My lovely Enemy von SiTH (Kampf gegen das Leben) ================================================================================ Kapitel 15: Asuka ----------------- Chapter 15 – Asuka Zuhören wollte sie nicht mehr. Ein Kind. Ihr Kind. Eine Geburt ohne Erinnerung. „Ich bin Mutter?“ Asuka fauchte Alex an: „Eine Mutter ohne Kind. Die Mutter eines Mutanten?“ Nachdem sie vollkommen entblößt den Wagen verlassen hatte, mit nichts weiter als Shinjis Mantel um sich, war sie schnurstracks auf die Beiden zu gelaufen. Das Gehölz unter ihr knackte und stach ihr in die Fußsohlen. Dennoch wurde sie nicht langsamer, im Gegenteil, ihr Schritt hatte schon fast einen Spurt erreicht. Shinji wollte auch eben den Mund öffnen, um ein paar kurze Laute von sich zu geben, als auch schon ein Schlag, lauter als ein Kanonenschuss, durch die frische Abendluft zog. Sie hatte Alex mitten in sein Gesicht geschlagen. Er fiel krachend nach Hinten. „Ahh, der war gut“, Alex bog sich die Nase zurecht und richtete sich wieder auf: „Mitten auf die Zwölf.“ Asuka schnaufte laut. Sie hielt sich den Mantel gegen die Brust, in der Hoffnung, dass das kurze Kleidungsstück so viel wie möglich von ihr verdeckte. Ihre Brust schmerzte unmenschlich und sie wusste auch warum. Sie verstand nur nicht, warum sie noch am Leben war. „Was zur Hölle ist hier los? Und was um alles in der Welt fällt dir ein, mir in die Brust zu schießen? Und wie kann es sein, dass…“ „Und tschüss.“ Alex winkte ab: „Bis gleich.“ Sie hatte das Bewusstsein verloren. „Pack sie ein Shinji, bitte. Sie kann hier nicht so nackt auf dem Boden rum kullern, sie holt sich noch eine Erkältung.“ Shinji tat natürlich ohne wiederrede. Er zog ihr den Mantel an und schnürte ihn zu. Dabei hatte er lange auf die Stelle zwischen ihren Brüsten geschaut, dort, wo vor kurzer Zeit noch eine klaffende Wunde war. Nicht einmal eine Narbe war zu sehen. Er reichte Alex ein Taschentuch: „Geht’s?“ „Metroprolosuccinat“, er nahm das Taschentuch dankend entgegen: „Verdünnt das Blut. Manchmal hör ich stundenlang nicht auf zu bluten. Versau mir regelmäßig die Fließen im Bad.“ „Sie wird Antworten haben wollen.“ Shinji ignorierte seine Aussage. „Natürlich wird sie das. Die Frage ist, wie verpacken war das Ganze, damit sie nicht komplett durch dreht. Ich kenne ihr Temperament.“ Klar kennt er das. Shinji wurde innerlich immer aufgewühlter. Er kannte Asuka auf eine Art und Weise, dass er es sich nicht mal vorstellen konnte. Was war mit ihr und ihm, vor seiner Zeit. „Wirst du mich irgendwann über alles aufklären? Oder uns?“ „Sicher“, Alex zündete sich eine Zigarette an: „Alles zu seiner Zeit.“ Die Flammen hatten alle Überreste verschlungen und waren nun dabei, sich selbst zu verzehren. Die Glut wärmte sie nur noch schwächlich in der kalten Luft Neo-Tokios. Asuka war nach kurzer Zeit wieder aufgewacht. Auch mit einer guten Verpackung und noch so sanften Erklärungen. Sie war erneut außer sich. „Fick dich du Irrer. Ich glaub dir kein Wort!“ Sie gestikulierte wild herum: „Nichts von dem allem ergibt Sinn. Es wäre besser, du würdest Shinji und mich einfach in Ruhe lassen, wir kommen schon zurecht. Auch ohne dich.“ Sie könnte es nicht glauben, wie auch. Alex prustete blauen qualm in die Nacht. Keine weitere Erklärung würde irgendwas bezwecken. Er müsste es ihnen zeigen. Nicht jetzt sofort, aber irgendwann. „Was ist“, Alex ergriff das Wort: „Wenn ich dir sage, das Shijis Vater mich engagiert hat, um dich zu töten. Dich einfach von der Bildfläche verschwinden zu lassen“, eine andächtige Pause folgte. „Ich hatte damit auch absolut kein Problem. Die Asuka, die ich zurück ließ in die freie Welt, war kaputt. Ein kaputtes genetisches Experiment. Ich hatte keine Skrupel, das Ganze zu beenden und ein für alle Mal einen Schlussstrich zu ziehen, doch dann, ist mir etwas aufgefallen“, er atmete erneut aus: „Das du dich verändert hast. Hast andere an dich heran gelassen. Dich verliebt. Dinge zu denen ich nicht mal im Ansatz in der Lage gewesen wäre. Also änderte ich meine Mission.“ „In welcher Hinsicht?“ Asuka wirkte beruhigt: „Wie wird es weiter gehen?“ „Ich werde dich erstmal verstecken, kann schon gut sein, dass wir auf weitere Widersacher treffen. Wir reisen nach Deutschland und dort werde ich mir ein paar Antworten holen. Da Gendo ja jetzt die Bestätigung hat, das Asuka tot ist, sollte es für Shinji so weiter laufen, wie er es für angebracht hält.“ Shinji runzelte die Stirn und blickte ihn fragend an: „Na hör mal“, der Ältere schnappte sich Asuka und warf sie über seine Schulter. Diese strampelte und schrie, konnte aber Alex kräftigen Griff nichts entgegen bringen. Als er wieder am Fahrzeug angekommen war, riss er die Tür auf und schmiss Asuka unsanft auf die Rückbank. „Zuerst hab ich auf deine Freundin geschossen, sie dann verbrannt und jetzt…“, er lächelte diabolisch und streckte ihm den Mittelfinger entgegen: „Entführ ich sie.“ „Ferentas hat seine Auftrag erledigt“, die weibliche Stimme hinter ihm klang blass und piepsig. In der Tat kam es Gendo so vor, als würde er von einem Kind mit einer Waffe bedroht werden. Der Lauf war nicht auf seinen Kopf gerichtet, sondern auf sein Herz. „Dann können wir das ganze Prozedere hier etwas angenehmer gestaltet, finden Sie nicht?“ Er spürte wie die Waffe gesenkt wurde: „Dann drehe ich mich jetzt um.“ Er tat wie gesagt und erblickte 3 Gestalten in schwarzen Mäntel vor ihm. Er wurde bestätigt, denn vor ihm stand wirklich eine Person, welche die Größe eines Kindes hatte. Vielleicht zwölf Jahre alt, mehr würde er nicht schätzen. Weiblich, mit kantigen Gesichtszügen und bleicher Haut wirke sie wie eine Gothik-Lolita. Die anderen Beiden standen Breitschultrig hinter ihr wie ihre Bodyguards. Der linke wirkte Kräftig, der andere einfach nur Fett. Genauso Hoch wie Breit. „Wenn dem so ist, und er hat seinen Auftrag vollends ausgeführt, dann weis ich nicht, was Sie hier zu suchen haben. Es existiert ein Vertrag zwischen ihm und mir.“ „Nennen sie es einen kleinen Bonus, um ihnen zu zeigen, wie leicht es ist, unentdeckt bis hierher zu gelangen. Ferentas macht seine Abschlussgespräche niemals selbst, dafür sind wir hier.“ Gendo konnte erleichtert aufatmen, auch wenn er sich nichts anmerken lies. Heute hat sein letztes Stündlein noch nicht geschlagen. Bei all seinen Machenschaften konnte eigentlich jeder mit genügen Geld ihn einfach verschwinden lassen. Gerade wenn man von einem Black Knight redet. Und auch sein Einsatz zur Eliminierung Asuka Langleys kostete Unsummen, welche er an NERV und SEELE vorbei geschleust hatte. „Nun gut“, Gendo schritt zu seinem Schreibtisch: „Beenden wir diese Angelegenheit so schnell wie möglich, ich bin zum Abendbrot verabredet.“ Asuka stöhnte laut auf. Die Luft wollte einfach aus ihrer Lunge heraus. Sie atmete schnell und schwitzte Leicht, während erneut Endorphine ihren Körper durchströmten. Ihre Gesichter waren sich ganz nah, sie spürten den Atem des Anderen. Feucht und Heiß. Ihr Rücken war an ihn gelehnt, der arm um seinen Hals gelegt. Alex wollte gerade etwas sagen, als Asuka ihren Finger auf seine Lippen legte. Ihre Kopfbewegung sagte ihm, dass weitere Worte überflüssig waren. Sie würde es sowieso nochmal machen wollen, egal ob es ihm passen würde. Es noch einmal spüren, wie die Vibration ihren Körper zum Beben brachte. „Komm schon, einmal noch, du willst es doch aus“, säuselt sie ihm keuchend ins Ohr: „Ich versuch auch diesmal nicht das Bewusstsein zu verlieren, versprochen.“ Alex schmunzelte sie an: „Das wäre nett, sonst hängst du wieder wie ein toter Körper auf mir.“ „Dann gib mir etwas Zeit, sonst kann ich für nichts garantieren.“ „Du bist ganz schön versaut geworden.“ Sie streckte sich nach hinten und spreizte ihre Beine, damit seine Hände ihr Werk fortführend konnten. So gezielt und intensiv. „Es ist doch nichts verboten, was Spaß macht. Das hat doch nichts mit versaut zu tun“, sie spielte die Beleidigte: „Und jetzt gib‘s mir nochmal!“ „Wenn das Shinji wüsste, was wir hier machen“, seine Hände glitten an ihrer Taille hinab zu ihrem Gesäß: „Er würde das nicht gut heißen!“ „Shinji ist aber gerade nicht hier, also leg endlich los!“ Seine Hände hatten ihr Ziel erreicht. Lauter Vorfreude schloss Asuka ihre Augen, gleich ist sie wieder im Himmel. „Kensuke beeil dich endlich!“ Shinji wurde immer nervöser: „Wir verpassen noch den Flug wegen dir.“ „Ja ich beweg mich ja schon“, er schleifte einen riesigen Koffer hinter sich her: „Mein Gepäck ist auch etwas schwerer.“ „Selber schuld, wenn du deinen ganzen Technikkram mit rum schleifst. Die Zusatzkosten bezahlst du.“ „Jaja“, wies dieser genervt zurück: „Jetzt auf zu Check-In.“ Shinji tat genau wie abgesprochen. Er hatte von Alex eine neue Identität bekommen, um Undercover das Land zu verlassen. Jetzt würde er Jagd auf ihn machen. Ausrichten könnte er natürlich nichts, aber so war der Plan. Wenn du sie so sehr liebst, wirst du uns finden. Seine Worte. Ihn plagt die Ungewissheit, was zwischen den beiden war, oder ist. Aber er musste ihm Recht geben, Asuka musste raus aus Japan. Ihm war egal, ob ein Engel die Welt angreifen würde. Sein Ziel war es nur noch, Asuka wieder in seinen Armen zu halten. Ihre Wärme zu spüren, ihren Körper bei sich zu haben. Alles andere ist Nebensache. Kensuke hatte sich sofort bereit erklärt, ihn zu begleiten. Die Schule war ihm eh vollkommen egal. Mit all seinem Wissen, welches er über die Jahre angehäuft hatte, wollte er nun trumpfen. Dieser ganze Quatsch, wie alle immer sagten, sollte ihnen zum Vorteil reichen. Er kannte all die geheimen Militärstützpunkte, wo sie liegen, wie sie bewacht wurden. Einfach alles. Und er wusste das aller wichtigste: Den geheimen Standpunkt der Black-Knights Zentrale. Oft hatte er es Shinji erklärt. Ja, es ist auf keiner Karte, und ja, auch von keinem Satelliten erfasst. Aber sie ist dort, das versichert er ihm immer wieder. Dort würden sie beginnen, auch wenn sie keine Ahnung haben, wie sie sich Zugang verschaffen sollen. Einfach so rein spazieren ist da unmöglich. Und es ist auch keine Garantie, dass sie wirklich dort ist. Kensuke kannte ihn nun, diesen Neuen. Sie hätten keine Chance gegen ihn. Was bildet er sich eigentlich ein, gegen keinen von ihnen. Sie stellen sich gegen eine Institution, welcher sie in keiner Hinsicht gewachsen sind. Sie konnte nur eines machen: Sich wie Hobbits nach Mordor schleichen. Anderen Falls wären sie tot. Die Boeing-737 stand bereits auf der Startbahn, als Shinji das letzte Mal sein Handy checkte. Keine Nachricht, kein Verbleib. Traurig seufzend schaltete er es aus. Vielleicht wäre ja nach diesem 15 Stunden Flug eine Nachricht für ihn hinterlegt. Auf irgendeine Art und Weise. Es ärgert ihn, dass Alex ihr Handy einfach in den Müll geworfen hatte. Kein Kontakt, wenn dann nur von ihrer Seite. Schwacher Trost für ihn, wenn man bedenkt, wie seine Ausgangssituation ist. „Wir finden sie“, Kensuke ermutigte ihn: „Immerhin hast du den besten Scout der Welt an deiner Seite. Wenn ich das nicht schaffe, schafft es keiner!“ „Ich hoffe du hast Recht.“ „Na komm, du kannst nicht ewig Trübsal blasen. Ich tue uns jetzt was Gutes.“ Gesagt, getan. Er bestellte zwei Longdrinks für die Beiden. Munter stießen sie an, als die Maschinen mit ohrenbetäubender Kraft das Flugzeug in Luft zwangen. Die Sonne verabschiedete sich gerade hinter dem Horizont, nachdem die ersten Wolken bezwungen waren. Was für ein schöner Anblick, dachte sich Shinji. Möge er morgen wieder so sein. Es sollte auch nicht bei dem einen Drink bleiben, nachdem Shinji die gefälschte Kreditkarte gezogen hatte. American Express, ohne Limit. Abgebucht wird über mehrere Ecken von seinem NERV Konto. Gedeckt ist dieses Ausreichend. Kensuke war auch schon im Rausch eingeschlafen, als Shinji sich einen erneuten Gang zum Klo erlaubte. Leicht torkelnd war dieses gesperrt. Das gegenüber Liegende auch. Aufgrund seines Harndranges wollte er schon die Kabinen am Ende des Gangs aufsuchen, als sich klackend der Mechanismus des Schlosses meldete. Erlösung für ihn, dann würde er sich auch ein wenig Schlaf gönnen. Doch ihm sollte das Schicksal erneut einen Streich spielen. Irgendwer war schneller als Alex und die Black-Knights. Denn was hier passierte, kam einem Engelsangriff gleich. Die Tür öffnete sich galant. Und vor ihm stand Rei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)