Änderungen, die das Leben bringt von Mamitasu ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Neben einer Frau erwachte ich, obwohl mein Traum eindeutig von einem Mann gehandelt hatte. Ich beachtete sie nicht, als ich aufstand und mich nach dem Frisch machen anzog. Mir war dieses Weib mehr als egal. Ich fragte mich, warum ich mich überhaupt auf sie eingelassen hatte. Warum ich gestern nicht doch Toshiya hinter her war? Warum hatte ich ihn ziehen gelassen? Ach ja, weil er bestimmt nicht in meinem Bett in meinen Armen geschlafen hätte. Obwohl er das schon hatte, doch da ging es ihm schlecht. Ich schüttelte die Gedanken ab und trank den mittlerweile fertigen Kaffee. Eine Tasse als Frühstück und zum Mittag eine ordentliche Portion verarbeitete Lebensmittel. So hielt ich es immer, also auch heute. Nachdem ich das Keramikgefäß weggestellt hatte, verließ ich die Wohnung und das Haus. Doch machte ich mich nicht auf den Weg ins Studio, sondern ich schlug die Richtung zu dem liebenswürdigen Bassisten ein. Ein mulmiges Gefühl überkam mich als ich vor dem Haus stand und mehrfach geklingelt hatte, jedoch keine Reaktion bekommen hatte. Zu meinem Glück verließ gerade ein Bewohner das Haus, als sich mein Finger erneut Richtung Klingel bewegte und diese drücken wollte. Ein Sturmklingeln sollte es werden, so jedoch schlüpfte ich mit einem freundlichen Ohayou durch die Tür und nahm die Stufen in Rekordzeit. Trotz meines Nikotingebrauchs hatte ich kaum Atemprobleme, als ich vor deiner Tür stand und hier mein Sturmklingeln losließ. Doch nichts rührte sich. Auch 15 Minuten später hörte ich noch immer kein Geräusch aus der Wohnung. Langsam wurde aus dem mulmigen Gefühl Angst um dich. Ich wollte mir nicht vorstellen, was alles sein könnte. So entschied ich mich einer deiner Bandkollegen anzurufen. Nach der Sache mit Shinya hatte ich auch die Nummer von Kaoru bekommen. Für den Notfall. Wenn dies keiner war, dann wusste ich auch nicht mehr weiter. Ich wählte seine Nummer und wartete auf eine Reaktion am anderen Ende. „Moshi moshi“, verschlafen klang die Stimme. „Ich bin’s Miyavi.“ „Was willst du denn?“ Überraschung. Pure Überraschung hörte ich aus seiner Stimme. „Ich steh seit ner guten Stunde vor Toshis Wohnung und es regt sich nichts.“ Panik schwang in meiner mit. Ich hörte diese überdeutlich, so bestimmt auch Kaoru. „Das klingt… Hast du Grund zur Annahme, dass etwas nicht stimmen könnte?“ Mit einem Schlag klang seine Stimme wach und ernst. Ich schluckte und erzählte ihm dann von gestern. Er unterbrach mich nicht einmal und meine Angst um den Bassisten kam immer deutlicher hervor. „Wir kommen gleich. Bleib da.“ Damit wurde aufgelegt und ich war wieder allein mit mir und meinen Gedanken. Ich ließ mich an der Haustür herunter gleiten und schloss meine Augen. Ich sah dein Bild vor mir, wie du gestern erst verlegen warst und dann den Schock in deinen wunderschönen, dunklen Seen. Warum hatte ich dich nicht sofort in meine Arme geschlossen, als du vor mir standest? Warum hatte ich dich gehen lassen? Ich wusste keine Antworten auf die Fragen. Wie die Minuten vergingen bekam ich nicht mit, erst als eine Hand meine Schulter berührte, schreckte ich hoch. „Hallo“ stammelte ich. Kaoru antwortete mit einem Nicken und Kyo mit einem mitleidigen Blick. Warum er so schaute konnte ich mir nicht erklären? Zu dritt betraten wir die Wohnung und ich rief nach dem Älteren. Doch erhielt ich keine Antwort. Kaoru machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer und ich ging ins Wohnzimmer. Kyo blieb im Flur. Der Raum war verlassen, nur der Fernseher lief. Ich schaltete diesen aus und sah mich um, dabei fiel mein Blick auf den aufgeschlagenen Block auf dem Couchtisch. Langsam näherte ich mich diesem und nahm den Block hoch. Ich las, was du geschrieben hattest. Tränen brannten in meinen Augen und ich ließ erst einen erstickten Schrei los und dann rief ich deinen Namen. „TOSHIYAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA?“ Immer und immer wieder hallte nur dein Name durch die Wohnung. Durch diesen Krach angelockt kamen auch Kao und Kyo zu mir. Den Block hielt ich noch immer in meinen Händen, auch wenn die salzige Flüssigkeit diesen betropfte und somit die Worte langsam aber sicher unleserlich werden ließ. Kaoru nahm ich in den Arm und Kyo mir den Block aus der Hand. Er las ihn laut vor: Alles, was ich immer wollte, war glücklich werden. Meine Träume mir erfüllen und alt werden mit einem Menschen an meiner Seite, den ich liebe. Und nun sitze ich hier und schreibe diese Zeilen. Meine letzte Tat, denn erleben, wie sie gelesen werden, werde ich nicht mehr, denn dann bin ich schon in der Hölle. Ins Paradies komme ich nicht, da ich einen Menschen den Tod gebracht habe und auch sonst nur Unglück über meine Freunde. Doch ich bin zu schwach, um weiter machen zu können. Ich halte diesen Schmerz nicht mehr aus. Dieses Stechen in meiner Brust, wenn ich nur an dich denke, Shinya. Oder dieses schmerzliche Zusammenziehen meines Herzen, wenn ich dich aufgrund eines anderen lachen sehe, Miyavi. Shinya war der beste Freund, den ich je hatte und der einzige Mensch, der mit mir klar kam, wie ich war. Doch er ist wegen mir gestorben und ich bin in Trauer verfallen. Konnte mein Versprechen nicht halten. Wir waren jung gewesen und doch hatte es eine Bedeutung, die ich nie vergessen habe. Wir hatten damals einander versprochen egal was passieren würde, das wir unser Leben so leben würden, dass wir, wenn wir sterben, uns für nichts schämen müssten. Auch wenn einer von uns beiden vorher sterben würde. Und doch konnte ich mich nicht losreißen von ihm. Ich konnte ihn nicht vergessen. Ich hatte keinen Mut die Erinnerungen an ihn los zu lassen. Ihn ziehen zu lassen. Genauso wenig habe ich es geschafft meine Gefühle zu offenbaren. Doch das werde ich jetzt nach holen. Miyavi, ich liebe dich! Vergib mir das ich dich heut gestört habe. Werde glücklich. Kyo und Kaoru, euch wünsche ich eine blendende Zukunft. Ihr habt es verdient glücklich zu werden genauso wie Die. Daisuke verlier nie dein sonniges Gemüt. Ich habe es leider mir nicht bewahren können. Du siehst was dabei herausgekommen ist. In Liebe Toshiya Mit jedem Wort, was ich vernahm, krallte ich mich fester an Kaoru. Meine Tränen benetzten sein Shirt, doch das störte mich nicht. Zum Denken war ich eh nicht mehr fähig. „Dieser Idiot“, vernahm ich Kyos Stimme, nach dem er geendigt hatte. Er ließ den Block verfallen und schritt aus dem Raum. Ich sah es nur aus dem Augenwinkel. „Kao“, rief er nach einigen Sekunden. Angesprochener setzte sich mit mir in Bewegung. So betrat auch ich das Bad. Kao ließ mich los und ging zu seinem Freund. Ich drehte mich um und sah erst Kyo, wie er versteinert und mit zu Fäusten geballten Händen da stand. Und da sah ich Kaoru, wie dieser den Kleineren in seine Arme schloss und ihn von dem Bild abwendete. Dadurch konnte ich einen Blick auf… „Toshiya?“ brachte ich mit überraschter Stimme hervor. Ich ging langsam auf den in seinem eigenen Blut Liegenden zu, kniete mich hin und fühlte seinen Puls. Doch er war tot. Meine kurz zuvor versiegten Tränen begannen erneut zu laufen und mein Blick verschwamm. Ich fiel nach hinten und saß auf den nun roten Fliesen. Stur waren meine Augen auf dich gerichtet. Du sahst schön aus. Unbeschreiblich schön und das obwohl du kalt warst. So kalt wie nie zu vor. Erneut spürte ich nach Minuten eine Hand auf meiner Schulter. Wie in Trance drehte ich meinen Kopf und sah in die braunen Augen des Sängers. Dieser kniete sich neben mich und nahm mich in den Arm. Er sagte kein Wort, sondern drückte mich nur an sich. Langsam hob ich meine Arme und legte sie auf seinen Rücken. Mit etwas Druck hielt ich mich fest und presste mein Gesicht an seine Schulter. Ich weinte bitterlich um die Liebe meines Lebens. Nie wieder liebte ich einen Menschen auf diese Weise. In dem Moment war etwas in mir zerbrochen, was nicht mehr zu flicken ging. Toshiya, als du starbst, hattest du einen Teil von mir mitgenommen und doch habe ich gelebt. Jeden Moment habe ich an dich gedacht und nur für dich habe ich weiter gesungen. Heut sehe ich meine Enkel um mich herum, höre sie lachen und scherzen. Auch wenn ich von diesen lieben Menschen umgeben bin, vermisse ich dein Lachen. Du warst meine Sonne. Wir werden uns wieder, denn ich spüre wie meine Zeit langsam gekommen ist. Bis bald, meine Liebe… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das ist nun das Ende dieser Story... Hoffe, sie war nicht so schlimm und ihr habt sie zumindest etwas gemocht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)