dann erschieße ich dich eben und hole mir den Rubin selber! Ich werde ihn so oder so bekommen!“, lachte der Dieb und richtete den Lauf seiner Knarre gegen Kids Stirn. „Sag gute Nacht, Kid!“, doch bevor er abdrücken konnte, wurde dem Fiesling schwarz vor Augen. Aoko hatte einen herumliegenden Stein genommen und den Verbrecher von hinten niedergeschlagen. Sie konnte nicht länger mit ansehen, wie dieser Bandit mit ihrem Retter umging. Klar, Kid hätte es im Grunde nicht anders verdient gehabt, immerhin war auch er ein Gauner, aber er hatte ihr an diesem Abend bereits mehr als einmal das Leben gerettet und nun schuldete sie ihm etwas, wie sie meinte. Sie kniete sich ihrerseits neben den schwerverletzten und hob seinen Kopf leicht an. „Wie geht es dir?“, fragte sie beinahe zärtlich, wie Kaito fand. „Ging schon mal besser. Was ist geschehen?“, fragte er, der die Augen bei dem Gedanken, dass er bald sterben müsse geschlossen gehalten hatte. „Sagen wir es so, der Typ war plötzlich ungeheuer müde und musste sich schlafen legen.“ Mit den Augen musterte der weiße Dieb den anderen und musste innerlich grinsen. Ja, ja, seine Aoko konnte ganz schön hart durchgreifen, wenn sie wollte. Kaito versuchte aufzustehen, indem er sich auf seinen Ellebogen abstützte, doch der Schmerz in seinem Bein und seiner Seite ließen ihn in seiner Bewegung erstarren. Zudem plagten ihn nun auch noch starke Kopfschmerzen, welche von der Pistolenfeige hervorgerufen wurden. „Was hast du vor?“, fragte das Mädchen ihn und griff ihm stützend unter die Arme. „Wir müssen hier weg. Wenn er aufwacht, sind wir geliefert und auch niemand anderes darf mich so sehen. Lass uns verschwinden.“ „Und wohin? Kennst du dich hier aus?“ „Nein, leider nicht. Doch einige dieser Häuser hier sehen recht verlassen aus. Lass uns eines finden, in dem wir die Nacht verbringen können.“ „Was? Spinnst du? Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich eine Nacht mit dir zusammen verbringe. Außerdem musst du mit der Verletzung schnellstens ins Krankenhaus. Bleib am Besten hier, ich suche jemanden, der uns helfen kann!“, damit stand sie auf und wollte sich auf die Suche nach einer Telefonzelle oder ähnlichem machen, doch Kid hielt sie am Handgelenk fest. „Wenn du jetzt gehst, wirst du mich nie wieder sehen, denn ich werde nicht hier auf dich warten. Geh, wenn du meinst, aber ich werde nicht mit dir mitgehen. Wenn es sein muss, werde ich auch alleine klarkommen. Es ist deine Entscheidung, was du machst und ich werde dich auch nicht davon abhalten“, er versuchte erneut aufzustehen und dieses Mal ging es schon etwas weiter. Aoko war hin- und hergerissen. Einerseits wollte sie auf gar keinen Fall an so einem Ort wie diesem und noch dazu in Gesellschaft mit dem Meisterdieb persönlich verweilen, andererseits konnte sie ihn doch nicht alleine lassen, so verletzt, wie er war. Sie biss sich auf die Unterlippe und überlegte, was sie tun solle. Doch letztendlich konnte sie ihn nicht einfach seinem Schicksal überlassen und sie beschloss für heute Nacht bei ihm zu bleiben, zumal sie keine Ahnung hatte, wo sie sich überhaupt in Osaka befand. So griff sie ihm unter die Achseln und zog ihn auf die Beine. „Also gut, ich helfe dir, für die Nacht einen geeigneten Platz zu finden, aber morgen früh bin ich weg, dass das klar ist! Und keine krummen Sachen, verstanden!“ Kaito grinste. „Keine Sorge, ich danke dir, Aoko.“ So schritten sie langsam die einsame Straße entlang. Kaito Kid stützte sich auf ihren Schultern ab und presste sich die andere Hand auf die Wunde an seinem Bauch. Nach kurzer Zeit kamen sie an einem alten, baufälligen Haus vorbei, dessen Balken bereits morsch herabhingen und Dielen knarrten, wenn man auf sie trat. Vor der Haustüre war ein Schild befestigt, das aussagte, dass dieses Haus nächsten Monat abgerissen werden sollte und das Betreten auf eigene Gefahr sei. Vorsichtig half das Mädchen ihrem Gefährten die Stufen ins obere Stockwerk hinauf. Die Räume waren mit zentimeterdickem Staub bedeckt und außer ein paar leeren Chiptüten und Bierdosen war keine Einrichtung mehr vorhanden. In einem der Zimmer jedoch fand Aoko ein altes, vergessenes Holzbett mit einer von Motten zerfressenen Matratze. Der Vollmond schien durch die Ritzen der Fensterläden und warf alles in ein mattes, hellblaues Licht. Vorsichtig legte sich Kaito auf die Matratze nieder. Er hatte viel Blut verloren und sein weißer Anzug war nun mehr der Farbe Rot gewichen. Die Kraft verließ ihn zusehends und lange hätte er nicht mehr laufen, geschweige denn stehen können. Er braucht dringend einen Arzt, aber wie sollte er das erklären? Seine ganze Tarnung würde auffliegen und wenn er wieder gesund war, so würde er der Polizei übergeben werden, die ihn des öffentlich rechtlichen Interesses wegen wegsperren würde. „Lass mich mal sehen“, sagte Aoko und nahm seine Hand vorsichtig von der Wunde am Bauch. „Wir müssen die Blutung irgendwie stoppen.“ Das Mädchen suchte nach etwas, was man in einen Verband umfunktionieren konnte und griff nach den Knöpfen ihres Parkers, welche sie nacheinander aufknöpfte. Sie zog ihn aus und riss ihn in mehrere Fetzen, wobei einer die gesamte Länge des Parkers besaß. Dann wickelte sie die anderen Fetzten zusammen und bastelte so einen Druckverband, den sie ihm um den Körper wickelte. Einen anderen Teil der ehemaligen Jacke behielt sie und rannte damit die Treppen hinunter. Bevor sie das Haus vorhin betreten hatten, hatte sie vor einem der anderen Häuser eine Regentonne ausmachen können. Da es in den letzten Tagen mehrfach geregnet hatte, war sie sich sicher, Wasser darin vorzufinden. Sie fand jene Tonne kurze Zeit darauf, tränkte das olivgrüne Leinen darin und rannte, ohne es auszuwringen zurück in das alte Haus. Dort angekommen begann sie sogleich damit, die Wunde am Bein auszuwaschen. Kaito musste die Zähne zusammenbeißen, so weh tat ihm diese Aktion. Er merkte, wie ihm dämmrig wurde und wie ihm auch die letzten Kräfte entschwanden. Bald würde er ohnmächtig werden, dass spürte er. Aoko band ihm eines der Tücher um sein verletztes Bein, dann machte sie sich an seinem Gesicht zu schaffen. Jenes Blut, welches ihm bei der Auseinandersetzung aus dem Mund gelaufen war, war bereits an seinem Kinn angetrocknet. Auch das Blut aus der Platzwunde über seinem Auge hatte verkrustete Spuren hinterlassen. Sanft wischte sie ihm mit dem nassen Lappen über die verkrusteten Stellen. Um an die Wunde über seinem Auge besser heranzukommen, wollte sie ihm sein Monokel abnehmen. Doch gerade, als sie es mit den Fingern berührte, da wurde sie mit sanfter Gewalt aufgehalten. „Lass das bitte. Ich danke dir, aber ich verbiete dir, mir das Monokel abzunehmen. Monokel und Hut sind tabu für dich, hast du verstanden?“ Aoko nickte und zog ihre Hand zurück. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. Hätte er sie nicht aufgehalten, hätte sie wahrscheinlich seine wahre Identität erkennen können. Seine wahre Identität. Wer er wohl sein mochte? Er schien eigentlich gar nicht älter zu sein, wie sie selbst es war und doch wirkte er durch sein äußeres Erscheinungsbild um einiges älter und erfahrener. Kaitos Kräfte schwanden immer mehr und seine Gesichtsfarbe war bis ins Kreideweiße gesunken. Man konnte es nur noch schwerlich von seinem Anzug unterscheiden. „Ich vertraue dir, Aoko!“, war das Letzte, was er sagen konnte, bevor er vor Erschöpfung einschlief. Fortsetzung folgt... Kapitel 5: Enttarnt?! --------------------- Hallo beisammen! Die letzten Tage waren für mich mehr als stressig, weshalb ich erst jetzt zum Hochladen komme. Warum drängen alle Lehrer alle Schularbeiten in eine Woche? Vor allem, wenn diese aus nur 4 Tagen besteht? Das ist doch nicht gerecht! *müde-desu* Na jedenfalls wünsche ich euch wie immer viel Spaß beim Lesen! Und ich freu mich schon riesig auf eure Kommentare. ^.^ (Immerhin hab ich mein freches Mundwerk noch nicht verloren. :P) Bis denne! Eure Sonja. Enttarnt?! Wie lange Aoko nun schon dasaß und dem Meisterdieb beim Schlafen zusah wusste sie nicht. Sie hatte nahezu jedes Zeitgefühl verloren. Sein Atem war ruhiger geworden und sein Puls hatte sich wieder einigermaßen stabilisiert. Glücklicher Weise waren auch die Schusswunden nicht allzu tief, sodass sie bald aufhörten, Blut zu lecken. Das Mädchen selbst war zu ihrer eigenen Überraschung überhaupt nicht müde. Von Zeit zu Zeit verließ sie das Haus, um das Stück Stoff ihres Mantels von neuem mit kühlem Wasser zu tränken und es gleichzeitig auszuwaschen, denn der junge Mann badete förmlich im Schweiß, welcher vermutlich von den Wunden herrührte. Zudem hatte er sehr hohes Fieber, welches sie versuchte zu senken, indem sie ihm den kalten Lappen auf die Stirn legte. Als sie ihm wiederholt den nassen Fetzen auflegte, musste sie wieder daran denken, wen sie hier versorgte. Es wäre so einfach ihm sein Monokel und den Hut auszuziehen, doch was genau würde es ihr denn bringen? Was würde es ihr bringen, wenn sie ihn ohne Maskerade sehen würde? Würde sie seine Identität deshalb wirklich wissen? Es gab so viele Menschen auf der Welt. Warum machte er sich nur solche Sorgen, dass sie sein Gesicht ohne Schleier sehen würde? Kannte sie ihn etwa? Wusste sie im Grunde, wer er war? Nein, das konnte einfach nicht sein. Die Versuchung, hinter sein Geheimnis zu kommen wurde immer stärker. Sie wollte es wissen. Jetzt! Sofort! Doch gerade, als sie sich entschloss ihn zu enthüllen, vielen ihr seine letzten Worte wieder ein: „Ich vertraue dir, Aoko!“ Aoko! Ja, woher kannte er überhaupt ihren Namen? Das fragte sie sich schon die ganze Zeit. Sie hatte es ihm doch nie gesagt, wie sie hieß. Oder kannte er sie doch? Die Fragen quälten das Mädchen und so merkte sie nicht, wie Kid langsam wieder zu Bewusstsein kam. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder daran erinnern konnte, was geschehen war, doch als er das Mädchen an seiner Bettkante sitzen sah, huschte ihm ein scheues Lächeln über die Lippen. „Warst du die ganze Zeit über wach?“, fragte er und merkte erst jetzt, wie rau seine Stimme klang, die vor Durst schmerzte. Aoko schreckte zusammen und sah Kid direkt in die Augen. Dieses warme Gefühl kam wieder in ihr hoch, das sie bereits auf dem Dach der U-Bahn gespürt hatte. Warum hatte sie es immer, wenn sie diesem Dieb in die Augen sah. „Geht es dir wieder besser?“, erkundigte sie sich und bekam ein Nicken zur Antwort. „Du hast dich um mich gekümmert und obwohl ich mich nicht hätte wehren können, hast du die Situation nicht ausgenutzt, um mich zu demaskieren?“, Kaito freute sich, dass er seiner Aoko so bedingungslos vertrauen konnte und doch machte es ihn traurig, dass er sich ihr nicht zu erkennen geben konnte und durfte. Die Oberschülerin schämte sich ein wenig, dass sie sein Vertrauen beinahe gebrochen hatte, doch sie wollte noch immer unbedingt wissen, wer er wirklich war. Noch nie zuvor war ihm und seiner Identität jemand je so Nahe gekommen, wie sie in diesem Augenblick. Ja selbst ihr Vater, der ihn jedes Mal zu Gesicht bekam, wenn er einen Einbruch verübte, wusste nicht mal Ansatzweise, wer er in Wahrheit sein konnte. „Aoko, hey, hörst du mir überhaupt zu?“, wurde sie von Kid aus ihren Gedanken gerissen. „Ich habe dich gefragt, ob deine Eltern sich keine Sorgen um dich machen, wenn du um diese Zeit noch nicht wieder zu Hause bist.“ Sie schüttelte den Kopf. „Bestimmt haben sie noch nicht einmal mitbekommen, dass ich überhaupt weg bin. Frühestens morgen früh werden sie nach mir sehen, wenn ich nicht zum Frühstück erscheine.“ Eine Zeit des Schweigens brach an, in der keiner von ihnen ein Wort sagte. Doch dann wurde Kaito auf etwas aufmerksam. „Ist dir kalt?“, fragte er. Bisher war es dem Mädchen noch nicht aufgefallen, doch es zitterte am ganzen Körper. Die Kälte der Nacht hatte von ihr Besitz ergriffen, ohne dass sie es bemerkt hatte. Das hatte sie jetzt davon, dass sie ihren wohlig warmen Parker in Fetzen zerrissen hatte und als Druckverband missbraucht hatte. „Ein wenig vielleicht“, bibberte sie. Kid richtete sich sogleich auf, knöpfte seinen Umhang ab und warf ihn ihr sachte um die Schultern. Verwundert blickte sie ihn an. „Du hast mir deinen Parker geopfert, um meine Wunden zu stillen, nun opfere ich meinen Umhang, um dir Wärme zu geben. Eine Dame, die so liebreizend ist, wie du, sollte nicht frieren. Schon gar nicht wegen einem Kerl wie mir.“ Ein leichter Rotschimmer trat auf ihre Wangen. So etwas liebes hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. „Danke“, war alles, was sie sagen konnte. Sie zog den Umhang enger um sich und schlagartig wurde ihr wärmer. „Ist dir nicht kalt?“, fragte sie ihn. „Nein, mir ist genau richtig so. Woran denkst du gerade? Du siehst so nachdenklich aus.“ „Ich denke an einen guten Schulkameraden von mir. Weißt du, wir kennen uns schon seit unserer Kindheit, noch bevor wir in die Schule kamen, waren wir miteinander befreundet. Ich frage mich, was er wohl gerade macht. Wahrscheinlich schläft er gerade bei seinem Cousin in Kyoto, zu dem er eingeladen worden ist. Hätte dieser Cousin ihn nicht zu sich eingeladen, dann hätte er den Abend mit mir zusammen verbracht und das alles wäre nie passiert“, langsam stiegen in ihren Augen die Tränen hoch. Sie dachte an Kaito und merkte, dass sie ihn sehr vermisste. Seltsam. Schon wieder so ein Gefühl, dass sie nicht kannte. Wieso vermisste sie Kaito ausgerechnet jetzt, in einer solchen Situation? Aoko erschrak, als sie plötzlich von hinten umarmt wurde. Sie wollte sich losreißen, doch der Druck der Arme war so stark, dass sie sich nicht wehren konnte. Oder wollte sie es etwa gar nicht? „Was ... was tust du da?“, fragte sie verstört. „Aoko, bitte nicht weinen. Ich verspreche dir, morgen früh sieht die Welt schon ganz anders aus. Dein Freund, von dem du gerade geredet hast, ich bin mir sicher, er hat heute Abend an dich gedacht.“ Da, wieder hatte er sie beim Namen genannt! Woher nur wusste er ihn? Unvermutet spürte sie seine Hand auf ihrer Wange, die ihre Tränen wegwischte. Neben ihrem Ohr hörte sie seinen heißen Atem, der ihr sanft den Hals hinabperlte. Erstaunt musste Kid feststellen, dass ihr diese Berührung eine Gänsehaut verschaffte. Er wusste selbst nicht, warum er es genau tat, er hatte einfach nur das Gefühl, dass sie ihn jetzt brauchte. Nein, sie brauchte Kaito Kuroba, nicht Kaito Kid! Aber Ersterer konnte er gerade nicht sein, weshalb er Kid die Aufgabe Aoko zu trösten auferlegte. „Wer bist du?“, flüsterte Aoko heiser und befreite sich aus seiner Umarmung, indem sie aufstand. „Hach, Aoko, das musst du nicht wissen. Glaub mir, es ist besser so“, Kid richtete sich nun ebenfalls auf und stellte sich vor sie. Seine Wunde schmerzte nur noch halb so stark, wie am Anfang und der Heilungsprozess schien bereits eingesetzt zu haben, denn es hatte aufgehört zu bluten. „Es ist mir aber sehr wichtig! Woher weißt du meinen Namen, wenn du mich nicht kennen solltest? Glaubst du, ich bin blöd und kann nicht eins und eins zusammenzählen? Du musst aus meinem Bekanntenkreis sein, sonst wüsstest du nicht meinen Namen!“, das Mädchen war wild entschlossen nun endlich Kaito Kids Identität zu entlüften. „Ich dachte, du vertraust mir? Warum sagst du mir dann nicht, wer du bist? Habe ich denn nicht das Recht dazu, wo wir doch jetzt so viel gemeinsam durchgemacht haben? Du hast mir das Leben gerettet und das nicht nur einmal!“ „Ich weiß deinen Namen, weil du die Tochter meines guten, alten Freundes Kommissar Nakamori bist. Ich habe mich natürlich schon vor Ewigkeiten genauestens über die Familienverhältnisse des werten Kommissars informiert. Darum weiß ich auch, wer du bist. Aber wo wir gerade dabei sind, warum warst du eigentlich in der U-Bahn? Und nicht zu Hause oder sonst wo? Warum warst du ausgerechnet in der Bahn, in die ich mich geflüchtet hatte?“ „Weil mein Vater einen Fehler bei der Übersetzung deiner Ankündigung gemacht hat! Er vermutete, dass du mit einem der Züge fliehen wolltest. Als ich alleine zu Hause saß, ist mir der Fehler bewusst geworden und mir wurde klar, dass du in Wirklichkeit vorhattest mit der U-Bahn zu flüchten. Meinen Vater konnte ich nicht mehr rechtzeitig informieren und so wollte ich dich auf eigene Faust festnehmen. Ich wusste sofort, dass du der Echte warst, als du den Bahnsteig entlanggeeilt bist. Dann bin ich schnell in die gleiche Bahn eingestiegen wie du und den Rest kennst du.“ Kid fing während ihrer Erzählung zu Lachen an und hielt sich dabei die Wunde, die bei dieser Geste erneut anfing zu schmerzen. „Was ist daran so witzig?“, ärgerte sich Aoko. „Nichts, ich finde es nur witzig, wie du so lange auf dem Heimweg von der Schule gebraucht hast, um auf die Lösung meines Rätsels zu kommen und dann kommst du mitten in der Nacht, während meines Diebstahls darauf und kommst zudem noch auf die absurde Idee mich alleine fangen zu wollen“, Kaito erstarrte. Was hatte er da gerade gesagt? Oh Mist, jetzt hatte er sich verraten. Das sah er ihrem kreidebleichem Gesicht an, das ihn entgeistert anblickte. „Woher, woher weißt du das alles? Wer bist du?“, flüsterte Aoko und dann weiteten sich ihre Augen und sie stolperte einige Schritte rückwärts. „Du, du bist doch nicht etwa ...“ Fortsetzung folgt... Kapitel 6: Die Wahrheit hinter der Maske ---------------------------------------- Hallöchen!! Na, habt ihr mich schon vermisst? ^^ In diesem Kapitel ist meine romantische Ader ein wenig zum Vorschein gekommen. Wurde ja auch langsam Zeit, wie ich finde. Sonst wird diese FF ja noch finsterer und ich finde, davon haben wir langsam alle genug, oder? Aber ganz zu einem Happy End kommt es noch nicht. Dafür sind noch zu viele Ungereimtheiten vorhanden. Aber ich hoffe, dass es euch dennoch gefallen wird. Und die Kommis bitte nicht vergessen. ^.- HEGDL eure Sunny. Die Wahrheit hinter der Maske „Aoko!“, verzweifelt wusste auch Kid nicht mehr, wie er aus dieser Situation wieder herauskommen sollte. „Du bist es, habe ich recht?“, das Mädchen war sich nun hundertprozentig sicher zu wissen, wer sich hinter der Maskerade verbarg. „Deshalb kanntest du meinen Namen! Nicht, weil du dich über meinen Vater erkundigt hast! Nein, du kanntest ihn, weil du mich kennst und nicht nur das! Du hast mich auch noch belogen! Wie konntest du nur?“, erneut rannen Tränen ihr zartes Gesicht herab. Allmählich bewegte sich der Junge auf sie zu, doch sie wich immer weiter zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken zur Wand stand und nicht mehr vor ihm fliehen konnte. Er stemmte sich mit der linken Hand neben ihrem Gesicht an der Wand ab. Seine Augen suchten ihre und er sah sie ernst an. Was hatte er getan? Er hatte sie in Gefahr gebracht, sie zum Narren gehalten und er hatte sie sogar angelogen. Letzteres war unverzeihlich und das wusste er. Doch gab es doch diesen triftigen Grund, warum er es niemandem erzählt hatte. Es war der selbe Grund, warum er stahl. Er wollte doch nur die Mörder seines Vaters finden. Das war alles! Und nun war seine Sandkastenliebe hinter sein Geheimnis gekommen. Eine Tatsache, die nie hätte passieren dürfen. „Was willst du von mir? Bleib bloß weg von mir! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!“, brüllte sie ihm tränenerstickt ins Gesicht. „Aoko, Aoko, hör mir bitte zu. Lass es mich dir erklären“, er griff nach ihren Schulten und zwang sie so ihn anzusehen. Plötzlich durchzuckte ihn ein heftiger Wundschmerz in der Magengegend und sein Griff verkrampfte sich. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und knickte nach vorne weg, sodass Aoko ihn zwangsweise mit ihren Armen auffangen musste. „Hey, was ist, was hast du?“, fragte sie besorgt, nachdem sie sein schmerzverzerrtes Gesicht sah. Vorsichtig rutschte sie mit ihm in ihren Armen die Wand entlang gen Boden. Angsterfüllt musst sie feststellen, dass seine Wunde wieder aufgeplatzt war und nun stark blutete. Sein Atem war stockend, seine Augen geschlossen und der Schweiß perlte ihm von der Stirn. „Warte, ich hole den kalten Lappen!“, sagte sie, setzte ihn vorsichtig halb aufrecht an das kalte Mauerwerk gelehnt neben sich, stand auf und holte den mittlerweile abgetrockneten Lappen vom Bett. So würde er ihr nicht helfen, also eilte sie zum x-ten Male in dieser Nacht zur Wassertonne hinaus und tränkte den Stofffetzen. Dann rannte sie zurück und wischte ihm den Schweiß aus dem Gesicht. Sie griff nach seinem Monokel und wollte es ihm abnehmen, um besser an seine Stirn zu gelangen, doch mit letzter Kraft hielt er sie wieder von ihrer Tat ab. „Nicht! Tu das bitte nicht!“, murmelte Kid. „Wieso nicht? Es ist vorbei, ich weiß doch längst, wer du bist. Also stell dich nicht so an, ich will dir doch nur helfen! Verdammt, willst du sterben? Kaito!“, fragte Aoko und sah ihn dabei verzweifelter denn je an. „Nein, will ich nicht“, antwortete Kid, der bei dem Klang seines Namens innerlich zusammenzuckte. Er spürte, wie Aoko noch einmal nach seinem Monokel und nach seinem Zylinder griff und sie ihm diese langsam abnahm. Nun konnte man deutlich erkennen, dass er Kaito Kuroba war, der Junge, den Aoko seid Jahren kannte, der ihr bester Freund war und den sie seit Jahren heimlich liebte. Doch liebte sie ihn noch immer? Sie war sich nicht mehr ihrer Gefühle zu ihm sicher, immerhin hatte er sie eine Ewigkeit lang eiskalt angelogen und nebenbei noch Straftaten begangen, ihren Vater zum Narren gehalten und mit ihren Gefühlen gespielt. Monoton wischte sie über seine heiße Stirn und wischte ihm das restliche Blut ab, an welches sie zuvor nicht herangekommen war. „Wirst du mir je verzeihen können?“, fragte Kaito nach einer Weile, als die Krämpfe nachließen und er wieder sprechen konnte. Doch Aoko blieb stumm; zog es vor nicht zu antworten. „Würde es dir helfen, wenn du die Wahrheit darüber wüsstest, warum ich mit dem Stehlen angefangen habe?“, erkundigte er sich weiter. Ein zucken mit den Schultern war ihre einzige Antwort. Sie ließ den Lappen sinken und lehnte sich nun ihrerseits an der Wand neben ihm an. Der Junge holte noch einmal tief Luft, dann begann er leise ihr seine Geschichte zu erzählen. Dass sein Vater einst Kid gewesen war, um größeres Unrecht zu vermeiden und den Ehrlichen zu helfen. Dass er einst das falsche Objekt klauen wollte und dabei von der sogenannten Schwarzen Organisation umgebracht wurde. Es sah wie ein Unfall aus, weshalb der Fall Kuroba bald zu den Akten gelegt wurde. Er erzählte ihr, dass er vor einiger Zeit den geheimen Raum seines Vaters entdeckt hatte und von der Nachricht, die er ihm hinterlassen hatte. Von dem Zylinder und dem Umhang, den er gefunden hatte und von seinem Butler, der ihm treu zur Seite stand. Er erzählte ihr auch, dass er auf diese Art und Weise versuchte die Mörder seines Vaters aus ihrem Versteck zu locken und sie so zu stellen. Erst dann würde er mit seinen nächtlichen Streifzügen aufhören können. Sofern kein ehrlicher Bürger seine Hilfe benötigte. „Verstehst du mich jetzt vielleicht besser?“, fragte er zum Abschluss an seine Geschichte. „Warum hast du den roten Rubin heute gestohlen?“, fragte Aoko, die nun ganz verwirrt mit ihren Gefühlen war. Er stahl nicht um sich zu bereichern, sondern um anderen Menschen, denen Unrecht geschehen war, zu helfen? „Den habe ich gestohlen, weil der Besitzer des Museums ihn einer jungen Dame unredlich abgekauft hatte. Sie war in schweren Geldnöten und als ihre Eltern verstarben, brauchte sie dringend Geld, um ihnen ein angemessenes Grab zu geben. Das Einzigste, war der Rubin, der ihr geblieben war. Ein Familienerbstück, dass sie dem Besitzer des Museums als Pfand für eine Stange Geld daließ. Sie bezahlte ihm den gesamten Betrag innerhalb eines Jahres zurück. Plus Zinsen, doch der Museumsdirektor verlangte immer mehr Geld und wollte den Rubin nicht mehr hergeben. Da die Dame jedoch keinerlei Schuldschreiben oder andere Dokumente besaß, konnte sie auch nicht ihr Recht beweisen. Ich wollte ihr lediglich ihr Eigentum zurück geben.“ „Und das soll ich dir jetzt glauben?“ „Es ist die Wahrheit. Warum sollte ich dich jetzt noch belügen? Du weißt wer ich bin. Da kann ich auch alle Karten offen auf den Tisch legen.“ „Ich weiß einfach nicht, ob ich dir noch vertrauen kann. Ich dachte immer, wir hätten keine Geheimnisse voreinander und würden uns alles erzählen können. Anscheinend habe ich mich geirrt.“ „Nein! Du hast dich nicht geirrt! Ich habe dir doch gerade gesagt, warum ich so handeln musste, wie ich es getan habe. Hätte ich dir etwas gesagt, hätte das weder dir, noch mir etwas genutzt. Außerdem wie hättest du dich denn gefühlt, wenn du jedes Mal gewusst hättest, dass dein Vater auf der Jagt nach mir ist? Hättest du ihm gegenüber schweigen können, wenn er mal wieder stinksauer nach Hause kam und von seinem Vorgesetzten angemahnt wurde, weil er Kid noch immer nicht gefasst habe? Hättest du wirklich schweigen können?“ Aoko wusste keine Antwort auf diese Frage. Hätte sie wirklich schweigen können? „Es“, fing sie einen Satz an, „es geht hier einfach nur ums Prinzip. Ich bin deine Freundin und ich finde, ich habe einfach ein Recht darauf zu erfahren, was du so für Hobbys hast – auch wenn sie noch so skurril sind. Ich hätte es bestimmt verstanden. Du hast keine Ahnung, wie sehr du mich verletzt hast.“ „Und dennoch kümmerst du dich jetzt um mich?“ „Mir bleibt ja nichts anderes übrig. Soll ich dich hier elendig sterben lassen?“ „Das nicht gerade, aber mich wundert es, dass du mir noch nicht mal eine Ohrfeige verpasst hast.“ „Bitte?“ „Na, dass ist doch in so Fernsehsendungen Gang und Gebe. Sie erfährt, dass er sie angelogen hat, sie findet es heraus und meistens verpasst sie ihm dann eine Ohrfeige, dass er noch mehrere Tage an sein Versagen denken muss.“ „Wenn du darauf bestehst, können wir das gerne noch nachholen!“, sagte das Mädchen und holte zum Schlag aus. Doch kurz, bevor sie ihn traf, stoppte sie. Sie konnte es einfach nicht tun. Sie konnte ihm keine scheuern, auch wenn sie dies mit einem Wischmopp in der Schule andauernd tat. Sie ließ ihre Hand sinken und fing bitterlich zu weinen an. „Aoko, hey, warum weinst du denn schon wieder?“, innerlich hatte er gehofft, dass sie ihm eine kleben würde. Dann hätte er wenigstens gewusst, wie viel Leid er ihr wirklich angetan hatte, aber diese Reaktion überraschte ihn um so mehr. Er musste sie noch viel mehr verletzt haben, als er es auch nur annähernd ahnte. Sie war noch nicht einmal in der Lage ihn zu ohrfeigen. Sanft legte er seine Arme um sie und drückte sie sachte an seinen Brustkorb. Warum er dies tat, wusste er selbst nicht genau – sein Gefühl sagte ihm, er solle es tun. Im ersten Moment überrascht wusste Aoko gar nicht, wie ihr geschah, doch dann ließ sie es einfach mit sich geschehen. Hemmungslos schluchzte sie in sein Jackett und klammerte sich an dessen Stoff fest. „Ich ... ich hatte solche Angst vorhin. Ich hatte Angst, dich zu verlieren“, schluchzte sie, während Kaito ihr beruhigend mit einer Hand über den Rücken streichelte und die andere Hand auf ihrem Hinterkopf ruhte und sie an ihn drückte. „Was soll ich denn nur ohne dich machen?“ Die Tränen liefen ihr stetig weiter die Wangen herab und ihre Augen waren schon ganz rot umrandet. Wenn sie doch nur aufhören würde, zu weinen, dachte sich Kaito. Denn es zerriss ihm das Herz, sie so weinen zu sehen. Die Schmerzen in seiner linken Brust waren unerträglicher, als jede Schusswunde, die seinen Körper zierte, denn es war eine unsichtbare Wunde, die tief in ihm drin verankert war. Warum nur musste all dies geschehen? Wie kam es nur dazu, dass er Aoko da mit reingezogen hatte? Schon wieder stellte er sich diese Frage. Wie oft er sie sich in den letzten Stunden gestellt hatte, wusste er nicht mehr und das Mädchen in seinen Armen schien sich auch nicht wirklich zu beruhigen. Zwar ließ das Schluchzen langsam nach, aber dem ungeachtet weinte sie leise weiter. Lange würde er es nicht mehr ertragen können, sie so zu sehen. Er hasste sich für diesen Gedanken, schließlich war er derjenige, der Schuld an ihren Tränen hatte. Vorsichtig wanderte seine Hand, die zuvor auf ihrem Hinterkopf geruht hatte, zu ihren Wangen herab. Dort streichelte er ihr die Tränen fort, was Aoko eine sichtbare Gänsehaut bescherte. Was machte er da? Was hatte er vor? Seine Finger wanderten weiter nach unten, während er ihre Reaktionen genauestens im Auge behielt. Sollte er es riskieren? Würde sie es zulassen, oder würde danach alles nur noch schwieriger werden? Würde sie ihm verzeihen? Er berührte ihr Kinn kaum, dennoch hob er es an, sodass sie ihn durch ihre tränenverschmierten Augen ansehen musste. Liebevoll beantwortete er ihren Blick und führte ihr Gesicht dem seinen immer näher. Verliebt küsste er ihre zarten Lippen, die den Kuss schüchtern erwiderten. Aoko schloss ihre Augen und ihre Hände, welche sich noch immer in sein Hemd gekrallt hatten, lockerten ihren Griff. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass sie durchströmte. Milliarden von Schmetterlingen schienen in jeder Pore ihres Körpers gleichzeitig aufzuflattern. Eine Hand wanderte hinter seinen Hals und hielt ihn fest, als er den Kuss lösen wollte. Die andere ruhte noch immer auf seinem Brustkorb. Dieses Mal war sie es, die ihn küsste und immer mehr Schmetterlinge schienen tief in ihr drinnen aufzufliegen. Doch auch Kaito erging es nicht anders. Dass sie seinen Kuss erwiderte war für ihn das Höchste aller Gefühle, doch dass sie ihn nun von sich aus küsste, war einfach nur atemberaubend. Als sie sich endlich voneinander lösten, sahen sie sich erneut in die Augen, doch dieses Mal mit einem Blick, als würden sie sich zum ersten Mal begegnen. Keiner von beiden wusste, was man in einer solchen Situation zum jeweils anderen sagte. Keiner von ihnen hatte eine ähnliche Situation schon einmal erlebt und die aufkommende Stille wurde allmählich unerträglich. Kaito hielt ihrem Blick als erster nicht mehr stand und blickte beschämt zur Seite. „Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht... Was ich meine ist, ich weiß auch nicht, warum ich das gerade getan habe, aber du hast so geweint und ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen...“, stammelte er vor sich her. Aoko senkte nun ihrerseits den Blick. „Verstehe“, war alles, was sie sagen konnte. Ihr Herz hoffte auf eine Liebeserklärung, doch ihr Verstand sagte ihr die ganze Zeit, dass es nicht sein konnte, dass er das gleiche für sie empfand, wie sie für ihn. Ihr Herz zerriss bei seinen Worten in tausend Bruchstücke, doch sie wollte sich auf keinen Fall anmerken lassen, wie sehr er sie damit verletzte. Sie war ja selbst so dumm zu glauben, er könnte sie vielleicht lieben, wie sie ihn liebte. Kaito selbst hätte sich für seine Worte ohrfeigen können. War er denn total von Sinnen? Endlich hatte er den Mut aufgebracht, sie zu küssen, da vermasselte er sich selbst die Chance. Das wäre die Gelegenheit gewesen ihr zu sagen, was er für sie empfand und er Idiot brachte nur so einen Stuss hervor. Was sie jetzt wohl von ihm dachte? „Ich glaube, ich sollte versuchen ein wenig zu schlafen“, sagte Aoko und stand auf. Ohne sich noch einmal umzudrehen ging sie zu dem alten Bett und legte sich darauf. So eng ans Mauerwerk gedrängt, wie es ihr möglich war, presste sie ihre Augenlieder zusammen und versuchte verzweifelt die Tränen zurückzuhalten, die erneut in ihr aufkamen. Plötzlich merkte sie, wie sich jemand neben sie legte und kurz darauf spürte sie den weichen Stoff von Kids Mantel auf ihren nackten Unterarmen. Zu allem übel spürte sie auch noch, wie Kaito seine Arme um ihre Hüfte schlang und sie näher an sich heranzog. „Was soll das?“, fragte sie mit zittriger Stimme, ohne die Augen zu öffnen. „Ich halte dich warm. Du sollst schließlich nicht frieren!“ „Nicht nötig. Und was ist mit deiner Wunde? Pass lieber auf, dass sie nicht noch einmal aufplatzt!“, sie versuchte sich aus seiner Umarmung zu lösen, doch er war zu stark für sie. Nach kurzer Zeit gab sie auf. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war, oder wie viel Zeit bereits vergangen war, seit sie sich von zu Hause aufgemacht hatte, um Kid zu fassen. Doch so vieles war seitdem passiert. Sie hatte kaum mehr Kraft wach zu bleiben und so schlief sie schon recht bald vor Erschöpfung ein. So bekam sie auch nicht mehr mit, wie Kaito ihr eine Entschuldigung der Extraklasse ins Ohr flüsterte. „Es tut mir Leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe. Ich weiß, ich bin ein Idiot und ich hätte es nicht anders verdient, wenn du mich morgen früh deinem Vater ausliefern würdest, aber was ich dir eigentlich vorhin sagen wollte war, dass ich dich über alles Liebe. Ich hoffe, ich werde es dir irgendwann sagen können. Falls es dann nicht schon zu spät ist“, dann schlief auch er vor Erschöpfung ein. Fortsetzung folgt... Kapitel 7: Der Morgen danach ---------------------------- Hallo ihr Süßen!!!! Als erstes und bevor ich es vergesse: Vielen lieben Dank für eure lieben Kommis, die ihr mir geschrieben habt!!!!!!!!!! *euch-alle-knuddel* Ihr seit so lieb!! Leider hatte ich dieses Mal nicht die Zeit jedem von euch einzeln meinen Dank auszusprechen. Deshalb hat es auch so lange gedauert, bis das nächste Kapi fertig war. Ich bin gerade ziemlich im Stress und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Zwischenzeitlich hätte ich euch meinen Praktikumshalbjahresbericht zum Lesen geben können. Der ist mit seinen sechs Seiten nämlich auch schon ne halbe FF geworden. ^^ However ich hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen wird. Die Geschichte neigt sich dem Ende zu und nach diesem wird es nur noch ein Einziges geben. Dann ist die schöne Zeit mit euch auch schon wieder vorüber. Aber ich würde mich auch dieses Mal über jeden einzelnen Kommi, den ihr mir gebt riesig freuen! Also an die Tasten, fertig los!!!!!! :) Viel Spaß beim Lesen!! Der Morgen danach Der Regen prasselte gegen die Außenmauer, als Kaito erwachte. Noch immer hielt er Aoko in seinen Armen. Tief nahm er ihren Duft in sich auf – sog ihn kräftig ein. Zärtlich strich er ihr mit der Hand ein paar Haarstränen aus dem Gesicht. Sie war so zart und zerbrechlich. Nicht auszudenken, was ihr hätte alles passieren können in der letzten Nacht. Federartig hauchte er ihr einen Kuss auf ihre Wange und stand dann vorsichtig auf, schließlich wollte er sie nicht unnötig wecken. So liebevoll, wie sie sich um ihn gekümmert hatte, obwohl sie sein zweites Ich im Grunde nicht ausstehen konnte, erstaunte ihn. Er hatte eher damit gerechnet, dass sie ihn auf der Straße hätte liegen gelassen. Ihm seinen Schicksal überlassen hätte und auf dem schnellsten Wege versucht hätte nach Hause zu kommen. Vor dem Fenster hatte sich eine Pfütze vom Regen gebildet, welcher ungehindert hereinregnen konnte. Was war das gerade?, fragte sich Aoko, die Kaitos Berührungen mitbekommen hatte. Etwas hatte sie im Gesicht gekrabbelt, was sie aufwachen ließ. Als sie erkannte, dass es Kaito war, der ihr die Haare aus der Stirn streifte, wollte sie sich nicht anmerken lassen, dass er sie damit geweckt hatte. Doch was er dann tat, versetzte ihrem Herzen einen starken Stoß und es begann wie wild zu schlagen. Er hatte sie auf die Wange geküsst! Konnte es sein, war es möglich, dass er in der Nacht gelogen hatte und er in Wirklichkeit doch mehr für sie empfand, als er zugab? Schließlich hatte er sie auch zugedeckt und die ganze Nacht über in seinen Armen gehalten, damit sie nicht fror. Manchmal konnte er wirklich ein Gentlemen sein und dann im nächsten Augenblick war er wieder der alte Kaito. Sie beschloss noch eine Weile so liegen zu bleiben und sich schlafend zu stellen. Doch tatsächlich schlief sie schon nach wenigen Minuten wieder ein. Wie spät es war, als sie aufwachte, wusste sie nicht. Allerdings schien der Regen aufgehört zu haben und ein paar Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer. Sie drehte sich auf den Rücken und sah in den Raum hinein. Am anderen Ende des Zimmers saß Kaito auf dem Boden und grinste sie fröhlich an. Zu ihrer Verwunderung trug er nicht mehr seine weißen Sachen, sondern eine blaue Jeans und ein langärmliges Shirt. Schnell setzte sie sich aufrecht hin. Hatte er sie etwa die ganze Zeit über beobachtet? Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen. „Wie geht es dir?“, erkundigte sie sich bei ihm. „Könnte besser gehen, aber ich beklage mich nicht. Eine dicke Kruste hat sich über der Schusswunde am Bauch gebildet und auch an meinem Bein befindet sich eine dicker Schorf. Und du? Hast du gut geschlafen?“ Die Oberschülerin nickte. Ja, sie hatte erstaunlich gut geschlafen, wenn man bedachte, was sie zuvor alles erlebt hatte. „Wie spät ist es?“ „Mmh, ich schätze, wir haben bald neun Uhr.“ „Was? Neun Uhr? Meine Eltern müssen bereits bemerkt haben, dass ich nicht zu Hause bin! Sie werden mir die Hölle heiß machen!“, rief sie und sprang auf. Dann sah sie den Jungen an und fragte: „Woher hast du denn diese Klamotten?“ „Die hatte ich dabei. Oder glaubst du etwa, dass ich mit Kaito Kids Anzug am helllichten Tag herumlaufe?“ „Ja aber, wo hattest du die denn versteckt? Du hattest doch keine Tasche oder dergleichen dabei!“, Aoko war verwirrt. „Tststs, liebste Aoko, hast du da nicht eine Kleinigkeit vergessen? Ich bin Zauberer. Ich bin ein Meister der Illusionen und der doppelten Böden. Da ist es eine Kleinigkeit für mich, ein zweites Paar Kleidungsstücke mit mir herumzutragen.“ „Pah, und ich musste meinen schönen, neuen Parker zerreißen, weil ich nichts anderes gefunden habe, was ich hätte nehmen können!“, das Mädchen zog einen Schmollmund. Kaito indes war aufgestanden und ging auf sie zu. „Du hör mal, Aoko, was ich dir noch sagen wollte, bevor wir zu dir nach Hause gehen“, der Junge suchte sichtlich nach den richtigen Worten, denn er sah von einer Ecke des Zimmers in die nächste „Es tut mir leid, wenn meine Worte heute Nacht dich verletzt haben sollten. Ich weiß auch nicht, warum es gesagt habe. Es war dumm von mir und es tut mir wirklich sehr leid! Weißt du, ich bin dir wirklich außerordentlich dankbar dafür, dass du mich letzte Nacht nicht da draußen neben dem anderen Dieb hast liegen lassen. Im schlimmsten Falle hätte er mich wirklich umgebracht, glaube ich. Darum, egal, wie du dich entscheiden wirst, ob du mich jetzt deinem Vater ausliefern wirst oder nicht, ich werde dir auf ewig dankbar sein, für das, was du in dieser Nacht für mich getan hast.“ Also war es doch nur aus reiner Dankbarkeit gewesen, dass er sie geküsst hatte, dachte sich das Mädchen. Sie schämte sich noch immer wegen dieser Sache, dass sie ihn von sich aus nochmals geküsst hatte, als er den ersten Kuss bereits beendet hatte. Und dennoch hatte sie sich wirklich nur eingebildet, dass er so viel Leidenschaft in diese beiden Küsse gesteckt hatte? War es nur ihr Wunschdenken gewesen? Nach seinen Worten von gerade konnte sie ihn ja wohl schlecht danach fragen. Überhaupt, was sollte sie jetzt machen? Sollte sie ihrem Vater alles erzählen, oder sollte sie ihm irgendeine Geschichte auftischen, wo sie heute Nacht gewesen sei? Und das ohne Jacke? Ihre Mutter würde sie garantiert umbringen! „Lass uns gehen, oder willst du noch länger hier bleiben?“, fragte der Oberschüler seine Freundin und reichte ihr seine Hand, um ihr bei den Treppen zu helfen. Zwar war sie in der Nacht des öfteren alleine hinabgerannt, doch das morsche Knarren, wenn man auf sie trat, machte ihm Angst, sie könnte womöglich einbrechen und sich verletzten. Sie gingen den Weg, den sie einige Stunden zuvor gegangen waren wieder zurück und kamen unter anderem an der Stelle vorbei, wo sich die Schießerei zugetragen hatte. Außer einigen blutigen Stellen auf dem Asphalt erinnerte nichts mehr daran. Der Fremde musste wieder zu sich gekommen sein und hatte sich vermutlich aus dem Staub gemacht. Glücklicher Weise, denn wäre er nicht mehr zu sich gekommen, hätte Aoko im schlimmsten Falle noch eine Anklage wegen Totschlags am Hals gehabt. Es hätte lange gedauert, bis man ihr Notwehr nachweisen hätte können. Sie stiegen in die nächste U-Bahn, die in ihr Viertel fuhr und bis sie dort ankamen, sprachen sie kein Wort miteinander. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Kaito dachte darüber nach, was aus ihm werden würde, wenn Aoko ihn auslieferte und Aoko dachte darüber nach, was sie tun sollte. Sollte sie ihn nun verpfeifen oder sein Geheimnis für sich behalten? Sie kamen an die Stelle, an der sich ihre Wege normaler Weise trennten, doch dieses Mal kam Kaito mit ihr zu ihrem Elternhaus. Aokos Eltern standen bereits in der Auffahrt zum Haus und unterhielten sich mit einem Polizisten. Eigentlich kein ungewöhnlicher Anblick, doch dieses Mal ging es nicht um den verpatzten Einsatz vom Vorabend, sondern um das Verschwinden ihres einzigen Kindes. Als sie Aoko erblickten, rannte ihre Mutter auf sie zu und nahm ihre Tochter erleichtert in die Arme. Auch ihr Vater kam angerannt und legte seinem Mädchen eine Hand auf die Schulter. Auch bei ihm konnte man Erleichterung erkennen. Kaito grüßte er lediglich mit einem Nicken. „Kind, wo warst du denn? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!“, raunte Kommissar Nakamori. Froh darüber endlich wieder bei ihrer Familie zu sein, liefen Aoko vereinzelte Tränen herab. Nun war die Zeit gekommen. Sie musste ihren Eltern erzählen, wo sie die ganze Nacht über gewesen war und was sich zugetragen hatte. Doch sollte sie Kaito wirklich verraten? Immerhin hatte er den Mut bewiesen sie nach Hause zu begleiten und war nicht abgehauen, so wie sie es vermutet hätte. Außerdem hatte er sie doch beschützt! Andererseits hatte er sie auch belogen und war in Tatmehrheit als Dieb unterwegs gewesen. Sie musste endlich einen Entschluss fassen. „Das war so, also ich war zu Hause und irgendwann habe ich bemerkt, dass du dich, was Kaito Kids Ankündigung angeht, geirrt hast. Ich wollte dich anrufen, doch du hattest dein Handy zu Hause liegen lassen. Also beschloss ich den Meisterdieb auf eigene Faust zu fangen. Ich bin zur U-Bahnstation gegangen und bin dort tatsächlich auf 1412 getroffen“, während sie das sagte, warf sie einen kurzen Blick auf Kaito um seine Reaktion zu prüfen. Doch er stand nur mit ausdruckslosem Gesicht neben ihr und wartete auf das, was kommen musste. „Ich konnte ihm folgen, als er plötzlich in einer U-Bahn verschwand. Ich sprang ebenfalls rein und bin dann bis zur Endstation gefahren. Wo genau das war, kann ich nicht sagen, denn diesen Teil von Osaka kannte ich bis dahin noch nicht und um ehrlich zu sein, möchte ich auch nie wieder dorthin zurück. Wie dem auch sei, als wir aufeinander trafen, entführte er mich in den vordersten Teil der Bahn. Er erklärte mir, dass ein anderer Dieb hinter ihm her sei, er vor diesem flüchten müsse und deshalb keine Zeit für mich hätte. Er sprang aus dem Zug, als dieser zum Stehen kam und ich folgte ihm trotzdem. Irgendwann hatte ich ihn aus den Augen verloren und auch meine Orientierung hatte mich verlassen. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war und wie ich wieder zurück kommen sollte. Dann tauchte plötzlich dieser Dieb auf, der eigentlich hinter Kid her war und bedrohte mich mit einer Waffe. Doch gerade, als er auf mich schießen wollte, da tauchte Kaito wie aus dem Nichts auf und rettete mich vor dem Verbrecher. Er wurde dabei angeschossen und wir mussten uns vor dem Räuber verstecken. Deshalb gab es auch keine Möglichkeit für uns eher nach Hause zu kommen, geschweige denn die Polizei zu informieren.“ Kaito starrte sie seit dem Moment, als sie an der Wahrheit gedreht hatte unentwegt an. Sie hatte ihrem Vater nichts von seinem Geheimnis erzählt? Würde sie es tatsächlich für sich behalten? In dem Moment spürte er, wie ihm eine Hand auf seinen Oberarm gelegt wurde. Kommissar Nakamori hatte den Ausführungen seiner Tochter genauestens zugehört und wandte sich nun an ihn. „Du hast also meine Tochter gerettet und wurdest dabei angeschossen?“, fragte er. „Ist es sehr schlimm? Sollen wir dich ins Krankenhaus bringen?“ „Nein, nein, es geht schon. Halb so wild. Es war nur ein Streifschuss“, stammelte Kaito vor sich hin, da er nicht damit gerechnet hatte, dass Aoko ihn nicht verraten würde. „Bist du dir sicher? Mit so etwas ist nicht zu Spaßen. Zeig doch mal her, wo ist die Wunde?“, forderte Aokos Vater. Willig entledigte der Junge sich seines Shirts und gab den Blick auf seinen nackten Oberkörper frei. Die Schusswunde an seiner Seite war deutlich sichtbar. Schorf und getrocknetes Blut verschloss sie provisorisch. Die Verletzung an seiner Schulter war ebenfalls Blutverkrustet. „Junge, du musst damit sofort ins Krankenhaus! Das muss genäht werden! Nicht schlimm! Pah! Wie kann man nur so unvernünftig sein?“, der Kommissar befahl dem noch immer anwesenden Polizisten den Notarzt zu rufen, ob Kaito wollte oder nicht. Dann sah der Polizist gehobenen Ranges seinen Gegenüber misstrauisch an. „Wie kam es eigentlich, dass du so plötzlich aufgetaucht warst, um meiner Tochter zu helfen?“ Das war genau die Frage, vor der Aoko und Kaito sich gefürchtet hatten. Zweiterer räusperte sich und entgegnete mit fester Stimme: „Dies mein lieber Kommissar kam daher, dass Aoko mir zufällig über den Weg gelaufen war und ich mich wunderte, was sie um diese Tageszeit noch draußen machte, wo ich doch genau wusste, wie viel Angst sie in der Halloweennacht immer hatte. Und da bin ich ihr halt gefolgt. Ich für meinen Teil war noch draußen unterwegs, weil ich eigentlich zu meinem Cousin fahren wollte, aber meinen Zug verpasst hatte.“ Während sie noch in der Auffahrt standen, hörten sie schon von Weitem, wie der Rettungswagen angefahren kam. Die Rettungsleute nahmen den Jungen im Sanitätsauto mit und versicherten, dass es nichts lebensbedrohliches sei und man es gut vernähen könne. Dann brausten sie mit lauten Sirenenklängen ins Krankenhaus davon. Fortsetzung folgt... Kapitel 8: Das Comeback des Meisterdiebes ----------------------------------------- *schnief* Und wiedereinmal begrüße ich euch zum letzten Mal an dieser Stelle. Nachdem ich es im letzten Kapitel bereits angekündigt hatte, trifft nun das ein, wovor ich mich am meisten gedrückt habe: Das Ende der FF. *schnief* Ja, ihr habt alle richtig gelesen. Dies ist mal wieder das letzte Kapitel und ich möchte mich nochmals ganz herzlich bei euch für eure lieben Kommis bedanken!!!!! Arigatou Gosaimasu! *verbeug* Ich hoffe inständig, dass euch dieses Ende gefallen wird, auch wenn es vielleicht nicht ganz das sein wird, was manch einer von euch erwartet hat. In diesem Kapitel wird außerdem eine Stelle auftauchen, die euch vielleicht aus einem Bild (Keine Anspielung, nein, nein...) bekannt vorkommen dürfte. Ich hasse es, wenn ich Abschied nehmen muss und darum hoffe ich, dass ihr mir und meinen Geschichten auch in Zukunft treu bleiben werdet. Ein neues Projekt ist bereits in Planung – Was es ist und wann es kommen wird, steht jedoch in den Sternen. ^^ Nun wünsche ich euch also zum letzten Mal viel Spaß beim Lesen!! Und ich würde mich natürlich wie immer sehr über Feetbacks eurerseits freuen! HEAGGGDL Alles Gute! Eure SonjaArika. Das Comeback des Meisterdiebes Eine Woche später konnte Kaito entlassen werden und eine weitere Woche später durfte er auch wieder zur Schule gehen. In der Pause bat er Aoko – welche ihn in der ganzen Zeit nicht einmal besucht hatte – ihn nach draußen auf den Pausenhof zu begleiten, doch statt ihm zu folgen blieb sie bei ihren Freundinnen. Nach der Schule verließ sie als Erste das Klassenzimmer und rannte schnellen Schrittes in die Richtung, in der sie wohnte. Sie wollte und konnte noch nicht mit Kaito reden. Ihre Gefühle drehten sich weiterhin im Kreis und sie wusste nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Sie rannte um eine Ecke und rempelte einen jungen Mann an, bei dem sie sich sofort für ihre Unaufmerksamkeit entschuldigte. Als sie aufsah, bemerkte sie zu ihrem Leidwesen, dass es Kaito war, in den sie soeben reingelaufen war. „Warum gehst du mir aus dem Weg?“, erkundigte er sich bei ihr. „Ich brauche noch Zeit“, sie vermied es, ihm direkt ins Gesicht zu sehen. „Wo kommst du überhaupt so schnell her?“ Er grinste und meinte: „Ich bin Zauberer, schon vergessen?“, nach einer kurzen Pause wurde sein Gesichtsausdruck ernst. „Wir müssen reden. Bitte!“ Die Oberschülerin war sich nicht sicher, ob sie seiner Bitte nachkommen sollte, doch schließlich willigte sie ein. „Um fünf an der großen Uhr“, sagte sie und ging an Kaito vorbei, weiter zu sich nach Hause. Im Inneren des Jungen breitete sich Erleichterung aus. Endlich würde er mit ihr reden können. Seit zwei Wochen zum ersten Mal. Als Aoko die Wohnungstüre öffnete, traf sie fast der Schlag, als ihr Vater ihr mitteilte, dass Kaito Kid erneut eine Warnung geschickt hatte. War der Kerl tatsächlich so dreist, dass er schon wieder einen Coup plante? „Für wann ist die Ankündigung?“, fragte sie ihren Vater, während sie einen Blick auf die Bekanntmachung warf. „Für heute Abend. Sechs Uhr. Dieses Mal hat er es auf eine mit Brillanten besetzte Krone abgesehen. Weiß der Teufel, was er damit schon wieder vorhat“, Kommissar Nakamori schüttelte den Kopf. Das Mädchen hingegen wusste es, soweit sie seinen Worten Glauben schenken konnte. Bestimmt gehörte diese Krone auch jemand anderem, dem ein Unrecht geschehen war. Doch warum ausgerechnet heute? Was wäre gewesen, wenn sie zufällig die gleiche Uhrzeit genannt hätte, wie die, an der er den Diebstahl angekündigt hatte? Was wäre ihm dann lieber gewesen? Hätte er sich mit ihr getroffen, oder hätte er den Diebstahl vorgezogen? Sie seufzte. Es brachte nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie hatte nun einmal fünf Uhr gesagt und nun musste sie ihn auch treffen. Doch bis dahin müsse sie Hausaufgaben machen. Mathematik hatte sie noch immer nicht verstanden. So setzte sie sich an ihren Schreibtisch, mit Schulheft und Taschenrechner bewaffnet und machte sich über Parameterberechnungen 4. Grades her. Die Glocken des großen Turmes schlugen bereits das dritte Mal und Kaito war noch immer nicht erschienen. Wie üblich würde er zu spät kommen, dachte sich das Mädchen. Die Glocke schlug zum vierten und zum fünften Mal und mit dem letzten Glockenschlag stand er plötzlich vor ihr mit einer einzigen Rose in der rechten Hand und einem breiten Grinsen um die Mundwinkel. „Hallo, mein Name ist Kaito Kuroba! Freut mich dich kennen zu lernen!“ „Kaito!“, freute sich Aoko. Doch sogleich verflog die Freude wieder und sie wurde ernster. „Du wolltest mich sprechen und das, wo du heute wieder einen deiner Diebstähle geplant hast?“ Auch der Junge wurde nun ernst und die Blume in seiner Hand verschwand wie von Geisterhand. Er bedeutete ihr mit ihm zu kommen. Gemeinsam gingen sie schweigend nebeneinander her und setzten sich auf eine Bank, von der aus man einen direkten Blick auf die große Uhr hatte. „Ich wollte mich bei dir bedanken“, sagte Kaito nach einigen Minuten der totalen Stille. Sie waren ganz alleine. Nur der kalte Novemberwind pfiff ihnen um die Ohren und ließ Aoko schaudern. „Ist dir kalt?“, fragte der Junge fürsorglich. „Nein, es geht schon, danke“, antwortete Aoko resigniert. „So? Na dann habe ich den hier wohl umsonst gekauft.“ Der Oberschüler hob eine Tüte vom Boden auf, welche Aoko zuvor gar nicht bemerkt hatte. Er öffnete den Papierbeutel und zog einen olivgrünen Parker heraus, der dem, welchen Aoko für ihn geopfert hatte, verblüffend ähnlich sah. „Kaito! Wo hast du den denn her?“, fragte sie verblüfft und besah sich das Kleidungsstück genauer. Es war tatsächlich der selbe Parker, von der gleichen Machart, wie sie zwei Wochen zuvor noch besessen hatte. „Geklaut“, grinste der Gefragte sie frech an. Die Oberschülerin warf ihn vernichtende Blicke zu. Dann erkundigte sie sich bei ihm, was denn aus dem Auge des Drachen geworden sei. „Den habe ich seiner rechtmäßigen Besitzerin zurückgebracht. So, wie ich es dir gesagt hatte. Aoko, darf ich dich etwas fragen?“ Ein Nicken war die Antwort auf seine Frage. „Warum hast du mich nicht deinem Vater ausgeliefert, als du die Gelegenheit dazu hattest?“ Kurz überlegte die Oberschülerin, dann sagte sie: „Wir sind quitt. Du hast mir das Leben gerettet, indem du dich vor die Kugel geworfen hast, die eigentlich für mich bestimmt war und ich habe dich nicht an meinen Vater verraten. Nichts zu danken.“ „Willst du mich nicht von meinem Vorhaben, die Krone zu stehlen abhalten?“ „Nein, weil ich davon ausgehe, dass du sie nicht für dich behältst. Ich glaube dir, wenn du sagst, dass du nicht für dich stielst, sondern Ungerechtigkeiten wieder gut machen willst.“ Kaito lächelte. Seine Aoko. Er warf einen Blick auf die große Uhr und stellte fest, dass es bereits viertel vor sechs war. Wie schnell doch die Zeit vergangen war. Er musste sich langsam auf den Weg machen, wenn er nicht zu spät zu seinem eigenen Coup kommen wollte. Doch eine Sache gab es noch, die er unbedingt loswerden wollte, bevor er auf Streifzug ging. Doch diese eine bestimmte Sache war schwerer, als alles andere, was er bisher in seinem Leben getan hatte. „Ich muss mich bei dir entschuldigen“, sagte er und blickte dabei gen Boden. „Entschuldigen wofür?“, sie schaute ihren Sandkastenfreund verständnislos an. Was hatte er nun schon wieder getan? „Damals, in der Nacht, als du von meinem Geheimnis erfahren hast, da war ich nicht ganz ehrlich zu dir.“ Kaito erhob sich und sah sich nach möglichen Augenzeugen um. Doch niemand außer Aoko war zu sehen. So verwandelte er sich mit einer Armbewegung und vor ihren Augen in den Meisterdieb Kid. „Es stimmte, dass ich nicht wusste, warum ich dich geküsst hatte. Doch letztendlich kann ich dir versichern, dass ich dich küssen wollte. Und ich bereue nicht, dass ich es getan habe. In mir hatte sich ein Gefühl ausgebreitet, dass ich zuvor nicht kannte. Es war, als sei etwas in mir explodiert. Viele kleine Stiche, die durch meinen ganzen Körper drangen, doch sie taten nicht weh. Im Gegenteil, sie waren sehr angenehm. Bevor ich jetzt auf Jagt gehe, möchte ich, dass du noch eine Sache weißt...“ Er beugte sich zu Aoko herunter und küsste sanft ihre Lippen. Überrascht riss das Mädchen die Augen auf. Da war es wieder. Dieses unbeschreibliche Gefühl, welches sie in letzter Zeit des Öfteren gehabt hatte, wenn sie mit ihm zusammen war und was sie zum ersten Mal so richtig gespürt hatte, als sie sich zum ersten Mal geküsst hatten. Doch er schien es auch zu spüren. Er hatte seine Augen geschlossen und genoss dieses Gefühl in vollen Zügen. Als das Mädchen seinen Kuss erwiderte, wusste er, dass sie ihm innerlich verziehen hatte und genauso fühlte, wie er. Keiner störte sie in diesem Moment. Sie waren ganz alleine und die Zeit gehörte ihnen, während der Wind das Herbstlaub um sie herum zum Wirbeln brachte. Als sie sich voneinander lösten, blickten sie sich verträumt in die Augen. Doch dieses Mal ergriff Kaito die Initiative und hauchte ihr sanft ein „Ich liebe dich, mein Engel“, ins Ohr, ehe er seinen Gleitschirmflieger öffnete und mit ihm sachte in den Himmel emporstieg. Aoko blickte ihm mit einem Lächeln hinterher. Sie spürte, dass es die Wahrheit gewesen war, als er ihr diese Worte sagte. Nun war sie es, die ihm eine Antwort schuldig war. Bis dahin würde sie ihm nur Glück für den Coup wünschen können und ihm die Daumen drücken, dass es ihrem Vater erneut nicht gelingen würde, ihn zu schnappen. Sie liebte Kaito und deshalb konnte er sich sicher sein, dass sie sein Geheimnis nie offenbaren würde. Sie würde es zusammen mit ihrer Liebe für ihn in ihrem Herzen versiegeln. Und gleich morgen würde sie ihm sagen, was sie für ihn empfand. Sie winkte ihm zum Abschied, bis seine Silhouette nur noch ein weißer Punkt am Horizont war und letztendlich ganz verschwunden war. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)