Disown themselves von RyouAngel (Selbstverleugnung?) ================================================================================ Kapitel 32: Angst ----------------- *~*~*~*~*~*~*Erzähler*~*~*~*~*~*~* Bakura war fertig mit den Nerven, er wusste einfach nicht mehr was er machen sollte oder konnte. Er fühlte sich wieder als wäre er 13 14, einfach verloren und in der sprichwörtlichen Hölle gefangen. Zwar hatte er immer gewusst das sein Vater noch lebte, aber so war er doch eigentlich weit weg gezogen um ihn nie nie wieder sehen zu müssen, doch geklappt hatte es nicht wie er nun feststellte. Es war nur erschreckend wie viel Macht dieser Mann noch immer über ihn hatte, wie viel Angst noch in ihm steckte und dabei war er schon längst kein Kind mehr. Jedoch hatte er dies schon oft genug bei anderen Patienten gesehen, wie zum Beispiel Ryou, sie schafften es einfach nicht ohne fremde Hilfe von ihrer Angst los zu kommen. Und auch wenn er es am allerbesten wusste, so wollte er doch keine Hilfe in Anspruch nehmen, denn er war der Meinung das es niemanden anging was er durchgemacht hatte, ein großer Fehler. Immer mehr Tränen flossen über sein gerötetes Gesicht und egal wie oft er über dieses drüber wischte, es kamen dann doch immer wieder neue Tränen nach um seine Haut zu benetzen. Er bemerkte gar nicht wie die Zeit verging und so doch recht bald schon der nächste Termin anstand. Erst als die Tür leise klickte als sie geöffnet wurde, schreckte er auf und blickte hinauf in zwei lavendelfarbige, entsetzte Augen. Malik wollte eigentlich nur wie immer zu seinem Termin kommen, als er Bakura so verzweifelt wirkend am Boden sitzend vor fand. Erschrocken wich er etwas zurück, wusste nicht wie er sich nun verhalten sollte, mit so einer Situation war er noch nie konfrontiert gewesen, wollte es eigentlich auch nicht. "RAUS ISHTAR! DER TERMIN FINDET NICHT STATT!", schrie Bakura und sprang wie durch eine Feder wütend auf. Voller Wucht wurde die Tür von ihm zu geknallt und verriegelt, niemand sollte ihn so sehen, niemand sollte bemerken das auch er schwach war und solche Momente hatte. Malik stand etwas erschrocken vor der Tür und klopfte vorsichtig an das dunkle Holz, wusste sich gerade einfach nicht anders zu helfen. "Dr. Hiwatori? Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Kann ich Ihnen irgendwie helfen oder... Oder etwas anderes machen?", fragte er besorgt nach, doch er bekam keine Antwort, wie erwartet und so ging er langsam wieder zurück in sein Zimmer, wo Mariku verwirrt auf sah als sein Liebster so schnell wieder hinein kam, dabei war er doch gerade erst gegangen. "Was machst du denn wieder hier? Du schwänzt wohl die Therapie, was?", lachte er kühl und grinste seinen Freund breit an, doch als er dessen Gesichtsausdruck sah verschwand es wieder so schnell wie es gekommen war. "Malik? Was hast du denn?", fragte er besorgt und packte ihn am Arm um ihn zu sich auf den Schoß zu ziehen, scheinbar brauchte sein Freund dies gerade. "Hat Dr. Hiwatori etwa etwas dummes gesagt oder dergleichen? Soll ich ihn mir vorknöpfen?", fragte Mariku sofort nach und drückte seinen Freund an sich, er würde alles für diesen tun, sich selbst gegen seinen Arzt stellen. Selten hatte er Malik so verwirrt und fassungslos gesehen wie in diesem Augenblick und er kannte ihn schon verdammt lange, schon seit seinem ersten Tag in der Psychiatrie. Damals hatte er aber nicht gedacht das sich das alles so entwickeln würde und sie zusammenkommen würden. "Nein ich ich... Also ich war bei Bakura und wollte meine Therapie antreten... Aber er hat mich weggeschickt. Er saß völlig aufgelöst am Boden Mariku... Ich habe ihn noch niemals so weinen sehen... Ich glaub als Ryou versucht hatte Selbstmord zu begehen hatte er schon stark geweint, aber dies hier war schlimmer.", versuchte er ihm zu erklären und warf ihm einen unsicheren Blick zu. Er sah Mariku an das diese Tatsache auch ihn beunruhigte und das war alles andere als gut. Stumm saßen die beiden da und wussten nicht so recht was sie tun sollten, sie konnten ihn ja auch nicht einfach so ausfragen, wobei er das sowieso nicht zulassen würde. Also würde ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben als zu schweigen und zu hoffen das es sich bessern würde, was immer dieses verhalten bei ihm ausgelöst hatte. Bakura selbst saß wieder an seinem Schreibtisch und versuchte sich seiner Arbeit zu widmen, sich abzulenken, aber es ging einfach nicht. Er machte Fehler über Fehler und musste immer wieder anfangen das Tagesprotokoll neu auszufüllen. Das was er sonst in 10 Minuten schaffte dauerte mittlerweile schon eine geschlagene halbe Stunde und es frustrierte ihn unheimlich. "Verdammt!", knurrte er und warf einen Briefbeschwerer durch die Gegend, welcher ein kleines Loch in der Wand hinterließ als er dagegen knallte, doch Bakura kümmerte es nicht. Er wusste nur das sein Vater zum Abendessen in seine Wohnung kommen wollte und alleine der Gedanke daran ließ es ihm eiskalt den Rücken hinunter laufen. Und obwohl er Ryou zuliebe damit aufgehört hatte, schon vor verdammt langer Zeit, griff er zu der Packung mit den alten Zigaretten und steckte sich eine an. Sie schmeckten bereits schrecklich, aber das war ihm egal, Hauptsache sie brachten ihn langsam runter, denn so wie es war konnte es nicht bleiben, da stand er ja kurz vor einem Zusammenbruch. Er fragte sich ob es etwas bringen würde die Nacht durch zuarbeiten oder sich ein Hotel zu suchen, aber wahrscheinlich würde sein Vater ihn dann doch irgendwie finden. Schon seit er klein war hatte er ihn und seinen Bruder gefunden, egal wo sie sich versteckt hatten. Selbst eine Stadt weiter hatte er sie damals aufgespürt, beinah so als wenn er immer genau gewusst hatte wo sie waren, eine Fähigkeit die wirklich schlimm sein konnte. Also würde diese Option auch wieder ausfallen, was hieße das er wohl zum Essen zu erscheinen hatte, etwas das ihm gar nicht passte. Er nahm sich aber fest vor sich nicht wieder herumschubsen und benutzen zu lassen, denn diese Zeiten waren vorbei. Sich dies immer wieder sagend arbeitete er mehr oder weniger weiter, war mit seinen Gedanken jedoch bei seinem Vater und bei Ryou. Dieser wusste was damals geschehen war und kannte die Grausamkeit seines Vaters... Er hatte ihn nicht anschreien wollen, doch er wusste auch das er keine andere Wahl gehabt hatte. Bakura lief es schon kalt den Rücken hinunter wenn er nur daran dachte was passieren sollte, sollte sein Erzeuger, so wie er ihn gerne mal betitelte, herausfinden was wirklich zwischen ihm und Ryou war. Viele Optionen gab es ja nicht, aber er was sich sicher das er ihn und Ryou irgendwie versuchen würde auseinander zu bringen, selbst wenn er dafür über Leichen gehen musste, sein eigener Sohn hatte ihn ja nicht einmal interessiert. Dies konnte und wollte er seinem Liebsten doch nicht antun und so musste er für die Woche der Anwesenheit seines Vaters eben genauso kalt zu ihm sein wie zu allen andern, aber er war sich sicher das dieser es verstehen würde, immerhin hatte auch er so ein Monster als Vater. Schwer seufzend erhob er sich von seinem Schreibtisch und drückte die bereits 6 Zigarette aus. Nun konnte er wirklich nicht länger im Büro bleiben um sich zu verstecken, also blieb ihm nichts anderes übrig als zurück in seine Wohnung zu gehen. Irgendwie hoffte er das sein Vater nicht kommen würde, aber eigentlich wusste er das dieser längst anwesend war, irgendwie würde er schon in die Wohnung kommen. Der Weg zu seiner Wohnung kam Dr. Hiwatori an diesem Abend wirklich viel länger vor als gewöhnlich und irgendwie vermisste er Ryou in seiner Nähe, er hatte es immer irgendwie geschafft die Situation aufzulockern und aufzuheitern, etwas das er eigentlich nun gut gebrauchen könnte. Als er dann in seine Wohnung trat fand er, wie bereits erwartet, seinen Vater im Wohnzimmer auf der Couch vor, wo dieser Fernsah, durch das Geräusch der Tür aufblickte. "Ah Bakura~ ich hab schon verdammt lange auf dich gewartet. Musst du denn immer solche Überstunden schieben wenn du sogar mal Besuch von deiner Familie hast?", fragte er grinsend nach und umarmte seinen Sohn kurz, voller Kälte. Es war weniger der Zuneigung willen, als ihm Angst einzujagen und dessen Verspannung zu fühlen. "Nun ich habe eben viel zu tun, außerdem hätte ich keine Familie mehr von der ich wüsste... Bist du noch immer mit dieser Frau zusammen?", fragte er beinah normal klingend nach und räumte seine Sachen weg, ließ sich extra viel Zeit dabei. "Ja natürlich... Aber sie muss zuhause auf das Kind aufpassen. Yuki ist doch erst 1 Jahr alt." , meinte er grinsend, welches noch größer wurde als er sah wie Bakura zusammen zuckte. "Y-Yuki? Willst du mir damit etwa sagen das ich einen kleinen Halbbruder habe?", fragte er entsetzt und blickte verzweifelt in das Gesicht seines Erzeugers. "Ja hast du... Er ist wirklich unheimlich süß~ Er ist unser ganzer Sonnenschein, ein richtiger Frechdachs. Du solltest ihn wirklich mal Kennenlernen, er ist dir als Kind wirklich unheimlich ähnlich. Nur das er vom Aussehen her total nach meiner Frau schlägt.", erzählte er und setzte sich wieder auf die Couch. "Nein... Dad! Bitte das kann doch nicht dein ernst sein! Wehe du fässt ihn an, wehe du krümmst ihm auch nur ein Haar! Reicht es dir nicht das du zwei Unglückskinder wie mich und Rei erschaffen hast? Ist es nicht genug das du unser Leben zerstört hast?", fragte er ihn entsetzt. Er hatte angst vor ihm, das stand außer Frage, aber hier ging es um seinen kleinen Bruder, denn auch wenn er ihn nie gesehen hatte und erst jetzt von seiner Existenz erfuhr, so hatte er doch die Pflicht auf ihn aufzupassen und sich um ihn zu kümmern. Er musste versuchen ihn zu beschützen, das was er bei Rei nicht konnte, einfach weil er selbst noch zu jung gewesen war. "Hey nun mach aber mal halblang... Ich würde dich nicht gerade als Unglückskind bezeichnen, sieh doch mal wie weit du es gebracht hast Bakura. Außerdem ist er mein Sohn und du hast dich da nicht einzumischen. Aber keine Angst ich fasse ihn doch nicht an, im Moment habe ich ein weitaus begehrenswerteres Objekt ins Auge gefasst, zumal er noch viel zu klein ist. Und er ist der Sohn meiner Frau, nicht der Schlampe die du Mutter nennst." , meinte er abwertend und das nächste das er registrierte war ein harter Schlag von Bakura. "Rede nicht so über sie! Sie war meine Mutter, hat mir und auch einmal dir sehr sehr viel bedeutet! Also wage es nicht noch einmal so etwas zu sagen, du hast kein Recht dazu!", schrie er und wich zurück als er den wütenden Blick seines Vaters sah. "Du wagst es... Das wirst du bereuen Bakura!", knurrte er und holte schon aus, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde und Ryou eintrat. "Dr. Hiwatori... Ich brauche Ihre Hilfe... Bitte...", hauchte er leise, während sein Pullover an den Armen voller Blut gesogen war. "Ich hab einen Rückfall erlitten... Ich hab mich wieder geritzt und nun hört es nicht mehr auf zu Bluten... Bitte ich brauche Ihre Hilfe.", flehte Ryou leise und blickte ihn den Tränen nahe an. "Ich... Ich komme gleich Agagawa, Augenblick bitte. Wie du siehst habe ich keine Zeit mehr Vater, denn dies hier wird wohl länger dauern." , meinte er schlicht, ehe er Ryou an der Schulter packte und ihn vor sich her schob. Er war unheimlich froh seinem Vater entkommen zu sein, denn er hätte nicht sagen können wie diese Begegnung ausgegangen wäre, wahrscheinlich aber nicht gut für ihn. Auf der Krankenstation blickte er aus dem Fenster und sah wie sein Vater vom Hof fuhr und atmete erleichtert auf, ehe er sich Ryou zu wand. "Was machst du denn für Sachen, zeig mal her...", meinte er leise und zog die Arme zu sich und entdeckte erneut Schnitte auf seinem Arm, welche er anfing zu desinfizieren. "Warum hast du das denn gemacht, du weißt doch das ich nicht will das du dies tust...", meinte er besorgt und legte langsam einen verband an, wollte ihm nicht mehr Schmerzen als nötig zufügen. "Weil ich nicht wusste wie ich dir sonst helfen sollte... Ich habe vorhin gelauscht als er sagte er will zum Abendessen kommen... Also bin ich dir nach Feierabend gefolgt. Ich... Ich hab gehört das die Situation eskalierte, also habe ich mich vor deiner Tür verletzt und bin rein gekommen, damit du weg konntest.", gestand er und lehnte sich in Bakuras Arme, als dieser fertig war. "Du bist ein Idiot... Du sollst dich doch nicht wegen mir verletzen... Na nun komm, es wird Zeit das du ins Bett kommst, du solltest schon längst schlafen.", meinte er schwach lächelnd und hob ihn auf seine Arme. "Ich schaffe das schon Ryou, also zerbreche dir mal nicht den Kopf darüber." So trug er den Kleinen dann schweigend in dessen Zimmer und legte ihn in das Bett, hauchte ihm einen sanften Kuss auf, deckte ihn richtig zu. "Denk immer daran das ich dich liebe Ryou, ja? Das darfst du niemals vergessen.", flüsterte er gegen seine Lippen, ehe er sie erneut küsste. "Bakura bitte... Ich könnte das niemals vergessen, aber... Das kann nicht so weitergehen, du musst dir Hilfe holen... Das ist wirklich unheimlich wichtig... Bakura!" Ohne darauf zu antworten verließ Bakura das Zimmer und kehrte zurück in seine Wohnung. Er machte sich unheimliche Sorgen um seinen Halbbruder, aber vielleicht hatte er ja Glück und sein Dad verschonte ihn wirklich weil er von dieser abartigen Frau geboren wurde... Einfach nur fertig mit sich und der Welt legte er sich in sei Bett und schlief ein. -To be continued- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)