Just To Feel You von NaoPudding (Satoshi x Ryo) ================================================================================ Kapitel 3: Number Three ----------------------- „Ene mene muh und raus bist du!“, sagte Satoshi lachend und deutete auf Ryo. Dann wand er sich ab und ging mit einem Koffer davon. Lies Ryo im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Die Kleider klebten an Ryos Körper und Tropfchen fielen an seinen Haarsträhnen hinunter. Sobald Ryo dem lachenden Satoshi hinterher rennen wollte, da wurde auch schon der Sturm stärker. Satoshi dagegen sonnte sich beim Gehen im warmen Sonneschein. „Renn mir nicht hinterher.“, kicherte Satoshi, strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht und sagte daraufhin: „Ich brauche dich nicht mehr!“ Da blieb Ryo stehen und schaute Satoshi nur noch nach. Nachdem lange Zeit verging, in der Ryo nur da stand und in die Luft starrte, kam von hinten plötzlich Satoshi angerannt. Noch lachender und strahlender als zuvor. „Hast du mich vermisst?“, sagte er grinsend und piekste Ryo in die Seite. Als Ryo sich abwenden wollte und Satoshi zur Seite stieß, lag er plötzlich selbst auf dem Boden. Gefesselt mit unsichtbaren Seilen am unsichtbaren Boden. Plötzlich schwebte er im dunklen materielllosen Raum. Nur noch Satoshis hallendes Gelächter war zu hören. Ryo wand sich, versuchte sich zu befreien, aber es half nichts. Er schrie, doch er hörte seine eigene Stimme nicht mehr. Gefesselt, allein gelassen, stumm und blind. In seinem eigenen Traum im Stich gelassen. Und plötzlich wurde es auch still um ihm herum und er fiel in ein tiefes Loch, was vorher noch nicht einmal da gewesen war. Mitten in Satoshis Arme. Krächzend schnappte ich nach Luft, während ich meine Brust verstört anfasste und bemerkte, dass diese schweißnass war. Ich hatte geträumt, zum Glück nur geträumt. Das letzte was ich jetzt hören mochte, war Satoshis Lachen. Das sich ständig so anhörte, als würde er mich auslachen. Nun traute ich mich, mich umzublicken: Ich war in Shuus Zimmer. Wie war ich hierher gekommen? Hatte ich nicht gerade noch Satoshi vor dem Klo getroffen? Oder war alles ein Traum gewesen? Vorsichtshalber kniff ich mir in den Arm und stellte fest, dass ich jetzt definitiv nicht mehr träumte. Ich sprang vom Bett auf. Ich musste sofort raus hier. Ich schaute noch mal zurück, um zu überprüfen ob ich nichts vergessen würde und stellte fest, dass ich sogar noch meine Jacke trug. Praktisch! Ich eilte aus dem Zimmer und was ich hörte lies mir das Blut gefrieren: Lachen. Da erinnerte ich mich, dass ich ja auch noch auf Shuus Party war und fing wieder an normal zu atmen. Also ging ich im normalen Tempo zur Tür, hatte schon meine Hand auf die Klinke gelegt, da hörte ich hinter mir „Ey Ryo! Wo willst du hin?“ Ich drehte mich um und schaute Nii zornig an. „Hier raus!“, zischte ich und drückte die Klinke runter. Nii kam jedoch zu mir gerannt, nahm meine Hand von der Klinke und drehte mich zu sich herum. „Ryo….weißt du was vor einer Stunde passiert ist?“, fragte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Wie geht es dir? Tut dir etwas weh? Willst du ins Krankenhaus? Willst du einen Tee? Willst du einen Kühlbeutel oder eine-“, schoss es weiter aus ihm heraus, bis ich ihm meine Hand auf seinen Mund legte. „Ich glaube, dass ich Satoshi gesehen habe, und ich bin umgekippt. Wenn ich richtig liege, dann bitte ich dich, lass mich gehen und tu so als hättest du mich nicht gesehen.“, flüsterte ich und schaute ihm streng in die Augen. Er nickte leicht, dann nahm ich meine Hand von seinem Mund und wollte mich schon bei ihm bedanken, doch dann sagte er: „Das geht leider nicht.“, entschuldigend kniff er die Augen zusammen. „Sie haben dich auch gesehen“, fuhr er fort. Ich zuckte erst erschrocken, dann aber zuckte ich mit dem Schultern und sagte: „Egal. Ich geh trotzdem.“ Verdammt, verdammt, verdammt!, dachte ich allerdings hinter meiner kühlen Fassade. „Aber er möchte wirklich mit dir reden.“, sagte Nii ganz locker und hielt mich noch immer an der Schulter fest. „Und wenn nicht jetzt, dann vielleicht morgen oder übermorgen oder überübermorgen…und so weiter. Du kannst nicht einfach davonlaufen. Er wird dir hinterher kommen.“ Ich drehte mich um, hob demonstrativ eine Augenbraue und sagte: „Dann sag ihm jetzt bitte folgendes: Ich bin ihm auch nicht hinterher gegangen!“ Ich sagte es ziemlich kühl und es tat mir leid, dass ich Nii jetzt so anzicken musste und dann rannte ich weg. Ich rannte wie ein Feigling davon. Ich gebe es sogar zu. Ich war jetzt nicht bereit ihm wieder in die Augen zu schauen und Klartext zu reden. Gerade weil ich auch nicht wusste was wir uns zu sagen hätten. Aber anscheint hatte er sich nicht verändert. Immer noch egoistisch und überstürzend. Nii kam wieder in die Runde zurück in der auch Satoshi stand, stellte sich neben diesen und überbrachte Ryos Nachricht. Satoshi nickte einige Male dann sagte er ganz ruhig: „Ok. Dann komm ich euch halt morgen besuchen. Riegel ihn irgendwie ab, damit er nicht wieder wegrennen kann.“ „Solltest du ihm nicht lieber etwas Zeit lassen? Du tauchst hier schließlich einfach so auf und bringst ihn in eine sehr unangenehme Situation.“, bemerkte Shuu von der Seite, machte aber nicht den Anschein als würde er sich noch weiter in die Sache einmischen wollen. „Quatsch. Ist er ein Mann oder eine Memme? Selbst wenn ich hier überstürzt auftauche, ich gebe ihm gerade die einmalige Chance sich mir gegenüber zustellen und seine ganze Wut abzubauen, die sich über die Jahre angesammelt hat.“, sagte Satoshi felsenfest und verschränkte die Arme vor der Brust. Erschrocken blickte er zu Nii, der bei Satoshis letztem Satz sofort in schallendes Gelächter verfiel. „Ach, wenn das deine Absicht ist, dann ruf ich ihn gleich mal an und sag es ihm“, gluckste Nii und holte sein Handy aus der Hosentasche. „Der wird sofort angerannt kommen und dich windelweich prügeln.“, grinsend schaute er Satoshi an, der sofort nach Niis Handy griff. „Hat er jetzt Pech gehabt. Kann er morgen machen!“, quietschte Satoshi als er mit Nii ums Handy kämpfe. Rauchend stand Shuu daneben und schüttelte nur leicht den Kopf. In seiner linken Hand hielt er ein Bier, welches er vor Niis Augen schwenkte und sofort seine Aufmerksamkeit erregte. Dann wand er sich an Satoshi: „Ich gebe dir einen Rat für morgen: Was auch immer du mit ihm reden willst, erzähl ihm nicht von deinen Beziehungen, die du in der Zwischenzeit hattest!“ Während er das sagte, schaute er dem Kleineren todernst in die Augen. So verharrten sie einige Augenblicke, dann schüttelte Satoshi den Kopf und murmelte: „Lass das mal meine Sorge sein, wir sind doch nicht im Kindergarten!“ Wenige Minuten später verabschiedete sich Satoshi und ging in sein Hotel. Er wollte sich ausgeruht der morgigen Schlacht stellen. Gut, also Checkliste: Essen da, trinken da, Filme da, Messerschublade abgeklebt, Fenster verriegelt, Ryos Schlüssel versteckt. Müsste soweit alles in Ordnung sein. Ich helfe Satoshi wirklich gerne. Er hat irgendwie recht, es soll alles perfekt werden. Das erste richtige Wiedersehen. Andererseits finde ich es aber auch irgendwie falsch, dass er Ryo nicht seinen Freiraum geben will. Aber was soll ich schon sagen? Er hat mir Schmiergeld gegeben, damit ich das Schlachtfeld manipuliere. In circa 5 Minuten klingelt Ryos Wecker. In einer Stunde wird er dann im Bad fertig sein, dann noch 30 Minuten zum Frühstücken einrechnen, dann klingele ich Satoshi an, worauf er dann 15 Minuten später da ist. Ich öffne ihm die Tür. Mein Satz in dieser Szene wird dann „Ryo du hast Besuch.“ sein und schon verschwinde ich aus der Wohnung und schließe vorsichtshalber hinter mir ab. Notfalls – wenn Ryo auf Satoshi wie eine Furie losgeht – hat Satoshi einen Ersatzschlüssel. Wenn alles glatt läuft reden sie freundschaftlich, wenn’s noch besser läuft dann treffen wir uns sogar alle vier in einer Bar und trinken feierlich. Was schief laufen kann: Ryo kippt wieder um, Ryo versteckt sich im Bad, Ryo findet eine Waffe, mit der er auf Satoshi losgeht oder verprügelt diesen eigenhändig. Wenn der letzte Punkt auftritt, dann – und das hat er versprochen – klingelt Satoshi mich schnell an, damit ich es mir anschauen kann. Ah…der Wecker klingelt. The game just started. … „ Ryo du hast Besuch.“, brachte ich ganz aufgeregt hervor. Ich stand im Wohnzimmer, schaute Ryo an und deutete fuchtelnd mit den Armen in die Richtung der Tür. „Aber bleib ruhig sitzen.“, sagte ich noch schnell und rannte weg. Was nun kam, das lag nicht mehr in meiner Hand. Komatös lag Ryo auf der Couch und hörte nur mit einem Ohr zu als Nii mit ihm redete, aber bei dem Wort Besuch, da sprang er sofort auf und schaute dem schon wegrennenden Nii grimmig hinterher. „Was soll das heißen 'Aber bleib ruhig sitzen.' ?“, dachte Ryo, doch in der nächsten Sekunde, sah er um die Ecke eine Hand hervorschauen, die das Peacezeichen formte. „Ich komme im Frieden.“, sagte Satoshi hinter der Ecke. Ohne es zu wollen, musste Ryo sogar etwas lächeln. „So was dummes!“, dachte er und seufzte. „Komm schon rein, du Idiot.“ Zögernd blickte Satoshi um die Ecke. „Ja also, als aller erstes möchte ich mich bei dir entschuldigen.“, flüsterte Satoshi und kam nun ins Wohnzimmer geschlendert. „Und damit du weißt, dass ich es wirklich erst meine….hier“, er holte seine zweite Hand hinter dem Rücken hervor und reichte Ryo eine Tüte HARIBO. Eine von Ryos Augenbraunen zuckte empor. „Nicht dein Ernst! Sag mir, dass das nur ein Joke nebenbei ist!“, sagte Ryo grinsend und griff nach der Tüte. Um sich aber nicht ablenken zu lassen, legte er die Tüte zur Seite. „Also…was willst du mir sagen? Mach es bitte kurz.“ Sein Ton war knapp und diszipliniert. Satoshi deutete auf den Platz neben Ryo: „Darf ich?“, fragte er kleinlaut. Oft konnte Satoshi ein wahres Arschloch sein, doch jetzt im Moment wusste er, dass er bei allem vorsichtig sein sollte. Ryos Antwort war nur ein kühles Nicken. „Ja also…“, sagte Satoshi als er sich setzte. „Wie geht es dir? Also was hast du die Jahre so getrieben? Und ja, das interessiert mich wirklich an erster Stelle.“ Einige Augenblicke vergingen, in denen Ryo nur ausdruckslos in Satoshis Gesicht schaute. Dieser traute sich nicht die Frage zu wiederholen, sondern wartete nur ab, bis Ryo bereit war zu antworten. „Eigentlich nur Musik.“, antworte Ryo dann endlich. Ziemlich knapp, aber er antwortete. Fragte aber nicht zurück und machte damit deutlich, dass er an einer angeregten Konversation nicht interessiert war. Um ehrlich zu sein will ich weg. Ich will nicht neben ihm Sitzen und mir anhören was er noch alles zu fragen wünscht. Als würde es ihn jetzt plötzlich interessieren. Nicht mal einen Brief schreiben konnte er? Aber gestern war ich schon peinlich genug. Heute will ich mich ihm stellen und mir alles anhören und dann…ganz vielleicht meinen eigenen Senf hinzu geben. Wenn es so weit ist, dann boxe ich ihm so richtig in den Oberarm. Damit es noch in einer Woche wehtut! „Ja gut…du willst wohl wissen warum ich wirklich hier bin, oder?“, reißt mich Satoshi aus meinen Gedanken. Ich blicke ihm ganz kurz in die Augen, dann schaue ich aus dem Fenster. „Gut…wenn’s dich nicht interessiert, dann frag ich dich weiter aus.“ Ich rolle mit den Augen. Soll er doch endlich seinen Monolog abhalten! „Dann frag ich dich mal direkt: Wie sah es in den Jahren mit deinem Liebesleben aus?“, höre ich ihn fragen und reiße die Augen auf, in der Hoffung ich hatte meinen Kopf weit genug gedreht, sodass er diese Mimik nicht sehen kann. Ich schüttele leicht den Kopf und stehe auf. „Nee echt, das ist mir zu doof.“, sage ich. So ein IDIOT! Aber ich bleibe ganz cool. Ich lass ihn nicht merken, wie rücksichtslos und erniedrigend ich diese Frage finde. Was will er hören? Dass ich keinen hatte? Es wäre zwar die Wahrheit, aber es würde ihm sicher eine Befriedigung verschaffen. Mich nun auch noch in meiner eigenen Wohnung zu Nichte machen. Arschloch! Während ich zum Tisch gehe und nach den Zigaretten greife, sehe ich aus dem Augenwinkel wie er mir folgt, aber auf Abstand bleibt. Ich zünde mir also die Zigarette an, und merke wie verschwitzt meine Hände plötzlich sind. Beruhig dich!, sage ich immer wieder zu mir. „Es zu wissen, ist mir wirklich wichtig.“, höre ich ihn sagen. Am liebsten hätte ich ihm jetzt alle Schimpfwörter an den Kopf geknallt, die ich kenne. ABER ich bleibe cool. „Ach ja?“, frage ich also desinteressiert. Immer schön am Ball bleibend. „Ja.“, antwortet er. „Die ganzen Jahre, da hab ich mir darüber den Kopf zerbrochen. Ich wollte, dass du mit jemanden glücklich wirst. Bist du es? Bist du gerade glücklich?“, fragt er ganz leise und sanft. Es klingt wirklich überzeugend, aber ich werde nicht anbeißen. Ich antworte nicht. Ich zieh an der Zigarette. Ich bewege mich durch den Raum und er folgt mir still. „Ryo…ich…will es wirklich wissen. Hast du gerade jemanden?“, fragt er nun fordernder und tippt mir gegen die Schulter, damit ich mich zu ihm umdrehe. Tu ich aber nicht, ich antworte mein kurzes „Nein.“ und gehe weiter meine Runde durch die Wohnung. „Gut, dann will ich ehrlich sein. Ich bin zurück und ich will dich wieder mein nennen!“, ruft er mir hinterher und nun drehe ich mich blitzschnell um. Mit zusammengekniffenen Augen gehe ich auf ihn zu. Ich stelle mich ihm. Mit zwei Fingern pieke ich ihm hart in die Brust und sage: „Hältst du dich wirklich für so gut? Dass du so mir nichts dir nichts auftauchen kannst und alles ist wieder Friede, Freude, Eierkuchen? Woher willst du wissen, dass ich dich immer noch will? Es ist ne lange Zeit vergangen. Dass du wieder da bist, macht mich eigentlich nur fuchsteufelswild. Jahrelang meldest du dich nicht: Keine Weihnachtskarten. Nichts. Plötzlich stehst du vor mir und ich soll dir in die Arme springen? Hattest du in deinem Kaff schon jeden durch, dass du wieder zurück kommen musstest? Satoshi, eigentlich will ich es nicht wissen. Ich bin so wütend, ich könnt dir den Kopf abreißen.“ Meine Stimme wird immer mehr zu einem Zischen und ich muss wieder Luft holen. Ich atme tief ein und dann zieh den letzten Zug meiner Zigarette. Ich geh wieder zum Tisch und genehmige mir eine weitere. Aus dem Augenwinkel beobachte ich Satoshi, der sich nun durch die Haare fährt. Er dreht sich um und geht zur Couch. Ich höre sein tiefes, irgendwie verletzt klingendes Seufzen, und dann fängt er an zu reden: „Um ehrlich zu sein: Ja ich hatte gehofft du nimmst mich ohne weiteres auf. Die Jahre waren auch schwer für mich. Ich wollte es uns beiden nicht noch schwerer machen, aber du lässt mich einfach nicht los. Es zieht mich wirklich pausenlos zu dir und dass du mich noch liebst verrät mir der Ausdruck deiner Augen.“ ___________ Anm.: Schnulz, schnulz, schnulz...ja ich weiß XD 1. ich hoffe es hat euch gefallen, obwohl es diesmal eeeetwas länger wurde :3 kommis würden mich auch diesmal SEHR freuen! und: danke danke danke an alle die bisher auch tüchtig kommis schrieben ich liebe euch! 2. so, und falls sich jez einer fragt 'huch, die schreibt ja plötzlich im präsens!?', dann liegt ihr richtig und es ist absicht. wer weiß warum kriegt nen reiskorn geschenkt |D na dann~ bis zum nächsten mal N.A.O Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)