Ais, ich liebe... von Nyadam (Aeon Shia Special Story) ================================================================================ Kapitel 1: Wintererntedank -------------------------- Erstmal Danke, das ihr hier einen Blick hineinwerft! Die Kurzgeschichte ist lediglich eine kleine Special Story zu Aeon Shia und so sind auch die Charaktere (Shia Hiwatari/Ais Yamaki) aus dieser- Allerdings erkläre ich nocheinmal schnell, was Aeonen sind: Aeonen sind Menschen mit den Fähigkeiten eines Falken- sie besitzen super Reflexe, ein ausgezeichnetes Sehvermögen, können sich außerdem Flügel und Schwanzfedern wachsen lassen. Ihr wichtigstes Kennzeichen sind die orangenen Augen und blonden Haare. Sie leben in Aisen, einem Bergdorf in dem fast immer Schnee liegt. Ich hoffe ihr versteht dadurch mehr, um was es geht- wenn nicht, dann lest die andere Geschichte von mir ("Aeon Shia und die Legende des Frostdrachen") und ihr werdet einiges mehr verstehen! Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß! Ich hoffe, sie gefällt euch! MfG- Ais ___________________________________ Ais, ich liebe... „Shiiiiiaaa!“, schrie eine Stimme panisch und ein lautes Hämmern zerstörte die vermeintlich friedliche Ruhe Aisens. Ais, der Aeone, stand vor einem Haus am Rande des Dorfes. Wie immer lag leichter Schnee auf den Dächern der Häuser und Böden der Gebirgsregion und somit waren die Temperaturen auch nicht höher als -10°C. Der 13-jährige trug eine Mütze, die ihm so tief ins Gesicht hing, dass man seine Augen gerade noch sehen konnte und sein Zopf hinten frei herausbaumelte. Er hatte sich einen roten Schal um den Hals gewickelt und steckte in einem dicken, braunen Wintermantel, dessen Ärmelenden mit Fell versehen waren und ihn somit warm hielten. Ohnehin machte dem Aeonen die Kälte in seiner Heimat nichts aus- immerhin war er sie sich gewohnt. Jedem anderen wäre es definitiv zu kalt gewesen. Ein Poltern, ein Stolpern und schon sprang die Tür auf und ein Mädchen namens Shia stand im Rahmen. Bekleidet mit einem Pullover und einer Tasse Kakao in den Händen blickte sie ihren Freund und Kameraden Ais verwundert an. „Es ist jetzt genau 10 Uhr…und du bist schon auf den Beinen?“ Shia kannte ihren Freund genaustens und wusste, dass es für ihn mehr als nur untypisch war, vor 12 Uhr aufzustehen, geschweige denn um diese Uhrzeit zu einer Freundin zu gehen. Deswegen schätzte sie die Situation als „wichtig“ ein. Ais seufzte und trat ein. Hinter sich schloss der blondhaarige die Tür und entledigte sich seinem Mantel. „Ich weiß was du jetzt denkst!“, war das erste was Ais sagte, als er sich wieder zu seiner Freundin gedreht hatte. Shias Blick und seiner trafen sich: „Ach, echt? Was denke ich denn deiner Meinung nach?“ Das Mädchen musste leicht schmunzeln und nahm einen Schluck aus der Tasse in ihren Händen. Da leichter Dampf davon aufstieg schien der Kakao noch heiß zu sein. „Ja, du wunderst dich“, erklärte Ais „Immerhin bin ich normalerweise ein Langschläfer, vor allem Sonntags!“ Damit hatte er voll und ganz Recht, auch wenn er es schon ein paar Mal bestritten hatte. Ais war nun einmal jemand, den man als „Schlafmütze“ bezeichnen konnte. Die Haare des Jungen waren durch das Abnehmen der Mütze zerzaust worden. „Brauchst du einen Kamm?“, lachte Shia, denn nun sah er aus, wie frisch aus dem Bett gekrochen. Als sie ein Nicken als Antwort erhielt, ging sie zu einer Komode, holte einen schwarzen Kamm hervor und warf ihn ihm entgegen. Ais fing diesen geschickt und löste seinen Zopf. „Danke, Shi“, meinte er noch, da hatte er sich auch schon auf einen Stuhl im Raum sinken lassen und damit begonnen seine Frisur zu richten. Auch das Aeonenmädchen setze sich. Sie sah ihm eine Weile lang zu. „Also, was ist denn jetzt dein Anliegen?“, erkundigte sie sich und nippte an ihrer Tasse. „Mein Anliegen?“, Ais blickte auf und versuchte einen Knoten in seinen Haaren zu lösen „Ich wollte dich eigentlich nur einmal besuchen kommen!“ Ais war kein guter Lügner, das hörte man schon an seinem Tonfall, und so blickte seine Freundin ihn leicht säuerlich an. Er seufzte und lächelte schief: „Ist ja gut- ich wollte dich um ein wenig Hilfe bitten!“ Er legte den Kamm beiseite auf ein kleines Schränkchen und begann sich die Haare zum alten, für ihn gewohnten, Zopf zu flechten. „Hilfe? Von mir? Weswegen?“, nun war Shia interessiert. Selten kam er zu ihr um sie um „Hilfe“ zu bitten, doch heute schien es wirklich so zu sein. Sie sah, wie Ais tief Luft holte. „Aaaalso…“, begann er und wie es den Anschein hatte, sollte dies eine längere Erklärung werden „Heute ist doch das Wintererntedankfest- Das Fest, wo ein Junge dem Mädchen, das er am meisten mag, Schokolade schenkt um zu zeigen, was er für sie empfinden!“ Schon hatte er gestoppt. Shia blickte auf. Sie erinnerte sich. Das Fest fand immer am 13. Dezember statt und der war heute. Ais wollte also irgendwem Schokolade schenken- wo war denn nun das Problem? „Ich weiß- aber wobei soll ICH dir denn da jetzt helfen?“, sie hob neugierig eine Augenbraue, trank den letzen Schluck Kakao aus und stellte die Tasse in die Küche. Ais folgte ihr und blieb im Rahmen der Holztür stehen. Als sie ihn anblickte wurde er leicht rot um die Nase: Er schämte sich leicht. Shia ging zu ihm und stupste ihm leicht in die Seite: „Na los- sag schon…“ Sie hatte einen leicht drängenden Tonfall und ein freches Grinsen im Gesicht. Ihr Freund grinste schief und meldete sich, nachdem sein Blick zum Boden geschweift war, zu Wort: „Ich kann keine Schokolade machen.“ Shia sah ihn an. Im nächsten Moment schon löste sich schallendes Gelächter aus ihrer Kehle und sie hielt sich den Bauch. Mit so ziemlich allem hatte die 12-jährige gerechnet, aber nicht mit so was. Ais stand da und kam sich momentan ziemlich veralbert vor. Er konnte nichts dafür, dass er keine Schokolade machen konnte. Es dauerte zwar eine Weile, aber als Shia sich wieder gefangen hatte, lächelte sie und meinte entschuldigend, dass sie ihm gerne helfen werde um für das ihm so wichtige Mädchen ein Geschenk zu bekommen. „Danke!“, freute sich der Aeone und drückte Shia leicht an sich „Gut- was brauchen wir? Was machen wir und welche Form?“ „Ich gebe dir einen Zettel, warte!“, meinte Shia kurz und ging zu einer Pinnwand. Von dort nahm sie einen leeren Zettel und Stift zur Hand und kritzelte etwas auf das kleine Papierstück. Anschließend reichte sie es ihrem Freund. „Du darfst einkaufen gehen, mein Lieber!“, lachte sie schadenfroh, denn das, was sie für die Schokolade brauchten, hatte das Mädchen nicht zur Hand und da auch ihr Vater und Bruder zur Zeit nicht da waren, konnte sie niemand anderen losschicken. Ais warf einen kurzen Blick auf den Zettel. „Ah- okay!“, stimmte er zu und verschwand um alle Zutaten zu besorgen. Schon nach nicht einmal einer halben Stunde kam er mit dem Eingekauften zurück. Er grinste und stapfte mit der Tüte in die Küche hinein, wo er selbige auf den Tisch im Zentrum des Raumes plumpsen lies und sich zu seiner wartenden Freundin drehte. „Du hast wirklich alles bekommen!“, Shia war beeindruckt als sie einen Blick in die Tüte warf. Normalerweise waren an Sonntagen die meisten Händlerstände in Aisen geschlossen und auch das er alle Zutaten an einem Tag wie heute bekommen hatte, verwunderte sie. „Kakaomasse, Milchpulver, Zucker, Kakaobutter- Ich habe alles bekommen, was man zur Herstellung von Milchschokolade braucht! Toll, oder?“, Ais schien sichtlich stolz auf sich zu sein. Allerdings wusste er auch, dass ihm die Zutaten nichts bringen würden, wenn sie es sich anders überlegt hätte. Aber Shia war nun einmal seine beste Freundin und sie hatte vorhin ja auch schon zugestimmt, ihn bei der Herstellung des Geschenkes zu unterstützen. Er konnte sich immer voll und ganz auf sie verlassen und dafür war er ihr auch dankbar. „Super, wirklich!“, lobte ihn das Mädchen und holte ein Kochbuch. Sie legte es vor sich auf den Tisch und blickte kurz zu Ais „Dann wollen wir mal Schokolade machen!“. Ein paar Stunden später hatten die beiden es geschafft: Sie hatten weiche braune Milchschokolade hergestellt, die sie auch schon zu einem Herz geformt und mit weißer Schokolade verziert hatten. Eigentlich sollte das Festtagsgeschenk ja ganz allein gemacht werden, aber erstens war Ais einfach zu unfähig und musste dreimal im Buch nachlesen, bevor er weiterarbeitete, und zweitens machte es unter Freunden viel mehr Spaß. „Wer ist eigentlich die Glückliche?“, Shia stemmte zufrieden die Hände in die Seiten und blickte von der Schokolade zu ihrem Freund, der genauso wie sie, in einem Kittel stecke. An den Händen klebte Ais noch ein wenig Pulver von den Zutaten, doch dies schien ihn nicht zu stören. „An wen? Willst du das wirklich wissen?“, er sah sie frech an. In dem Moment, wo sich ihre Blicke trafen, zuckte Shia leicht. Sie sah ihn aufgrund des Grinsens stutzig an. „Myu“, meinte ihr Gegenüber daraufhin knapp. Shia, die bereits mit falschen Gedanken gespielt hatte, blickte ruckartig auf und musterte sein Gesicht. Abermals stieg die Röte in seinem Gesicht auf und lies ihn verliebt erscheinen. „Myu?“, wiederholte die Aeonin und er nickte hastig. Klar, Myu, das Mädchen, das an diesem Tag wahrscheinlich mit Schokolade überschüttet wurde. Sie war schön und von vielen begehrt und sie hatte schon viele Beziehungen hinter sich. Hinzukam, dass sie mit Ais und Shia befreundet war- eng befreundet. „Ja, ich will ihr endlich zeigen, was ich fühle“, meinte Ais und lächelte verlegen. Er nahm durchsichtige Folie und wickelte das Schokoladenherz fein säuberlich ein. Noch eine Schleife drum herum und fertig war sein Wintererntedanksgeschenk. „Hast du eigentlich schon Schokolade geschenkt bekommen?“, fragte Ais seine Freundin schlagartig und er erhielt ein Kopfschütteln. „Das tut mir leid für dich“, entschuldigte er sich und zog den Kittel aus, da er nun wieder los musste, das Geschenkt wegbringen. Nicht einmal eine Minute verrann, da war er auch schon frohen Gemütes aus ihrem Haus gestürmt und auf dem Weg zu seiner Geliebten. Shia, die zurückgeblieben war sah ihm hinterher- Ihr Gesicht wirkte ausdruckslos und so machte sie sich schwer seufzend daran, die Küche wieder sauber herzurichten. Sie wünschte ihrem Freund innerlich viel Glück, auch wenn es ihr irgendwo weh tat, denn sie mochte ihn sehr- vielleicht sogar schon ein wenig mehr, als es unter Freunden verständlich war. Ab und zu warf sie einen Blick aus dem Fenster und sah Pärchen die Straßen entlanglaufen. Mal eng umschlungen, mal Händchen haltend, mal einfach nur küssend irgendwo am Rand stehend. Ihr Herz wurde etwas schwerer, schon immer hatte sie solche Tage verabscheut, da sie zu diesen immer allein war. Ais machte Myu den Hof und Myu war von zisch Jungen umringt, die sie haben wollten, sodass für Shia momentan einfach keinen Platz im Leben der Beiden war. Die Aufräumarbeit in der Küche ging recht schnell vonstatten und so ließ sie sich gegen Nachmittag auf das Sofa im Wohnzimmer sinken um sich auszuruhen. Während sie alle Viere von sich Gestreckt auf dem Sofa lag, fragte sie sich, ob auch ihr ein Junge heute etwas schenken würde. Shia war die einzige, die bisher nie etwas geschenkt bekommen hatte und auch, wenn sie es nicht zeigte, gerne einmal etwas erhalten würde. Die Hoffnung jedenfalls, hatte sie schon aufgegeben und so schlief sie ein. Das Zufallen der Haustür lies sie wach werden und so setze sich die Aeonin verschlafen auf. Es war Ais, der sich deprimiert zu ihr schleppte und neben sie aufs Sofa fallen lies. „Nanu..?“, reagierte Shia etwas spät; Sie war eben noch ziemlich verschlafen, was jedoch mit der Zeit nachließ. Sie musterte ihren stillschweigenden Freund kurz und bemerkte sofort, dass er gerade ziemlich traurig zu sein schien. „Hat sie dich abgewiesen?“, Shia fragte nur sehr vorsichtig. Sie wollte seine, dem Anschein nach, bereits verletzten Gefühle nicht noch weiter belasten. Ais Augen waren nur halb geöffnet, er wirkte sehr deprimiert und in den Händen hielt er das Herz umklammert. „Ja… ich kam etwas zu spät…“, gab er leise und langsam von sich und sah traurig zu seiner Freundin „Sie hatte bereits ein gutes dutzend Schokolade geschenkt bekommen und meinte, ich solle meine jemandem schenken, der sie auch verdient habe….“. Er hob das Herz leicht an und drückte es seiner Freundin mit einem „Hier- es ist für dich“ in die Hände, ehe er sie umarmte und leicht an sich drückte. Shia war verwirrt. Sie brauchte eine Weile, bis sie in der Umarmung ihren Kopf sachte auf seine Schulter sinken ließ und die Augen schloss. Ihr Herz pochte glücklich- sie hatte zum ersten Mal am Wintererntedank etwas von einem Jungen geschenkt bekommen. Sie fühlte sich wohl, lächelte und drückte ihrem Freund dankbar einen Kuss auf die Wange. „Ais, ich liebe…", sie sah zu Ais, zögerte kurz und grinste ihn dann schelmisch an „...Schokolade...“. Vielen Dank fürs lesen- wie hat sie euch gefallen? Ein Kommentar mit eurer Meinung dazu wäre lieb! ^__^ *wink* Tschu, Ais! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)