Always von Seranita ================================================================================ Kapitel 1: Always ----------------- Autor: Seranita Fandom: Full Metal Alchemist Pairing: *sigh* Wer darauf besteht... Ed x Al Genre: Dark Kapitel: 1 Warnung: Ich finde es relativ düster. Ansonsten ist es zu kurz für großartige Warnungen. Kommentar: Ich fasse es nicht. Als mir die Idee kam, sollte es noch Humor werden. Wie ist das nur passiert?! Nun ja, es ist ein recht kurzer Moment aus Ed und Als Leben in Tuckers Haus am Tag vor der Prüfung zum State Alchemist, an der Ed teilgenommen hat. Ich hoffe wirklich, dass mir die Charaktere nicht so OOC geraten sind, wie ich es befürchte. *** „Nii-san?“ „Was denn, Al…“ Müde rollte Ed sich herum und starrte in die Dunkelheit, dorthin, wo sich sein Bruder befinden musste. Das Licht war ausgeschaltet, dennoch erhaschte er die großen Umrisse der Rüstung, in welcher sich Al befand. Oder zumindest seine Seele. „Bist du verliebt?“ Die Frage klang nicht, wie sie hätte klingen sollen. Al’s Stimme war nicht neckend, wie sie es normalerweise gewesen wäre. Sie klang, als hätte er Angst. Ed rieb sich die Augen. Seine Müdigkeit verflog. „Warum fragst du das?“ „Antworte mir bitte, Bruder.“, sagte Al leise. Er lag auf dem Rücken, den Blick zur Decke gerichtet, ohne sich zu rühren. Al konnte nicht mehr schlafen, nicht, seit er in einer Rüstung steckte. Doch gewöhnlich redete er nicht mehr, nachdem Ed zu Bett gegangen war, weil er ihn nicht vom Schlafen abhalten wollte. „Ich bin nicht verliebt, das weißt du doch.“, antwortete Ed wie selbstverständlich. Manchmal zog sein Bruder ihn damit auf, dass er Briefe an Winry schrieb, aber das waren brüderliche Neckereien, die nichts zu bedeuten hatten. Er war nicht verliebt, in niemanden. „Ich verstehe.“ Ed hätte gerne gewusst, wieso sein Bruder ausgerechnet nun auf diese Frage kam, aber er wusste, sein Bruder konnte unglaublich stur sein, wenn er etwas nicht sagen wollte. Wenn er nicht alleine mit der Sprache herausrücken wollte, dann würde es nichts bringen, ihn zu drängen. Einige Sekunden saß er noch da und sah zur Seite, ehe sich ins Bett zurücksinken ließ. Er schlief nicht gleich wieder ein und so verschränkte er seine Arme hinter seinem Kopf und starrte an die Decke. Sie schwiegen, einige endlose Minuten lang. Ed fühlte, wie ihm langsam die Augen schwer wurden. Der Tag war sehr anstrengend gewesen. „Manchmal frage ich mich, was wohl passiert, wenn sich einer von uns verliebt“, flüsterte Al schließlich. Wie immer klang ein leichtes metallisches Echo in seiner Stimme mit, Auswirkungen der Rüstung. Ein leichtes Klappern ertönte, als er den Kopf drehte, um Ed anzusehen. „Wir sind alt genug. Meinst du, es wird bald passieren?“ Ed schloss die Augen. „Ich werde mich nicht verlieben.“, sagte er entschieden. „Warum?“ „Darum. Es wird nicht passieren.“ „Aber wenn.“, beharrte Al stur. Die Antwort schien ihn nicht zufrieden zu stellen. Ed streckte abwesend seinen rechten Arm in Richtung Decke, betrachtete die feinen Linien der Automail, die in dieser Dunkelheit nur schwer auszumachen waren. „Hast du Angst, du bist dann allein?!“, fragte er. Seine Stimme klang eigentümlich belegt. Er schob es auf seine Müdigkeit. „Keine Sorge, Al. Ich finde einen Weg, deinen Körper zurückzubringen. Du kannst dich auch verlieben und eine Freundin haben.“ Al seufzte leise, beinahe zu leise, um es zu hören. „… wahrscheinlich hast du Recht…“ „Ich habe es versprochen.“ „Ich weiß, nii-san…“ „…“ Ed konnte nicht mehr schlafen. Seine Gedanken waren beschäftigt mit den vorangegangenen Fragen. Mit einem Mal fühlte er sich hellwach, obwohl alles in ihm nach Schlaf schrie und er wusste, dass es klüger wäre, am nächsten Tag ausgeruht zu sein. Er würde seine Kräfte brauchen. Aber alles in ihm war aufgewühlt. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Mit einer einzigen flüssigen Bewegung schwang er sich aus dem Bett und ging auf die Türe zu, vorbei an Als Bett. „Wo gehst du hin?“, fragte sein Bruder, ohne sich zu bewegen oder auch nur umzudrehen. „Nur etwas trinken.“ Seine Hand lag bereits auf der Türklinke, als Al’s helle, kindliche Stimme erneut erklang und ihn zurückhielt. „Ich habe Angst davor, nii-san.“ Er hielt inne und bewegte sich nicht mehr. Sein Kopf war gesenkt. „Wovor?“ „Dass wir uns verlieben könnten.“ Ed rührte sich nicht, sondern hielt den Kopf stur auf die Tür gerichtet. Das dunkle Holz von Tuckers teurer Tür wirkte ohne Licht fast schwarz. Der Boden fühlte sich kalt an unter seinen bloßen Füßen. Er schloss die Augen. „Dann werden wir uns nicht mehr so oft sehen wollen. Ich will nicht alleine sein. Ich will nicht von dir getrennt werden. Kannst du dir vorstellen, dass wir einmal nicht mehr immer zusammen sein werden?“ „…“ „Kannst du?“ „Das wird nicht passieren, Al.“, flüsterte Ed. Er schluckte. Sein Mund fühlte sich trocken an und machte seine Stimme rau. „Das werde ich niemals zulassen. Niemals, Al, hörst du?“ „Aber wenn du das später einmal nicht mehr willst?“ Es war eine Frage, die Eds Verstand sich schon öfter gestellt hatte, in einsamen Stunden, wenn er einmal nicht bei seinem Bruder war oder über irgendwelchen Büchern hockte oder sonst wie Alchemie lernte für seine Prüfung zum State Alchemist. Es war eine Frage, die er immer verdrängt, in kindischem Trotz beiseite geschoben und einfach von vorneherein verneint hatte. Natürlich würde er immer mit Al zusammenbleiben. Al war doch sein Bruder! Aber morgen würde er seine Prüfung zum State Alchemist machen – und sie auch bestehen, da war er sich sicher. Allein das war ein großer Einschnitt in dem Leben von ihm und Al, wo sie doch bisher alles zusammen gemacht hatten. Ab morgen würde er kein Kind mehr sein. Er würde solche Fragen nicht mehr einfach ignorieren können. Ich habe Angst davor, dass wir eines Tages nicht mehr zusammen sein wollen. Dass wir uns auseinander leben. Er konnte es nicht sagen. Wollte es nicht sagen. „Ich bin gleich zurück. Warte hier auf mich.“ Er öffnete die Türe. Die blonden Haare, die er über Nacht geöffnet hatte, fielen ihm vor das Gesicht, doch er wusste, Al konnte seinen Gesichtsausdruck ohnehin nicht erkennen. Die Türe hatte sich schon fast wieder geschlossen, als er noch einmal innehielt. „Al…“ Er wusste, dass sein Bruder ihn hörte. Sie waren wirklich noch Kinder, wie sie in dem Zimmer standen, hilflos ob der grausamen Realität. „Al… wir bleiben zusammen, ja?“ Morgen würde er kein Kind mehr sein. Heute war noch genug Zeit dafür. „Für immer…“ - FIN - Feedback? Aber gerne ^___^ Seranita Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)