Zum Inhalt der Seite

The Child of a Dragon

Kurikara x Hisoka
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Regeln des Himmels

Kommentar: Tut mir Leid, dass das solange gedauert hat, doch ich hing in einem schrecklichen KreaTief! Doch dann hat die Nachricht, dass Yami no Matsuei Band 12 in Japan erschienen ist, mir wieder Mut gemacht. Also werde ich jetzt fleißig weiter schreiben. Ich bin sicher, dass das ein Zeichen ist. Meine bewunderte Mangaka zeichnet wieder!
 

Viel Spaß beim Lesen

mangacrack
 

xxx
 

::Kapitel 3.3 – Die Regeln des Himmels::
 

Im Palast war das Licht nach wie vor gedämpft, als die Zeugen, die am Beginn sich noch mit im Raum aufgehalten hatten, da sie die Zeremonie einzuleiten hatten, sich zurück zogen, blieben nur noch die vier obersten Götter zurück. Die schwere Holztür wurde geschlossen und dann waren Suzaku, Genbu, Byakko und Souryuu allein. Für einen Moment standen sie schweigend nebeneinander, nicht wirklich wissend, was sie sagen sollten. Jeder von ihnen hatte eine eigne Meinung zu dieser Sache.
 

Irgendwann brach Suzaku das Schweigen.
 

„Ich gehe dann. Meine Prüfung ist die Erste“, sagte sie.
 

Dennoch war sie nicht ganz so stürmisch wie sonst. Im Gegenteil, etwas hielt sie zurück.
 

„Suzaku“, meinte Souryuu ruhig.
 

„Ja?“, fragte sie argwöhnisch.
 

Sie hatte ihre Bedenken, was diese ganze Prüfung betraf, doch sie wusste, dass Souryuu den Kurosaki Jungen nicht mochte. Es wäre ihm durchaus zuzutrauen, dass er sich von seinen persönlichen Gefühlen leiten lassen würde.
 

„Sie dir die Seele des Jungen genau an“, forderte Souryuu scharf. „Das ist unsere beste Gelegenheit.“
 

„Ich werde meinen Status aus Prüferin nicht für deine Politik missbrauchen“, fauchte Suzaku wütend.
 

Souryuu schürzte die Lippen.
 

„So habe ich das nicht gemeint“, sagte er.
 

„Ach ja?“, höhnte Suzaku, „klang aber so. Ehrlich: hör auf, auf dem Jungen rumzuhacken. Ich weiß nicht, was du gegen ihn hast.“
 

Souryuu sah für einen Moment lang so aus, als würde er Suzaku packen und ihr eine ganze Reihe von Gründen aufzählen, doch er unterließ es, da ihm bewusst war, das Genbu und Byakko zusahen. Streit oder Voreingenommenheit würde sich jetzt nicht gut machen.
 

„Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl“, gab Souryuu ehrlich zu, als er entschuldigend den Kopf senkte. „Und ich möchte einfach nur wissen, ob er … tiefere Gelüste hat. Bei machen Shinigami bleibt nach ihrem Tod eine gewisse Dunkelheit in der Seele hängen. Und ich will nicht, dass Tsuzuki trauern muss, wenn dem Jungen etwas passiert.“
 

Schweigen erfüllte den Raum und Suzaku fühlte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Sie drehte sich um und verschwand in einem Feuerball, um Souryuu nicht antworten zu müssen. Es geschah durchaus, dass das Juo-cho Shinigami an die Dunkelheit des Todes verlor. Oft waren es mächtige Shinigami, die aber leider alle etwas gemeinsam hatten: sie waren emotional angreifbar und labil. Wurde dies festgestellt, wurden die betreffenden Shinigami aus dem Dienst entfernt. Wenn Hisoka ein solcher Shinigami war …
 

/Aber das wissen wird nicht/, sagte sie zu sich selbst, als sie sich zu ihren Zielort teleportierte.
 

Die Dunkelheit des Todes war ein wunder Punkt zwischen ihnen allen. Allerdings nicht wegen Hisoka.
 

/Wir in Tsuzukis Diensten machen ihn unersetzlich. Entlassen wir ihn oder befinden wir ihn als wahnsinnig, wird er abgeschoben./
 

Als Suzaku auf einer hohen Säulen erschien, entschied sie, dass sie das nicht zulassen konnte. Tsuzuki mochte den Jungen und sie würde alles tun, um ihren Herrn glücklich zu machen. Im Endeffekt war ihr Kurosaki, ja selbst Kurikara egal.
 

Nur Tsuzuki zählte.
 

Mit diesem Gedanken beschwor sie ihre Flammen, als sie Kurosaki durch eine Tür des Palastes treten sah.
 

-
 

Erneut erfüllte Schweigen den Raum, nachdem Suzaku verschwunden war. Souryuu holte unter seinem Robe einige Papiere hervor und ging in eine Ecke, um sie zu studieren. Als er die seltsamen Blicke der anderen beiden Götter bemerkte, meinte er nur:
 

„Das wird eine Weile dauern. Ich werde solange nicht tatenlos hier herumstehen.“
 

Genbu nickte nur und beschwor sich dann einen Stuhl. Er war zu alt, um sich es wie Byakko auf dem Fußboden bequem zu machen.
 

„Also“, verlangte der Tiger zu wissen, als Souryuu außer Hörweite war. „Was geht hier ab, dass ich nicht weiß?“
 

Es ärgerte Byakko, dass er solche Dinge immer als Letzter erfuhr.
 

Genbu wiegte seinen Kopf hin und her.
 

„Schwierige Geschichte, Byakko“, sagte er. „Kurikaras Ausbruch alleine hat Souryuu in Aufruhr versetzt, doch durch Hisoka kann er ihn einfach nicht wieder dorthin zurück schicken, wo er hergekommen ist.“
 

„Wo liegt das Problem?“, fragte Byakko. Sein Schwanz schwang hin und her. „Eigentlich hat Kurikara doch nichts mehr zu sagen.“
 

„Nicht ganz“, erklärte Genbu. „Da Kurikara immer noch König der Drachen ist, besitzt er immer noch fast alle seine alten Rechte, auch wenn sie ihm jetzt nicht mehr viel nutzen. Man ihn damals lediglich verbannt. Das ist für einen Drachen hart und so gerne einige andere Götter weiter gegangen wären, so haben sie es nicht gewagt Kurikara zu töten.“
 

„Wieso nicht? Und was hat der Krieg von damals jetzt mit Hisokas Prüfung zu tun?“
 

„Die Regeln des Himmelspalastes besagen, dass niemand wegen desselben Verbrechens zwei Mal bestraft werden darf. Da Kurikara nun frei ist und dabei ist einen Vertrag mit einen Shinigami einzugehen, würde ihn das vor der Wiederverbannung schützen. Damit würde Kurikara rein theoretisch Zeit genug gewinnen, um in der Traumwelt wieder Fuß zu fassen.“
 

Byakko schwieg für einen Moment und schnaubte dann.
 

„Kurikara ist nicht an der Politik interessiert. Wenn er es gewollt hätte, hätte er vermutlich damals schon Radau gemacht und mehr Widerstand geleistet, als sie ihn verurteilt haben. So viel sollte Souryuu eigentlich wissen.“
 

Genbu pochte mit seinem Stab auf die Erde.
 

„Was er fürchtet, hat eigentlich weniger direkt mit der Traumwelt zu tun. Es die Vergangenheit, die ihn nicht in Ruhe lässt. Auch Souryuu weiß, dass Kurikaras Verurteilung einigen Göttern sehr gelegen kam und es kein Zufall, dass seit dem das Gleichgewicht immer mehr ins Schwanken gerät.“
 

Nach einer kurzen Pause meinte er dann leiser:
 

„Doch das, was Souryuu eigentlich Angst macht, ist die Frage, ob Kurikara damals mit voller Kraft gekämpft hat, als er ihn besiegte.“
 

Genbu holte daraufhin seine Pfeife hervor und begann sie zu Rauchen. Er hatte keine Probleme damit zu warten. Byakko hingegen überdachte die voran gegangene Unterhaltung.
 

Irgendwann traf die Erkenntnis den weißen Tiger wie ein Schlag.
 

„Souryuu hat Angst gegen Kurikara zu verlieren“, flüsterte der Herr des Windes zu sich selbst. „Es geht nicht um die Traumwelt, Tsuzuki oder Hisoka. Sondern nur, um das Dominanzstreben zweier männlicher Drachen!“.
 

-
 

Heiß!
 

Hisoka keuchte, als der Rauch in seine Lunge stieg. Es war so heiß und da war so viel Feuer um ihn herum! Er sah nichts außer die roten Flammen, die um ihn hoch schossen und denen er ständig ausweichen musste. Sie versuchten ihn zu packen, ihn zu zerreißen...
 

Mit großen Schritten lief er weiter.

Seine Haut war heiß von den hohen Temperaturen und Schweiß lief ihm von der Stirn.
 

Fast wünschte sich Hisoka, dass es Wasser statt Flammen wären, doch das hielt er zurück. Wer wusste was noch kam! Außerdem konnte er nicht so einfach aufgeben. Nicht gleich bei der ersten Prüfung.
 

/Scheiß auf die Flammen!/, dachte Hisoka, als er sich seitwärts über den Boden rollte, um einer Feuerbrunst auszuweichen. /Kurikara ist ebenfalls ein Feuertyp. Wie soll ich ihm gegenübertreten, wenn ich Angst vor Flammen habe?/
 

Außerdem war ihm in seinem Leben immer kalt gewesen. Seine Familie hatte in einer feuchten Umgebung gelebt. Und in ihrem Keller war es auch nie schön gewesen, wenn sie ihn weggesperrt hatten! Nein, er würde den Feuertod dem Ertrinken vorziehen.
 

-
 

In einem anderen Teil des Palastes hatten sich zwei Personen zusammengefunden, die alles andere als erfreut darüber waren.
 

In der einen Ecke, auf einem Stuhl vor einem Tisch mit reichlich viel Essen, hockte Tsuzuki und versuchte sich damit abzulenken, die Törtchen zu verschlingen, die Byakko ihm gebracht hatte. Doch stattdessen stocherte er mehr oder weniger mit der Gabel darin herum. Es war das erste Mal, dass ihm Kuchen nicht schmecken wollte.
 

Doch wie sollte er den auch genießen, wenn Hisoka sich in Gefahr befand?

Er wusste, wie diese Prüfungen aussahen. Egal, wie nett Götter eigentlich auch sein mochten, wie sie Seelen oder Menschen testen, kannten sie kein erbarmen. Zum Glück gehörten die vier Himmelsgeneräle zu ihm und waren Menschen freundlich. Ansonsten könnte das tödliche für Hisoka enden.
 

Warum tat sich Hisoka das überhaupt an?

Einen Vertrag mit einem Shikigami einzugehen war kein Zuckerschlecken!
 

Vorsichtig linste Tsuzuki zu dem Übeltäter.
 

Kurikara hatte sich auf eine Bank am Fenster geschmissen und starrte hinaus, das Kinn auf die Faust gestützt. Ihn schien die Umgebung überhaupt nicht zu kümmern und hatte nur protestiert, als die Wachen ihn unsanft in den Raum geschoben hatten. Dann hatte er sich mit einem Schnaufen gesetzt, die Polster zurecht geschoben und schließlich geschwiegen. Die Beine weit von sich gestreckt und sich lässig zurück gelehnt, wirkte Kurikara als gehörte dies alles eigentlich ihm, doch kümmerte sich nicht darum, was vor sich ging. Er starrte immer weiter zum Fenster hinaus und betrachtete den Horizont der Traumwelt.
 

Tsuzuki fühlte Ärger in sich aufsteigen.
 

Wie konnte Kurikara nur so ruhig da sitzen und nichts tun? Zwar durften sie nicht hinaus, um zu verhindern, dass die Prüfung beeinflusst wurde, doch Kurikara könnte doch wenigstens ein bisschen mehr Anteilnahme zeigen. Es ging schließlich um Hisoka!
 

„Wie kannst du hier einfach so herum sitzen?“, rief Tsuzuki aus und sprang wütend aus. „Hisoka könnte gerade wer weiß wo sein und du starrst bloß aus dem Fenster! Weißt du eigentlich wie gefährlich Prüfungen sind, die nicht zwischen dem herausfordernden Shinigami und dem eigentlichen Shikigami stattfinden? Ich...“
 

„Halt den Rand!“, schnauzte Kurikara und Tsuzuki trat instinktiv einen Schritt zurück, als die Augen des Drachen ihn durchbohrten.
 

Der hatte bloß den Kopf gedreht, doch etwas wie Angriffslust war deutlich in seinem Gesicht zu lesen. Das gesunde Auge war dunkler als üblich und das mit der Narbe glimmte seltsam. Auch schien Kurikara ein wenig kurzatmig zu sein, seine Lippen waren geöffnet, sodass die spitzen Eckzähne zum Vorschein traten. Auch rannen ein paar Schweißtropfen dem Drachen die Stirn herunter und verklebten das seidige schwarze Haar.
 

„Kurikara?“, fragte Tsuzuki vorsichtig. „Was hast du? Geht es dir nicht gut?“
 

Das wäre schlecht, denn Kurikara würde sicherlich keine Hilfe annehmen wollen und jemandem Bescheid sagen ging schon gar nicht. Und Tsuzuki wusste aus Erfahrung, dass verletzten beziehungsweise kranken Drachen nicht logisch beizukommen war. Dann musste man alles aufbieten, was der Verstand hergab, um sie dazu zu bewegen sich versorgen zu lassen.
 

„Lass mich“, fauchte Kurikara und wandte sich ab, um wieder aus dem Fenster zu blicken. „Es ist alles in Ordnung.“
 

„Das bezweifle ich“, sagte Tsuzuki ruhig und ging vorsichtig auf Kurikara zu. Er hatte keine Lust gebraten zu werden. „Ich kenne die Anzeichen für Fieber und wenn ein Drache Fieber bekommt, ist es meistens etwas ernstes, denn dazu muss schon etwas gewaltig auf sie einwirken, um sie aus der Bahn zu werfen.“
 

„Ich“, betonte Kurikara und sah Tsuzuki wieder an, „bin aber kein Drache des Wasser, sondern des Feuers. Für uns sind Temperaturerhöhungen normal. Es nichts ernstes, kapiert? Lediglich die Umstellung meines Körpers auf das gemäßigtere Klima hier im Himmelspalast. Nach so langer Zeit in der Wüste brauchte es eine Weile bis der Effekt sich bemerkbar macht.“
 

Unsicher sah Tsuzuki Kurikara an. Sprach der Drache wirklich die Wahrheit? Er glaubte nicht, dass das eine Lüge gewesen war, doch es konnte gut sein, dass Kurikara noch etwas anderes verschwiegen hatte. Wundern würde es ihn nicht. Immerhin war Kurikara ein Drache und, wenn dies möglich war, sogar noch sturer als Souryuu.
 

/Da heißt es eigentlich nur Geduld bewahren/, ermahnte sich Tsuzuki.
 

Also ließ er sich in der Nähe von Kurikara auf einem Stuhl nieder und legte den Kopf in die Hände.
 

„Ich mache mir Sorgen um Hisoka“, murmelte er.
 

Denn was konnte nicht alles passieren? Er vertraute seinen Shikigami, doch was wenn sie Hisoka falsch einschätzten? Der Junge war noch nicht lange ein Todesengel, noch viel von seinen menschlichen Überlebensinstinkten war noch da und Zeit, um die wirklich mächtigen und wichtigen Bannkreise und Zauber zu meistern hatte Hisoka auch nicht wirklich gehabt. Das brauchte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte und diese Zeit hatte Hisoka nicht gehabt. Auch wenn Hisoka begabt in der dieser Art der Magie war.
 

„Es geht ihm gut“, unterbrach eine raue Stimme Tsuzukis Gedanken.
 

„Bitte?“, fragte der Todesengel und hob den Kopf.
 

„Ich sagte: es geht ihm gut!“, wiederholte Kurikara.
 

Es lag eine Sicherheit in der Stimme, die Tsuzuki vermuten ließ, dass Kurikara wirklich wusste, dass es Hisoka gut ging.
 

„Woher...?“, wollte er wissen.
 

Kurikara drehte sich jetzt wieder zu ihm um und hatte ein triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht. Die Art von Lächeln, die andeutete, dass Kurikara irgendetwas getan hatte. Dass er sie alle ausgetrickst hatte. Dass Kurikara wusste, dass er sie alle ausgetrickst hatte.
 

„Die Regeln des Himmels verbieten mir bei Hisokas Prüfung mit dabei zu sein“, erklärte Kurikara und das Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Aber das gilt bloß für die physische Anwesenheit. Mein Körper muss von Hisoka und der Prüfung fernbleiben, mein Geist allerdings...“
 

Tsuzuki ging ein Licht auf und fragte sich, ob Kurikara das von Anfang an geplant hatte. Er wusste nicht wie oder was Kurikara am Wirken hatte, doch er bezweifelte nicht eine Sekunde, dass in irgendeiner Weise regelwidrig war. Offensichtlich waren Kurikara die Regeln egal gewesen und hatte sich, in seiner eignen Weise, darüber hinweg gesetzt.
 

„Habe ich nicht“, sagte Kurikara, als hätte er Tsuzukis Gedanken gelesen. „Ich weiß nur, wie man dafür sorgt, dass die Regeln für einen arbeiten.“
 

„Hast du keine Angst, dass du erwischt wirst?“, fragte Tsuzuki. „Souryuu wird dich köpfen, wenn er heraus findet, dass du dich eingemischt hast.“
 

Kurikara bereitete die Arme aus und grinste noch breiter.
 

„Wie will er das denn beweisen? Ich bin hier, die Wachen können das bezeugen und selbst wenn du ihm von der Gespräch hier erzählst“, meinte Kurikara herausfordernd, „wie willst du es ihm beweisen?“
 

Frustriert musste Tsuzuki sich eingestehen, dass Kurikara recht hatte, so überheblich es auch klingen mochte.
 

/Er war über tausend Jahre in dem verdammten Bannkreis und dennoch beherrscht er das Spiel der Politik immer noch. Er behandelt die Regeln der Traumwelt wie gezinkte Karten: zu seinem eignen Vorteil und rücksichtslos, da er annimmt, dass es die Anderen nicht besser machen./
 

Und das Schlimme war, dass Tsuzuki das nicht einmal komplett abstreiten konnte. Nicht mit komplett ruhigen Gewissen. Seine Shikigamis waren Götter und die meisten von ihnen waren es gewöhnt ihren Willen zu bekommen, wenn auch sie häufig auf rauere Methoden als Regelmanipulation zurück griffen. Der Einzige, dem Tsuzuki das überhaupt zutrauen würde, wäre Souryuu an einem geduldigen Tag.
 

Tsuzuki seufzte geschlagen.
 

Offenbar hatte er Kurikara unterschätzt.
 

„Siehst du, kleiner Shinigami?“, fragte Kurikara jetzt, der seinen Sieg witterte. Er lehnte sich vor, sodass sein Gesicht plötzlich nur noch Zentimeter von Tsuzukis entfernt war, dem diese Nähe überhaupt nicht behagte. „Du kannst nichts tun. Hisoka gehört mir.“
 

Kurikara sprach die letzten Worte aus, als wären sie bereits Fakt. Sie klangen besitzergreifend, leicht höhnisch und schnitten Tsuzuki unerbittlich in sein Herz. Er war nicht in der Lage zu antworten, denn egal was er gesagt hätte, es wäre sinnlos gewesen. Kurikara hatte Hisoka als sein beansprucht und Tsuzuki befürchtete, ahnte … wusste, dass er ihn nicht wieder hergeben würde. Drachen waren nun ein Mal so. Sie waren unglaublich stur und würden eher die Welt und Zeit zum umkehren bewegen, als etwas herzugeben, dass sie als ihr Eigentum betrachteten.
 

Souryuu war da etwas nachlässiger, doch er war auch ein Wasserdrache. Solange die Dinge so verliefen, wie er es für richtig hielt, war es ihm egal, was die Anderen trieben, doch Kurikara war ein Feuerdrache. Der Feuerdrache, wie man vielleicht auch sagen konnte. Es war schwer zu bestimmen, was hinter dem Gedanken gesteckte, Hisoka als sein zu bezeichnen. Tsuzuki kämpfte mit sich, um nicht komplett wegen dem auszuklinken, was Kurikara gesagt hatte. Es war nur mal die Art der Drachen die Dinge so zu formulieren, er musste ja nicht gleich das Schlimmste annehmen, aber jetzt den Mund zu halten, um nicht noch alles schlimmer zu machen, viel ihm fast zu schwer.
 

-
 

Schwer atmend rieb sich Hisoka mit seinem Ärmel den Schweiß aus dem Gesicht. Es war verdammt heiß und der Fluss aus Lava, der vor ihm entlang floss, sah nicht gerade abkühlend aus. Er konnte nur froh sein, dass seine Kleidung lang war, denn trotz der Hitze, die ihm ganz schön zu schaffen machte, würde er ohne wohl langsam gebacken werden. Seine Wangen fühlten sich heiß an und der Schweiß hatte kaum Zeit seine Sachen zu durchnässen, denn er wurden sofort wieder verdampft. Schwerer fiel es ihm allerdings zu wenig wie möglich zu atmen. Eigentlich brauchte er das nicht, aber es war ein Reflex und die Traumwelt war angefüllt von Luft, zu Atmen war eine ganz natürliche Reaktion, aber hier war das eine Qual. Jedes Mal, wenn Hisoka einen Atemzug tat, war es als würde flüssiges Magma in seine Lunge eindringen.
 

Das Kratzen in seinem Hals war grässlich, jedoch auch das, was ihn dazu trieb weiter zu gehen. Sein Körper war noch nie gut mit Hitze fertig geworden und wäre der Drang nach frischer Luft nicht so groß, würde er hier vermutlich zusammen brechen.
 

/Verdammt/, fluchte Hisoka und bahnte sich seinen Weg durch den Rauch, der ihm größtenteils die Sicht versperrte. /Schlimmer als Toudas Feuer ist das auch nicht und damals bestand die Gefahr, dass ich mit verbrenne. Ganz zu schweigen von dem Schlag, den Kurikara mir verpasst hat, als er mich angriff./
 

Die Erinnerung daran tat weh, doch weniger wegen des Schmerzes, den er am eigenen Leib hatte erfahren müssen, sondern weil es ein Akt der Dummheit gewesen war, einfach in Kurikaras Heim einzudringen. In dem Moment, wo Kurikara zugeschlagen, ihn mit seinem Feuer getroffen hatte, welches nur durch das Schwert Futsu ein wenig gedämpft worden war, hatte er gesehen und gefühlt, was für ein Wesen sich hinter der trügerisch kleinen Gestalt verbarg. Der große rote Drache, den Hisoka für einen winzigen Augenblick in seinem Geist gesehen hatte, zusammen mit etwas, das er selbst als Empath nicht identifizieren konnte, hatte ihn dazu gebracht die Welt und Kurikara mit anderen Augen zu sehen.
 

Sie war kleiner, unbedeutender im Angesicht des Drachenkönigs und machte ihm, Hisoka, einem einfachen menschlichen Todesengel, bewusst, dass er für Kurikaras Anerkennung, sein Wohlwollen und all das Andere, was sich hinter diesen alten Augen verbarg, arbeiten musste.
 

Somit kämpfte sich Hisoka weiter durch das mehr der Flammen und den Flüssen aus Lava, ohne jenem Gedanken Aufmerksamkeit zu schenken, der ihm durch den Kopf schoss und sagte, dass er sich nicht so alleine fühlte, wie er es eigentlich sein sollte.
 

-
 

Kurikara warf einen verstohlenen Blick zu Tsuzuki, dem Todesengel, der einst versucht hatte, ihn freizukaufen und kläglich gescheitert war. Er würde ihm dies am liebsten ins Gesicht reiben, dass er dennoch hier war. Ohne Ketten und Versprechungen an den Himmelspalast, dabei freizubrechen aus dem Gefängnis, dass sich sein Körper nannte. Dieser verdammte Körper, an den er sich so gewöhnt hatte, das sein Anblick fast natürlich war. Doch er würde es nicht darauf beruhen lassen.
 

/Frei. Bald werde ich wieder frei sein/, dachte Kurikara und unterdrückte ein rauchiges Husten.
 

Genauso wie er den Ärmel über seine rechte Hand fallen ließ, um die Brandblasen zu verbergen, die rötlich schwellend auf der blassen Haut schimmerten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SezunaChan
2010-12-15T19:02:47+00:00 15.12.2010 20:02
Ech geil.,
Hab die FF gerade entdeckt und gleich mit einmal durch gelesen.
Ich mag das PAaring iwie. Bin ein großer Hisoka Fan^^
Ja Kurikara kenn ich nicht so gut, hab auch noch nciht so weit gelesen. weiß aber das was ich wissen muss um die ff zu verstehen.
hm am liebsten gefiel mir die stelle mit kurikara und hisoka im garten XD das war gut beschrieben und leicht vorstellbar.

allerdings finde ich auch, dass du die prüfung gut und interressant gemacht hast. ich bin richtig gepannt. kurikaras art die dinge nach seinen willen zu formen gefällt mir XD
aber tzubaki tut mir etwas leid. immerhin mag ich den auch X3

ich hoffe es geht bald, oder eher überhaupt noch weiter^^ weiß ja das du viele ffs schriebst^^
also dann bis zum nächste kapi

gz
sezunachan
Von:  Silverdarshan
2010-06-26T10:57:35+00:00 26.06.2010 12:57
wirklich faszinierend, wie sehr kurikara nun doch ehrliches intreresse an hisoka entwickelt. ich frage mich, welcher natur sein besitzanspruch ist... wirklich sehr spannend. irgendwie leide ich gerade sowohl mit hisoka als auch mit kurikara .___.
der letzte abschnitt irritiert mich ein wenig. der kleine körper ist sein gefängnis? aha. das heißt ihm strebt es nach seiner wahren gestalt (die sicherlich seiner macht angemessen recht große maße aufweisen dürfte). ich freue mich wirklich sehr, dass du deine muse wiedergefunden hast und hoffe du lässt uns bis zum nächsten kapitel nicht allzu lange zappeln ;D

lg
Silverdarshan
Von:  SakuraxChazz
2010-06-25T17:30:29+00:00 25.06.2010 19:30
Es kommt echt ein 12 Band?? Den muss ich dann auch haben!! Danke für die Info^^

Und das Kapitel ist umwerfend^^
Ich mag Kurikara^^ Der ist so wahnsinnig listig und schlau^^ Einfach genial^^
Hast du wirklich gute Arbeit geleistet^^ Und Hisoka wird das schon schaffen^^ Aber dafür das er bei der Hitze am Strand so zusammen geklappt war... oder wars noch im Büro? Er verträgt Hitze auf jedenfall ja nicht^^ Da ist ein Feuerdrache bestimmt sinnvoll als Partner^^'' Aber die schaffen das schon...
Wobei man sich ja jetzt die Frage stellen muss was Kurikara da so alles noch geplant hat... er will ja nur frei sein.. ob ihm der Junge wirklich so viel bedeutet wie man vorher gesehen hat oder er doch nur der Freiheit wegen mit ihm zusammen arbeitet... Man... Dieses Unwissen ist fast unerträglich... Aber ich hoffe ja mal das es irgendwann heraus kommt^^

LG SakuraxChazz^^


Zurück